(TloZ FF) "Lost Memories"

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    • Original von Niwa

      Hach... das ist jedes mal so schön geschrieben... zum Träumen... *__*

      Mh... ein paar Fehler sind mir zwar dennoch auch aufgefallen, aber das sind solche unrelevanten Kleinigkeiten, dass sie des Erwähnens nicht mal wert sind XD

      Ansonsten... irgendwie will ich das Ende bzw. bestimmte Stellen dieser Geschichte nicht lesen... Oo
      Zum einen, weil du gewisse Sachen schon auf dem Rollenspiel-Forum geschrieben oder besser gesagt, nur angedeutet hast... und sowas würde ich bei deinem genialen Schreibstil nicht verkraften XD
      Zum anderen, weil es ja... eben wirklich toll geschrieben ist.


      *g* Na du hast heimlich reingelünkert. Na ich komme mit meiner Kindersaga doch lange nicht an deine Geschichte heran. Und die Erwachsenensaga ist zum Teil Brutal und Verworren. Also ich bin deine hörige Schülerin. ^^ Aber eins Stimmt - das Ende ist kein Ende, was sich der Leser wünscht (außer Kathryn). Besonders, weil er die Person(en) sicherlich lieb gewonnen hat und obwohl man pocht, dass endlich zur Erfüllung deren Herzenwünsche kommt, nicht durch ihr vorhergesehenes Schicksal geschehen wird.


      Wie bitte? Oh je... ich glaube, ich kann jetzt nicht mehr richtig lesen... :ugly:
      Du bist doch sehr gut, viel besser als ich... *bewunder*

      Jedenfalls... die Figur Niwa mag ich eh nicht besonders. Als potenzielle Rivalin, wenn's um Link geht... nimm's nicht persönlich... *g*

      Und das Bild ist toll... ja, wirklich. Du kannst einfach wunderschön zeichnen...
      Mh... nur kommt mir irgendwie das Schwert krumm vor Oo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Naboru ()

    • Das Schwert? Nicht ganz. Ich habe es von einem anderem Bild übernommen, weil es mir so gut gefiel. Im Gegensatz zu Link kämpft sie mit Schwert und Dolch. Dabei kann sie dieses große Schwert Einhändig, aber auch Zweihändig führen. Ja das Masterschwert wäre kleiner als ihres. Obwohl die Dame die ganze Zeit an Links Schwert interessiert ist.

      @ Naboru

      Mhm ich glaub ich weiß was du fühlst. Würd ich auch tun, wenn ich eine Geschichte lese wo eine Frau meinen Helden vereinnahmt. ^^ Deswegen habe ich meist nen Hang alle Frauen meines Süßen wegekeln zu müssen. Naja aber Niwa stirbt doch, Zelda ja nicht. ^^

      Das mit dem Krumen Schwert - mhm am ende des Griffs ist eine etwas krumme Stelle fällt mir auf. Aber ansonsten ists gerade.
    • Wieso bezeichnet das jeder als Abmalen? Setzt euch mal davor, nutzt eine Körperhaltung die ihr irgendwo vor euch sieht und malt das Bild was euch vor Augen ist. Bitte macht es nach. Das ist keine Abzeichnerei. Ich fühl mich da schon beleidigt.

      ja ich weiß. Und Darungo auch noch. Und Janka auch. Nur fällt mir schwer, Zeit dazu zu finden. Arg ich mache zuviele Versprechen. Jedenfalls muss ich per Hand erstmal Kapitel 9 fortsetzen, da habe ich mehr Zeit.
    • So ich kann nicht versprechen dass es für Kapitel 9 ein Bild gibt. Nicht dass ich gar keine Zeit mehr hätte, nein ich habe überhaupt keine Ahnung was ich zeichnen soll. Ich habe zwar Teil eines Bildes, dann noch Ganni aber sonst habe ich noch eine Menge Freiraum wo ich nicht weiter weiß. Zum Kapitel selbst muss ich sagen, dass ich doch schon recht weit bin. Momentan habe ich 7 Seiten und wahrscheinlich werdens 10.

      Man kann also damit rechnen, dass es Sonntag raus kommt. :)
    • Original von Kathryn
      Mh, ich habe eine Idee,sobald das Kap draußen ist werden ich, Naboru und die anderen darüber Gedanken machen, was du malen könntest *das jetzt einfach mal so beschließ* ^^


      *lol* O.o?

      Okay bei Kapitel 10 weiß ich in etwa was ich zeichne. Aber bei Kapitel 11 (1 E) wiederrum nicht. Aber wie wollt ihr beschließen was ich zeichnen soll, wenn ihr den Inhalt doch nicht kennt?
    • Mhm wie bereits gewarnt ist das Kapitelbild unfertig. Ich werde das noch fertig zeichen, aber ich denke da werde ich mir vorher Rat holen. Gebt also euch mit einer unvollendeten Version ab. Das Kapitel selbst habe ich etwas früher abgeschnitten, da ich dachte es passt vll. so besser. Ürsprünglich wollte ich bei Links Niederlage gegen Ganondorf enden, aber vll wäre das zuviel Handlung in einem Kapitel bzw. zu viele Abschnitte. Und ich bin bei 9 Seiten. Kapitel 10 wird wahrscheinlich länger - zudem ich dann auch in Word die 100 Seitengrenze erreiche. ^^ - Arg mäh, Gannis Augen im Bild vergessen - ahü. *schämt*



      [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/evelynjade/kapitel9.jpg]

      Kapitel IX. – Hyrules Niedergang



      Er stand auf einer Erhöhung der sonst ebenmäßigen hylianischen Steppe und sah dem grausigen Ereignis entgegen. Lichterloh wie ein rötlicher leuchtender Stern brannte die Stadt und das dahinterliegende Schloss hinter den gewaltigen steinernen Mauern, an dieser sich unzählige rote Lichtscheine wie sprühende Funken auf und ab bewegten. Die schwarzen unheilvollen Wolken glänzten matt im rötlichen Schein, dass sie enttarnte. Ein kalter Wind streifte Links Nacken. Hyrule - ein roter Stern, der jedoch keine Hoffnung schenkte. Es gab nur eine Ursache und sie schien in seine Seele eingebrannt worden zu sein. Die dunklen Wolken hatten Hyrules Himmel überzogen und jegliches Licht erstickt. Der Schatten war gekommen in den dunklen Flammen in der Gestalt eines Mannes, der aus der Wüste kam. Prinzessin Zelda hatte es vorrausgesehen. „Link, sieh doch…“ Navi flog voraus und lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen vor den Mauern, wo er glaubte, dass dort die Stadtmauern waren. Erst jetzt, wo der Wind laut heulend über das vor ihm liegende hohe Gras fegte und eins mit der stürmischen unheilvollen Nacht wurde, erkannte er das Ausmaß dieser Unvollheilen Prophezeiung: Die vielen roten Lichtschimmer unten zu Fußen der großen Mauern – es waren dunkle Gestalten mit Fackeln, die sich zu abertausenden wie kleine Armeisen hin und herschlangen. Dunkle Gestalten, die nicht von guter Gesinnung nur Dunkle Absichten haben konnten. Befehligt von einem Mann, dessen Namen der Junge bereits kannte und immer in ihm verankert sein würde, wie Licht zum Schatten. „Eine Armee von Tausenden…“ Navi sprach nicht zuende und es hätte keinen Unterschied gegeben, ob sie ausgesprochen hätte, was sie beide dort unten in der Ferne erkannten und fühlten. Nur das Link noch zu diesem Zeitpunkt nie eine Armee gesehen hatte, die sich wie eine Schlange um die Mauern der Stadt wand. Mehrere größere flackernde Feuerkörper schossen mithilfe mächtiger Geräte in die Luft und stürzten in den schützenden Wall, der die zerstörerische Macht des Verräters von den Unschuldigen und der Einen trennte. Sie waren zum Krieg gerüstet. Die Dunklen Wolken hatten Hyrule überzogen. Ganondorf hatte es getan. Es ließ ihn erschaudern.

      „Wo rennst du hin?“ Sein Herz raste. Er hatte bereits Schwert und Schild gezogen. Sie war in den brennenden Flammen. Die drei heiligen Steine. Eine Suche war umsonst gewesen. Er war nicht rechtzeitig gekommen. Es war seine Schuld. Die Prinzessin… Link hatte es versprochen, doch er hatte ihr gegenüber dieses Versprechen nicht halten können. Sie hatte sicher gewartet. Gewartet, vergeblichst, bis zu diesem Tag. Nein bis zu dieser Nacht, wo das befürchtete Unheil in schwarzer Gestalt einer Person angegriffen hatte. „Link so warte doch!“ Navis Worte erreichten ihn, doch nicht sein Innerstes. Seine Füße trugen ihn fort, er rannte, er hörte seinen eigenen Atem, wie er nach Luft ring und spürte die Seitenstiche. Doch sie wollten ihn nicht aufhalten, so sehr es begann zu schmerzen. Er wusste auch nicht wohin er genau rannte. Auf Hyrule zu, er musste ins Schloss. Er musste zur Prinzessin. Ganz gleich was sich in ihm in den Weg stellte, was er ohnehin nicht sah. Nicht sehen wollte. „Link!“ Plötzlich stieß irgendetwas Vermeintliches gegen seinen rechten Fuß. Er strauchelte und fiel. Er spürte wie die das hohe feuchte Gras gegen sein Gesicht schlug und ihn aus seiner eigenen Welt zurück in die Bittere der Realität riss. Ein einsames kleines Licht folgte aus der Dunkelheit zu ihm hinunter, das verzweifelt dem Jungen gefolgt war. Eine Schürfwunde am linken Knie mahnte als Zeichen für seine Unaufmerksamkeit. Nein, für seine eigene… „Link, ich verstehe wie du dich fühlst, aber nach Hyrule gelangen wie nie und nimmer mehr. Zwischen der Prinzessin und uns trennt eine ganze Armee von dunklen Horden, von deren Herkunft ich nicht wagen möchte, darüber nachzudenken! Die Prinzessin wird vielleicht schon in Sicherheit sein und wir… wir sollten fliehen solange wir noch können. Es ist zu spät Link! Wir können da nichts mehr tun.“ Sie hatte es nur gut mit ihm gemeint. Für sie selbst war es schwer einzugestehen, dass selbst ihre Weisheit und ihre Eile nicht dazu ausgereicht hatten, den letzten Wunsch des Dekubaumes zu erfüllen. Das was sie schützen sollten lag in Flammen. Sollte das dunkle Feuer auch schon bald auf alles Übrige in der Welt übergehen, sodass eines Tages auch die heiligen Wälder erlagen? „Einfach so aufgeben?!“ Link hob das Schwert vom Gras auf und blickte wütend in die matte Klinge. Er konnte sich doch nicht einfach darauf verlassen, dass die Prinzessin oder die Menschen dort unten schon bald in Sicherheit sein würden? Bei einer Armee wie diese fernen Gestalten, die sich nun durch die sich erkämpften Lücken der eingefallenden Mauer quetschten? Er hatte auch geglaubt, er seihe in Sicherheit, als er damals behutsam in seinem Bett schlief, während Ganondorfs Kreatur den Dekubaum angriff und ihn zum Sterben verurteilte. Er konnte nicht einfach so dastehen und darauf warten, dass ihr dasselbe Schicksal ereilen würde. Warum war er nicht vorher hier gewesen? Wieso hatte er sich mit etwas ganz Anderem Beschäftigt? Niwa war stets in Sicherheit gewesen – aber die Prinzessin immer in Gefahr. Wie hatte er das nur zugelassen? Tausende Gedanken und bittere Einsichten über seine Fehlentscheidungen taten sich auf. Jetzt davonrennen konnte er nicht. Nicht um des Dekubaumes Willen. „Ich kann nicht darauf verlassen und einfach nur hoffen, dass alles Gut wird, wo nichts Gut werden kann!“ Link wusste nicht, als er diesen Satz mit all seinen Schuldgefühlen in die Nacht hinausschleuderte, dass er in Navis Seele diesen Satz einbrannte, den sie seitdem nie mehr vergessen konnte. Und als er sich umdrehte, nur noch um Schwert und Schild fester bei der Hand zu haben, mit dem Gefühl der Überzeugung doch etwas daran Ändern zu können, was nicht änderbar war, so prägte es die Fee mit einem großen Gefühl von Mitleid und doch innerlicher Bewunderung, wie ein Kind trotz der Tatsache, dass es keinen Ausweg aus dieser gescheiterten Situation immer noch den Mut und den Willen besaß, sich nicht mit dieser abzufinden. Nicht zufrieden zu geben. Nicht Aufzugeben. Doch Link war ein Kind. Kinder nahmen die Welt anders wahr, als die Erwachsenen. Link war ein besonderes Kind, das wusste der Dekubaum schon immer. Und es war Navis Aufgabe, das reine Herz dieses Kindes zu schützen und ihn auf den rechten Weg zu bringen. Aber war dies der rechte Weg? Selbst hier konnte die unendliche Weisheit noch der Dekubaum ihr Rat geben. Was sollte sie bloß machen? „Da kommen wir doch nie durch. Wie willst du das anstellen? Es wären zu viele, um sie alle zu besiegen.“ Sie flog ihm hinterher, versuchte ihm klar zu machen, dass trotz allem Mut und Willen es diesmal keinen Erfolg gab. Aber das wollte er gar nicht wissen. „Sie würden dich umbringen, bevor du überhaupt ihnen zunahe kämst. Lass uns einen anderen Weg suchen, aber sei doch nicht ein Tor und renne direkt in dein Unglück hinein. Das hätte der weise Baum nicht gewollt.“ Sie teilte seinen Schmerz. Der Verlust des Baumes war für den Jungen wie der Verlust des eines Kindes, das seine Eltern verlor. Aber konnte sie überhaupt nun sein junges Herz davor bewahren, ins Unglück zu stürzen, wenn er nahe dran lag - voller Emotionen, die seine Seele und Herz überfluteten und er nicht untereinander unterscheiden konnte – auf eine Weise Rache zu nehmen? Wäre sie ein Mensch, dann hätte sie ihn aufhalten und zu Recht weisen können. Doch sie war nur eine Fee, die nur ihm ins Gewissen reden konnte. Da half selbst ihre Weisheit nichts. Sie verlor die Kontrolle über ihn. Aber bevor es dazu kam und die Fee zu ihrer größten Befürchtung glaubte, aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit zu versagen zischte ein Schatten über sie hinweg und packte den eifrigen Jungen am Kragen. Navi nutzte diesen Moment und rettete sich in seine Mütze, nur um an seinem Ohr Halt zu finden und damit der Gefahr zu entgehen, ihn für immer aus den Augen zu verlieren. Verwirrt starrte Link nach oben und bemerkte zugleich, dass er beinahe sein Schwert hätte fallen lassen, als er plötzlich in die Lüfte hob. Doch bevor er entsprechend auf seinen unliebsamen geglaubten Feind reagieren konnte, sprach dieser bereits selbst zu ihm. „Link, Unheilvolles ist geschehen!“ Lange große braune Flügel schlugen durch die Nacht. Die Stimme – er kannte sie. Obwohl er sich einerseits vor der immer kleiner werdenden Welt fürchtete, so spürte er plötzlich eine gewisse Sicherheit. „Link, du musst die Prinzessin finden und sie aus der Flut der Flammen erlösen. Ganondorfs Intrige ist aufgegangen, der König ist tot, die Stadt mag brennen, doch du musst sie vor ihm beschützen.“ Die große Eule drehte zur Seite und Link sah unter sich die ersten dunklen kleinen Gestalten. Überall waren schwache rote Lichter. Zu tausenden. An den Mauern hagelte es nur davon. Laute Knalle. Schreie. Schwerter klirrten. Brennende große Körper schossen durch die Luft. Und eine pechschwarze lebendige Masse drängte sich noch immer pressend gegen den Stadtwall, der hoffnungslos wie die dahinter liegende Stadt dieser ausgeliefert war. Die brennenden Flugkörper brannten sich wie Brandzeichen in die Mauer. Steine zerflogen. Die dahinterliegenden Häuserdächer waren durchbrochen oder stürzten ein. Wie Papier, so hielten sie den Steinen nicht stand. Wie hatte Ganondorf nur so eine große Macht erschaffen können? Und wie hatte er es bloß geschafft, sie solange zu verbergen? Link beobachtete, wie seine Füße über alles hinwegflogen und die Stadtmauer überquerten. Aber für Navi war dieser Flug viel zu tief, denn als sie der Mauer immer näher kamen und sie hinter sich lassen wollten, hagelte es nur an brennenden Gegenständen an ihnen vorbei. Da wurde es erst klar: „Link pass auf, Brandpfeile.“ Ihr verängstigter Ruf ging hoffnungslos in der in Chaos versinkenden Welt unter. Die unheilvolle Menge wälzte sich nicht nur außen hin und her, sondern quetschte sich schon längst durch das gefallene eingebrochene Stadttor, nur um sich in der bereits lichterlohen schreienden Stadt sich in alle Windesrichtungen zu verteilen.

      …Sah so Krieg aus?

      Link hörte deutlich das laute Trappeln der schwarzen Masse, die draußen vor den Mauern mit schlagenden Schilden und rohem gnadenlosem Kampfeswillen fast wie eine rollende Walze der Stadt näher rückte. Trommeln. Der Rhythmus, er schlug immer weiter in seinem Kopf. Er hörte die Schreie der verzweifelten Soldaten auf den Burgmauern, die vergeblichst versuchten trotz ihrer Unterzahl mit Schwert und Schild die vielen dunklen Gestalten zu erschlagen. Doch ihre Klingen und Schilde waren bereits blutgetränkt. Blut lief über das göttliche Symbol, für das so viele Menschen in dieser Nacht durch die Habgier eines Einzelnen starben. Einer fiel nach dem Anderen, Neue rückten nach. Auf beiden Seiten, ein wirres Durcheinander. Dunkle Gestalten – im Licht des vielen Feuers erkannte er sie. Dunkelhäutige Menschen. Und dann Kreaturen, die er noch nie gesehen hatte. Knochengerüste, bewaffnet mit Schwert, Rüstung und Schild erklommen die Leitern, die die hylianischen Streiter vergeblichst versuchten, wieder von der Stadtmauer hinunter zu werfen. Skelette, beschworen und geschaffen nur für diesen einen Zweck. Nur für etwas, was nicht einmal greifbar war. Das vernichtende Gefühl der Niederlage machte sich in ihm breit. Es war und wirkte so niederschmetternd, schrecklich, traurig. Doch die plötzlichen Brandpfeile links und rechts und unter ihm weckten ihn aus seiner Trance, wie er nur wortlos erschaudernd als stiller Beobachter der Grausamkeit dieses Attentats auf Hyrule teilnahm. Während unter ihm unzählige ihr Leben verloren. Aber jetzt – jetzt nach einer plötzlichen Welle Brandpfeile und einer neuen, die plötzlich hinter ihnen anzischte – fühlte er sich wie eine lebendige Zielscheibe. „Flieg höher! Höher!“ Navi kreischte verrückt. Er dagegen wackelte hin und her. Die Eule dagegen redete Navi mit ruhiger und doch zügiger Stimmlage dazwischen, doch alles ging durcheinander. Nein nicht gut! Er war doch immer noch in beträchtlicher Höhe! Sein bestes Hinterteil diente als lebendige Zielscheibe! Er glaubte das Feuer der brennenden Dächer unter ihm schon an seinem Hintern zu fühlen so wie der Rauch seine Augen tränen ließ, als einer der sausenden Pfeile einschlug. Nicht in Links glorreichen Hintern. Jedoch in einer der Flügel seines Trägers, sodass der Flug plötzlich eine vertikale Richtung vernahm. Es ging alles so schnell, ehe Link überhaupt schreien konnte. Die Welt drehte sich kurz verrückt. Dann krachte er gegen etwas, hörte Holz bersten, ohrenbetäubende Schreie, Feuerknistern und das laute Rascheln von Stroh. Benommen und von einer bleiernen Müdigkeit versuchte er sofort zu überblicken, wo er war. Sein Herz raste verrückt. Stickige Luft. Elendig quälende Hitze. Es war so hell, es stach in seine Augen. Er glaubte zu verbrennen. Und doch konnte er nicht ohnmächtig werden. Er meinte ein Flimmern vor seinen Augen zu sehen und spürte noch den benommenen Schmerz seiner Gelenke, als er endlich einen klaren Gedanken fassen konnte, den jemand anders aussprach. „Ein Strohhaufen!“ Navi flog besorgt und beängstigt zugleich um ihn herum. Er war in einen Strohhaufen gefallen. Sein Sturz war so schnell und zügig verlaufen, dass er sich außer einer drehenden Welt und einem kurzen Angstgefühl kaum an diesen erinnern konnte. Seine Hände zitterten immer noch, als diese das Stroh fassten und versuchte aufzustehen. „Link! Schnell, raus! Es brennt. Es brennt!“ Seine Hand griff zu seiner Tasche, die noch da war. Navi bewies nun, dass selbst eine Fee nach so langer Zeit auf Seiten der Vernunft nun Panik bekam. Alles spielte in dieser Welt verrückt. Verrückt, denn überall lauerte nur Tod. Der junge Held war in ein Lagerhaus gestürzt, das wie viele andere Häuser gerade dazu überging, in Flammen aufzugehen, die niemand löschte. Wer konnte auch? Die Menschen flohen vor den unerbittlichen tödlichen Armeen des Feindes, die niemand mehr aufzuhalten schien. Die Straßen waren ungeschützt, es gab keine Miliz, keine des Königs Macht, die den Feind aufzuhalten mehr schien. Hyrule war im friedlichen Schlaf überrascht worden, ohne je auf einen solchen bitteren Schlag vorbereitet gewesen zu sein. Und auch jener Junge, der eigentlich alles Verhindern sollte, wurde selbst zum Flüchtenden. Der Feuerhölle entkommen und nun am Boden mitten im Geschehen, zeigte sich erst das wahre zweischneidige Gesicht dieses Krieges. Aufgescheucht wie eine wilde Herde rannten die schreienden Menschen davon, in alle verschiedenen Richtungen. Steine fielen hinab. Dächer krachten. Überall lagen Gegenstände, die nur zu Hindernissen wurden. Vergeblichst nach Schutz suchend. Raus musste man. Raus. Doch wohin, wenn der Fluchtweg hinaus durch eine schwarze Armee blockiert war? Zum Schloss, dass so wie die einst friedfertige reiche blühende Stadt nun brannte und brannte? Aber Link musste zum Schloss. Er musste zur Prinzessin. Doch stattdessen wurde er erfasst von der Menge. Große Menschen, die ihn beinahe überrannten. Überall Feuer, das wie ein schleichender Vorbote des Todes alles kriechend Verschlang. Die kleine Fee suchte Schutz bei ihrem kleinen Jungen, der der brennenden Hölle genauso ausgesetzt war wie sie. Panische Angst loderte wie das Feuer in ihrem kleinen Herzen. Hatten der Dekubaum und die Göttinnen sie verlassen, dass sie hier um ihr Leben fürchteten? Um vielleicht, aber nur vielleicht lebendig aus diesem Alptraum zu entkommen. Oder nur erwachen. „Komm Junge! Komm!“ Plötzlich riss Link jemand am Arm. Eine ältere Frau hatte seine Hand ergriffen, wohlwollend ihn wie ein schreiendes Mädchen zu ihrer anderen Seite gemeinsam einen Fluchtweg zu bahnen und zu retten. Aber der Junge wollte doch gar nicht. Die Frau, eine wohl ärmliche Hauswirtin mit Ruß geschwärztem Gewand, verschmiertem Gesicht und einem Kopftuch, zog ihn dagegen in eine vollkommende andere Richtung als der, die er bisher verfolgt hatte. Menschen kreuzten ihren Weg. Ihre Gesichter verschwanden vor seinen Augen so schnell, wie sie kamen. Er sah kurz einen Brunnen, der bereits blutübertränkt über die Ufer lief. Die mit bunten Mustern gemeißelten Pflastersteine – gesprungen wurden ihre Farben von dem tiefen Rot zerfressen. Die Steinerne Figur, eine Wasserholende Frau, lag bereits zertrümmert auf dem Boden. Ihre leeren Augen starrten auf den roten Fluss des Wassers, der wie ein stummer Zeuge der Zerstörung davon kroch. Das Lächeln ihres Gesichtes war halbwegs weggebrochen. Ein brennender Holzbalken brach hinter ihnen von einer der Dächer hinab und zerschellte auf dem Boden. Ein Hund kläffte ununterbrochen in einer Ecke. Umzäunt vom Feuer, das ohne Interesse sich weiter um ihn herum ins Holz fraß. Link hätte ihm so gern geholfen, doch jeder Mensch schien sich fast nur noch um das eigene Überleben oder seiner Angehörigen zu interessieren. Er zerrte und strampelte, wurde ein wahrer lebendiger und widerspenstiger Klotz. Die Fremde warf ihm irgendwelche undeutlichen Worte entgegen. Das Schreien des Mädchens an ihrer anderen Hand übertönte das lautstarke Geschehen um sie herum, das an ihm vorbei zog. Dieser nächtliche Angriff hatte die einst so schön bunte Stadt, die er so wundersam zusammen mit der Prinzessin in Erinnerung hatte, plötzlich in einen wahren Ort des Schreckens verwandelt. Link hatte noch nie einen Krieg erlebt. Und er war noch nie an einem Platz gewesen, der gerade erst der Schauspielort der schleichenden Tragödie werden musste. Warum? Eine Frage, die er sich in seinem späteren Leben noch oft genug stellte, doch jetzt war sie nur ein loser Gedanke eines Kindes, das nicht verstand, wieso alles hatte so kommen müssen. Dicht neben ihn schlug ein Krug von oben herab auf und zerschellte. Gerade als er sich endlich losriss und sich beim Sturz die Knie wund schrammte, rannten die beiden Fliehenden vor seinen Augen ins Verderben. Konnte er sagen, dass er mit seinem Handeln – nicht zu Fliehen – das Glück fand und überlebte, währenddessen Menschen aufschrieen und er stumm beobachtete, wie seine Feinde plötzlich von links und rechts von allen Seiten und Ecken heranstürmten und ihre Klingen bereits blutüberströmt in die noch lebenden Leiber der Ängstlichen stießen? Dabei verlief alles so schnell, dass er nur traurigerweise nur froh über sein eigenes Glück sein konnte. Es waren Bilder, die ihm nie wieder aus dem Kopf gingen, wenn er sich je an die Bedeutung von Krieg zurückerinnern würde. Und selbst er, ein kleiner Junge aus einem verwunschenen geborgenen Wald, wo es all diese Grausamkeiten nicht gab – empfand nur noch Angst. Das Kurzschwert aus den Wäldern, krampfartig hielt er es in seiner schwitzenden Hand, als er in eine Seitengasse rannte um den übermächtigen Horden seines bittersten Feindes zu entkommen. In der Hoffnung, dass es ihn Schützen würde. Ganondorf war soviel mächtiger gewesen, als er je angenommen hatte. Aber wieso hatte man ihn dazu auserwählt, einen Jungen wie ihn, der gegen seine Macht nichts im Geringsten entgegen zu setzen hatte. Er verstand es nicht. Die blonden Haarsträhnen klatschten ihm lästig in sein feuchtes verschwitztes Gesicht. Link überwand eine Mauer, strauchelte beinahe und lief mit brennendem Schmerz in seinen Knien weiter. Er versuchte es durch die Schleichwege der Seitengassen, von denen er überhaupt keine Ahnung hatte wohin sie führten, nur um sich dann hinter Kisten zu verstecken während die schwarzen Gestalten, wild von der Mordlust getrieben, vorbei hetzten. Die Häuser, dicht aneinander gereiht wirkten sie wie große Mauern, die ihm die Sicht raubten, um das Gebäude der Gebäude zu finden, dass von allen am Höchsten und am Größten hinausragte. Und doch standen die Zinnen der Burg schon längst in Flammen.

      Wie ein roter Stern.

      Das Blut klebte bereits auf dem nackten weißen Stein der Mauern, die einst gebaut waren, um König und Familie zusammen mit ihren Angehörigen zu schützen. Der kalte Leblose Stein, dessen Weiß nun wie die einstige Hoffnung der Menschen getrübt war. Vom Feuer verschlungen und von dem Lebensnektar der Unschuldigen besudelt, waren sie nur noch stumme Monumente, die es nicht wagten darüber zu sprechen, weshalb sie in den lodernden Flammen brannten. Doch der Junge, dessen Herz nur noch für die Prinzessin schlug, nahm ihre schweigenden Klagen gar nicht wahr. Die Flammen erschienen ihm nur als Hindernis. Und sie waren es. Brennende Wälle aus Stein, die ihrem eigentlichen Zweck entsagten. Bereits als er aus den Fängen der unterganggeweihten Stadt entfloh und den kurzen direkten Pfad durch die gepflegten hügeligen Vorgärten zur Hochebene eilte, sah er die Zugbrücke. Ihre Zerstörung, nur der Anfang und Anzeichen des Chaos, das dort in der in Flammen stehenden Burg herrschte. Die Ketten waren zersprungen. Eisenketten, sie hingen schwer und ihrem Dienst entsagt, gebrochen von den Mauern herab. Die geglaubte Stärke – nur eine Illusion. Die geglaubte uneinnehmbare Festung in der Hand der schützenden königlichen Ritter – es war nur ein Traum gewesen. Wer hatte erahnen können, dass jene Bastion von Innen heraus verraten werden würde? Der König hatte es nicht erahnen können, als er friedlich in später Nacht in seinem eigenen Gemach im Schlaf ermordet wurde. Von einem seiner Leibseigenen, von dem er geglaubt hatte, er hätte seinem Land und seinem Traum die Treue geschworen. Einem Traum von einem Land, der nun durch Eitelkeit und Habsucht des Anderen unterging. Schon auf den Treppenstufen lagen die Leichen junger gefallener Soldaten, deren Leben schon so früh beendet wurde, bevor sie überhaupt das hatten sein können, wofür sie als Kind gekämpft hatten. Auch sie waren nur Teil eines Traumes und sie hatten ihn geteilt. Ihr Blut war gegossen über das Hylianische Symbol, weswegen all Unglück über dieses Land fiel. Wie der einst gelebte Traum eines Landes, so brannten die Zeichen der Wappen in Stoff gestickt im Thronsaal. Das Feuer, dieses würde niemand mehr in dieser Nacht aufhalten. Und auch die Lebenden, die ihre Schwerter verteidigend auf den Mauern gegen die Verräter schlugen, starben für etwas, was diese Nacht im Stillen sein trauriges Ende fand. „Wohin nur?“ Navis Stimme konnte geradewegs noch das lodernde Feuer übertönen, das zu ihrer Seite lautstark hungrig seine Flammen emporschlagen ließ. Vergossener Lebensnektar floss die Treppen hinab, beschmutzte die Wände. An Seiten und Ecken, an Türen und an den Wegen lagen die Leichen der Gefallenen, die niemand mehr würdig begraben würde. Dessen Namen, ihr verlorenes Leben für eine Sache - bedeutungslos wurden. Egal ob Freund oder Feind. Link sah hin und her. Feuer, überall Feuer. Soldaten rannten an ihm vorbei, ignorierten ihn. Schwerter klirrten, markerschütternde Schreie füllten die rabenschwarze Nacht. Verwirrt rannte er die Steinerne Treppe nach oben und wich den Toten aus. Ihre Leblosen Blicke blickten in die Dunkelheit, doch niemand konnte sagen, was ihre Seelen wirklich sahen. Oben angekommen, blickte der kleine Junge von den Zinnen der Mauer auf ein Meer der Verwüstung nieder, ohne überhaupt erfassen zu können, wo er anfangen sollte. „Link, ich sehe keine Prinzessin! Ich habe Angst. Wo sollen wir sie finden? Wo sollen wir sie finden?“ Die wiederholte Frage seiner verängstigten Fee fragte sich auch die junge Seele des Jungen, der hoffnungslos gefangen in einem Spiel der höheren Mächte beauftragt war, die junge Prinzessin des Königs zu retten. Aus den Fängen des Feuers eines Schlosses, dass nun nicht mehr als ein todbringendes Gefängnis für sie sein würde. Es war in den Händen von Ganondorf. Aber weder ihn noch die Prinzessin sah der junge Held auf den Mauern, noch unten in den einzelnen Innenhöfen. Fenster zersprangen. Schreiende Kämpfer, die zusammen mit Freund und Feind in ihren Tod stürzten. Woanders stieß die Klinge des Verräters erneut in den Leib der Verbliebenen. Wieder rannte er die Treppe hinab. Er war noch nie innerhalb dieser großen steinernen Burg gewesen, die in den verheerenden Flammen nur noch größer und abschreckender wirkte. In ihr fand der Junge noch weniger zurecht, als draußen. In dem langen Korridor waren die Schreie und die Geräusche der sich kreuzenden Klinge nur gedämpfte Laute. Die tiefschwarze Nacht war zum Tag gemacht worden, das rötliche goldene Licht erhellte das Festungsinnere von innen und außen. Selbst die unberührten Bereiche wurden vom Licht erfüllt, das durch die großen Rundbogenfenster fiel, bevor sie im nächsten Moment bereits zersprangen. Link eilte genauso einen Flur entlang, doch dieser schien sich von Minute zu Minute in die Endlose Länge zu ziehen. Er rannte, aber egal wie sehr er rannte, er schien irgendwie nie vorwärts zu kommen. Und er wäre weiter gerannt, als ein paar Krieger der Leibgarde aus der Ferne ihm entgegen rannten und dann seitlich in einem Gang nach draußen stürmten. Keuchend versuchte er ihnen zu folgen, in der Hoffnung, dass sie ihn vielleicht zu der Prinzessin führen würden. Doch stattdessen folgte er ihnen nur nach draußen ins Schlachtfeld, wo bereits der Feind sich ihnen entgegen stellte. Beschworene Kreaturen der Hölle. Auch gegen sie musste sich der Feenjunge zum ersten Mal einen Weg bahnen. Ihre Klingen und Rüstungen, wie ihre beschworenen Knochen waren sie von verfluchter Hand geschmiedet um nur einem Zweck zu dienen. Krieg zu führen. Ohne hinzusehen jagte der Junge sein Kurzschwert mit aller Kraft durch das Gerippe. Und obwohl es so schien, dass sein Gegner in seine beschworenen Einzelteile zerfiel, so musste der kleine Junge bald zu seinem Grausen feststellten, dass sich sein Gegner unbeeindruckt einfach wieder aufbaute und von neuem ihm gegenüber stand. Aber wie konnte das sein? Egal wie oft er ihn durchschlagen würde. Er stand einem unbesiegbaren Gegner gegenüber, dem man das Leben nicht aushauchen konnte. Denn er war bereits tot. Allerdings wurde jedoch sein Gegner wie die Anderen von plötzlich herbeistürmenden Soldaten überrascht und abgelenkt, die versuchten die dunkle beschworene Brut in Schach zu halten. Das gab Link die Chance, sich jetzt nach der Prinzessin umzusehen, auch wenn er ungern dem Kampf davon rannte. Er wollte die Treppe von der hohen Mauer nach unten nehmen, wo das Schlachtfeld der Königstreuen gegen die Verräter inmitten der zügellosen Flammen seine Ausmaße genommen hatte, als er plötzlich von Navi aufgehalten wurde. „Link! Sieh doch!“ Schon aus Reaktion blickte der kleine Junge aus den Wäldern zurück zu seiner Begleiterin, doch diese starrte bereits in ein großes Glasfenster vor ihr, dass die Sicht unten auf den Thronsaal freigab. Doch wider Erwartung fand Link dort nicht Zelda vor, als seine Hände gegen das kalte Glas fassten. Dass das Glas trotz der üblichen Brände, in denen Hyrules Königsanwesen bereits schon seit geraumer Zeit lichterloh brannte, kalt war schien schon fast eine bittere Ironie der Götter zu sein. Doch der Anblick unten auf den halbbrennenden Thronsaal dieses Landes ließ trotz der Hitze seine Adern gefrieren. Ganondorf stand dort unten, vollkommen allein und dem Jungen den Rücken zugekehrt vor dem Königlichen Thron, wo eine andere Leiche vor seinen Füßen lag. Und am Liebsten wäre Link einfach durchs Fenster (trotz der Tiefe) gesprungen, um seinem nun bitterstem Feind die Stirn zu bieten, wäre er nicht durch die Grausamkeit dieses Mannes erstarrt, der sich gerade am Tod seines Widersachers erfreute. Und doch beherrschte Ganondorfs Seele in diesem Moment seines Triumphes nur ein Gedanke, den er nur mit einen einzigen Namen zu besiegeln brauchte.

      „Meera…“

      Er flüsterte ihren Namen mit solcher Genugtuung und lieblicher Zuneigung aus, als spräche er von seiner Geliebten, die er zugleich so sehr hasste, dass er sie nur noch lieben konnte. Auf seinen Mundwinkeln lag ein zufriedenes Lächeln, als schwelgte er noch in Erinnerung, wenn er ihren Namen in einer fast entarteten Leidenschaft aussprach. Sein Gesichtsausdruck wirkte in dieser Alptraumnacht seiner Feinde fast friedfertig, als er in das blanke Metall der Klinge sah, die er in seiner Rechten hielt und begutachtete. Blut lief über die Schneide, als er seine Augen schloss und fühlte, wie in jenem Moment weit von seinem Standpunkt aus entfernt ein verzweifeltes Mädchen ohne Licht und ohne Habe durch die nächtliche Steppe auf das entfernte brennende Hyrule zurannte. Das goldene Haar… er glaubte es fast schon greifen zu können, es zu erfassen und zu durchfahren. Er lechzte sich bereits danach, sie zu berühren.

      „Ich werde meinen kleinen Engel nun zu mir holen…“

      Ganondorf ließ das Schwert fallen. Was war es doch für eine Tragödie. Der König – erstochen durch die Klinge seiner eigenen Waffe. Er musterte abfällig das Abzeichen des Königs auf dem Griff dessen Schwertes, obwohl er zugleich befriedigt im Stillen lächelte, was er nun jetzt tun würde. Es erfüllte ihn wie ein Teufel mit ganzer Freude.

      Aber der plötzliche Zwischenruf von Draußen zerstörte den stillen Moment seines Sieges, den er nur allein genoss. Ein Name, so sprechend für alles, was Ganondorf jetzt nur noch brauchte um Hyrules Untergang zu bestimmen. Er drehte sich um und sah nach oben durch die Fenster, wo er direkt auf zu den schattigen Konturen eines kleinen Jungens sah, dessen Blick er unwissentlich erwiderte. Wie durch Schicksals Fügung formte sich sein einst zufriedenes Lächeln in ein höhnisches Grinsen. Als hätte er in diesem Augenblick den Feenjungen erkannt, dessen Begegnung mit ihm von einer höheren Macht bestimmt worden wäre. Und als der stille Krieg, der einzig von ihren Blicken ausgetragen wurde und doch so viel tiefgreifender war, seinen Höhepunkt erreichte....zerbrachen vor Links Augen unten im Thronsaal die Türen von beiden Seiten, aus denen die beiden Fronten herausstürmten und mit erhobenen Waffen aufeinander zurannten, miteinander zu einem großen Gefecht vermischten und damit beiden Kontrahenten die Sicht voneinander raubten.

      „Prinzessin Zelda!“

      Schon aus Reflex blickte Link zur Seite. Ganondorfs diabolisches Grinsen haftete noch vor seinen Augen, als er plötzlich von der Mauer herab hinunter auf dem großen Innenhof mehrere Männer mit Pferden heranstürmen sah, die im umkämpften Hof hielten. Noch einmal von neuem und in dieser Nacht zum Letzten Mal erhob sich die hylianische Kampfkraft zu neuer Größe, um die Hinterbliebene des Königs zu beschützen. „Prinzessin, hier entlang!“ Ein Offizierskommandant brüllte. „Link, sieh doch!“ Seine kleine Fee ging fast unter in der Hektik, die erneut ausgebrochen war. Und da plötzlich erkannte er sie. Zusammen mit ihrer Leibwächterin, einer großen schlanken kühlen Frau, die selbst mehr wie eine Kriegerin als Dienerin aussah, sah er das kleine Mädchen, mit der er Hyrule stets in schöner Erinnerung behalten hatte. Aber doch ihr Anblick in dieser Nacht des Verrats war auf keinen Fall eine selbige schöne Erinnerung. Weder für Link. Noch für das Mädchen, die gemeinsam mit ihrer einzig verbliebenden Vertrauten in die wilde graue Nacht fliehen musste, unwissend wohin. Der Junge sah ihren seelischen Schmerz bereits im Gesicht, dass sie fast fest gegen den schützenden Leib ihrer Amme presste. Ihr einst so fröhliches anmutiges Antlitz – nun bleich und vom dem Licht der hohen Flammen über ihnen in den Farben des Feuers getaucht. Tränenüberströmt. Der Tod ihres Vaters hatte sich wie ein Pflock in ihr Herz gerammt. Hyrules Untergang war so erniedrigend von Statten gegangen, sodass sie vollkommen machtlos dagegen gewesen war. Obwohl sie gehofft hatte, etwas dagegen zu unternehmen zu können. Diese Hoffnung war allein gestützt worden auf das Handeln eines kleinen Jungen, der in diesem Moment auch nur Zeuge eines teuflischen Staatsstreichs ihres gemeinsamen Feindes wurde. Er hatte ja nicht erahnen können, welche Ausmaße Ganondorfs hinterhältige Pläne hatten nehmen können. Er hatte nicht erahnen können, dass er ihm zuvor kam. „Zelda!“ Er suchte einen Weg von seinem Standpunkt aus zu ihr zu gelangen, doch es schien aussichtslos. Sie hörte ihn gar nicht. Ihr goldenes schulterlanges Haar wehte im kalten Nachtwind, der die glühenden Funken der Flammen davontrug. Das rosafarbene Nachtgewand, das ihr bis zu den Füßen reichte, war besudelt von lauter Flecken fremden Bluts. Sie war umringt von lauter Soldaten, die sich ihren Weg von der Treppe hinunter zu den rettenden Pferden nur mühsam freikämpften. Es verschaffte dem Jungen zwar Zeit, doch sie verhalf ihm auch nicht, von der hohen Mauer herunter zu kommen. Stattdessen musste er einen Umweg nehmen, die ihn erst wieder hinweg führte und als er glaubte, endlich unten zu sein so erschallte lautes Pferdegeschrei, das den Nachthimmel fast erzittern ließ. Ein schneeweißes Pferd fegte wie ein Licht in der Dunkelheit unaufhaltsam über den gepflasterten umkämpften Hof, umringt von anderen grauen oder braunfarbigen Rössern. „Das Fluchtpferd der Prinzessin!“ Der Junge quetschte sich durch die Soldaten, die versuchten den heranstürmenden Feind aufzuhalten. Jetzt oder Nie. Zwischen ihnen waren nur noch die unruhigen Pferde und dort war sie, die Prinzessin, die in diesem Moment mit ihrer Leibwächterin das weißschimmernde Fluchtpferd bestieg. „Zelda!“ Er schrie ihren Namen mit der letzten Luft, die in seinen Lungen inne wohnte, wohl mit den Tränen in seinen Augen kämpfend, die immer wieder versuchten hervorzudringen. Er hatte doch die Steine. Ihn zu verbannen, schien doch nur noch ein kleines Stück von ihnen entfernt. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, so sah das von Lebenden und Toten bekämpfte Mädchen von der sich fast berstenden Menge um sie herum ab, nur um ihr Augenmerk auf einen kleinen grüngekleideten Jungen zu richten, dessen Fee versuchte ihr näher zu kommen. Doch ihre Worte gingen unter in der Menge. Das weiße Pferd bäumte sich auf. Hinter ihnen stürmte mit neuem Geschrei eine neue Welle feindlicher Kämpfer herbei, die die bereits aufhaltenden Männer kaum länger in ein weiteres Zweigefecht verwickeln konnten. Wie schwarze Schatten, so kamen sie von allen Seiten. Nur von dem Herrn der Schatten war nichts zu sehen. Plötzlich übernahm einer der Aufsitzenden Soldaten zu Pferde das Kommando und schrie unverständliche Worte, die er gegen den ohrenbetäubenden Lärm des herrschenden Chaos hinausschleuderte, bevor sich sein Reittier mit einem Absatz als Erstes den Ring der Kämpfenden ohne Rücksicht auf Freund oder Feind durchbrach und über die bereits zerstörte Zugbrücke aus der bereits verlorenen Bastion entfloh. Die Herde der Reitenden tat es ihm gleich, schützend wie ein zu Fleisch gewordener Schild so umringten sie das weiße Ross, wo die Prinzessin vergeblichst ihre Amme darum bat, sie zu dem Jungen durchzulassen. Doch diese ignorierte ihr Flehen und riss die Zügel herum. Es war Eile geboten, wenn sie überleben wollten. Das wusste Link in demselben Moment auch, als er ihr ins Gesicht sah, wie sie die Hände nach ihm ausstreckte und doch die Gewalten des Schicksals sie auseinander trennten. Sie waren Kinder. Sie hatten nichts dagegen tun können. Und trotzdem rannte Link Zelda hinterher, die bereits in den Armen ihrer Amme mit dem aufgescheuchten aufbrausenden Schutzring der Reiter zum Tor hinauspreschte, nur um ihr zu folgen können. Er musste ihr sagen, dass er die Steine doch hatte und ihre Hilfe brauchte. Doch sie dagegen rückte für den kleinen Jungen, der gerade erst das zerstörte Tor erreichte, in unerreichbare Ferne. Und auch jene Prinzessin, die sich gar nicht gegen das Handeln ihrer vermeintlich ihr helfender Diener wehren konnte, sah nur mit bloßen Entsetzen auf das in flammen stehende Schloss, in der ein Junge alleine auf der gefallenen Zugbrücke ihr mit dahingehender Hoffnung nachsah.

      War alles umsonst gewesen…?
      Hatten sie trotz ihrer Vorahnungen dem Lauf der Dinge nicht standgehalten…?
      Hatten sie versagt? Beide…

      Doch während in Links Welt die Hoffnung, Zelda und die Welt vor Ganondorfs niederträchtigen Absichten zu bewahren, zerbrach, so glaubte die Prinzessin an ihren entsandten Kämpfer, der nur wegen ihr selbst an dem Ort des Verrats gekommen war. Sie wusste, dass er die Steine ihr gebracht hatte. Die Prophezeiungen sollten sich erfüllen und aus den dunklen Wolken, die sie über Hyrule aufziehen sah, durchbrach ein Lichtstrahl jene, aus der ein Junge mit einer Fee und einem grünen Stein in der Hand hervorging. Und sie sah ihn. Dort in dem Chaos der finsteren Nacht stand der Feenjunge vor den brennenden Mauern des einstigen Schlosses ihres Vaters, dass sie nicht vor dem niederträchtigen Vasall retten konnte. Noch Hyrule, das ihm nun als ein verwundetes Tier entkräftet und machtlos ihm ausgeliefert war. Aber Eines hatte sie vor dem Teufel der Wüste entreißen können, dass ihm somit alle Pläne, Zugriff auf die Göttliche Macht zu beschaffen, vernichten sollte. Den finalen Sieg würde sie ihm nicht gönnen. Sie selbst konnte Ganondorf nicht mehr aufhalten. Doch der Junge, er würde an ihrer Stelle ihren gemeinsamen Feind zurück in die Wüste bannen. Es lag nun an ihm, ihr Tun zu vollenden. Es war so vorhergesehen. Sie beide hatten keine Schuld an den Tod der vielen Menschen, die diese Nacht ums Leben kamen. Und so bitter sie diesen Tribut für ihr Land schluckte, so warf sie ihrem Auserkorenen das Instrument entgegen, das er als Letztes benötigte, um selbst sich der göttlichen Macht bemächtigen zu können. Er war der Auserwählte. Hyrules Licht in der Dunkelheit. Das Schicksal des Landes lag in seinen Händen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Niwa ()

    • Sie wusste, dass er die Steine ihr gebracht hatte.
      dass er ihr die Steine gebracht hatte. Oder soll das stilistisch sein?

      Der letzte Satz ist wohl im wahrsten Sinne des Wortes, hä?

      Apropo Absatz, zu wenig Absätze das tut den Augen weh. Wenn es dann zu viele Zeich3en gewesen wären, hättest du es ja auch in zwei Posts senden können. ;)
    • Original von Toby
      Sie wusste, dass er die Steine ihr gebracht hatte.
      dass er ihr die Steine gebracht hatte. Oder soll das stilistisch sein?

      Der letzte Satz ist wohl im wahrsten Sinne des Wortes, hä?

      Apropo Absatz, zu wenig Absätze das tut den Augen weh. Wenn es dann zu viele Zeich3en gewesen wären, hättest du es ja auch in zwei Posts senden können. ;)


      Stilistisch. Aber was ist bitte am letzten Staz so "Hä?" Noch nie gelesen, dass das Schicksal des Landes/Volks/Welt in Jemanden Hände liegen kann? Abgeleitet von "Das Schicksal der Welt liegt in deiner Hand."
    • So, du hast einen neuen Leser, Niwa ^^
      Vorab erst einmal: Ich hab mir eigentlich alles an Zelda Fanfiction durchgelesen, was ich in die Finger bekommen konnte, dabei gab es vom Niveau her seine Tiefen und seine Höhen. Aber diene Story... Gipfel vom Mount Everrest? :ugly:
      Wirklich, ich hab noch nichts besseres an Fanfiction bisher gelesen, ich bin wirklich sehr beeindurckt :) Besonders gespannt bin ich auf die Kapitel der Erwachsenen Saga, wenn die noch besser werden, als das was du zur Zeit schreibst, dann werde vom Beruf gefälligst Authorin :D
      Im jetzigen Kapitel konnte ich keine Fehler entdecken und hoffe eine Fortsetzung. Weiter so! :))
    • Original von Melee-Master
      So, du hast einen neuen Leser, Niwa ^^
      Vorab erst einmal: Ich hab mir eigentlich alles an Zelda Fanfiction durchgelesen, was ich in die Finger bekommen konnte, dabei gab es vom Niveau her seine Tiefen und seine Höhen. Aber diene Story... Gipfel vom Mount Everrest? :ugly:
      Wirklich, ich hab noch nichts besseres an Fanfiction bisher gelesen, ich bin wirklich sehr beeindurckt :) Besonders gespannt bin ich auf die Kapitel der Erwachsenen Saga, wenn die noch besser werden, als das was du zur Zeit schreibst, dann werde vom Beruf gefälligst Authorin :D
      Im jetzigen Kapitel konnte ich keine Fehler entdecken und hoffe eine Fortsetzung. Weiter so! :))


      Gipfel? Nein, das würde ich bezweifeln. Ich kenne persönlich wirklich talentierte Schreiber, aber ich will meine Geschichte auch nicht schlecht machen. Sie ist an manchen Stellen bearbeitungsdürftig und wenn ich die Story später einmal komplett habe, werde hier und da noch ein paar Szenen im nachhinein einfügen. Zum Beispiel ein Gespräch Ganondorfs mit Taislin bei Kapitel 8, die vor dem Eintreffen der beiden Kinder stattfindet. Oder Kapitel 6 fehlt eine Szene, die herausgenommen wurde und somit das Kapitel inhaltlich eigentlich kaum Handlung hat. Ich werde vll. nochmal irgendwo eine Andeutung zu Meera schaffen, wer sie aber ist und Ganondorfs Vergangenheit wird alles noch später in dne Erwachsenenkapiteln aufgeklärt. Und wieso Ganni zu dem wurde, was er ist. ^^

      Mhm ob die Erwachsenenkapitel besser werden? Mhm ich weiß nicht. *kratz* Wahrscheinlich länger, das kann ich jedenfalls sagen und es kommen viele neue Sachen hinzu. Und Link wird ziemliche Probleme mit seiner neuen Männlichkeit bekommen *g*

      Fortsetzung gibts erst in etwa 2 Wochen. Maximal 3. Ich entschuldige mich, wenn das so lange klingt, aber momentan habe ich eine Klausur nach der anderen und die muss ich erstmal in dne nächsten 2 Wochen schreiben. Bleibt mir regelrecht das WE oder wenn ich mich halt ins Netcafe setze. Nur im Netcafe fühl ich mich recht unwohl und gestört.