Ich schließe mich eigentlich den meisten meiner Vorredner an - die Hauptsache ist erst einmal, auf welche Art und Weise der Witz gemacht wird. Das mit der Lieblingsblume der Juden find ich absolut geschmacklos und peinlich, und das "Sieg Heil"-Rufen geht bei mir nichtmal als Witz durch, weil sich mir einfach entzieht, was daran witzig sein soll. Das ist Humor auf Niveau von Vierjährigen, die ihrer Mutter irgendwo aufgeschnappte Schimpfwörter an den Kopf werfen und sich dann freuen, wenn sie sich aufregt.
Auf der anderen Seite gibt es, wenn auch sehr, sehr selten, gute Hitler-Parodien. Gut, das mit der Melone ist irgendwie platt, aber ich muss doch jedesmal grinsen, wenn ichs sehe. Michael Mittermaier - gut, bei diesem substanzlosen Gefasel fällts mir sowieso jedesmal schwer, mir ein Lächeln abzuringen, aber es soll hier ja nicht um Comedians gehen.
Man könnte die Frage, die so oft aufkommt, auch mal andersrum stellen: Nicht "Warum regen sich immer gleich alle so über die Witze auf?" - sondern: "Warum müssen eigentlich immer so viele mit diesem Thema kokettieren?" Ich hab mehr und mehr das Gefühl, dass das Thema drittes Reich in unserer Gesellschaft mehr und mehr zu einem Aufmerksamkeits-Catcher wird.
Ein Comedian braucht Einschaltquote - schlechter Hitlerwitz und er steht überall auf der Titelseite.
Ein Politiker will Publicity - nichts wirkt so gut wie ein substanzloser Hitlervergleich.
Jugendliche wollen Aufmerksamkeit - einfach mal Hakenkreuz hingeschmiert und die Schule steht Kopf.
Versteht mich nicht falsch, ich will das Thema Neonazis auf keinen Fall verharmlosen (bin ja selbst aktiv in Anti-Nazi-Koordinationen tätig), aber viele, die mit dieser Ecke flirten, haben in Wirklichkeit keine Ahnung, mit wem sie sich da ins ideologische Bett legen. Auch bei dem Bahnfahrer - wie kommt ein Mensch dazu, "Sieg Heil" zu rufen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm das in diesem Moment wie eine geniale, witzige Pointe vorgekommen ist. Nein, vielmehr ging es ihm darum, zu schockieren, einen (ums mal positiv auszudrücken, will nachvollziehen, wie er vll. gedacht hat) Effekt nach "Boah, das provoziert, der traut sich aber mal was" oder "Eigentlich darf man ja darüber nicht lachen, aber warum eigentlich nicht, ich tus jetz trotzdem".
Um nochmal das Thema "Gute Hitler-Parodie" aufzugreifen: Ich sage nur Charlie Chaplin - Der Große Diktator. Der Film ist GANZ GROSSES Kino und ich habe Tränen gelacht. Hitler wird, genauso wie Mussolini, einfach hervorragend parodiert, das Ende ist zwar etwas schmalzig, aber aussagestark, die Idee ist grossartig - der Film ist einfach nur toll. Bestimmt spielte auch rein, dass es ein zeitgenössischer Film ist/war, aber zum Thema "Lachen über Hitler" muss dieser Film einfach diskutiert werden.
Alleine schon beim Disclaimer am Anfang des Films ("Jede Ähnlichkeit der Charaktere mit lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig und natürlich nicht beabsichtigt") hats mich weggehauen. XD
Auf der anderen Seite gibt es, wenn auch sehr, sehr selten, gute Hitler-Parodien. Gut, das mit der Melone ist irgendwie platt, aber ich muss doch jedesmal grinsen, wenn ichs sehe. Michael Mittermaier - gut, bei diesem substanzlosen Gefasel fällts mir sowieso jedesmal schwer, mir ein Lächeln abzuringen, aber es soll hier ja nicht um Comedians gehen.
Man könnte die Frage, die so oft aufkommt, auch mal andersrum stellen: Nicht "Warum regen sich immer gleich alle so über die Witze auf?" - sondern: "Warum müssen eigentlich immer so viele mit diesem Thema kokettieren?" Ich hab mehr und mehr das Gefühl, dass das Thema drittes Reich in unserer Gesellschaft mehr und mehr zu einem Aufmerksamkeits-Catcher wird.
Ein Comedian braucht Einschaltquote - schlechter Hitlerwitz und er steht überall auf der Titelseite.
Ein Politiker will Publicity - nichts wirkt so gut wie ein substanzloser Hitlervergleich.
Jugendliche wollen Aufmerksamkeit - einfach mal Hakenkreuz hingeschmiert und die Schule steht Kopf.
Versteht mich nicht falsch, ich will das Thema Neonazis auf keinen Fall verharmlosen (bin ja selbst aktiv in Anti-Nazi-Koordinationen tätig), aber viele, die mit dieser Ecke flirten, haben in Wirklichkeit keine Ahnung, mit wem sie sich da ins ideologische Bett legen. Auch bei dem Bahnfahrer - wie kommt ein Mensch dazu, "Sieg Heil" zu rufen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm das in diesem Moment wie eine geniale, witzige Pointe vorgekommen ist. Nein, vielmehr ging es ihm darum, zu schockieren, einen (ums mal positiv auszudrücken, will nachvollziehen, wie er vll. gedacht hat) Effekt nach "Boah, das provoziert, der traut sich aber mal was" oder "Eigentlich darf man ja darüber nicht lachen, aber warum eigentlich nicht, ich tus jetz trotzdem".
Um nochmal das Thema "Gute Hitler-Parodie" aufzugreifen: Ich sage nur Charlie Chaplin - Der Große Diktator. Der Film ist GANZ GROSSES Kino und ich habe Tränen gelacht. Hitler wird, genauso wie Mussolini, einfach hervorragend parodiert, das Ende ist zwar etwas schmalzig, aber aussagestark, die Idee ist grossartig - der Film ist einfach nur toll. Bestimmt spielte auch rein, dass es ein zeitgenössischer Film ist/war, aber zum Thema "Lachen über Hitler" muss dieser Film einfach diskutiert werden.
Alleine schon beim Disclaimer am Anfang des Films ("Jede Ähnlichkeit der Charaktere mit lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig und natürlich nicht beabsichtigt") hats mich weggehauen. XD