Verstehen'S keinen Spaß? - Hitlerwitze in Mode

    • Original von MangaEngel
      sowas wie "Klein Hitler will BonBons haben" aus der Bully Herbig Show ist doch mehr als deutlich eine "Kritik" und somit auch keine Verherrlichung oder sonst was.

      Was bitteschön ist an dem Video Kritik?
      Es ist einfach ein mitschwimmen auf der antideutschen Welle und entehrung des Führers.
      Das Video richtet sich weder gegen Hitlers Poilitik, noch gegen seinen Einfluss und seine Position.
      Hitler wird einfach als kleiner Idiot dargestellt und die vor Selbstverachtung triefende Masse klatscht Beifall und verehrt im selben Atemzug Diktatoren und Massenmörder wie Stalin (um ein Beispiel aus der selben Zeit zu nennen).

      Es gibt durchaus gute Satiren zur Nazizeit, z.B. "Der Bockerer".
      Aber das, was im TV läuft ist einfach nur schlecht und selbstverachtend.
      Die deutschen Comedians sind eh allesamt schlecht, aber sowas antideutsches tu ich mir nicht an.
      Das von der Titanic ist gut, ich mag Wortspiele. :D

      Bevor mein Beitrag falsch verstanden wird:
      Es geht nicht darum, den Führer zu loben oder seine Politik zu verherrlichen, sondern wenn man Witze macht, dann gute Satire und nicht einfach stumpfe Entehrung und Beleidigung.
      Denn sowas ist stumpf und einfach nicht lustig, sofern man älter als 10 ist.
      ...
    • Original von Zawa
      Die deutschen Comedians sind eh allesamt schlecht, aber sowas antideutsches tu ich mir nicht an.


      Ich muss da nur mal die Frage einwerfen: Was ist "antideutsch" bzw. entehrend daran, Hitler als vollkommenen Idioten hinzustellen?


      Ich mein, es mag wenig Kritik an seinem System drinstecken, kann schon sein, aber sonst?


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Zawa
      Was bitteschön ist an dem Video Kritik?

      Hm, vielleicht zum Beispiel die totale Verdrehung des Hitlergrußes?
      Um EIN Beispiel zu nennen?

      Hitler wird einfach als kleiner Idiot dargestellt und die vor Selbstverachtung triefende Masse klatscht Beifall und verehrt im selben Atemzug Diktatoren und Massenmörder wie Stalin (um ein Beispiel aus der selben Zeit zu nennen).

      Ach, stimmt, sorry, tut mir leid.
      Hast ja soooo recht, ich mag Hitler da nicht, aber ich liebe natürlich Stalin, Hussein und dieser Typ, der Big Brother gemacht hatte, der ist auch gaaaaaanz toll.
      Aber sonst ist in deiner Birne noch alles ok, ja? ôo
      Wieso soll man Stalin verehren?
      Erst kam Hitler und hat mit dem Nationalsozialismus Deutschland in einen Weltkrieg geführt und dann kamen die aus Russland (darunter Stalin) und dachten sich "Aha! Wir machen das auch!". Klar, ich finde Stalin toll, er hatte Panzer nach Deutschland gebracht, ne Hochsicherheitsmauer gebaut, massig Leute getötet, die seiner Meinung nach ihm gefährlich waren, sowas wie auch nur der Ansatz einer eigenen Meinung war tabu. Ach ja, und mein Geschichtslehrer war als Kind da zwei Jahre im Gefängnis, weil er bei dem Besuch seiner Oma dort angeblich einen Fußball voller geraspelter Flugblätter dabei gehabt haben soll, die dann dort wieder zusammengeklebt und veröffentlicht werden sollten. Stimmt, Stalin (und überhaupt jeder Diktator) sind verdammt toll, absolut, man sollte sie alle in einer Ehrenhalle verewigen.

      Die deutschen Comedians sind eh allesamt schlecht, aber sowas antideutsches tu ich mir nicht an.

      Antideutsch xD
      Das Wort ist geil!
      Ich, Mittermeier und überhaupt sehr viele sind antideutsch xDDD
      Und antiamerikanisch (Bushwitze), antipolnisch (Polenwitze), antifrisisch (Friesenwitze), etc, etc, etc
    • Ich glaube, das mit "keine Kritik" war anders gemeint, und in diesem Punkt gebe ich Zawa auch recht (aber nur in diesem): Klein Hitler will seine Bonbons ist keine Kritik, es ist eine Parodie. Das ist ein wichtiger Unterschied, weil es einfach ne Stufe darunter steht. Es beschäftigt sich nicht mit der Figur, der Person Hitlers, sondern nur mit einigen, ich will nicht Klischees sagen, mit einigen markanten Gesten und Aussagen, und führt diese ad absurdum. Darin ist keine Kritik enthalten, weil es albern ist, Kritik daran zu üben, dass jemand den Arm in die Luft hält (das Symbol dahinter mal weggelassen, weil das Symbol dahinter ja nicht parodiert oder behandelt wird!)

      Wie bereits vorher gesagt, sind das einfach verschiedene Stufen von Humor. Über Angela Merkel kann man sich genauso lustig machen, indem man auf den Klischees von langweilig/grau, nicht attraktiv und Mündel von Kohl rumreitet bis zum Erbrechen (Hitradio FFH) oder indem man sich ihre politischen Aktionen, Meinungen, Reden und Gesetze vorknöpft und von dieser Herangehensweise parodiert (z.B. die Anstalt). Darin steckt keine Wertung: Wie gesagt halte ich den Chaplin-Film für eine großartige Hitlerparodie, und darin steckt wesentlich mehr Parodie als Kritik (obwohl beides drinsteckt, anders als in vielen zeitgenössischen Werken...) Wobei ich persönlich für mich sagen muss: Irgendwann sind alle Klischees ausgereizt, und auch aus dem Hitlergruß kann man nur so und so viele Parodien stricken, bevor es ausgelutscht wirkt.
      Und dieser Punkt ist meiner Meinung nach bereits lange erreicht, und ich stimme doch in einem weiteren Punkt mit Zawa überein: Bei Comedians wie Mittermaier darf man eine tiefergehende Kritik als etwas Rumgeblödel im Passant nicht wirklich erwarten, da stehen sowohl Quelle als auch Zielgruppe einfach auf einer anderen Humor-Niveaustufe.
    • Original von Ulyaoth
      Ich muss da nur mal die Frage einwerfen: Was ist "antideutsch" bzw. entehrend daran, Hitler als vollkommenen Idioten hinzustellen?

      Macht man sich über Tote lustig, bekommt man sofort eine wegen §189 StGB reingewürgt, aber Hitlerwitze sind ok, egal wie schlecht und stumpf sie auch sind.
      Hitlers Zeit ist vorbei und dabei sollte man es belassen.

      Die Witze sind ausgelutscht und der "Vergangenheitsbewältigung" tut es auch nicht gut, wenn auf der einen Seite Witze darüber gemacht werden und auf der anderen vor dem "Wiederaufkeimen" solchen Gedankenguts gewarnt werden und wir in den Augen einer gewissen Gruppe ewig schuldig sind.

      Das widerspricht sich in meinen Augen.
      Und dieses Problem ist nicht nur auf Witze bezogen, sondern allgegenwärtig.
      Läuft es in der Politik nicht so rund, wird schnell ein Hitlervergleich gezogen oder ein Star macht was provokantes mit Hitlerbezug und sie sind wieder auf allen Titelseiten.

      Auf der einen Seite wird sich von Hitler distanziert, aber auf der anderen Seite wird er benutzt um Aufmerksamkeit zu bekommen und die Taschen mit Geld zu füllen.
      Dieser Widerspruch ist es, der mich stört.
      ...
    • Original von MangaEngel
      Wieso soll man Stalin verehren?
      Erst kam Hitler und hat mit dem Nationalsozialismus Deutschland in einen Weltkrieg geführt und dann kamen die aus Russland (darunter Stalin) und dachten sich "Aha! Wir machen das auch!". Klar, ich finde Stalin toll, er hatte Panzer nach Deutschland gebracht, ne Hochsicherheitsmauer gebaut, massig Leute getötet, die seiner Meinung nach ihm gefährlich waren, sowas wie auch nur der Ansatz einer eigenen Meinung war tabu.


      Nur um die Sache ein wenig zu ergänzen...
      Der Einmarsch der Roten Armee, und somit ihrer Panzer, war von essenzieller Wichtigkeit für die Beendigung des Krieges. Ohne die Rote Armee wäre der Krieg gegen Hitler nicht zu gewinnen gewesen. Achja, der gute Iosif Vissarionovic starb schon anno 53, also war mit Mauerbau auch nich mehr so arg viel drin.

      Wenn eine Schmähung Hitlers und des gesamten militärischen und ideologischen Apparats von damals letztlich "antideutsch" ist, dann bin ich's auch. Im Umkehrschluss würde "deutsch" nämlich mit der Wahrung Adolfs Andenken und Würde gleichsetzt werden und, nö, so "deutsch" bin ich nicht, dass ich das tue.
    • Original von Acrobat reader
      Wenn eine Schmähung Hitlers und des gesamten militärischen und ideologischen Apparats von damals letztlich "antideutsch" ist, dann bin ich's auch. Im Umkehrschluss würde "deutsch" nämlich mit der Wahrung Adolfs Andenken und Würde gleichsetzt werden und, nö, so "deutsch" bin ich nicht, dass ich das tue.

      Es geht nicht bloß um Hitler.
      Und das Deutschtum ist weitaus älter und umfangreicher als Hitler.
      Es wäre traurig und eine Schande, wenn wie nicht mehr als Hitler zu bieten hätten.
      ...
    • Original von Zawa
      Es geht nicht bloß um Hitler.
      Und das Deutschtum ist weitaus älter und umfangreicher als Hitler.
      Es wäre traurig und eine Schande, wenn wie nicht mehr als Hitler zu bieten hätten.


      Dumme Hitlerwitze sollten unsere Herren Goethe, Schubert, Wagner, Brecht, Benn und dergleichen aber weniger tangieren, oder? Natürlich hat das "Deutschtum", gut, ich sag lieber "die deutsche Kulturhistorie", einiges mehr zu bieten als die fieseren Herren in Braun. Aber wenn ein Ärger über Führerwitze ein unabdingbares Attribut eines Deutschen sein muss, dann bin ich nicht der Deutsche, den du dir anscheinend vorstellst. Außerdem klingt "Deutschtum" nun doch allzu gezwungen patriotisch, meinst du nicht? Du musst nicht von "Deutschtum" reden, wenn du ein aufrechter Deutscher sein willst, du kannst auch daheim im Kämmerlein sitzen, dir ne Brahms-LP reinziehen und ein Buch von Thomas Mann lesen, dann bist du schon deutsch genug, da braucht's keine seltsamen Vokabeln.

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    • Original von Acrobat reader
      Aber wenn ein Ärger über Führerwitze ein unabdingbares Attribut eines Deutschen sein muss, dann bin ich nicht der Deutsche, den du dir anscheinend vorstellst.

      Das muss und soll es nicht sein.
      Jeder hat einen anderen Humor.
      Hitlerwitze treffen meinen einfach nicht, weil sie meist einfach nur stumpf-beleidigend sind.
      Positiv hervorgehoben habe ich "Der Bockerer", eine Perle der heimischen Filmkunst.

      Deutschtum nutze ich, da es mehr als die Kultur umfasst.
      Sowohl die Kultur, als auch die Wesensart und die deutschen Tugenden werden damit benannt und miteinbezogen.
      Seltsame Vokabel? - Eher veraltet.
      ...
    • das Thema ist interessant, aber ich will mir nicht alles durchlesen, ich poste einfach mal:

      Straßenbahnfahrer=Saudumm -> Humor muss als solcher erkennbar sein - wenn man ihn nicht kennt, sollte er keine Sprüche reißen vor unbekannten Publikum.

      Was Humor und Hitlerwitze (bzw. Juden-/Zigeunerwitze etc.) betrifft, muss ich sagen, dass ich einen sehr schwarzen Humor habe. Ich amüsiere mich gerne über eine wahnsinnige Darstellung der Geschichte und darüber, den blöden Denkweisen des NS nachzumachen. Das ist in einem Bekanntenkreis, in dem man auf die politische Korrektheit der Leute vertrauen kann, durchaus ok.
      Außerdem halte ich es für eine gute Alternative zum quälend langweiligen Geschichtsunterricht. Was hab ich nicht schon alles anhand von Witzen über NS und Holocaust erfahren, was frischt man nicht immer wieder auf und hält sich die Schrecken umso besser im Gedächnis und Hinterkopf als wenn man mal dabei gelacht hat - sowas prägt sich leichter ein!

      Um ehrlich zu sein sind die Witze besser, je brutaler weil näher an der Realität sie sind. Eine lustige Parodie auf den Hitlergruß ist was feines, aber die Person selber ist doch weniger schaurig als die davon ausgehenden Taten.
    • Ich sehe das so wie mehrere hier, von den Posts die ich gelesen habe, also dass Hitlerwitze oder Witze übers dritte Reich allgemein doch recht lustig sind.

      Sollte man halt an der Aufassung messen, inwiefern der Witz als spaßig zu verstehen ist. Wenn ein Witz nicht mit der richtigen Wirkung rübergebracht wird, kann dieser echt geschmackslos werden.
      Was ich überhaupt nicht mag, ist diese typisch deutsche Einstellung gegenüber dem dritten Reich heutzutage, keiner will mehr davon hören außerhalb des Geschichtsunterrichts, dabei interressiert es sehr viele Personen die ich kenne.
      Wenn irgendwo im Handel ein Medium mit Nazithemen (Wie etwa das Hakenkreuz in Call of Duty) sind viele bestürzt oder fragen, warum dass denn nicht zensiert ist und die USK reagiert prompt damit dieses MEdium um eine Alterstufe höher zu setzen. So ja auch die Reaktion auf Witze über Hitler, oftmals zwar ein verstummendes Lachen/Husten aber immer wieder diese etwas peinlich berührte Atmosphäre. Oder um es anders zu sagen, niemand würde über einen solchen Joke so lachen wie über ein Fritzchen witz o.Ä.. MAn stelle sich mal vor, Angie würde gegen Israel im Nah-Ost Konflikt sein. Sie würde Prompt keine Stimmen mehr bekommen und man würde sie bestimmt als Nazisympatisantin darstellen.
      Oder Ete, die Moderatorien die meinte Hitlers Familienpolitik war genial uznd prompt gefeuert wurde, sie hatte doch recht, trotzdem wurde sie als Nazisympatisantin dargestellt
      Es ist als würde die Geselschafft versuchen diese Zeit zu verdrängen, was ich für einen Fehler halte. Es ist zwar vergangen, aber damit sich dies nicht wiederholt sollte man es in Erinnerung, auch als Mahmung behalten, und da eignet sich Parodischer Humor oder Satire ja am besten für.
      Wenn Hitler als dümmlich, seltsam, eben als Vollidiot dargestellt wird lacht jeder über ihn, wenn man aber mit der Puren Wahrheit, Ernst etc anrückt, gibts Leute die mit seiner Meinung Sympathisieren ((Neo-) Nazis eben). Außerdem versteht in Witzform jeder dass Hitler scheiße war.

      Zu Zawas Argument

      Macht man sich über Tote lustig, bekommt man sofort eine wegen §189 StGB reingewürgt

      Gerade das ist doch im Falle Hitler so wunderbar, man zeigt dass man ihn nicht ehrt.
      Und wegen es gibt genug Dinge in der deutschen Geschichte, schon wahr, aber das ist doch das letzte grausame Ereignis, oder?

      Lg, Zeddi
    • Original von Zawa
      Macht man sich über Tote lustig, bekommt man sofort eine wegen §189 StGB reingewürgt, aber Hitlerwitze sind ok, egal wie schlecht und stumpf sie auch sind.

      Hitler ist/war eine Person öffentlichen Interesses. Im Übrigen ist es nicht die Qualität eines Witzes, der über seine Strafbarkeit entscheidet. Ausserdem: Wieso sollte man Vollidioten und Arschlöcher nicht als solche darstellen dürfen? ;)

      Original von Zawa
      Sowohl die Kultur, als auch die Wesensart und die deutschen Tugenden werden damit benannt und miteinbezogen.

      Was sind das denn, Deutsche Tugenden? Ich bin als Ausländerin bereit, dazuzulernen. (*zitiert mal Amadeus*) Überhaupt ist mir schleierhaft, was dieses ominöse Deutschtum mit der Denunzierung von Hitler zu tun hat. Wir würden ebenso über ihn lachen, wäre er ehmm… Österreicher gewesen :ugly: Nur, weil ich eine Parodie à la "Hitler hatte nur ein Ei" amüsant finde, heisst das noch lange nicht, dass ich den Adolf ausschliesslich auf diese niveaulose Weise angreifen kann. Humor muss nicht tiefgründig und intelligent sein.

      Original von Zawa
      Hitlers Zeit ist vorbei und dabei sollte man es belassen.

      Eine extrem unsinnige, wenn nicht gar unwissenschaftliche Forderung.

      Original von Zawa
      Auf der einen Seite wird sich von Hitler distanziert, aber auf der anderen Seite wird er benutzt um Aufmerksamkeit zu bekommen und die Taschen mit Geld zu füllen. Dieser Widerspruch ist es, der mich stört.

      Jaja, die alte Kapitalismus-ist-doof-Masche mal wieder. Beliebt, aber deswegen noch lange nicht wahr. Es mag sein, dass sich einige strikt von Hitler distanzieren, andere aber versuchen, mit seinem Namen Geld zu machen. (Obwohl ich sowas konkret noch nie gesehen habe…) Es ist aber auch so, dass einige furchtbar gerne Zelda spielen, andere wiederum nicht. In beiden Fällen frage ich mich, wo hier ein Widerspruch vorliegen soll? Ich sage: nirgends.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lilachen ()

    • Original von Zawa
      Macht man sich über Tote lustig, bekommt man sofort eine wegen §189 StGB reingewürgt, aber Hitlerwitze sind ok, egal wie schlecht und stumpf sie auch sind.
      Hitlers Zeit ist vorbei und dabei sollte man es belassen.

      "sofort"? Ich habe noch nie gehört, dass jemand wegen Hitlerwitzen strafrechtlich verfolgt wurde. Wieso auch? Hitler war nicht Mutter Theresa, deswegen kann man nicht unbedingt etwas in Hitler Leben verunglimpflichen. Und naja, wer niveaulose Witze wie "Hitler hat nur ein Ei" öffentlich zur Schau stellt, dem gehört wirklich eine Strafe. Nicht, weil man sich über einen Verstorbenen lustig macht, sondern weil soetwas einfach nur armseelig ist.

      Wieso sollte man die Hitlerzeit abhaken? Noch heute beeinflusst sie unser außenpolitisches Handeln. Ich bin v.a erstaunt, soetwas von Dir zu hören, denn Du bist ebenfalls einer der Generation, die keine emotionale Bindung mehr zur Hitlerzeit hat. Auch unsere Generation sollte nie vergessen, was damals passiert ist. Ob es wirklich die richtige Methode ist über den Hauptverantwortlichen billige Witze zu reißen, um alles nicht zu verdrängen, mag ich jedoch zu bezweifeln.
    • Original von Lilachen
      Was sind das denn, Deutsche Tugenden? Ich bin als Ausländerin bereit, dazuzulernen. (*zitiert mal Amadeus*)

      z.B. Fleiß, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Gehorsam, Bescheidenheit, ... typisch deutsche Werte eben, für die wir Deutschen in der ganzen Welt bekannt sind.

      Original von Lilachen
      Überhaupt ist mir schleierhaft, was dieses ominöse Deutschtum mit der Denunzierung von Hitler zu tun hat.

      Die heutige, von dem Geist der Frankfurter Schule und den 68er geprägte Gesellschaft, verpönt diese Werte, statt sie zu pflegen, wie es früher (während und vor der Hitlerzeit) der Fall war. In den Parodien werden diese Werte in überspitzter Weise satirisch dargestellt, z.B. durch extrem humorlose und regelgeile Nazis.

      ---

      Original von Maeuschen
      Auch unsere Generation sollte nie vergessen, was damals passiert ist.

      Wie soll unserer Generation etwas vergessen, von dem sie nichts WEISS?
      Was wird den Schülern heute über die Zeit des NS beigebracht? Außer "Schindlers Liste", der für den Schulunterricht absolut ungeeignet ist, anzuschauen, ein KL zu besuchen und über die Judenfrage zu sprechen, nicht viel. Es wird weder erklärt, wie Hitler an die Macht kam, wozu die HJ und der BDM dienten und wie der Staat aufgebaut und geregult wurde. Welche Umstände zum Krieg führten und wer mit wem Bündnisse schloss. Das Thema wird einseitig betrachtet und nur auf die Juden beschränkt. So kann kein Schüler etwas über das Thema lernen.
      ...
    • Original von Zawa
      z.B. Fleiß, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Gehorsam, Bescheidenheit, ... typisch deutsche Werte eben, für die wir Deutschen in der ganzen Welt bekannt sind.


      ... lol xD


      Ich würd das glatt unkommentiert so stehen lassen, aber das geht ja dann doch nicht. Das heißt also, wenn jemand fleißig, pünktlich, ordentlich, gehorsam und bescheiden ist, ist er automatisch deutsch?
      Nein, im Ernst jetzt: Wenn man "typisch" irgendetwas ist, erfüllt man ein Klischee. Und ich denke mal kaum, dass irgendjemand auf ein Klischee reduziert werden möchte. Zumal diese sowieso überall anders sind. Greif dir einen zufälligen Österreicher heraus und frag ihn, was für ihn "typisch deutsch" ist. Und nein, damit will ich jetzt gar nicht auf die Nazivergangenheit abzielen, ihr habt euren doofen Diktator ohnehin bloß aus Oberösterreich geklaut. >:3

      Schon witzig, dass es immer derselbe Typus ist, der sich über Hitlerwitze aufregt. Wobei ich jetzt nichtmal das Niveau der Scherze diskutieren will, da ist mir selbst bewusst, dass die meisten davon notfalls zu nem müden Lächeln reizen.



      Nja, wie dem auch sei, ich geh jetzt meine typisch britsch-schweizerischen Werte pflegen, indem ich Tee trinke, während ich über Ausländer wettere. Viel Spaß noch, hier.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Zawa
      z.B. Fleiß, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Gehorsam, Bescheidenheit, ... typisch deutsche Werte eben, für die wir Deutschen in der ganzen Welt bekannt sind.

      Wenn das alles ist, was die Deutschen an Tugenden zu bieten haben, bin ich froh darüber, keine zu sein ;)

      Original von Zawa
      Die heutige, von dem Geist der Frankfurter Schule und den 68er geprägte Gesellschaft, verpönt diese Werte, statt sie zu pflegen, wie es früher (während und vor der Hitlerzeit) der Fall war. In den Parodien werden diese Werte in überspitzter Weise satirisch dargestellt, z.B. durch extrem humorlose und regelgeile Nazis.

      Was genau ist daran schlecht? Findest du denn nicht, dass Werte wie Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit über solch profanen Dingen wie Pünktlich- und Ordentlichkeit stehen sollten? Aber was schreib ich hier noch, ich hab das dumpfe Gefühl, dass das hier eh zu nichts führen wird … Ich fühl mich ja jetzt schon wie 'ne durchgeknallte Anarchistin :ugly:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lilachen ()

    • Original von Zawa
      Wie soll unserer Generation etwas vergessen, von dem sie nichts WEISS?
      Was wird den Schülern heute über die Zeit des NS beigebracht? Außer "Schindlers Liste", der für den Schulunterricht absolut ungeeignet ist, anzuschauen, ein KL zu besuchen und über die Judenfrage zu sprechen, nicht viel. Es wird weder erklärt, wie Hitler an die Macht kam, wozu die HJ und der BDM dienten und wie der Staat aufgebaut und geregult wurde. Welche Umstände zum Krieg führten und wer mit wem Bündnisse schloss. Das Thema wird einseitig betrachtet und nur auf die Juden beschränkt. So kann kein Schüler etwas über das Thema lernen.

      Dem muss ich entschieden widersprechen - mein Geschichtsunterricht war auch in dieser Hinsicht eigentlich ganz gut.
    • Original von Zawa
      Wie soll unserer Generation etwas vergessen, von dem sie nichts WEISS?
      Was wird den Schülern heute über die Zeit des NS beigebracht? Außer "Schindlers Liste", der für den Schulunterricht absolut ungeeignet ist, anzuschauen, ein KL zu besuchen und über die Judenfrage zu sprechen, nicht viel. Es wird weder erklärt, wie Hitler an die Macht kam, wozu die HJ und der BDM dienten und wie der Staat aufgebaut und geregult wurde. Welche Umstände zum Krieg führten und wer mit wem Bündnisse schloss. Das Thema wird einseitig betrachtet und nur auf die Juden beschränkt. So kann kein Schüler etwas über das Thema lernen.

      Ich weiß ja nicht auf was für einer Schule du warst, aber in meiner Schullaufbahn wurde das Thema mindestens 5x durchgekaut, nicht nur in Geschichte. Und der Unterricht war dort gewiss nicht nur "auf die Juden beschränkt".