Ich lass mich nicht stören. hier wird rücksichtslos reingepostet, bis hier alles drin ist. wozu schreibe ich dann?
In diesem kap trifft Link endlich zelda.
Das Zelda-profil habe ich mir ein bissn vom manga abgeguckt. da treffen sich die beiden glaub ich auch ursprünglich in der stadt.
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6 Das verpatzte Date
Es war ein ungewohntes Gefühl Mosa und das undichte Dach seiner Unterkunft zu verlassen. Ein ungewohntes Gefühl, plötzlich einen festen Schlafplatz zu haben und eine feste Stelle am Stand. Es war ein ungewohntes Gefühl, Malon als eine Art Schwester zu haben, sie jeden Morgen gemeinsam mit ihrem Vater beim Frühstück zu sehen und den Rest des Tages am Stand zur Hilfe zu gehen. Ungewohnt, mit ihrer leichten, unbeschwerten Person den Weg über die hylianische Steppe zum Marktplatz zu laufen und über Sachen zu reden, über die Link sonst nie geredet hatte. Es war ungewohnt, zu wissen, dass eine Familie auf ihn wartete, wenn er nach harter Arbeit zur Farm zurückkehrte, eine Familie, der er alles erzählen konnte und dessen Teil er davon nun auch war.
Es war ungewohnt, ja, aber es tat gut.
Link wusste nicht was ihm geschah, vergessen war die dunkle Bedrohung, vergessen die Todesklinge, vergessen Ganondorf und Zelda. Er spürte, dass er ein Leben führte, wie jeder andere Bauernjunge es tun würde und er spürte, wie sein Herz leicht bei diesem Gedanken wurde. Vielleicht bleibe ich hier, dachte er manchmal. War es nicht egal, wann er lebte, wenn er hier und jetzt gute Freunde hatte? Er dachte oft zurück an sein einsames Dasein in der Zukunft und ihm wurde bewusst, wie krank er damals gewesen war. Krank vor Einsamkeit, zerfressen von seinen eigenen Problemen, denen er sich angesichts der Gefahren Hyrules nie zugewendet hatte.
So vergingen wieder Wochen, vielleicht sogar Monate – so genau wusste er es nicht - die er tagein, tagaus mit Malon verbrachte und die ihm immer näher zu ihr selbst brachten.
An diesem besonderen Tag waren sie inzwischen so feste Freunde geworden, dass man sie für Geschwister halten können, denn der eine wich der anderen nicht von der Seite und kein Geheimnis war dem anderen verwehrt.
Nur eins.
Ein klitzekleines, dem Link inzwischen kaum noch Bedeutung schenkte.
Es war ein sonniger Märztag, der Schnee, der über den Winter Hyrule mit seiner Stille überdeckt hatte, schmolz langsam zu glucksenden Bächen, die in den Wiesen und Feldern zu einem donnernden Schmelzstrom zusammenflossen. Es war früher Morgen, die Sonne legte erst behutsam ihre kalten Strahlen über den Horizont und tauchte die Tau bedeckten Kleeblumen im Gras golden.
Über den häufig benutzten Trampelpfad zog der grün bemützte Junge den hoch gestapelten Karren, nebenher ging Malon, die in dem dreiviertel Jahr zu einer hübschen, jungen Frau gereift war. Sie schwiegen, wie sie es oft auf dem Hinweg taten; nicht gerade, weil sie zu müde zum Reden waren, sondern viel mehr, weil sie oft für sich nachdachten.
„Ich glaube, heute ist ein ganz besonderer Tag, Bruder.“.
Link verbiss sich ein Grinsen. „Nenn mich nicht Bruder, Malon“, sagte er tadelnd.
„Trotzdem: Heute ist ein guter Tag. Du solltest aufpassen, sonst verpasst du ihn womöglich.“.
Der Marktplatz der Hauptstadt war wie immer überfüllt. Und wie immer war ihre Arbeit zusammen an solchen Tagen wie ein perfekt einstudierter Tanz. Sie brauchten sich keiner Worte zu bedienen, um sich verständlich zu machen, es bestand ein fliegender Wechsel zwischen Stand und Karren, Kasse und Theke. Bedienen, Bestellungen aufnehmen, die Milchgetränke zusammen mischen, Besorgungen holen, Rechnungen machen. Link konnte das inzwischen so gut, als wäre er zwischen Milchflaschen und klimpernden Rubinen aufgewachsen.
Mit fliegenden Schritten eilte Link zum dem Karren und belud sich mit einigen Flaschen Milch. Malon hatte für kurze Zeit ausgesetzt, um einen Nachschub an Obst zu besorgen. Es war verrückt. Jetzt wo der Frühling wieder aufkam, waren alle verrückt nach Obstgemischen.
Die gierigen Kunden drängten an die Theke und ließen sich kaum halten – Link hatte alle Hände zu tun und achtete so nicht auf seine eigenen Schritte.
Er wirbelte herum und eilte zurück zum Stand – oder wollte das tun, denn dazwischen prallte er mit solcher Wucht gegen jemanden, dass alle Flaschen aus seinen Händen flogen und klirrend in Scherben zersprangen.
„Pass doch auf, kleiner, grüner Junge!“, schimpfte der andere, mit dem Link in der Eile zusammen gestoßen war. Ärgerlich wandte sich der Held von der verschwendeten Milch weg und blickte seinem Gegenüber an.
„Du darfst nicht hinter den…“. Sofort verschlug es ihm die Sprache und er konnte sie nur noch anstarren. Das kleine Mädchen vor ihm trug ein für Hyrule typisches Kinderkleid, der Saum war jedoch mit Samt beschlagenen. Die Haare waren unter einer weißen Haube bedeckt, goldener Schmuck zierten Hals und Handgelenke. Obwohl sie ihre Kinderkleidung trug, obwohl sie ihre goldenen Haare bedeckt hielt und obwohl ihre letzte Begegnung mindestens acht Jahre in der Zukunft lag; es war unverkennbar…
Zelda.
Seine Prinzessin. Seine einzige Rettung.
Und alles was er tun konnte, war unverständlich den Mund auf und zu zuklappen.
Ihre grimmige Miene verwandelte sich jäh in ein herzvolles Lachen. Link wurde bewusst, dass er wohl ziemlich dämlich aussehen musste und blickte mit heißen Wangen zu Boden.
„Bitte, sei nicht böse, ja? Ich wollte mich nur verstecken.“.
Eilig bückte sie sich nach den vielen Scherben.
„Zelda… Prinzessin Zelda“, brachte er mühevoll heraus. Er konnte es nicht fassen. So lange hatte er gewartet und jetzt war sie plötzlich da, direkt vor seinen Augen. Und er brachte kein vernünftiges Wort raus.
Zelda erhob sich und schaute sich ängstlich um, bevor sie sich zu Links Ohr beugte. „Ist das so offensichtlich? Sag mir bitte nicht, dass ich wie eine Prinzessin aussehe… wenn Impa mich findet…“. Nervös schaute sie auf die andere Seite der Theke, wo die Kunden sich bereits lauthals beschwerten. „Du hast Impa nicht gesehen, oder?“.
Es war seltsam, sie über so etwas reden zu hören. Dass sie sich über so etwas Sorgen machte, das war absurd. Absurd und makaber. Es gab viel Wichtigeres.
„Du musst mir helfen, Zelda. Wir kennen uns noch nicht, aber du musst mich…“. Link unterbrach sich selbst. Wieder, oder immer noch, brannte sein Gesicht vor Scham – das Reden mit Zelda, hatte er wohl bei seiner Zeitreise auch verloren. Er hatte plötzlich keine Ahnung, wie er sie ansprechen, wie er anfangen, wie er stehen sollte. Alles schien falsch. Seine Hände ballten sich zu zitternden Fäusten. Er wusste nicht mal wohin mit seinen schwitzigen Fingern.
Es war grauenvoll!
Er nahm tief Luft und versuchte einen logisch aufgebauten Satz zu bilden.
„Ich_ bin_ Link“, sagte er langsam. Für Zelda musste es sich anhören, als würde er mit ihr wie einen Idioten sprechen. „Ich_ muss_ mit_ dir_ reden.“.
Zelda kicherte, aber dann duckte sich und zog ihm mit unter den Stand. Über ihn brüllten seine Kunden immer noch nach einer Bedienung. Er sollte jetzt da oben stehen. Nicht hier unten, mit Zelda leise kichernd an seinem Arm. Während er ein fast Erwachsener war, war sie noch ein verspieltes Kind. Ein Kind, das seine einzige Rettung war.
Alles war falsch!
„Du musst jetzt ganz lieb sein, Waldjunge – du kommst doch aus den Wäldern, oder? Ich habe Bilder von den Kokiri gesehen. Von den Kindern, die nie erwachsen werden. Nur Bilder. Impa sagt, dass ihr Wald für alle anderen verflucht ist… stimmt das? Du kommst doch daher? Du siehst so aus, wie die – mit deiner grünen Kleidung!“.
Während Zelda munter weiter plapperte, konnte Link sie nur weiterhin anstarren. Seine Zelda. Seine Hoffnung. Ein kindisches, naives Mädchen.
War sie früher wirklich so gewesen? Wenn Link an Zelda dachte, dachte er an die ernste, verantwortungsbewusste Prinzessin, die ihm mit ihren kristallblauen Augen alles verheimlichte. Er wusste gar nicht mehr, wie sie gewesen war, als er sie ganz am Anfang kennen gelernt hatte. Aber ehrlich gesagt, Link konnte sie sich so auch nicht vorstellen.
Aber vielleicht hätte sich diese so entwickelt, wenn Ganondorf und das Triforce nicht gewesen wären. Wenn diese dunklen Legenden ihre bunte, schillernde Kinderwelt nicht zerstört und Verantwortung gelehrt hätten. Jetzt, wo das alles nicht passiert war und auch nicht passieren würde, hatte Zelda einen anderen Charakterweg eingeschlagen. Vielleicht war alles richtig und dieser Schatten, von dem Ganondorf geredet hatte, nur eine Einbildung.
Vielleicht – nein ganz offensichtlich, war diese unförmige Bedrohung, von der er noch nie etwas gespürt, noch nie etwas gehört oder gesehen hatte, eine einzige Lüge, ein Hirngespinst. Warum sollte Ganondorf mit ihm auch darüber reden? Er war dumm gewesen, ihm zu glauben.
Es war doch alles in Ordnung.
Der Gedanke stimmte den Helden fröhlich, aber als er diesen endlich erfasst hatte, war es schon längst Abend. Längst waren die Gäste bei der Milchbar Zuhause, längst hatten er und Malon den Stand abgebaut und längst waren sie Zuhause; längst war das Abendmahl beendet, längst lagen Talon und seine Tochter in ihren Zimmern, und als Link dies feststellte, was auch Zelda längst nicht mehr da.
So hatte der Held weder Malon noch irgendwem sonst von seinem verpatzten Date erzählt. Vielleicht schämte er sich, dass er die Gelegenheit verpasst hatte, auch wenn er sich tröstete, dass sie früher als der erwartete Termin eingetroffen war. Vielmehr aber lag es daran, dass er gar nicht zurück wollte. Inzwischen hatte er sich an das behagliche Leben bei der Lon-Lon-Farm gewöhnt und wollte es nicht mehr hergeben. Es fühlte sich gut an, einmal normal leben zu können – etwas was er sich vor knapp über einem halben Jahr so sehnlichst gewünscht hatte. Er spürte, wie seine kranke, einst so edelmütige, aufopferungsbereite Seele langsam geheilt wurde, wie sie ihren Frieden fand. Er verstand langsam, wie er sich als selbstloser Held selbst zerstört hatte und ihm gefiel der Gedanke, dass jetzt alles vorbei sein könnte: Jetzt, wo Triforce und die Gefahr, seinem Erzfeind Ganondorf, nur vergessen, nein: nie geschehen waren, jetzt hatte er vielleicht die Chance auf einen neuen Anfang.
Vor einem halben Jahr, in dieser verregneten, in Verzweiflung versunkenen Nacht, hatte er befürchtet, er läge in seinem eigenen Kreislauf gefangen – das mochte stimmen, sonst würde er wohl nicht hier sein – aber vielleicht hatte ihm das Triforce nur ein Geschenk gemacht. Ein Geschenk für seine Strapazen, ein Geschenk des Neuanfangs.
So glaubte er wenigstens, dass die Gefahr, die ihm die ganze Zeit gedrängt hatte, doch irgendwas zu tun, nur eine Illusion war. Ganondorf musste seinen eigenen Tod prophezeit haben – vielleicht eine nicht unwahrscheinlich Vermutung aufgrund seiner Erfahrungen – und hatte Link so viel wie möglich schaden wollen. Mit der nicht vorhandenen Gefahr hatte er den Helden wohl in Panik versetzen wollen, denn es gab absolut keinerlei Anzeichen dafür. Eine einzige, große Lüge. Eine Lüge, um seine Fehler auszubügeln.
Bei diesem lächerlichen, naiven Gedanken hinter Ganondorfs Handeln musste Link im Schlaf lächeln.
Er hatte seine Abreise in die Zukunft verpasst.
Die Zukunft, die er hätte retten sollen.
Wie Zelda gehofft hatte.
Die Gefahr, die keine Illusion war, wie er sich einzureden versuchte, sondern bitterer Ernst.
Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte er selbst Ganondorf eine Chance gegeben.
------------------
O_O
Ok. Ich geb zu, das ende ist ein bissn schnuzlig ausgefallen.
Noch mal zur erklärung: in diesem kapitel habe ich versucht, möglichst klar zu stellen, dass Link mal genug vom heldendasein hat und die anzeichen von gefahr einfach ignoriert, weil die last der verantwortung ihm zu schwer ist/war.
Ich weiß, ich labber an manchen stellen wieder, aber ich hoffe das ist zu entschuldigen
LG
Nayleen
In diesem kap trifft Link endlich zelda.
Das Zelda-profil habe ich mir ein bissn vom manga abgeguckt. da treffen sich die beiden glaub ich auch ursprünglich in der stadt.
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6 Das verpatzte Date
Es war ein ungewohntes Gefühl Mosa und das undichte Dach seiner Unterkunft zu verlassen. Ein ungewohntes Gefühl, plötzlich einen festen Schlafplatz zu haben und eine feste Stelle am Stand. Es war ein ungewohntes Gefühl, Malon als eine Art Schwester zu haben, sie jeden Morgen gemeinsam mit ihrem Vater beim Frühstück zu sehen und den Rest des Tages am Stand zur Hilfe zu gehen. Ungewohnt, mit ihrer leichten, unbeschwerten Person den Weg über die hylianische Steppe zum Marktplatz zu laufen und über Sachen zu reden, über die Link sonst nie geredet hatte. Es war ungewohnt, zu wissen, dass eine Familie auf ihn wartete, wenn er nach harter Arbeit zur Farm zurückkehrte, eine Familie, der er alles erzählen konnte und dessen Teil er davon nun auch war.
Es war ungewohnt, ja, aber es tat gut.
Link wusste nicht was ihm geschah, vergessen war die dunkle Bedrohung, vergessen die Todesklinge, vergessen Ganondorf und Zelda. Er spürte, dass er ein Leben führte, wie jeder andere Bauernjunge es tun würde und er spürte, wie sein Herz leicht bei diesem Gedanken wurde. Vielleicht bleibe ich hier, dachte er manchmal. War es nicht egal, wann er lebte, wenn er hier und jetzt gute Freunde hatte? Er dachte oft zurück an sein einsames Dasein in der Zukunft und ihm wurde bewusst, wie krank er damals gewesen war. Krank vor Einsamkeit, zerfressen von seinen eigenen Problemen, denen er sich angesichts der Gefahren Hyrules nie zugewendet hatte.
So vergingen wieder Wochen, vielleicht sogar Monate – so genau wusste er es nicht - die er tagein, tagaus mit Malon verbrachte und die ihm immer näher zu ihr selbst brachten.
An diesem besonderen Tag waren sie inzwischen so feste Freunde geworden, dass man sie für Geschwister halten können, denn der eine wich der anderen nicht von der Seite und kein Geheimnis war dem anderen verwehrt.
Nur eins.
Ein klitzekleines, dem Link inzwischen kaum noch Bedeutung schenkte.
Es war ein sonniger Märztag, der Schnee, der über den Winter Hyrule mit seiner Stille überdeckt hatte, schmolz langsam zu glucksenden Bächen, die in den Wiesen und Feldern zu einem donnernden Schmelzstrom zusammenflossen. Es war früher Morgen, die Sonne legte erst behutsam ihre kalten Strahlen über den Horizont und tauchte die Tau bedeckten Kleeblumen im Gras golden.
Über den häufig benutzten Trampelpfad zog der grün bemützte Junge den hoch gestapelten Karren, nebenher ging Malon, die in dem dreiviertel Jahr zu einer hübschen, jungen Frau gereift war. Sie schwiegen, wie sie es oft auf dem Hinweg taten; nicht gerade, weil sie zu müde zum Reden waren, sondern viel mehr, weil sie oft für sich nachdachten.
„Ich glaube, heute ist ein ganz besonderer Tag, Bruder.“.
Link verbiss sich ein Grinsen. „Nenn mich nicht Bruder, Malon“, sagte er tadelnd.
„Trotzdem: Heute ist ein guter Tag. Du solltest aufpassen, sonst verpasst du ihn womöglich.“.
Der Marktplatz der Hauptstadt war wie immer überfüllt. Und wie immer war ihre Arbeit zusammen an solchen Tagen wie ein perfekt einstudierter Tanz. Sie brauchten sich keiner Worte zu bedienen, um sich verständlich zu machen, es bestand ein fliegender Wechsel zwischen Stand und Karren, Kasse und Theke. Bedienen, Bestellungen aufnehmen, die Milchgetränke zusammen mischen, Besorgungen holen, Rechnungen machen. Link konnte das inzwischen so gut, als wäre er zwischen Milchflaschen und klimpernden Rubinen aufgewachsen.
Mit fliegenden Schritten eilte Link zum dem Karren und belud sich mit einigen Flaschen Milch. Malon hatte für kurze Zeit ausgesetzt, um einen Nachschub an Obst zu besorgen. Es war verrückt. Jetzt wo der Frühling wieder aufkam, waren alle verrückt nach Obstgemischen.
Die gierigen Kunden drängten an die Theke und ließen sich kaum halten – Link hatte alle Hände zu tun und achtete so nicht auf seine eigenen Schritte.
Er wirbelte herum und eilte zurück zum Stand – oder wollte das tun, denn dazwischen prallte er mit solcher Wucht gegen jemanden, dass alle Flaschen aus seinen Händen flogen und klirrend in Scherben zersprangen.
„Pass doch auf, kleiner, grüner Junge!“, schimpfte der andere, mit dem Link in der Eile zusammen gestoßen war. Ärgerlich wandte sich der Held von der verschwendeten Milch weg und blickte seinem Gegenüber an.
„Du darfst nicht hinter den…“. Sofort verschlug es ihm die Sprache und er konnte sie nur noch anstarren. Das kleine Mädchen vor ihm trug ein für Hyrule typisches Kinderkleid, der Saum war jedoch mit Samt beschlagenen. Die Haare waren unter einer weißen Haube bedeckt, goldener Schmuck zierten Hals und Handgelenke. Obwohl sie ihre Kinderkleidung trug, obwohl sie ihre goldenen Haare bedeckt hielt und obwohl ihre letzte Begegnung mindestens acht Jahre in der Zukunft lag; es war unverkennbar…
Zelda.
Seine Prinzessin. Seine einzige Rettung.
Und alles was er tun konnte, war unverständlich den Mund auf und zu zuklappen.
Ihre grimmige Miene verwandelte sich jäh in ein herzvolles Lachen. Link wurde bewusst, dass er wohl ziemlich dämlich aussehen musste und blickte mit heißen Wangen zu Boden.
„Bitte, sei nicht böse, ja? Ich wollte mich nur verstecken.“.
Eilig bückte sie sich nach den vielen Scherben.
„Zelda… Prinzessin Zelda“, brachte er mühevoll heraus. Er konnte es nicht fassen. So lange hatte er gewartet und jetzt war sie plötzlich da, direkt vor seinen Augen. Und er brachte kein vernünftiges Wort raus.
Zelda erhob sich und schaute sich ängstlich um, bevor sie sich zu Links Ohr beugte. „Ist das so offensichtlich? Sag mir bitte nicht, dass ich wie eine Prinzessin aussehe… wenn Impa mich findet…“. Nervös schaute sie auf die andere Seite der Theke, wo die Kunden sich bereits lauthals beschwerten. „Du hast Impa nicht gesehen, oder?“.
Es war seltsam, sie über so etwas reden zu hören. Dass sie sich über so etwas Sorgen machte, das war absurd. Absurd und makaber. Es gab viel Wichtigeres.
„Du musst mir helfen, Zelda. Wir kennen uns noch nicht, aber du musst mich…“. Link unterbrach sich selbst. Wieder, oder immer noch, brannte sein Gesicht vor Scham – das Reden mit Zelda, hatte er wohl bei seiner Zeitreise auch verloren. Er hatte plötzlich keine Ahnung, wie er sie ansprechen, wie er anfangen, wie er stehen sollte. Alles schien falsch. Seine Hände ballten sich zu zitternden Fäusten. Er wusste nicht mal wohin mit seinen schwitzigen Fingern.
Es war grauenvoll!
Er nahm tief Luft und versuchte einen logisch aufgebauten Satz zu bilden.
„Ich_ bin_ Link“, sagte er langsam. Für Zelda musste es sich anhören, als würde er mit ihr wie einen Idioten sprechen. „Ich_ muss_ mit_ dir_ reden.“.
Zelda kicherte, aber dann duckte sich und zog ihm mit unter den Stand. Über ihn brüllten seine Kunden immer noch nach einer Bedienung. Er sollte jetzt da oben stehen. Nicht hier unten, mit Zelda leise kichernd an seinem Arm. Während er ein fast Erwachsener war, war sie noch ein verspieltes Kind. Ein Kind, das seine einzige Rettung war.
Alles war falsch!
„Du musst jetzt ganz lieb sein, Waldjunge – du kommst doch aus den Wäldern, oder? Ich habe Bilder von den Kokiri gesehen. Von den Kindern, die nie erwachsen werden. Nur Bilder. Impa sagt, dass ihr Wald für alle anderen verflucht ist… stimmt das? Du kommst doch daher? Du siehst so aus, wie die – mit deiner grünen Kleidung!“.
Während Zelda munter weiter plapperte, konnte Link sie nur weiterhin anstarren. Seine Zelda. Seine Hoffnung. Ein kindisches, naives Mädchen.
War sie früher wirklich so gewesen? Wenn Link an Zelda dachte, dachte er an die ernste, verantwortungsbewusste Prinzessin, die ihm mit ihren kristallblauen Augen alles verheimlichte. Er wusste gar nicht mehr, wie sie gewesen war, als er sie ganz am Anfang kennen gelernt hatte. Aber ehrlich gesagt, Link konnte sie sich so auch nicht vorstellen.
Aber vielleicht hätte sich diese so entwickelt, wenn Ganondorf und das Triforce nicht gewesen wären. Wenn diese dunklen Legenden ihre bunte, schillernde Kinderwelt nicht zerstört und Verantwortung gelehrt hätten. Jetzt, wo das alles nicht passiert war und auch nicht passieren würde, hatte Zelda einen anderen Charakterweg eingeschlagen. Vielleicht war alles richtig und dieser Schatten, von dem Ganondorf geredet hatte, nur eine Einbildung.
Vielleicht – nein ganz offensichtlich, war diese unförmige Bedrohung, von der er noch nie etwas gespürt, noch nie etwas gehört oder gesehen hatte, eine einzige Lüge, ein Hirngespinst. Warum sollte Ganondorf mit ihm auch darüber reden? Er war dumm gewesen, ihm zu glauben.
Es war doch alles in Ordnung.
Der Gedanke stimmte den Helden fröhlich, aber als er diesen endlich erfasst hatte, war es schon längst Abend. Längst waren die Gäste bei der Milchbar Zuhause, längst hatten er und Malon den Stand abgebaut und längst waren sie Zuhause; längst war das Abendmahl beendet, längst lagen Talon und seine Tochter in ihren Zimmern, und als Link dies feststellte, was auch Zelda längst nicht mehr da.
So hatte der Held weder Malon noch irgendwem sonst von seinem verpatzten Date erzählt. Vielleicht schämte er sich, dass er die Gelegenheit verpasst hatte, auch wenn er sich tröstete, dass sie früher als der erwartete Termin eingetroffen war. Vielmehr aber lag es daran, dass er gar nicht zurück wollte. Inzwischen hatte er sich an das behagliche Leben bei der Lon-Lon-Farm gewöhnt und wollte es nicht mehr hergeben. Es fühlte sich gut an, einmal normal leben zu können – etwas was er sich vor knapp über einem halben Jahr so sehnlichst gewünscht hatte. Er spürte, wie seine kranke, einst so edelmütige, aufopferungsbereite Seele langsam geheilt wurde, wie sie ihren Frieden fand. Er verstand langsam, wie er sich als selbstloser Held selbst zerstört hatte und ihm gefiel der Gedanke, dass jetzt alles vorbei sein könnte: Jetzt, wo Triforce und die Gefahr, seinem Erzfeind Ganondorf, nur vergessen, nein: nie geschehen waren, jetzt hatte er vielleicht die Chance auf einen neuen Anfang.
Vor einem halben Jahr, in dieser verregneten, in Verzweiflung versunkenen Nacht, hatte er befürchtet, er läge in seinem eigenen Kreislauf gefangen – das mochte stimmen, sonst würde er wohl nicht hier sein – aber vielleicht hatte ihm das Triforce nur ein Geschenk gemacht. Ein Geschenk für seine Strapazen, ein Geschenk des Neuanfangs.
So glaubte er wenigstens, dass die Gefahr, die ihm die ganze Zeit gedrängt hatte, doch irgendwas zu tun, nur eine Illusion war. Ganondorf musste seinen eigenen Tod prophezeit haben – vielleicht eine nicht unwahrscheinlich Vermutung aufgrund seiner Erfahrungen – und hatte Link so viel wie möglich schaden wollen. Mit der nicht vorhandenen Gefahr hatte er den Helden wohl in Panik versetzen wollen, denn es gab absolut keinerlei Anzeichen dafür. Eine einzige, große Lüge. Eine Lüge, um seine Fehler auszubügeln.
Bei diesem lächerlichen, naiven Gedanken hinter Ganondorfs Handeln musste Link im Schlaf lächeln.
Er hatte seine Abreise in die Zukunft verpasst.
Die Zukunft, die er hätte retten sollen.
Wie Zelda gehofft hatte.
Die Gefahr, die keine Illusion war, wie er sich einzureden versuchte, sondern bitterer Ernst.
Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte er selbst Ganondorf eine Chance gegeben.
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O_O
Ok. Ich geb zu, das ende ist ein bissn schnuzlig ausgefallen.

Noch mal zur erklärung: in diesem kapitel habe ich versucht, möglichst klar zu stellen, dass Link mal genug vom heldendasein hat und die anzeichen von gefahr einfach ignoriert, weil die last der verantwortung ihm zu schwer ist/war.
Ich weiß, ich labber an manchen stellen wieder, aber ich hoffe das ist zu entschuldigen

LG
Nayleen
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A brief candle; both ends burning
An endless mile; a bus wheel turning
A friend to share the lonesome times
A handshake and a sip of wine
So say it loud and let it ring
We are all a part of everything
The future, present and the past
Fly on, proud bird
You're free at last.
[/SIZE]An endless mile; a bus wheel turning
A friend to share the lonesome times
A handshake and a sip of wine
So say it loud and let it ring
We are all a part of everything
The future, present and the past
Fly on, proud bird
You're free at last.