Diskussion um "Killerspiele" neu entbrannt!

    • Diskussion um "Killerspiele" neu entbrannt!

      Nach dem gestrigen Amoklauf in Emsdetten ist die Diskussion um ein Verbot für sogenannte "Killerspiele" neu entbrannt:


      ...
      Der Täter galt bei Mitschülern und Lehrern als Waffennarr, der sich unter anderem für Kriegsspiele im Wald und für gewaltverherrlichende Computerspiele interessierte.
      Im Internet posierte er mit Gewehren und einer Maschinenpistole. Außerdem soll er über das Internet Waffen, Munition, Sprengstoffbestandteile und Zündschnüre gekauft haben.
      SPD-Innenexperte Wiefelspütz regte nach der Bluttat ein Verbot Gewalt verherrlichender Computerspiele an. Er betonte aber gleichzeitig, dass nicht jeder, der ein solches Spiel spiele, "automatisch zum Massenmörder" werde. Unionsfraktionsvize Bosbach zeigte sich in der "Netzeitung" ebenfalls offen für ein solches Verbot. "Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass der 18-jährige Täter sich über einen längeren Zeitraum und intensiv mit so genannten Killerspielen beschäftigt hat, müsste der Gesetzgeber nun endlich handeln." Ähnlich äußerte sich auch Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU): Gegen Spiele, die Gewalt verherrlichen, müsse konsequent vorgegangen werden.
      ...
      Die Grünen lehnten in dem gleichen Medium dagegen ein Verbot von Killerspielen ab. "Wenn die Informationen zutreffen, dass der Täter gesellschaftlich isoliert war und seine Zeit hauptsächlich mit dem Spielen von Killerspielen verbracht hat, dann muss jetzt verstärkt eine Debatte um Förderung von Medienkompetenz und einer sinnvollen Computernutzung geführt werden", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion Volker Beck. Hier reiche die Forderung nach einem Verbot von Killerspielen nicht aus.


      (Quelle: web.de)

      Also, das hasse ich an den Politikern. Kaum läuft da jemand Amok, sind wieder die Videospiele schuld.
      Sollte nicht lieber sichergestellt werden, dass 18jährige keine Waffen mehr im Internet kaufen können? Wär doch vielleicht mal ein Denkansatz...

      Wie seht ihr das?
    • RE: Diskussion um "Killerspiele" neu entbrannt!

      Original von Kratos7X
      Sollte nicht lieber sichergestellt werden, dass 18jährige keine Waffen mehr im Internet kaufen können? Wär doch vielleicht mal ein Denkansatz...

      Vermutlich ist denen das zu kompliziert, oder vielleicht haben sie ja Angst, die ganzen jungen Sportschützen/etc...und deren Lobby zu vergraulen.
      Nein, da geht man lieber auf die 'Killerspiel-Spieler'. Die können sich ja schließlich nicht wehren...
      Manchmal hätte ich wirklich Lust, eine Demo vor dem Bundestag o. Ä. zu veranstalten...

      Nein, ehrlich gesagt: Ich verstehe auch nicht wirklich, was in deren Köpfen vor sich geht.
      Vielleicht einfach die typische Angst vor etwas Neuem - soll ja auch bei Rock'n'Roll oder Black Metal so gewesen sein...
      Vielleicht ist es aber auch nur Publicity-Geilheit. War doch schon oft so, z. B. bei dem Verbot von Vorderschaftrepetiergewehren(oder auch Pumpgun) mit Pistolengriff nach dem Amoklauf von Erfurt: Verbieten wir einfach was und schon stehen wir vor unseren Wählern gut da. Resultat: Wiederwahl und eine Fortsetzung der Verbotswelle...

      Und @Wer-auch-immer-von-den-Mods/admins-es-war: Danke für die Änderung - allerdings ist das ' vor dem eigentlichen Text zuviel.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gastredner ()

    • Killerspiele...ja ein Thema für sich..lass uns die mal bessa Ego-shooter nennen, gefällt mir besser

      Ich persönlich hab nichts gegen Ego-shooter wie CS, UT oder HL. Die Steigern meiner Meinung auch nicht die aggressivität sondern eher das gegenteil: Es mindert die aggressivität.

      Ich bin zwar kein Ego-Shooter fan, aber ich zocke sie dennoch hin und wieder und ich glaube nich das ich amoklauf gefährdet bin.

      Alle lassen sich nur An Ego-s. aus weil die so verschiedene reakionen auf psyche haben , und die Reaktion die zu 99% eintritt ist: Ganz witziges Spiel aba mehr auch nicht.

      @All politiker: Seht es ein, guckt mal bei euren Schülern den Beamten auf die Finger oder den Eltern, aber nicht irgendetwas anderes Verurteilenö.

      Wie heißt es so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die fre*se halten. ;)


      Zum eigentlichen befinden. Ich bin bei einigen Schützenturnieren dabei (mein Bruder ist 3 Deutscher Meister in Tontaubenschießen) und hab auch die Jugendpokale gesehen und muss sagen, niemand läuftz in Gefahr von denen Verrückt zu sein. Alles nette Kollegen, jeder Besitzt ne Waffe (nat. mit Waffenschein) und niemand ist in irgendeiner Weise gefährlich auch wenn die Killergames zocken.
    • Es ist einfach trivialer, das alles auf die "Bösen Videospiele" zu schieben. Paintballer sind natürlich noch besser. Ist schlicht und einfach... einfacher, als sich den wirklichen Problemen zu stellen, die solche Taten hervorrufen, wie soziale Isolierung von Einzelnen, mangelndes Auffangpotential unserer Gesellschaft und die Apathie der Schulen gegenüber psychisch Labilen... Diese Videospieldiskussion bricht jedes Mal aufs Neue los, genau so wie die "Metal-Diskussion". An Columbine sollte Marilyn Manson schuld sein. An Erfurt war CS schuld. Überall das böse Metal und die bösen Videospiele...
      Ist eigentlich ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft und der Presse :(
    • Ein Verbot halte ich für idiotisch. Allerdings sollte man wirklich mal drauf achten, dass Minderjährige nicht an solche Spiele ran kommen (Minderjährige=> Alter unter zugelassener USK). Das wäre irgendwie wichtiger.

      Abgesehen davon hat CS oder ähnliche Ego-Shooter wohl eher wenig mit dem Amoklauf zu tun. Schließlich beruhte seine Tat auf Hass und Rachegelüsten.
      Allerdings will ich nicht bestreiten, dass eine gewisse Hemmschwelle bei sowieso labilen Menschen überwunden wird. Eben wegen der 1st-person Ansicht.
      Ärgerlich ist nur, dass jetzt wieder die Gewaltspiele Schuld sind. Überall heißt es, die Jugendlichen werden immer "frühreifer". Ja, dann ist eben bei USK 16 etwas mehr Blut, na und? Steht nicht ohne Grund "ab 16" drauf. -_-"

      Abgesehen davon sollte man sich lieber in der Führung Gedanken machen, wie und wo dieser Kerl an die Waffen gekommen ist. DAS ist wichtiger!
      Original von Sirius
      "Leise rollt ein Spambusch durch die Threadwüste,
      während ein einsamer Cowboy auf seiner Mundharmonika
      das Lied vom schließenden Moderator spielt.
      "

      ~ Bye folks. I enjoyed these past years within this community. 9 years ♥ ~
    • Ich kann dieses Vortuteil nicht mehr hören, dass Videospiele aus Jugendlichen Mörder machen. Wann hört das endlich auf? Es ist nunmal so, dass jeder Junge/Mann Ballerspiele spielt (oder zumindestens damit in Kontakt gekommen ist), der eine häufiger, der andere seltener.
      Natürlich spielt jeder Amokläufer "Killerspiele", weil jeder Amokläufer männlich ist.
      (Damit will ich nicht ausdrücken, dass nur Männer Amokläufer sind ;))

      Es würde mich interessieren, welche Vorurteile bei einer weiblichen Amokläuferin aufgestellt werden würde. WEnn sie ebenfalls CS und Co spielen würde, wären natürlich die Egoshooter dran schuld, keine Frage. Aber bei Mädchen kommt es häufiger vor, dass sie soetwas nichteinmal kennen. Da wird es dann wohl die Unzufriedenheit mit sich selbst sein, zu wenig Selbstvertrauen und andere Faktoren, die Mädchen/Frauen täglich an den Kopf geworfen werden.
    • langsam bin ich es wirklich leid darüber zu diskutieren, aber ich muss sagen es sind die ewigen vorurteile.
      kann vielleicht sein dass sie was damit zu tun haben, aber ich denke nicht dass sie der auslöser sind und man muss vorher schon extrem gefährlich sein.

      aber bei so gut wie jedem amoklauf an schulen heißts wieder "er war ein großer fan von gewaltverherrlichenden videospielen", yeah vielleicht ist das so, aber und wenn schon? wenn ich morgen aus anderen gründen amok lauf heißt es "sie hat gerne ihren brüdern bei so genannten shootern zugeschaut und hat gerne selbst gespielt" da käme die erklärung dass ich zu viel böse musik gehört habe noch näher xD

      übrigens geht mir das wort "gewaltverherrlichend" sowieso gehörig auf den geist...
      [Blockierte Grafik: http://img829.imageshack.us/img829/698/mgscomic14.jpg]
      ...in that case, can we just skip the talking and fight already? - NO!
    • Ich finde irgendwie keine Worte zu diesen Thema.
      Ich meine wie kommen die Politiker auf die Idee, dass die Videospiele schuld sind. Ich meine, in seinen Beiträgen im Internet hatte er selbst gesagt, dass er in der Schule gemobbt wird. Und die verzweifelten Hilferufe nahm keiner Ernst. Gut, wer hilft schon anderen Leuten aus den Internet, aber die Eltern und Freunde(falls er welche gehabt hat), hätten ihn helfen sollen.
      Und wie von einigen meiner Vorposter schon gesagt, sollte man auch hinterfragen, wie er so leicht an eine Waffe gekommen ist. Ich hab jetzt gar nicht mitbekommen wie alt er ist, aber wenn hier ein Kommentar von Minderjährige=>Alter unter zugelassener USK, dann kann ich nur vermuten, dass er unter 18 war. Von daher, sollte man ihm ohne Jagdschein oder irgendwas ähnliches keine Waffe in die Hand drücken.
      Aber natürlich, die Videospiele sind schuld.*Achtung ironie* Die Spiele die ausschlaggebend waren sind doch CS und Doom 3, oder? Da frag ich mich doch, warum nur diese? Wenn er wirklich wegen Videospiele Amok läuft, müssten noch mehr davon zu finden gewesen sein. Ich meine, wenn er wirklich ein Ego-Shooter Freak war, warum besaß er dann kein Battlefield? Kein Time Splitters? Kein Medal of Honor? Kein Half-Life? Kein Vietnam Shooter? Ich könnte hier nach unendlich weitermachen, aber ich glaube er war so ein Zocker wie ich. Ich besitze gerade einmal Medol of Honor: Rising Sun und Battlefield 1942. Und diese hab ich nur von einen Freund geschenkt bekommen. Und bin ich etwa zum Amokläufer geworden? Nein. Aber wenn mir niemand bei meinen Problem geholfen und zugehört hätte, wärs schon soweit.
    • Tut mir leid, dass ich dazu nur so wenig poste, aber mehr hab ich dazu einfach nicht zu sagen:

      Die sollten sich mal viel weniger auf die "ach so gefährlichen Spiele" konzentrieren, als eher darauf, wie der überhaupt an die Waffe gekommen ist ... :rolleyes:

      Sonst habe ich dazu nichts zu sagen, ich finde diese Diskussionen um die "Gewaltspiele" langsam einfach nur noch peinlich. Mann, die Ursache liegt bei dem in der Erziehung oder sonstwo, solche Spiele steigern das (meiner Meinung nach) höchstens um ein tausendstel (es sei denn natürlich, man betreibt Hardcoregaming, kifft sich dabei zu, besäuft sich, spielt im Rausch Spiele wie CS und entwickelt dadurch Agressionen, aber solchen Leuten ist dann echt nicht mehr zu helfen :rolleyes: )
    • Dass brutale Spiele bei DAUERKONSUM die Hemmschwelle unterbewusst senken können kann ich mir vorstellen. Aber ich denke auch dass man da vorher schon sehr gefährlich und labil sein. Es waren die Rachegelüste und nicht cs wenn ihr mich fragt.

      Ich mein, ich kenne einige die gerne CS spielen und die kommen mir recht normal vor.

      Zu Egoshootern; ich habe ich ein paar. Aber Kriegsspiele find ich irgendwie geschmacklos... drum spiel ich nur spaßige, nicht so ernste Sachen wie "Serious Sam" und "TimeSplitters". Denn ich heiße es auch in Videospielen nicht gut wenn Menschen ernst abgeknallt werden.

      Und Sachen wie Postal sind geschmacklos.
      Es kommt imo SEHR stark drauf an wie stark die Person die Realität von der Virtualität unterscheiden kann. Und das fließt imo sicher auch in die Altersbewertungen ein.
      "Gurr, schnurr, brumm!
      Wer spielt da an mir herum?"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MC Flurry ()

    • @Klumpi:
      Ja das kannst du ruhig mal suchen, würde mich interresieren.

      @Topic:
      Ich halte eigentlich nichts von Ego-Shootern und ähnlichen, spiele wie age of Empires oder Empire earth finde ich aber gut, da muss man nicht einfach nur rumballern sondern da ist auch Taktik und Strategie, kurz die wenig genutzte in unseren Kopf, gefragt. Bei Ego-Shootern muss man immer nur schießen, like:
      laufen, laufen, laufen, oh da kommt einer, bazooka raus Bumm tot, um die Ecke gehen, oh noch drei Bombe hin wegrennen, alle tot.
      Vielleicht mag euch da übertrieben vorkommen, aber ich denke bei allen Ego-Shootern ist es ähnlich und ich will es niemandem vergelten wenn er oder sie so etwas spielt und ich glaube auch nicht dass das zu Amokläufen führt.
      Ich möchte eine Welt... eine Welt, in der Würmer und Käfer wieder schmecken.Ich möchte eine Welt, in der ich aus der Toilette trinken kann, ohne Ausschlag zu bekommen.
      (aus Die nackte Kanone 2)


      1 verursachter Brainerror (weitere folgen)


      Diese Sig wurde schon 6645001210 mal editiert, keine ahnung mehr von wem und wann
    • @Klumpi:
      Wenn du das Referat finden solltest - wäre es allzu viel verlangt, dass du es als .pdf online stellst?
      Danke


      Original von Anexo
      @Topic:
      Ich halte eigentlich nichts von Ego-Shootern und ähnlichen, spiele wie age of Empires oder Empire earth finde ich aber gut, da muss man nicht einfach nur rumballern sondern da ist auch Taktik und Strategie, kurz die wenig genutzte in unseren Kopf, gefragt. Bei Ego-Shootern muss man immer nur schießen, like:
      laufen, laufen, laufen, oh da kommt einer, bazooka raus Bumm tot, um die Ecke gehen, oh noch drei Bombe hin wegrennen, alle tot.
      Vielleicht mag euch da übertrieben vorkommen, aber ich denke bei allen Ego-Shootern ist es ähnlich und ich will es niemandem vergelten wenn er oder sie so etwas spielt und ich glaube auch nicht dass das zu Amokläufen führt.

      Ich muss dir in diesem Punkt widersprechen - natürlich findet man es bei Ego-Shootern oftmals, dass das Spielprinzip recht, nun ja...'simpel' ist.
      Allerdings muss man auch unterscheiden: Auch das Subgenre der Taktik-Shooter gehört zur Gruppe der Ego-Shooter, von daher kann man nicht sagen, dass all dies nur einfacher Ballermist wäre.
      Und es gibt auch andere Genres, bei denen die Synapsen sich beruhigt schlafen legen können...
      Ich persönlich denke eigentlich in recht ähnlichen Bahnen wie du - gedankenloses Rumgeballer ist vielleicht mal was für Zwischendurch, aber ich kehre immer recht schnell zu Spiele zurück, bei denen i. d. R. zumindest ein gewisser Denkanteil gefordert wird(und habe auch unter den 'bösen Killerspielen' den einen oder anderen Favoriten aus dieser Klasse).
    • Hier erst mal die Vorgaben die wir hatten:
      -Ein Volkswirtschaftliches Thema
      -3-4 Seiten, handgeschrieben, 25 Zeilen pro Blatt
      -KEIN lebhafter Vortrag, sondern nur vom Blatt ablesen
      -Wir mussten uns auch noch an ein Schema halten...daher manchmal die komische Wortwahl nach den (Zahlen) ^^
      Also mussten am Satzanfang festgelegte Satzteile stehen ("In diesem Referat geht es um...", "Es ist zu berücksichtigen, dass..." etc.)

      (1)In diesem Referat geht es um die Auseinandersetzung von Politik und PC-Spielern. Während die eine Partei versucht ein möglichst jugendfreundliches Deutschland zu schaffen, fühlt sich die andere Seite vollkommen missverstanden und von der Regierung kriminalisiert.
      (2)Es lässt sich sagen, dass die Regierung seit dem Amoklauf des damals 19-jährigen Robert Steinhäuser in einer Erfurter Schule versucht den Streit um die Auswirkungen von Computerspielen in den Griff zu kriegen. Dies zeigte sich erstmals durch die aktuellen Bestimmungen zum Jugendmedienschutz , die am 1. April 2003 in Kraft getreten sind. Diese sollen bis März 2008 von der neuen Koalition überprüft und eventuell angepasst werden. Im neuen Koalitionsvertrag der CDU und SPD, der am 11. November 2005 unterzeichnet wurde, steht unter Punkt 6.3 das die Koalition es sich zum Ziel setze ein allgemeines Verbot von "Killerspielen" durchzusetzen.
      (3)Es ist zu berücksichtigen, das es hierzu verschiedene Meinungen gibt.
      So sprechen sich zum Beispiel berühmte CDU/CSU- und SPD-Politiker für ein Verbot von "Killerspielen" aus, wie z.B. Edmund Stoiber und Christine Bergmann.
      CDU-Fraktionsvorsitzende Maria Böhmer meint zum Beispiel, dass "der Jugendschutz mit der technischen Entwicklung Schritt halten und klare Grenzen aufzeigen müsse". Die Botschaft in sogenannten Killerspielen wie Counter-Strike laute "Zerstöre alles bis auf dich selbst". Das führe zur Einübung und Imitation von Gewalt. Außer Kampf würden keine anderen Konfliktlösungen aufgezeigt.
      Bei häufigem Konsum von gewaltverherrlichenden Inhalten könne sich die Hemmschwelle verschieben, sodass Gewalt im Alltag schneller toleriert werde, meinte Böhmer. Eine weitere Gefahr sei die Entwicklung einer Sucht nach diesen Spielen. Man dürfe nicht warten, bis spektakuläre Einzelfälle von jugendlichen Amokläufern das Land erschütterten, sondern müsse vorbeugend handeln.
      Auch Wissenschaftler wie beispielweise Manfred Spitzer von der Universitätsklinik für Psychiatrie in Ulm behaupten, dass die gemeinten Spiele gewaltbereit und aggressiv machen. So behauptet der Professor, dass "Ein friedfertiger Mensch, der viel Videospiele spielt, am Ende gewaltbereiter ist als ein eher gewaltbereiter Mensch, der gar nichts spielt." Und das sei nachgewiesen.
      Andere Politiker hingegen sprechen sich gegen die Pauschalisierung des Begriffs "Killerspiel" und gegen diesen Verbot aus. Thomas Jarzombek, Landtagsabgeordneter der CDU in Nordrhein-Westfalen, kritisiert das im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD geplante Verbot von "Killerspielen". Es sei absurd, Verbote von Spielen zu fordern, die bereits vor Marktstart mit dem Rating USK18 belegt oder indiziert würden. Seiner Ansicht nach funktionierten die Mechanismen des Jugendschutzes hervorragend. Ursache für Gewalt seien soziale Probleme: "Die Gewaltbereitschaft wird da geschürt, wo Kinder sich selbst am Computer überlassen werden, und niemand da ist, der die im Spiel entstandenen Emotionen auffängt. Man sollte besser solche Eltern statt der Spiele verbieten.", so Jarzombek.
      (4)Man darf aber auch nicht die PC-Spieler vergessen, die hiervon betroffen sind. So sagt zum Beispiel Martin Virtel, Redakteur der Financial Times Deutschland, dass Videospiele jene am aggressivsten mache, die "keine Ahnung davon haben. Deswegen hat es diese moderne Form der Unterhaltung in den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung geschafft, so wie etwa Aids oder nuklearer Terrorismus."
      Mittlerweile wurden schon mehrere Petitionen gestartet, eine riesige Protestwelle gegen die harte Vorgehensweise der regierenden Parteien ist längst im Anrollen.
      PC-Spieler kritisieren unter anderem, das sie seit Jahren kriminalisiert werden, und mit Vertreibern von Kinderpornographie und Drogendealern auf eine Stufe gesetzt werden. So behauptet Rami Allouni, seines Zeichens Vorsitzender des E-Sports-Verbandes Deutschland, dass der Spieler durch propagandistische Methoden ewig als der Mensch dargestellt wird, der "dick ist, Pickel hat und zudem jeden Augenblick mit einem Flammenwerfer Amok laufen könnte."
      Jedoch ist dieser Eintrag in den Koalitionsvertrag schon wegen seiner Formulierung schwammig: Was ist ein Killerspiel? Freizeitbeschäftigungen wie Gotcha? Oder sind es wieder die angeblich "gewaltverherrlichenden" Computerspiele, die uns zum "Killer" machen? Selbst unter den sonst so wortgewandten Konservativen gibt es hierrüber verschiedene Meinungen.
      (5)Abschließend lässt sich also festhalten, das auf weiteres keine Lösung gefunden werden kann, da die Meinungen einfach zu weit auseinander gehen. Ich persönlich finde den derzeitigen Jugendschutz vernünftig, schließlich sind unsere Prüfstellen schon jetzt die Strengsten der Welt. Verschärft man die Gesetze zum Jugendschutz weiterhin, und verbietet man prinzipiell alle Killerspiele, welche vorher evtl. von Experten der USK als nicht jugendgefährdet freigegeben worden sind, gefährdet die jetzige Regierung nicht nur ihr Dasein sondern auch die deutsche Wirtschaft.
      Denn die jugendlichen PC-Spieler von Heute sind die Wähler und treibenden Wirtschaftskräfte von Morgen.



      Ist nicht sooo lang da ich es handschriftlich auf 3 Seiten bringen musste :)
    • Der Bundesverbandes der Entwickler von Computerspielen - G.A.M.E. e.V. mit Sitz in Berlin hat heute eine Stellungnahme zu den neuerlichen Diskussionen rund um "Killerspiele" nach dem Amoklauf von Emsdetten:

      Zitat:

      "Das Schicksal der Opfer der Tat berührt uns zutiefst. Viele von uns sind Väter, Mütter; haben Familie. Wir sind erschrocken und betrübt über diese Tat. Wir möchten allen Betroffenen unser tiefes Mitgefühl aussprechen und wünschen den Verletzten eine rasche und vollständige Genesung.

      Energisch wenden wir uns allerdings gegen die politische Instrumentalisierung der Vorkommnisse. Wir wenden uns gegen die Kriminalisierung unseres Berufstandes und den Versuch einiger Verantwortlicher in unserem Land, ein international öffentlich, wissenschaftlich und kulturell anerkanntes Medium und dessen Künstler und Kreative mit nicht haltbaren Argumenten als Verantwortliche für den Amoklauf zu diffamieren.

      Computer- und Videospiele sind nicht die Ursache für diese Tat. Das bestätigen viele aktuelle Aussagen von Experten, Psychologen und Pädagogen in der Presse. Vielmehr geht es um die Sorgen und Nöte einer Generation jugendlicher Menschen, die in Familie, Schule, Beruf und Gesellschaft offensichtlich zu wenige Möglichkeiten für Selbstbestätigung, Anerkennung und Hilfe im Krisenfall findet.

      Wir finden es schlicht unseriös, Computer- und Videospiele immer wieder für ein gesamtgesellschaftliches Problem anzuprangern. Wie schon so oft in der Vergangenheit werden wir nach unserer Verantwortung als Produzenten gefragt. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und vertrauen auch ganz bewusst auf die
      Vielzahl gesetzlicher Regelungen in Deutschland, mit deren Hilfe Gerichte, Bundes-Behörden und die Bundesländer Kinder und Jugendliche vor Inhalten schützen, die für sie ungeeignet sind. Dieses Aufgebot an professionellem Jugendschutz ist weltweit einmalig und wird von uns aktiv unterstützt.

      Computerspieler sind keine Randgruppe. Gespielt wird in jeder Bevölkerungsgruppe. Computerspiele begeistern das sechsjährige Mädchen ebenso, wie den 40-jährigen Politiker, die Sekretärin oder einen 70 Jahre alten Rentner.

      Diese Menschen haben innerhalb des gesetzlichen Rahmens das Recht, selbst zu entscheiden, was sie spielen möchten. Dieses Recht gilt es ebenso zu wahren wie den Jugendschutz zu gewährleisten. Jugendschutz darf nicht an der Kinderzimmertür aufhören. Eltern müssen kontrollieren, was ihre Kinder dort tun ý ob und was sie spielen, welche Musik sie hören und welche anderen Interessen sie haben. Eltern und Pädagogen haben die Pflicht, sich aktiv um Kinder und Jugendliche zu kümmern und müssen reagieren, wenn sich diese auffällig verhalten und immer aggressiver und verschlossener werden.

      Während also medial die Symptome in den Vordergrund gestellt werden, fällt die Frage nach der Ursache für das Attentat unter den Tisch: Wie kommt ein 18-jähriger an Waffen, Munition und Sprengstoff? Wie kann es sein, dass er von seinem sozialen Umfeld so im Stich gelassen wurde? Wie kann es sein, dass er seit über drei Jahren in verschiedenster Form im Internet, im Freundeskreis, in der Schule und sogar bei professionellen, psychologischen Diensten auffällig geworden ist und um Hilfe bat, ohne dass darauf entsprechend reagiert wurde?

      Wir fordern die Politik daher auf, nicht erneut das Versagen unserer sozialen Systeme zu ignorieren und den schwarzen Peter wieder einmal unreflektiert an die Computerspieleindustrie weiterzureichen. Wir brauchen in Deutschland keine strengeren ýVerboteý ý bestehende Verbote müssen besser überwacht werden. Wie sonst sind Robert Steinhäuser und Bastian B. an ihre Waffen bzw. Bomben gekommen? Wir brauchen mehr Initiativen, die Schülern und Jugendlichen Hilfe bei sozialen Problemen bieten.

      Wir brauchen mehr professionelle psychologische und pädagogische Ansprechpartner für Lehrer, Eltern und Pädagogen, die bei der Erziehung von Jugendlichen und Schülern überfordert sind. Öffentliche Gelder müssen wieder verstärkt in die Unterstützung unserer sozialen Systeme fließen und nicht in den Aufbau von strengeren Zensurbehörden oder von kriminalistischen Instituten, die sich nur mit den Symptomen und nicht mit den Ursachen beschäftigen."


      Ich spar mir mal den Kommentar, es sollte klar sein, die Stellungnahme spricht aus meinem Munde, und ich glaube nicht nur aus meinen.
    • @MKDD: Ich denke, besser als dieser G.A.M.E. e.V. kann man die Gründe oder die Kritik an den Unruhen in der Politik nicht formulieren. Abgesehen davon: Wieso bitte nehmen sich irgendwelche Politiker das Recht, über Dinge zu urteilen, die sie weder gespielt noch beobachtet haben? Von zig Millionen Zockern gab es im Zeitraum von 1999 bis gestern lediglich drei Menschen mit einer so labilen Psyche, dass sie Amok gelaufen sind. Da erscheint es mir irgendwie sehr weit hergeholt, dass PC-Spiele dran Schuld seien.

      Ein Klassenkamerad hatte folgendes in seiner ICQ-Away stehen.

      Liebe Amokläufer dieser Welt und alle, die es werden wollen...Bitte, tut uns und eurer ehem. Community den Gefallen und löscht Counter-Strike von eurer Festplatte und installiert euch Tetris. Ihr werft nur schlechtes Licht auf uns Zocker.

      Obwohl...Nein, schmeißt euren PC gleich weg. Denn schließlich könntet ihr ja aus dem dritten Stock Bauklötze runterschmeißen und andere Leute tödlich am Kopf verletzen...Hilfe!

      Meiner Meinung nach hat er nicht ganz Unrecht...
      Original von Sirius
      "Leise rollt ein Spambusch durch die Threadwüste,
      während ein einsamer Cowboy auf seiner Mundharmonika
      das Lied vom schließenden Moderator spielt.
      "

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    • Die Killerspiele-Theorie ist etwas zu einfach, als dass sie wahr sein könnte.

      Überall auf der Welt wird gespielt. Dennoch weichen die Kriminalitätsstatistiken stark voneinander ab.

      FYI In Deutschland hatten wir in den letzten Jahren zwei Amokläufe.
      In den USA sind es zwei Amokläufe mit tödlichem Ausgang wöchentlich, die auf CNN meist als kleine Notiz im News Ticker oder nur in den Lokalnachrichten erwähnt werden.
      Und niemand weiß, warum das so ist. Möglicherweise liegt es daran, dass die Bereitschaft (reale) Gewalt auszuüben gewachsen ist. Ich glaube nicht, dass Schusswaffen solche Tendenzen zu verantworten haben. Die Verbreitung von Schusswaffen führt m.E. eher dazu, dass die Zahl der Todesopfer bei solchen Gewaltausbrüchen steigt. Aber Amokläufe lassen sich auch mit Stichwaffen etc durchführen.
    • Big, big IMO(!):
      Sicherlich, Videospiele bzw. ,,Killerspiele" sind nicht ganz unschuldig an der heutigen gewaltbereiteren Jugend, doch wäre es blödsinnig zu behaupten, sie wären der Wurzel des Übels und trägen Schuld an alledem. Schuld tragen vor allem die 1) Medien, die 2) Eltern, 3) Politiker und die 4) Jugendlichen selbst.
      1) Die Medien bestimmen die Trends und unterschieden kaum zwischen den verschiedenen Altersgruppen; und liefern den Minderjährigen somit bildliche Informationen von Spielen, Filmen etc., von welchen sie eigentlich nichts wissen dürften. Da sie dies dadurch eben doch tun, bildet sich scheinbar der Zwang, dieses eigentliche Verbot zu umgehen.
      Fazit: Solange Winnie-Pooh und Final-Destination in der selben Werbepause erscheinen sollten sich Politiker erst einmal um dieses Problem kümmern.

      2) Gerade diese Amokläufe zeigen doch, dass einige Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder im Auge zu behalten, ohne ihre Privatsphäre zu zerstören. Sicherlich wären ihnen die Waffen aufgefallen, hätten sie sich dafür interessiert, was ihr Sohn treibt. Und ob er nun Mickeys Magical Mirror oder Resident Evil spielt, könnte nun wirklich kontrolliert werden.
      Fazit: Solange keine intakte Eltern-Kind-Beziehung herrscht, kann man nicht über Videospiele schimpfen, wirklich nicht.

      3) Sie spiegeln die Meinung der Mehrheit wieder: ,,Videospiele sind böse" Vor allem in Deutschland hat man es noch nicht wirklich geschafft dieses KULTURGUT (!) zu akzeptieren. Und dementsprechend wird alles, was ein schlechtes Fünkchen darauf würft ausgenutzt, auch, wenn man sich vorher kaum darüber erkundigt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich unsere Rot-Schwarzen wirklich intensiv damit auseinander gesetzt haben/setzen.
      Es ist bewiesen, dass Videospiele desensibilisieren (d.h. emotionsloser ggü. Gewalt und weniger moralische Bedenken), aber das tun ,,Happy Tree Friends" und die neueste Gallileo-Reportage über Kuh-Häutung auch.
      Fazit: Die Politiker sollten sich wikrlich mit Fachleuten unterhalten und nicht nur das Neue abstoßen, sondern das Alte auch mal general-überholen.

      4) Und was tun die Jugendlichen, damit man die alten Vorurteile loswird? Sie machen entweder neue oder halten sich weiterhin an die alten. Wenn man sich so ein paar Leutchen, unsere Zukunft, anschaut, dann kann mna einigermaßen verstehen, warum die Politiker alles, was gefährlich aussieht verbieten wollen. Damit ist aber leider nicht getan.
      Die Attentate wurden nicht verübt, weil die Jungs Langeweile hatten, sondern weil sie sich rächen wollten. Rache <- Mobbing. Doch damit setzt man sich nicht auseinander, sondern gibt Adult Domino die Schuld.
      Fazit: Die Jugendlichen müssen mehr mit- und weniger gegeneinander, dann wäre der erste Schritt getan.

      Fazit der Fazits:Erst denken, dann handeln.
    • @Maeuschen: Ich würde behaupten, dass Mädchen eher weniger in der Lage sind, einen Amoklauf zu starten, weil ihnen das Testosteron fehlt. Sie würden sich wahrscheinlicher von einer Brücke stürzen.

      Ich selbst spiele GTA (alle), CS, Half-Life 1+2, FEAR, Serious Sam (das ist aber eher ein Fun-Spiel) etc.
      Aber komischerweise :D spiele ich viel ieber Adventures und Spiele wie Zelda oder Metroid (kein sooo großer Mario-Fan bin). CS spiele ich hin und wieder, um meine Aggressionen abzulassen (dann gegen Bots oder online gegen Unbekannte > Noob-Server :D *kill* )
      Aus Spaß spiele ich es aber meistens (gegen Freunde online/ Netzwerk [Lan]).
      Nie wurde ich nach dem Spielen wegen CS aggressiv.
      Wenn ich nach oder während dem Zocken jemanden anschnauzte oder beleidigte (*niehandgreiflichwerd*), dann war es, weil ich nicht genug Aggression ausgelassen habe. :mpf:
      Unbeantwortete Fragen, Teil 1:
      Ein Phantom ist dann ein Phantom, wenn es mindestens einmal gesehen wurde. Was ist es, wenn es nie gesehen wird? Wie heisst es dann?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von X-Hunter ()