Das Chaos

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    • Also im Großen udn Ganzer gefällts mir noch immer recht gut. Die Story bleibt flüßig und kommt schön langsam auch in Schwung. ^^ Das Bild wird momentan nicht angezeigt, aber wenn es sich um das aus dem Chan handelt dann gefällts mir auch xD

      Jedoch solltest du meiner Meinung nach, FoWo den Anfang des zweiten Kapitels nochmals überarbeiten. Du hats auf ca 149 Wörter 8 mal hatte und einmal hatten geschrieben. Das nervt so beim Lesen O_o

      Ich hoffe, dass war nicht absicht ^^'

      Wie gesagt, ansonsten super gelungen.

      Original von FoWo

      [...]
      Vor ein paar Tagen erst hatte es in einer ansässigen Firma einen Großbrand gegeben. Alle Zeitungen waren noch immer voll davon. Alles war abgebrannt, Schaden in Millionenhöhe war entstanden, viele Verletzte hatte es gegeben, aber nur zwei Tote; der Firmenchef und sein engster Vertrauter hatten sich nicht mehr rechtzeitig retten können. Nur ihre Überreste hatte man gefunden und mit Mühe identifiziert. Die Polizei hatte von Bandstiftung gesprochen, doch man hatte bisher keine Indizien dafür gefunden. Es hatte die Feuerwehr die ganze Nacht gekostet, den Brand zu löschen. Die Hölle war los gewesen in jener Nacht.
      Nur Tuomas hatte auf einer Bank gesessen, geraucht, und seinen Flammen lächelnd zugesehen.
      Er verstand seine Arbeit.
      Jeder, der mit einem Auftrag zu ihm kam, hatte Tuomas’ Bedingungen zu akzeptieren; nämlich dass er die Regeln bestimmte.[...]

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • @Clemo
      Das Plus-quam-perfekt ist nunmal dafür da, dass man damit die Vorzeitigkeit in Texten, die im Präteritum geschrieben sind, zeigt. oO Hat ja nichts mit Wortwiederholung oder so zu tun. Man kann das "hatte" höchstens in einzelnen Sätzen mehrfach vermeiden.
      Sie kann nicht alles im Imperfekt schreiben, das wäre schlichtweg falsch, nach meinem Wissensstand ("That's the extent of my knowledge" xD~ arghel).

      Au revoir
      Taya

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    • Meiner Meinung hat das doch etwas mit Wortwiederholung zu tun. Ich meine, ich kann ja auch nicht, nur weil eine Passage in der Zukunft handelt dauernd "ich werde gehen, ich werde sehen, ich werde sterben, ich werde wiederauferstehen und ich werde rache nehmen..." schreiben .

      Es bringt den ganzen Text ins Stocken und läßt trotz dem interessanten Inhalt eine langeweile Stimmung aufkommen.
      Kann sein, das du grammatikalisch gesehen recht hast, aber es liest sich einfach schlecht. Plus-quam-perfekt hin Imperfekt her. Jeder Deutschlehrer würde dir so nen Aufsatz um die Ohren schmeißen. Ich darf mich beim Schreiben nicht nur auf Grammatikregeln fixieren.
      Ich kann nur sagen wie ich es empfunden hab: Wenn ich nicht wüsste, dass man von FoWo mehr erwarten kann hätte ich nach dem siebten "hatte" nicht mehr weitergelesen.

      (Oo das hab ich jetzt davon, das ich ehrliche Kritik gegeben habe, Pentenzoff)

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
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    • Pentenzoff? >>"
      Es war doch durchaus gut, dass du ehrliche Kritik abgegeben hast, aber ich darf doch wohl meine Meinung sagen?
      Dein Beispiel vom Futur ist auch nicht ganz richtig. Du hast alles mit Kommata abgetrennt, da würde ich auch nur einmal "werden" hinsetzen, genauso wie ich das im Plus-quam-perfekt mit dem "hatte" tun würde. Ich sagte ja: In einzelnen Sätzen sollte man es vermeiden, mehrere Male "hatte" zu schreiben, aber in ganzen Absätzen muss man eben damit leben. Das einzige, was man tun kann - mehrere Sätze zusammennehmen.

      Ach komm, der Thread ist nicht dafür da, dass wir über sowas herumdiskutieren. Meinung is von beiden Seiten gesagt, wir können das notfalls noch per PN bereden oOv.

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    • Danke Clemo, für den Mut, mich zu kritisieren (das tun ja nicht viele...), und danke Taya für's Verteidigen.

      Ich muss euch beiden Recht geben. Mir ist ehrlich gesagt nie aufgefallen, wie viele Wortwiederholungen ich drin hatte (ahaha), und ich denke, ich werde das übearbeiten.
      Aber, Clemo, und da muss ich Ma-chan Recht geben: Das Plusquamperfekt ist etwas, was sich in Rückblenden kaum verhindern lässt.
      Und sie hat Recht, wenn sie sagt, dass sowas normalerweise nicht als Fehler gilt: Genausogut wie du außer dem Namen des Charakters und das typische "er" kaum Möglichkeiten hast, auszuweichen.
      Mir wurde mal versichert, dass die dritte Person Singular nicht als Wiederholungsfehler angesehen wid. Und es liegt am Autoren, die richtige Mischung aus dem Namen, der dr. Pers. Sing. und Synonymen zu finden.

      Fazit: Ich werd's überarbeiten.
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    • Doppelpost, yay. ^^"

      Kapitel 2:
      Vanessa


      Gegen Nachmittag ging ein erneuter Regenguss auf die Stadt nieder, der einfach nicht aufhören wollte. Den ganzen Tag regnete es; als Tuomas einkaufen ging, als er wieder nach Hause kam, als er sich für ein paar Stunden in seinem Bett verkroch, als er aufwachte und als er von einer inneren Unruhe hinaus auf die nächtlichen Straßen getrieben wurde, regnet es auch noch.
      Es war spät, als Tuomas von seinem Nachtspaziergang endlich nach Hause kam, er hatte schlechte Laune, war durchgeweicht bis auf die Knochen und wollte nur noch schlafen. Er schloss die schwere Haustür auf und tastete sich durch den dunklen Flur, ohne Licht zu machen. Auf halbem Weg stießen seine Füße gegen einen unerwarteten Widerstand, Tuomas stolperte, fing sich aber wieder. Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass dort im Flur ein Mädchen lag. Er war über ihre ausgestreckten Beine gestolpert.
      „Hey“, knurrte er. „Du kannst hier nicht pennen. Verschwinde!“ Er erntete keine Reaktion und stieß dem Mädchen mit der Schuhspitze in die Seite. „Hey!“
      „Ich glaub, ich muss kotzen“, kam es gemurmelt von irgendwo aus dem Gewühl aus wirren, schwarzen Locken, die das Gesicht des Mädchens verdeckten.
      „Wehe, du kotzt mir vor die Wohnungstür!“, sagte Tuomas. „Das ist das Letzte, worauf ich jetzt Bock hab!“
      „Hasse mal’n Euro oder so?“, hustete das Mädchen, und Tuomas wurde Zeuge, wie es auf die Knie kam; eine irre Abfolge von grotesken, ungelenken Bewegungen.
      „Nein“, knurrte er und wollte gerade in seiner Wohnung verschwinden, als das Mädchen hustete und würgte. „Scheiße!“ Tuomas überlegte nur den Bruchteil einer Sekunde lang, ehe er die Unbekannte an einem dünnen, knochigen Arm packte und einfach hochzog. Sie wehrte sich nicht, als er sie in seine Wohnung, ins Bad zerrte und über die Toilette drückte. Und das keine Minute zu früh.
      Tuomas seufzte, als er hinter der Unbekannten stand und ihr sogar das Haar zusammen hielt, als sie erbrach.
      Sie blieben eine ganze Weile so, bis sie sich besser fühlte und aus Tuomas’ letzter sauberer Tasse Tee trank, um ihren Magen zu beruhigen. Es war ihm doch zu herzlos vorgekommen, dieses bleichgesichtige, junge Ding mit dem hilflosen Blick wieder vor die Tür zu setzen.
      „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte er und zündete sich eine Zigarette an.
      „Weiß nicht“, erwiderte sie und langte nach der Zigarettenpackung, aber er war schneller. Die Schachtel verschwand wieder in seiner Gesäßtasche.
      „Bist du weggerannt?“, vermutete er, blies langsam den Rauch durch die Nase aus und stützte langsam den Kopf in die Hand. Ihrer verruchten, dreckigen Kleidung nach lebte sie schon eine ganze Weile lang auf der Straße.
      „Kann sein“, kam es eintönig von ihr. Sie starrte auf ihren dampfenden Tee.
      „Stress zuhause?“
      „Hm.“
      „Dem Freund nachgerannt und auf der Straße gelandet?“
      „Hm.“
      „Ungewollte Schwangerschaft und Abtreibung?“
      „Nein.“
      „Jemanden umgebracht?“
      „Sag mal, hast du keine Hobbys?“, schnarrte sie und zitterte, als sie die klammen Finger um die heiße Tasse legte.
      „Höchstwahrscheinlich mehr als du“, sagte Tuomas und lehnte sich zurück. „Du willst also nicht drüber reden? Auch gut. Ich bin wohl der Letzte, der dich wegen irgendwas verurteilen sollte. Sagst du mir wenigstens, warum du vor meiner Haustür rumgelegen hast wie ’ne Leiche?“
      „Wegen dem Regen“, murmelte sie, trank einen Schluck Tee und verzog danach das Gesicht. „Was ist das denn für Pisse?“
      „Koffeinhaltiger Zitronentee“, antwortete Tuomas ungerührt und inhalierte still, betrachtete das Mädchen vor sich. Wie alt mochte sie sein? Allerhöchstens achtzehn, schätzte er. Ihre Schminke war dunkel. Lidschatten und Kayal schwarz um die trüben, blauen Augen, dunkler Rouge und Lippenstift, der schon ziemlich abgeleckt war und keine Spuren mehr an Tuomas’ weißer Tasse hinterließ. Ihre Haare waren tiefschwarz und wild gelockt, eine richtige Mähne. Irgendwo in ihrem Nacken hatte sich ein Haargummi verirrt, in der verzweifelten Hoffnung, ihre viel zu kurzen Strähnen zu einem Zopf zu bändigen. Sie sah müde und abgekämpft aus, als hätte sie eine lange Schlacht hinter sich, die sie verloren hatte.
      „Danke für den Tee“, sagte sie, als sie die Tasse von sich schob, nach einer langen Stille, die nur von ihrem Schlürfen und seinem Atmen gestört worden war.
      Tuomas winkte ab und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. Ein Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass es mittlerweile halb drei morgens war. „Du kannst heute Nacht hier bleiben“, seufzte er und stand auf, verließ die Küche. Sie folgte ihm rasch, und er drehte sich in der Tür zu seinem Zimmer um. „Im Wohnzimmer“, ergänzte er. „Auf der Couch.“
      Und dann schloss er die Tür vor ihrer Nase.

      Es war schon hell draußen, als Tuomas am nächsten Morgen aus wirren Träumen erwachte, auch wenn die Rollladen heruntergelassen waren und es schummrig angenehm im Zimmer war.
      Tuomas musste direkt in die Augen seiner neuen Mitbewohnerin sehen. Sie saß breitbeinig auf ihm, die Hände auf seine nackte Brust gestützt. Er schlief seit Jahren nur in Shorts. Er setzte sich auf, und sie rutschte von ihm herunter aufs Bett.
      „Guten Morgen“, gurrte sie.
      „Was tust du hier?“, fragte er und stand auf.
      „Ich dachte mir, dass du etwas Liebe gebrauchen könntest!“, flüsterte sie und langte nach seinem halbnackten Körper. Er machte einen Schritt zur Seite, aus ihrer Reichweite.
      „Bin ich nicht dein Typ?“, fragte sie enttäuscht. „Aber du könntest die Augen zumachen, oder?“
      „Würde es dir etwas ausmachen, jetzt zu verschwinden?“, fragte er und stieg in seine Jeans, schloss den Gürtel.
      „Du hast keine Freundin, oder?“, fragte sie und strich sich die Bügel ihres BHs von den Schultern. Sie trug nichts außer einem knappen Slip und einem BH aus schwarzer Spitze. Und einer grauen Socke, die vielleicht mal weiß gewesen war, mit Loch am großen Zeh. Ihr Körper war knochig und dürr, als hätte sie seit langem nicht mehr satt werden können. „Jemand, dessen Wohnung so aussieht, kann keine Freundin haben!“
      Tuomas sah sie nicht einmal an, als er ihr einen seiner schwarzen Kapuzenpullover zuwarf. „Zieh dir was an.“
      Sie faltete den Pullover auseinander. Auf der Brust war in weißen Lettern ein Aufdruck. „Homohominilupus?“, las sie stirnrunzelnd vor. „Was’n das für’n Dreck?“
      „Das ist Latein“, sagte Tuomas, noch immer mit dem Rücken zu ihr und suchte sich ein schwarzes T-Shirt aus seinem Schrank. „Der Mensch ist des Menschen Wolf.“
      Sie betrachtete schweigend seine Schulterblätter, die sich unter der nackten Haut bewegten und über die sein langes, flammendrotes Haar fiel. Er drehte sich zu ihr um, als er fand, dass sie genug Zeit gehabt hatte, sich anzuziehen. Als sie das nicht getan hatte, seufzte er innerlich.
      „Bist du schwul?“, fragte sie stirnrunzelnd. Sie hatte irgendeine Reaktion auf ihren Körper erwartet, und sei es eine negative, aber er sagte gar nichts.
      Seine Augenbraue zuckte kurz. „Nein.“
      „Warum willst du mich dann nicht? Ich hatte schon ewig keinen Sex mehr! Komm schon, eine Hand wäscht die andere. Du lässt mich hier schlafen, dafür schlafe ich mit dir. Na, was ist?“
      „Ich ficke keine Kinder“, seufzte Tuomas und verdrehte die Augen.
      „Ich bin kein Kind mehr!“
      „Ach ja? Wie alt bist du denn? Fünfzehn, sechzehn vielleicht?“
      „Ich werde im Sommer einundzwanzig!“, rief sie. Tuomas starrte sie an, sie starrte zurück.
      „Ich blas dir auch einen“, wagte sie einen letzten, verzweifelten Versuch.
      „Ich geh Kaffee machen“, sagte Tuomas und verließ kopfschüttend das Zimmer.
      Sie zog sich schnell sein Kapuzenhemd über, das ihr mindestens drei Nummern zu groß um ihren schlaksigen Körper flatterte und folgte ihm nach einer angemessenen Pause. Sie lehnte sich an den Türrahmen und betrachtete ihn, als er rauchend auf einem der dünnen Kappstühle saß und seiner Kaffeemaschine dabei zusah, wie sie ihm seinen Espresso ausspuckte.
      „Ich heiße übrigens Vanessa“, sagte sie dann und setzte sich langsam ebenfalls an den Tisch. „Danke, dass du... mich aufgelesen hast.“
      „Tuomas“, murmelte er und tauschte die volle gegen eine weitere leere Tasse aus. Als sie nach dem Becher greifen wollte, kam er ihr zuvor. „Denk gar nicht erst dran. Du bekommst die zweite. Keine Ursache übrigens, ich habe nur verhindert, dass du meine Fußmatte vollkotzt.“ Er stellte ihr die zweite Tasse Espresso hin und begann damit, seine sechs Löffel Zucker hineinzuschaufeln.
      Sie sah ihm angeekelt zu. „Das ist ja widerlich.“
      „Reines Koffein und Zucker, was Stärkeres kann man sich kaum in die Blutbahn führen, wenn man legal bleiben will“, sagte Tuomas ruhig. „Trink deinen Kaffee, ehe er kalt wird, einen zweiten bekommst du sicherlich nicht.“
      Sie wollte etwas Schnippisches erwidern, ließ es aber und nippte an ihrem brühendheißen Kaffee. „Ach du Scheiße, ist der stark!“
      Tuomas musste grinsen. „Ja, meine Liebe, das ist echter doppelter Espresso, nicht zu vergleichen mit dieser nordeuropäischen Plörre, hm?“
      Vanessa schauderte und schob die Tasse leicht von sich. „Gibt es bei dir nichts zu essen?“, fragte sie, als sie die nackten Beine zum Körper zog und Tuomas’ Sweatshirt darüber stülpte. Er runzelte die Stirn, das Shirt war eines seiner liebsten und wenn sie es ausleiern würde, würde er ihr die Hölle heiß machen.
      „Du bist ganz schön dreist, weißt du das?“, meinte er schließlich nüchtern und trank einen Schluck. „Erst kotzt du mir das Klo voll, darfst dann hier pennen, trinkst mir meinen Kaffee weg, und nach deiner Aktion eben hab ich dich nicht vor die Tür gesetzt, selbst was zum Anziehen hab ich dir gegeben. Und du stellst Forderungen? Deine Nerven will ich haben.“
      „Ich hab dein Wohnzimmer aufgeräumt“, sagte sie nebenbei.
      Tuomas sah sie einen Moment an, ehe er aufstand und die Tür zu seinem Wohnzimmer sehr langsam öffnete, als fürchte er, eine Horde Zombies dahinter zu finden.
      Sein Zimmer war aufgeräumt, keine Frage. Die Bücher waren alphabetisch geordnet im Regal, die DVDs unter dem Fernseher gestapelt, die CDs türmten sich auf zwei ordentlichen Türmen links und rechts neben der Anlage. Offenbar hatte sie nicht nur aufgeräumt, sondern auch geputzt, denn Tuomas bemerkte sofort die fehlende Staubschicht.
      „Äh“, sagte er nach einer sehr langen Pause, in der sie neben ihn getreten war und ihn spitzbübisch anlächelte. „Nun... danke? Ich schätze, das war dringend nötig.“
      „Ich bin Frühaufsteher“, entschuldigte sie sich. „Und weil ich dich nicht wecken wollte, hab ich mich soweit beschäftigt. Ich hab mir auch ein paar der Filme angeguckt und die CDs angehört, einen echt schrägen Geschmack hast du.“
      Tuomas warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war kurz vor drei Uhr nachmittags. Kein Wunder, dass sie sich hatte beschäftigen wollen, er hatte fast zwölf Stunden geschlafen. „Danke“, sagte er nur wieder, und Vanessa war sich nicht sicher, ob er das auf das aufgeräumte Zimmer oder den Kommentar mit einem Geschmack bezog. „Na schön. In der Küche hab ich irgendwo Toast und Müsli, wenn dir so was zusagt. Ich frühstücke normalerweise nicht.“
      „Es ist ja schon Mittag vorbei“, sagte sie.
      „Morgen ist in meiner Zeitrechnung immer erst nach dem Aufstehen.“ Er scheuchte das zierliche Mädchen in die Küche zurück und trank im Stehen seinen Kaffee aus. „Da ist Geschirr, der Kühlschrank und der Vorratsschrank. Ich war gestern erst einkaufen, du kannst dich glücklich schätzen, sonst hätte ich nämlich nichts im Haus. Bedien dich, und dann hau ab.“
      Sie grinste ihn an, krempelte die viel zu langen Ärmel von Tuomas’ Sweatshirt nach oben und machte sich daran, die Schränke zu untersuchen. Er beobachtete sie einen Augen blick lang, dann seufzte er und wandte sich ab. „Ich geh duschen.“
      „Darf ich mitkommen?“
      Er sah sie einen Moment lang an und war sich nicht sicher, ob er sich den Kommentar nur eingebildet hatte. „Nein?“, meinte er dann entgeistert.
      „Oh, schade. Na ja, vielleicht ein andermal.“
      „Sicherlich nicht.“ Tuomas verschwand im Badezimmer und zum ersten Mal, seit er in dieser Wohnung wohnte, schloss er die Badezimmertüre hinter sich ab.
      Er hörte, dass Vanessa im Wohnzimmer wieder eine seiner CDs einschaltete, und befürchtete schon, dass sie ihm auch noch das Schafzimmer und die Küche aufräumen würde, aber als er zwanzig Minuten später wieder im Wohnzimmer stand, saß Vanessa auf dem dunkelblauen Sofa in seinem Wohnzimmer und las sich durch seine Bücher.
      „Du benimmst dich, als seiest du hier zuhause“, stellte Tuomas fest und nahm ihr das Buch weg.
      „Entschuldige“, sagte sie und lächelte ihn an. Sie hatte sich im Laufe des Tages abgeschminkt, unter hinter der bröckelnden Schminke von gestern und den eingefallenen, trüben Augen versteckte sich doch irgendwo ein hübsches junges Mädchen. Mager, klein und vorlaut mochte sie sein, aber nicht hässlich.
      „Hatte ich nicht gesagt, du sollst nach dem Frühstück gehen?“
      „Na ja, es ist drei Uhr nachmittags, das ist ja kein Frühstück mehr.“
      Tuomas spürte schon, wie sehr sie seine Nerven strapazierte, und bevor er ihr an die Gurgel ging, wandte er sich um und verließ die Wohnung, um bei seiner Nachbarin zu klingeln.
      „Guten Tag, Frau Jakobs“, sagte er höflich, als die alte Frau die Tür einen spaltbreit öffnete und an der Sicherheitskette vorbeischielte. „Ich wollte mich nach meinen Klamotten erkundigen. Leider muss ich zugeben, dass mein Verschleiß momentan ungewöhnlich hoch ist.“
      „Ich glaube, bis auf die mit dem Kaffeefleck hab ich alles fertig. Warte einen Moment.“ Frau Jakobs verschwand von der Türe und Tuomas wartete, bis sie mit einem Stapel gefalteter Jeans und T-Shirts zurückkam. „Hier. Und du bist sicher, dass ich die Jeans nicht flicken soll?“
      „Ja. Danke, aber das ist okay so“, meinte Tuomas lächelnd. „Gibt es etwas, das Sie brauchen?“
      „Oh, nein, danke, es geht. Komm doch einfach noch mal auf einen Kaffee vorbei. Die Katzen würden sich auch freuen. Sie haben schon...“ Frau Jakobs stockte und sah an Tuomas vorbei. In seiner Wohnungstüre stand Vanessa und machte sicherlich einen prägenden ersten Eindruck in Tuomas’ viel zu großem Pullover und den nackten Beinen. Neugierig beobachtete sie das Szenario und lächelte Frau Jakobs an, als sie deren Blick bemerkte.
      „Wer ist denn die reizende junge Dame?“, fragte Frau Jakobs entzückt. „Hast du etwa endlich eine Freundin gefunden?“
      „Das ist Vanessa“, sagte Tuomas schnell und starrte Vanessa an, „meine Schwester. Sie ist zu Besuch und wird bald wieder nach Hause gehen.“ Er bugsierte Vanessa zurück in die Wohnung und nickte seiner Nachbarin noch einmal zu, ehe er die Tür hinter sich zuzog. „Bist du total bescheuert?!“
      „Deine Schwester?“, fragte Vanessa amüsiert und nahm ihm den Kleiderstapel vom linken Arm. „Dabei sehen wir uns gar nicht ähnlich!“
      „Zum Glück, ja“, knurrte Tuomas. „Du bringst mich in Teufels Küche, verdammt noch mal. Jetzt wird sie mich nach dir löchern!“
      „Na ja.“ Vanessa räumte die Kleidung in einen Schrank und drehte sich dann wieder zu ihm um, verengte die Augen ein wenig. „Schlaf mit mir und ich erzähle dir was über mich. Das kannst du dann weitererzählen.“
      „Na großartig, toller Deal!“ Tuomas wandte sich zum Telefon, das gerade zu klingeln angefangen hatte und ihm auch noch auf die Nerven gehen wollte. „Was denn jetzt noch!“ Klickend sprang der Anrufbeantworter an und nach Tuomas’ etwas gelangweilt klingender Tonbandansage erklang Jonas’ Stimme. Tuomas seufzte und schnappte sich den Hörer. „Was gibt’s?!“
      „Herr Valentin, wo sind Sie, wenn man Sie braucht!“ Jonas klang, als sei er mit den Nerven am Ende. „Er ist wieder da!“
      „Ihr ominöser Verfolger?“ Tuomas machte eine halsabschneidende Bewegung zu Vanessa hin, die den Lautsprecher betätigen wollte. „Wo sind Sie?“
      „In der Innenstadt, vor dem Kriegsdenkmahl“, sagte Jonas. „Er sitzt in einem Café am Platz und beobachtet mich die ganze Zeit.“
      Tuomas drückte Vanessa von sich, die ihr Ohr auf die andere Seite des Hörers gelegt hatte. „Ich kann in einer haben Stunde bei Ihnen sein“, sagte er. „Überleben Sie Solange, oder soll ich schon mal den Notarzt rufen?“
      „Eigentlich muss ich ja arbeiten...“
      „Hören Sie, ich kann mich schlecht nach ihrem Arbeitstag richten, und ihr Verfolger wird das nebenbei gesagt auch nicht tun.“ Tuomas musste nebenbei Vanessa auf Distanz halten, die mittlerweile versuchte, ihre Arme um seine Hüfte zu schlingen und sich an ihn zu schmusen. „Was ist mit dem Geld?“
      „Ja, ich weiß, ich hab...“, begann Jonas. Er saß mit seinem Laptop in einem Straßencafé und hatte bis eben gearbeitet, bis ihm aufgefallen war, dass der Mann mit der dunklen Sonnenbrille wieder in seiner Nähe war.
      „Vanessa! Könntest du mich in Ruhe telefonieren lassen?!“, erklang es gedämpft aus dem anderen Ende der Leitung, und Jonas runzelte die Stirn. „Verdammt noch mal, ich setz dich gleich gewaltsam vor die Tür, wenn du nicht endlich deine Finger von mir lässt! ’Tschuldigung, ja, Herr Perkins...?“
      „Ich hab das Geld dabei“, sagte Jonas. „Sie müssten quasi nur noch vorbeikommen.“
      „In einer haben bis dreiviertel Stunde bin ich bei Ihnen“, sagte Tuomas und legte grußlos auf. „Das reicht jetzt, jetzt ist das Fass übergelaufen. Hau ab, meine Geduld ist wirklich überstrapaziert!“
      Vanessa sah ihn schuldbewusst an. „Aber...“
      „Nichts aber! Verschwinde endlich. Ich hab dich hier schlafen und essen lassen und das war’s. Ich kenn dich ja nicht mal. Irgendjemand vermisst dich bestimmt, also geh zurück dahin, wo du hergekommen bist! Du kannst meinetwegen auch den Pullover behalten, wenn du dann endlich abhaust.“
      Sie senkte den Blick und schob die Finger langsam in die Kängurutasche des Pullovers. „Aber ich...“
      „Nichts aber“, wiederholte Tuomas und machte sich auf die Suche nach seinen Schuhen. „Ich muss jetzt arbeiten, und den Teufel werd ich tun und dich allein in meiner Wohnung lassen.“
      „Wo soll ich denn hin?“, fragte Vanessa kummervoll und trotte ihm durch die Wohnung nach. „Ich hab doch niemanden in der Welt!“
      „Geh zu denen Eltern!“
      „Hab keine.“
      Jetzt sah er sie doch an. „Du bist eine Waise?“ Tuomas hielt einen seiner Schuhe in der Hand und betrachtete sie nachdenklich. „Hast du überhaupt keine Familie?“
      Sie zuckte mit den schmalen Schultern. „Meine Mutter ist schon lange tot und mein Vater trinkt sich das Leben schön.“
      „Geh doch zu deinem Vater.“
      „Er wird mich totschlagen!“, sagte Vanessa entsetzt.
      „Quatsch, so was tun Eltern nicht.“
      „Hast du eine Ahnung!“ Vanessa drehte sich vehement um und verließ Tuomas’ Schlafzimmer, wanderte ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Tuomas folgte ihr langsam. „Du hast echt keine Ahnung!“, sagte sie wütend, als er vor ihr stand. „Deine Eltern haben dich wahrscheinlich verhätschelt. Bist wahrscheinlich Papas großer Liebling, was? Spendieren dir so eine tolle Wohnung, und alle paar Wochen ruft deine Mutter mal an und erkundigt sich, ob du auch den Teller leer isst. So ein Leben hat nicht jeder, weißt du! Meine Ma ist bei meiner Geburt gestorben. Weißt du, warum? Weil mein Alter sie nicht ins Krankenhaus gebracht hat und sie allein entbinden musste. Ich bin eine Klogeburt und wär gestorben, ehe ich überhaupt die Chance zum Leben hatte, hätte man meine Ma nicht gefunden und mich gerettet!“
      Tuomas schwieg und sah sie nur an. Tränen glitzerten in ihren blauen Augen, und sie wandte sich von ihm ab, tat so, als würde sie interessiert seine CD-Sammlung durchsuchen.
      „Ich kenne meine Eltern nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich welche habe.“
      Sie schniefte leise und sah nun doch wieder zu ihm, als er sich langsam neben sie auf das Sofa setzte und gedankenverloren mit den Schnürsenkeln seiner Converse spielte.
      „Meine erste Erinnerung ist ein Zimmer auf der Intensivstation eines Krankenhauses“, fuhr Tuomas leise fort. „Aus dem Koma aufgewacht. Mir wurde gesagt, man hätte mich nackt und übersät mit Wunden irgendwo aus dem Straßengraben gefischt. Alles in meinem Hirn funktionierte noch, aber ich bin lange nicht aufgewacht. Es haben sich niemals Freunde und Angehörige gemeldet, und keine Vermisstenanzeige traf auf mich zu. Ich habe lange im Krankenhaus gelegen, einfach, weil ich nirgendwo hingehen konnte. Ich hatte keine Erinnerung, an nichts. Ich wusste nicht mal, wer ich bin. Ohne Erinnerung und ohne Namen, was ist der Mensch dann schon? Nichts, gar nichts, vollkommen wertlos, ein Aussätziger in der Gesellschaft. Schlimmer als jeder Behinderte. Ich konnte zwar sprechen und Dinge benennen, aber ansonsten... Irgendwann bin ich weggelaufen. Ich hab mir irgendeinen Namen zusammengestückelt und bin irgendwie hier in dieser Stadt gelandet. Laut Papier existiere ich gar nicht.“ Er hob den Blick und lächelte sie bitter an. „Ich weiß nicht, wie es ist, Eltern zu haben.“
      Sie starrte ihn einfach nur fassungslos an, bis er aufstand und sich die Schuhe anzog.
      „Vielleicht kannst du ja noch ein bisschen aufräumen, während ich weg bin“, sagte er und schob seinen Schlüsselbund in die Hosentasche. „Ich weiß nicht, wann ich wiederkomme. Also wenn du Hunger hast, warte nicht auf mich – aber rühr die Espressomaschine ja nicht an, verstanden.“
      „Hn.“ Sie nickte lächelnd und begleitete ihn bis zur Wohnungstür. „Also bis nachher dann.“
      Er war schon halb aus dem Flur und hob nur die Hand zum Gruß, ehe er die Haustüre hinter sich zufallen ließ.


      To be continued...
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    • Two thumbs. doOb


      Vanessa und Tuomas rocken ja wirklich mal. xD Ich würde ja jetzt auch wirklich gern noch etwas dazu sagen, aber leider finde ich nichts, das man wirklich anprangern könnte. oO Wenn du immer so schreibst, dann werden meine Kommentare hier sehr eintönig werden. xD
      Ich finde die Dialoge Klasse, btw. ^^

      (Aber Vanessa, sie ist ja so toll. <3 Etwas triebgesteuert, aber toll. xD)





      ..ja, ein Post ohne schlechte Kritik. xD Das ist ein gutes Zeichen und es bedeutet - so machst du das jetzt immer. xD


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Wie gesagt, ich mag den letzten Teil sehr <3 Irgendwie hat mich das richtig berührt, als sie von ihrer Vergangenheit erzählt haben und.. das.. find ich toll xD~
      Ansonsten mag ich Vanessas nervig-schmusige Art.. das entlockt mir immer ein Grinsen xD

      Den rest hab ich dir ja schon über ICQ gesagt ^^

      Au revoir
      Taya

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      HARMONY HARMONY
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    • hm... auf mich hört zwar keiner, aber dieses Kapitel hat sich noch mehr nach „Léon - der Profi" angehört als alle anderen.
      Trotzdem ist es entscheidend anders, weshalb man nicht sagen kann/muss, dass es kopiert/abgekupfert ist.
      Dieses Kapitel hat mir sehr gefallen, auch wenn ich diesen... diesen... „Ich brauch Sex"-Slogan verabscheue. Naja, es passt zur Story und es ist ja deine. *hrmpf, verdammichte Pubertät*
    • Ach verdammt, Vanessa ist mir vielleicht sympatisch *grins*
      Ihre ganze Art... kA irgendwie ist sie mir auf jeden Fall verdammt sympatisch ^^

      Jo, äh... ansonsten gibt es nichts zu bemekern oder so... sach mal warum kannst du nicht mal einen Rechtschreibfehler einbauen? Ich fühle mich hier so überflüssig... von Lob wirst du auch so überschüttet...
    • Original von Kathryn
      Jo, äh... ansonsten gibt es nichts zu bemekern oder so... sach mal warum kannst du nicht mal einen Rechtschreibfehler einbauen? Ich fühle mich hier so überflüssig... von Lob wirst du auch so überschüttet...

      Du liest nicht gründlich genug. xD Mir wurden schon tausend Tippfehler per ICQ angekreidet, die ich zu verbessern zu faul war.
      Rechtschreibfehler hingegen wirst du bei mir weniger finden, ich beherrsche meine Muttersprache. xDb
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Genial.

      Ich könnte jetzt Sachen hinschreiben, so Sachen wie "Ich find Tuomas ja mal echt cool" oder "Sehr coole Geschichte" oder "Ich kann den nächsten Teil jetzt garnicht erwarten", aber dann müsste ich ja auch Sachen wie "Das ist echt mal ne gute Geschichte, das wird ne dichte Story" schreiben.

      Also mach ichs einfach, einfach, weil mir die Geschichte sehr gefällt.

      Einfach nur gut gemacht, echt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Spurdo ()

    • Ich musste grinsen bei dem Gedanken, dass die ganzen kleinen Kinder hier im Board wahrscheinlich nichs kapiert haben, als Vanessa mit dieser Sex-Nummer anfing. "Ich kann dir auch einen blasen." Ich wette, die meisten 10-Jährigen haben gerade Bahnhof im Gesicht stehen xD


      what ever. sehr schöner teil, fo, gefällt mir außerordentlich gut. schreib schnell weiter x3
      Original von Sirius
      "Leise rollt ein Spambusch durch die Threadwüste,
      während ein einsamer Cowboy auf seiner Mundharmonika
      das Lied vom schließenden Moderator spielt.
      "

      ~ Bye folks. I enjoyed these past years within this community. 9 years ♥ ~
    • Original von Onox
      Ich musste grinsen bei dem Gedanken, dass die ganzen kleinen Kinder hier im Board wahrscheinlich nichs kapiert haben, als Vanessa mit dieser Sex-Nummer anfing. "Ich kann dir auch einen blasen." Ich wette, die meisten 10-Jährigen haben gerade Bahnhof im Gesicht stehen xD

      Ich halte dagegen und sage, dass die meisten siebenjährigen schon zu wissen glauben, was hier abgeht. xD

      Ehm, whatever. Ich les auch hier wieder mit und muss zu meinem Bedauern sagen, dass ich keine nennenswerten Fehler entdeckt hab. ;__;
    • Wenn man Klopfers Seite Glauben schenken darf, gibt es genug Jugendliche, die es mit sechzehn noch nicht wissen, insofren... xD;
      Aber Vanssa ist ja einundzwanzig. :3

      Nächster Absatz kommt die Tage, ich bin schon dran am arbeiten. ^___^
      (Sofern ich mich von meinem TP-Trailer losreißen kann, heißt das...)
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    • Ich kann das mit den Doppelposts nicht lassen. xD;
      Es ist nicht viel... aber ich muss jetzt noch was arbeiten. Der nächste Absatz ist schon handschriftlich angefangen, kann also nicht mehr lange dauern. ^^

      [...]
      Manchmal tu ich mir richtig aufrichtig leid. Tuomas kaute auf einem Streichholz herum, als er aus einiger Entfernung Jonas Perkins’ unruhige Gestalt beobachtete. Seufzend warf Tuomas einen Blick auf seine Armbanduhr. Er war zwar überpünktlich, trat aber erst mit angemessener Verspätung auf Jonas zu und setzte sich ungebeten auf den freien Stuhl ihm gegenüber.
      „Guten Tag, Herr Valentin“, sagte Jonas, der sichtlich erleichtert war, endlich nicht mehr allein sein zu müssen. Er klappte seinen Laptop zu und lehnte sich etwas zurück. „Sie kommen spät.“
      „Ich hab meinen Anschluss verpasst“, log Tuomas ohne mit de Wimper zu zucken. Er spuckte das Streichholz neben sich auf den Boden und steckte sich eine Zigarette an. „Also, haben Sie das Geld? Ohne meinen Kostenvoranschlag tu ich nichts; zumal sich meine familiäre Situation verändert hat.“
      Jonas runzelte zwar die Stirn, nickte aber. „Hier.“ Er hob einen schwarzen Koffer auf und reichte ihn Tuomas, der ihn annahm, ohne den Koffer eines weiteren Blickes zu würdigen.
      „Wenn etwas an der Summe nicht stimmt, werden Sie von mir zu hören bekommen. Ich denke, das ist Ihnen klar. Ich lasse mich ungern bescheißen.“
      Jonas beeilte sich zu nicken und Tuomas starrte ihn eine Weile durch die bunten Gläser seiner Sonnenbrille hindurch an, während er schweigend seine Zigarette rauchte und darauf wartete, dass eine Kellnerin vorbeikam, damit er sich einen Espresso bestellen konnte. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr bereute er es wirklich, diesen Job angenommen zu haben. Machte nur Ärger.
      Und er sollte Recht behalten.
      Nachdem Tuomas von sich aus nichts sagte, räusperte Jonas sich. „Er ist noch immer hier. Da vorne, Sie müssten ihn von hier aus sehen können.“
      „Hmm“, machte Tuomas und ließ seinen Blick hinüber zu den Tischen des gegenüberliegenden Cafés gleiten. Er sah sich ein wenig um, es war ein warmer Tag und es saßen viele unterschiedliche Leute da, Pärchen und Mütter mit kleinen Kindern, die fröhlich ihre riesigen, bunten Eisportionen löffelten, alte Menschen, die die Sonne genossen...
      Ein Mann, der alleine an einem Tisch saß, erweckte seine Aufmerksamkeit. Er war äußerst schwer zu beschreiben; konnte in seinen mittleren Zwanzigern sein oder genauso gut Anfang vierzig, selbst seine Haarfarbe entzog sich irgendwie Tuomas’ Vokabular. Im einen Augenblick wirkte sie dunkel, aber sobald Tuomas geblinzelt hatte, schien sie ihm doch eher blond.
      Es war, als würde der Blick einfach von seiner Gestalt abrutschen und im Gedächtnis bliebe nichts als eine schwache Erinnerung, als ob man versuchte, sich noch an jemanden aus der weit zurückliegenden ersten Grundschulklasse zu erinnern...
      Und irgendwie hatte Tuomas das Gefühl, dass der Unbekannte ihn wirklich an jemanden erinnerte, den er vor lange Zeit gekannt hatte. Vielleicht... bevor er das Gedächtnis verloren hatte...?
      Ob das möglich war?
      Aber was Tuomas am meisten störte, war, dass der Fremde seinen Blick starr erwiderte.
      „Ich glaube, ich habe Ihren Verfolger gefunden“, sagte Tuomas langsam und verstand jetzt auch, warum Jonas’ Beschreibung am Telefon so vage geblieben war. Jetzt, wo er den Mann selbst gesehen hatte, sollte es aber leichter werden, ihn wiederzufinden. Er war zu unauffällig – wenn man wusste, wonach man suchen musste, fand man ihn selbst unter der größten Menschenmasse auf Anhieb.
      „Er folgt mir seit Tagen!“, sagte Jonas verzweifelt. „Ich sehe ihn andauernd, im Büro, in der Straßenbahn, auf der Straße. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll!“
      „Haben Sie mal versucht, mit ihm zu reden?“, fragte Tuomas seufzend. „Ihn anzusprechen?“ Jonas schwieg betreten. Tuomas fuhr sich durch die langen Haare. „Also schön. Ich werde mich heute mal an den jungen Mann hängen und sehen, ob ich etwas über ihn herausfinden kann. Schönen Tag noch.“ Tuomas erhob sich und nahm den Koffer auf. „Ach und übrigens – bitte rufen Sie vorläufig nicht mehr bei mir zuhause an, ja?“
      „Was? Warum?“
      „Ich befürchte, es könnte zu Missverständnissen kommen.“ Tuomas nickte Jonas noch einmal zu und drehte sich dann um, um sich irgendwo vorläufig Schutz zu suchen, um den Unbekannten im Auge behalten zu können – und musste dann verdutzt feststellen, dass der mittlerweile verschwunden war.
      Einen Moment lang blieb Tuomas vollends verwirrt einfach stehen und sah sich um, wagte sogar, die Sonnenbrille abzuziehen – aber nichts. Nur normale Menschen. Niemand, dessen Gegenwart ihm krampfhaft und schmerzlich bekannt vorkam.
      Er rief sich in Erinnerung, dass er tatenlos herumstand und beeilte sich, zumindest aus Jonas’ Sichtweite zu kommen, ehe er sich erneut umsah. Nichts, nirgendwo eine Person wie der Mann von eben. Er sah junge Mädchen, die bepackt mit Einkaufstaschen durch die Straßen stöckelten, alles war voll von Pärchen und Anzugträgern und Touristen...
      Tuomas stand mitten unter ihnen, den eleganten Aktenkoffer unter einem Arm, die Brille in der anderen Hand, und drehte sich um sich selbst. Nichts.
      Fort war er, dieser Hauch einer Ahnung, sich vielleicht erinnern zu können.

      to be continued...
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