Geburtenkontrolle in Deutschland?

    • Ich komm vom Dorf und da sagt man 'Neger' ohne jeglichen Hintergedanken. Das Wort an sich ist Wertneutral und wenn sich ein Neger deshalb angegriffen fühlt, hat ER ein Problem mit seiner Herkunft und Hautfarbe, und nicht ich.


      Ähm, er hat sich das Wort nicht ausgesucht.

      Zitat:

      Der Ausdruck Neger bezeichnet Menschen dunkler Hautfarbe. Er ist heute wegen seiner rassistischen Konnotation weitgehend aus dem öffentlichen Sprachgebrauch verdrängt; der Duden empfiehlt, ihn zu vermeiden. Die Bezeichneten selbst lehnen ihn wegen seines abwertenden Charakters zumeist ab. Der Ausdruck ist, wie das englische Nigger, in rechtsextremen und rassistischen Kreisen unverändert Bestandteil des Vokabulars.


      Quelle: Wikipedia

      Mehr muss ich wohl dazu nicht sagen, auch wenn Stan es etwas verharmlost hat.

      Wer arbeitet, gibt einen Teil an die Gesellschaft zurück UND finanziert sein Leben selbst. Damit ist der Kosten/Nutzen-Faktor gedeckt und der Behindert kein Dorn im Auge der arbeitenden Gesellschaft.


      Nur das er wie viele Kranke und auch körperlich Behinderte eben keine 100%tige Belastung möglich ist, jedoch tun sie, was sie schaffen.

      Typisches Geschwafel der dekadenten Bevölkerung, die nur den Frieden kennt. An solchen Gedanken gingen die Griechen und Rom zugrunde. Bei den Griechen war es die Knabenliebe und bei den Römern die Schwäche, weil die Sklaven alles machten. Ist die Wehrhaftigkeit nicht gegeben, ist das Überleben nicht gesichert. Allgemein führt eine lange Friedenszeit zu Schwäche und verleitet zur Dekadenz, wie man aktuell in vielen Teilen Europas sieht.


      Ach, aber du hast schon Kriege mit gemacht. Dein geschwafel ist lächerlich, du klingst wie ein alter Kriegsherr der die Neuzeit verpasst hat. Wir können die Leute auch so ziehen und sie schaffen unter anderem Arbeitsplätze, als die Pfleger etc. sind nicht da um 3 Mal am Tag sie im Kreis zu drehen. Wer nicht tragbar sind, sind die Wirtschaftsbosse die das Geld in ihre Tasche wirtschaften und die Arbeitslosen, die nicht arbeiten wollen und trotzdem ist keiner zum Abschuss freigegeben und das ist auch gut so.

      Der Mensch kann und sollte seine Möglichkeiten nutzen. Dazu gehört auch, Invalide zu heilen und ihnen zu helfen, damit sie WIEDER eine Tätigkeit aufnehmen, ODER ihren Lebensabend genießen können. Beides setzt ein vorhergehendes GEBEN voraus, was bei von Geburt an Schwer(st)behinerten nicht gegeben ist.


      Geben und nehmen ja, aber warum immer? Warum kann nicht einfach etwas getan werden um zu helfen? Geben ist bekanntlich sehliger denn nehmen, auch wenn ich kein Gottes fürchtiger Mensch bin. Wenn du jemanden was zum Geburtstag schenkst, stehst du dann auch an deinem bei dem auf der Matte und sagst "Ich hab dir was gegeben, jetzt will ich auch was zurück!" Du tust so, als wären einzig die Behinderten an der Lage schuld, so jemanden hatten wir um 1933 schonmal. Ich möchte dich nicht auf die Selbe Stufe stellen, aber du propagierst genau den Selben Schrott. Als wäre eine Gruppe oder meinetwegen auch 2 der alleinige Sündenbock, der so unendlich belastend ist.

      Die Natur ist grausam und wie die Welt so ist, nehmen sich die Leute dieses Recht in Form von Gewalt bis hin zum Mord. Da nützt dir deine ganze Tagträumerei nichts, da die Realität anders aussieht als deine romantisch verklärte Sicht.


      Und nicht umsonst wird Gewalt und Mord in unserer Gesellschaft bestraft. Wer jemanden dieses Gut nimmt büßt dafür. Du verwechselst Menschen mit Tiere, selbst im Tierreich wird aus Gründen wie Hunger oder Reviersicherung etc. getötet, Menschen brauchen das nicht mehr und töten aus Spaß oder sonstige wiederwärtige Gründe, das wiederspricht auch deiner Natur Vorstellung. Auch wenn Menschen auch eine Art Tier sind ist unser System ein kompletter Kontrast zur Natur, du kannst keinen Löwen in der Savanne der um sein Leben kämpft mit einer Stadt wie, was weiß ich Hannover vergleichen, wo jemand in seinem Sessel sitzt und Fernsehen schaut.

      Einzig und allein die Faulen unter den Hartz4-Empfängern gilt es herauszupicken und zur Arbeit zu zwingen, damit sie sich nützlich zeigen.


      [ironie an] Wozu denn? Entsorgen ist doch einfacher [ironie aus]

      WAS kann ein geistig Behinderter erreichen, außer Kartons falten und Schrauben sortieren? Das Höchste, was ich sah, war ein mongoloider Hilfskoch in meiner alten Schule. Er arbeitete für seinen Lebensunterhalt, und war dadurch nicht oder kaum auf meine Sozialabgaben angewiesen. Dagegen habe ich nichts, da er sich nützlich zeigt und die Gesellschaft ein wenig profitiert.


      Lass diesen Begriff, der ist eine Beleidigung.

      Zitat:
      Ein "Mongo" ist ein Depp bzw. Vollidiot. Menschen die man so bezeichnet haben in der Regel einen Zacken in der Krone. Der Ursprung von Mongo ist der Mongoloid.


      Eh du Begriffe benutzt, lern mit ihnen um zu gehen. Du nutzt Wörter, nur weil sie in deinem Dorf so normal sind. Ganz ehrlich, wenn jeder in deinem Dorf so unwissend mit der Sprache umgeht, möchte ich niemals dort hin kommen. So viel Unwissen und Respektlosigkeit ertrage ich nicht. Ich mag auch kein Rechtschreibkönig sein, aber ich weiß was ich sage und nutze keine Begriffe mit denen ich nicht umgehen kann.

      Außerdem gibt es Leute mit diesem Syndrom die ihr Leben bestreiten, es gibt einen Downsyndrom Betroffenen, der arbeitet am Theater als Schauspieler, es gibt welche die die schönsten Kinderspielzeuge fertigen etc.

      Du scherst alle über einen Kamm, es gibt durchaus genug die Geistig klar genug sind oder Begabt, das sie mehr können als Kartons falten. Alle anderen können eben nicht mehr und du kannst nicht mehr von ihnen verlangen. Ich versteh nicht warum jemand mit so wenig Welterfahrung so viel Müll schwafelt. Mir wirft du träumerei vor, aber du scheinst doch nur in deinem kleinen Dorf zu hocken und Bücher über die Welt zu lesen. Mehr als die Kriegzeit und die Tierwelt zu Rate zu ziehen schaffst du doch nicht. Du vergleichst Äpfel mit Birnen.

      Wie gesagt, man muss seinen Platz behaupten, und sich des Lebens würdig erweisen. So ist der Lauf des Lebens.


      Und du sagst mir noch immer nicht, wer außer dir diesen Standart erhebt das man dies leisten MUSS. Mal davon abgesehen das du auch einiges von mir gar nicht erst beantwortet. Zeig mir dieses Gesetz irgendwo außer in deinem Kopf. Unser System schafft es die schwächsten ein Leben zu ermöglichen, warum uns wieder runter stufen?

      Vegeta
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      Was einen nicht umbringt macht einen nur stärker und eines ist sicher, ein Saiyajin gibt niemals auf!

      Blicke können schlimmer sein als jeder Schlag ins Gesicht, du kannst sie nicht bekämpfen, nur ertragen. (DB TLW)

      Shiek-kuns und mein FF:
      Elemental Guardians

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    • Ich finde es eine Unverschämheit, wie der Mensch runtergestuft wird.
      Ist der Mensch denn nichts weiter als ein Zahnrädchen einer Gesellschaft?
      Hier wird über das Recht der Existenz gesprochen. Zumindest mittlerweile.
      Und ich zumindest finde die Idee des Individuellen doch wesentlich ansprechender, als die "Perfektion" eines System. Wobei Perfektion an Mangel an Dummheit gerechnet wird.
      Natürlich fände ich eine Welt, die allgemein wesentlich intelligenter ist als jetzt, wesentlich besser, als die momentane. Wenn man bereits soweit wäre, diese Richtung wesentlich besser erforschen zu können, dann wäre ich dabei.
      Aber wie wollt ihr das erreichen, durch künstliche Selektion?
      Übliche Methoden dafür wären Rückkreuzung, inklusive Inzucht.
      Damit hätten wir irgendwann einen reinerbig "Intelligenten", oder worauf wollt ihr hinaus?

      Es ist indiskutabel jemandem zu verbieten, Kinder zu kriegen.
      Ob man dann im Nachhinein ihnen vorwerfen kann, eine dumme Sache gemacht zu haben, ist das wieder eine andere Sache. (Gut gut, da wären wir wieder bei der Inzucht, jaja)

      Und wie Gastredner gesagt hat. Es steht bereits in den Grundgesetzen geschrieben. Für die "Oldschool"-typies, nein, das hat in der Weimarer Republik keine Verwendung gefunden.

      Vorallem, wie definiert man würdig oder unwürdig? Ich würde für die Individualistik sprechen, jeder ist würdig.
      Aber manche definieren es mal wieder an "Intelligenz".
      Muss man jetzt alles erschießen, was zu dumm ist?
      Auch lustig fand ich, "zum Wohle der Menschheit".
      Was ist denn nun das Wohl der Menschheit? Mir wurde beigebracht, dass es wohl eher das Glück des Einzelnen ist.
      Gut, nun. Wie wär's damit. Selbstexekution aufgrund von mangelnder Intelligenz als gern gesehenes Mittel zum Wohle der Menschheit?
      Gut, wenn's in eurer Entscheidung liegt, die Welt zu verbessern...

      Menschenzucht. Das klingt wirklich nach dritte Reich Methoden.
    • Ein halber Tag vergeht und dann sowas...

      Zawa, tut mir leid, aber deine Posts beweisen nur, dass du absolut keine Ahnung vom Leben hast. Du hast sehr offensichtlich nie mit (Schwer-)Behinderten zu tun gehabt, hast dein Dorf vermutlich nie länger verlassen als für zwei Tage und kennst fremde Kulturen, Lebenseinstellungen oder Länder bloß aus Talk Talk Talk am Vormittag. Große Klappe schieben von wegen Dekadenz und Tagträumerei, sich einbilden, er wäre mehr wert als irgendein anderer Mensch etc, aber selbst soviel von der Welt verstehen wie Heidi von der Alm.
      Mein Rat: Geh ein wenig in die Welt hinaus. Sieh sie dir an. Und versuch, von der Meinung Abstand zu nehmen, du wüsstest, was zum Wohl der Menschheit beiträgt und was nicht.


      Aus dem Thread wurde natürlich mal wieder das übliche Chaos. Das Essentielle wurde eigentlich auch schon gesagt und im Endeffekt kann man eh nur wiederholen, was jemand anderer schon gepostet hat. Ich mach trotzdem nicht zu, vielleicht wird doch wieder ne halbwegs vernünftige Diskussion draus.
      Und, wenn irgendwie möglich, bitte ohne diskriminierende Ausdrücke. Ja Zawa, du bist gemeint.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Na halleluja...
      Dass man hier provokant posten muss um auf Resonanz zu stoßen, war mir bekannt, aber dass es hier gleich so derbe abgeht xD *sichselberaufdieschulterklopf*

      Zawa, du enttäuschst mich nicht o0?. Als ich deine Posts gelesen habe, musst ich erst grinsen, dann lachen, bei deinem Haustiere-ding hats mich fast vom Hocker gerissen, und mittlerweile will ich dir nicht mehr im Dunkeln begegnen...

      Ich hatte ja gehofft, dass sich hier ein bisschen mehr zum eigentlich Thread-Titel echauffiert wird, und keine Diskussion über den gesellschaftlichen "Wert" von Behinderten losbricht.

      FoWo hat sehr schön zusammengerafft, worauf ich hinaus wollte. 'Dummheit' ist ein Teufelskreis.
      Und ich verstehe nicht, wie Uly sich das vorstellt, da mehr draus zu machen... Allein mit Investitionen in die Bildung ist doch nix getan. Ohne Motivation bekommt man auch niemanden in die noch so tollsten Schulen.
      Wäre es vielleicht eine Idee, mehr Internate einzurichten? Und Ganztagsschulen? Ich hab den Überblick verloren in dieser wüsten Verbal-Rauferei, aber irgendwer hat doch was mit Adoptiveltern gepostet bzw. mit dem sozialen Umfeld und dem Schule/zuHause-Kontrast.
      Ich denke, wenn von Haus aus kein allzuhohes pädagogsiches Engagement zu erwarten ist, dann sollte man wohl doch grundsätzlich Ganzstagsschulen einführen um möglichst viel Zeit und Einfluss für die bedürftigen Kinder rauszuschlagen.
      Damit kommen wir dann allerdings wiederum bei tatsächlich höheren Investitionen an - allerdings nicht rein für die Bildung.
      Dass deutlich mehr Geld in (Hoch-)Schulen fließen muss und auch in Nachhilfe-/Förderangebote will ich allerdings nicht bestreiten.... wie gesagt, da warte ich auch schon sehnsüchtig drauf...
    • Original von Torpedobear
      Und ich verstehe nicht, wie Uly sich das vorstellt, da mehr draus zu machen... Allein mit Investitionen in die Bildung ist doch nix getan. Ohne Motivation bekommt man auch niemanden in die noch so tollsten Schulen.
      Wäre es vielleicht eine Idee, mehr Internate einzurichten? Und Ganztagsschulen? Ich hab den Überblick verloren in dieser wüsten Verbal-Rauferei, aber irgendwer hat doch was mit Adoptiveltern gepostet bzw. mit dem sozialen Umfeld und dem Schule/zuHause-Kontrast.
      Ich denke, wenn von Haus aus kein allzuhohes pädagogsiches Engagement zu erwarten ist, dann sollte man wohl doch grundsätzlich Ganzstagsschulen einführen um möglichst viel Zeit und Einfluss für die bedürftigen Kinder rauszuschlagen.
      Damit kommen wir dann allerdings wiederum bei tatsächlich höheren Investitionen an - allerdings nicht rein für die Bildung.


      Nja, dass ich nicht gerade gemeint habe, einfach etwas mehr Geld ins bestehende Schulsystem zu pumpen, sollte eigentlich halbwegs logisch sein. xD Und wie gesagt, ich bin nicht gerade Bildungsminister...

      Mir ist auch klar, dass ich mich hier jetzt in relativ utopischen Bahnen bewege und es immer eine gewisse sogenannte "Unterschicht" gibt und geben wird (dummer Begriff, aber mir fällt gerade kein Besserer ein).
      Aber wie inzwischen auch relativ oft angemerkt wurde, haben Bildung und Intelligenz nicht viel mit Bildung und Intelligenz der Eltern zu tun, weshalb es eher drum geht, die Kinder in ein Milieu zu bugsieren, in dem sie eine Chance haben, ihr Leben fern von Arbeitslosigkeit und Drogensucht zu führen. Wenn ich mir aber so die Schulen ansehe; eingeteilt in Gymnasium, Real- und Hauptschule, dann hat man hier wiederum eine Unterteilung in "Schichten". Ich muss wohl kaum die Klischees alle aufzählen - ihr wisst alle, was die Hauptschule bzw. ihre Insassen so für ein Image haben. Damit allein schafft man sich schon eine Kluft zwischen so genannten "intelligenten elitären Schülern" und den "Hohlköpfen" und natürlich sieht's dann in der Praxis genauso aus. Self-fulfilling prophecy etc. Wer in ne Hauptschule kommt und permanent von den üblichen "Klischeehauptschülern" umringt ist... nja, wir kennen das Szenario.

      Ich würd bereits hier etwas ändern. Ich muss zugeben, ich kann keine konkrete Lösung anbieten, da alles irgendwie Vor- und Nachteile hat. Jedes System hat irgendwo Fehler - Gesamtschulen negieren zwar die direkte sichtbare Unterteilung in "Schüler von guter Schule" und "Schüler von Idiotenschule", haben aber ihre eigenen Macken.
      Ganztagsschulen sind vielleicht auch eine Idee. ich selbst war drei Jahre lang in einer Ganztagsschule und ich kann mich erinnern, dass diese wirklich gut war.

      Und mal als Nebenbemerkung: Meine Mutter hat beispielsweise nach unserem System nicht einmal einen Hauptschulabschluss. Typische Schulverweigerin. Dennoch ist sie einer der intelligentesten Menschen, die ich kenne. Und ihr Sohn hat immerhin studiert und hat jetzt einen furchtbar akademischen Titel. :ugly: ich denke, ich hab mir damit mein Recht auf Fortpflanzung verdient, oder? ;)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • ...und es schreibt und schreibt keiner...
      ...das ganze Wochenende lang nicht...

      Ist Uly der einzige, der Erfahrung mit Ganztagsschule aufzuweisen hat? Ist vielleicht noch irgendwer auf einer Ganztagsschule und kann mal so die aktuelle Lage schildern?
      Wie funktioniert eigentlich eine Gesamtschule? Ich hab da keinen Plan von, aber ich stelle es mir irgendwie sehr wirr vor... Wie soll man denn beispielsweise in einen höheren Kurs kommen - da muss man ja dem aktuellen Kurs schon vorgreifen um zu beweisen, dass man hochgestuft werden sollte... das ist doch kaum besser als eine Trennung in Gymnasium, Real- und Hauptschule, oder?

      ...Hier im Board muss es doch noch mehr Leute geben, die irgendwelche Vorstellungen zum Thema "Wohin gehts mit der Jugend in Deutschland?" haben?! o0?

      [SIZE=7]Wieso reden hier im Offtopic immer nur die selben 15 Verbal-Ritter der Gehirnschmalzrunde mit? :-P[/SIZE]
    • Hab grad wenig Zeit, daher etwas kurz:

      Ich gehe auf eine Ganztagsschule inkl. Gesamtschule. Es gibt haufenweise Angebote für alle möglichen Richtungen, Förderungen usw. Man muss natürlich nicht alles wahrnehmen - je nach Belieben eben.
      Musikalische Förderung und NachmitagsAGs wie Bläserklassen, Chor, Trommeln, Kammerorchester, Keyboarder, Gitarrenensemble, Bienenzucht, TV, Französisch, Spanisch, Chemie- & Physikexperimente (z.B. Kristallerstellung), Theater, Tanz, Kochen, Ernährung, Englisch, Mittagessen, Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Fußball, Basketball, Volleyball, Präsentationstraining, Schulband, Rudern, Badminton, Reptilien und Amphibien (Züchtung), uvm. Da gibt's kaum ein Ende. xD
      I.d.R. natürlich alles kostenlos. Es kommen höchstens Materialkosten dazu.

      Zum Ab- und Aufstieg:
      Das ist eigentlich sehr einfach. Jeder darf sich in den Kurs setzen, in den er gehen will. Der Lehrer spricht nur eine Empfehlung für einen Kurs aus (man kann entgegen der Empfehlung handeln). Danach hat man ein halbes Jahr Zeit. Kann man sich in diesem halben Jahr dort behaupten und hat zufriedenstellende Noten (nicht schlechter als 4), bleibt man in dem Kurs. Andernfalls gelangt man in einen niedrigeren Kurs. Werden die Noten dort wiederum spitze, kann der Lehrer einen wieder raufstufen.

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    • Original von Salev
      Werden die Noten dort wiederum spitze, kann der Lehrer einen wieder raufstufen.

      Da lag mein Problem. Wenn man in einem höheren Kurs ist/war, dann kann man natürlich leicht in einen niedrigeren einsteigen. Aber die Intensität der Kurse unterscheidet sich doch auch durch die Lerngeschwindigkeit; die höheren Kurse sind also doch normal nach einem halben Jahr schon wesentlich weiter als die niedrigeren. Wie soll man da - selbst bei spitzen Noten - ohne weiteres aus einem niedrigeren Kurs heraus Anschluss bekommen?
    • Original von Torpedobear
      Wie funktioniert eigentlich eine Gesamtschule? Ich hab da keinen Plan von, aber ich stelle es mir irgendwie sehr wirr vor... Wie soll man denn beispielsweise in einen höheren Kurs kommen - da muss man ja dem aktuellen Kurs schon vorgreifen um zu beweisen, dass man hochgestuft werden sollte... das ist doch kaum besser als eine Trennung in Gymnasium, Real- und Hauptschule, oder?


      Na ja, mir fällt da das österreichische Schulsystem ein, in dem die Hauptschule in drei Leistungsgruppen unterteilt ist (quasi von Beinahe-Gymnasium über ca. Realschule bis zu dem, was ihr unter Hauptschule versteht). Da ists halt so, dass z.B. Mathematik anders unterrichtet wird, je nachdem in welcher Leistungsgruppe man ist. Man kann also in einem Fach in der ersten, im nächsten dann wiederum in der dritten sein.
      Is aber auch nicht ganz unproblematisch, da man permanenten Leistungsdruck hat und bei nem schlechten Tag bei der Prüfung schon mal ne Gruppe abrutschen kann. Zudem die Unterschiede zwischen den Leistungsgruppen gegen Schulende so enorm groß werden, dass man fast keine Chance hat, aufsteigen zu können, wenn man nicht gerade ziemlich arbeitswütig und/oder genial ist. Viele weiterführende Schulen verlangen dann z.B. auch "mindestens eine Zwei in der zweiten Leistungsgruppe" oder so als Eintrittsbedingung.
      Legastheniker wie meine Schwester haben da beispielsweise teilweise extrem schlechte Karten.

      Gesamtschulen funktionieren so ähnlich (ich arbeite in einer), wenn auch ohne "Stufen". Da zählen einfach die Noten. Bessere Schüler arbeiten auf bessere Noten hin, während mittelmäßige Schüler auf was weniger hohes hinarbeiten. Da gibts bei Tests eben bestimmte Dinge, die man tun muss, um ein bestimmtes Niveau zu erreichen - lustig ist ja, das die Schüler im Vornherein sagen, auf welche Note sie abzielen und die Lehrer ihnen dann sagen, was sie dafür erfüllen müssen. Also, für einfach den Stoff lernen und können gibts beispielsweise ein C, für gute Wortwahl ein B und wenn man echt über dem aktuellen Niveau liegt, gibts vll. sogar ein A. C is normalerweise das, was man erreichen sollte, wenn man vorhat, mal was "Höheres" zu machen.
      ...aber gut, will jetzt nicht alle mit Schuldetails langweilen. xD

      Okay, Edit: ich muss hinzufügen, es ist eine britische und keine deutsche Gesamtschule. Is vermutlich auch was anderes als die Schule, die Salev besucht.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Torpedobear
      Original von Salev
      Werden die Noten dort wiederum spitze, kann der Lehrer einen wieder raufstufen.

      Da lag mein Problem. Wenn man in einem höheren Kurs ist/war, dann kann man natürlich leicht in einen niedrigeren einsteigen. Aber die Intensität der Kurse unterscheidet sich doch auch durch die Lerngeschwindigkeit; die höheren Kurse sind also doch normal nach einem halben Jahr schon wesentlich weiter als die niedrigeren. Wie soll man da - selbst bei spitzen Noten - ohne weiteres aus einem niedrigeren Kurs heraus Anschluss bekommen?

      Also meiner Erfahrung nach war's i.d.R. extrem selten so, dass sich wer hochgestuft hat und wieder abfiel. Da saßen in meinem Mathekurs manchmal über Jahre hinweg wirklich Leute, die eigentlich nichts verstanden haben und sich knapp mit 'ner 4 oben hielten. xD
      Natürlich sind die Leistungskurse schneller, aber der Inhalt ist in etwa der gleiche. In leistungsschwachen Kursen ist er hingegen nur gröber. So weiß man ungefähr, welche Themenbereiche man behandelt.
      Aber Recht hast du, wenn man die ganze Zeit in einem schwachen Kurs saß und gegen Ende die Kurve kriegt, fehlt einem natürlich das Leistungsfachwissen. Aber solche Fälle sind enorm selten. Es gibt kaum Schüler, denen es wirklich geschadet hat.
      Ich kenne z.B. einige, die die ganze Zeit in B-Kursen saßen, die Realschulprüfung bestanden, in die Oberstufe kamen und dennoch in den Fächern alles gut mitbekamen.
      Wirklich problematisch, so wie du es darstellst, war's eigentlich nie.
      Es mag theoretisch problematisch klingen, praktisch läuft's aber prima. Wahrscheinlich, weil das Wissen, das man in der Unterstufe lernt, eben nicht dermaßen umfangreich ist, als dass man es nicht nachholen könnte. In der 11 werden dann auch noch Lücken gefüllt. Das trifft sich dann richtig gut, für diejenigen, die eben was verpasst haben. Man muss nicht in der Unterstufe im A-Kurs sitzen, um Abitur machen zu können. Die Noten müssen allgemein i.O. sein und man muss die Prüfung zur Oberstufe schaffen. Die, die sowieso einwandfreie Noten haben, gelangen direkt in die 11. Die anderen müssen dann eben eine Prüfung ablegen.
      Und wenn man eben was nachholen will, kann man sich Nachhilfe besorgen. Die gibt's bei uns kostenlos. Allerdings ist das ein Glücksrädchen, weil man nie weiß, wen man kriegt. Die Oberstufenschüler geben sie. Entsprechend sah ich meine Mitschüler damals oft verzweifeln, weil eben Oberstufenschüler nicht entsprechend ausgebildet sind.
      Ja, es gibt Macken, aber i.d.R. findet sich für jedes Problem irgendwie eine Lösung. Leute, die am System kaputt gegangen sind, traf ich bisher noch nicht.

      Flöße jetzt z.B. mehr Geld in die Schulen, müsste man keine Schüler mehr bezahlen, die Nachhilfe geben, sondern könnte direkt dafür Lehrer anstellen. Damit bekämen auch die Schlechteren die Kurve vielleicht besser hin.
      Ich sehe ja wie einige von meinen Mitschülern Nachhilfe vergeben - das wirkt nicht gerade selten wenig effektiv.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Ich hab mich bisher konsequent aus dem Thread hier rausgehalten, weil mir Torpedobears These mehr als fragwürdig vorkam, zumal sich deine Theorie nicht so wirklich auf meine Familiensituation anwenden ließe, aber lassen wir das. xD

      Hm. Jedenfalls, um mich mal zum Thema Aufhebung der Einteilung Hauptschule/Realschule/ Gymnasium zu äußern. In einigen Ländern gilt es ja als das Nonplusultra an Bildungsmodernität, dass man die Teilung in Schüler, die nach "hohen" oder "niedrigen" Schulabschlüsse streben, erst sehr spät vornimmt. In Frankreich zum Beispiel. Ich weiß nicht mehr, wie das dort en detail läuft, aber bis zur Neunten Klasse oder so besuchen alle Schüler diesselbe Schulform, und anschließend wird dann entschieden, ob man den Abschluss macht oder eine weiterführende Schule besucht. Dieses Schulkonzept wird von Befürwortern immer aufgrund der angeblich größeren Integrität zwischen den einzelnen Bildungsschichten und der Möglichkeit, sich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch für eine höhere Schullaufbahn entscheiden zu können, verteidigt.
      Jetzt muss ich sagen, dass ich an einem Schüleraustausch mit einer Schule im Elsass teilgenommen und den dortigen Unterricht für eine Woche besucht habe. Ich saß dort also in einer Gruppe, die sich sehr differenziert zusammensetzte, auf der einen Seite junge, interressierte und intelligente Schüler, die später mal studieren und Ärzte oder Lehrer werden wollen; auf der anderen Seite das, was man hierzulande als typischen Hauptschüler bezeichnen würde: laut, ordinär, desinterressiert, oft mit Migrationshintergrund (ich meine das echt nicht herablassend oder so, aber man kann echt sagen: Marokko, Algerien und Tunesien sind die Türkei Frankreichs xD).
      Zwei Dinge kann ich über diese Woche sagen:
      1. Mich hat das unmögliche Arbeitsklima an der Schule total angekotzt.
      2. Den französischen Schülern, die zur Schule gingen, um was zu lernen, ging es genauso. ;)

      Ganz ernsthaft, ich halte nichts von der Zusammenlegung aller Bildungsschichten. Ich habe mich in dem Unterricht absolut unterfordert geführt, weil die Geschwindigkeit, in der neuer Stoff vermittelt wird, natürlich extrem gedrosselt werden muss, damit auch alle mitkommen. Und mit extrem unmotivierten Leuten in einer Klasse zu sitzen, die zudem ständig quatschen müssen und nur äußerst passiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen, ist eh nicht sonderlich pralle. Schon alleine deswegen halte ich eine Einteilung der Klassen nach Leistung für sinnhaft und notwendig. Nur so kann jeder Schüler seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert werden, Über- und Unterforderung im Unterricht bringt niemanden etwas. Klar, durch die Leistungsnachweise, auch in Form von Aufnahmeprüfungen o.ä., wird natürlich Leistungsdruck auf Schüler ausgeübt, das streite ich garnicht ab. Aber das andere Extrem einzuschlagen und die Schüler stets mit Samthandschuhen anzufassen, statt sie zu fordern, finde ich absolut kontraproduktiv. Schüler muss man fordern, um sie zu fördern, damit sie ihr volles Potential entfalten können.

      Das Problem an Leuten, die nur Hauptschule besuchen, ist weniger das Konzept der Hauptschule per se, sondern die Tatsache (und das lässt sich allgemein auf die untere soziale Schicht anwenden), dass sie dort in ein Millieu geraten, aus dem sie momentan ganz schwer wieder rauskommen. An deutschen Hauptschulen herrschen mitunter Zustände, die jeglicher Beschreibung spotten, statt einem produktiven Klima herrscht dort furchtbares Chaos. Die Jugendlichen dort KÖNNTEN viel mehr erreichen, wenn sie denn WÖLLTEN. Aber sie wollen halt nicht. Und das ist ein ganz giftiges Klima, das ganz schnell alle Beteiligten ansteckt.Und durch die sozialen Hintergründe wird die Persepektivlosigkeit, die diese Jugendlichen haben, nur noch potensiert. Warum sich anstrengen, wenn einem doch eh alles scheißegal ist?
      Aber gut, das deutsche Bildungswesen hab ich schon an anderer Stelle dunkelschwarz angemalt, lassen wir das.

      By the way bin ich ein ganz großer Befürworter der Ganztagesschule. Das momentane 45-Minuten-Sytem ist absolut verfluchenswert. Zudem halte ich ein umfangreiches Nachmittagsangebot, wie es Salev über ihre Schule schreibt, für absolut notwendig und eine sinnhafte Investition. Alles ist besser als die Hälfte des Tages vor der Glotze zu sitzen, während die Eltern eh noch auf Arbeit sind.

      Let's get out of here while there's still time to walk. Running for your life is SO geeky.
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      LiveJournal // Gästebuch // last.fm

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Senfsamen ()

    • Die eher hochgelobten Ganztagsschulen sind ebenfalls ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Kinder erst um halb vier Schule aus haben, nach Hause fahren und Hausaufgaben gemacht haben, ist es durchschnittlich sechs Uhr und der Tag ist gelaufen. D.h: Weder Zeit für Vereine (Musik, Sport), noch für soziale Kontakte (Freunde). Auch wenn man in der Schule, v.a in der Mittagspause mit Freunden zusammen ist, ist es etwas vollkommen anderes, ob man eingeschränkt in der Schule spielen darf oder man sich auf dem Spielplatz vor dem eigenen Haus mit den Freunden austoben kann. Gerade Kinder im Grundschulalter müssen gefördert und ausgepowert und nicht in der Schule an den Stuhl gebunden werden.

      Man sollte eher berufstätige Mütter und Väter unterstützen und Halbtagsstellen fördern. Ein Elternteil kann also halbtags arbeiten gehen und nach der Arbeit das Kind von der Schule abholen und sich mit ihm beschäftigen, es zu Freunden oder zu Vereinen fahren.
      Ergo sollte man nicht zu viel in das Bildungssystem investieren, denn ganz ehrlich: Die Hauptaufgabe der Lehrer ist es nicht, die Kinder zu erziehen, das ist die der Eltern. Und um die Eltern-Kind-Beziehungs zu stärken, bedarf es zwei wichtigen Faktoren: Die eigenen Eltern müssen Vorbild sein und selbst arbeiten (wo soll das Kind sonst Motivation für das Lernen und die berufliche Zukunft herbekommen?) und die Eltern müssen sich um die eigenen Kinder kümmern und schon im Voraus wissen, dass man Verantwortung zu übernehmen hat.
    • Original von Maeuschen
      Die eher hochgelobten Ganztagsschulen sind ebenfalls ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Kinder erst um halb vier Schule aus haben, nach Hause fahren und Hausaufgaben gemacht haben, ist es durchschnittlich sechs Uhr und der Tag ist gelaufen. D.h: Weder Zeit für Vereine (Musik, Sport), noch für soziale Kontakte (Freunde). Auch wenn man in der Schule, v.a in der Mittagspause mit Freunden zusammen ist, ist es etwas vollkommen anderes, ob man eingeschränkt in der Schule spielen darf oder man sich auf dem Spielplatz vor dem eigenen Haus mit den Freunden austoben kann. Gerade Kinder im Grundschulalter müssen gefördert und ausgepowert und nicht in der Schule an den Stuhl gebunden werden.

      Die Argumente, die du anbringst, kann ich absolut nachvollziehen und würde ihnen gegebenfalls absolut zustimmen, allerdings spiegeln sie dein Vorurteil wieder, die Ganztagesschule sei dasselbe wie eine "normale" Schule, nur über einen längeren Zeitraum ausgedehnt.
      Wenn ich von einer Ganztagsschule spreche, meine ich damit allerdings primär die sogenannten "Offenen Ganztagsschulen", die darauf angelegt sind, dass den Kindern nachmittags ein möglichst umfangreiches Freizeitangebot in Form von kulturellen und sportlichen Aktivitäten sowie Unterrichtsnachbereitung, Hausaufgabenhilfe etc. geboten wird, dass von den Kindern auf freiwiliiger Basis wahrgenommen werden kann, meistens in Form einer Hortbetreuung. Dass dort der Umgang mit anderen Kindern sowie die Aktivität in Vereinen, wie du ihn für Kinder zurecht als notwendig erachtest, mit inbegriffen ist, versteht sich von selbst.

      Zudem unterscheiden sich vor allem neuere Ganztagsschulenkonzepte von dem der "klassischen" Ganztagsschule, wie sie z.B. in Frankreich praktiziert wird, wo von 8:00 - 16:30 Uhr Unterricht genau in der Form stattfindet, wie wir ihn selber aus unserer Schulzeit kennen.
      Die jüngsten Entwürfe für Ganztagsschulen unterscheiden sich gänzlich von der traditionellen Unterrichtsmethodik, damit ein produktives Arbeiten über einen so langen Zeitraum überhaupt möglich ist; so ist der Unterricht z.B. nicht in einzelne Stunden gefächert, sondern in Themenkomplexe (z.B. dienstagvormittag Mathe, mittwochvormittag Naturwissenschaft etc.), die sich vor allem durch einen hohen Anteil an Freiarbeit, selbstständiger Auswahl der Aufgaben und Austausch mit anderen Schülern kennzeichnen. Zudem wird viel Wert auf eine familiäre Atmossphäre in der Gruppe und lange Pausen, in denen sich die Kinder auspowern können, gelegt. Ich hab die Unterlagen aus meinem Kunstpädagogik-Seminar hierzu gerade nicht zur Hand, kann sie aber gerne für dich bei Gelegenheit raussuchen, falls es dich interressiert. ;)

      Wenn ich sage, dass ich das Konzept der Ganztagsschule befürworte, dann knüpfe ich daran auch die Bedingung, dass die Schule zuerst einmal ein Ort werden muss, an dem sich die Schüler wohlfühlen und ausgelastet werden, und nicht - wie du es ja selber sagst - einfach nur unnötig lange auf die Stühle gefesselt werden.
      Wenn die Schule nur zum Lernen da ist, heißt dass dann, dass man außerhalb der Schule nicht lernt? Eben. Lernen ist ein ständig stattfindender Prozess, umso wichtiger ist es, dass Lernen nicht das Prestige einer Pflicht bekommt, sondern in einem angenehmen Umfeld stattfinden kann, wo es in der Lage ist, aus Eigeninitative und Lust der Kinder zu entstehen.

      Ergo sollte man nicht zu viel in das Bildungssystem investieren, denn ganz ehrlich: Die Hauptaufgabe der Lehrer ist es nicht, die Kinder zu erziehen, das ist die der Eltern. Und um die Eltern-Kind-Beziehungs zu stärken, bedarf es zwei wichtigen Faktoren: Die eigenen Eltern müssen Vorbild sein und selbst arbeiten (wo soll das Kind sonst Motivation für das Lernen und die berufliche Zukunft herbekommen?) und die Eltern müssen sich um die eigenen Kinder kümmern und schon im Voraus wissen, dass man Verantwortung zu übernehmen hat.

      Falsch. Die allgemein verbreitete Annahme, die Erziehung könne ausschließlich von den Eltern selbst übernommen werden, ist nicht richtig. Natürlich können und sollen Pädagogen die Eltern nicht ersetzen, die weiterhin das zentrale Vorbild für die Kinder sind und die Hauptverantwortung tragen, nichtsdestsotrotz können Pädagogen ebenfalls erzieherische Funktionen übernehmen.
      Die Idee, als Mutter halbtags zu arbeiten, um den Kindern mehr Zeit zukommen zulassen, finde ich definitiv löblich und sollte von Familien, die das machen wollen, auch definitiv umgesetzt werden. Aber das heißt nicht, dass Kinder, die nachmittags an einem reichhaltigen Freizeit- und Förderangebot teilnehmen und erst am späten Nachmittag/ frühen Abend nachHause kommen, wenn ihre Eltern ebenfalls von der Arbeit wiederkommen, nicht ebenfalls in guten Händen sind.
      Tut mir leid, das erinnert mich gerade alles ein bisschen an westdeutsche Dokumentarvideos, die mit sehr viel Pathos auf die Ganztagesbetreuung in der DDR reagieren, so à la "Dieses Kind hat gerade seine ersten Worte gesprochen. Die Frau, die es im Arm hält, ist aber nicht seine Mutter, sondern eine ostdeutsche Erzieherin, während die Mutter nichtsahnend am Fliessband sitzt und arbeitet."
      Aber wie gesagt, da treffen vielleicht auch einfach zwei Ideale aufeinander, weil wiederum die Mutter als Hausfrau ein im Westen sehr verbreitetes Ideal ist, für mich war es völlig normal, dass ich bis zur vierten Klasse nach der Schule in den Hort gegangen bin, natürlich habe ich mich aber gefreut, wenn meine Mama mich schon früher abgeholt hat, weil sie nicht arbeiten musste. Wie gesagt, ich gehe aber von dem Fall aus, dass im Grßteil der Fälle eben die Eltern nicht nachmittags zuHause sind, und wenn du nicht die Möglichkeit hast, nur halbtags zu arbeiten, wüsstest du dein Kind doch sicher auch lieber in Betreuung, wo es (sinnvoll) beschäftigt wird, egal ob das jetzt sportliche Aktivitäten, Musikvereine oder Hausaufgabenhilfe sind, als wenn es alleine zuHause hockt, oder?

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    • Original von Senfsamen
      Ergo sollte man nicht zu viel in das Bildungssystem investieren, denn ganz ehrlich: Die Hauptaufgabe der Lehrer ist es nicht, die Kinder zu erziehen, das ist die der Eltern. Und um die Eltern-Kind-Beziehungs zu stärken, bedarf es zwei wichtigen Faktoren: Die eigenen Eltern müssen Vorbild sein und selbst arbeiten (wo soll das Kind sonst Motivation für das Lernen und die berufliche Zukunft herbekommen?) und die Eltern müssen sich um die eigenen Kinder kümmern und schon im Voraus wissen, dass man Verantwortung zu übernehmen hat.

      Falsch. Die allgemein verbreitete Annahme, die Erziehung könne ausschließlich von den Eltern selbst übernommen werden, ist nicht richtig. Natürlich können und sollen Pädagogen die Eltern nicht ersetzen, die weiterhin das zentrale Vorbild für die Kinder sind und die Hauptverantwortung tragen, nichtsdestsotrotz können Pädagogen ebenfalls erzieherische Funktionen übernehmen.

      Ich wollte damit auch nicht sagen, dass Eltern zu 100% die Erziehung übernehmen sollten (was theorethisch schon gar nicht möglich ist, wenn das Kind in der Schule ist). Aber die Eltern sollten den Hauptteil übernehmen und die Basis legen, bevor die Kinder überhaupt in den Kindgarten oder die Schule kommen. Die Betreuer oder Lehrer bauen dann auf dem auf, was die Eltern schon geleistet haben, nehmen wir z.B das Beispiel "miteinander Lernen". Die Eltern erklären, wie wichtig es ist, in einer Gruppe zu lernen, bzw. von jemandem zu lernen und dass es im zukünftigen Leben unumgägnlich sein wird und die eigenen Kinder dafür offen sein sollen. Im Kindergarten wird das praktiziert und gleichzeitig werden Anstandsregeln wie Zuhören gelernt. In der Schule lernt man dann das Gesagte neu aufzubereiten und in den gewünschten Kontext zu legen. Dieses kleine, sehr kurze Beispiel ist natürlich ausbaufähig, aber es zeigt, dass der wichtigste Teil im Schritt eins, bei der Wertevermittlung der Eltern, liegt. Ohne diese Basis (Erklärung des Begriffs, Wichtigkeit etc.) wird es Pädagogen schwer fallen an dem Kind "zu feilen".

      Die Idee, den Nachmittags"unterricht" eher als Freizeit für die Kinder zu gestalten, gefällt mir, jedoch frage ich mich, ob das System bei zunehmendem, internationalem Leistungsdruck (PISA und Co.) eine Zukunft hat. Schneiden die Schüler im eigenen Land schlecht ab, geht das natürlich gleich wieder auf die Unterrichtsstunden zurück. Eine fatale Missinterpretation, aber ich habe es aufgegeben, mich über die Engstirnigkeit der Politiker aufzuregen.
      Werden in Deutschland also Ganztagsschulen eingeführt, wird es nicht auf der französischen Basis laufen, sondern auf der Deutschen.
      Somit bin ich wieder bei dem Resultat nicht unbedingt in das Schulwesen zu investieren, denn wie man sieht wird mit den Investitionen Schabernack getrieben und aus den gewünschten Ganztagsschulen à la Frankreich werden Horrorjahre à la G8.
    • Original von Maeuschen
      Ich wollte damit auch nicht sagen, dass Eltern zu 100% die Erziehung übernehmen sollten (was theorethisch schon gar nicht möglich ist, wenn das Kind in der Schule ist). Aber die Eltern sollten den Hauptteil übernehmen und die Basis legen, bevor die Kinder überhaupt in den Kindgarten oder die Schule kommen. Die Betreuer oder Lehrer bauen dann auf dem auf, was die Eltern schon geleistet haben, nehmen wir z.B das Beispiel "miteinander Lernen". Die Eltern erklären, wie wichtig es ist, in einer Gruppe zu lernen, bzw. von jemandem zu lernen und dass es im zukünftigen Leben unumgägnlich sein wird und die eigenen Kinder dafür offen sein sollen. Im Kindergarten wird das praktiziert und gleichzeitig werden Anstandsregeln wie Zuhören gelernt. In der Schule lernt man dann das Gesagte neu aufzubereiten und in den gewünschten Kontext zu legen. Dieses kleine, sehr kurze Beispiel ist natürlich ausbaufähig, aber es zeigt, dass der wichtigste Teil im Schritt ein, bei der Wertevermittlung der Eltern, liegt. Ohne diese Basis (Erklärung des Begriffs, Wichtigkeit etc.) wird es Pädagogen schwer fallen an dem Kind "zu feilen".

      Hehe, da sagste was. Bin absolut deiner Meinung. Wenn die Eltern das Fundament, dass sie in den ersten Lebensjahren aufbauen, völlig verpfuschen und das Kind nicht richtig erziehen, stehen die Lehrer später auf ziemlich verlorenem Posten.

      Gegen den Vorschlag, der irgendwo im Thread fiel, Kinder von potentiell schlechten Eltern deswegen frühstmöglich in Ganztagesbetreuung zu schicken, um so etwas zu vermeiden, wäre ich aber trotz meiner generell optimistischen Einstellung zur Ganztagesbetreuung. Das dritte Lebensjahr ist meiner Meinung ein günstiger Zeitpunkt, in den Kindergarten/ die Vorschule zu gehen (insbesondere weil es für Kleinkinder wichtig ist, soziale Kompetenzen austesten zu können). In den ersten beiden Lebensjahren ist die Mutter-Kind-Beziehung in meinen Augen aber unantastbar, selbst wenn es sich um eine Famiilie aus "sozial unsicheren Millieus" handeln sollte. Da muss es andere Lösungen geben, ich weiß nicht, ob ein vermehrter Einsatz von Sozialarbeitern oder ähnlichem helfen würde.

      PS: Über die Engstirnigkeit von Politikern den Kopf zu schütteln bringt irgendwie nichts. Dass die immer recht kurzgeschlossene Beschlüsse fassen, statt Probleme im Komplex zu sehen, ist ein offenes Geheimnis. Man kann einfach nur hoffen, dass die Politiker auf die positive Resonanz und die Erfolge alternativer Schulkonzepte aufmerksam werden und entsprechend Konsequenzen für die Bildungspolitik ziehen, bis dahin kann man nur an die Familien appelieren, persönlich Sorge dafür zu tragen, dass ihre Kinder nachmittags Vereinen o.ä. beitreten.

      PS2: Ich glaube, ich habe habe mich bzgl. Frankreich missverständlich ausgedrückt, ich meinte eigentlich, dass der Unterricht dort Horror ist, ebenweil die zwar Ganztagesschule haben (genauer gesagt das erste Land waren, dass diese Schulform eingeführt hat), aber eben halt in genau der Unterrichtsform, wie es in Deutschland übrig ist. Wie schnitt Frankreich eigentlich in Pisa ab? Ich nehme an, schlecht?

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    • Original von Maeuschen
      Die eher hochgelobten Ganztagsschulen sind ebenfalls ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Kinder erst um halb vier Schule aus haben, nach Hause fahren und Hausaufgaben gemacht haben, ist es durchschnittlich sechs Uhr und der Tag ist gelaufen. D.h: Weder Zeit für Vereine (Musik, Sport), noch für soziale Kontakte (Freunde). Auch wenn man in der Schule, v.a in der Mittagspause mit Freunden zusammen ist, ist es etwas vollkommen anderes, ob man eingeschränkt in der Schule spielen darf oder man sich auf dem Spielplatz vor dem eigenen Haus mit den Freunden austoben kann. Gerade Kinder im Grundschulalter müssen gefördert und ausgepowert und nicht in der Schule an den Stuhl gebunden werden.

      EINSPRUCH.
      In unserer Schule gibt es z.B sogenannte Arbeitsstunden. Das sind ofizelle Schulstunden wo man Hausaufgaben machen kann/soll. In der 5 och drei, in der 7 wird es auf zwei reduziert und in der 8 oder neun dann nur noch eine. Also hat man den Nachmittag gut frei. Außerdem ist die Gesamtschule bei uns sehr gefragt. 90 Plätze und gut 200 Anmeldungen. Man könnte eigentlich 6 Klassen machen. XD

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kamahl ()

    • Ja, Senf, zu Deinem Statement gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
      Außer, dass ich das französische Schulsystem anscheinend falsch aufgefasst habe. Aber ich denke, wir verstehen uns trotzdem ;)

      Original von Kamahl
      Original von Maeuschen
      Die eher hochgelobten Ganztagsschulen sind ebenfalls ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Kinder erst um halb vier Schule aus haben, nach Hause fahren und Hausaufgaben gemacht haben, ist es durchschnittlich sechs Uhr und der Tag ist gelaufen. D.h: Weder Zeit für Vereine (Musik, Sport), noch für soziale Kontakte (Freunde). Auch wenn man in der Schule, v.a in der Mittagspause mit Freunden zusammen ist, ist es etwas vollkommen anderes, ob man eingeschränkt in der Schule spielen darf oder man sich auf dem Spielplatz vor dem eigenen Haus mit den Freunden austoben kann. Gerade Kinder im Grundschulalter müssen gefördert und ausgepowert und nicht in der Schule an den Stuhl gebunden werden.

      EINSPRUCH.
      In unserer Schule gibt es z.B sogenannte Arbeitsstunden. Das sind ofizelle Schulstunden wo man Hausaufgaben machen kann/soll. In der 5 och drei, in der 7 wird es auf zwei reduziert und in der 8 oder neun dann nur noch eine. Also hat man den Nachmittag gut frei. Außerdem ist die Gesamtschule bei uns sehr gefragt. 90 Plätze und gut 200 Anmeldungen. Man könnte eigentlich 6 Klassen machen. XD

      Ich verstehe grade den Sinn dahinter nicht. Ihr habt nachmittags Schule, müsst aber z.B wenn ihr in Klasse 9 seid nur eine Stunde am Nachmittag arbeiten und habt den Rest frei? Und in dieser restlichen Zeit müsst ihr aber trotzdem in der Schule bleiben und euch dort verweilen? Oder sind die Arbeitsstunden nichts anderes als Hausaufgaben?
      Und wieso müssen Fünftklässer mehr arbeiten als Neuntklässler? Das ist ja grade der falsche Weg...
    • Also, in meiner Schule damals (14 Jahre ist das her, oh Gott) war es so, dass Vormittags die klassischen Unterrichtsstunden wie Deutsch, Mathe etc. waren, dann ne Stunde Mittagspause und dann eine so genannte "Übungsstunde". Das waren ca. 60 Minuten, in denen man "Hausaufgaben" gemacht hat, nur halt im Klassenverband anstatt zuhause am Schreibtisch.

      Dann am Nachmittag waren dann die etwas "lockereren" Unterrichtstunden aka Zeichnen, Turnen oder Musik. Und um vier Uhr ging man dann nach Hause und hatte dort ganz normal frei.
      Eigentlich kein großer Unterschied dazu, zu Mittag nach Hause zu gehen und die Hausaufgaben halt zuhause zu machen. Ich jedenfalls fands sehr angenehm. Problem war dann halt, dass ich irgendwann auf ne "normale" Schule wechseln musste und am Anfang immer die Hausaufgaben vergaß, weil ichs einfach nicht gewohnt war, zuhause noch was machen zu müssen. :ugly:


      (Ja, man kann draufklicken)