Em 2008

  • Original von trainity
    arme schweizer....blöde türken ^^


    Ich beziehe mich hier mal auf Vas-y, der eine Seite vorher deutlich sagte:

    Beleidigungen dieser Art dulden wir nicht. Betrachte dich als verwarnt. Ist es denn so schwierig beim Fußball sachlich zu bleiben? Immer diese Pöbeleien.


    Dein Post hatte weder Sinn, noch finde ich es in Ordnung so gegen ein Volk zu hetzen, das zufällig ein Fußballspiel gewonnen hat.
  • Ich fande das Spiel richtig gut, da war wenigstens mal Tempo drin und es wurden, trotz viler Fehlpässe und Fouls, Tore geschossen.
    Also in allem und ganzen fand ich, war es eins der besten Spiele bei der Em außer natürlich das Spiel Italien vs Holland :D Das war die Grönung der Em!!
    Ich bin die DemoniumZwiebel vom Stamm der Lapaden

    [Blockierte Grafik: http://img239.imageshack.us/img239/3403/ex1qe9.th.png]
  • Original von Salev
    Das, was man bei jenem Sport (nicht am Sport!) kritisieren könnte, sind schreiende, betrunkene Männer, die durch die Straßen wanken und jeden aufwecken sowie Hooligans und Flucher. Am Sport könnte man höchstens die Brutalität in manchen Spielen nicht gutheißen.
    Aber ehrlich: Das ganze Land freut sich. Besser Fußball-Endorphinchen als Alkoholfrust und Antidepressiva, nicht? Heulen, schreien, lachen. Das Menschsein schlechthin. Eigenschaften, die das Leben ergänzen, versüßen, spürbar machen und verlängern.
    Ich gucke selten Fußball, habe aber Respekt vor den Spielern. :)
    Das süßliche 'Gezicke' zwischen den Ländern ist auch aufmunternd und erheiternd. ;) Und ganz ehrlich: Ohne die mögliche Detailgenauigkeit, die man beim Recherchieren finden kann und über die man diskutieren kann, könnte man solche Gefühle gar nicht dermaßen intensivieren. Die Leute brauchen oft etwas, das sie mitreißt. :) Netter Zeitvertrieb, der aufheitert.


    Totales Dito.
    Ich als passionierter Passivfußballer sehe das Phänomen der Begeisterung für inter(!)nationale Events wie EM oder WM weniger in einem "Zugehörigkeitsgefühl", einem "Patriotismus", begründet als vielmehr in einem unterbewussten Drang nach Völkervereinigung und -verständigung. Solche Turniere leben von Vielseitigkeit und vom Aufeinandertreffen von Menschen, die ansonsten nie miteinander in Kontakt stehen. Alle finden hier einen gemeinsamen Nenner - den Fußball - auf den sich das allgemeine Interesse richtet. Die Rivalität unter den Mannschaften und somit den diese unterstützenden Fanblocks ist insoweit eher hintergründiger Natur, da jede Fraktion die andere zwangsläufig braucht. Zu 99% findet man sich im Stadion ein und lässt sich von der selben Sache faszinieren, fiebert mit und freut sich und tut das friedlich und zivilisiert. Gerade bei der WM in Deutschland ließ sich das beobachten: eine unbeschreibliche Toleranz und Achtung entstand Menschen gegenüber, die plötzlich in das individuelle Leben eindrangen, es kurzweilig durch Andersartigkeit erfrischten und somit bereicherten, und genauso plötzlich wieder verschwanden. Als seien sie nie dagewesen - was aber ein Trugschluss ist, denn das, was sie von sich ließen, lebt weiter. Das ist die Intention. Oder soll auch Olympia abgeschafft werden? Die Parallele ist gegeben. Und was war die Intention der Olympischen Spiele in Griechenland? Genau. Waffenstillstand, Frieden.
    In gewisser Hinsicht ist Fußball natürlich Kampf. Aber alles im Leben ist Kampf, wenn man den Nihilisten fragt. Dieser Kampf, diese Rivalität zwischen den Völkern ist jedoch harmlos. Völlig harmlos und keineswegs eine Reproduktion archaischer Allmachtsansprüche ("Deutschland wird Europameister!" =/= "Deutschland unterwirft Europa einem Totalitarismus!"). Auch eine geäußerte Abneigung gegenüber der gegnerischen Mannschaft ist primär nicht schlimm, schließlich will man bei jeder anderen Art von Konkurrenzkampf auch gewinnen und es liegt in der Natur des Menschen, impulsiv zu sein. In der Regel sind geistige Ergüsse wie "blöde Italiener/Franzmänner/random Volk" von keiner Bedeutung, fast niemand, der beim Fußball die Italiener verflucht, wird den Pizzaboten verhauen. Für diese Art von Menschlichkeit ist der Fußball aber nicht verantwortlich. Es ist ein Spiel, es geht um einen fiktiven Titel und einen fiktiven Triumph. Es hat keine weltpolitische Bedeutung und auch im Leben des Einzelnen tritt keine Veränderung auf, wenn eine Mannschaft siegt oder nicht. Für einen kurzen Moment verspürt man extreme Freude oder extreme Trauer - für Stunden oder Tage vielleicht. Das alles sind Gefühle und Gefühle sind wertvoll, gar das Wichtigste im Leben. Ich persönlich finde es gut, wenn man sich dfafür empfänglich machen kann, wer Leute verurteilt, die durch das Medium Fußball einen emotionalen Kick erleben, hat entscheidende Dinge nicht begriffen. Und wenn man sich für die Mannschaft begeistert, die das eigene Land vertritt, ist das keineswegs verwerflich, denn wenn man die Faszination eines Turniers zur Gänze erfahren will, muss man parteiisch sein, so oder so. Nur durch diese spontan auftretende Sympathie wird dieser Endorphinschwall möglich, der mich heimsuchte, als Poldi den Polen das Ding in die Bude hämmerte.
    Zudem ist für mich die EM der absolute Schaulauf der Weltelite. Wer Fußball unter einem ästhetischen Aspekt wahrnehmen kann, kommt auf seine Kosten. Ich finde es zB ganz wundervoll, Cristiano Ronaldo, Ribéry, Torres, van der Vaart, Sneijder und wie sie alle heißen mögen, binnen weniger Tage sehen zu dürfen. Ich erfinde Freude daran, auch wenn der Erfolg solcher Spieler mich persönlich gar nicht tangiert. Natürlich nehmen den Fußball viele als stupides Rumgekicke wahr, äußern diese Ansicht und empfinden ein Gefühl von Elitärismus. Fußball ist eben nicht intellektuell, nicht sonderlich tiefgründig, und bietet somit keinen Anreiz für einen intellektuellen Menschen sich damit zu befassen. Wer dies dann mit einem Seitenhieb auf den besoffenen Mob versehen formuliert, pauschalisiert (Fußball=Krieg, Fankultur=Patriotismus) und verliert dadurch die nötige Objektivität um eine seriöse Gegenposition beziehen zu können.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

  • Original von Acrobat reader
    Natürlich nehmen den Fußball viele als stupides Rumgekicke wahr, äußern diese Ansicht und empfinden ein Gefühl von Elitärismus. Fußball ist eben nicht intellektuell, nicht sonderlich tiefgründig, und bietet somit keinen Anreiz für einen intellektuellen Menschen sich damit zu befassen. Wär dies dann mit einem Seitenhieb auf den besoffenen Mob versehen formuliert, pauschalisiert (Fußball=Krieg, Fankultur=Patriotismus) und verliert dadurch die nötige Objektivität um eine seriöse Gegenposition beziehen zu können.

    Hey! Fußball ist taktische Kunst und erfordert ein enormes Training. Nicht nur Muskelkraft, sondern auch Köpfchen, Disziplin, Schnelligkeit und Konsequenz ist gefragt, wenn man die andere Mannschaft besiegen will. Mitten im Spiel kann man schließlich nicht aus Müdigkeit zusammensacken und natürlich gehört monatelanges Analysieren der anderen Mannschaften, Spielarten und hartes Training dazu. Dummes Rumgekicke ohne Intellekt ist's sicher nicht. Das würde auch keiner zu den Olympischen Spielen sagen. ;)
  • Jo, Türkei hat gewonnen, verdient, wie ich finde. In der ersten Halbzeit wars ja fast schon Slapstick, wie die da rumgerutscht sind, das hatte schon eher was von Schlammringen teilweise :3 Und da waren auch die Schweizer deutlich besser. Aber die Türken haben sich aufgerafft und gekämpft bis zum Letzten und meiner Ansicht nach sehr verdient gewonnen, war ein sehr sehenswertes Spiel.
    Die Schweizer waren nicht schlecht, und das Ausscheiden finde ich sehr schade - aber die Türken waren trotzdem einfach besser. Vor allem begrüße ich, dass das Spiel im Großen und Ganzen sehr zivilisiert und fair ablief, allen Unkenrufen zum Trotz.
  • Original von Salev
    Hey! Fußball ist taktische Kunst und erfordert ein enormes Training. Nicht nur Muskelkraft, sondern auch Köpfchen, Disziplin, Schnelligkeit und Konsequenz ist gefragt, wenn man die andere Mannschaft besiegen will. Mitten im Spiel kann man schließlich nicht aus Müdigkeit zusammensacken und natürlich gehört monatelanges Analysieren der anderen Mannschaften, Spielarten und hartes Training dazu. Dummes Rumgekicke ohne Intellekt ist's sicher nicht. Das würde auch keiner zu den Olympischen Spielen sagen. ;)



    Ich bin mir natürlich durchaus bewusst, was an analytischen Geschick dazugehört, ein Konzept zu entwickeln, das in sich aufgeht und Erfolg ermöglicht. Aber das zählt für den Exzessivintellektuellen doch sowieso nicht, er definiert Fußball schlicht als Prolosport. Diese mangelnde Detailkenntnis, gepaart mit den anderen Pauschalisierungen, die ich schon genannt habe, erzeugen ein verwässertes Bild, aber ein Bild, das der intergalaktische Intellektuelle gerne mag und sich lieber anschaut, als ihm die Abstraktheit zu nehmen und die verschwommen Formen deutlicher wahrzunehmen. Er fühlt sich hier wohl, der Intellektuelle. Er möchte seinen Fußball-Picasso nicht durch ein barockes Ölgemälde austauschen, weil man beim Picasso weniger genau hinschauen muss um alles Dargestellte visuell wahrzunehmen als beim detailgetreuen Gemälde.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

  • Interessante Feststellung, Acrobat. Schließlich muss man aber sagen: Für das Gemälde hat man alle Zeit der Welt, um es Stück für Stück abzuarbeiten. Die Zeit drängt nicht. Intelligenz wird jedoch anhand der Auffassung pro Zeit gemessen. Beim Fußball geschieht zur selben Zeit überall etwas anderes und man muss wirklich gute Augen und eine schnelle Auffassungsgabe haben, damit einem die Taktik und die Aktionen der Spieler nicht entgehen. Heute wird uns die Mühe aufgrund von verdammt vielen Kameras abgenommen, sodass wir selbst die Highlights nicht mehr raussuchen müssen. Die Analyse wird uns vorgekaut geliefert. Das Denken müssen wir nicht mehr übernehmen; es wird uns regelrecht auf einem Tablett serviert. Die Mühe dahinter erblicken die meisten kaum.
  • Original von Acrobat reader
    Original von Salev
    Die Mühe dahinter erblicken die meisten kaum.

    Und das ist der Fehler, der gemacht wird. Ein individuelles Problem, das der Fußball nicht verursacht. Ansonsten könnte man auch den famosen Herrn Kafka in die Tonne treten.

    Jup. Im Vergleich wäre Kafka irgend ein verwirrter Kerl mit kurioser Wortwahl.
  • Was den meisten Gegnern an Fußball stört, ist weniger der Sport an sich. Manche sehen in Fußball den primitivsten Freizeitvertreib auf Erden, andere erkennen darin eine Philosophie, die sich nicht nur auf einem Ball, zwei Toren und 22 Spielern stützt. Beide Seiten seien so dahingestellt. Viel eher geht es um das Umfeld, das beim Fußball kritisiert wird. Dazu gehört auch der Patriotismus, der bei Events wie bei der EM geschürt wird. Plötzlich ist jeder stolz auf sein Land und zwar nur, weil die scheinbar elf besten Fußballspieler aus der eigenen Nation ein Tor erzielt haben. Geht es dem Zuschauer konkret darum, mit welch einem Geschick und mit welch einer ausgeklügelten Taktik die eigene Mannschaft gesiegt hat, oder geht es ihm plump gesagt darum, dass Hauptsache die eigene Mannschaft den Ball in das gegnerische Tor befördert hat. Natürlich kann man das gesamte Publikum nicht in einen Topf werfen, man muss sehr wohl differenzieren, welchen Zugang der einzelne Zuschauer zum Fußball hat.
  • Original von Salev
    Jup. Im Vergleich wäre Kafka irgend ein verwirrter Kerl mit kurioser Wortwahl.


    Seine Wortwahl ist recht bieder und deutlich. Man versteht alles und muss keine Wörter nachschlagen. Leider sind die Storys regelrecht aufwühlend und verunsichernd. Wie beim Fußball. Der Konsum ist ein Klacks, das Verständnis des oberflächlich Einfachen ist das Schwierige an der Sache. Man kann Kafka lesen und Fußball schauen und zu beidem keinen Zugang finden - es kommt oft genug vor. Das ändert nichts an der Materie an sich, nur an der Qualität der Betrachtung.

    Original von Vas-y
    Natürlich kann man das gesamte Publikum nicht in einen Topf werfen, man muss sehr wohl differenzieren, welchen Zugang der einzelne Zuschauer zum Fußball hat.


    Dennoch wird oft genug der Fußball an sich kritisiert. Für die Auswirkungen auf die Masse kann er nichts. Und die plötzlichen, einmal alle 2 Jahre auftretenden Glücksgefühle um eine Banalität sind doch was Schönes, so primitiv deren Ursprung auch sein mag. Im Endeffekt ist er gänzlich harmlos.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

  • :mpf:

    der größte teil der posts hier ist blödes rumgesülze wie scheiße fußball sei, wie scheiße es sei, dass sich völker verbinden und freuen und dass jeder fußballfan nen hooligan is :rolleyes:

    beim lesen der letzten seite konnte ich echt nur den kopf schütteln...

    ich persöhnlich bin kein großer fußballfan und gucke nur länderspiele... em und wm sind tolle sachen, machen spaß und steigern nebenbei noch den umsatz einiger geschäftsketten etc :ugly:
    ich finds ne tolle sache, denn der größte teil der fans ist friedlich und macht einfach nur eine geile party =)
    und die kleinen sticheleien unter fußballfans/ländern ist normal... das gehört einfach dazu wie zu zelda link. würde man das wegnehmen, wäre es nicht das gleiche...

    wer das nicht akzeptieren kann... bitte nciht den antwortknopf unten drücken ;)
  • Original von Acrobat reader
    Original von Vas-y
    Natürlich kann man das gesamte Publikum nicht in einen Topf werfen, man muss sehr wohl differenzieren, welchen Zugang der einzelne Zuschauer zum Fußball hat.


    Dennoch wird oft genug der Fußball an sich kritisiert. Für die Auswirkungen auf die Masse kann er nichts. Und die plötzlichen, einmal alle 2 Jahre auftretenden Glücksgefühle um eine Banalität sind doch was Schönes, so primitiv deren Ursprung auch sein mag. Im Endeffekt ist er gänzlich harmlos.


    Wer den Fußball an sich kritisiert, kann dessen Komplexität sehr wohl verstanden haben. Man muss ihn aufgrund seiner Vielfalt, den die einen mehr und die anderen weniger schätzen, trotzdem nicht mögen. Wenn du schreibst, dass die Intellektuellen Fußball als Prolosport betrachten, dann beschränken sie den Sport nicht auf seine Vielfalt, sondern lediglich auf das Umfeld, quasi auf die patriotischen und pöbelnden Fans (überspitzt formuliert). Denn wie du bereits gesagt hast, kann der Fußballsport an sich nichts für seine Auswirkungen, aber trotzdem ist der Trubel, der diesen Ballsport in ein negatives Licht rückt, irgendwann entstanden und lebt fortwährend weiter.

    @ Wiskimike
    Vor allem Aussagen wie ,,und die kleinen sticheleien unter fußballfans/ländern ist normal... das gehört einfach dazu wie zu zelda link. würde man das wegnehmen, wäre es nicht das gleiche..." lassen den Fußball nicht unbedingt besser dastehen.

    Manche Geschäfte machen gewiss Umsätze, aber was an Steuergeldern in solche Veranstaltungen gepumpt wird, darf auch nicht außer Acht gelassen werden. Schließlich haben dir Österreicher eine U-Bahnverlängerung zum Stadion bezahlen dürfen (Die Stadiongegend ist dünn besiedelt, die U-Bahnen demnach immer leer), damit die Anreise zum Stadion bei der EM-Zeit gewährleistet ist. Eine Straßenbahnlinie wurde dank EM vier Wochen lang gestrichen, einige werden umgeleitet, wodurch längere Fahrzeiten zum Arbeitsplatz nötig sind. Man sollte auch die negativen Sachen in Betracht ziehen (übermäßiger Konsum an Alkohol; Förderung der ,,Tierproduktion", damit ja jeder Fan in der Fanzone seine Würstel + Leberkässemmeln bekommt; Zunahme an Vergewaltigungen -> Man mag den Kopf schütteln, aber eine Bekannte, die in einem Frauenhaus in Wien arbeitet, hat sich mit ihren Kollegen schon vor der EM auf Alarmstufe Rot eingestellt, weil bei Veranstaltungen wie diesen die Vergewaltigungsrate an Frauen zunimmt), nicht nur die positiven.
  • Original von Vas-y
    Was den meisten Gegnern an Fußball stört, ist weniger der Sport an sich. Manche sehen in Fußball den primitivsten Freizeitvertreib auf Erden, andere erkennen darin eine Philosophie, die sich nicht nur auf einem Ball, zwei Toren und 22 Spielern stützt. Beide Seiten seien so dahingestellt. Viel eher geht es um das Umfeld, das beim Fußball kritisiert wird. Dazu gehört auch der Patriotismus, der bei Events wie bei der EM geschürt wird. Plötzlich ist jeder stolz auf sein Land und zwar nur, weil die scheinbar elf besten Fußballspieler aus der eigenen Nation ein Tor erzielt haben. Geht es dem Zuschauer konkret darum, mit welch einem Geschick und mit welch einer ausgeklügelten Taktik die eigene Mannschaft gesiegt hat, oder geht es ihm plump gesagt darum, dass Hauptsache die eigene Mannschaft den Ball in das gegnerische Tor befördert hat. Natürlich kann man das gesamte Publikum nicht in einen Topf werfen, man muss sehr wohl differenzieren, welchen Zugang der einzelne Zuschauer zum Fußball hat.

    Fußball kann zur Aufheiterung führen, aber vor allem zu dem typisch männlichen Drang, seine Fertigkeit im Kampf unter Beweis gestellt zu sehen. Ob als Ersatz durch eine Figur, einem Auto, einer Wii-Person oder einem Fußballspieler. Man wählt sich jemanden aus, den man selbst als seinen Vertreter sieht und möchte daher die Gültigkeit seiner guten Wahl bewiesen sehen. Dadurch beweist man selbst, dass man gut genug ist und die Fähigkeit hat, die richtigen Vertreter zu wählen, um zu gewinnen. Männlicher Kampfdrang, leichte Aggressionen oder auch Schwanzvergleich, bei dem die Emotionen unglaublich groß werden können.
    Eigentlich eine feine Sache. Die dabei entstandenen Androgene sind sicherlich auch gut für den Sex danach zu gebrauchen. *g*
    Unterhaltung, Glückshormone, besserer Sex. Da hat sogar jeder oberflächlicher Zuschauer seinen Spaß so lange das Ganze nicht ausartet. :)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salev ()

  • Das Ganze geschieht natürlich unterbewusst. Es gibt so etwas wie das "Urgedächtnis" der Menschheit. Einen gewissen Teil, auf den der Mensch bzw sein Ego keinen Zugriff hat, Freud bezeichnete diesen ja als "Es". Und im "Es" sind neben diversen animalischen Instinkten auch archaische Überbleibsel aus den Anfängen der Menschheit erhalten, frei nach dem Motto: "Wer kriegt die Höhle? Wer kriegt das Mammut? Wer kriegt das Weib?".
    So sieht sich der Mann also unterbewusst im steten Konkurrenzkampf mit seinen männlichen Artgenossen, immerhin existiert in ihm der Drang, sich fortzupflanzen. Da dies in der Vergangenheit vornehmlich den überlebenstüchtigsten und daher attraktivsten Männchen vergönnt war, trägt der moderne Mann noch immer diverse Schlüsselfragen ob dieser Attribute in sich ("Ist mein Penis zu klein?"). Um sich aber herauszustellen und seine Tüchtigkeit darzulegen, möchte sich das moderne Männchen gerne schmücken, wie der Pfau, der ein Rad aufschlägt, um dem Weibchen zu imponieren und so seinen Fortpflanzungstrieb eventuell zu erfüllen. Das Männchen an sich ist kreativ und findet viele Ansatzpunkte; es strebt die größte Höhle, will sagen: das meiste Geld, an, den dicksten Mammut, den es erlegen kann (Fußballweltmeister) oder ähnliches.
    Dadurch steigert sich das Selbstwertgefühl des Männchens enorm, es sieht sich nun in der Lage, andere Konkurrenzmännchen zu übertrumpfen und sich schneller fortzupflanzen.

    Das kann natürlich auch passiv geschehen, in dem das Männchen nämlich einer gewissen Fraktion angehört, die einer anderen überlegen ist. Erkennt das Männchen, das seine Fraktion gegen die italienische gewonnen hat, profiliert es sein Ego damit, indem es sich sämtlichen Italienern überlegen fühlt und nun denkt, sich schneller als diese fortzupflanzen. Um den Bogen weiter zu schlagen: der Fußball ist eine ganz normale Methode des männlichen Sexualtriebs, vor den Weibchen schau zu laufen. Dies allerdings ist im Unterbewusstsein, im Urgedächtnis, im tiefsten "Es" verankert, das zwar bestimmte Grundtendenzen vorgibt (Mann sieht Mann, der sein Weibchen begattet -> Mann wird zornig -> Mann poliert anderem Mann die Fresse, um seine Überlegenheit und somit Fortpflanzugstüchtigkeit unter Beweis zu stellen), aber im Großen und Ganzen durch die Sozialisation, ein Gerüst aus suggerierten Werten und Normen, das "Über-Ich", gebremst wird und somit erträglich gemacht wird. Dieser Punkt ist essenziell wichtig um das Argument des gewollten, aggressiven Kampfes zu entkräften und die Ursache im Unterbewusstsein des Männchens zu suchen, wofür es nichts kann. Der Grad der Hemmung wird einzig durch die Stärke der Suggestion von Werten und Normen bestimmt, wofür das Männchen auch nichts kann.

    Fazit: Lasst den Männern den Fußball, denn sonst geht ihr Sexualleben den Bach hinunter, weil sie sich nicht mehr in der Position fühlen, fortpflanzungswürdig zu sein.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

  • Schöne Theorie, aber was ist mit all jenen, die keinen Fußball mögen? Arme fortpflanzungsunfähige Männer. :ugly: (Ja, ich weiß, was gemeint ist, aber der letzte Satz war mir doch etwas zu spezifisch. xD)

    Und weil ich gerade dabei bin und das Psychologiebuch eh grad neben mir liegt, zitiere ich schnell ein paar Zeilen daraus bezüglich Gruppenzugehörigkeit - denn darum geht's ja, imho:

    Original aus Sozialpsychologie; Leon Mann 1997, Seite 50 ff.
    Die Gruppe erlaubt den meisten Mitgliedern auch die Befriedigung sozialer Bedürfnisse wie Gesellung, Freundschaft und Anerkennung, sowie einigen Mitgliedern die Erfüllung des Führungs- und Machttriebes. Hieraus entspringt auch die Macht der Gruppe, Einstellungen und Verhaltensweisen der Mitglieder zu beeinflussen. Der Einzelne ist auf die Zugehörigkeit zu „seiner“ Gruppe angewiesen, da sie zum großen Teil sein Ansehen und seinen Stolz determiniert. Erfolg und Anerkennung der Gruppe ruft bei einem Mitglied Stolz und Genugtuung hervor – wird der Ruf der Gruppe dagegen bedroht oder herausgefordert, wird der Einzelne ihn immer selbst unter großem persönlichen Einsatz verteidigen.


    Lässt sich natürlich nicht nur auf Fußball anwenden. xD

    ...wobei ich ja fürchte, dass wir langsam vom Thema abweichen, also bitte, lasst euch von mir nicht ablenken und redet weiter über die EM selbst; sonst heißts noch, der böse Mod ist schuld, dass alles OT is. =O


    (Ja, man kann draufklicken)
  • Original von Ulyaoth
    Original aus Sozialpsychologie; Leon Mann 1997, Seite 50 ff.
    Die Gruppe erlaubt den meisten Mitgliedern auch die Befriedigung sozialer Bedürfnisse wie Gesellung, Freundschaft und Anerkennung, sowie einigen Mitgliedern die Erfüllung des Führungs- und Machttriebes. Hieraus entspringt auch die Macht der Gruppe, Einstellungen und Verhaltensweisen der Mitglieder zu beeinflussen. Der Einzelne ist auf die Zugehörigkeit zu „seiner“ Gruppe angewiesen, da sie zum großen Teil sein Ansehen und seinen Stolz determiniert. Erfolg und Anerkennung der Gruppe ruft bei einem Mitglied Stolz und Genugtuung hervor – wird der Ruf der Gruppe dagegen bedroht oder herausgefordert, wird der Einzelne ihn immer selbst unter großem persönlichen Einsatz verteidigen.



    Genau das. Ein wenig weitergesponnen und mit für den Mann wohl relevanterem Anreiz versehen, entspricht diese Theorie exakt meiner Stehgreif-Analyse. Im Grunde lässt sich ja alles auf Sex zurückführen. Manche schreiben hier stellenweise auch sehr ambitionierte Beiträge, um gewissen Frauen attraktiver zu erscheinen, andere möchten ihre Selbstbestätigung, was so viel heißt wie Fortpflanzungstüchtigkeit, gegenüber anderen Männern und vor allem sich selbst gegenüber darstellen. Wer freut sich nicht, wenn er in einer Debatte "gesiegt" hat oder eine Aufgabe "gelöst" hat? All das setzt Endorphine frei, die dem Mann unterbewusst signalisieren, dass er ein toller Hecht ist. Wie das bei Frauen ist, weiß ich nicht. Ich kenne mich mit Frauen nicht aus und ob ich sie je verstehen werde, bleibt fraglich.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

  • Es gibt doch Menschen die stehn auf sowas,aber mein Fall ist das doch nicht.Und was hat das bitteschön mit Fussball zu tun.Ich mein gar nix.

    Die Türken haben gestern ein gutes Spiel gemacht.Schade für die Schweiz das sie draussen sind.Aber in 4 Jahren gibt es ja wieder eine EM dan nwird das bestimmt was.
  • Original von fireangel
    Es gibt doch Menschen die stehn auf sowas,aber mein Fall ist das doch nicht.Und was hat das bitteschön mit Fussball zu tun.Ich mein gar nix.


    Es hat einiges mit Fußball zu tun ;). Warum es das hat, steht oben :) Wer worauf steht, ist außerdem total zweitrangig ^^

    Und ja, das Spiel gestern war wirklich toll. Leider war in der zweiten Halbzeit das Wasser größtenteils weg, die Wasserschlacht in dr ersten war einfach famos. Vor allem die Szene, in der der Ball einfach liegen blieb und Hakan Yakin einfach nur noch einnetzen musste, hat mir gefallen. Oder als manche Spieler in den Matsch gefallen sind, komplett nass und braun waren und sich sehnsüchtig nach einem Taschentuch umgeschaut haben, aber keines bekamen. Senderos sah minutenlang so aus als habe er Pocken *g*. Mir haben die Schweizer durchaus imponiert, trotz des Fehlens von Streller und Frei haben sie ordentlich nach vorne gearbeitet. Die Führung war witzig und verdient, die zweite Hälfte erforderte dann mehr fußballerisch-technische Fertigkeiten als bloßes Rennen, Stochern und Bolzen wie zuvor, als der Glücksfaktor eine große Rolle spielte, und der Ball, wie oben erwähnt, oft genug einfach liegen blieb xD. Die Türken spielten in Hälfte zwei besser, wahrscheinlich, weil die überambitionierten Schweizer sich in Hälfte eins verausgabt hatten - verständlich, der Platz war sehr schwierig zu spielen. Jetzt ist das erste Gastgeberland rausgeflogen, heute fliegt das zweite...
    Hoffentlich werden dann nicht die Stadien dicht gemacht, nach dem Motto: "Uns ist's jetzt egal, aber bei uns spielt ihr nicht mehr!"

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

  • Original von CAMIR
    Original von trainity
    arme schweizer....blöde türken ^^


    Ich beziehe mich hier mal auf Vas-y, der eine Seite vorher deutlich sagte:

    Beleidigungen dieser Art dulden wir nicht. Betrachte dich als verwarnt. Ist es denn so schwierig beim Fußball sachlich zu bleiben? Immer diese Pöbeleien.


    Dein Post hatte weder Sinn, noch finde ich es in Ordnung so gegen ein Volk zu hetzen, das zufällig ein Fußballspiel gewonnen hat.

    wenn man keine ahnung hat...

    sorry aber dieser post ist sowas von lachhaft
    wenn jemand scheiß türken schreibt dann heißt das ausgeschrieben :
    scheiße dass die türkei den gastgeber hinausgeschimssen aben weil s ein stück stimmung verloren geht"
    aber da nicht jeder sovel zeit hat die für ein internet(!)forum verschwenden sllte

    aber das hier viele fußball nicht verstehen können/wollen hätte mir klar sein muss bei den vielen leuten die 24/7 im inet sind.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dante ()