Gedichte von mir

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    • Gott? Also, das war die einzige Assoziation, die mir zum schlafenden Riesen aufkam, als ich das Gedicht gelesen hab' - das übrigens wieder mal verdammt gut ist, wirklich.

      Hast du das Gedicht schon eingesandt? Mir ist nämlich ein kleiner Holper aufgefallen:
      Original von Majoras-Maske
      wo Sex und Gewalt um die Übermacht streiten
      und machtgeile Herrscher den Terror verbreiten(...)

      Das liest sich an der Stelle etwas holprig durch die Wiederholung. Andererseits hat die Wiederholung auch den Aspekt, das eben die "Macht" alles ist, wonach heutzutage noch gestrebt wird - war also sicher eh' beabsichtigt von dir, also vergiss den Einwand ;)

      Aber ansonsten ist das metrisch wieder eine sehr runde Sache, vom Inhalt brauch ich gar nicht anzufangen, der ist ohnehin sehr treffend für unsere heutige Gesellschaft.

      Mehr davon!

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Tu mir einen Gefallen und reim nicht "Herzen" auf "Schmerzen". Das ist einfach nur grauenhaft...
      Ansonsten: man kann es noch retten, wenn's halt auch ziemlich plakativ, stellenweise platt ist. Die von dir erwaehnten Probleme sind eben Dinge, über die sich jeder mokiert, sogar die BILD-Zeitung und auch meine Oma. Sex, Gewalt, Hektik, Terrorangst schüren, Aufrüsten, Armut in der Welt (Gut, beim "Brot für die Welt"-Vers musst ich lachen, der ist gut!). Vielleicht haettest du ein paar weniger omnipraesente und etwas subtilere Themen verwenden können - dieses Gedicht liest man und denkt: joa, alles schonmal gehört. Dass Gott nachher sein eigenes Machwerk verdammt, ist auch ein alter Hut und sogar biblisch: als der Herr sah, dass der Mensch nicht so war, wie er ihn wollte, warf er ihn aus dem Paradies und belegte ihn mit der Erbsünde. Denk dir lieber etwas anderes aus.

      Leider sind auch manche Reime ein wenig misslungen. "Städten" auf "zertreten" zu reimen, ist nicht sonderlich gut - es klingt einfach kacke ob der unterschiedlichen Betonung, Tonqualitaet... Kein guter Reim.
      Die nach wie vor schwerwiegendste Sünde begingst du bei "Herzen" und "Schmerzen". Robert Gernhardt hat mal gesagt, man solle "Dichtern", die Herzen auf Schmerzen reimen, die Finger abhacken, damit sie's ja nie wieder tun. Denn wer einmal damit anfaengt, der tut's immer immer wieder.
      Der Grund dafür: es wurde schon 1000000000000000000000000000000 mal gemacht, wenn nicht sogar noch öfter. Jedes Arschloch, das meint, ein Gedicht schreiben zu müssen, denkt "Herz" - "Schmerz", hei, wie ist das fein, pack ich gleich mal rein. Der Musikantenstadl ist voll davon. Aber du hast Niveau, du hast diese lyrische Unterschicht nicht nötig, deshalb: Reim raus!!!

      Ich hoffe, ich konnt dir helfen, das Gedicht einigermassen wettbewerbsfaehig zu machen - denn so, wie's jetzt ist, solltest du (alleine schon wegen Herz - Schmerz) eigentlich keinen Blumentopf damit gewinnen können.
    • Original von Acrobat reader

      Leider sind auch manche Reime ein wenig misslungen. "Städten" auf "zertreten" zu reimen, ist nicht sonderlich gut - es klingt einfach kacke ob der unterschiedlichen Betonung, Tonqualitaet... Kein guter Reim.

      Dem kann ich nicht zustimmen.
      Standardreime sind ja schön und gut, aber ab und an reicht auch ein ähnlicher Klang - wenn man sich mit (gutem, echtem!) Hip Hop beschäftigt, wird einem klar, dass es manchmal eleganter ist, keine einfachen Standardreime zu gebrauchen.
      Benutzt man Sachen wie "Haus-Maus" zu inflationär, liest es sich genauso random wie jedes andere Gedicht, daher finde ich gerade solche kleinen Abweichungen erfrischend.

      Und was den Inhalt betrifft: Natürlich, jeder sieht es, jeder regt sich darüber auf - das macht die Lyrik aber nicht schlechter imo. Allein das Bild mit dem Brot ist einerseits furchtbar und andererseits ließ es mich schmunzeln - jemand, der diese Gegensätze mit seinen Reimen erreicht, muss nicht als Dichter in Anführungszeichen gesetzt werden ;)

      "Heirs of Miraika"
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      "Dreaming of Dawn"
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bereth ()

    • Ich danke allgemein herzlich für Lob und Kritik. Beides hilft mir weiter, beides motiviert mich, beides brauche ich.
      Ich werde euch informieren, wie es mit dem Wettbewerb ausgeht.
      Daneben habe ich mit einigen der vorigen Gedichten und einigen älteren noch an einem größeren Lyrikwettbewerb teilgenommen, auch da werde ich berichten, ob meine Gedichte auf Resonanz stoßen und wenn ja, auf welche.
      Vielen Dank nochmals für das Lesen und Kommentieren!
      Ich hoffe, ihr tut es weiterhin :)
    • Original von bereth15
      Original von Acrobat reader

      Leider sind auch manche Reime ein wenig misslungen. "Städten" auf "zertreten" zu reimen, ist nicht sonderlich gut - es klingt einfach kacke ob der unterschiedlichen Betonung, Tonqualitaet... Kein guter Reim.

      Dem kann ich nicht zustimmen.
      Standardreime sind ja schön und gut, aber ab und an reicht auch ein ähnlicher Klang - wenn man sich mit (gutem, echtem!) Hip Hop beschäftigt, wird einem klar, dass es manchmal eleganter ist, keine einfachen Standardreime zu gebrauchen.
      Benutzt man Sachen wie "Haus-Maus" zu inflationär, liest es sich genauso random wie jedes andere Gedicht, daher finde ich gerade solche kleinen Abweichungen erfrischend.

      Und was den Inhalt betrifft: Natürlich, jeder sieht es, jeder regt sich darüber auf - das macht die Lyrik aber nicht schlechter imo. Allein das Bild mit dem Brot ist einerseits furchtbar und andererseits ließ es mich schmunzeln - jemand, der diese Gegensätze mit seinen Reimen erreicht, muss nicht als Dichter in Anführungszeichen gesetzt werden ;)

      Lies doch einfach mal Goethes "Faust". Dann brauchst du nicht mehr von irgendeinem dubiosen guten echten HipHop zu sprechen, in dem die Leute schäbige Reime benutzen um sich von der langweiligen Lyrik-fähigen Masse abzuheben. Echte Dichtkunst klingt toll, hebt sich ab und sagt was aus und reimt sich trotzdem...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Torpedobear ()

    • Original von bereth15
      Und was den Inhalt betrifft: Natürlich, jeder sieht es, jeder regt sich darüber auf - das macht die Lyrik aber nicht schlechter imo. Allein das Bild mit dem Brot ist einerseits furchtbar und andererseits ließ es mich schmunzeln - jemand, der diese Gegensätze mit seinen Reimen erreicht, muss nicht als Dichter in Anführungszeichen gesetzt werden ;)


      Hör mal, natürlich wird die Lyrik schlechter, wenn Inhalt und Form kein Stück innovativ sind. Wenn die Form dann auch noch fehlerhaft (fast durchgaengig echte Reime und dann ohne als Stilmittel zu entdeckenden Grund ein Krüppelreim wie "Städten" und "zertreten") und apokalyptische Schwachstellen wie "Herz" auf "Schmerz" aufweist, sind das klare Kritikpunkte, die man dem Autor vorhalten muss, alles andere bringt ihn nicht weiter. Ich nehm nicht an, dass MM seine Lyrik hier nur postet, um auf die Schulter geklopft zu bekommen, sondern auch, um sinnige Kritik zu erhalten.
      Der Hansel über mir hat Goethes Faust erwaehnt und hat verdammt recht damit: ein höchst trivialer Stoff, der alleine durch die Form zur Hochliteratur wurde - eben weil der Goethe ganz hervorragend und schön gedichtet hat. Und das mit Hip Hop: den kannst du dir an den Hut stecken, weil's da Beats gibt und man im Sprechgesang jeden Müll so hinbiegen kann, dass es sich reimt. Schau dir mal an, was Eminem zB für Wörter auf einander reimen kann - das geht egtl nicht, und das zeichnet seine Qualitaet als Rapper aus. Aber das als Kriterium heran zu ziehen - das kannst du nicht bringen. Und wer "Herz" auf "Schmerz" als Reim verteidigt, gehört geteert, gefedert, mit Fackeln und Mistgabeln aus der Stadt auf die Felder getrieben und in einem grossen Scheiterhaufenfeuer aus "Bunte"-, "Gala"- etc Ekelheften, voll von "Herzschmerz bei Bobbele", zu Asche verbrannt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

    • @Torpedobear + Acri

      Hms. Hab' so das Gefühl, dass ihr hier kritisiert, was ihr nicht kennt - wer mir mit Eminem kommt, kriegt auch sein Fett weg, das kann ich euch versichern.

      Und was Goethe angeht - erzähl mir mal was neues, Torpedo, glaubst du, ich hätte das Stück nicht gelesen? Ich beschäftige mich privat mit genug Lyrik (und Prosa), einfach, weil ich es als Möchtegern(im Sinne von: Ich will das machen)-Schauspielerin muss - mir mein Argument vorzuwerfen, ohne triftige Gründe und dann mit einem völlig gegenteiligen Faust zu kommen, den ich eh' kenne, halte ich für - naja... unangebracht.


      Und nein, Lyrik muss sich nicht immer reimen, wer hat euch denn den Floh ins Ohr gesetzt?


      Aber, da das hier zu Spam wird, was ich in dem Thread eines talentierten Dichters in den Startlöchern vermeiden will, weitere persönliche Dinge, die es gegen mich anzubringen gibt, bitte per PN ;)

      Oh, und natürlich ist die Kritik berechtigt, Acri - was noch lange nicht heißt, dass du mir (mal wieder) so unelegant über den Mund fahren musst. Ich bitte dich, das in Zukunft zu vermeiden und bei einer Diskussion auf eine durchdachtere Wortwahl zu achten :)

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    • Original von bereth15
      @Torpedobear + Acri

      Hms. Hab' so das Gefühl, dass ihr hier kritisiert, was ihr nicht kennt

      Beziehst du das auf HipHop? Dann muss ich dich enttäuschen. Ich kritisiere hier nicht den HipHop, sondern die Auffassung, dass windschiefe Reime eine besondere Kunst sind.

      Und was Goethe angeht - erzähl mir mal was neues, Torpedo, glaubst du, ich hätte das Stück nicht gelesen?

      Da wir hier nicht auf bibelkreis.de sind, war ich so frei mir sämtlichen Glauben zu schenken. Aber da du das Stück gelesen hast, dürfte dir aufgefallen sein, dass es sich ganz hervorragend reimt - nicht immer perfekt, aber immerhin ziemlich konsequent über ein Drama von 2-3 Stunden Länge. Allem anschein nach kann man also durchaus sehr komplexe Dinge reimen, ohne dabei in "elegante" Reimschemata wie a-b-ä-b zu verfallen. Vielleicht ist dein "guter echter HipHop" lyrisch nicht so sonderlich gut, sondern einfach aufgrund von insbesondere inhaltlichem Interesse etwas lockerer in der Form.

      Und nein, Lyrik muss sich nicht immer reimen, wer hat euch denn den Floh ins Ohr gesetzt?

      Wer hat den gesagt, dass sich Lyrik immer reimen muss? Glaubst du ich hätte nie Deutsch in der Schule gehabt? ;)
      Ich habe ne Menge Lieder und Gedichte gehört und gelesen, in denen durchaus gar keine Reime vorhanden waren. Es macht allerdings einen Unterschied, ob es klingt, als hätte jemand auf Biegen und Brechen einen Reim bilden wollen, oder als hätte jemand einfach zugunsten des Inhalts und der Ausdrucksfreiheit aufs Reimen verzichtet.

      Ich reime selber nicht sehr gut und ich verbeuge mich tief vor der Kunst, die Majoras-Maske hier an den Tag legt. Das Gedicht hat mich jedenfalls sehr unterhalten und ich bin durchaus auch von der inhaltlichen Tiefe beeindruckt. Ich will hier nicht ironisch, sarkastisch oder weiß der Geier sein - ich halte es wirklich für ein beneidenswertes Können.
      Aber ich will hier auch klar sagen, dass ich kein Fan bin davon, krumme Dinge geradezureden. Das Gedicht hat an dieser kleinen "Städten-zertreten"-Stelle eben ein wenig Zellulite. Kein Weltuntergang, aber auch kein Bild großer lyrischer Eleganz.
      In der Schule hätte man um so einen Punkt der lieben Note wegen heiß diskutieren müssen, aber ich denke hier kann ich ehrlich sein: Eine Beule im Lack, aber das Auto gefällt mir trotzdem :)
    • Original von bereth15
      Und nein, Lyrik muss sich nicht immer reimen, wer hat euch denn den Floh ins Ohr gesetzt?


      Freilich muss sie sich nicht reimen. Nur - hier ist vom Autor beabsichtigt, dass sie sich reimen soll - aber das tut sie schlecht, vor allem im Kontext der anderen Reime. Dass die moderne Lyrik voll von freien Rhythmen und reimlosen Gedichten ist, ist auch klar. Es sind oft sogar die besten: ich kann jedem nur die Todesfuge von Paul Celan ans Herz legen, es ist mein Lieblingsgedicht. Nun muss man sich aber entscheiden: will man reimen, dann muss man gut reimen, wenn man nicht gut reimen will oder kann (das kann Majoras Maske ja ohne Frage), soll man keine Reime machen. Persönlich ist dies keinesfalls, es ist eine versuchtermassen objektive Diskussion über Lyrik und was gute Lyrik ausmacht - in einem Lyrik-Thread nicht unangebracht.
    • Alles klar, dann hab' ich euren Standpunkt falsch verstanden - die übliche Gefahr, wenn man sich nicht gegenübersteht, das passiert mir häufig ^^'

      Dass ich hier Hip Hop mit reingebracht habe, war einfach, um meine Ansicht zu veranschaulichen, dass "windschiefe Reime" imo durchaus ihren Reiz haben können ;)

      Alles in allem bleibt es aber mal wieder eine Sache des persönlichen Geschmacks - und der persönlichen Vorlieben.
      Wobei ich die Sache mit "Städten-zertreten" irgendwie trotzdem nicht als Schwachpunkt ansehe - denn imo hat es schon einen Effekt - "zertreten" ist inhaltlich destruktiv und genauso passt es mMn nach also, dass es sich nicht 100%ig auf "Städten" reimt - das war eigentlich alles, was ich meinte.
      Hm, warum hab' ich das nicht gleich so geschrieben?

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

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