Leben


Krank, so lang ich denken kann,
Tod gewünscht, doch nicht bekommen,
in meiner Brust der dunkle Mann,
hat jeglich’ Leben mir genommen.

Lieg’ im Halbschlaf, Augen offen,
höre alles, sage nichts,
kein Kuss hat je den Mund getroffen,
und kenne nicht den Schein des Lichts.

So lebe ich in Nachtes Schwärze,
doch warte ich stets auf den Tag,
an dem ich mich, mit Leib und Herze,
ins Sonnenlicht erheben mag.

Am Grabe


Mit Tränen in den Augen,
an meines Vaters Grab,
stell ich mir nun die Frage,
was ich ihm jemals gab.

Zu Lebzeit Last getragen,
das Glück nicht immer sein,
doch Arbeit mocht er gerne,
so hatte es den Schein.

Geholfen wo er konnte,
ich schätzte seine Art,
verlor er nie das Lachen,
war auch sein Leiden hart.

Das Leben wich der Krankheit
Gefesselt war ans Bett,
so war auch die Matratze,
am Schluss die Sterbestätt’.

Ich knie hier am Boden,
die Augen schwellen an,
Erinnerung in Tränen,
er war ein guter Mann.

Das Grauen


Das Grauen trägt gar viele Masken,
es schleicht sich an auf samtig Fuß
und dort am Firmament das Feuer
ist seine Signatur, sein Gruß.

Wie Schlingen einer Teufelspflanze,
wächst es von unten an empor.
Der schrille Ton in deinen Ohren
Entspringt des Grauens Schmerzenschor.

Und hat es dich erst leergefressen,
mit Angst dein ganzes Herz zerstört,
bleibst du zurück, mit leeren Augen
und bist vom Blutgeruch betört.

Das Grauen trägt gar viele Masken,
nun merke auf, dass du es hörst,
es mag sich tarnen, doch sei dir sicher,
dass du es meistens selbst beschwörst.

Tier


Fütter mich, ich bin dein Tier,
bleibe immer nah bei dir.
Schmiege mich an deine Beine,
harmlos und verspielt erscheine.

Hab mich lieb, ich bin dein Tier,
stille meine große Gier.
Sucht nach Wärme und nach Küssen,
wirst mich immer lieben müssen.

Pass nur auf, ich bin dein Tier,
sauge Blut wie ein Vampir.
Verlierst an mir das Interesse,
dann wart nur ab bis ich dich fresse.

@ Die Fee Taya

Das ist ja schön und gut und das Gedicht ist auch ganz lustig und alles, aber dazu ist der Thread eigentlich nicht da.
Hier möchte ich eigentlich meine Gedichte Posten und Kritik dazu bekommen.
Mach dann doch bitte einen eigenen Thread auf, ja?
Oder besser noch, wenn es nur um ein einzelnes Gedicht von dir geht oder so, guck halt nach einem Thread wo es besser reinpasst, um nicht dafür extra einen aufmachen zu müssen.

Ende

Unter Wolken roter Tränen
reite ich dahin.
Will mich nicht mehr nach dir sehnen,
geh mir aus dem Sinn.

Zwischen Bäumen, schwer von Klagen,
such ich mir den Weg.
Schmerzt mein Kopf mir auch von Fragen,
werde ich nicht träg.

Hinter Welten voller Leiden,
leg ich mich zur Ruh.
Musst mich gegen dich entscheiden,
Augen fallen zu.

Der Herr


Ich bin der Herr der Elemente,
mach mir das Wasser Untertan.
Und auch am Feuer, an der Erde,
hab ich schon meine Hände dran.

Aus meinen Augen fließen Bäche,
die sich erschütten über euch.
Und bin ich zornig, bebt der Boden,
mit Blitz und Donner ich euch scheuch.

Mach ich den Mund auf, pust ich kräftig,
verweht der Sturm euch Haus und Haar.
Und sehe ich den Trümmerhaufen,
fühl ich mich stark und wunderbar.

Doch schwindet mir die Lust am spielen,
ich lasse euch allein zurück.
Und such mir eine neue Puppe,
die ich ganz langsam dann zerpflück.

Fromm


Morgens mach ich meine Kreuze,
vor dem Mahl mein Tischgebet,
bin ein fromm und kirchlich Mann,
so wie er im Buche steht.

Auf der Straß belehr ich Menschen,
zeige ihnen guten Weg.
Abends knie ich mich nieder,
bevor ich mich zur Ruhe leg.

Fühl ich Sünde, geh ich beichten,
halte meine Seele rein.
Lebe streng nach altem Glauben,
wie es steht, so soll es sein.

Bin ein frommer, helfe Menschen,
durch mein tägliches Gebet.
Dadurch fühle ich mich sauber,
auch wenn es ihnen dreckig geht.

Geborgen


Glocken droben in dem Turm
trotzen jedem Wind und Sturm
Ob bei Sonne oder Regen
läuten stets auf allen Wegen.

Führen jeden wieder Heim
unter ihres Schalles Schein
Immer da und niemals stumm,
Chor, wenn ich ein Liedlein summ.

Unter ihnen bin geborgen,
frei von Leid und allen Sorgen
Fürchte einzig nur den Tag
an dem ihr Klang verstummen mag.

Flüssig


Ein „Prost“ auf unsern Morgen
und unser erstes Mahl,
ist heute frisch gezapftes,
das macht uns ganz vital.

Ein „Hoch“ auf unsern Mittag,
wir bitten heut zu Tisch,
mit klarem und gemischtem
und dazu einem Fisch.

Ein „blolbs“ auf unsern Abend,
mehr bringen wir nicht raus.
Sind breit schon seit fünf Stunden
und kotzen alles aus.

Wege


„Geh, ich spreche nichts als Lüge,
bringe dir nur Schmerz und Leid“
„Du sprichst wahr, doch fühl ich etwas,
das in mir nach Schmerzen schreit.“

„Bist du töricht? Zieh von Dannen,
suche Zuflucht in der Nacht!“
„Niemals werde ich verlassen,
was mir so viel Freud gebracht!“

„Nun so sei es, tapfrer Krieger
gegen die Vernunft, den Sinn.
Werd verschwinden, ziehst du mit mir,
gehst du jämmerlich dahin.“

„Doch so fühl ich, oh mein Meister.
Deine Klinge ist mein Herz.
Soll am Ende ich vergehen,
nehm ich mit mir warmen Schmerz.“

Inspiriert durch den Politik-Thread...
Es soll sich dadurch keiner beleidigt oder verarscht fühlen.
Ich persönlich bin politisch vollkommen desinteressiert.
Ich schreibe nur.


Recht(s)


Recht ist, was von Herzen kommt,
starker, fester Glaube.
Sterben tut das Feuer nur,
wenn ich die Luft ihm raube.

Hart ist, was von Herzen kommt,
Meinung ohne Wissen.
Vollgeschriebenes Papier
wird von mir zerrissen.

Dumm ist, was von Herzen kommt,
nutzlos, gar nicht weise,
wenn Verstand zu selten wird,
stirbt die Liebe leise.

Mohn im Wind
schönes Kind
Trägst die Blüten
In das Land.

Klee im Tau
Schöne Frau
Seidig Perlen
Auf der Haut.

Großer Mann
Plötzlich dann
Macht die Wiese
Platt wie nichts.

Großer Bau
Grob und grau
Tötest all die
Schönen Dinge.