Gedichte von mir

    • Bist du echt erst 14? zomg. oo

      Ich muss mal sagen, du hast Talent, und das sage ich nicht nur so daher, ich meine das auch so. ^^ Besonders "Recht(s)" gefällt mir, Muha. xD Und "Flüssig" :D

      Echt mal, denk drüber nach, das mal zu sammeln, zu archivieren, denn du leistest da wirklich gute Arbeit.
      *beeindruckt von dannen zieh*


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Nun, nach längerer Zeit hatte ich auch endlich mal wieder genug motivation was zu schreiben. =)



      Schaulustig


      Der Berg, in weiß gehüllt, erstarrt
      beim Anblick dieser Schreckenstat.
      Im Schutz des Schnees der alte Mann
      zieht zitternd schwere Last heran.
      Er bückt sich tief ,um das zu heben
      was ihm am Bergesfuß gegeben.
      Es ist die Kette an dem Seil,
      die zieht das schwere, eisern Beil
      bis an die Spitze der Montur
      und all die Kinder staunen nur.
      Sie stehen rings um ihn herum,
      die Augen groß, die Münder stumm.
      Er winkt den Bub zu sich heran,
      der sich nur schwer entziehen kann,
      von der Verlockung der Gefahr,
      der Alte findet’s wunderbar.
      So ist der Knabe schnell fixiert,
      das Hackebeil wird justiert,
      mit einem Schnitt zerfällt das Seil,
      herab rast das monströse Teil.
      Es spritz das matschig Zeug in Mengen
      als würd man einen Kürbis sprengen.
      Der Jubel und die Freudenklänge
      und das Getose in der Menge;
      der alte Mann ganz freudig lacht,
      welch Kunststück hat er hier vollbracht.
      Es ist nicht viel, er denkt nur weit
      und weiß von der
      Schaulustigkeit.
    • Ein Tanz


      Komm, reich mir die Hände deine,
      sonst tanze ich hier so alleine.
      Hüpfe mit mir, auf und nieder
      drehe Kreise, immer wieder.

      Hörst du laut das Metronom
      ich zerschlag es voller Hohn.
      Denn so lange wie der Chor
      noch singt, geb ich den Takt hier vor.

      Wer hier tanzt darf ich entscheiden,
      reiht euch ein in meinen Reigen.
      Fall ich nieder, fallt ihr mit,
      so passt gut auf, auf jeden Schritt.

      Mit meiner tanzenden Armee
      zertret ich jeden, den ich seh.
      Seid ihr dann schwach, verletzt, verdrossen,
      selbst Schuld, habt euch mir angeschlossen.
    • Hochzeit


      Ganz in weiß empfängt sie mich
      mit einem Lächeln im Gesicht.
      Seit Ewigkeiten aufgeregt
      und hofft ,dass es ihr gut ergeht.

      Den Hafen Ehe fest im Sinn
      lebt sie nun auf die Trauung hin
      und ich als Freund aus Kindestagen
      soll ihr dafür die Zeuge tragen.

      Den Rücken zu mir fragt sie dann,
      ob ich ihr kurz mal helfen kann.
      Ich bin ein treuer Freund der Braut,
      brech ihr Genick, zieh ab die Haut.

      Woraus ich mir ein Kleid dann näh’
      und lächelnd vor dem Spiegel steh.
      Den Blick hinein, frag ich mich laut
      ‚Bin ich nicht eine schöne Braut?’
    • Besuch


      Vertrauen gut, Kontrolle besser,
      das war, was ich mir gesagt,
      als ich mich an jenem Tage
      in der Nacht zu ihr begab.

      Es war kalt und wollt bald schneien
      und im Auto fror ich sehr
      so nahm ich mir, nur zum Schutze,
      noch ein warmes Schlückchen mehr.

      Klingeln tat ich und auch klopfen
      doch kam niemand an die Tür
      etwas konnte da nicht stimmen
      hatte ich so im Gespür.

      Hinterm Haus in ihrem Garten
      legte ich mich ins Gebüsch
      sah von dort aus in dem Zimmer
      sie und einen Mann am Tisch.

      In mir kochte etwas über
      Alkohol, Adrenalin
      alles was ich nun noch brauchte
      war ein Streichholz und Benzin.

      Vertrauen gut, Kontrolle besser,
      und nun hatt ich meine Ruh.
      Saß im Wagen lächelnd nieder
      hinter mir die Tür schlug zu.
    • Deine Gedanken sind hier sehr offensichtlich, und trotzdem bleibt, beim Ersten etwas mehr als beim Zweiten, Platz frei für eigene Interpretation. Das ist toll...

      Wobei ich "Mohn im Wind", wie ich es jetzt Mal nenne, besonders eindrucksvoll finde...
      "Gurr, schnurr, brumm!
      Wer spielt da an mir herum?"
    • Fort


      Stund um Stund verweil ich schweigend,
      bleiern Kugel in der Hand,
      Hitze in mir stetig steigend,
      niemand hat sie je erkannt.

      Tag um Tag verweil ich schwindend,
      nur der Wind mir einzig treu,
      ist das Leben noch so bindend,
      seht, wie ich im Sturm zerstreu.

      Schlag um Schlag verweil ich lebend,
      stoppe jäh und wehe fort,
      spürt mein Herz dann nicht mehr bebend,
      suche Glück am andren Ort.
    • Erziehung


      Lauf mir doch nicht hinterher,
      mach es mir doch nicht so schwer.
      Ich brauch Platz zum Atmen, Kind,
      also geh hinfort, geschwind!

      Was heißt hier „wo soll ich hin?“
      Kind, so hat das keinen Sinn.
      Du musst sehen ,wie es geht,
      wenn man auf eignen Beinen steht.

      Wie bitte, du hast kein Geld?
      Glaubst du, dass es mir gefällt,
      ewig deine Bank zu sein?
      Dir andauernd Geld zu leih’n?

      Augenblick, was sagst du da?
      Nennst mich einfach so „Papa“?
      Hab ich dir nicht schon gesagt,
      dass ich das so gar nicht mag?

      Ich hab dich vielleicht gezeugt
      und Mama hat dich gesäugt,
      doch in deinem Alter nun,
      kannst du’s auch alleine tun.

      Ja, mag sein, du bist erst zehn,
      trotzdem musst du endlich seh’n,
      dass ich dich nicht ewig stütze,
      sonst bist du zu gar nichts nütze.
    • Das erste ist wieder sehr offensichtlich zu interpretieren, und ich mag es.

      Das zweite gefällt mir auch sehr gut, wenn es auch schwieriger war, das zu schreiben, denke ich, von aher gefällt es mir noch wesentlich besser. Und auch hier ist die Botschaft sehr sehr offensichtlich rübergebracht. ^^
      "Gurr, schnurr, brumm!
      Wer spielt da an mir herum?"
    • Nach langer, langer Zeit überkam mich auch mal wieder die Lust auf's Dichten.
      Folgendes ist dabei herausgekommen:


      Krieger


      Auf den Leib geschrieben
      An die Front getrieben
      Nie gelernt zu lieben
      Nur bedroht.

      Kriecht auf allen Vieren
      Hat nichts zu verlieren
      Gleicht den wilden Tieren
      Kennt die Not.

      Robbt im Schlamm zu sterben
      Wird das Leid vererben
      Unsren Grund verderben
      Durch sein Schrot.

      Aus dem Leib getrieben
      An der Front verschieden
      Nie gekannt den Frieden
      Und bald tot.
    • Amok


      Was ich denk, will keiner wissen,
      weine abends in mein Kissen
      Und des Nachts in meinen Träumen,
      sehe ich mich zwischen Zäunen.

      Was ich fühl, will keiner hören,
      würde nur die Ruhe stören
      Und des Nachts in meinen Träumen,
      seh’ ich mich in engen Räumen.

      Was ich wünsch, will keiner geben,
      Liebe und ein freies Leben
      Und des Nachts in meinen Träumen,
      wüte ich in engen Räumen.

      Was ich tu, will keiner sehen,
      niemand wird es je verstehen
      Und des Nachts in meinen Träumen,
      sterbe ich dann zwischen Zäunen.
    • Gruppenspiel

      Ich werfe gern
      den ersten Stein,
      denn davon stürzt
      das Haus nicht ein.

      Ihr macht’s mir nach,
      weil’s euch gefällt
      und Werfen uns
      zusammenhält.

      Und das Gebälk,
      es bricht entzwei,
      den Werfern ist es
      einerlei.

      Der Hausherr naht,
      wir fliehen feig’,
      den Ärger kriegt,
      wer stehen bleibt.

      Ich werf’ nicht gern
      den letzten Stein,
      denn dann würd ich
      der Dumme sein.
    • Vielen Dank, soetwas lese ich immer gerne :)


      Der Mensch in seiner schönen Welt

      Hinter einer alten Linde
      ritz ich Worte in die Rinde,
      ganz behutsam und gelinde,
      da ich Schmerzen schrecklich finde.

      Reihe Wort an Wort zu Sätzen,
      längenmäßig schwer zu schätzen,
      lass mich dabei ungern hetzen,
      Rinde ist schwer zu ersetzen.

      Nun denkt euch in meine Lage,
      steh dort ewig viele Tage,
      Müdigkeit wird mir zur Plage,
      doch ich ritze, ohne Frage.

      Jäh roll’n an Planiermaschinen,
      surren wie millionen Bienen,
      plötzlich aus dem Nichts erschienen,
      wollen sich hier Geld verdienen.

      Hinter einer toten Linde
      wein ich, weil ich’s traurig finde,
      fliegen Tränen fort im Winde,
      frag mich, wo ich mich befinde.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Majoras-Maske ()

    • Im Vergleich zu Deppkopf hat dieser Teil deiner kreativen Arbeit Tiefe und Niveau. Ich bin wie Ulyaoth ebenfalls von deiner dichterichen Kunst überaus erstaunt. Besonders Amok gefällt mir :)

      Edit: Gruppenspiel ist auch toll, aber in der vorletzten Zeile würde ich das ''denn'' evtl streichen. Es liest sich ein wenig holprig. ^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sleppi ()

    • Leben lieben


      Alles was mir einst gegeben,
      war ein Körper und ein Leben.
      Wusst’ nichts damit anzufangen,
      bin blind durch die Welt gegangen.

      Sucht’ den Sinn in vielen Dingen,
      konnten mir das Glück nicht bringen.
      Weder Geld noch Gegenstände
      wärmten meine kalten Hände.

      Sah die Menschen nur als Hüllen,
      konnte sie für mich nicht füllen.
      Gaben mir kein Wohlgefühl,
      außen hart und innen kühl.

      Auf dem Totenbett zuletzt,
      als der Tod die Haut benetzt’,
      küsst’ Erkenntnis meinen Mund
      Liebe ist des Lebens Grund.
    • Des Fasses letzter Tropfen


      Der Wein, er gärt im Eichenfass,
      blutrot färbt er die Wände,
      das Mädchen wird so schrecklich nass,
      wie es dort steht, sich nicht bewegt,
      so öffne ich die Tore.

      Das Feuer knistert, wärmt sie gut,
      sie trinkt aus meinem Glase,
      das Mädchen sanft im Sessel ruht,
      wie es genießt, die Augen schließt,
      so sprech ich in ihr Ohre.

      Die Augen glänzen, wie aus Gold,
      stumm lauscht sie meiner Worte,
      das Mädchen mir zur Stiege folgt,
      wie es nicht schaut, mir gleich vertraut,
      so führ ich sie empore.

      Der Wind heult leise, wie ein Tier,
      sie lässt sich zart berühren,
      das Mädchen wird dort mein Geysir,
      wie es zerläuft, im Blut ersäuft,
      so füll ich die Amphore.

      Das Blut, es gärt im Eichenfass,
      tiefrot färbt es die Wände,
      das Mädchen ist so schrecklich blass,
      wie es verlebt, sich nicht bewegt,
      so trag ich sie zur Kore.
    • Feiern geh’n


      Der letzte Becher ist geleert
      und unsre Fronten sind geklärt.
      Bevor wir uns galant erbrechen,
      da lassen wir die Fäuste sprechen.

      Der Parkplatz ist schön asphaltiert,
      schon bald wird er von Blut verziert.
      Den Ärger hatt’ ich schon gerochen,
      der Nasenknochen ist gebrochen.

      Für uns verschwimmt die Außenwelt,
      der dieser Showakt sehr gefällt.
      Ein Ring aus Fleisch und Blut entsteht,
      dem Auge hier kein Schlag entgeht.

      Von fern her tönt der Streifenwagen,
      ein kurzer Tritt noch in den Magen,
      dann löst sich alles eilig auf,
      denn Ärger nehm’ wir nicht in Kauf.
    • Für die, die es interessiert, möchte ich nur kurz anmerken, dass ich mit meinen Gedichten immerhin schonmal einen kleinen Erfolg erzielt habe.
      In der gestrigen Ausgabe der "Elmshorner Nachrichten" , unserer örtlichen Zeitung, haben ein Interview mit mir, ein Bild von mir und zwei Gedichte immerhin eine halbe Seite eingenommen ;)

      Ursprünglich wollte ich eine Mappe mit meinen Gedichten einmal über ein Mädel aus meiner Klasse an die "Frankfurter Rundschau" gehen lassen, da ihr Vater dort arbeitet und sie hätte dahin befördern können, doch davor ist sie einem Freund der Familie in die Hände gefallen, der eben bei den Elmshorner Nachrichten arbeitet, und so begeistert davon gewesen sein soll, dass er die Mappe erstmal mitgenommen hat.
      Dann waren letzten Freitag zwei Leute von der Zeitung bei mir und haben mich ein wenig ausgefragt ^^
      Abgedruckt wurden "Krieger" und "Des Fasses letzter Tropfen".
      Die Resonanz in der Schule und von allen anderen Seiten war durchweg positiv und das erfreut mich schon ziemlich =)
      Denen unter euch, die es interessiert, wollte ich es nicht vorenthalten ;)