wann gehts denn weiter? *lesen will*
Das Chaos
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Tja. Kommt drauf an. ^^;
Momentan stehe ich vor einem Problem bei der Geschichte, das sich mit einem Wort erklären lässt: Kampfszene. Ich bin nicht Uly. Ich kann sowas nicht. xD;
Nun ja. Und nächste Woche mache ich endlich meinen wohlverdienten Urlaub... bei Tayalein... xD;
Ich könnte ja meinen USB-Stick mit den Storys mitnehmen, was meint ihr? xD;
Na ja, geht solange Der Dritte Krieg lesen. :3
Fo out. *muss ihr Zimmer aufräumen und putzen* *stöhn*⁂ NæhmachineryPremonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
The world in a cyclone, pouring out.
No escape, but hey, who cares? Just go with the flow. -
Doppelpost, yay!
Kapitel 5:
Lucifer
„Du bist Sol“, hatte Sirius gesagt. „Und somit unsere einzige Rettung.“
Tuomas hatte auf die Tischplatte gestarrt und ihm zugehört, als er anfing, von Mächten zu reden, die das Universum beherrschten, von einem Gleichgewicht, dass Lucifer auseinander gebracht hatte und von der Ultimativen Zerstörung, die er heraufbeschworen hatte. Und dass Tuomas der einzige sei, der all dies verhindern könnte.
Es war eine lange Geschichte geworden. Eine Geschichte, die alle Physikbücher dieser Welt zu Rauch verpuffen lassen könnte.
„So etwas macht dir Sorgen?“, sagte Sirius amüsiert. „Du gehst, ohne den Boden zu berühren, du kannst alle Feuer dieser Welt überleben, du formst es sogar nach deinem eigenen Gutdünken... Und du machst dir Sorgen darüber, dass die Bibel und die Naturgesetze erstunken und erlogen sind?“ Er stand auf und ging zu der Wand hinter Tuomas. „Lass mich dir etwas zeigen“, sagte er lächelnd, als Tuomas sich umdrehte.
Sirius legte seine bloße Handfläche an die Wand.
Unter Bröckeln und Rumoren wuchs eine Beule aus der Zimmerwand, sprengte die weiße, verrauchte Tapete, wuchs immer höher – und Tuomas sah mit Schrecken, dass direkt neben der Backsteinbeule ein Loch in der Wand klaffte, das immer größer wurde, je höher die Beule wuchs.
Sirius löste seine Hand von der Mauer. Die kleine Erhöhung und das Loch verharrten bei konstanter Größe. „Ich kann Materie verändern“, sagte Sirius auf Tuomas’ verblüfftes Gesicht hin. „Alle Masse, die in dieser Beule steckt, war vorher dort, wo jetzt das Loch ist. Das Material ist noch immer vorhanden, aber in anderer Form.“
„Und...“, begann Tuomas, „das geht überall?“
Sirius grinste, legte wieder die Hand auf den Hubbel und innerhalb von Sekunden zog sich dieser knirschend zurück in die Wand und füllte das Loch. Alles sah aus wie vorher. „Ja“, sagte er und staubte sich die Hände ab, „aber bei fleischlicher Materie ist das ganz schön eklig, das sage ich dir. Aber ich kann zum Beispiel Knochenbrüche auf diese Art und Weise heilen – du erinnerst dich sicher.“
Tuomas tastete an seine Nase – und nickte.
„Sofern ich rechtzeitig an Ort und Stelle bin, kann ich fast alle Verletzungen heilen“, sagte Sirius und setzte sich wieder an seinen Platz an Tuomas’ kleinen Küchentisch. „Aber wenn ein wenig Materie entfernt wird, geht das schon nicht mehr. Eine hilfreiche Kraft, aber stark eingeschränkt.“
Tuomas’ Blick ruhte auf Sirius’ Händen. Dann griff er danach und zog den Ärmel von Sirius’ schlohweißem Hemd in die Höhe. „Diese Narben...“
„Du hast sie auch, ich weiß.“ In Sirius’ Blick lag etwas Undeutbares. „An den Fuß- und Handgelenken, und am Hals. Die Stellen, wo wir angekettet waren. Du bist eines der Siegel, Sol, und ich dein Wächter. Es war dir von Anfang an vorbestimmt, das eines Tages zu erfahren. Das einzige, was jetzt noch fehlt...“
Sirius sah Tuomas lange an.
„Glaubst du mir?“, fragte er dann leise. Wieder wurde es still. Irgendwann zuckte Tuomas mit den Schultern. „Ich habe wahrscheinlich keine andere Wahl“, sagte er.
„Hast du tatsächlich nicht“, sagte Sirius. „Zumal es die Wahrheit ist. Und es ist besser, wenn ich bei dir bin, um dich zu beschützen, als wenn du irgendwann diesem Irren Lucifer über den Weg läufst und er kurzen Prozess mit dir macht.“
„Kann er das?“, fragte Tuomas etwas verunsichert. „Hast du nicht gesagt, ich sei der Stärkste von euch?“
Sirius’ Blick war bitterernst. „Der Wahnsinn macht selbst den schwächsten Mann zu einem Monster, mein Freund“, sagte er leise. „Ich werde ein bisschen schlafen. Und du solltest nachdenken und verdauen. Gute Nacht... Sol.“ Damit stand er auf und verließ die Küche.
Als Vanessa aufwachte, wurde es draußen hell. Verwirrt, weil sie sich nicht erinnern konnte, schlafen gegangen zu sein, setzte sie sich auf. Sie lag in Tuomas’ Bett, was ihrer Meinung nach ein toller Zustand war. Tuomas’ Abwesenheit war dem leider nicht zuträglich. Das letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass sie mit Tuomas in der Küche gesessen und die Pfannkuchen gegessen hatte...
Sie stand auf und öffnete die Schlafzimmertüre. Im Wohnzimmer auf der Couch lag ein junger Mann, der, wenn Vanessa nicht ganz bescheuert geworden war, nicht Tuomas war. Sie rieb sich die Augen. Hatte sie gestern Abend denn getrunken, dass sie nichts mehr wusste? Rein aus Vorsicht beschloss sie, nachher einen Schwangerschaftstest zu machen. Man wusste nie. Besonders, wenn man nicht wusste, was man am Vorabend gemacht hatte.
„Bist du schon wach?“
In der Küche an dem kleinen, weißen Küchentisch saß Tuomas. Vor ihm quoll der Aschenbecher über, und die Tasse Kaffee vor ihm war sicherlich nicht zum ersten Mal geleert worden. Er sah nicht so aus, als hätte er geschlafen. Seine Augen waren müde und bekümmert und das Lächeln um seine schmalen Lippen war bitter.
„Du offenbar auch...“ Mit einem Lächeln setzte sie sich zu ihm. „Wer ist der junge Mann auf deinem Sofa?“
„Ein Arbeitskollege“, murmelte Tuomas und rieb sich die Augen.
Vanessa betrachtete ihn. Irgendwie wollte sie ihn in den Arm nehmen; er sah so hilflos aus. „Du hast nicht geschlafen diese Nacht?“
„Nicht besonders viel.“ Tuomas’ Lächeln war brüchig und verschwand dann ganz. „Kaffee?“
„Nein, danke.“
„Wär eh keiner mehr da gewesen.“ Tuomas erhob sich. „Das Zeug drückt auf die Blase...“
„Tuomas?“, fragte Vanessa, als er schon im Flur war. Er sah noch einmal zurück in die Küche. „Ist... ist alles in Ordnung mit dir?“
Tuomas sah sie einen Moment lang an, dann zuckte er die Schultern. „Was sollte schon sein?“ Und damit verschwand er im Badezimmer.
Tuomas beugte sich über das Waschbecken und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Es half gegen die Müdigkeit, aber dieses flaue Gefühl im Magen blieb. Außerdem hatte er keinen Kaffee mehr. Er würde duschen und dann einkaufen gehen, vielleicht brachte ihn das auch auf andere Gedanken.
Als er eine Weile später ins Wohnzimmer trat, saßen Vanessa und Sirius auf dem Sofa und unterhielten sich angeregt. Einen bizarren Moment lang glaubte Tuomas, Sirius würde ihr auch alles erzählen – dann schüttelte er innerlich über sich selbst den Kopf und trat zu ihnen. Er unterbrach ihr Gespräch an einer Stelle, in der es über verschiedene Kleidungsstile ging; nichts, wo Tuomas hätte mitreden können.
„Ich gehe einkaufen“, sagte er.
„Bringst du mir was mit?“, fragte Vanessa lieb.
„Was’n“, murrte Tuomas, der sich schon wieder abgewandt hatte, um seine Schuhe zu suchen.
„Einen Schwangerschaftstest?“, schnurrte Vanessa, die ihm gefolgt war.
Tuomas starrte sie einen Moment lang an. „Kannst du so was nicht selbst kaufen?“, murmelte er dann.
Vanessa seufzte genervt und hob die Hände zum Himmel. „Da steht vor mir ein Mann von dreißig Jahren und ist sich zu schade, um mir einen Gefallen zu tun! Schon gut, Herr Schlechte Laune, Entschuldigung, dass ich gefragt habe!“
„So hab ich das nicht...“, begann Tuomas hilflos, aber sie winkte ab und verschwand im Badezimmer. Dann sah er Sirius an, der noch immer auf dem Sofa saß. Selbst jetzt, mit unfrisierten Haaren und noch etwas müde dreinschauend sah er sehr gut aus, mit dem bis zum Brustbein aufgeknöpften Hemd. Nur seine Augen waren auf die Dauer sehr unangenehm. Kalt, farblos und nicht von dieser Erde. Seine und Tuomas’ Augen und die Narben an ihren Extremitäten waren Sirius’ überzeugendstes Argument gewesen.
„Magst du das Mädchen?“, fragte Sirius.
„Nicht besonders. Aber ich hab keine Wahl, ich kann sie nicht mehr rauswerfen“, sagte Tuomas und zog sich dann im Flur die Schuhe an. „Wenn du auch irgendwas brauchst, melde dich schnell.“
Sirius grinste und schüttelte den Kopf. „Keine Umstände. Ich bin genügsam.“
Tuomas knurrte noch irgendwas, dann hatte er die Wohnung auch schon verlassen.
Wird fortgesetzt.
Aber, genauso wie "Der Dritte Krieg", nicht, ehe ich aus dem urlaub wieder da bin. x3⁂ NæhmachineryPremonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
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Super Teil, gefällt mir
(endlich wieder was zu lesen... Urlaub ist so stressig, ich will wieder Heim an meinen PC!!!)
Habe weder Rechtschreibfehler noch irgendsonstwas gefunden, kann also nicht meckern -
Hey! Wo steckt ihr denn alle?! Untreue Tomaten!
~~
[...]
Draußen hatte sich die Sonne wieder gegen die Wolken durchgesetzt und es war trotz der frühen Morgenstunde schon schwül vom verdampfenden Regen. Tuomas klopfte seine Hosentasche nach seiner Zigarettenpackung ab, zündete sich eine seiner Kippen mit einem kleinen Flämmchen, das seinen Zeigefinger umspielte, an und schlenderte dann die Straße entlang. Er wartete an der Straßenecke eine Weile auf die Straßenbahn, die um diese Uhrzeit brechend voll war, dennoch setzte sich niemand neben Tuomas, als er am Fenster saß, die Schläfe ein wenig an die Scheibe neben ihm gelehnt, und zusah, wie die Stadt an ihm vorbeirauschte.
In der Stadt war es für einen Werktag sehr voll, was wahrscheinlich daran lag, dass sich die einkaufswütige Gesellschaft erhoffte, dass es heute sonnig bleiben würde und man nicht irgendwann mit allen Einkäufen bepackt im Regen stünde.
Ein bitteres Grinsen verzog für einen Moment Tuomas’ Lippen, als er daran dachte, dass er das wahrscheinlich einrichten konnte, wenn Sirius mit all dem, was er erzählt hatte, recht hatte.
Er schlenderte weiter, unbemerkt von all den Passanten. Irgendwann jedoch merkte er auf. Hier war niemand mehr. Er schien der einzige zu sein, der noch auf den Straßen war. Er blickte sich verwirrt um. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Es war, als hätte jemand die Zeit angehalten und...
„Hallo, Sol.“
Tuomas fuhr herum und stolperte gleichzeitig rückwärts. Lucifer stand vor ihm und lächelte ihn aus ihrem wunderschönen, engelsgleichen Gesicht an. Ihr Blick und Lächeln waren arrogant und hassverzerrt.
„Du bist Lucifer“, sagte Tuomas und machte vorsichtshalber noch einen Schritt rückwärts. „Sirius hat mir von dir erzählt.“
„Oh, hat er endlich eingesehen, dass ich doch recht hatte?“ Lucifer ließ ein glockenhelles Lachen hören. „Der Dummkopf meinte doch wirklich, ich habe mich in dir geirrt. War es ihm wenigstens zum Sterben peinlich, sich noch in seinem besten Freund geirrt zu haben? Unnutzer Vollidiot!“ Tuomas sagte nichts. Lucifer lächelte und blieb stehen, wo sie war. „Übrigens bevorzuge ich, solange ich diese Gestalt trage, den Namen Lucretia. Menschen sind etwas verwirrt, eine Schönheit wie mich mit einem Männernamen anzureden. Und Lucifer ist auch so schrecklich veraltet. Macht es dir etwas aus, mich nicht so zu nennen?“
Tuomas starrte die junge Frau etwas irritiert an, fragte aber nicht nach. „Dafür, dass du meinen Tod willst, versuchst du erstaunlich wenig, mich umzubringen“, sagte er schließlich.
Lucretia lachte wieder. „Du willst also kämpfen? Gern!“
Tuomas hatte keine Chance, auf den Angriff zu reagieren. Ein peitschender Blitz zuckte und Tuomas wurde von einer Druckwelle erfasst und durch die Luft geschleudert. Er prallte mit voller Wucht durch die Fensterscheibe eines Blumenladens. Er konnte nichts mehr tun, außer schützend die Arme um den Kopf zu schlingen.
Er landete zwischen den Stiefmütterchen und Narzissen und ein Schauer von Glassplittern und Blütenblättern ging auf ihn nieder. Tuomas stöhnte und überprüfte schnell alle Extremitäten und Organe auf Verletzungen. Noch schien alles in Ordnung, ein paar Schnittwunden hatte er von der Glasscheibe davongetragen, nichts Ernstes, aber da stand Lucretia schon wieder neben ihm.
„Du bist ein Störfaktor, Sol“, sagte sie kalt. Ihre Augen stachen wie Eis. „Wehr dich nicht, das macht es uns beiden einfacher.“
„Ich denk nicht dran!“ Tuomas rollte sich zur Seite, breitete gleichzeitig einen Luftschild um sich aus, um etwaige Angriffe vorzubeugen und kam mit einigem Sicherheitsabstand zu Lucifer wieder auf die Beine.
„Hätte mich auch gewundert. Wie du wünschst. Dann mache ich der Sache eben auf die harte Tour ein Ende.“ Eine Veränderung ging in Lucretia vor und Tuomas konnte nur fassungslos mitansehen, wie ihr zierlicher, adretter Körper wuchs, ihre Schultern breiter wurden, die Hüfte schmaler, die Haare kürzer. Ihr Körper gleißte in weißem Licht. Tuomas musste die Augen abwenden.
„Was... zum...“ Tuomas wich zurück, als auf einmal ein hochgewachsener, junger Mann vor ihm stand, im weißen Anzug und schulterlangen, goldblonden Haaren. Sein Gesicht war so überirdisch schön, dass Tuomas am liebsten seine Faust darin versenkt hätte, um ihn ein wenig normaler aussehen zu lassen. „Wie hast du das gemacht?!“
„Eine ganz einfache Sache für einen Metamorph wie mich. Dies ist meine wahre Gestalt“, sagte Lucifer und fuhr sich mit einer Hand durch die langen Haare. „Verzeih, es dauert immer etwas, bis ich die Verwandlung ganz vollzogen habe. Die Kleidung ist das Problem. Um etwaige Verwirrung vorzubeugen, nenn mich Lucien.“
Tuomas traute seinen Ohren nicht. „Du willst mich umbringen und nimmst dir die Zeit, dich vorzustellen?“
„Es ist eine Frage des Stils. Etwas, was du nicht besitzt und dieser Amateur Sirius verzweifelt nachzuahmen versucht“, sagte Lucien amüsiert. „Also, können wir weitermachen?“
Tuomas fletschte die Zähne, als seine Hände Feuer fingen. Es knisterte bedrohlich in seinen Haaren. Aber ehe einer von ihnen angreifen konnte, begann Lucifers Erscheinung schon wieder zu flackern, wie schon bei ihrer ersten Begegnung.
Lucifer verdrehte genervt die Augen. „Sirius, du hast keine Chance gegen mich, und deine dummen kleinen Hinterhalte bringen dir gar nichts.“
„Solange sie dich davon abhalten, auf Sol loszugehen...“, sagte Sirius kühl und trat aus einer Gasse hervor. Er sah angespannt aus, die Hände waren zu Fäusten geballt, sein Gang war steif. Der Blick aus seinen farblosen Augen ruhte fest auf Lucifer. „Du scheinst es wirklich ernst zu meinen, wenn du dich hier in deiner normalen Gestalt zeigst, Lucifer.“
„Normal?“ Lucifer fegte mit seinen sauber manikürten Fingern ein paar Blütenblättern von seinem weißen, maßgeschneidertem Anzug. „Das hier ist nicht meine normale Gestalt, Sirius, das weißt du sehr gut.“ Er musterte Sirius mit einem amüsierten Lächeln, das keinen Zweifel daran ließ, wie überlegen er sich ihm fühlte. „Genauso wie bei dir. Die Bannsperre, die dich von normalem Gesocks abblockt, ist außergewöhnlich schlecht. Da macht selbst unsere unerwachte Hoheit Sol es besser.“ Er warf Tuomas, der noch immer in kampfbereiter Pose ihm gegenüber stand, einen kurzen Seitenblick zu. „Und ich werde mir den Spaß erlauben, und dich ein bisschen ärgern.“ Er breitete die Arme aus.
„Runter!“, schrie Sirius, und Tuomas warf sich instinktiv zu Boden und vergrub das Gesicht zwischen den Armen. Eine Explosion aus weißem Licht jagte über ihm hinweg, riss den ganzen Inhalt des Blumenladens, die Stühle und Tische der Cafés der näheren Umgebung und alle Fensterscheiben mit sich. Eine Bombge, die direkt neben einem explodierte, konnte kaum schlimmeren Schaden anrichten.
„Das war nur ein kleiner Vorgeschmack, Sirius!“, rief Lucifer, der inmitten des ganzen Durcheinanders stand und sich umsah. Tuomas lag noch immer auf dem Boden, halb verborgen hinter der losgerissenen Ladentheke. Sirius war verschwunden. Lucifer ging ein paar Schritte vor. Sol interessierte ihn nicht – ohne Sirius’ Hilfe war er eh nutzlos, denn ohne ihn hätte er keinen Führer mehr. Und ohne den blieb Sol trotz seiner Kräfte nahezu machtlos. Also galt es, Sirius auszuschalten; ein für alle Mal.
„Du bist nicht der hellste Stern am Himmel, Sirius. Ich bin noch immer der Morgenstern!“, rief Lucifer, streckte die Hand aus und jagte ein Bündel Lichtstrahlen auf ein Hochhaus zu seiner rechten, das wie Blitze über die graue Betonwand zuckte und tiefe Furchen hinterließ. Sie zitterten einen Moment lang wild hin und her, schienen aber dann ein Ziel gefunden zu haben. Wie eine Schar Raubtiere stoben sie alle hintereinander das Haus hinauf.
Tuomas lugte aus seinem halben Versteck hervor. Er konnte Sirius trotz seiner Tarnung sehr wohl erkennen und beobachtete, wie der senkrecht die Wand hinauflief. Tuomas erinnerte sich an Sirius’ Demonstration seiner Kräfte am Vorabend, und dass sie viel mehr erschaffend als vernichtend waren – er hatte Lucifer anscheinend nichts entgegen zu setzen.
Tuomas stieß leise einen Schwall Luft durch die Zähne, konzentrierte sich und schleuderte dann mit aller Kraft einen Energiestoß in Richtung der Blitze, die Sirius immer höher das Hochhaus hinauf jagten. Er wagte nicht, sein Feuer zu benutzen, aus Angst, Sirius auch zu treffen. Mit einem ordentlichen Windstoß allerdings konnte er Sirius schlimmstenfalls durch die Wand schlagen – was Tuomas’ Meinung nach nicht so schlimm war, wie ihn am lebendigen leib zu verbrennen.
Tuomas’ Angriff saß, die Blitze verloschen. In der Wand des Hochhauses blieb ein riesiger Krater zurück. Sirius war rechtzeitig abgesprungen, fiel im freien Fall, bis er wieder die Wand unter den Füßen hatte, rannte noch ein Stück und überschlug sich dann ein paar Mal, bis er Halt fand und an der Wand hocken blieb.
Lange, schwarze Haare flatterten wild im Wind. Schwarze Male zeigten sich auf Sirius’ Körper. Tuomas konnte selbst von seinem Standpunkt erkennen, dass sich über seine Wange lange Verzierungen rankten, über seinen Kiefer hinab zum Hals und verschwanden unter einer schweren Kette aus Silber. Auch an seinen Handgelenken klimperten grobe Ketten, deren Enden offenbar abgesprengt worden waren.
Lucifer lachte. „Das nenne ich eine normale Gestalt, Sirius! Die Fesseln stehen dir gut, du hättest angekettet bleiben sollen!“
„In der Tat, das hätte ich.“ Sirius ließ los und rutschte von der Wand auf den Boden. Seine Haare waren fast hüftlang und schimmerten in dem Licht, das Lucifer auszustrahlen schien. „Du wusstest, dass du mich befreien würdest, als du das Siegel brachtest.“
„meine Güte, du hast Recht.“ Lucifer rieb sich das Kinn und sah Sirius amüsiert an. „Es ist lange her, dass ich dich so gesehen habe... Sehr lange sogar.“
„Ich habe es nicht darauf angelegt, überhaupt noch einmal freizukommen, Lucifer.“ Sirius rieb sich über seine Handschellen. „Warum tust du all das? Du weißt, dass du unser aller Ende heraufbeschwörst?“
„Ihr denkt alle so egoistisch!“, empörte sich Lucifer und machte eine ausladende Geste. „Ihr denkt immer nur an euch. Hilfe, Hilfe, wir könnten alle draufgehen, tu einer was! Sol, rette uns!“, fügte er mit gespielt hoher Stimme hinzu. „Ihr pathetischen kleinen Würmer. Keiner von euch hat es jemals zu dem Weitblick gebracht, den ich habe.“
„Was bezweckst du?“, fragte Sirius wieder. „Warum haben wir damals das Chaos versiegelt, Lucifer? Erinnerst du dich nicht an den Bund und unseren Eid, es für immer verschlossen zu halten? Der Bund, für den ich mich bis in alle Ewigkeit in Ketten habe legen lassen?“
Lucifers süffisantes Lächeln kam zurück. „Du vergisst da etwas. Ich weiß, wie machtgeil du warst. Ein kleiner, unbedeutender Punkt am Himmel warst du, und du wolltest mehr. Du wolltest aufsteigen. So mächtig werden wie dein Freund Sol hier. Du hast dich schon immer an die Stärksten gehalten; Sol, Gäa, Mane. Dich für Sol zu opfern war nichts weiter als dein letzter, verdammter Versuch, dir Anerkennung zu kaufen. Und hey – immerhin bist du nun der hellste Stern am nächtlichen Himmel. Direkt hinter mir, versteht sich.“ Lucifer verschränkte die Arme und sah das erste Mal wieder zu Tuomas, der sich vor einiger Zeit schon aufgerappelt hatte und versuchte, all das einzuordnen. „Oh... Und da ist ja noch etwas.“ Lucifers Grinsen wuchs in die Breite. „Sol hat es nie erfahren... Nicht wahr? Du hast es vorzüglich vor ihm geheim gehalten.“
„Was?“, fragte Tuomas alarmiert.
„Nein!“, rief Sirius dazwischen. „Lucifer, das geht zu weit. Lass!“
„Was?“, fragte Tuomas wieder, diesmal strenger.
„Tja, tut mir Leid, der Überbringer einer solch fürchterlichen Nachricht zu sein, Sol“, sagte Lucifer mit gespieltem Bedauern. „Aber Sirius hat dir dein Mädchen ausgespannt.“
„Mein M-...“ Tuomas’ Blick wanderte zu Sirius, der sichtlich verzweifelt aussah. „So, so.“
„Sol, glaub ihm kein Wort“, sagte Sirius schwach.
„Wirfst du mir vor, ich würde lügen?“, fragte Lucifer voller Inbrunst. „Ich, der Reinste und Perfekteste von euch allen?“
„Es war anders!“, beschwor Sirius. „Bitte, Sol, ich werde dir alles erklären!“
Tuomas warf ihm einen bösen Blick zu und zündete sich dann eine Zigarette an. „Sei froh, dass ich mir nichts aus Frauen mache, Sirius, andernfalls wär ich wahrscheinlich sehr ungehalten.“ Dann wandte er sich Lucifer zu. „Wer war sie?“
Lucifer begann zu kichern. „Hat Sirius dir so wenig erzählt? Dein Mädchen war Gäa. Eine wunderschöne Frau, wenn du mich fragst. Sie haben sich alle nach ihr verzehrt... Jeder von ihnen wollte sie. Niemand konnte ihrem Blick und ihren Kräften widerstehen. Womöglich war sie stärker als du, Sol... Und seit deiner Versiegelung damals verschwunden. Gänzlich unauffindbar. Offenbar hält dein Bruder sie wirklich sehr gut verborgen.“
„Mein Bruder?“ Tuomas wäre beinahe die Zigarette aus dem Mundwinkel gefallen. Sirius rieb sich verloren über die Stirn.
Lucifer brach in anhaltendes Gelächter aus. Er fasste nach dem Pfeiler einer nahestehenden Straßenlaterne und stützte sich daran ab. „Sirius, du hast auf voller Länge versagt. Aber wirklich auf voller Länge.“ Er rieb sich über die Augen und strich sich die Haare glatt, kicherte leise. „Wisst ihr was, solange Sol noch nicht mal weiß, was wirklich damals passiert ist, lasse ich euch in Frieden.“ Er beugte sich vor. „Du kannst deinen Hass gegen mich... oder gegen Sirius schüren, Sol. Ich bin gespannt, wie du dich entscheidest.“ Er breitete die Arme aus. „Auf Sirius’ Seite bleibt dir nichts als die erneute Versiegelung. Auf meiner aber... Auf meiner winkt dir der vollkommene Neuanfang entgegen! Deine Entscheidung, Sol. Oh, und noch etwas“, fügte er hinzu, während sich sein Körper langsam wieder unter Ziehen und Zerren in den einer Frau verwandelte. „Ich habe niemals einen Keil zwischen dich und Gäa treiben wollen. Im Gegensatz zu deinem Wächter da.“ Lucifer warf Sirius ein abwertendes Lächeln zu. Dann flackerte Tuomas’ Bild vor Augen, und von einem Augenblick auf den anderen war Lucifer verschwunden – und die Welt wieder normal. Menschen mit Einkauftüten eilten an ihm vorbei und versperrten die Sicht auf Sirius. Das Hochhaus und das Blumengeschäft waren vollkommen unangetastet. Alles war normal, als sei nie etwas passiert.
Tuomas spürte, dass seine Hände zitterten. Er zog seine Zigarettenpackung aus der Hosentasche und wollte sich eine Zigarette anzünden, merkte aber, dass er schon eine im Mund hatte.
Sirius trat durch die Menge an ihn heran.
„Du hast mir noch einiges zu sagen, nehme ich an“, sagte Tuomas. Sirius nickte schweigend. „Warum hast du heute Nacht nicht alles erzählt?“
„Ich dachte, das würde für’s Erste reichen. Ich hatte wirklich vor, es dir zu sagen...“, sagte Sirius schuldbewusst.
„Auch, dass du meine Freundschaft zu deinem Vorteil genutzt und mir sogar meine Freundin ausgespannt hast?“, fragte Tuomas staubtrocken. Sirius wandte schuldbewusst den Blick ab. Tuomas inhalierte tief und blies den Zigarettenrauch dann langsam durch die Nase. Dann klopfte er Sirius auf die Schulter. „Egal. Ich kann mich eh nicht an sie erinnern. Was soll’s also. Komm jetzt, ich muss noch einkaufen.“
Sirius schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Tuomas schob den Zigarettenstummel mit der Zunge von einem Mundwinkel in den anderen und erwiderte das Lächeln ein wenig.
Mitten unter all den Menschen stand er und sah hinauf in den Himmel.
Über ihm schien die Sonne.
Wird fortgesetzt.
Zu dem Teil hier will ich ordentlich Meinungen hören! Bezüglich der Kampfszene und der Logik et cetera. Vielen Dank. ^__^/⁂ NæhmachineryPremonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
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Sehr schön.
Mehr. oo
. Eine Bombge, die direkt neben einem explodierte, konnte kaum schlimmeren Schaden anrichten.
Man schreibt es Bombe.
Kann sein, dass ich nicht gut gelesen habe, aber ich wundere mich, wieso Tuomas/Sol plötzlich wieder so gut kämpfen kann. Oder konnte er das bisher bewusst immer?Original von Sirius
"Leise rollt ein Spambusch durch die Threadwüste,
während ein einsamer Cowboy auf seiner Mundharmonika
das Lied vom schließenden Moderator spielt."
~ Bye folks. I enjoyed these past years within this community. 9 years ♥ ~
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"So gut"? Er macht doch gar nichts. xD einen einzigen Angriff, das ist alles. xD; Und der war nicht mal offensiv.⁂ NæhmachineryPremonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
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Hussa! Sachen zum Kritisieren. :3
(Ist vermutlich wieder viel Bagatellzeugs dabei, aber besser das als gar nichts.)
Original von FoWo
"Unnutzer Vollidiot!“
Soweit ich weiß, heißt es "unnütz", oder?
Original von FoWo
Er prallte mit voller Wucht durch die Fensterscheibe eines Blumenladens. Er konnte nichts mehr tun, außer schützend die Arme um den Kopf zu schlingen.
Er landete zwischen den Stiefmütterchen und Narzissen und ein Schauer von Glassplittern und Blütenblättern ging auf ihn nieder.
Das hier liest sich ziemlich holperig, weil die Sätze stets mit dem gleichen Wort beginnen.
Original von FoWo
Tuomas rollte sich zur Seite, breitete gleichzeitig einen Luftschild um sich aus, um etwaige Angriffe vorzubeugen und kam mit einigem Sicherheitsabstand zu Lucifer wieder auf die Beine.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Hinweis etwas mit falscher oder richtiger Formulierung zu tun hat, aber den Lesefluss betreffend würde ich hier den Plural "etwaigen Angriffen" um Längen bevorzugen.
Original von FoWo
Eine Veränderung ging in Lucretia vor [...]
Lucifers Verwandlung sieht man gewissermaßen mit Tuomas' Augen, daher halte ich die Formulierung, dass die Veränderung in ihr vorgeht, für etwas unglücklich.
Original von FoWo
„Und ich werde mir den Spaß erlauben, und dich ein bisschen ärgern.“
Da fehlt ein "Sol", wenn ich mich nicht irre.
Original von FoWo
[...] riss den ganzen Inhalt des Blumenladens [...]
Mir würde "die gesamte Einrichtung" hier wesentlich besser gefallen.
Original von FoWo
Eine Bombge, die direkt neben einem explodierte, konnte wohl kaum schlimmeren Schaden anrichten.
Ein g zu viel. Außerdem würde ich das im Zitat markierte Wort ergänzen.
Original von FoWo
Tuomas’ Angriff saß, die Blitze verloschen.
Ist zwar sicherlich ein sinnvolles Synonym, aber "traf" würde ich an dieser Stelle doch dem "saß" vorziehen. Es soll eine Actionszene sein, da kann man lieber etwas direkter formulieren.
Original von FoWo
„meine Güte, du hast Recht.“
Etwas mehr Caps, wenn's geht. ;P
Original von FoWo
Dann flackerte Tuomas’ Bild vor Augen [...]
"Es flackerte vor seinen Augen" oder "Tuomas' Blick verschwamm" wären ja ganz sinnvoll, aber das hier sieht mir nach einer nicht ganz richtigen Mischung aus. ^^;
Original von FoWo
Mitten unter all den Menschen stand er und sah hinauf in den Himmel.
Über ihm schien die Sonne.
Schöne Anspielung, gefällt mir sehr.
Fazit: Eine gelungene Szene, in der die Action gut umgesetzt ist (wenn auch für meinen Geschmack noch etwas zu rar gesät und mit etwas zu viel Gespräch dazwischen, um es als reinrassige Actionszene zu bezeichnen). Lucien/Lucretias Auftritt mochte ich auch recht gern, aber an manchen Stellen kam es mir etwas überzogen vor. Wenn du ihn weiter in diesem Stil hältst, ist er mir doch definitiv zu schön, strahlend und hell. Desweiteren ist Tuomas zwar sicherlich eine sehr gelassene Person, allerdings glaube ich nicht, dass er nach einem solchen Ereignis sofort wieder denkt "Ach, ich wollte ja noch einkaufen gehen". Das scheint mir doch etwas zu abrupt.
So, das war's von meiner Seite. Ich freue mich wie gehabt auf den nächsten Teil. -
Fazit: Eine gelungene Szene, in der die Action gut umgesetzt ist (wenn auch für meinen Geschmack noch etwas zu rar gesät und mit etwas zu viel Gespräch dazwischen, um es als reinrassige Actionszene zu bezeichnen).
Ich denke mal das es nicht als wirkliche Actionszene geplant war,eher eine Szene die die Story vorantreibt und nebenbei die Fähigkeiten der Protagonisten zeigt.
Falls es aber als Actionszene gedacht ist,geb ich dir Recht.
Mir gefällt die Szene auch gut,ist mal was neues und man erfährt einiges über die Protagonisten.Und ich freue mich schon auf einen ernsten kampf gegen Lucifer (falls es den geben sollte).
PS: Ist Tuomas so männlich das er sich ärgert wenn er erfährt das ihm jemand seine Freundin ausgespannt hat,die er nichtmal "gekannt" hatte oder nichts von ihr wusste? xD -
Original von FoWo
Sein Gesicht war so überirdisch schön, dass Tuomas am liebsten seine Faust darin versenkt hätte, um ihn ein wenig normaler aussehen zu lassen.
Wuahaharr, das ist der schönste Satz, den ich seit langem gelesen habe. XDb Aufs Maul! xD
Äh ja, nach dieser tollen Einleitung: Du lebst also doch noch! Ha!.Zeig dich! Sonst muss ich P42 posten, ohne dass du betalesen konntest. xD
Jedenfalls ein schöner Abschnitt, auch wenn Lucifer/Lucretia/Lucien erstaunlich viel labert für jemanden, der alle umlegen will. xD Dennoch sehr gut gelungen. Die Möchtegern-Fehler, die Si schon erwähnt hat, lasse ich beiseite - allerdings hab ich noch einen gefunden - du hast "Leib" mit kleinem L geschrieben. oOv
Nja, das mit Gäa klingt jetzt auch ganz interessant - zusätzlich zu einer ordentlichen Portion Apokalypse kommt jetzt also noch ne schöne Postion GZSZ dazu. Intrigen und Beziehungen, juhu!
Nja, wie auch immer. Man wartet auf Fortsetzung. oo/Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ulyaoth ()
-
Ach menno, alle Fehler schon genannt *sich schmollend in eine Ecke verzieh*
Aber ich muss Uly im Bezug auf den einen Satz rechtgeben, der ist einfach nur genial, einfach nur toll zu lesen
Yey... äh... mh... ja, sonst wurde ja alles schon gesagt (auch wie toll Deine Story ist, bla bla bla, Du kennst das ja, ich wiederhole mich) also, weiter
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Wow, super Story °_°
Ich sitz jetz seit 3 Stunden vorm PC auf die Gefahr hin, anschiss zu bekommen, weil ich noch so spät am PC hocke (Schulanfang blah blah) ich werd noch Fanatiker °_°
Ich sag nur: mach weiter so!!
So und jetz brauch ich unbedingt noch n ava, aber vielleicht auch morgen -
Tadaa! Da, bitteschön.
Viel zu sagen bleibt eh nicht xD;
[...]
„Ich habe also einen Bruder?“, fragte Tuomas, als er neben Sirius die Regale des Supermarktes entlang wanderte. Sirius schob einen Einkaufswagen vor sich her, und Tuomas warf mit routinierter Zielstrebigkeit Lebensmittel hinein.
„Ja“, sagte Sirius erschöpft. Er hatte sich wieder verändert; die Haare waren wieder kurz und gestylt, von den schweren Eisenketten und den schwarzen Verzierungen auf seinem Körper war nichts mehr zu sehen. Aber er wirkte sehr entkräftet und ratlos.
„Und... wo ist er? Ich meine... Sollte er sich nicht um mich kümmern oder so? Oder, was weiß ich, nach mir suchen, wo ich doch so unglaublich wichtig für das Schicksal dieses Universums bin?“ Tuomas sah hinab auf zwei verschiedene Beutel mit Kaffee, während er mit Sirius redete. Dem kam es so vor, als sei Tuomas noch immer ein wenig verstimmt wegen der Sache mit Gäa – und dass er es ausgerechnet von Lucifer hatte erfahren müssen. Aber wer würde es ihm verübeln...
„Na jaa...“, murmelte Sirius gedehnt und stützte die Ellen auf die Stange des Einkaufwagens. „Mane ist, wie soll ich sagen... weniger dir zugetan als vielmehr Gäa.“
„Hinter der scheint aber auch jeder her zu sein“, murrte Tuomas und stellte beide Kaffeepackungen beiseite und schlenderte weiter.
Sirius schob ihm den Einkaufswagen treu hinterher. „Wie Lucifer schon sagte, sowohl ihr Körper als auch ihre Kräfte waren durchaus verlockend und...“ Sirius brach ab, denn Tuomas schnitt ihm durch sein bloßes Schweigen das Wort ab. Sirius starrte gegen Tuomas’ Hinterkopf und biss sich auf die Unterlippe. „Hör zu, Sol... Tuomas“, verbesserte er sich. „Das mit Gäa ist unglaublich lange her, und es war ein Fehler. Und es tut mir leid. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich das tun.“
„Ich glaube normalerweise nicht daran, dass Menschen sich ändern können, Sirius.“ Tuomas bog scharf nach links in eine Regalreihe ab.
Sirius folgte ihm und versuchte, ihn zu besänftigen. „Sie brauchte zu dieser Zeit Trost, den sie bei dir nicht finden konnte, weil du...“
„Und da hieltst du es für besser, sie flachzulegen? Das scheint mir eine ziemlich unorthodoxe Methode zu sein.“ Tuomas hielt es noch immer für notwendig, Sirius anzusehen, und kaute auf einem Zahnstocher herum, weil er im Supermarkt nicht rauchen durfte, aber nervös wurde, wenn er nichts im Mund hatte.
„Ich habe einen Fehler gemacht und kann ihn nicht rückgängig machen. Mehr als mich entschuldigen bleibt mir nicht übrig. Ob du mir verzeihst oder nicht, ist deine Sache“, sagte Sirius seufzend. „Leider hatte Lucifer recht, als er sagte, dass es an dir liegt, auf welche Seite du dich stellst. Wobei ich hoffe, dass das mit Gäa nichts ist, um dich umentscheiden zu lassen.“
„Wenn ich das täte, was würde passieren?“ Tuomas blieb stehen und wandte sich Sirius wieder zu. „Wahrscheinlich würden wir alle draufgehen, oder?“
Sirius sah ihn überrascht an, weil er keineswegs mit so einer Frage gerechnet hatte. „Ähm...“ Er rieb sich den Nacken. Und für einen Moment glaubte Tuomas, die Ketten aufblitzen zu sehen. „Na ja“, fuhr er nach einer Weile fort. „Wenn du Lucifer unterstützen würdest, würde früher oder später das Chaos ausbrechen... und damit wär’s das.“
„Das, Chaos, das Chaos“, sagte Tuomas verärgert. „Alle reden davon, aber was genau ist das überhaupt?“
Sirius zuckte die Schultern. „Die Ultimative Zerstörung... der Anfang Allens... Schwer zu sagen. Ich habe es nie selbst gesehen.“ Er lächelte etwas bitter. „Lucifer hat schon recht, besonders stark war ich nie. Aber die Stärksten von uns, darunter du und Lucifer, haben es damals versiegelt, und damit den Kosmos geschaffen.“
„Ist es ein Mensch?“, fragte Tuomas langsam.
„Überrascht dich das?“, fragte Sirius. „Wobei Mensch wahrscheinlich eh nicht passt. Aber menschliche Erscheinung hat es wohl, ja. Ebenso wie du und ich. Und Menschen sind wir ja auch keine.“
Ein Mädchen war in ihre Reihe eingebogen und hatte wohl einen Teil ihrer Unterhaltung mitbekommen, denn sie blickte die zwei so entfremdet an, dass Tuomas sich dazu herabließ, sie anzustarren. Als sie seine Augen sah, machte sie, dass sie davonkam. Tuomas seufzte. „Also, so wie ich das heute Nacht verstanden hatte, war ich... eine Art Schloss, oder Siegel, auf dem Gefängnis zum Chaos, nicht wahr?“
„Exakt, so kannst du es dir vorstellen.“
„Und Lucifer hat... das Schloss, also mich... aufgebrochen?“ Tuomas legte die Stirn in Falten, weil er nicht umhin kam, das mentale Bild, das er vor Augen hatte, sehr seltsam zu finden.
„Ja. Aber“, fügte Sirius hinzu, „du warst nicht das einzige Siegel. Ehrlich gesagt besteht das ganze Gefängnis nur aus Schlössern, die aneinander gekettet waren. Wie... eine Kette aus Vorhängeschlössern. Aber nur ein Siegel zu brechen reicht in dem Fall. Weil das Chaos durch die Lücke, die in der Versiegelung durch dein fehlen aufgetreten ist, ausbrechen kann. Es steht nicht in Lucifers Macht, jedes Siegel zu brechen – also knackt er nur deines, und muss dafür halt ein wenig warten, bis das Chaos nach außen gesickert ist. Wie... Nebel.“
„Ein wenig?“, wiederholte Tuomas. „Wie lange ist ‚ein wenig’?“
„Na ja... Sirius rechnete kurz nach. „Vor fünf Jahren hat Lucifer das Siegel gebrochen; zu der Zeit, als du auf dieser Erde zu Bewusstsein kamst und ich gleichermaßen befreit wurde. Ich nehme an, dass es bald soweit ist – sonst würde Lucifer wohl auch kaum so vehement versuchen, dich zu beseitigen oder wenigstens gegen mich zu stellen.“
„Apropos du...“ Tuomas hatte seine Einkäufe fortgesetzt und verschiedene Packungen Müsli in den Einkaufswagen geschmissen. „Du sagst, du bist mein Wächter... Was bedeutet das?“
„Ich hatte es heute Nacht schon erwähnt“, sagte Sirius und schob Tuomas brav den Einkaufwagen hinterher. „Ich bin so was wie dein... dein Backup. Das heißt... ich war sozusagen direkt mit dir verbunden. Es war Gäas Idee, um genau zu sein. Sie wollte sich versiegeln lassen, so lange du auch versiegelt wärst. Ich glaube, sie wollte nicht alleine sein, solange du, also ihr Geliebter, nicht da warst. Durchaus nachvollziehbar, aber ich wollte nicht riskieren, sie nicht bei Bewusstsein zu haben, sollte etwas passieren. Ich hatte viele Fehler gemacht, und wie Lucifer schon ganz richtig gesagt hat, habe ich mein Gewissen beruhigen wollen. Also hab ich mich in Ketten legen lassen, so lange, bis dein Siegel irgendwann brechen würde. Zumal wir davon ausgehen konnten, dass du dich an nichts von alledem noch erinnern würdest, sollte es mal so weit kommen. Es war meine Aufgabe, dich ausfindig zu machen, sobald ich freikäme, und dir dann zu erklären, wer du bist und was deine Aufgabe ist. Tja, und hier stehe ich.“
„Du hast heute Nacht viel ausgelassen“, sagte Tuomas langsam.
„Tut mir leid“, sagte Sirius zum tausendsten Male. „Du sahst ziemlich erledigt aus nach einer Weile, und ich wollte dir zeit geben, das alles zu verarbeiten.“ Er rieb sich die Stirn. „War wohl wieder ein Fehler meinerseits. Ich bin für Fehler prädestiniert.“
Tuomas sagte eine zeitlang gar nichts. Er schwieg einfach vehement, und Sirius ließ ihn in Ruhe. Tuomas bezahlte an der Kasse schweigend, ließ aber Sirius den Pappkarton mit dein Einkäufen tragen. Draußen zündete er sich als erstes eine Zigarette an, inhalierte tief und blies den Rauch, wie für ihn üblich, langsam durch die Nase, während sein Blick irgendwo in der Ferne war. Sirius ging ein paar Schritt hinter ihm her, als sie durch die Stadt zur Haltestelle der Straßenbahn gingen. Er glaubte schon, Tuomas habe ihn vergessen, als der ihn ganz plötzlich wieder ansprach:
„Erzähl mir von Gäa.“
„Hä?“, machte Sirius und brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. „Oh, das ist nicht einfach.“ Er überlegte eine Weile und sagte dann zögernd: „Was willst du wissen?“
„Wer sie war, wie sie war... Ich weiß nicht, alles.“ Tuomas zuckte die Schultern, warf seinen Zigarettenstummel beiseite und zündete sich sofort eine neue an. „Es... wundert mich, dass ich in der Lage gewesen sein soll, jemanden... geliebt zu haben.“ Das Thema schien ihm mehr als angenehm zu sein, denn Sirius unterhielt sich wiedereinmal nur mit Tuomas’ Hinterkopf.
„Ich glaube, der große Unterschied zu dir jetzt und zu Sol früher ist, dass Sol es zugelassen hat, wenn sich ihm jemand annähern wollte“, sagte Sirius nach einer Weile. „So wie Vanessa zum Beispiel. Merkst du nicht, dass sie dich mag?“
Tuomas schwieg erneut, bis sie an der Haltestelle der Straßenbahn angekommen waren. Dort lehnte er sich gegen ein Gitter und nahm die Zigarette aus dem Mund. „Du musst zugeben, dass es ziemlich naiv wäre, sich jetzt, wo es bald eh um die Wurst geht, noch mit jemandem anzufreunden, oder nicht? Im schlimmsten Fall würde ich ihr Leben oder zumindest ihre Gesundheit riskieren.“
Sirius runzelte die Stirn, grinste dann aber. „Das klingt schon mehr nach Sol – bloß niemanden gefährden.“
Tuomas schnaubte abfällig. „Das glaubst du ja selbst nicht. Andere Leute interessieren mich einen Scheißdreck.“
„Du magst sie.“
„Nein!“, verteidigte Tuomas sich vehement.
„Doch.“
„Nein.“
„Und wie.“
„Diese Unterhaltung ist definitiv unter meinem Niveau“, knurrte Tuomas und wandte sich ab.
„Jaja“, machte Sirius amüsiert. Tuomas wollte etwas sagen, wurde aber von der Straßenbahn unterbrochen, die quietschend neben ihnen hielt. Die zwei Männer zwängten sich zwischen die anderen Leute, und während Tuomas wieder Sirius’ Blick mied, grinste der vor sich hin.
Wird fortgesetzt.⁂ NæhmachineryPremonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
The world in a cyclone, pouring out.
No escape, but hey, who cares? Just go with the flow. -
*Blick nach links*
*Blick nach rechts*
Ja wo sind die anderen denn alle hin?
*sich verwirrt am Kopf kratz*
Nya, also mir gefällt der Teil, habe keine Fehler gefunden (das wird langweilig, bau doch wenigstens mal EINEN Rechtschreibfehler oder so ein)... und weiß echt nicht, was ich noch sagen soll. Ist ja jedesmal das Gleiche.
Aber egal, der Mensch ist ja auch ein Gewohnheitstier, also, wirklich, wieder ein super Abschnitt, weiter so -
Meine Meinung hast du ja schon über ICQ bekommen ^^/, insofern habe ich hier nur noch was Kleines für dich. Ist zwar keine richtige Illustration, wie du sie dir gewünscht hast, aber in meiner derzeitigen Faulheit was das Zeichnen angeht, ist das glaube ich das Beste, was rauszuholen ist xD (Wieso sieht man die ganzen Fehler immer erst, wenn es eingescannt ist...?)
img74.imageshack.us/img74/5986/dscn4797iq6.jpg
Au revoir
Taya
Always
I wanne be with you
And make believe with you
[Blockierte Grafik: http://img408.imageshack.us/img408/4391/robotunicornattack238ks.jpg]
And live in
HARMONY HARMONY
OH LOVE
-
Entweder schreibe ich zu schnell, oder all meine leser haben sich gegen mich verschworen. ;____;
Wo seid's denn alle? *schnief* Und das, wo jetzt einer meiner Lieblingsabsätze kommt!! ;___;
[...]
Lucien und Lucretia Bellemonde wohnten offiziell in einer Villa in einem kleinen Vorort. Viel war über das Zwillingspaar nicht bekannt, außer, dass man sie nie zusammen sah. Man munkelte, dass sie sich auseinandergelebt hätten, oder vielleicht doch eine Liebesbeziehung zueinander pflegten, die sie vor der Öffentlichkeit zu verbergen suchen. Aber das musste nichts bedeuten, denn um die beiden Bellemondes wurde viel gemunkelt – weil niemand etwas genau wusste. Aber Antworten auf seine Fragen suchte jeder.
Manchmal kamen die jungen Mädchen auf dem Heimweg von der Schule an den riesigen Anwesen vorbei, blieben vor dem mit einem hohen Zaum umgebenen Grundstück gehen und hofften, Monsieur Bellemonde zu sehen – denn seine Schönheit war weitbekannt. Und in der näheren Umgebungen gab es auch einige junge Männer, die sich damit brüsteten, schon einmal mit Mademoiselle Bellemonde geschlafen zu haben – oder, wenn sie nicht ganz so größenwahnsinnig waren, zumindest behaupteten, von ihr angelächelt geworden zu sein.
Nichts davon stimmte. Lucifer verabscheute Menschen. Lucifer verabscheute alles. Menschen, Tiere, Sirius und Sol und allen voran sich selbst.
Gerade stand er in seiner weiblichen Form, die er bevorzugen gelernt hatte, an dem großen Fenstern in seinem Büro, die Arme vor der üppigen Brust verschränkt, und starrte mit düsterem Blick nach draußen, über den Garten hinweg bis zur Toreinfahrt. Er konnte schon wieder menschliches Pack darum herumschleichen sehen. Vielleicht sollte er sich ein paar tollwütige Pitbulls anschaffen, die sich um das Problem mit den Gaffern kümmern würden...
„Herrin?“ Hinter Lucretia öffnete sich die schwere Holztüre mit einem erstaunlich leisen Klacken und ein großgewachsener Mann kam herein. Er sah aus, als wäre er gerade dem sicheren Tod entronnen. Obgleich sein schwarzer Nadelstreifenanzug zu den teuersten auf dem Markt gehörte, war die Krawatte ungebunden, der Kragen stand offen, das Jackett saß schief. Seine Stimme klang, als würde er jede Sekunde seine Seele aushauchen. Seine langen, braunen Haare waren ungekämmt und wild, und auf seinem Kinn und den Wangen spross der Schatten eines Bartes. Lucretia hielt es nicht für nötig, sich umzudrehen. „Ich bringe den Tee.“
„Stell ihn auf den Tisch“, wies sie ihn an. Hinter ihr klapperte das feine Geschirr, während ihr Diener mit erstaunlich sicheren Händen den Tee eingoss und zwei Stück Zucker hineinfallen ließ.
„Hast du Erfolg gehabt, Lucifer?“, fragte der Mann und schob mit der Schuhspitze den Teewagen etwas beiseite und ließ sich auf den herrlich weichen Ledersessel hinter Lucretias Schreibtisch fallen. Er stöberte in den Schreibtischschubladen herum, bis er eine hölzerne Zigarrenschachtel fand, musste aber enttäuscht feststellen, dass sie leer war.
„Primum. Nicht diesen Namen. Lucretia und oder Lucien, je nachdem. Ich weiß nicht, wie oft ich es dir noch sagen soll“, sagte Lucretia, die sich umgedreht hatte und mit gerümpfter Nase zusah, wie ihr Diener die übriggebliebenen Schubladen durchforstete. „Secundum, nein, ich hatte keinen Erfolg – zumindest lebt Sol noch. Und tertium, ich hab die Zigarren alle weggeschmissen. Furchtbares Zeug, und ich hasse diesen Gestank. Kannst du nicht auf etwas stilvolleres Umsteigen, Whiskey oder so?“
„Würdest du den finanzieren?“
„Wenn du dann aufhörst, mir die Bude voll zu qualmen!“, sagte Lucretia genervt. „Warum habe ich dich noch gleich aufgenommen?“
„Weil du Angst vor dem Scheitern hast, Lucifer“, sagte der Mann und hielt triumphierend eine einzelne Zigarre hoch, die er in den Tiefen des Schreibtisches gefunden hatte. Er roch daran und warf dann Lucretia einen amüsierten Blick zu, als diese nach Worten und Fassung rang. „Jaja, ich weiß schon. Hellster Stern am Himmel und so, blabla.“ Er machte eine wegwerfende Geste und zündete sich die Zigarre an. „Belüg dich, solange du willst.“
„Acrux!“ Lucretias Stimme war schrill und schnitt wie Glas. „Mich so zu diffamieren!“
„Oooh, holla. Werden jetzt schwere sprachliche Geschütze rausgeholt? Da ziehe ich bestimmt den Kürzeren.“ Acrux klopfte die Asche seiner Zigarre in einem Aschenbecher auf Lucretias Schreibtisch ab und legte dann die Füße auf die Tischplatte. „Was willst du tun, mich umbringen?“, fragte er dann spöttisch.
Lucretia ballte die Hände, öffnete die wieder, nur um erneut eine Faust zu formen. Innerhalb von Sekunden legte sie ihr weibliches Abbild ab, und noch während sich ihr Körper verzog und verzerrte, stob sie mit energischen Schritten auf Acrux zu. Als sie ihn am Kragen packte und gewaltsam in die Höhe riss, hatte Lucifer seine eigentliche Gestalt angenommen.
„Ich weiß, dass ich dich nicht verletzen kann, Acrux“, zischte Lucien, sein Gesicht so nahe, dass Acrux seinen Atem auf der Haut fühlte. Luciens Augen waren hasserfüllt wie selten. „Aber überstrapaziere meinen guten Willen nicht, oder du verlöschst schneller, als du Schwarzes Loch sagen kannst!“
Acrux löste seinen Kragen aus Luciens verkrampften Fingern und strich sich übertrieben penibel den sowieso schon verknitterten Anzug glatt. „Aber, aber“, sagte er lässig und schob sich die Zigarre wieder zwischen die Lippen. „Kein Grund, so aus der Haut zu fahren, Luciferchen. Ich habe keinen Grund, dich zu hintergehen oder mich sogar auf Sols Seite zu stellen. Ich mag dein Ziel und deine Besessenheit davon, aber in Bezug auf dich selbst bist du unehrlich. Dein eigenes Licht blendet dich.“
Lucien beobachtete mit gerunzelter Stirn, dass es im Raum dunkler wurde. Schwarze Schlieren schlichen über den Boden, durch die Türschlitze, aus den Wänden und Schubladen und Schranktüren. Er wich weiter zurück an die Fenster, durch die Sonnenlicht fiel, aber die Schatten ließen sich nicht aufhalten. Unaufhaltsam kamen sie auf ihn zu, zerrten an seiner weißen Faltenhose und kletterten an ihm hinauf. Aus reinem Selbstverteidigungsreflex brach das Licht aus Lucien heraus, und einen Augenblick lang war alles gleißendweiß.
Als Acrux wieder die Hände sinken ließ, die er schützend vor die Augen gehoben hatte, um nicht zu erblinden, stand Lucifer in weißen und goldenen Gewändern vor dem Fenster, durch das noch immer goldenes Sonnenlicht fiel. Sein Haar fiel fast bis auf den Boden, und auf dem Kopf trug er eine mächtige, glitzernde Krone. Er sah aus wie ein Engel in einer der alten Bibeldarstellungen und für einen Moment lang hätte es Acrux nicht gewundert, wenn alle Engelsgemälde von Lucifer inspiriert worden wären.
„Halte deine Schatten im Zaum, Acrux“, presste Lucifer hervor. Langsam veränderte sich seine Gestalt wieder und er bekam sich wieder unter Kontrolle nach diesem ungeplanten Ausbruch. „Ich bin keiner der Erloschenen, und ich werde auch niemals einer von euch werden.“
Ihr habt Angst vor uns, Lucifer, flüsterte eine körperlose Stimme irgendwo neben seinem Ohr. Dabei wisst Ihr genau, dass wir alle gleich enden werden, wenn Ihr Euren Plan verwahrlicht...
„Verschwindet!“ Lucretia wedelte mit einer Hand in der Luft neben ihrem Kopf herum und richtete sich dann, als sie wieder vollständig in ihrer weiblichen Form dastand, das Jackett. „Ich gebe mich nicht mit Schattenvolk wie euch ab“, fügte sie hinzu und schob stolz das Kinn vor und strich sich durch die langen, goldenen Haare.
Acrux hob langsam die Schultern. „Du solltest dich an sie gewöhnen“, sagte er. „Sie haben dasselbe Ziel wie ich. Und ich arbeite auf deiner Seite, also sind sie dir ebenso untergeben wie ich.“
„Sie machen mich nervös!“, stieß Lucretia hervor.
Und warum? Eine zweite substanzlose Stimme hallte durch den Raum. Weil Ihr wisst, dass Ihr enden werdet wie wir. Euer Plan ist unausgereift, Lichtbringer. Aber wir haben nichts mehr zu verlieren...
„Noch ein Wort, und ich jage euch alle in die Luft!“, schrie Lucretia außer sich. „Ihr habt euer Licht lange schon verloren, aber ich bin mächtig und schön wie eh und je!“
„Das reicht“, sagte Acrux ruhig und hob die Hand. Langsam wichen die Schatten von Lucretias Seite und sammelten sich um ihn. Lucretia entspannte sich sichtlich, als sich die Schatten verdichteten und vage sogar menschliche Umrisse formten. Zwar waren sie nur leblose, wabernde Silhouetten, aber das war besser als Stimmen zu hören, die im inneren des eigenen Kopfes zu sein schienen. „Trink deinen Tee, Lucifer. Deine Nerven brauchen dringend ein wenig Beruhigung“, sagte Acrux leise. Seine Finger strichen durch die wogenden Schatten um ihn herum, als seien es enge Vertraute. Er neigte den Kopf und ließ Lucretia dann sprachlos zurück.
Er wird scheitern, Acrux. Eine dritte, auf seltsam verzerrte Weise weibliche Klingende Stimme erhob sich. Leise und zitternd klang sie, als würde sie jede Sekunde anfangen zu weinen.
„Ich hoffe nicht“, sagte Acrux. „Es steht so viel auf dem Spiel.“ Er lächelte und strich mit den Fingern durch den schwarzen Schatten neben sich. „Ich habe nicht mehr lange... Und die Zeit, die mir noch gegeben ist, will ich nutzen.“
Aber Suhail Hadar hat recht! Die erste Stimme meldete sich wieder und klang aufgebracht. Sieh ihn dir an, Acrux. Er hat panische Angst davor, zu scheitern – und irgendwann zu erlöschen wie wir. Unter diesen Voraussetzungen kann er nicht gegen Sol gewinnen!
„Ein Grund mehr, auf ihn aufzupassen“, sagte Acrux ruhig und ließ den Blick über die drei wogenden Schattenmenschen wandern, die um ihm herumstanden. „Ich bin froh, dass ihr noch bei mir seid“, sagte er. „Denn so sind wir stärker. Wir werden unser Ziel zuende bringen und Lucifer so gut unterstützen wie uns möglich ist.“
Ich mag ihn nicht, meldete sich die weibliche Stimme Suhail Hadars leise neben Acrux’ Ohr. Können wir nicht alleine versuchen, unser Ziel zu erreichen?
„Könnten wir...“ Acrux hatte sich wieder in Bewegung gesetzt und wanderte die riesigen, aber grabesstillen Gänge des Anwesens entlang. „Aber so haben wir definitiv bessere Chancen. Zumal er uns gut gebrauchen kann, denn...“ Seine Lippen umspielte ein böses Lächeln. „... nicht einmal Sol könnte uns noch etwas anhaben. Seht unser Erlöschen doch mal von der positiven Seite.“ Er blickte in die Runde. „Ras Alhague, Yed Prior, und meine schöne Suhail Hadar.“ Er wusste, sie erwiderten seinen Blick nicht und seufzte. „Seid optimistischer. Ich weiß, dass ich nicht mehr lange habe – aber für Alpheraz reicht es vollkommen. Und ob Lucifer scheitert oder nicht, kann uns doch im Endeffekt egal sein... Für uns ist es eh zu spät. Egal, wie diese geschichte ausgehen wird. Wir sind die Erloschenen.“
Er beschleunigte seinen Schritt etwas, und seine drei treuen Begleiter folgten ihm, wenngleich auch um einiges besorgter als er.
Wird fortgesetzt.⁂ NæhmachineryPremonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
The world in a cyclone, pouring out.
No escape, but hey, who cares? Just go with the flow. -
und einen Augenblick lang war alles gleißendweiß.
Schreibt man gleißend weiß nicht auseinander?
Egal, wie diese geschichte ausgehen wird.
Geschichte groß
Ja, das war's schon wieder an Fehlern, ansonsten, hey Du bist einfach zu schnell, vermutlich sind noch ein paar im Urlaub, die werden 'nen Herzinfarkt bekommen, wenn sie zurückkommen und das hier alles sehen -
*dem Herzinfarkt knapp entgeh* xD
...jetzt ist man nur einen Tag lang in Wien und schon verpasst man so viel, tsssk... xD
Nja, was soll ich sagen? Yay? xD Eine äußerst feine Szene, die Erloschenen mag ich irgendwie ziemlich gern - frag nicht, wieso. *lol* Auch Sirius gefällt mir von Mal zu Mal besser.("Da magst sie!" - Tu ich nicht!" - "Tust du wohl!" ^_^v)
Fehler? Nö. Keine gefunden. oo -
Ich finde "Yay" trifft es gut. Sirius ist toll, mit den Erloschenen konnte ich mich noch nicht so anfreunden xDD
Hmm.... Will mehr *sabber* xDDDD -
Omg Oo
Hab ich wohl verpasst,irgendwann hab ich mir Tayaleins Bild angeschaut,aber das Kapitel hab ich verpasst
whatever.
Ich find beide Kapitel toll!
Und die Erloschenen sind auch nett,wobei ich jetzt nicht wirklich mitbekommen hab welche Rolle sie Spielen.
Ich warte aufs nächste
PS: Ist Lucifer nicht irgendwie ein klein wenig Shizophren? ich warte auf eine Szene wo sich Lucien,Lucretia und Lucifer streiten xD
EDIT:
Wo bleibt eigentlich Ferry? xD war der nur ein sidekick oder hat der eine wirkliche Rolle? *ihn mag*Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dark-linky ()
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