Der Naga

    • Öh... die Bewertung hast du wohl teilweise auch mir zu verdanken^^
      Irgendjemand hat dieser Story vorhin nämlich nur eine 4er-Bewertung verpasst. Das konnte ich natürlich nicht so lassen^^

      Ansonsten kann ich mich (mal wieder) nur meinem Vorredner anschließen.
      Wieder sehr schön geschrieben! Tatsächlich wird es von Teil zu Teil immer ein Stück besser.

      Und ja, Lomeelinde ist wirklich verdammt arrogant. Rassistisch? Hm... eigentlich schon XD
    • Original von Naboru
      Öh... die Bewertung hast du wohl teilweise auch mir zu verdanken^^
      Irgendjemand hat dieser Story vorhin nämlich nur eine 4er-Bewertung verpasst. Das konnte ich natürlich nicht so lassen^^

      Ansonsten kann ich mich (mal wieder) nur meinem Vorredner anschließen.
      Wieder sehr schön geschrieben! Tatsächlich wird es von Teil zu Teil immer ein Stück besser.

      Und ja, Lomeelinde ist wirklich verdammt arrogant. Rassistisch? Hm... eigentlich schon XD


      Jep, bei mir auch, teileweise *gg*

      Und ja, ansonsten kann ich mich auch nur Uly anschließen, so muss ich es nicht selber schreiben ;)

      Und nein, also ich finde nicht, dass L. rasistisch ist... voreingenommen (oder so was in der Art) würde ich eher sagen.
    • *hüstel* Update kommt. Bin schon fleißig am Schreiben. Es wird aber doch noch nicht Kapitel drei, sondern eher noch mehr von Kapitel 2. *kann sich nicht mit sich selbst einigen*

      Egal. Ich habe einen grund, warum ich hier bin:
      Wäre es... eventuell eine gute Idee, die Story mit dem Ende zu beginnen? Sodass quasi die ganze Geschichte ein Flashback ist?
      *auf unterlippe kau* Ich weiß nicht, mir gefällt die Idee ganz gut... Normalerweise führt sowas dazu, dass eine Story ziemlich zügig fesselt... und ich finde meine Anfänge immer soooooo langweilig!! (Ich meine, ellenlanges beschreiben der Charaktere, bweh.) ... muh... muh?
      Was denkt ihr?
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Also an für sich finde ich solche Ideen immer gut, aber bitte, du kannst doch nicht schon wieder von vorne beginnen! Da werden wir ja alt und grau bis du durch bist!
      Außer, okay, wenn du sagst, du schreibst nur eine Szeene nach vorne und damit basta, dann soll es mir recht sein, aber wenn du noch mal 10 Seiten nach vorne klebst und dann alles nochg mal veränderst dann werd' ich hier irgendwann wahnsinnig!
    • Was erwartest du? Ich arbeite hier an einem Roman, nicht nur irgendeiner Fanfiction. Romane reifen. Es gibt Autoren, die arbeiten jahrelang an ihren Storys, und ich habe schon ein enormes Tempo drauf... was auch daran liegt, weil ich zügig erzähle. (Als Buch würde der Naga kaum 250 Seiten haben.... *heul* Die Protagonisten treffen ja schon auf Seite... 9 aufeinander. vergleiche das bitte mal einer mit dem Herrn der Ringe.)
      Aber keine Sorge, eben aus diesem Grund wäre die Anfangsszene wohl kaum länger als ein, zwei Seiten...
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    • Ich habe ein Problem. Obwohl ich genau weiß, wie ich weitermachen soll... fehlen mir die Worte. Ich... kann... einfach nicht... auf den Punkt bringen, was ich sagen will. Es ist zum...!! Arrgh. Ich fühl mich so kreativ, aber... aber....!! Deswegen geht es hier auch nur so langsam weiter.... Sorry.
      Aaargh. *haarerauf*
      *tief lufthol* Jedenfalls, dieser Absaz kommt direkt hinter den anderen. ich hab mich dagegen entschieden, so früh schon einen Absatz zu machen.

      ~

      Als sie in einer Seitenstraße den schwachen Lichtschein der Nachtlaterne eines Wächters flackern sah, erwog sie kurz, einfach so zu tun, als hätte Angoe sie angefallen. Eingesperrt würde er ihr besser gefallen; Hauptsache, weit weg. Aber sie war sich nicht sicher, ob ein Mensch in der Lage wäre, Angoe mit seiner neugewonnenen Kraft zu überwältigen; überdies, schalt sie sich selbst, würde sie niemals um Hilfe bitten.
      „He“, riss Angoe sie aus ihren Gedanken. Sie hatten eine Weile geschwiegen; Angoe hatte sie weit hinein in das schlechteste Viertel der Stadt getragen, bis er innegehalten hatte, und bei ihrem Tempo würden sie noch ein Weilchen unterwegs sein, bis sie wieder beim dem Gasthaus ankämen, in dem Lomeelinde ihr kleines Zimmer gemietet hatte.
      „Was“, machte Lomeelinde, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, interessiert zu wirken. Sie ging einfach weiter.
      „Du hast mir deinen Namen noch nicht gesagt“, sagte Angoe und fügte nach einer kurzen Pause hinzu: „Wobei ich natürlich auch gern bei ‚Elfe’ bleiben kann, wenn du glaubst, dass meine Zunge nicht in der Lage ist, deine märchenhafte Sprache auszusprechen.“
      Lomeelinde schwieg einen Augenblick. Sarkasmus schien ihm ebenso zu gefallen wie ihr. „Und dein Name?“
      „Mein Name?“, fragte Angoe überrascht und blieb stehen. „Angoe. Angoe Ithilis Otar. Der zweite, wenn du es ganz genau haben willst.“
      „Hnf“, machte sie und widmete ihm keine weitere Aufmerksamkeit. Angoe folgte ihr wieder und wartete eine Weile, bis deutlich wurde, dass sie keineswegs vorhatte, ihm zu antworten.
      „He“, sagte er wieder.
      „Lomeelinde.“
      „Was?“
      „Lomeelinde. Das ist mein Name. Ich wiederhole mich nicht gern.“
      „Lomeelinde?“
      Sie sah über die Schulter. „Möchtest du doch lieber bei ‚Elfe’ bleiben?“, sagte sie mit diesem süffisanten Lächeln, das er schon gut kannte.
      „Nein. Lomeelinde ist schon in Ordnung. Ziemlich langer Name, oder?“, fügte er hinzu.
      „Wir Elfen können uns eben auch lange Namen merken, Gegensatz zu euch Menschen“, sagte sie kühl. „Unsere Sprache hat für euch Menschen eine unerreichbare Schönheit und Eleganz“, erklärte sie ihm noch, etwas aus dem Zusammenhang gerissen.
      „Zu schade, dass ich kein Mensch mehr bin“, zischte Angoe giftig zurück.
      Lomeelinde musste grinsen. „Dann solltest du dir den Namen ja merken können!“
      Angoe sparte sich einen weiteren. An ihre spitze Zunge würde er sich wirklich noch gewöhnen müssen. Er hatte nie eine Frau getroffen, die solche Widerworte gab. Er blieb einfach schweigend hinter ihr und beobachtete, wie ihr volles, grünes Haar bei jedes Schritt auf ihrer Hüfte mitwippte.
      „Dein Haar ist seltsam“, sagte er.
      „Sagt ausgerechnet ein Mann, der ein halber Lindwurm ist“, erwiderte sie.
      Angoe runzelte die Stirn. Dieses gehässige Biest. Er startete einen neuen Versuch: „Bist du eine Waldelfe?“
      „Macht das für dich einen Unterschied, ob du es weißt oder nicht?“
      „Nein“, gab er ehrlich zu. „Eigentlich nicht. Ich versuche lediglich, die Stimmung ein wenig zu heben. Du bist kalt wie ein Eisblock.“
      „Sehr schön. Genau das ist meine Absicht. Und jetzt sei still, ich versuche zu denken.“
      „Könnt ihr Elfen das nicht, wenn jemand redet?“
      Diesmal war es Lomeelinde, der die Worte fehlten.
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    • Hey, komm, ist doch ganz gut... aber ich weiß was du meinst... man weiß, was man sagen möchte, aber man weiß nicht WIE man es sagen soll... oh, das kenne ich nur allzu gut!
      Aber trotzdem schön!
      Also, wenn du es irgendwann schaffst, das unaussrechbare auszusprechen, dann schreib weiter, ehe es sich wieder wie der Morgennebel auflöst! :ugly:
    • Huaah! Ich liebe diese bissigen Dialoge! XD Und das mit dem langen Namen kommt mir irgendwie bekannt vor.... :] *dieStorymag*

      ..ach ja, es muss glaub ich heißen ..."IM Gegensatz zu euch Menschen..." Du hast das 'im' vergessen. ^^


      Mir gehts oft genauso wie dir. Hunderttausend Ideen im Hirn, aber es fehlen einfach die passenden Worte dazu. X__X Aber das kriegst du schon hin, ich vertraue dir einfach. ^^


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Es geht weiteeeer. *flöt* Meine Muse hat mich wiedermal geküsst. ^^
      Hier habt ihr das Ende von Kapitel 2! Wir sind bei 21 Seiten... ^^



      Elfen waren nicht von Grund auf gut. Angoe wusste das, seit er klein war. Sicherlich, sie waren schön und weise, sie verstanden sich in der Politik und beherrschten die Magie der Natur. Aber das setzte nicht voraus, dass sie gut waren. Elfen standen auf ihrer eigenen Seite.
      Der Politiker in Angoe hatte das immer im Hinterkopf und verfluchte den Fakt, dass er abhängig von Lomeelinde war. Er schmiedete bei sich Pläne, um die Szenerie umzukehren. Zwar würde er immer derjenige sein, der auf die Magie der Elfe angewiesen war, aber das bedeutete nicht, dass es nicht Mittel und Wege gab. Schließlich war er, äußerliche Gestalt hin oder her, noch immer er Thronfolger eines der wichtigsten Königreiche des Landes.
      Angoe traute Lomeeinde nicht ein Fingerschnippen weit. Da mochte sie so hübsch sein wie die Liebesgöttin, aber Angoe würde seine Meinung diesbezüglich nicht ändern.
      Sie gingen schweigend. Obwohl Angoe Hals über Kopf vor den Nachtwächtern geflüchtet war, ohne wirklich darauf zu achten, wohin er unterwegs war, schien Lomeelinde genau zu wissen, wie sie zu ihrem Gasthof zurückkam.
      Und tatsächlich, als im Osten die ersten zarten Sonnenstrahlen durch den morgendlichen Frühnebel brach, erreichten sie die schmale Seitengasse, in der ihre Zwangsgemeinschaft begonnen hatte.
      Lomeelinde warf einen Blick auf die etwas größere Straße, die unter ihrem Gasthofzimmerfenster entlang führte. „Niemand zu sehen“, sagte sie und trat aus der Gasse.
      Angoe folgte ihr weitaus vorsichtiger. „Was hast du jetzt vor?“
      „Was wohl. Ein paar Stunden Schlaf bekommen. Den brauche ich um meine Magie aufrecht zu erhalten. Ansonsten könnte es sein, dass ich dich beim nächsten Mal aus Versehen in einen Regenwurm verwandle, weil ich mich nicht unter Kontrolle habe. Na ja, kriechen kannst du ja schon ganz gut, insofern...“
      Angoe beleckte sich mit seiner langen, dunkelroten Zunge die Lippen und fletschte ein bisschen die Zähne. Es reichte aus, um sie zum Schweigen zu bringen. Sie wandte sich um. Ihr Zimmer war nach wie vor im ersten Stockwerk. Das Fenster stand noch immer offen. Sie runzelte die Stirn.
      Angoe betrachtete sie, sein Blick glitt zwischen ihr und dem offenen Fenster hin und her. „Musst du da rauf?“
      „Ja, ich bin eben rausgesprungen...“ Lomeelinde erwog, eventuell einen Flugzauber zu benutzen, aber die benötigten viel Magie, und da sie kaum geschlafen hatte und die paar Stunden Schlaf, die sie gehabt hatte, von Albträumen gefüllt gewesen waren, war sie sich nicht sicher, ob ihre Magie stabil genug war.
      Angoe erledigte das Problem für sie. Ehe sie protestieren konnte, hatte er sie in einen Arm genommen und sich mühelos an einem Baum, der etwas versetzt vom Fenster stand, hochgezogen.
      Lomeelinde zappelte. „Wirst du mich wohl loslassen!“
      Angoe antwortete nicht, Mithilfe seines überaus kräftigen und beweglichen Schlangenschwanz und einem freien Arm schlängelte er sich auf einem Ast entlang. Von Lomeelindes Fenster trennten ihn aber noch immer einige Fuß. Angoe schlang fest seinen Schwanz um den Ast und stieß sich ab, schwebte hoch über den Boden entlang, verzog das Gesicht in der Anstrengung, die er für die Muskeln seiner Körperteile brauchte.
      Er setzte Lomeelinde sanft und unversehrt auf ihren Fenstersims. Ihre nackten Beine baumelten in der Nachtluft. Zerstreut beobachtete sie, wie Angoe nach der Fensterbank griff und sich mit einem Ruck in das kleine Zimmer zog. Die ganze Aktion, vom Boden bis hierher, hatte ihn kaum mehr als eine Minute Zeit gekostet. Er war schnell und stark.
      Lomeelinde blinzelte und hüpfte dann leichtfüßig in das Zimmer. Angoe saß vor ihrem Bett auf dem Boden und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Er trug keinen Pony, nur ab und zu fiel ihm eine der kürzeren Strähnchen in die Augen.
      „Was sitzt du da? Das ist mein Bett. Wenn du glaubst, dass ich dich da schlafen lasse, hast du dich geschnitten.“
      „Schon klar, deswegen liege ich ja auch nicht drin. Darf ich wenigstens eins von den Kissen haben?“ Nicht einmal ein Danke bekam er zu hören. Aber jetzt, wo er hier saß, im Schutz eines geschlossenen Raumes, überkam ihm die Müdigkeit. Angoe war zu erschöpft zum Streiten. Er wollte nur noch schlafen.
      Lomeelinde machte ein unwilliges Geräusch. „Meinetwegen“, sagte sie dann. „Aber die Decke bekomst du nicht.“
      Angoe antwortete nicht, er langte nur nach oben, zog ein Kissen vom Bett, warf es neben sich auf den Boden, rollte sein lästiges Anhängsel zusammen und schlief ein, ehe sein Kopf das Kissen berührte.

      Lomeelinde hatte ihn eine Weile beobachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass es besser für sie war, nicht mit ihm gesehen zu werden. Sie nahm leise ihre Robe und ihren Reisebeutel, packte ihre Sachen ein und drehte sich zum Fenster. In ein paar Stunden würde man die Stadttore öffnen, und sie wäre längst über alle Berge, bis er aufwachen würde. Sollten die Menschen gucken, was sie mit ihrem Naga machten. Ob sie ihn brieten, einsperrten oder an den Zirkus verkauften; ihr war es gleich.
      Sie hielt inne.
      Auf dem Fenstersims saß ein Vogel. Es war der große weiße Vogel mit den regenbogenfarbenen Spann- und Schwanzfedern. Er hatte seinen langen Hals gereckt und sah Lomeelinde an.
      Sie startete einen neuen Versuch und ging langsam auf ihn zu. Der Vogel rührte sich nicht. Sie strich ihm sanft über den Kopf.
      „Wo kommst du her?“, fragte sie. „Ich habe noch nie einen Vogel wie dich gesehen. Bist du jemandem entflogen?“
      Der Vogel sah sie an. Sie lächelte zurück. „Du bist wunderschön“, hauchte sie und strich über die schillernden Federn des Geschöpfes. Es blinzelte. Lomeelinde nahm ihren Beutel und die Robe wieder auf, die sie hingelegt hatte, als sie auf den Vogel zugegangen war. „Magst du mich begleiten? Ich verlasse diese Stadt. Vielleicht gehe ich zurück nach Hause... Es würde dir dort gefallen. Es ist ein Tal, in dem nur Elfen leben. Ich war lange nicht mehr dort, meine Ausbildung hat mich von dort ferngehalten.“
      Der Vogel sah sie an und rührte sich nicht von der Stelle. Lomeelinde runzelte ein bisschen die Stirn. „Machst du mir Platz? Ich muss aus dem Fenster raus. Die Tür kann ich nicht benutzen.“
      Der Vogel legte sein Köpfchen schief und sah dann an Lomeelinde vorbei. Sie drehte sich um.
      Angoe lag noch immer neben dem Bett mit dem Rücken zu ihr und schlief.
      Und auf einmal hatte Lomeelinde das ungute Gefühl, dass es schlimmer wäre, ihn allein zu lassen, als bei ihm zu bleiben und dafür zu sorgen, dass sie ihren Zauber rückgängig machte. Sie blieb unschlüssig stehen, Robe und Beutel noch in den Händen.
      As sie sich wieder umdrehte, war der Vogel verschwunden. Und das Fenster geschlossen.
      Lomeelinde ging in dieser Nacht nicht.


      Ganz nach Ulyaoth: Fortsetzung folgt. ^^
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    • Ui... ein Vogel *zwitscher* wie süß!
      Also ich fand' das Kap-Ende wirklich genial, nur bei dem Satz "schlang fest seinen Schwanz um den Ast und stieß sich ab, schwebte hoch über den Boden entlang" stört mich das "schwebte" etwas. kA, aber das hört sich irgendwie... seltsam an...
      aber egal, hauptsache du schreibst weiter!
    • Ohen viele Vorworte. Nur das Ende gefält mir nicht.
      Ja, ich bin kreativ. ^^
      ich habe, nur um euch aufzuklären, ein bisschen am Anfang geändet. Den Begriff Naga irgendwo in Kapitel zwei das erste Mal eingefügt. Nur, weil ich fand, dass der Begriff so früh wie möglich erläutert werden sollte. ist keine große veränderung, insofern...


      Kapitel 3
      Die Nacht brach bereits wieder herein, als Angoe erwachte. Etwas benommen stützte er sich auf die Ellen und merkte als erstes, dass ihm jedes Glied schmerzte. Er stöhnte und entschied, demnächst nie wieder zwei Nächte hintereinander auf dem Boden zu schlafen.
      Er drehte sich um und starrte hinab auf den verhassten Schlangenschwanz. Er versuchte, ein Bein zu bewegen – wer weiß, vielleicht waren sie da ja noch irgendwo? Aber er wackelte nur mit der Schwanzspitze.
      „Macht’s wenigstens Spaß?“
      Angoe fuhr mit dem Oberkörper herum. Lomeelinde saß hinter ihm auf einem Stuhl, die Beine überschlagen, die Arme verschränkt und sah ziemlich ernst aus.
      „Du schläfst verdammt fest. Dreimal hab ich versucht, dich zu wecken, und du hast mich einfach ignoriert.“
      Angoe erwiderte nichts. Er fasste nach dem Bettgestell neben sich und zog sich in die Höhe. Die Sache mit dem Aufrichten musste er beizeiten üben. Alles andere klappte mittlerweile schon recht gut.
      „Da du die ganze Zeit gepennt hast“, fuhr Lomeelinde kühl fort, „hab ich in der Stadt einige Besorgungen für die Reise getroffen. Ich habe dir unter anderem eine eigene Robe machen lassen. Du wirst mir das Geld natürlich mit Freuden wiedergeben.“ Sie zog ein großes, schwarzes Bündel aus ihrem Beutel und warf es Angoe zu. „Probier mal, ist ziemlich lang und dürfte so ziemlich alles von dir verdecken.“
      Angoe faltete den Umhang auseinander. Langsam zog er die Augenbrauen zusammen. „Das ist keine Robe, das ist ein zufällig richtig zusammengenähtes Bettlaken!“, sagte er abweisend.
      „Tja, das wirst du auch brauchen. Du hast nun mal eine ganze Menge Naga zu verstecken.“
      Angoe zog missgelaunt die Robe über. Die Kapuze verdeckte fast sein ganzes Gesicht, und der Umhang war in der Tat lang genug, um seinen aufgerollten Schwanz ganz zu verbergen. Man sah nichts mehr von seiner Haut. Lomeelinde war ganz offensichtlich zufrieden.
      „Sehr schön“, sagte sie. „Damit sollte es uns möglich sein, aus der Stadt zu entkommen, ohne viel Aufsehens zu machen. Aber zieh die Tunika aus.“
      Angoe sah an sich herab. Unter der Robe trug er noch immer seine schwarze, ehemals knielange Tunika aus teurer Seide. Sie hatte Goldbestickungen an den Säumen, auch wenn sie etwas verdreckt war und sogar den einen oder anderen Riss bekommen hatte. „Was, warum?“, fragte er und schaffte es nicht ganz, seinen entsetzten Ton zu zügeln.
      Lomeelinde seufzte und fragte sich innerlich, warum er mit so viel Dummheit gestraft war. „Hallo? Das ist die Tunika des Prinzen. Du kannst so nicht einfach rumlaufen!“
      „Ich bin der Prinz!“, verteidigte sich Angoe.
      Lomeelinde sah ihn streng an. „Komm zur Besinnung. Du bist nicht mehr der Prinz. Du solltest dich innerlich lieber umstellen, sonst machst du nur Ärger. Find dich damit ab. Du bist kein Mensch, und somit auch nicht der Prinz. Die Menschen werden dich nicht nach deinem Namen und deinem Status fragen, ehe sie dich fesseln und den königlichen Krokodilen zum Fraß vorwerfen.“
      Angoe mahlte verbittert mit den Zähnen und starrte die dumme Elfe an. Ihr Recht geben zu müssen ging gegen seine neu festgelegten Prinzipien. Schließlich sah er, dass sie amüsiert lächelte. Bevor er sie fragen konnte, was er nun wieder falsch gemacht hatte, merkte er, dass er züngelte.
      Er war wirklich kein Mensch mehr.
      Schnell zog er seine Zunge zurück in den Mund und zog dann Umhang und Tunika aus und faltete beides flüchtig zusammen. „Du bist so kooperativ“, stellte er stirnrunzelnd fest und war froh, das Thema ändern zu können.
      „Ich habe mich mit meinem Schicksal abgefunden“, sagte Lomeelinde, ohne den Vogel zu erwähnen. „Die Götter werden ihre Gründe gehabt haben.“
      „Ach, also sind es jetzt die Götter Schuld, dass du mich verzaubert hast?“
      „Wenn du es so ausdrücken willst...“ Lomeelinde drehte sich zu ihrer eigenen Robe, die über der Stuhllehne hing, und pickte ein paar imaginäre Fusseln von dem braunen, weichen Stoff. „Ich würde sagen, wir brechen erst morgen auf. Wenn wir in einer Nacht- und Nebelaktion starten, werden wir auffallen. Besonders, da du dein Gesicht nicht zeigst. Frühmorgens erregen wir weniger Skepsis, besonders, wo jetzt so viel los ist...“
      Angoe hob hellhörig den Kopf. „Viel los?“
      „Ja, im Schloss muss etwas passiert sein. Die ganze Stadt ist in Aufruhr.“ Lomeelinde drehte sich wieder um. „Wahrscheinlich vermisst man dich, Prinz.“
      Angoe fühlte einen Stich im Herzen, zuckte aber nur mit den Schultern. „Verständlich, ich bin seit zwei Tagen nicht gesehen worden und habe mich nicht abgemeldet. Wahrscheinlich nimmt der König mittlerweile an, dass ich entführt worden bin und ein Lösegeld gefordert werden wird.“
      Lomeelinde überlegte, ob ihr eine spöttische Bemerkung einfiel, war aber nicht schnell genug und Angoe redete einfach weiter.
      „Wahrscheinlich ist es wirklich besser, wenn die hier niemand zu sehen bekommt.“ Etwas traurig hielt er die Tunika hoch. Es war die schönste, die er besessen hatte. Nach einer Pause sah er Lomeelinde wieder an. „Wie kommst du auf die Idee, dass wir nicht kontrolliert werden, wenn es Morgen ist?“
      „Das habe ich nicht behauptet. Ich habe gesagt, wir erregen weniger Aufsehen als mitten in der Nacht.“ Lomeelinde verdrehte die Augen, um Angoe zu zeigen, wie dumm er doch war. „Überleg doch. Wenn wir mitten in der Nacht heimlich und verhüllt aus der Stadt schleichen, hält man uns sofort für Gesindel. Wenn wir uns morgens unter die Händler mischen, die die Stadt verlassen, ist es unwahrscheinlicher, dass wir auffallen. Und wenn doch, lasse ich mir eine Ausrede einfallen.“
      „Und was für eine Ausrede sollte das sein?“, fragte Angoe.
      Lomeelinde überlegte. Ihr fiel spontan nichts ein. „Weiß ich nicht“, sagte sie unwillig.
      „Na klasse“, kam es leise von Angoe.
      „Du kannst dir ja was ausdenken! Du bist das Monster von uns beiden!“, schnappte Lomeelinde beleidigt zurück.
      „Ach wirklich“, knurrte Angoe und verschmälerte die Augen. „Nun, Hoheit, es ist sicherlich nicht meine Schuld, dass ich eines geworden bin!“
      „Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, ob du das nicht verdient hast, bei deinem abartigen Benehmen!“, zischte Lomeelinde, in der die Wut langsam immer höher kochte. Er war so ignorant und rechthaberisch.
      Angoe musste sich eingestehen, dass sie süß aussah, wenn sie so wütend wurde. Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte, aber sie war wirklich schön anzusehen. Aber das änderte nichts daran, dass sie Schuld war, dass er hier saß. Als Naga. Und keine Frau – und das galt auch für Elf-Frauen – würde ihm gegenüber so einen Ton verwenden, egal, wie süß sie auch sein mochte.
      Er erhob sich langsam. Er hatte eine Weile gebraucht, bis er sich mühelos mit diesem Körper bewegen konnte, aber er war schneller damit zurechtgekommen, als man glauben sollte. Vielleicht auch, weil er sich sonst direkt den Menschen der Stadt ausgeliefert hatte. Und Angoe wusste sehr gut, wie streng der König gegen Monster vorging...
      Mit einer Bewegung bäumte er sich vor Lomeelinde auf. Er hatte schon gemerkt, dass sie sich einschüchtern ließ, und wenn sie eingeschüchtert war, konnte man tatsächlich mehr oder weniger mit ihr reden.
      Lomeelinde stand auf, um, auf gleicher Höhe mit ihm zu sein, aber das brachte nicht viel, weil Angoe sich mühelos noch einige Fingerlängen erheben konnte. Er sah, dass sie die Augenbrauen zusammenzog und ihm irgendeinen Kommentar hinwerfen wollte, aber er schlug mit der Schwanzspitze auf den Boden. Mit einem erschrockenen Schrei machte sie einen Schritt zurück. Aber das nützte ihr nichts, sofort war er wieder nah bei ihr. Er konnte ihren Atem hören, als er langsam seinen Schwanz um ihre Beine wickelte und sie zu sich zog. Sie sah stur zu ihm hoch, fest entschlossen, nicht nachzugeben, was auch immer er jetzt sagen würde.
      „Wenn du nicht so eine Besserwisserin wärst und es für nötig gehalten hättest, diesem Menschen, der ich war, eine Lektion zu erteilen, wären wir beide nicht, wo wir sind. Du bist ein kluges Mädchen. Du hättest wissen sollen, dass dein Auftreten“, er warf einen Blick auf ihr kurzes Kleid, „Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schließlich bist du eine Elfe, nicht wahr.“
      „Lass los, jetzt sofort.“
      „Schade, dass ich kein hübscher Elfenmann bin, der dir den Hof gemacht hat, nicht wahr? Wobei“, er machte eine Pause, „die Ohren stimmen ja jetzt! Wobei der Schwanz wirklich etwas zu viel war.“ Sein Sarkasmus war offensichtlich.
      „Lass mich los. Du bist ja widerlich!“
      „Dafür muss ich dir danken, Schätzchen.“ Angoe lächelte grimmig und sein Griff um Lomeelindes zarten Körper verstärkte sich. Er fühlte Genugtuung, als sie erschreckt japste. Aber sie schaffte es, ihren Gesichtsausdruck von Überraschung zu Ekel zu ändern. Er hielt ihre Rechte, ihre Zauberhand, wie er wusste, mit der eigenen Hand umklammert. Seine schwarzen Klauen drückten sich leicht in ihr Fleisch, ohne ihr wirklich wehzutun.
      Seit sie gesagt hatte, er solle die Tunika besser ausziehen, war er nackt. Normalerweise war das nicht sein Stil, aber wenn man vom Becken abwärts nichts weiter hat außer einen langen Schlangenschwanz, hat man nicht viel, was man verstecken müsste. Und das, was ihm geblieben war, war zwar stahlgrau geworden, aber er war nach wie vor der junge Mann, der er als Mensch gewesen war. Und durch seine Mutation hatte er leicht elfische Züge angenommen; die angespitzten Ohren, aber besonders Augen und Blick. Zwar war sein Augapfel giftig gelb und seine Pupillen oval und er sah auf den ersten Blick sicherlich gefährlicher aus, als er war. Noch dazu kam der Fakt, dass Naga als solche nur in der Mythologie auftauchten. Aber durch seine hohe Geburt hatte er eine elegante, vornehme Art, sich zu bewegen. Die Art, wie er über den Boden glitt, machte einen selbstsicheren, gelassenen Eindruck, der selbst Lomeelinde beeindruckte. Auch wenn er diesen Eindruck immer selbst zerstörte, weil er im nächsten Moment einen dummen menschlichen Kommentar abgeben würde.
      Aber man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, aber eine gewisse Attraktivität konnte man ihm nicht absprechen, egal, wie sehr sich Geschmäcker unterscheiden mochten.
      Und hier stand er nun, hielt ihren Körper nah bei seinem und sagte kein Wort. Er nahm sich Zeit, ihr Gesicht aus nächster Nähe zu betrachten, die langen, schwarzen Wimpern um die klaren, kalten Augen, die schmalen, fest zusammengepressten Lippen. Natürlich genoss er es, so verhasst sie ihn auch ansehen mochte. Sie war kein hässliches Entlein. Wäre sie eines, wäre er ihr niemals gefolgt, an diesem Abend, Zoasis’ Geburtstag. Zwei Tage war es her, und es schien Angoe wie eine Ewigkeit. Zoasis wäre wahrscheinlich froh, Angoe nicht mehr ertragen zu müssen und Thronfolger zu sein, während sein Vater sich wahrscheinlich vor Sorge den Schlaf raubte.
      Lomeelinde sagte nichts, achtete nur darauf, ihn zumindest etwas auf Distanz zu halten, und wartete, dass er etwas sagte. Sie war gerade im Nachteil auf was auch immer er hinaus wollte, und Lomeelinde hasste ihn dafür. Er hielt sie einfach fest, als ob an seinen Körper gepresst ihr Wille brechen würde oder vielleicht sogar eine stille Leidenschaft erweckt werden könnte. Trotz ihrer charakterlichen Kühle war auch sie nur ein Wesen unter den Göttern. Sie konnte ihn nicht so sehr verabscheuen.
      „Weißt du“, brach er schließlich das Schweigen, und seine Stimme war tief und samtig und verführerisch, nah an ihrem Ohr, „ich glaube nicht, dass du so kalt bist und mir die simplen Freuden einer Umarmung verwehren würdest. Trotz deines kleinen Zaubers ist mein Blut noch immer warm...“
      Nach einer kleinen Pause, in der sie ihren Ekel überwinden musste, keuchte sie: „Eher würde ich meine Zunge verschlucken!“
      Er lehnte sich ein bisschen weiter vor, ihre Nasen berührten sich fast. Lomeelindes Herz machte einen keinen Sprung. Fast schon bereute sie ihre spitze Bemerkung, bevor er sagte:
      „Wenn das helfen würde, dass du dann für einen Moment die Klappe hältst...“
      „Du Ekel!“, schrie sie und ohrfeigte ihn so kräftig, dass er wirklich überrascht war. Von diesen zarten Händchen hatte er nicht solche nichtmagische Kraft erwartet. Sie zappelte, um sich aus seinem Griff zu befreien, aber seine Geduld war am Ende. Frau oder nicht Frau. Er drückte ihre Beine fester zusammen, seine Fingerknöchel zeichneten sich weiß unter seiner Haut ab, als er sie unlösbar festhielt. Sein Stolz war verwundet und stach wie der pochende Schmerz in seiner Wange.
      Sie wimmerte leise. Eben war sein Griff fest gewesen, aber er hatte ihr nicht wirklich weh getan. Jetzt brannten ihre Knöchel, ihre Beine wurden aneinander gepresst, das Blut staute sich vor seinem Griff an ihrer Hand.
      Sie wollte eigentlich, dass er etwas Nettes zu er sagte, wie er es bei allen anderen Frauen auch tat. Aber er war so rechthaberisch und unerträglich. Sie wollte ihm das alles ins Gesicht schreien, aber sie konnte nicht einmal richtig atmen, da er sie fast zerdrückte, sich seiner Kraft und seinem Zorn nicht bewusst.
      Sie rang nach Luft, und Tränen brannten in ihren Augen, Tränen aus Schmerz und Verzweiflung. Er bemerkte sie nicht.
      „Wenn ich mein Vater wäre...!“, zischte er. „Ich würde dich... Duu...!“
      „Was würdest du?“ Ihre leise und schwache Stimme erwischte ihn ungeschützt.
      Und dann sah er ihre Tränen. Geschockt ließ er sie los, aber nicht ganz, andernfalls wäre sie zu Boden gesunken. Er hatte sie zum Weinen gebracht. Niemals in seinem Leben war ihm das passiert, und hier stand er und hielt eine weinende Frau im Arm. Darauf war er nicht vorbereitet.
      „Nein, nein!“, sagte er schnell und beruhigend, um ihre Tränen versiegen zu lassen. „Nichts würde ich tun, gar nichts! Du weißt doch, ich... ich... niemals.“
      Endlich konnte sie sich von ihm befreien und taumelte ein paar Schritte von ihm weg, Tränen strömten über ihr Gesicht, und mit erstickten Schluchzern schrie sie ihn an:
      „Du würdest nichts tun weil du dazu nicht in der Lage wärst! Und du solltest mir dafür danken. Es ist wahrscheinlich besser so! Du bist ein schlechter, dreckiger, dummer Mann, der auf dem Boden kriechen sollte wie die Schlange, die du bist. Bleib für den Rest deines Lebens so! Es ist mir egal!“
      Er fühlte, dass die Wut zurückkam, aber er ballte nur die Hände zu Fäusten und beobachtete sie, als sie sich ihre Robe und ihren Beutel schnappte und die Tür laut hinter sich zuschlug, als sie den Raum verließ.
      Er seufzte laut auf, als sie fort war, und sank auf den Boden, fuhr sich verwirrt durch die Haare. Schön. Sollte sie eben gehen. Er brauchte sie eigentlich nicht. Er würde sich aus der Stadt schleichen. Irgendwo musste es ja jemanden geben, der ihn zurückverwanden konnte.
      „Ich schaffe das auch ohne sie“, sagte er laut in den leeren Raum um sich selbst davon zu überzeugen. Aber er merkte, dass es nicht half.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Huch, das ging aber schnell.
      Mh... also ich muss zugeben, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet (und das will was heißen!)
      Aber trotzdem, wieder ein sehr schöner Teil.
      Ja, ich weiß, ich wiederhole mich, aber mit fällt nix besseres ein *Schuler zuck*
      Also, weiter!
    • Schön. Ich bin nicht zufrieden mit diesem Absatz. Obwohl alles drin ist, was für die Story wichtig ist. Und trotzdem.. na ja, vorläufig lasse ich es wohl so... bis mir einfällt, was mich an dem Absatz stört. ôo;;


      Lomeelinde ließ sich auf eine Bank sinken und legte den Kopf in den Nacken und schoss die Augen, um sich kurz auszuruhen. Sie war erschöpft, ihr Körper war schwer. Sie hatte die Nacht über kaum geschlafen und war den ganzen Tag in der Stadt herumgelaufen. Und dann der Streit mit diesem dummen Naga.
      Aber egal! Jetzt war sie ihn los und brauchte sich um nichts mehr Sorgen zu machen. Sie war frei.
      Sie seufzte glücklich und streckte ihre müden Gliedmaße von sich. Sie würde zwar heute nicht mehr aus der Stadt kommen, da die Stadttore schon geschlossen worden waren, aber das ließ sich aushalten. Sie hatte auch kein Geld für ein Zimmer mehr, aber auch das war nicht wichtig. Sie war es gewöhnt, unter freiem Himmel zu schlafen, und es war warm genug dafür. Und morgen in aller Frühe würde sie die Stadt verlassen und sich auf den Weg in ihre Heimat machen. Eigentlich hätte sie noch einige Jahrzehnte die Studien der Magie lernen wollen, aber durch Meister Al’Finiells Ablehnung war sie nun unabhängig. Also zurück zu ihrem Elternhaus. Ihre Eltern würden sich sicherlich freuen.
      Lomeelinde sah auf, als jemand sich neben sie setzte. Ein Elf lächelte sie an. Ihr Herz machte einen Hüpfer und sie setzte sich auf. „Hallo“, sagte sie in ihrer Sprache. Mit Angoe hatte sie die Sprache der Menschen geredet.
      „Hallo“, sagte auch der Elf. Er war ein Hochelf, man erkannte ihn an der hohen Stirn, den pechschwarzen Augen und dunklen Haaren. Überdies waren Hochelfen so ziemlich die einzigen, die tatsächlich in den Städten der Menschen lebten. „Ihr seid nicht von hier, oder?“
      „Nein.“ Lomeelinde lächelte. Es war so schön, in angenehmer Gesellschaft zu sein. Ihre eigene Sprache zu sprechen. „Ich bin auf der Durchreise. Ich bin kürzlich aus meiner Lehre entlassen worden.“ Das war etwas fein ausgedrückt, angesichts der Tatsache, dass Al’Finiell sie einfach nicht angenommen hatte, aber es gab Dinge, die man einfach nicht erwähnte.
      „Oh.“ Der Elf zeigte ein freundliches, interessiertes Lächeln. „Eine Magierin also!“
      „Richtig.“ Lomeelinde lachte. „Aber ich übe noch.“
      Der Elf nickte bedächtig. Kurz schwiegen sie, ehe er das Wort wieder aufgriff. „Ihr seht nicht so aus, als hättet Ihr eine Bleibe für die Nacht. Ich würde Euch gern einladen. Es sind so selten Elfen in der Stadt, und noch dazu so eine hübsche Dame.“
      Lomeelinde lachte wieder und wandte gekünstelt verlegen den Blick ab. Das hier war eher nach ihrem Geschmack. „Sehr gerne“, sagte sie und lächelte den Elfen dann wieder an. „Das ist äußerst freundlich von Euch, Herr.“
      Er stand auf und half auch ihr auf die Beine, nahm ihre Robe und ihren Beutel. Sie lächelten einander an, dann ging der junge Elf vor. Lomeelinde folgte ihm glücklich. Da war es doch zu etwas gut gewesen, in diese Stadt zu kommen. Sie gingen eine Weile schweigend, bis sie in eine Seitenstraße einbogen. Mittlerweile war es ganz dunkel und Lomeelinde wollte nur noch schlafen.
      „Es ist nicht mehr weit“, sagte der Elf und lächelte. Lomeelinde nickte nur und für einen kurzen Moment fielen ihr im gehen die Augen zu.
      Das war der Moment, als der Elf sie packte, ihr brutal eine Hand über den Mund schob und in eine kleine Gasse zwischen zwei Häusern zerrte. Lomeelinde wusste nicht, wie ihr geschah. Aber sie wusste, dass ihr das nicht gefiel. Sie zappelte und versuchte, sich aus dem griff des Elfen zu befreien, leider erfolglos. Verzweifelt schrie sie gegen die Hand über ihrem Mund an, aber ohne Erfolg. Und als hinter dem Elfen noch drei andere Männer auftauchten, gab es keinen Zweifel mehr.
      Lomeelinde schrie und zappelte.
      „Halt ihre Hände fest!“, wies der Elf einen menschlichen Mann an. „Sie kann Magie! Und du, sorg dafür, dass sie aufhört zu schreien. Mir platzen gleich die Ohren. Außerdem sabbert sie meine Hand an!“
      In dem kurzen Moment, als der Elf ihren Mund freigab, um sie knebeln zu können, schrie sie ihm einen Zauber ins Gesicht, konnte ihn aber nicht vollenden. Ein hochgewachsener, blonder Elf stopfte ihr unsanft ein Stück Stoff in den Mund. Lomeelinde würgte und fing vor Angst an zu weinen. Sie hatte keine Chance gegen drei ausgewachsene Elfen und einen Mann. Ihr Kopf sank auf ihre Brust und sie gab auf, als man ihr die Hände mit einem rauen Seil aneinander fesselte.
      Der Griff, mit dem sie festgehalten wurde, wurde lockerer. Lomeelinde verschwommen, dass der Menschenmann in die Knie sank. Die drei Elfen wandten die Köpfe. Einer von ihnen wurde kräftig vor die Brust gestoßen und schlug gegen die Gassenwand. Ein Blutabdruck zog sich die Wand hinab, als er zu Boden ging. Lomeelinde sank selbst auch in die Knie, und im nächsten Moment war ein schwarzer Schemen an ihr vorbeigezischt, dicht am Boden, vollkommen lautlos. Niemand, der Füße besaß, konnte sich so schnell so leise bewegen.
      Angoe machte kurzen Prozess mit den beiden Elfen, die noch übrig geblieben waren. Er hatte dem Mensch ein Kurzschwert abgenommen. Es war kein schöner Anblick, aber er machte es kurz. Schließlich warf er das besudelte Schwert zurück zur Leiche ihres Besitzers, das ganz offenbar erwürgt worden war.
      Angoe kam auf Lomeelinde zu und kniete sich zu ihr, nahm ihr den Knebel ab und löste ihre Fesseln. Lomeelinde wäre in diesem Moment jedem weinend in die Arme gesunken.
      „Man kann dich offenbar keine zwei Minuten alleine lassen“, murmelte Angoe und half ihr auf die Beine. „Tut dir etwas weh?“
      Lomeelinde schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen von den Wangen. Sie war nicht fähig, irgendetwas zu sagen.
      „Ich bin noch rechtzeitig gekommen. Ein Glück.“ Angoe lächelte aufmunternd. „Weine nicht, alles ist gut. Ass uns erst mal hier verschwinden.“
      „Du hast sie umgebracht!“, brachte Lomeelinde tränenerstickt hervor. „Du hast Elfen getötet!“
      „Na ja, der hier ist ein Mensch.“ Angoe tippte mit der Schwanzspitze den Erwürgten an. „Außerdem mache ich keine Ausnahmen, wenn jemand einer Frau Gewalt antun will. Und das war ganz offensichtlich ihr Ziel. Meinst du nicht?“
      Lomeelinde schwieg und betrachtete die Leichen auf dem Boden. Ihr wurde schlecht. Angoe entschied sich, das Kurzschwert zu behalten. Er schnallte dem Menschenmann den Gürtel mit der Scheide ab und schob das blutige Schwert hinein. Dann nahm er Lomeelindes Beutel und Robe auf, zog ihr die Robe um, drückte ihr den Beutel in die Hände und zog sich selbst die Kapuze tief ins Gesicht.
      „Wir verschwinden aus der Stadt“, sagte er und nahm sie auf die Arme. Sie protestierte nicht einmal. Sie hielt nur ihren Beutel fest an die Brust gepresst und döste langsam ein, auf Angoes Armen, der schnell und leise durch die Gassen eilte, auf die Stadttore zu. Die Nachtwächter, auf die sie trafen, setzte er mit einem Schlag seines Schwanzes außer Gefecht, ohne Lomeelinde abzusetzen.
      An den Stadttoren hielten sich nur drei Wachen auf. Eine schlug er bewusstlos. Den anderen entkam er. Die verbleibenden zwei schickten ihm Verstärkung auf Pferden hinterher, aber die Ebene vor der Stadt war groß, und Angoe war schnell. Die Nacht verbrachte er, Lomeelinde schlafend auf seinem Schoß, wachend in einem Wäldchen. Kein Wächter aus der Stadt entdeckte ihn. Gegen Morgen gab man die Suche auf, und Angoe fiel in einen unruhigen Schlaf.
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    • Also, inhaltlich kann ich an dem Abschnitt nichts finden, das mich stören würde, auch sonst gibt es recht wenig zu kritisieren - aber trotzdem etwas mehr als gewöhnlich:

      Original von FoWo
      Ihr Kopf sank auf ihre Brust und sie gab auf, als man ihr die Hände mit einem rauen Seil aneinander fesselte.
      Der Griff, mit dem sie festgehalten wurde, wurde lockerer. Lomeelinde verschwommen, dass der Menschenmann in die Knie sank. Die drei Elfen wandten die Köpfe. Einer von ihnen wurde kräftig vor die Brust gestoßen und schlug gegen die Gassenwand. Ein Blutabdruck zog sich die Wand hinab, als er zu Boden ging.


      Dieser Absatz hat mir nicht ganz so gut gefallen. Es ist etwas zu holperig. Und "Lomeelinde verschwommen, dass..." - da fehlt was zwischen Lomee und verschwommen ^^
      Für meinen Geschmack ist Angoes Auftauchen auch etwas zu ungenau inszeniert. Sie gibt auf, als ihre Hände gefesselt werden, im nächsten Satz wird der Griff gleich lockerer. Du könntest vielleicht irgendwie einfügen, dass der Typ ganz plötzlich weggerissen wird und keiner noch so richtig kapiert, was vor sich geht und dann erst das Gemetzel beginnen oder so. ~ Das überlasse ich dir. ^^"

      Mit dem Rest bin ich wiederum völlig zufrieden. Obwohl ich Lomees Reaktion etwas seltsam finde: "Du hast Elfen getötet!" obwohl gerade diese Elfen sie erst gerade verschleppen wollten...
      Hm, kann es sein, dass Lomeelinde manchmal etwas naiv ist? :D


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Kurz und schmerzlos. Ist diesmal etwas länger als sonst. kapitel drei hätten wir hiermit erfolgreich beendet. :]

      ~
      Lomeelinde erwachte langsam. Um sie herum war alles dunkel, warm und roch auf eine befremdliche Art und Weise vertraut. Lomeelinde blieb schweigend, wie sie war, und versuchte, sich an Einzelheiten zu erinnern. Angoe hatte sie gerettet, und dann war sie irgendwann, auf seinen Armen, in den Schlaf hinübergeglitten. Sie wusste nicht, wo sie war, und sie konnte den Geruch, der sie umgab, nicht zuordnen. Aber je klarer sie denken konnte, desto mehr nahm ihre Umgebung Formen und Farben an, und irgendwann erkannte sie die Dunkelheit, die sie umgab, als Stoff. Sie bewegte sich ein bisschen. Ein schmaler, greller Schlitz weißen Lichtes fiel auf ihren Körper. Sie streckte ihre Füße aus dem Stoff heraus und saß schließlich im Licht. Sie rieb sich müde die Augen und gähnte, bevor sie sich umsah. Geschockt stellte sie fest, dass sie auf Angoes Schoß saß und unter seiner Robe geschlafen hatte. Schnell stand sie auf. Noch immer befanden sie sich in dem kleinen Wäldchen, unweit eines kleinen Tümpels, verborgen hinter dichten Gebüsch und unter einer alten Eiche. Lomeelinde ließ den Blick umherschweifen, und als sie Angoe das nächste Mall ansah, waren seine Augen geöffnet. Einen kurzen Moment lang schwiegen sie.
      „Weißt du, ich habe dich nicht gebeten, mich zu retten!“, sagte Lomeelinde nach einer Weile.
      „Ist mir durchaus bewusst“, meinte Angoe neutral und zog sich am Stamm der Eiche hoch. „Aber jetzt habe ich was gegen dich in der Hand. Ich habe dir geholfen, du wirst mir helfen. Eine Hand wäscht die andere, heißt es nicht so?“
      Lomeelinde stellte wieder einmal fest, wie sehr sie ihn hasste. „Wo sind wir hier?“, fragte sie stattdessen.
      „Einem kleinen Hain in der Nähe der Stadt. Sicher genug für eine Nacht, sicherlich nicht für einen weiteren Tag. Wir sollten uns auf den Weg machen.“ Angoe zog sich den Umhang aus und verzog das Gesicht. „Ich verspüre das Verlangen nach einem langen Bad.“
      Lomeelinde dachte kurz darüber nach, ob sie Angoe verwöhnt nennen sollte, aber wenn sie tiefer in sich hinein hörte, merkte sie, dass auch sie gerne ein warmes Schaumbad nehmen würde. Allerdings war sie es gewöhnt, lang zu wandern und sich in Flüssen zu säubern, ganz im Gegensatz zum Prinzen. Dementsprechend verdrehte sie die Augen.
      „Wir müssen gen Norden. Wenn wir zügig unterwegs sind, dürften wir gegen Abend an einem Fluss ankommen, da kannst du dich waschen.“
      „Ich hab keine Seife dabei“, stellte Angoe fest. Er hatte gar nichts dabei. Nur seine Robe und das Kurzschwert um seine Hüfte. Und eine zickige, kleine Elfendame, dank der er aus seiner Heimatstadt hatte fliehen müssen. Noch dazu suchte man ihn gar als Mörder mehrerer Elfen und eines Menschen. Und gleichzeitig galt er, als Prinz, wohl als vermisst. Angoe fühlte sich, als würde er ein seltsames Doppelleben führen.
      Lomeelinde rollte wieder einmal mit den Augen. „Natürlich nicht. Und du hast kein Geld dabei, und keine Wegzehrung. Wie gedenkst du zu überleben?“
      „Ich verlasse mich da ganz auf deine helfende Hand“, sagte Angoe mit einem etwas unterkühlten Lächeln.
      Lomeelinde stöhnte entnervt und zuckte mit den Schultern. „Lass uns von hier verschwinden.“ Sie zog ihre Robe aus und warf sie achtlos in den Beutel, den sie dann schulterte und sich nach Angoe umsah, der ihr aus dem kleinen Wäldchen hinaus nach Norden folgte. Als sie die Bäume hinter sich ließen, drehte sich Angoe noch einmal um. Das Schloss ragte weiß und majestätisch in den Himmel, und Angoe glaubte, die Menschen vor den großen Fenster umherlaufen zu sehen, auf der Suche nach ihrem Prinzen.
      Er wandte den Blick ab. Es galt, sich auf andere Dinge zu konzentrieren.

      Lomeelinde besaß keine Karte und keinen Kompass. Sie richtete sich nach der Sonne und den Sternen, und zur allergrößten Not den Straßenschildern und Meilensteinen am Straßenrand. Angoe überließ das Navigieren ganz ihr. Er war nicht oft gereist; und wenn waren es meist politische Reisen gewesen. Die hatte er aber im Inneren einer Kutsche verbracht und sich nicht drum gekümmert, wie man am schnellsten von diesem in jenes Königreich kam. Und er war nicht so dumm, zu glauben, dass er, nur weil er blaues Blut hatte, auch einen königlichen Orientierungssinn hatte. Sicherlich wusste er solche Dinge wie wo die Sonne auf- und unterging und wie man sich mithilfe der Sterne orientierte. Diese Dinge hatte er von seinem Hoflehrer beigebracht bekommen und konnte sie in- und auswendig aufsagen. In der Praxis sah es dennoch meistens anders aus.
      Sie gingen meist schweigend, Lomeelinde vorweg, Angoe hinter ihr. Auch er hatte sich wegen der Mittagshitze seine Robe ausgezogen und sie in den Gürtel des Schwertes gesteckt. Die Straße, auf der sie gingen, war leer, ihnen war niemand entgegen gekommen oder hatte sie überholt. Weit und breit war nichts zu sehen außer grünem, wild wachsenden Gras, hier und da standen Bäume und Sträucher, am Horizont konnte man einen Wald erahnen. Es war der wahrscheinlich langweiligste Tag in Angoes Leben, besonders, wenn man bedachte, was er in den letzten zwei Tagen und Nächten hatte durchmachen müssen.
      Wenn die dumme Elfe wenigstens etwas geselliger wäre...
      „Wohin... genau gehen wir eigentlich?“, fragte Angoe, um irgendwie eine Unterhaltung einzuleiten.
      „Nach Norden.“
      Angoe verdrehte die Augen und atmete einmal tief durch. „Ich meine, wohin bringst du mich? Du hast gesagt, du kannst mich nicht alleine zurückverwandeln... also? Was hast du vor?“
      „Ich werde mit meinem Blut einen Dämonen beschwören, ihm meine Jungfräulichkeit opfern und als Gegenleistung verlangen, dass er dich zu einem Menschen macht.“
      „Was, wirklich?“, brachte Angoe nach einem kurzen Moment der Verwirrung hervor.
      „Gute Güte!“, stöhnte Lomeelinde. „Wie dumm bist du! Wir gehen zu einem Meister, Al’Finiell Sagrean in diesem Fall. Wenn jemand Ahnung von Magie hat, dann er. Er wird dir bei deinem kleinen Problem helfen können.“
      „Nichts mit Dämonen?“, fragte Angoe und klang etwas enttäuscht.
      „Sehe ich aus, als könne ich einen Dämonen beschwören?“, knurrte Lomeelinde. „Hast du jemals ein Buch über Magie in der Hand gehabt?“
      Angoe öffnete den Mund, aber ehe er die Gelegenheit bekam, etwas zu seiner Verteidigung zu sagen, unterbrach ein gluckerndes Grollen ihn.
      Lomeelinde starrte ihn mit großen Augen an, dann grinste sie. „Hunger?“
      Angoe presste sich die Hände auf den rumorenden Magen. Fakt war, dass er seit zwei Tagen nicht mehr gegessen hatte. „Ein... wenig“, gab er zu und schämte sich in Grund und Boden für dieses laute Gurgeln.
      Lomeelinde blieb stehen und stellte ihren Beutel auf den Boden. Sie kramte ein wenig darin herum, bis sie einen Laib Graubrot hervorzog und ihn Angoe reichte. „Iss es nicht ganz auf“, rügte sie. „Nix von wegen Fünf-Gänge-Menü.“
      „Das dachte ich mir“, brummte Angoe, war aber erstaunt, dass die Elfe ihm das Brot gereicht hatte – ohne, dass er gefragt hätte und vor allem: Ohne großartige Meckerei.
      Angoe betrachtete den Laib Brot in seinen Händen und folgte Lomeelinde, die schon weitergegangen war. Aus irgendeinem Grund ekelte Angoe sich vor dem Gedanken, dieses Brot zu essen. Nicht, weil er Lomeelinde misstraute oder es nicht mehr essbar aussah, nein. Vielmehr... weil ihm der Gedanke an rohes, blutiges Fleisch besser gefiel.
      Entsetzt über sich selbst und seine animalischen Gedanken riss Angoe ein Stück Brot ab und stopfte es sich in den Mund, kaute kaum und schluckte, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Sein Magen dankte es ihm mit einem lauten Knurren.
      Nach einem Moment Bedenkzeit entschloss Angoe, dass Brot ohne Butter und Belag immer noch besser war als eine rohe Kuh, und aß ordentlicher, auch wenn er feststellte, dass seine Reißzähne nicht für vegetarische Nahrung gedacht war. Er aß gut und gerne die Hälfte des Brotlaibes auf.
      „Trinken?“
      Angoe schrak zusammen und starrte Lomeelinde, die ihm eine Feldflasche hinhielt, an, als würde er sie das erste Mal sehen.
      „Es ist nur Quellwasser“, sagte Lomeelinde kühl. „Insofern kannst du dich bedienen. Und wehe, du meckerst.“
      „N- nein...“ Angoe nahm die Flasche an und legte sie an die Lippen. Das Wasser war kalt und schmeckte nach nichts, aber es erfrischte ihn. Er trank gierig mit großen Zügen. Lomeelinde betrachtete ihn aus den Augenwinkeln und ließ sich dann die Flasche wieder geben, um sie einzupacken.
      „Danke“, sagte Angoe leise und reichte Lomeelinde auch den Brotlaib.
      Lomeelinde zuckte mit den Schultern. „Dich jetzt verhungern lassen, obwohl ich Wegzehrung dabei habe, käme geradezu an menschliche Maßstäbe. So tief möchte ich nicht sinken.“
      Sie schulterte den Beutel wieder und ging weiter. Ihre Schuhe, aus dem selben Stoff wie ihr Kleid, waren ganz staubig vom Straßendreck. Angoe hingegen sah man nicht an, dass er genauso lange wie sie unterwegs war. Er empfand auch keine Müdigkeit oder Schmerzen. Er glitt mühelos über den Boden. Er dachte kurz nach, dann meinte er:
      „Soll ich dich tragen?“
      „Wie kommst du jetzt auf die Idee“, murrte Lomeeinde und ging einfach weiter.
      „Wir sind schon lange unterwegs, und ich dachte...“
      „Tu dir nicht weh dabei. Keine Sorge, ich bin eine Elfe. Ich kann das bisschen Wandern gut vertragen.“
      Angoe seufzte und fing langsam an zu glauben, dass er freundlich sein mochte, wie er wollte, sie würde ihn niemals akzeptieren. Und so nahm er es hin, und schweigend folgten sie den unbeschlagenen Wegen nach Norden, beide in ihrer eigenen Gedankenwelt, die sich dennoch größtenteils umeinander handelte.

      Die Sonne war gerade untergegangen und ihre letzten Strahlen färbten den Himmel violett, als Angoe und Lomeelinde in einiger Entfernung ein Glühen ausmachen konnten.
      Lomeelinde blieb stehen und ließ den Beutel auf den Boden fallen. Angoe drehte sich zu ihr um.
      „Was ist...?“, fragte er und folgte dann Lomeelindes Fingerzeig. Über dem Glimmen in der Ferne stand eine dichte, schwarze Rauchfahne.
      „Ein Feuer?“ Angoe runzelte die Stirn.
      „Da ist ein Dorf!“, sagte Lomeelinde schrill. „Ich bin vor ein Tagen erst dort gewesen! Ich hätte dort nächtigen wollen! Los, komm!“
      Sie riss ihren Beutel vom Boden hoch und fing an zu rennen. Wiedereinmal folgte Angoe ihr. Lomeelinde war einigermaßen sportlich, aber Angoe merkte, dass ihr die Puste ausging. Er fragte diesmal nicht, ob er sie tragen sollte. Sie würde es sowieso nicht zulassen.
      Also hob er sie einfach vom Boden auf seine Arme.
      „Was zum -! Was tust du da! Lass mich runter!“, kreischte sie und zappelte.
      Angoe ließ sich dadurch nicht stören. „Du bist zu langsam“, sagte er nur. „Wenn wir nicht zu spät kommen wollen, müssen wir uns beeilen.“
      Und tatsächlich legte er ein zügiges Tempo vor. Es war dunkel, als sie das niedergebrannte Dorf erreichten. Außer einigen Grundfesten, glühender Asche und beißendem Rauch war nichts übrig geblieben. Die Überlebenden hatten sich etwas entfernt auf einer Wiese versammelt. Einige von ihnen hatten das Feuer nicht schadlos überstanden. Mütter weinten um ihre Kinder. Eine Gruppe von Männern stand etwas abseits und diskutierte heftig. Lampen waren entzündet und spendeten etwas Licht. Jemand hatte eine dünne Suppe auf einem kleinen Feuer für die Allgemeinheit kochen können. Das Elend der Menschen war grausam mit anzusehen.
      Angoe setzte Lomeelinde sicher ab.
      Sie warf ihm einen bösen Blick zu und sagte dann: „Ich gehe mit ihnen reden. Du bleibst gefälligst hier, wer weiß, was die sonst mit dir tun.“
      „Ich hab doch den Umhang!“, sagte Angoe beleidigt. Lomeelinde verdrehte die Augen und drehte sich einfach um. Angoe warf sich seine Robe um und zog sich die Kapuze tief über den Kopf, dann folgte er ihr so langsam wie möglich, damit niemand seinen Anhang sah.
      „He, hallo!“ Lomeelinde trat in die nähere Umgebung der Menschengruppe.
      Eine junge Frau war die erste, die Worte fand. „Das ist doch die Elfe von neulich! Hattest du nicht gesagt, du würdest nie wieder vorbeikommen?“
      Lomeelinde sah die Frau an. „Ich will helfen, gute Frau, also verscherzt es Euch nicht mit mir! Was ist hier passiert? Ist ein Feuer ausgebrochen?“
      „Das war die Armee des Königs“, sagte einer der Männer, der bis eben noch heftig mit den anderen diskutiert hatte.
      „Wie bitte?!“ Angoe hatte sich bisher im außerhalb des Lichtpegels gehalten, und war nun dennoch das Zentrum der Aufmerksamkeit. Er wich etwas zurück. „Die Armee des Königs?“, wiederholte er, als er merkte, dass niemand ihn erkannte – weder als Thronfolger, noch als Naga. „Wie... wie kann das sein? Warum? Der König würde doch niemals...“
      „Tja, offenbar ist er nun völlig durchgedreht!“, schimpfte einer der Männer. „Heute kam ein Trupp de Armee vorbei und fragte den Bürgermeister, ob sich der Thronfolger hier aufhalten würde. Was natürlich Schwachsinn ist! Was würde jemand wie der Prinz hier schon wollen?!“
      „Gute Frage“, sagte Lomeelinde scharf. „Hat man keine Gründe genannt?“
      „Doch“, mischte sich eine Frau, die einen schlafenden Säugling auf dem Arm hielt, ein. „Königsmord.“
      Wie bitte?!“, schrie Angoe, und besagter Säugling erwachte und fing an zu weinen. Angoe erntete einen bösen Blick der Mutter und wich nur etwas weiter in den Schatten zurück. „Königsmord?!“, fuhr er erregt, aber etwas leiser, fort. „Königsmord? Ich? I- ich meine, der Thronfolger? Was ist das für Nonsens!“
      „Frag das jemand anderen“, sagte der erste Sprecher. „Nach allem, was wir gehört haben, sucht Prinz Zoasis den Thronfolger wegen Königsmord. Fakt ist, dass der König gestorben ist und Prinz Angoe nicht aufzutreiben. Hört sich für mich plausibel an, auch wenn ich nicht verstehe, warum er geflohen ist – er wäre doch eh König gewesen. Als ob ihn jemand hätte anklagen können!“
      „Und warum wurde das Dorf jetzt niedergebrannt?“, mischte sich Lomeelinde ungeduldig ein.
      „Na ja, der Armeetrupp stand unter befehl von Prinz Zoasis... Der ja jetzt König Zoasis ist, der arme Junge. Er ist kaum älter als mein Jüngster!“ Eine Frau schüttelte den Kopf.
      „Der König ist tot, lange lebe der König“, warf jemand trocken ein und erntete ein paar verzweifelte Lacher.
      „Und, weiter?“, drängte Lomeelinde. Angoe war aus ihrem Blickfeld verschwunden. Ihm war schwindelig geworden, er musste sich einen Augenblick setzen.
      „Nun, König Zoasis scheint ziemlich verbittert nach seinem Bruder zu suchen. Todesstrafe, wenn er gefunden wird! Hat der Hauptmann nicht etwas von Kopfgeld gesagt?“
      „Is’ geächtet, glaube ich.“
      „Jedenfalls haben wir gesagt, dass Prinz Angoe nicht hier sei. Nachdem der Hauptmann uns nicht glaubte – die Götter wissen, warum! – hat er gesagt, er würde den Prinzen zur Not aus unseren Kellern herausräuchern. Und legte ein Feuer. Ist so was eigentlich erlaubt? Wir sollten uns beim König beschweren!“
      „Der hilft euch jetzt auch nicht mehr“, sagte Angoe leise, der wieder hinter Lomeeline aufgetaucht war. „Wir sollten hier verschwinden“, flüsterte er der Elfe zu. Lomeelinde nickte leicht.
      „Können wir irgendwas für euch tun?“, fragte Angoe, der den Drang verspürte, irgendwas zu zerstören, wahlweise seinen kleinen Bruder.
      Die Menschen sahen einander an, zuckten die Schultern, schüttelten die Köpfe und senkten die Blicke.
      Lomeelinde und Angoe standen tatenlos da und betrachteten das Elend. Irgendwo knackte es in den glimmenden Grundfesten.
      Angoe drehte sich um glitt davon. Die Nacht verschluckte ihn. Lomeelinde sah die Menschen an, dann folgte sie ihm rasch.
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    • Hi FoWo ~

      ich habe bis jetzt nur die ersten 2 Kapitel gelesen, möchte dazu aber noch etwas loswerden:

      Einmal schreibst du Kaiser und Kaiserreich, aber andererseits erwähnst du auch einen König, der wohl der Kaiser sein soll. Bitte ändere das ab. Ein Kaiser steht über dem König.

      Nun einmal ein paar allgemeine Sachen:

      Wenn du ein Buch /Roman schreibst, musst du eine eigene Welt schaffen. Sie aufbauen und in sie eintauchen. Du musst die Luft atmen können. Beschreibe deine Charaktere nicht - L E B E sie!
      Was ganz wichtig ist, du brauchst einen roten Faden. Ich weiß nicht ob du schon einen groben Fahrplan hast
      (Auslösendes Ereignis, Wendepunkt 1,2,3,... ,Ende), oder ob du nur aus dem Bauch herausschreibst, ohne zu wissen wo du hin willst. Wieviele Subplots du hast, wann sie einsetzen und wie sie mit dem Hauptplot verwoben sind. Wie viele Charaktere sollen vorkommen? Naja und so weiter.

      Wie gut hast du recherchiert oder schreibst du nur aus Erfahrung und Phantasie?

      Mich hat zum Beispiel folgendes irritiert:

      Es ist allgemein bekannt


      Setzt du diese Erfahrung bei dem Leser voraus? Willst du deine Geschichte auf abgedroschenen Klischees aufbauen? Versuche nichts vorrauszusetzen - erzähle uns über deine Welt. Ein Buch braucht Recherche, setzte nichts als normal vorraus.
      Entwickle deine eigene Welt nach deinen Regeln! Und lasse uns dann an dieser Welt teilhaben!

      und das alles in ihrem noch recht jungen Alter von einigen Jahrhunderten.
      (Elfe Lomeelinde...)

      Ja wir wissen, dass Elfen länger als Menschen leben. Doch bedenke bitte, das Elfen sich Wissen wie Menschen aneignen. Daher ist ein 200 jähriger Elf in vieler Hinsicht gebildeter als ein gewöhnlicher Mensch.
      Du kannst zwar anbringen, dass es (du setzt die Lebensspanne fest) noch ein jugendlicher Alter ist, aber da der Leser ein Mensch ist, wirkt diese Formulierung unpassend, wenn es nicht erklärt wird. (Vielleicht weil du dieses Wissen beim Leser voraussetzt und dich eines Klischees bedienst)


      Also was ich damit sagen will:
      Es ist gut zu schreiben, aber du musst auch vieles noch ausbessern. Die Geschichte hat potenzial (auch wenn noch nicht viel passiert ist)

      Bedenke das deine Charaktere sich entwickeln im Laufe der Story. Nichts ist am Ende so wie es vorher war. Wenn sich nichts ändert. War alles umsonst!


      Ich schreibe selber Geschichten und weiß was es für Arbeit macht. Oder mit wieviel Liebe man seine Charaktere im Geist von A nach B laufen lässt. Doch am wichtigsten ist sein Format zu kennen. Jedes Format hat Regeln und man muss diese kennen. Innerhalb dieser Regeln kannst du machen was du willst, doch Leser wollen etwas erleben, was sie vorher noch nicht erlebt haben. In eine andere Welt eintauchen. Umso komplexer deine Welt ist, um so faszinierender.

      *so jetzt lese ich weiter ^^*
    • Aber hallo! Endlich mal jemand, der Ahnung davon hat, wie man eine Kritik schreibt! Da können sich meine anderen leser aber ein Stück von abschneiden! *herumtanz*

      Vielen Dank für diese ausgiebige, hifreiche Review. So hab ich's gern. Aber einiges muss ich trotzdem oswerden. :]

      Original von WoLLe
      Einmal schreibst du Kaiser und Kaiserreich, aber andererseits erwähnst du auch einen König, der wohl der Kaiser sein soll. Bitte ändere das ab. Ein Kaiser steht über dem König.


      Falsch! Ich sage, dass der Kaiser sein Weltreich unter mehreren Königen aufgeteilt hat. Und den größten Teil gibt der einem dieser Könige, nämlich Angoe I. Ist schon richtig so. ^^


      Original von WoLLe
      Wenn du ein Buch /Roman schreibst, musst du eine eigene Welt schaffen. Sie aufbauen und in sie eintauchen. Du musst die Luft atmen können. Beschreibe deine Charaktere nicht - L E B E sie!

      Ja, mir wurde schon gesagt, dass ich nicht plastisch genug schreibe. ich habe allerdings vor, erst die geschichte zu vollenden, und dann zu korrigieren -- sonst werde ich womöglich nie fertig!

      Original von WoLLe
      Was ganz wichtig ist, du brauchst einen roten Faden. Ich weiß nicht ob du schon einen groben Fahrplan hast
      (Auslösendes Ereignis, Wendepunkt 1,2,3,... ,Ende), oder ob du nur aus dem Bauch herausschreibst, ohne zu wissen wo du hin willst. Wieviele Subplots du hast, wann sie einsetzen und wie sie mit dem Hauptplot verwoben sind. Wie viele Charaktere sollen vorkommen? Naja und so weiter.

      Du bist doch erst bei Kapitel zwei... ^^ Lesen lohnt sich.
      Und ja, der Plot steht, von vorne bis hinten, mit allen Wende- und Höhepunkten.

      So... alles andere habe ich akzeptiert und werde es berücksichtigen. Vielen Dank! <3
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Das mit dem überarbeiten wird sich auch nicht vermeiden lassen, denn generell gilt ja, das Erstgeschriebene als Rohfassung zu betrachten und dann weiter dran rumzupfeilen.

      Ich habe es jetzt durchgelesen und finde es wirklich gut. Dennoch würde mich mal dein "Fahrplan" interessieren.
      Wenn dann sowieso nur per PN. Aber natürlich interessiert mich vor allem, wie es nun weitergeht ^^

      Mit der König-Kaiser Verwechselung entschuldige ich mich für mein oberflächliches ("über"-)lesen. ;)

      Desweiteren:

      Du wechselst die Sichtweise, je nachdem wen du gerade beschreibst. Dadurch kann man sich gut in dessen Lage versetzen. Gefällt mir. (Besonders bei Naga zu Elfe und andersherum: "dumme Elfe" "dummer Naga")

      Die Dialoge haben Pepp und lassen genug für das Zwischen den Zeilen. Auch treibst du deine Geschichte sehr rasant voran. Hoffentlich verlierst du dich nicht in der Wüste des "2. Aktes", denn es muss ja immer eine Steigerung geben. Aber dennoch ist derzeit viel vorhanden und sehr viel machbar. Der Leser wird vom Abenteuer mitgerissen - so soll es sein!


      @ Ulyaoth

      Obwohl ich Lomees Reaktion etwas seltsam finde: "Du hast Elfen getötet!" obwohl gerade diese Elfen sie erst gerade verschleppen wollten...


      In einer Szene sind die Charaktere nie einer Meinung. Denn Konflikt bringt eine Story voran und man kann dadurch viel besser und interessanter den Helden Tiefe geben.


      Edit: Nun weiß ich auch warum FoWo den Thread mit den Sagengestalten gemacht hat ^^ *NaGa - GuTe WahL!*

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    • Original von WoLLe
      Das mit dem überarbeiten wird sich auch nicht vermeiden lassen, denn generell gilt ja, das Erstgeschriebene als Rohfassung zu betrachten und dann weiter dran rumzupfeilen.

      Ich zitiere Sol Stein, ehrer für's Creative Writing:
      Schreiben heißt Umschreiben. :D

      Edit: Nun weiß ich auch warum FoWo den Thread mit den Sagengestalten gemacht hat ^^ *NaGa - GuTe WahL!*

      Nein, daran lag es nicht. :D Ich arbeite momentan an einer Collage mit meinen Lieblingssagengestalten. Und meine Lieblinge sind nun mal diese Tiermenschen. Wie zB Naga. ^___^ Es ist nur naheliegend, über phantastische Wesen zu schreiben, wenn sie einen interessieren. Und verdammt, Angoe und Lomeelinde inspirieren mich bis zum Umfallen. (Wie man zB auf meiner Homepage sieht -- der ich, nebenbei, zu verdanken habe, dass ich die Geschichte schreibe. Denn zuerst waren die beiden nichts weiter als meine Maskottchen.)
      Genug gelabert! Kapitel 4 wartet. ^__^
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