Der Naga

    • Ich muss mich jetzt auch mal wieder hier verewigen. ^^ (Auch wenn kaum noch etwas übrig ist, was ich anmerken könnte...)

      "Brot ist besser als eine rohe Kuh" XDD Das fand ich wirklich witzig. Na ja, ist ja eigentlich verständlich, mit all den Schlangengenen muss der Hunger auf Frischfleisch irgendwann doch auftauchen...

      Außerdem freue ich mich schon auf Zoasis' glanzvollen Auftritt. :] (..den ich ja bisher nur zur Hälfte bekommen habe...)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Ulyaoth
      Ich muss mich jetzt auch mal wieder hier verewigen. ^^ (Auch wenn kaum noch etwas übrig ist, was ich anmerken könnte...)

      "Brot ist besser als eine rohe Kuh" XDD Das fand ich wirklich witzig. Na ja, ist ja eigentlich verständlich, mit all den Schlangengenen muss der Hunger auf Frischfleisch irgendwann doch auftauchen...


      *zustimm*
      Aber den Satz
      „Ich werde mit meinem Blut einen Dämonen beschwören, ihm meine Jungfräulichkeit opfern und als Gegenleistung verlangen, dass er dich zu einem Menschen macht.“
      fand ich auch zum schießen *gg*

      Mh, ich weiß nicht, ob dasschon erwähnt wurde aber bei dem Satz
      [...]I- ich meine, der Thronfolger? Was ist das für Nonsens!“
      finde ich das Wort Nonsens irgendwie unpassend, das hört sich irgendwie so... "modern" an und passt nicht in den Satz... aber ich bin janur der Leser, wenn du sagst, dass passt so, dann passt es auch!
    • Original von Kathryn
      Mh, ich weiß nicht, ob dasschon erwähnt wurde aber bei dem Satz
      [...]I- ich meine, der Thronfolger? Was ist das für Nonsens!“
      finde ich das Wort Nonsens irgendwie unpassend, das hört sich irgendwie so... "modern" an und passt nicht in den Satz... aber ich bin janur der Leser, wenn du sagst, dass passt so, dann passt es auch!


      Oh, nein, nein, nein, das ist sogar gut! Sowas ist mir wichtig! Eigentlich hab ich das Wort extra eingebaut, weil man Angoe schon irgendwie immernoch seine hohe Geburt ansehen (bzw anhören) soll... M, jetzt muss ich mir was anderes ausdenken.
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    • Blubb.

      Kapitel 4
      Zoasis war Linkshänder.
      Früher hatte sein Hauslehrer ihn nur mit rechts schreiben lassen und ihm die Linke mit einem Strick auf den Rücken gebunden. Zoasis hatte sich sofort verschlechtert: Seine Rechtschreibung wurde katastrophal, seine Rechnungen von vorne bis hinten sinnlos und seine Zeichnungen asymmetrisch und unproportional. Kurzum, all seine schriftlichen Werke waren nicht zu gebrauchen.
      Später, weil man einsah, dass es nichts brachte, wurde ihm das Benutzen der linken Hand gestattet. Seine Noten besserten sich rasch. Angoe hatte natürlich Spaß an Zoasis’ Anormalität; den König interessierte es wenig.
      Aber das war jetzt vorbei.
      Zoasis stand am Fenster zum Schlossgarten und nahm die Sonne als ein anderer Mensch wahr. Es war nicht alles nach Plan verlaufen, aber verdammt sollte er sein, wenn er sich jetzt aus der Ruhe bringen ließe!
      Es war Zeit für einen Wechsel.
      Und er würde dieser Wechsel sein!
      Sacht stieß er sich mit den Fingerspitzen vom Fensterbrett ab und machte eine geradezu fröhliche Drehung, aber sein Grinsen war verzerrt.
      Drei Tage lag sein achtzehnter Geburtstag nun zurück. Seit drei Tagen war er nach den Gesetzen seines Vaters offiziell in der Lage, das Königreich zu regieren, sollten König und Thronfolger sterben oder anderwärtig regierungsunfähig werden.
      Welch unglücklicher Zufall, dass das der Fall war!
      Schön und gut, Angoes plötzliches Verschwinden war durchaus nicht geplant gewesen. Zoasis hätte ihn und den König beide zusammen umbringen wollen. Nun, den Alten zu meucheln war wirklich nicht schwer gewesen, Angoe hingegen hätte kompliziert werden können. Dass Angoe nun gänzlich verschwunden war, hatte Zoasis anfänglich aus der Bahn geworfen und in Panik geraten lassen. Es wäre durchaus besser gewesen, ihn, genauso wie seinen Vater, tot zu wissen. Aber Zoasis hatte nicht lange gebraucht, bis ihm klar wurde, wie gelegen Angoes Verschwinden ihm war. Er konnte seinem Bruder den Mord am König anhängen, als einem Geächteten erklären und für ein Kopfgeld suchen lassen. Das geschah ihm nur recht!
      Es war natürlich besser, den Verdacht des Mordes auf Angoe zu lenken. Wären Angoe und der König gleichermaßen gestorben, wäre der Verdacht natürlich sofort auf ihn, Zoasis, gefallen.
      Zoasis klatschte in die Hände wie ein kleiner Junge. „Angoe, du bist der beste Bruder, den man sich wünschen kann!“, lachte er in die leere Bibliothek hinein. „Es ist perfekt, perfekt, perfekt!“
      Er hielt sich seit den frühen Morgenstunden in der Bibliothek auf, seinem Lieblingsraum im ganzen Schloss. Die Bücher mehrerer Jahrhunderte waren hier angesammelt, und Zoasis bezweifelte, dass er all diese Bücher jemals lesen könnte. Aber selbst wenn nicht, er zog die Gegenwart der leblosen Gegenstände immer der Anwesenheit anderer Menschen vor.
      „Herr.“ Zoasis’ persönlicher Berater war unbemerkt in Zoasis’ Nähe getreten und verbeugte sich. „Ihr wolltet mich sprechen.“
      „Ah! Da bist du endlich!“ Zoasis nickte zufrieden. „Ist der Hauptmann inzwischen wieder eingetroffen?“
      „Ja, Herr.“
      Eine Pause entstand, in der Zoasis und sein Berater einander ansahen.
      „Nun? Hat man Angoe gefunden?“, fragte Zoasis ungeduldig.
      „Nein, Herr“, sagte der Berater kühl. „Der Hauptmann hat selbst nachdem er den Menschen mit Einäscherung ihres Dorfes drohte, Euren Bruder nicht finden können. Offenbar hielt er sich doch nicht in dem Dorf auf, wie Ihr vermutetet.“
      „Verdammt!“ Zoasis stampfte mit dem Fuß auf. „Wo kann er nur sein! Das gibt es doch gar nicht. Er kann unmöglich von meinem Plan, ihn umzubringen, gewusst haben!“
      „Herr, zügelt Euer Temperament“, mahnte der Berater mit einem leichten Augenrollen, das der neue König nicht sah. „Bitte denkt daran, dass Ihr für Euer Volk und alle anderen am Hofe den Glauben aufrecht erhalten wollt, dass Angoe es war, der den König umgebracht hat, nicht Ihr.“
      „Ja, ja.“ Zoasis drehte sich wieder zum Fenster und sah in den Schlossgarten hinab. „Sobald unsere Herolde überall verkündet haben, dass auf Angoe ein Kopfgeld ausgesetzt ist, ist er sowieso nirgends mehr sicher! Sein Ende ist nah, ganz nah.“ Zoasis kicherte leise vergnügt in sich hinein.
      „Herr, es wäre gut, wenn Ihr Euch nicht so über den baldigen Tod Eures Bruders freuen würdet. Das Volk würde es sicherlich begrüßen, wenn Ihr Verbitterung an den Tag legtet. Tut doch wenigstens so, als würde Euch der Tod Eures Vaters berühren.“
      „Wie das denn! Der alte Mann ist mir egal. Ich bin froh, dass ich ihn los bin! Schließlich habe ich ihn selbst umgebracht, mit dieser Hand!“ Zoasis riss seine Linke in die Höhe. Er trug einen dünnen, dunklen Seidenhandschuh. Geradezu zärtlich betrachtete er, wie das Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel, auf dem feinen Stoff glänzte. „Immer wurde mir verboten, diese Hand zu benutzen, und nun war sie es, die ihm das Messer in die Lunge stach. Ironie des Schicksals, Vater! Das alles hätte nicht sein müssen, hättet Ihr Angoe nicht so bevorzugt.“ Zoasis lachte.
      Sein Berater unterdrückte ein Seufzen. Zoasis war alles andere als ein leichter Zögling. Seit der Junge geboren war, war er immer in seiner Nähe gewesen, auch wenn die Erziehung des jungen Prinzen normalerweise seinen Hauslehrern überlassen worden war.
      Aber er, Zoasis’ Berater, war letzten Endes immer in der Nähe gewesen und hatte beobachtet, wie Zoasis aufgewachsen war, im Schatten seines Bruders. Er hätte so viele Qualitäten entwickeln können, wäre Angoe II nicht gewesen. Von alleine hätte sich Zoasis, trotz seiner Frustration und seines Hasses, wahrscheinlich nie getraut, König und Thronfolger zu ermorden, aber mit ein wenig gutem Zuspruch...
      Allerdings neigte Zoasis nun ein wenig zur Übertreibung. Das Hochgefühl, endlich wichtig zu sein, stieg ihm ganz offensichtlich zu Kopf. Das war nicht eingeplant gewesen. Die Verantwortung des ganzen Königreiches lastete nun auf Zoasis’ Schultern, doch dies wusste der junge König geflissentlich zu ignorieren. Somit blieb es an ihm, seinem Berater, die Formalitäten zu erledigen und so wenigstens zur Öffentlichkeit hin das Bild eines guten, jungen Königs zu wahren. Eine Revolte gegen das Patriarchat wäre das letzte, was man jetzt gebrauchen könnte.
      „Herr...“, riss der Berater seinen Schützling aus seinen Gedanken. „Euer Majestät.“
      „Ja?“ Zoasis klang entzückt über diese Anrede und drehte sich erneut um. „Was ist denn noch?“
      „Herr, wegen Eures Bruders.“
      Zoasis rollte mit den Augen und unterbrach seinen Berater. „Er ist vogelfrei! Was soll er tun? Ich weiß nicht, wo er steckt, warum er dort ist und wie er ungesehen dorthin gelangen konnte, aber er wird nirgendwo in diesem Land mehr sicher sein... Meine Soldaten werden ihn verfolgen, wenn man ihn sichtet, das Volk wird ihn nicht retten... schließlich ist er ein Mörder, nicht wahr?“ Ein spöttisches Lächeln kräuselte Zoasis’ schmale, helle Lippen.
      „Wie Ihr meint, Herr“, seufzte sein Berater, verbeugte und fragte dabei: „Habt Ihr noch eine Aufgabe für mich?“
      „Die Steckbriefe, die im Land verhängt werden sollen. Ich möchte sie sehen und absegnen“, sagte Zoasis, der schon wieder am Fenster stand und in die Ferne blickte.
      „Wie Ihr befielt, Herr.“ Und damit schloss der Berater die Tür und ließ den König allein.
      Zoasis seufzte und stützte sich mit den Ellen auf der Fensterbank ab, stützte den Kopf in die Hände. Es war so langweilig, wenn Angoe nicht da war, um geärgert zu werden... Vielleicht war es doch nicht so klug gewesen, die Macht gewaltsam an sich zu reißen.
      Zoasis beobachtete unten im Schlossgarten eine Weile die beschäftigten Gärtner, beschloss dann verärgert, dass der Schlossgarten viel zu viel Geld verschlang und dass er die Menschen wohl entlassen musste. Es würde sich einiges ändern müssen im Schloss, und im ganzen Königreich, bis er zufrieden war.
      Als allererstes würde er seinen Geburtstag zu einem Feiertag erklären. Das würde Angoe in den Wahnsinn treiben – denn schließlich war Zoasis’ Geburtstag gleichzeitig der Todestag ihrer Mutter.
      Der Frau, deren Liebe und Zuneigung Zoasis niemals gespürt hatte.
      Eigentlich, dachte er verbittert, war es auch egal. Er hatte keinen Vater mehr und bald auch keinen Bruder. Warum sollte er sich dann nach einer Mutter sehnen?
      Er drehte sich um, und mit jedem Schritt, den er tat, merkte er, dass seine Laune schlechter wurde. Vielleicht würde es ihn beruhigen, wenn er ein paar Verbrecher öffentlich hinrichten ließe. Blut, so hatte er festgestellt, als er seinen Vater erstochen hatte, hatte eine wunderschöne Farbe.
      Er war ein Kind, und das Königreich war sein Spielplatz geworden.
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    • Was -- schon ein Monat her seit kapite vier? Oh mein Gott. Oh mein GOTT, es tut mir leid! Es war mir nicht klar, dass ich SO langsam bin!! ;___; Könnt ihr mir verzeihen?
      Ich muss zugeben, dass ich momentan bei "Der Naga" kaum weiterkomme. Ich hab keine Schreibblockade (was Uly und Sirius bezeugen können *hust*), aber al meine Kreativität opfere ich ganz und gar Ulyaoths "Projekt 42", in der Geschichte blühe ich mehr auf als in meiner. ^^;
      Aber um euch meinen guten Willen zu zeigen, und um zu beweisen, dass ich diese Geschichte NICHT vergessen habe, kommt hier ein Abschmitt aus Kapitel fünf. Es ist, wie gesagt, nur ein Abschnitt, aber irgendwas muss ich euch doch vorlegen...


      Kapitel 5

      Angoe war in eine Art zornigen Dauerlauf gefallen, seit sie das Dorf hinter sich gelassen hatten. Er hatte ein zügiges Tempo drauf, sodass Lomeelinde die Seiten stachen und das Herz in der Brust hämmerte.
      Und Angoe redete ununterbrochen. „Zusammengefasst“, sagte er gerade, „mein kleiner Bruder hat meinen Vater ermordet und mir den Mord angehängt – passt natürlich prächtig, jetzt, wo ich seit drei Tagen spurlos verschwunden bin. Jeder denkt, ich sei auf der Flucht. Und Zoe, dieses Aas, amüsiert sich als der neue Herrscher dieses Landes.“
      „Ihr habt ja wirklich tolle familiäre Verhältnisse“, keuchte Lomeelinde, der die Puste ausging. „Wir Elfen...“
      „Ich weiß, wie ihr Elfen mit der Familie haltet, ich bin schließlich fünfzehn Jahre meines Lebens unterrichtet worden!“, sagte Angoe unwirsch und winkte ab, gab Lomeelinde so nicht einmal zeit, zu bemerken, dass auch fünfzehn Jahre nicht besonders viel waren. „Wir müssen so schnell wie möglich zu diesem Meister, der mich zurückverwandelt. Die Zukunft meines Königreiches steht auf dem Spiel!“
      Deines Königreiches?“, fragte Lomeelinde mit hochgezogenen Augenbrauen.
      Meines Königreiches“, wiederholte Angoe überdeutlich. „Zoasis hat meinen Vater ermordet, damit geht die Krone rechtmäßig an mich über. Zoasis ist schließlich der jüngste Sohn.“
      „Glaubst du wirklich, es wird so einfach?“, höhnte Lomeelinde und blieb stehen und hielt sich die stechenden Seiten; sie konnte keinen Schritt weitergehen, wenn sie nicht eine Pause machten. Angoe hielt ebenfalls an.
      „Die Menschen glauben, dass du ein Königsmörder bist!“, sagte sie und setzte sich auf einen Stein, der am Wegrand lag. „Sobald dich jemand erkennt, wirst du gefangen und zum Schafott getragen werden! Das ist doch Irrsinn, zu glauben, du könntest etwas ausrichten.“
      „Zoasis hat das getan, um mir eins auszuwischen. Für ihn ist das alles nichts andres als ein Spiel. Aber er hat seine Einsätze zu hoch gesteckt. Bei dem Königreich verstehe ich keinen Spaß. Mir liegt nicht viel am Regieren, aber ich bin vernünftig genug, um zu wissen, dass jemand wie Zoasis noch weniger auf dem Thron sitzen sollte als ich. Ich kann mich wenigstens einigermaßen einschätzen, aber Zoasis...“ Angoe sah Lomeelinde lange an und winkte dann ab. „Egal. Wir müssen ihn hindern. Und das kann ich nicht, solange ich diesen Körper habe. Vogelfrei hin oder her, als Naga habe ich geringere Chancen, Verbündete zu finden, als als Mensch. Und es gibt immer Leute, die den König stürzen wollen, ich bin ja nicht blind.“ Er ließ sich neben Lomeelinde ins Gras sinken und schlug den schwarzen Umhang von seinem Gesicht zurück, schloss die Augen und ließ sich ins Gras fallen. Wenn er bedachte, dass vor ein paar Tagen Läuse sein Größtes Problem gewesen waren, sehnte er sich nach dieser Zeit zurück.
      Lomeelinde tat sich am Proviant gütlich, während Angoe neben ihr in Gedanken versunken war. Sie genoss die Stille der Natur, nur in der Ferne plätscherte ein Bach und ab und zu flog eine Biene nah an ihren empfindlichen Ohren vorbei. Am Himmel konnte sie die Silhouetten von Vögeln erkennen. Der Geruch von herbst lag in der Luft, und der Wind blies angenehm kühl von Norden her. Alles war so friedlich, und nichts deutete darauf hin, dass das Königreich bedroht war. Wie gern wäre Lomeelinde jetzt bei ihren Eltern und Gleichgesinnten im Tal, wo sie aufgewachsen war. Um diese Jahreszeit sah es dort am schönsten aus, und Feen malten mit ihrem Flügelstaub die Luft golden. Die Frauen machten Speisen aus den Früchten der Wälder und immer lag eine Melodie in der Luft, denn Elfen sangen für ihr Leben gerne. Lomeeindes Lieder waren verstummt, seit sie losgezogen war. Und sie sehnte sich nach ihnen. Wie gern, wie gern wäre sie jetzt zuhause.
      As sie die Augen wieder öffnete, meinte sie, im Augenwinkel schillerndes, weißes Gefieder zu sehen. Doch als sie den Kopf wandte, war dort nichts, nur die Ebene und das Gras, das im Wind wippte.
      Und Angoe, der dalag, die Hände hinter dem Kopf verschenkt und die Wolken beobachtete.
      Lomeelinde seufzte leise und erhob sich. „Lass uns weitergehen“, sagte sie. „Wenn wir zügig unterwegs sind, kommen wir morgen Mittag bei Meister Al’Finiell an.“
      Und sie schulterte ihren Beutel, ging aber nicht los, ehe sie sich nicht noch einmal umgesehen hatte und die Szenerie in Leib und Seele gebrannt hatte. Sie spürte, dass es nicht so friedlich bleiben würde.

      ~

      Ich schreibe dran.
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    • Blablubb productions presents...



      Es war lange her, aber Lomeelindes Gedächtnis war gut. Sie erinnerte sich genau an jenen Frühling, der so viele Jahre, so viele Tränen zurücklag. Damals war sie schrecklich verliebt gewesen, verliebt wie ein junges Ding, absolut hingebungsvoll und naiv. Mit etwas mehr Menschenkenntnis und Lebenserfahrung, so dachte sie heute, hätte sie sich all dies ersparen können. Aber es hatte nicht sein sollen, und seitdem traute Lomeelinde den Menschen nicht mehr über den Weg. Denn die Person, die ihr am meisten bedeutet hatte...
      Sie warf Angoe einen Seitenblick zu. Er ging etwas vor ihr und schien in Gedanken versunken. Lomeelinde würde ja zu gern wissen, was ihm genau jetzt durch den Kopf ging. Fragen würde sie ihn natürlich niemals. Nachher würde er noch annehmen, sie wäre auf irgendeine At und Weise an ihm interessiert.
      Sie seufzte unterdrückt. Sie wanderten schon so lange, und irgendwie redeten sie nur alle fünf Meilen ein Wort miteinander. Die beste Stimmung war es definitiv nicht. Was zum größten teil an Angoes ziemlich schlechter Laune lag. Man musste keine Gedanken lesen können, um das zu sehen. Die Art, wie er guckte, seine fest aufeinander gepressten Kiefer und die zu Fäusten verkrampften Hände verrieten ihn ohne weiteres.
      Lomeelinde wartete noch bis zur nächsten Weggabelung, an der Angoe innehielt um sich sagen zu lassen, in welche Richtung es weiterging.
      „Wir müssen nach links“, sagte Lomeelinde und zeigte an Angoe vorbei. „Dort hinten, siehst du den Wald? Das ist unser Ziel. Wir liegen gut in der Zeit, heute Abend sind wir da.“ Angoe nickte nur stumm und wollte schon weitergehen, aber Lomeelinde packte ihn am Arm. „Hör mal“, sagte sie, „ich muss dir was Wichtiges sagen.“
      „Beeil dich damit bitte, ich hab es eilig, wieder ich zu werden. Sobald ich wieder Beine habe, werde ich unverzüglich zur Stadt zurückkehren. Dein Meister wird mir ein Pferd leihen müssen. Es gibt Dinge, die ich erledigen muss. Und ich hasse es, staatliche Dinge erledigen zu müssen, also will ich es hinter mich bringen!“
      „Ja, schon gut, mach was du willst, ich lasse dich nur allzu gern wieder gehen!“, sagte Lomeelinde und verdrehte die Augen. „Aber damit Meister Al’Finiell auch wirklich tut, was wir wollen, musst du einige Dinge wissen: Er mag in deinem Königreich residieren, aber... Nun, kurz gesagt, wir Elfen halten nicht vie von Besitz. Behandle Meister Al’Finiell auf gar keinen Fall, hörst du, niemals, wie einen deiner Bürger. Er mag in deinem Königreich wohnen, aber auch das Königreich wird zerfallen, warte nur auf den nächsten Krieg. Ihr Menschen seid temporär, ihr geht vorbei. Wir Elfen überdauern euch, eure Könige und eure Königreiche. Außerdem ist er einer der mächtigsten Magiermeister unserer Welt, und sich über ihn zu stellen zu wollen ist reine Blasphemie. Also, so leid es mir tut, Herr König, du wirst katzbuckeln müssen!“
      Angoe nickte schweigend. Ihre Worte waren wie Schläge ins Gesicht. Aber sie sprach die Wahrheit, und deswegen rührte er sich nicht. Dennoch war es schmerzhaft, in einem so jungen Alter gesagt zu bekommen, dass alles, was man aufbaute in seinem Leben, zerbröckeln und zu Staub zerfallen würde. Nur die Kinder der Unsterblichkeit überdauerten... Sie hatte so Recht. Angoe fühlte seine Existenz schrumpfen. Und dabei war er eine sehr wichtige Person, staatlich gesehen ganz oben!
      „Des weiteren!“, räsonierte Lomeelinde. „Wehe, du redest, ohne gefragt zu werden. Erstens bist du nur ein Mensch, und Menschen fallen Elfen nicht ins Wort. Eine Elfe mittleren Standes wie ich verzaubert dich vielleicht deswegen, ein Meister von Al’Finiells Stand löscht deine Existenz womöglich ganz aus. Überlass das Reden also bitte mir, und sprich nur dann, wenn du gefragt wirst. Und auch deine Antworten sollten knapp bemessen sein.“
      „Ja“, sagte Angoe nach einer Weile, weil Lomeelinde nicht weiterredete und ihn nur anstarrte. „Verstanden.“
      Lomeelinde ließ ihren Blick noch etwas auf ihm ruhen, um ihm klar zu machen, wie ernst es ihr war, dann drehte sie sich zum Weg und ging weiter. Am liebsten wäre es ihr, sie könne den Naga vor der Türe stehen lassen.
      Ach, war das alles kompliziert. Und alles nur, damit Meister Al’Finiell sie auch unterrichten würde.
      Blieb zu hoffen, dass er es auch wirklich tun würde.
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    • sie wäre auf irgendeine At und Weise an ihm interessiert.


      Das muss Art heißen ^^

      Nun, kurz gesagt, wir Elfen halten nicht vie von Besitz


      Und da muss es viel heißen ^^

      Und *Augen reib* sag mal, brauch ich eine Brille oder steht da jetzt ein Moderator unter deinem Namen?
    • Original von Kathryn
      reib* sag mal, brauch ich eine Brille oder steht da jetzt ein Moderator unter deinem Namen?


      Tut es. ^^ Aber nur für's Zelda-Forum. Ich hab Mad aber schon gefragt, ob ich das Fanworks auch übernehmen darf, hab bisher aber noch keine Antwort bekommen.
      Ist das alles, was du zu sagen hast?
      (Boah muss ich schlecht sein ^^;)
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    • Nun, ich ahne schon, was passiert. XD


      Das Einzige, das mich ein wenig irritiert hat, ist der erste Absatz, der wirkt im Gesamtbild des Textes etwas zusammenhanglos. Wieso denkt sie das gerade jetzt?

      Aber sonst seht gut, Angoes Selbstwertgefühl geht jetzt ja wohl in den Keller... :D

      *auf nächsten Teil wart*


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von FoWo
      Original von Kathryn
      reib* sag mal, brauch ich eine Brille oder steht da jetzt ein Moderator unter deinem Namen?


      Tut es. ^^ Aber nur für's Zelda-Forum. Ich hab Mad aber schon gefragt, ob ich das Fanworks auch übernehmen darf, hab bisher aber noch keine Antwort bekommen.
      Ist das alles, was du zu sagen hast?
      (Boah muss ich schlecht sein ^^;)


      Na dann mal Gratulation.

      Und nein, mehr habe ich nicht zu sagen, da fehlen mir einfach die Worte ^^
    • Was soll ich sagen? Ich liebe deine Art, Dialoge zu schreiben. ^^
      Speziell solche Zwei-Leute-Wandersituationen sind immer wieder gute Gelegenheiten, um mal ein paar mehr oder weniger zwischenmenschliche Aspekte mit reinzubringen. Zumal die beiden sich ja nicht unbedingt gut riechen können. xD"

      Alles in allem ein schöner Momentaufnahme-Teil... ich will mehr. ^^

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

      Twitter | DIE BASIS
    • Ich hab heute bis acht Uhr morgens am Computer gesessen... Und das ist dabei herausgekommen!
      HAH!
      Ich kann es doch noch. x3
      Beim folgenden Teil geht ein kleines dankeschön an meinen Siri, der mir um drei Uhr nachts oder wann es war, aus der Patsche geholfen hat, weil Magiermeister alles andere as einfach zu schreiben sind.
      Des weiteren habe ich völlig unnötigen, aber immer wieder gern gesehenen Angoe-Fanservice eingebaut... Ich meine, okay, er läuft ja schon nackt herum, aber wenn man so gut aussieht wie er, muss man ja...
      Okay, okay, ich bin schon still. :D


      Sie erreichten Meister Al’Finiell Sagreans Anwesen nach Einbruch der Dämmerung. Sie beide waren erschöpft, schlecht gelaunt, hungrig und müde, und dennoch voller Hoffnung.
      Lomeelinde hob die Hand, um an das helle Portal zu klopfen, und gerade, als ihre Knöchel auf das Holz schlagen wollten, öffnete sich die Türe.
      „Aah, ich habe euch erwartet. Bitte, tretet doch ein!“ Meister Al’Finiell lächelte sanft und trat beiseite. „Ihr seht müde und hungrig aus. Bleibt doch bitte zum Essen.“ Sein Blick fiel auf Angoe, der erschrocken zusammenzuckte. Al’Finiells graue Augen schienen tief in Angoes Kopf hineinzustarren und alle Gedanken zu lesen. Aber er lächelte nur weiter. Es war ein sanftes, beruhigendes Lächeln.
      Angoe fragte sich, ob er irgendwas sagen sollte, den Magiermeister begrüßen, oder sollte er gestikulieren, irgendwas? Aber Lomeelinde hatte doch gesagt, er solle schweigen! Bei den Göttern, war das alles kompliziert.
      Aber Al’Finiell nahm ihm das Problem ab. „Euer Majestät“, sagte er, noch immer mit diesem freundlichen Lächeln. „Es ist mir eine große Ehre, Euch schon in so jungem Alter empfangen zu dürfen.“ Und dann verbeugte er sich. Sein langes, weißes Haar, das er heute offen trug, berührte dabei den Boden.
      Angoe warf einen panischen Blick zu Lomeelinde, die allerdings Al’Finiell anstarrte. „Die... die Situation hat sich so ergeben“, sagte er schließlich und atmete tief durch. Er wagte es einfach. „Bitte, Meister Al’Finiell, steht bequem! Das habe ich nicht verdient. Des Weiteren, ich bin keine Majestät... Noch nicht.“ Er sah, dass Lomeelinde ihn anstarrte und unauffällig gestikulierte, er solle sich verdammt noch mal zurücknehmen, aber Angoe war der Meinung, dass das nicht nötig war. Al’Finiell war ganz offensichtlich der Meinung, trotz seiner Rasse unter Angoe zu stehen.
      Al’Finiell richtete sich wieder auf und lächelte. „Würdet Ihr abstreiten, dass die junge Lomeelinde hier an Eurer Seite eine Elfe ist?“, fragte er.
      „Wie meinen?“ Angoe warf Lomeelinde einen verwirrten Blick zu, die nur unmerklich mit den Schultern zuckte. „Nein, natürlich nicht.“
      „Dann streitet auch nicht ab, dass Ihr eine Majestät seid.“ Al’Finiell lächelte etwas breiter. „Aber bitte, lasst uns doch endlich eintreten. Ihr dürft euch waschen und etwas ausruhen, und dann wollen wir alle zusammen speisen. Ich habe selten Gäste und freue mich über Gesellschaft.“ Er hielt den Torflügel offen, um Lomeelinde und Angoe eintreten zu lassen. Hinter ihnen schloss er das Tor wieder und winkte einen Diener herbei. „Lomeelinde und Ihre Majestät werden über Nacht bleiben. Bitte zeig ihnen ihr Zimmer.“ Er nickte Angoe und Lomeelinde zu. „Ich erwarte euch beim Essen. Bitte, fühlt euch wie zuhause. Ich muss noch etwas erledigen, entschuldigt mich also bitte.“ Damit drehte er sich um und ging den von Säulen gesäumten Weg entlang bis zu dem Gebäude, das Lomeelinde als seinen Arbeitskomplex kannte.
      „Ist er nicht ein toller Mann?“, fragte Lomeelinde, als Al’Finiells Diener den beiden einen Schlafraum zugewiesen hatte und sie alleine im Flur vor der hellen Tür mit den eingeritzten Pflanzenverzierungen standen.
      „Wahrscheinlich“, sagte Angoe, der Gegen seinen Willen extrem beeindruckt war. Al’Finiells Art, sich zu bewegen, zu sprechen, ja, seine Art zu gucken gefiel ihm. Dieser Elf war wahrlich von hohem Stand, und nun verstand er auch, warum Lomeelinde so einen Terz um sein Verhalten gemacht hatte. „Ich finde es faszinierend, dass er uns die ganze Zeit über nicht eine einzige Frage gestellt hat... Wer wir sind, was wir wollen... Er hat uns ganz einfach aufgenommen.“
      „Natürlich hat er das. Er ist ein Meister. Er fragt nicht, er antwortet. Solche Dinge weiß er.“ Lomeelinde öffnete endlich die Türe zu ihrem Zimmer und stieß einen Freudenschrei aus. „Aah! Was für ein tolles Zimmer!“, juchzte sie. Angoe trat nach ihr ein und schloss die Türe wieder. Das Zimmer war nicht besonders groß, aber sehr gemütlich eingerichtet. Das große Bett war weiß bezogen, weiße, seidene Vorhänge wehten leicht im Wind, der durch das große Fenster hereinwehte. Die Bodenfließen waren von einem hellen, ockernen Farbton. An einer Wand wurde das angrenzende Badezimmer durch einen mit einem ebenfalls weißen Vorhang vergangenen Torbogen abgegrenzt.
      Lomeelinde lief geschäftig herum, untersuchte das Bad, testete die Härte des Bettes und die Füllung der Kissen. „Das wird so toll, wenn ich einmal von Meister Al’Finiell unterrichtet werde!“, sagte sie und breitete sich glücklich seufzend auf dem Bett aus.
      Angoe stand etwas unschlüssig noch immer vor der Tür. Jetzt allerdings hob er den Kopf. „Wie meinst du das?“
      „Na ja, wo ich schon mal hier bin, werde ich Meister Al’Finiell natürlich fragen, ob er mich nicht unterrichtet.“ Lomeelinde lächelte Angoe für ihre Maßstäbe überaus freundlich an. Er konnte nicht wissen, dass sie einfach nur stolz auf ihren Zauber auf ihn war, und glaubte, dass endlich etwas Nähe zwischen ihnen entstanden war.
      „Nun“, sagte er, „dann wollen wir doch mal hoffen, dass er dich annimmt. Und ich hoffe, er kann mir weiterhelfen.“ Er nickte in Richtung Badezimmer. „Bitte, du zuerst.“
      „Natürlich, was sonst.“ Lomeelinde erhob sich und verschwand hinter dem weißen Vorgang. „Übrigens... für die kleinste voyeuristische Anwandlung verwandle ich dich in einen Regenwurm. Oder schlimmeres!“, sagte sie energisch, als sie sich hinter einem Paravent entkleidete, um ein langes Bad zu nehmen.
      „Ja, ja“, murrte Angoe, der sich auf das Bett sinken ließ und den Kopf im Kissen vergrub. Wieder kam die Müdigkeit wie ein Schlag gegen die Brust, und innerhalb von Sekunden war er in einen tiefen Schlaf verfallen, aus dem er aber nach einer Weile schon wieder hochschrak, schweißgebadet. Seine letzten Traumfetzen, die alles andere als angenehm waren, verblichen sofort. Dafür erkannte er vor sich direkt Lomeelindes Gesicht, die ihn stirnrunzelnd musterte.
      „Alles in Ordnung? Du hattest einen Albtraum“, sagte sie und vergrößerte den Abstand zwischen ihnen wieder.
      Angoe fuhr sich durch die wirren Haare. „Ja... ja, danke... es geht...“ Er bedeckte die Augen mit der Hand und atmete ein paar mal tief durch. Er zitterte noch und musste sich erst einmal fassen. „Wie... wie lange habe ich geschlafen?“
      „Nicht lange. Solange ich im Bad war.“
      Angoe fand, dass das eine ziemlich lange Zeit gewesen sein konnte. Er kannte ja Frauen und ihre Badezimmergeschichten nur zu genüge. Aber er sagte nichts.
      „Du kannst das Bad jetzt übrigens benutzen“, sagte Lomeelinde, die sich ein weißes Handtuch von den feuchten Haaren zog. Angoe beobachtete sie dabei, wie sie stumm einen Zauberspruch aufsagte. Ein warmer Lufthauch zog plötzlich durch das Zimmer, an Angoe vorbei, umhüllte Lomeelinde, die genießend den Kopf zurücklegte und sich von den Winden umspielen ließ. Nach einer Weile war der Zauber vorbei, und Lomeelindes Haare fielen trocken und weich zurück über ihre Schultern. Sie fuhr einmal mit den Händen durch die grünen Strähnen und bemerkte dann Angoes Blick. „Was denn?“
      „Ist das erlaubt?“, fragte Angoe verblüfft. „Magie zum Trocknen der Haare zu missbrauchen?“
      „Es kommt ja niemand zu schaden, oder? Ich missbrauche die Magie also nicht“, meinte Lomeelinde. Da war es wieder, ihr süffisantes Lächeln. „Willst du das Bad jetzt benutzen oder nicht? Das Abendessen dürfte bald angerichtet sein, also beeil dich.“
      Angoe entschied, dass es unsinnig war, ihr zu widersprechen, wühlte sich und seinen Schlangenschwanz aus dem Bett und glitt ermattet ins Bad. Der Schlaf hatte ihm keine Erfrischung gebracht, im Gegenteil; er fühlte sich müde, erschöpft und... verängstigt. Ja, er hatte Angst. Vor dem, was ihn erwartete.
      Da er nichts zum Ausziehen hatte, ließ Angoe sich einfach nur in das nur noch lauwarme Wasser gleiten, das Lomeelinde ihm freundlicherweise gelassen hatte. Vom Schloss war Angoe eigentlich frisches Wasser gewöhnt, aber nach den letzten Tagen wollte er nicht meckern. Lomeelinde hatte offenbar viel Seife benutzt, die Seifenblasen schwappten auf dem Wasser hin und her wie kleine Kristalle. Angoe ließ sich tiefer in die Wanne gleiten und schloss die Augen, als das Wasser über seinem Kopf zusammenschlug. Einen Augenblick lang erwog er, sich zu ertränken. Aber als seine Lunge den ersten Stich tat, tauchte er rasch wieder auf.
      Zu seiner Überraschung stand Lomeelinde im Türrahmen.
      „Ich bade“, sagte Angoe pikiert und lehnte die Arme auf den Wannenrand.
      „Für mich sieht es eher nach einer Überschwemmung aus“, sagte Lomeelinde und betrachtete herablassend das Wasser, dass über den Rand der Wanne auf den Boden tropfte, da der Zuber für Angoes Gewicht einfach zu gefüllt war.
      „Was willst du?“, wich Angoe aus und wischte sich mit seinen schwarzen krallenartigen Fingernägeln die nassen Haarsträhnen aus der Stirn.
      „Sichergehen, dass du nicht ertrinkst“, sagte Lomeelinde. „Beeil dich ein bisschen.“ Damit verschwand sie wieder aus dem Badezimmer. Angoe starrte ihr gelinde verwirrt nach. Sie hatte doch niemals wissen können, dass Angoe auch nur für den Bruchteil einer Sekunde erwogen hatte, seinem Schicksal einfach durch Selbstmord zu entgehen? Zumal er es nicht mal wirklich ernst gemeint hatte. Er hing viel zu sehr an seinem Leben.
      Verblüffte schüttelte er den Kopf, griff dann nach einem Stück Seife, das neben der Wanne auf einer Ablage lag. Ein paar Minuten später kam er wieder ins Schlafzimmer, gewaschen, abgesehen von den Haaren abgetrocknet und einigermaßen ruhig. Der Albtraum und die davon hervorgerufene Angst war wieder verschwunden, worüber er sehr dankbar war.
      Lomeelinde saß auf dem Bett und putzte mit einem Tuch ihre Stoffschuhe. Als Angoe ins Zimmer kam, blickte sie auf. „Fertig? Können wir dann essen gehen?“
      Angoe nickte. „Ja.“ Er zögere kurz. „Wegen gerade...“
      „Du bist ein Naga“, sagte Lomeelinde und zog sich ihre Schuhe wieder an. „Ich kann dir nichts weggucken. Stell dich nicht so an.“
      Sagt sie, dachte Angoe und seufzte innerlich, als er Lomeelinde auf den Flur folgte.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Du wirst mich abgrundtief dafür hassen, aber Al'Finiell erinnert mich ein wenig an Albus Dumbledore aus den Harry Potter Büchern. :D

      *duck*

      Abseits dessen - gefällt mir. ;) Der Magiermeister ist mir sympathisch und die Charaktere wirken lebendig, beispielsweise durch Angoes Selbstmitleids-Pseudo-Selbstmord. ^^ Allerdings habe ich die Befürchtung, dass Lomeelindes Fön-Zauber nicht gern gesehen sein wird, jedenfalls von gewissen Magiermeistern...

      Nur das Wort "gucken" wirkt ein wenig unpassend, finde ich. Oo Aber das ist einfach nur meine persönliche Meinung...


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ja, also bei dem Wort gucken muss ich Uly zustimmen... das passt irgendwie nicht... (frag mich blos nicht nach einem Verbesserungsvorschlag!)

      Jo, aber ansonsten wirklich wieder ein toller Teil und wie Uly auch schon sagte Angoes Selbstmitleids-Pseudo-Selbstmord (Mensch ist das ein geiles Wort ^^) ist absulut genial ^^
    • Gna.
      Ob ihr's glaubt oder nicht, aber mich stört das gucken auch.
      Ich hab davor gesessen und dachte: Nee, das geht nicht, das klingt scheiße.
      Aber was soll ich denn schreiben! Aaargh.
      Ich muss noch mal drüber sinnieren...
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.