Laharia

    • Keva knurrt oft? Insgesamt wird neunmal geknurrt, davon viermal Keva, zweimal Valis und je einmal Yanatu, Levar und Nivesti.
      Das sind 19 Seiten Text, also alle zwei Seiten knurrt mal jemand. Ist doch nicht gar so viel ... denk ich.


      Kapitel 2

      Das Leben ging weiter, auch seit Keva wusste, dass Selcai zurückgekehrt war. Sita war und blieb verschwunden, weswegen Yanor auch überall verzweifelt nach ihr suchte, aber Keva sagte ihm nicht, was sie gesehen hatte. Niban wurde im Fischerfriedhof begraben. Seine Frau Tescha war vollkommen aufgelöst und hatte ihre ganze Zuversicht verloren, doch die Perlentaucher, besonders Zayadra, die ausser Keva die einzige Frau war, versprachen ihr, sie und ihre zweijährige Tochter Amia zu ernähren. Suriu, der als Soldat verkleidet mit Luti anwesend war, bat Keva, bei Yanatus Beerdigung dabeizusein und Keva willigte ein.
      Die marcoovische Magierin Yanatu wurde eine Tagesreise von der Kaiserstadt entfernt bestattet. Keva und Suriu fuhren in einer alten Kutsche zum Magierfriedhof der Marcoova am Rand der Wüste Imarai. Nach den Bräuchen ihres Stammes wurde Yanatu zehn Tage nach ihrem Tod in dünne Strohmatten eingewickelt und den Sand eingegraben. Ihr Sohn Neivas goss einen grossen Krug Wasser auf ihr Grab, wartete, bis das Wasser verdunstet war, und streute dann eine Handvoll Sand in den Wind. Keva wartete schweigend, bis die Zeremonie beendet war, dann stieg sie wieder in die Kutsche und fuhr mit Suriu zurück in die Kaiserstadt. Sie sprachen wenig und nur Notwendiges.

      Überhaupt trafen sie sich nach Yanatus Beerdigung nur sehr selten. Suriu stürzte sich verbissen in die Regierungsgeschäfte und richtete eine Hilfsorganisation für Witwen und Waisen ein. Er fühlte sich von Amias Schicksal als Halbwaise betroffen, war er doch selbst eine Waise.
      Keva kümmerte sich auch fast nur mehr um ihre Arbeit und lernte in ihrer Freizeit fremde Sprachen, Geographie, Geschichte und auch etwas Magie. Den Stadtbewohnern brachte sie nicht mehr Aufmerksamkeit entgegen, als zum Überleben in der Stadt notwendig war. Zu sehr fürchtete sie, sie würde niemanden schützen können, wenn sie ihre Fähigkeiten nicht Tag und Nacht verbesserte. Nicht selten schlief sie über ihrem dunklen Holzschreibtisch in ihrer neuen Wohnung ein und träumte von der verhüllten Gestalt, die Niban getötet hatte, oder von Sita, wie sie Yanatu tötete, von den beiden Toten, die sie nicht hatte schützen können. Dann wachte sie jedes Mal noch in der Nacht mit brennend heissen Flossen auf und ging sofort zur Arbeit, um sich abzulenken.
      Allerdings gab es auch fast ein halbes Jahr lang kein Zeichen von Selcai und auch Sita tauchte nicht wieder auf. Yanor bereiste gemeinsam mit Valis als Übersetzerin alle Länder der Insel Laharia, um Sita zu finden, doch vergeblich. Schliesslich kehrte er am Boden zerstört in die Kaiserstadt zurück und beschloss, sich mit dem Leben ohne Sita abzufinden.

      Im Stadtviertel der Perlentaucher, Fischer und Seefahrer hatte es sich mittlerweile herumgesprochen, dass eine Santen in der Stadt lebte und es auch für Perlentaucherverhältnisse zu beachtlichem Wohlstand gebracht hatte. Und eines Tages wurde Keva überfallen. Sie war auf dem Weg in die Bibliothek, um Informationen über Kalarien zu suchen, als plötzlich ein mit einem Dolch bewaffneter Varisaländer mit grimmigem Gesicht vor ihr aus der dunklen Nacht auftauchte.
      "Gib mir deine Knoten und ich lasse dich am Leben, Santen!" knurrte er. Keva starrte ihn einige Augenblicke lang verwirrt an, bis sie verstanden hatte, was der Varisaländer wollte.
      "Ich brauche meine Knoten selber!" sagte sie mit fester Stimme. Sie hatte damit gerechnet, dass der Varisaländer ihr noch einmal drohen würde, aber er kam gleich zur Sache und stürmte auf sie los. Keva wich dem Dolch aus, zückte den Zauberstab und beschwor Wind. Der Varisaländer kämpfte gegen den aufkommenden Wind an und erwischte eine von Kevas rechten Armflossen. Der Wind wurde stärker, aber der Varisaländer liess nicht los. Keva spreizte die Flosse vorsichtig, um seinen Griff zu lockern, aber ein brennender Schmerz in der Flosse veranlasste sie, damit aufzuhören. Der Varisaländer prallte schreiend vom Wind geblasen an die nächste Hauswand. In seiner rechten Faust hielt er ein Stück von Kevas Flosse, in der linken hatte er den Dolch, von dem Kevas blaugrünes Blut tropfte. Keva blickte erschrocken auf ihre verstümmelte Flosse und rannte dann so schnell sie konnte nach Hause.
      "Guten Abend, Keva!" wurde sie vom Hausbesitzer, Kúraen, einem älteren Herrn, begrüsst: "Habt Ihr gefunden, was Ihr gesucht habt?"
      "Nein!" keuchte Keva ausser Atem: "Habt Ihr Verbandszeug?" Kúraen blickte Kevas Flosse kurz an und verschwand dann in seiner Wohnung. Etwas später kam er mit einer grossen, grünen Schachtel zurück. Er öffnete sie und gab Keva ein magisch versiegeltes Stoffsäckchen. Keva öffnete das Säckchen, faltete das feingewebte, weisse Tuch auseinander und wickelte ihre verletzte Flosse ein.
      "Wird Eure Flosse wieder ganz heilen?" fragte Kúraen.
      "In hundertfünfzig Tagen wird man nicht mehr merken, dass sie einmal verletzt war!" erklärte Keva, während sie zum Ausgleich eine der linken Flossen verschnürte, denn sonst würde sie ja immer im Kreis schwimmen.
      "Schmerzt sie?" fragte Kúraen.
      "Oh ja, das tut sie! Und wie!" murmelte Keva: "Aber schlimmer ist, dass jetzt einfach ein Stück fehlt!" Kúraen nickte und widmete sich wieder seinem Buch über die roten Felsen der Wüste Lorán. Keva beschloss, ihn nicht weiter zu stören und verabschiedete sich leise.


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    • Wieder mal super geworden!

      Sag mal, werden die Kapitel immer so lang?
      Ich hab mir schon gedacht, dass du die Teile einfach nciht numerierst, dabei war das alles das erste Kapitel...

      schreib bald weiter ;)
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Am nächsten Morgen stand sie nach dem Albtraum eines geglückten Überfalls sehr früh auf, wollte aber noch nicht zum Lager der Perlentaucher gehen. Stattdessen marschierte sie zum Palast, um Suriu nach langer Zeit wieder zu besuchen. Als sie das Palasttor erreichte, sah sie sofort, dass ein absolut übermüdeter Kelis Wache hielt.
      "Habt Ihr keine Zeit zum Schlafen, Kelis?" fragte Keva. Kelis verzog das Gesicht.
      "Suriu hat mich um einen Gefallen gebeten!" erklärte er: "Ich soll Euch direkt zu ihm schicken, wenn Ihr vorbeikommt!"
      "Deswegen komme ich ja eigentlich!" meinte Keva verwirrt.
      "Er will unbedingt mit Euch sprechen!" sagte Kelis: "Es steht auch jemand im Perlentaucherlager!" Er öffnete das Tor und Keva trat ein. "Erinnert Suriu bitte daran, mich ablösen zu lassen! Er ist im Thronsaal!"
      "Das werde ich!" meinte Keva, kurz bevor Kelis das Tor schloss. Sie marschierte durch den Garten und betrat den Thronsaal. Suriu sass schief im Thron und döste. Keva trat zu ihm. "Suriu?" sagte sie leise. Suriu schreckte auf.
      "Ah, Keva! Endlich!" murmelte er. Er sah nicht gut aus. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen und seine rotblonden Haare standen wirr in alle Richtungen.
      "Was ist los?" fragte Keva besorgt. Suri stand auf und lief einmal im Kreis.
      "Dantia ist gestern nachmittag hysterisch in die Universität gerannt und nicht wieder zurückgekommen!" erzählte er: "Einer der Magieprofessoren hat mich informiert, dass sie einen Engelstrank mitgenommen hat!"
      "Engelstrank!" murmelte Keva: "Für Verwandlungen!" Sie rieb die verbundene Flosse und fragte dann: "Welcher Engelstrank?"
      "Santen!" sagte Suriu leise.
      "Ihr meint, dass sie in die Kristallstadt schwimmt?" fragte Keva. Suriu nickte.
      "Bitte schwimmt ihr nach! Ihr seid die einzige, die das kann!" sagte Suriu: "Jeder andere müsste auch einen Engelstrank nehmen und schwimmen lernen!"
      "Ich kümmere mich um Eure Schwester!" sagte Keva. Suriu lächelte dankbar und umarmte sie. Keva stand verdutzt da und rührte sich nicht. Als Suriu sie wieder losgelassen hatte, grinsten sie sich verlegen an. Schliesslich wandte sich Keva zur Türe.
      "Es tut mir leid!" murmelte Suriu. Keva drehte sich zu ihm.
      "Was tut Euch leid?" fragte sie.
      "Als wir aus dem versunkenen Tempel zurückkehrten, habe ich Euch abgewiesen!" sagte Suriu. Keva dachte nach. "Ich habe Euch missverstanden!" erklärte Suriu: "Ich hätte erst denken sollen und erst dann reden!"
      "Kümmern wir uns um die Gegenwart!" meinte Keva: "Sie bietet genug!" Suriu nickte. "Ich sollte gehen!" murmelte Keva.
      "Ich werde die Ablösung für Kelis schicken!" sagte Suriu, dann öffnete er die Türe und Keva ging.
      Keva lief nach Hause und packte die Dinge ein, die sie damals aus der Kristallstadt mitgenommen hatte. Sonst nahm sie nur noch den Zauberstab mit. Sie erklärte Kúraen, dass sie etwas erledigen musste, lief zum Ufer des Kevale und stieg ins Wasser, allerdings vermied sie es, einem der Perlentaucher zu begegnen.

      Am Grund der Ivene war es so dunkel, dass das schwache Licht der Kristallstadt sehr weit zu sehen war. Keva schwamm auf das Schimmern am Horizont zu. Nach einer Weile bemerkte sie schon das hektische Treiben in der Kristallstadt, so wie sie es nicht kannte. Einige Santen bemerkten sie und schwammen zu ihr.
      "Wer bist du?" fragte ein Santenkind: "Ich bin Licu!" Keva schwamm an ihm vorbei direkt auf den Thronsaal zu. Licu folgte ihr, konnte jedoch nicht aufholen. Sie war zu schnell für ihn. Keva glitt durch den ersten grossen Eingangsbogen und versteckte sich hinter einer Säule.
      "Wer seid Ihr, Marcoova?" hörte sie ihre Mutter Svetia fragen.
      "Unwichtig!" antwortete ein fremder Santen, den Keva nur von hinten sah. Sie vermutete, dass er einen Engelstrank genommen hatte und jetzt das Zeichen der Marcoova auf der Stirn trug. "Aber ich weiss, dass vor mir eine Valekerin angekommen ist!" fuhr der marcoovische Santen fort.
      "Dantia ist also schon hier!" murmelte Keva.
      "Dantia heisst die Frau, die vor ihm gekommen ist, aber sie hat Angst vor ihm, also verstecken wir sie vor ihm!" flüsterte Licu, der Keva jetzt erreicht hatte.
      "Dantia!" brüllte der marcoovische Santen: "Ich weiss, dass du mich hörst! Komm her!"
      "Dantia heisst die, die Ihr sucht!" meinte Kevas Vater Lato: "Vielleicht wissen die Seegrasbauern etwas!"
      "Ihr lügt, König Lato!" zischte der Marcoova. Er streckte die Hand aus und deutete auf Lato. Kevas Atem stockte und sie holte schnell ihren Zauberstab aus der Tasche. "Jetzt sagt mir, wo Dantia ist!" knurrte der Marcoova. Lato wurde kalkweiss im Gesicht und zuckte herum. Keva zeigte mit dem Zauberstab auf ihren Vater.
      "Silberner Kristall und blaue Perle, schützt meinen Vater!" murmelte sie. Lato leuchtete kurz silbrigblau auf und wurde dann ruhig und bekam wieder eine normale Farbe. Der Marcoova drehte sich um sich selbst und sah sich um. Einen Augenblick sah Keva in rote, kalte Augen.
      "Selcai!" murmelte sie. Licu versteckte sich hinter der Säule und verhielt sich so leise wie möglich.
      "Ich habe Euch gesehen, Magier und Spiegelwesen!" schrie Selcai: "Mir gefolgt zu sein, wird Euch zum Verderben!" Keva umklammerte den Zauberstab und verliess die Deckung.

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    • Wird immer besser! Mir gefällts wirklich besser, die Geschichte steigt immer mehr in meiner Achtung (wenn ich das mal so ausdrücken darf ;) ), und du schreibst wirklich super!

      Bin nicht nur auf Selecai, sondern auch auf die Begegnung Kevas mit ihren Eltern gespannt!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
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      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

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      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • "Ich glaube, ich habe gerade Euer drittes Opfer gerettet!" meinte sie kühl.
      "Ihr wart am Ufer!" bemerkte Selcai. Keva nickte. "Es war klug von Euch, ins Wasser zu flüchten!" sagte Selcai: "Aber jetzt schützt Euch das Wasser nicht mehr! Ich bin jetzt auch ein Wasserwesen!"
      "Ich kann mich selbst schützen und habe die Hilfe der Magier der Santen!" sagte Keva.
      "Magier der Santen! Ha!" lachte Selcai: "Habt Ihr jemals einen richtigen Magier in Aktion gesehen?"
      "Das habe ich!" knurrte Keva: "Und ich selbst habe auch einige Ahnung!"
      Selcai verzog seinen Mund zu einem höhnischen Grinsen und zeigte dann mit dem Finger auf Keva. Von seinem Finger schlängelte sich eine rote Linie auf Keva zu.
      "Halt! Nicht Keva!" schrie Svetia: "Wir sagen Euch, wo Dantia ist!" Selcai wandte sich ihr zu.
      Keva riss ihren Zauberstab in die Höhe und schrie: "Erstarre in Eis, Santen!" Selcai erstarrte tatsächlich, aber die rote Linie schlängelte sich weiter auf Keva zu.
      "Miga Lestu! Tut etwas!" schrie Svetia.
      "Keva! Flieh!" rief Lato. Keva schwamm innen an der Kuppel des Thronsaales entlang zu Lestu.
      "Gibt es einen Gegenzauber?" rief sie hastig.
      "Es gibt einen!" murmelte Lestu, dann atmete er tief durch und schrie: "Kehre zurück, wir wollen dich hier nicht!" Er streckte seine Hand der roten Linie entgegen. Svetia und Lato starrten die Linie gebannt an, bis sie sich schliesslich auflöste.
      "Keva!" rief Svetia: "Wo bist du nur gewesen! Wir haben uns Sorgen gemacht! Wir haben sogar deinen Bruder Naicor geschickt, dich zu suchen!"
      "Es geht mir gut, Mutter!" sagte Keva: "Aber jetzt muss ich wieder fort!"
      "Keva!" murmelte Lato bittend: "Dantia hat uns erzählt, dass dort oben ein Krieg droht! Hier bist du sicher!" Keva schüttelte den Kopf.
      "Hier ist auch niemand mehr sicher!" seufzte sie: "Er hat Engelstrank zur Verwandlung in Santen!"
      "Der Eiszauber ist ein sehr einfacher Zauber! Sogar der Gegenzauber ist leicht!" meinte Lato: "Und Dantia hat erzählt, dieser Marcoova wäre ein mächtiger Magier! Das passt nicht zusammen!"
      "Vielleicht ist er einfach aus der Übung!" sagte Keva: "Er war ja schliesslich über zwanzig Jahre in ein Amulett verbannt!"
      "Oder Ihr habt ihn überrascht, Prinzessin Keva!" bemerkte der Magier Lestu: "Er hatte nicht mehr die Zeit, den Gegenzauber auszusprechen!"
      "Wir müssen etwas tun!" sagte Keva: "Sobald ich einschlafe, wird Selcai auftauen!"
      "Wir flüchten an die Oberfläche!" bestimmte Lato: "Wenn wir uns mit den Landbewohnern verbünden, haben wir mehr Möglichkeiten!" Keva schüttelte den Kopf.
      "Versteckt euch in der Steinstadt!" sagte sie: "Dort wird Selcai nicht hinfinden!" Lato nickte.
      "Ist er weg?" tönte eine dünne Stimme von einem Eingangsbogen. Keva, Lato, Svetia und Lestu drehten sich um. Eine junge Santen mit dem Zeichen der Valeker auf der Stirn schwamm etwas unbeholfen in den Thronsaal.
      "Weg nicht, aber Prinzessin Keva hat ihn vereist!" sagte Lestu.
      "Dantia, Schwester des Kaisers!" sagte Keva.
      "Ihr kennt mich?" fragte Dantia verblüfft.
      "Euer Bruder macht sich Sorgen um Euch!" erklärte Keva: "Er hat mich gebeten, nach Euch zu suchen!"
      "Ich habe ihm doch gesagt, dass ich mich verstecke!" murmelte Dantia. Keva bemerkte den grauenvollen Akzent, Dantia musste Sant in einer Augenblicksaktion notdürftig gelernt haben.
      "Nein, Ihr habt nur aus dem magischen Institut der kaiserlichen Universität einen Engelstrank für Santen mitgenommen!" meinte Keva: "Suriu erzählte, dass Ihr hysterisch herumgerannt seid!"
      "Suriu?" Dantia schmunzelte. "Das heisst doch Kaiser Suriu!" meinte sie. Keva zuckte die Schultern.
      "Ich bin ja für ihn auch nur Keva!" sagte sie. Lestu schwamm einmal um den erstarrten Selcai herum.
      "Was tun wir mit ihm?" fragte er dann.
      "Versteckt euch in der Steinstadt und baut einen magischen Schild, dass er euch auch nicht mit Magie finden kann!" sagte Keva: "Ich schwimme mit Dantia zurück in die Kaiserstadt!"
      "Prinzessin Keva!" murmelte Dantia: "Ich würde lieber bei den Santen bleiben!"
      "Mir ist es recht!" meinte Keva: "Was Euer Bruder dazu meint, weiss ich nicht!"
      "Ist es bei den Santen sicherer als in der Kaiserstadt?" fragte Dantia. Keva dachte nach.
      "Suchzauber kann er nicht besonders gut!" murmelte sie: "Wenn ihr einen magischen Schild habt, seid ihr also sicher!" Svetia nickte und winkte Lestu, der in ein Blasinstrument aus Kristall blies. Kaum später drängten sich fünftausend Santen im eigentlich grossen Thronsaal und beäugten den eingefrorenen Selcai.
      "Ruhe!" schrie Lato. Sofort verstummten alle Santen und sahen ihren König erwartungsvoll an. "Wir verlassen die Kristallstadt!" sagte Lato. Die Santen raunten. Svetia bedeutete ihnen, still zu sein. "Wir ziehen in die Steinstadt!" sagte Lato: "Folgt mir!" Er schwamm durch einen der grossen Bögen aus dem Thronsaal. Keva packte den gefrorenen Selcai und schwamm ihm hinterher.
      "Vater, ich verabschiede mich!" sagte sie, dann wandte sie sich ihrer Mutter zu und küsste sie auf die Nase.
      "Richtet meinem Bruder bitte aus, dass es mir gut geht!" flüsterte Dantia Keva zu. Keva nickte und schwamm dann in eine andere Richtung weiter. Sie hielt es nicht für klug, mit Selcai unterm Arm durch die Kaiserstadt zu spazieren, deshalb stellte sie ihn neben einem der versunkenen Tempel ab.

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    • Zu den Fragen:
      Suriu fällt eben selbst ein, dass Kelis abgelöst werden sollte, er weiss ja, dass der Arme todmüde ist, und Keva hat es einfach vergessen, wo ja schliesslich Dantia in Gefahr ist.
      Und die Flosse ist noch nicht verheilt, kommt in diesem Stückchen noch vor.

      Vor ihrer Wohnung wurde Keva von Kelías erwartet. Sie begrüsste ihn mit einen freundlichen Lächeln.
      "Ich habe mir Sorgen gemacht!" sagte Kelías leise: "Als du heute morgen nicht ins Lager gekommen bist, habe ich dich gesucht! Yoela hat mir erzählt, dass du gestern überfallen worden bist!"
      "Das war halb so wild!" murmelte Keva, während sie umständlich am Schloss der Wohnungstüre herumhantierte. Dann zog sie Kelías am Ärmel in ihre Wohnung. "Allerdings sind andere Dinge geschehen!" sagte sie: "Schlimmere Dinge!"
      "Was ist geschehen, Keva?" fragte Kelías.
      "Die Schwester des Kaisers ist vor Selcai in die Kristallstadt geflohen! Er hat sie verfolgt!" sagte Keva.
      "Ist ihr etwas geschehen?"
      "Nein!" Keva schüttelte den Kopf. "Aber Selcai weiss jetzt, dass ich ein Spiegelwesen bin!" seufzte sie: "Er wollte meinen Vater töten und ich habe es mit der Macht des silbernen Kristalls und der blauen Perle verhindert, was ich eben kann, weil ich ein Spiegelwesen bin!" Sie verräumte hastig ihr Gepäck.
      "Du hast sehr viel Magie gelernt!" bemerkte Kelías.
      "Nein, leider nicht!" murmelte Keva: "Ich konnte mich selbst nicht retten! Ohne Lestus Schutzzauber wäre ich jetzt tot!"
      "Weisst du, Keva, damals, als Selcai die Macht hatte, war ich einer seiner persönlichen Diener!" sagte Kelías. Keva blickte ihn an.
      "Persönlicher Diener?" murmelte sie.
      "Er hat mit mir Fechten geübt! Ich bin einige Male fast gestorben, aber er hat mich immer geheilt! Ich habe mir oft gewünscht, einfach sterben zu können!" Kelías lehnte sich schwer atmend an die Holzwand.
      "Diesmal wird er die Macht nicht bekommen!" knurrte Keva. Sie knallte die Schublade zu, in der sie ihre königliche Kleidung aufbewahrte, und marschierte zur Türe.
      "Wo willst du hin?" fragte Kelías.
      "Zum Kaiser!" sagte Keva: "Ich muss ihm sagen, dass es seiner Schwester gut geht!"
      "Sie ist noch nicht wieder im Kaiserpalast?" murmelte Kelías verdutzt.
      "Sie hat beschlossen, bei den Santen zu bleiben!" sagte Keva. Sie zog Kelías wieder am Ärmel aus ihrer Wohnung und verschloss dann die Türe. Dann liess sie ihn einfach stehen und lief zum Palast.

      "Was willst du im Palast?" fragte ein Soldat.
      "Ich überbringe eine Nachricht für den Kaiser!" sagte Keva ausser Atem.
      "Der Kaiser hat für heute alle Audienzen abgesagt!" schnauzte der Soldat.
      "Hat Kelis Dienst?" fragte Keva barsch. Der Soldat verneinte. Keva rollte die Augen. "Melde wenigstens, dass ich da bin!" knurrte sie.
      "Wie sprichst du mich an!" fuhr der Soldat auf.
      "Alle Wesen sind gleich viel wert, nur manche müssen dringender zum Kaiser, als andere!" brummte Keva. Der Soldat sah sie grimmig an. "Ich habe keine Angst vor Soldaten mit einem übergrossen Ego!" meinte Keva grinsend. Dann zückte sie ihren Zauberstab und murmelte: "Erstarre in Stein, Valeker!" Sie trat durch das Tor und drehte sich um. "Jetzt kannst du dich wieder bewegen!" sagte sie. Der Soldat wirbelte herum und durchbohrte Keva mit seinen Blicken.
      "Ich werde melden, was du getan hast, Hexe!" sagte er kalt, doch Keva schloss das Tor vor seiner Nase. Sie schüttelte verärgert den Kopf und marschierte zum Thronsaal. Suriu sass wieder auf dem Thron und döste. Keva berührte ihn an der Schulter.
      "Dantia ist in Sicherheit!" sagte sie. Suriu blickte auf und lächelte. "Sie steht unter dem persönlichen Schutz meiner Eltern!" erklärte Keva: "Und die Santen verstecken sich in der Steinstadt, wo niemand sie finden kann! Auch Selcai nicht!"
      "Selcai!" flüsterte Suriu.
      "Er hat Dantia verfolgt!" sagte Keva: "Aber er hat sich von mir überrumpeln lassen!"
      "Ihr habt ihn verzaubert?"
      "Ich wollte mich ihm eigentlich nicht zeigen, aber nachdem ich mit der Macht des silbernen Kristalls und der blauen Perle meinen Vater vor dem Tod gerettet hatte, musste ich! Er wusste ja schon, dass ein Spiegelwesen in der Nähe war!" erzählte Keva: "Und dann wollte er mich töten, um meine Eltern zu zwingen, Dantia auszuliefern! Also habe ich ihn zu Eis erstarren lassen!"
      "Er hat nicht gezaubert?"
      "Doch, das hat er schon, aber Lestu, ein königlicher Magier der Santen, hat den Zauber aufgehoben, bevor er mich erreichen konnte!" sagte Keva. Suriu starrte den Boden an.
      "Wo ist Selcai jetzt?" fragte er dann.
      "Ich habe ihn neben dem versunkenen Tempel abgestellt!" erklärte Keva: "Und weil ich noch nicht eingeschlafen bin, steht er immer noch dort!" Suriu nickte. "Er hat bestätigt, dass er Niban getötet hat!" murmelte Keva dann.
      "Konnte er nicht, da war er noch gefangen!" korrigierte Suriu. Keva sah ihn an.
      "Sita?" murmelte sie.
      "Nivesti sagt, der Nebel, den Sita zurückgelassen hat, könnte Selcais Seele gewesen sein!" erklärte Suriu: "Also hat sie Niban getötet, obwohl sie es nicht wollte! Genau wie sie Yanatu getötet hat!"
      "Aber wie lange ist dann Selcais Seele schon frei?" fragte Keva: "War seine Seele vielleicht gar nie gefangen!"
      "Yanatus Zauber war sicher!" meinte Suriu: "Selcai konnte weder seinen Körper noch seine Seele befreien! Irgendjemand muss ihm geholfen haben!"
      "Sita!" murmelte Keva: "Wieso sollte sie sich sonst jetzt verstecken? Sie weiss, dass es wieder Spiegelwesen gibt, die ihre Verbindung zu Selcai spüren können!"
      "Grübeln nützt nichts!" meldete sich Luti vom Kronleuchter: "Wendet euch der Gegenwart zu! Wenn ihr mehr wisst, könnt ihr weitergrübeln!" Keva blickte zu ihm.
      "Valis und Yanor sind zurückgekehrt!" sagte sie: "Wollt Ihr sie nicht begrüssen?" Luti flog zu Keva und setzte sich auf ihren Kopf.
      "Natürlich will ich die beiden begrüssen!" meinte er: "Aber ich will euch beide nicht mit eurer Grübelei alleine lassen!"
      "Luti, flieg bitte zu Nivesti und sag ihr, dass Selcai neben dem versunkenen Tempel steht! Sie soll sich etwas überlegen, wie sie ihn fangen kann!" bestimmte Suriu. Luti stand auf und flatterte mit den Flügeln.
      "Wenn ihr das Grübeln Nivesti überlasst, könnt ihr euch ja anderen Dingen widmen! Die Bilanz der letzten zehn Tage ist noch nicht fertig!" sagte er, dann flog er durch eine kleine Klappe ganz oben in einem der riesigen Fenster.
      "Nivesti kann besser grübeln als wir!" meinte Keva grinsend: "Sie kennt sich ja mit Magie aus!" Suriu lächelte matt.
      "Wisst Ihr, Keva, ich habe nicht mehr geschlafen, seit Dantia fortgegangen ist!" sagte er: "Ich sollte es nachholen!" Keva nickte. Plötzlich tauchte Nivesti mitten im Thronsaal auf.
      "Selcai als Santen?" rief sie: "Wie konnte er ins magische Institut eindringen und Engelstrank stehlen?" Keva schreckte auf.
      "Er hat Dantia verfolgt, vielleicht hat er ihr einen Teil ihres Trankes genommen!" vermutete Suriu.
      "Ein Trank reicht nur für eine Person!" fuhr Nivesti auf: "Er muss einen eigenen Trank gehabt haben!"
      "Für einen Engelstrank zur Verwandlung in Santen braucht man Santenblut!" murmelte Keva. Sie streckte Nivesti ihre verletzte Flosse entgegen.
      "Er hat Euer Blut genommen!" murmelte Nivesti: "Wieso habt Ihr das nicht früher gesagt?"
      "Ich dachte, es wäre ein ganz normaler Überfall!" meinte Keva: "Ein Varisaländer hat mich bedroht und meine Knoten verlangt!" Sie seufzte. "Aber wenn ich recht darüber nachdenke, war er richtig wild darauf, mich anzugreifen!"
      "Selcai kann nicht ins magische Institut eindringen, sonst hätte er es getan!" sagte Nivesti: "Dann bin ich wieder beruhigt! Tut mir leid, dass ich so hereingeplatzt bin!" Sie tippte mit der Schuhspitze auf den Boden und verschwand.

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    • Oh nein! Eine gut durchdachte Verschwörung 8o
      Bin nur gespant auf Selcai, irgendwie kann ich es nicht wirklich glauben, dass er so leicht verzaubert wurde...
      War jedenfalls sehr gut geschrieben.
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Original von Veria
      "Selcai kann nicht ins magische Institut eindringen, sonst hätte er es getan!"


      Ist auch irgendwie komisch. Aber von der anderen Seite aus gesehen wieder logisch. Kann mich nicht entscheiden.

      Ich schliesse mich Dä Höd' s Meinung an.

      Ps. Keva hat wieder zweimal geknurrt.:D (Bin ja schon still, bin ja schon still.)

      ciao
    • "Sie ist beruhigt, weil ich überfallen worden bin!" brummte Keva.
      "Nehmt es ihr nicht übel!" meinte Suriu: "Sie denkt eben viel weiter als wir!" Keva kicherte.
      "Deswegen kann sie auch so gut grübeln!" sagte sie.
      "Wie seid Ihr eigentlich hereingekommen?" fragte Suriu: "Weder Kelis noch Ligon haben Dienst!"
      "Ich war eine schlimme Prinzessin und habe die Wache einfach kurz erstarren lassen!" meinte Keva leise und senkte die Augenlider.
      "Nur sehr mächtige Magier kommen ohne Erlaubnis durch den Palastschutzschild!" murmelte Suriu überrascht: "Dass Ihr es geschafft habt, ohne den Schild zu bemerken! Seltsam!"
      "Aber ich hatte doch die Erlaubnis!" erklärte Keva: "Nicht von der Wache, aber von Euch! Ihr habt mich gebeten, Euch zu berichten, wie es Eurer Schwester geht! Nun, Ihr seid eben die meiste Zeit im Palast!"
      "Hm, natürlich, wenn man es so sieht!" grübelte Suriu: "Dann ist es natürlich klar!" Er streckte seine rechte Hand nach Kevas verletzter Flosse aus. "Habt Ihr Schmerzen?" fragte er. Keva schüttelte den Kopf. Suriu berührte die Flosse mit seiner linken Hand. "Ich möchte auch einmal so schwimmen können wie Ihr!" sagte er: "Vielleicht einmal, um meiner Schwester mitzuteilen, dass Selcai wieder verschwunden ist!" Keva lächelte.
      "Ich werde mein Bestes tun!" sagte sie. Suriu blickte in ihre Augen.
      "Das werden wir alle!" sagte er. Keva nickte.
      "Jetzt, da Ihr wisst, dass es Eurer Schwester gut geht, solltet Ihr Euch ausschlafen!" sagte sie: "Ihr seht unglaublich müde aus!"
      "Ich könnte jetzt kein Auge zutun!" seufzte Suriu: "Ich werde mich eher der Bilanz widmen!"
      "Soll ich Euch helfen?" fragte Keva. Suriu nickte dankbar. Dann stand er auf und marschierte einige Male um Keva herum, um seine Füsse wieder ans Laufen zu gewöhnen.
      "Kommt mit zum Sitzungszimmer, Prinzessin Keva!" meinte er. Er führte Keva über die geschwungene Treppe und durch den Korridor in den Raum, in dem Keva ihren Bürgerantrag gestellt hatte. Lanem sass gebeugt über den Unmengen von Papier und schrieb eine lange Tabelle. Er bemerkte nicht, dass Suriu und Keva eintraten.
      "Onkel Lanem!" sagte Suriu vorsichtig.
      "Ich grüsse dich, Drückeberger!" knurrte Lanem.
      "Du kannst dich bestimmt an Prinzessin Keva aus der Kristallstadt erinnern!" meinte Suriu.
      "Natürlich!" brummte Lanem: "Alle reden davon, dass sie deine Schwester suchen muss! Aber ich finde, Dantia hat gut daran getan, in die Ivene zu flüchten! Dort ist sie sicher!"
      "Sie war es nicht!" sagte Keva: "Selcai ist ihr gefolgt!" Lanem hob den Kopf und sah zu Keva.
      "Hat er ihr etwas getan?" fragte er.
      "Ihr ist nichts geschehen! Sie und die Santen sind in ein uraltes Kriegsversteck geflohen!" erklärte Keva: "Die Steinstadt konnte nicht einmal von Nago eingenommen werden!"
      "Nago?" fragte Suriu.
      "Hm, mächtiger, böser Santenmagier!" meinte Keva: "Er versuchte vor etwa 1000 Jahren, die beiden Santenreiche Ivenaya und Santo unter sich zu vereinen!"
      "Äquivalent zu Selcai!" brummte Lanem.
      "Nein, ganz so würde ich das nicht sagen!" bemerkte Keva: "Nago hat am Anfang die Leute mit viel Charme um die Flossen gewickelt!"
      "Um den Finger!" korrigierte Suriu.
      "Erst als die beiden Könige Dargis und Mitred seine Bewegung verboten hatten, wurde er wirklich gewalttätig!" erzählte Keva: "Die Könige und die ihnen treuen Santen flüchteten in die Steinstadt! Nago verlor seine Anhänger, sie flüchteten vor ihm an die Oberfläche! Am Schluss stand er allein da. Nebrim, der oberste königliche Magier von Santo hat ihn dann getötet!" Sie rieb die verletzte Flosse. "Man erzählt sich, dass er einen verbotenen Zauber benutzt hat und deshalb nicht wieder zu den Santen zurückgekehrt ist! Er war der letzte Santen vor mir, der an die Oberfläche gekommen ist!"
      "Sehr interessant!" sagte Lanem: "Aber die Bilanz ist wichtiger!"
      Suriu setzte sich ihm gegenüber und begann eine neue Liste. Keva sah ihm über die Schulter und fragte ihn über die Bilanz aus. Dann setzte sie sich ebenfalls und bearbeitete auch einen Stapel Papier. Plötzlich tauchte mitten im Raum eine sehr schmutzige Santen auf.
      "Er ist nicht mehr dort!" schrie sie.
      "Was? Wie? Wer seid Ihr?" fuhr Suriu auf. Die Santen rieb den Schlamm von ihrer Stirn und deutete auf das Zeichen der Schmetterlingsfeen.
      "Ich bin Nivesti!" rief sie: "Selcai steht nicht mehr neben dem Tempel!"
      "Aber ich habe nicht geschlafen!" protestierte Keva.
      "Er ist nicht mehr dort!" sagte Nivesti: "Vielleicht seid Ihr eingenickt, vielleicht hat ihn auch jemand geholt!" Sie trat zu Keva und nahm deren Zauberstab in ihre linke Hand. Sie schwang ihn kurz durch die Luft und war sauber.
      "Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ob er noch gefroren ist?" fragte Keva. Nivesti gab ihr den Zauberstab zurück und schüttelte den Kopf.
      "Wir könnten nur nach ihm suchen und schauen, ob er kalt ist!" brummte sie. Keva seufzte.
      "Wird er versuchen, Dantia zu finden?" fragte Suriu.
      "Ich sagte doch, nicht einmal Nago konnte die Steinstadt einnehmen!" meinte Keva: "Ausserdem wird Selcai die Steinstadt nicht einmal finden! Und vermutlich weiss er auch gar nicht, dass sie existiert!"
      "Wisst Ihr, wo sie ist?" fragte Nivesti. Keva nickte.
      "Die königliche Familie weiss es, aber sonst niemand!" sagte sie: "Selcai wird nicht hinfinden!"
      "Dann sind wir ja jetzt alle beruhigt!" murmelte Nivesti: "Ich trinke jetzt einen Engelstrank! Eine Santen zu sein fühlt sich doch seltsam an!" Keva grinste.
      "Ich bin sicher, Ihr könnt Euch an die Flossen nur schwer gewöhnen!" sagte sie. Nivesti nickte und verschwand. "Ich könnte mich ja auch nur schwer daran gewöhnen, als Landbewohnerin keine Flossen zu haben!"
      "Nivesti musste sich auch daran gewöhnen, als Valekerin keine Flügel zu haben!" sagte Suriu. Keva lächelte und wandte sich wieder ihrem Stapel Papier zu.

      Veria
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    • War zwar nicht so viel Handlung, aber äußerst spannend... -schreib schnell weiter!!


      Hey, was soll das? Warum schreibst du nichts mehr?
      Bitte mach bald weiter!!


      EDIT:
      He! Was ist los? Mach weiter!!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
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      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Tschuldigung, die Eltern sind ziemliche Zeitmagneten. (Das ist das Unpraktische an Ferien.) Aber ich hab es mal geschafft, sie mit Überraschungseiern zu beschäftigen.

      Mit der Zeit ersetzte Keva Yanatu völlig, auch wenn sie immer noch vormittags nach Perlen tauchte. Suriu ernannte sie sogar offiziell zu seiner Beraterin. Luti und Nivesti verstanden sich prächtig mit ihr und auch Lanem hatte sie akzeptiert.
      Suriu und Keva assen etwa jeden zweiten Tag in Viauras Wirtshaus und kamen sich auch recht nahe, auch wenn sie die meiste Zeit über Selcai nachdachten. Sehr oft trafen sie die Perlentaucherin Zayadra, die, wie sich herausstellte, Viauras Tochter war. An einem leicht bewölkten und für die Jahreszeit angenehm kühlen Tag sassen sie vor der schiefen Hütte und überlegten.
      "Wo ist er jetzt?" grübelte Suriu, während er die Nudeln auf seinen Löffel schob: "Was hat er vor?"
      "Er wird wohl seinen Stamm aufrüsten lassen!" murmelte Keva: "Von den Neltane ist schon lange keine Nachricht mehr gekommen!" Suriu nickte.
      "Aber selbst wenn die valekische Armee das erreicht, was ich als Ziel angegeben habe, können wir ihn dann besiegen?" fragte er.
      "Seinen Stamm, ja! Aber ihn?" Keva seufzte und trank einige Schlucke Wasser.
      "Es gibt schon fast 400 Palastmagier!" murmelte Suriu: "Und die magischen Institute hier und in Kelkuri bilden auch schon fünf mal soviele Magier aus wie früher!"
      "Nehmt an, Ihr könnt ihn mit Magiern erwarten! Ihr habt gesagt, er hätte damals über 30 gute Magier auf einmal getötet, ohne dass man ihm irgendeine Anstrengung ansehen konnte! Wieviele Magier wird er töten, nur um dann zu verschwinden, sich auszuruhen und nach ein paar Tagen gleich wieder zu kommen? Oder er erstarrt sie zu Stein und lässt sie von seinen Kämpfern töten, wenn sie sich nicht wehren können!"
      "Die Magier dürfen sich ihm eben nicht zeigen!" meinte Suriu: "Er darf nicht bemerken, dass sie da sind!" Er widmete sich wieder seinen Nudeln. Keva stützte den Kopf auf ihre rechte Hand. "Die Palastmagier suchen alle Bücher durch, um irgendetwas zu finden, das Selcai nicht abwehren kann, aber bis jetzt trauen sie ihm jeden Abwehrzauber zu!" seufzte Suriu. Keva nickte.
      "Irgendetwas muss es geben!" murmelte sie dann: "Niemand ist allmächtig!"
      "Nur ob Selcai nicht trotzdem mächtiger ist als wir?" flüsterte Suriu. Er schob den Rest seiner Mahlzeit in seinem Teller zusammen und fuhr sich durch die Haare
      "Macht Euch keine Sorgen!" sagte Keva: "Er wurde schon einmal besiegt! Wir können ihn wieder besiegen!" Sie nahm einen Schluck Wasser und seufzte. "Wasser!" murmelte sie dann. Sie blickte auf. "Das Buch der Wasser!" sagte sie: "Es gibt nur zwei Exemplare! Eines ist im magischen Institut der Universität Tuibe und das andere habe ich!" Suriu winkte Viaura und bezahlte das Essen. Dann standen er und Keva auf und eilten durch die Gassen des Händlerviertels und des Viertels der Fischer und Seefahrer, bis sie in Kevas Wohnung ankamen.
      "Ihr wohnt hier sehr schön!" murmelte Suriu. Er betrat nach ihr den kleinen Vorraum, in dem nur ein Kleiderständer, ein halbhoher Schrank mit Schubladen und hinter der Türe zwei Besen standen. Keva schloss die Türe ab, legte ihren Beutel mit Knoten in die zweite Schublade und schob dann einen blauen Vorhang vor einem Bogendurchgang zur Seite. "Schade, dass ich hier noch nie war!" murmelte Suriu: "Es ist perfekt!" Keva lachte leise. Dann nahm sie ein dickes, graues Buch aus einem der beiden Bücherregale und legte es auf den Tisch.
      "Mal sehen, ob wir etwas finden!" murmelte sie. Suriu beugte sich über ihre Schulter.
      "Das ist Sant!" murmelte er dann überrascht: "Wieso ist ein Buch in Sant geschrieben?"
      "Ich weiss es nicht! Bücher lösen sich im Wasser ja auf!" meinte Keva und blätterte um. "Da, das könnte etwas ... nein, das betrifft nur Santen!"
      "Da, rechts unten ..." murmelte Suriu: "Wasser wegnehmen!"
      "Verschwindet, denn ich nehme Euch das Wasser, das Ihr zum Leben braucht!" las Keva vor. Sie kratzte sich an der Nase und dachte nach. "Das könnte funktionieren!" murmelte sie dann: "Allerdings glaube ich, der Zauber wäre viel mächtiger, wenn man ihn in Sant sprechen würde!" Sie wiederholte den Satz in Sant.
      "Es funktioniert!" meinte Suriu: "Ich habe Durst bekommen!"
      "Ich sollte die Zaubersprüche wohl nicht vorlesen!" murmelte Keva, während sie die Sant-Buchstaben auf ein quadratisches Blatt Papier schrieb. "In der Küche habe ich fliessendes Wasser!" sagte sie dann und deutete auf einen weiteren blauen Vorhang. Suriu schob ihn zur Seite und füllte sich ein Glas mit Wasser.
      "Wie konntet Ihr so schnell so gut Valekisch lernen?" fragte er dann: "Und dabei Sant nicht vergessen!" Keva lächelte.
      "Valis war eine gute Lehrerin!" meinte sie: "Ich lernte sehr gut Valekisch, aber meine Muttersprache kann ich nie vergessen!" Suriu trank das Glas Wasser leer und stellte es ab.
      "Ich vermisse die Welt, wie sie vorher war!" sagte er: "Aber wenn die Welt wieder so wäre, wie sie war, würde ich die Welt vermissen, wie sie jetzt ist!"
      "Das ist eine eigenartige Erkentnis!"
      "Ich kannte so viele, die er getötet hat, aber ich würde nicht wollen, Euch nicht mehr zu kennen, Prinzessin Keva!" Er fasste mit seiner rechten ihre linke Hand. Keva sah ihn schweigend an. "Ihr bedeutet mir mehr als alle, die ich kannte!" sagte Suriu. Er nahm Keva die Feder aus der Hand. "Ich liebe Euch, Keva!" Er schloss kurz die Augen und berührte Keva dann mit seiner linken Hand an der Wange.
      "Ich bin überrascht!" flüsterte Keva: "Es fällt mir schwer, zu glauben, was ich gehört habe!" Suriu liess mit seiner rechten ihre Hand los und berührte ihre andere Wange.
      "Glaubt es, Keva!" hauchte er, dann berührte er mit seinen Lippen die ihrigen. Keva spreizte ihre Flossen ausser der verletzten und legte ihre Arme um seine Taille. Suriu berührte sanft ihren Nacken und drückte sie an sich.
      "Suriu!" murmelte Keva.
      "Ja?" flüsterte Suriu.
      "Die Palasttore werden geschlossen!" sagte Keva: "Es ist spät!" Suriu nickte, liess sie aber nicht los.
      "Stört es dich, wenn ich bleibe?" fragte er leise. Keva lachte.
      "Ich fürchte, ich kann keinen kaiserlichen Komfort bieten!" meinte sie: "Den bekommst du nur im Palast!"
      "Ich bin mit königlichem Komfort schon mehr als zufrieden, Prinzessin Keva!" erklärte Suriu.
      "Königlicher Komfort der Santen ist aber viel bescheidener als an Land!" sagte Keva grinsend: "Aber wenn du willst, kannst du bleiben!" Sie lehnte ihren Kopf an Surius Schulter. "Und vielleicht will ich das ja auch!" flüsterte sie. Suriu streichelte zärtlich ihren Rücken. "Wir sollten schlafen gehen!" sagte Keva dann und löste sich von ihm. Sie verräumte das Buch und trat dann durch einen weiteren von einem Vorhang verdeckten Bogendurchgang.
      "Keva, wo soll ich schlafen?" fragte Suriu. Keva streckte ihren Kopf wieder durch den Bogendurchgang und blickte ihn verwirrt an.
      "Schlafen Valeker nicht normalerweise in einem Bett? Santen tun das!"
      "Schon, aber ich möchte dir den Platz nicht nehmen!" erklärte Suriu.
      "Genug Platz da!" meinte Keva: "In mein Bett würden drei oder vier Leute passen!" Suriu nickte und trat zögernd ein paar Schritte auf sie zu. Keva lächelte ihn an. "Es ist auch sehr bequem!" sagte sie. Dann nahm sie eine der beiden Waschschüsseln und trat in die Küche, um sie mit Wasser zu füllen. Als sie zurückkam hatte Suriu das Kettenhemd und die Schuhe abgelegt. Keva wusch ihre Füsse und schüttete das Wasser dann in ein Rohr mit Deckel, das in der Ecke hinter dem Schrank verborgen war.
      "Gibt es hier eine Wasserreinigung?" fragte Suriu interessiert.
      "Erst seit ich die entsprechenden Zauber dafür kann!" erklärte Keva: "Davor sind jeden Monat zwei Magier gekommen und haben den Wassertank mitgenommen! Hat recht viel gekostet!"
      "Magier zu sein spart Knoten!" meinte Suriu.
      "Es ist aber auch anstrengend, das alles zu lernen!" Keva grinste, packte die Bettdecke an zwei Enden und schüttelte sie durch. Dann liess sie sich aufs Bett fallen und sah Suriu an. "Im stehen kannst du nicht schlafen!" erklärte sie.
      "Keine Nachtkleidung?" murmelte Suriu.
      "Die Kleidung der Santen wird ständig gewaschen! Und meine auch, ich bin ja Perlentaucherin!" sagte Keva grinsend. Suriu legte sich neben sie.
      "Dann muss ich eben morgen tauchen gehen!" meinte er. Keva lächelte. "Na dann, gute Nacht!" sagte Suriu. Er zupfte die Decke zurecht und legte den Kopf auf seinen Ellbogen.
      "Gute Nacht!" murmelte Keva. Sie schloss die Augen und schlief beinahe sofort ein.

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    • Die Geschichte bleibt aber schon jugendfrei, oder... :D

      Ich finds wieder mal sehr toll. Auch dass du das normale Leben so genau ausbaust, also nicht nur die Szenen mit Selcai.
      Aber wirklich, wie ich das gelesen hab, bin ich schon auf dumme Gedanken gekommen. Hier lesen Minderjährige, also halte dich zurück!! :D
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    • Yo, bleibt jugendfrei, glaub ich.

      Als sie aufwachte, war es mitten in der Nacht. Der Kristallsplitter, den sie aus der Kristallstadt mitgenommen hatte, schimmerte etwas, dass sie ihre Umgebung schemenhaft erkennen konnte. Sie und Suriu waren im Schlaf näher zusammengerückt, er hatte sogar einen Arm um sie gelegt. Dabei lag seine Hand leider auf Kevas verletzter Flosse, die nun fürchterlich schmerzte. Keva zog sie vorsichtig unter seiner Hand hervor und schmiegte sich an ihn.
      Doch der pochende Schmerz in der Flosse blieb und hielt sie wach. Sie murmelte einige einfache Heilungszauber vor sich hin, hatte aber keinen Erfolg, denn ohne Zauberstab war sie kaum fähig, irgendetwas zu zaubern. Schliesslich schloss sie wieder die Augen und versuchte, sich vom Schmerz abzulenken. Und irgendwann schlief sie dann tatsächlich wieder ein.

      "Keva!" murmelte Suriu. Keva öffnete die Augen und lächelte.
      "Guten Morgen!" murmelte sie: "Gut geschlafen?" Suriu nickte und zog verwirrt seine Hand, die um Kevas Taille lag, zurück. "Es wird wohl richtig gewesen sein!" sagte Keva. Suriu stützte den Kopf auf die Hand und sah sie an. "Gestern hast du mich geküsst, heute umarmst du mich nicht?"
      "So gesehen ..." murmelte Suriu: "Ich bin nur verwirrt!" Keva setzte sich auf und zupfte ihr Kleid zurecht.
      "Du bist ja Frühaufsteher!" meinte sie dann.
      "Ich weiss nicht, wie spät ist es denn?"
      "Das weiss ich nicht!" erklärte Keva: "Aber ich habe den Kristall verzaubert, dass er hell leuchtet, wenn ich aufstehen muss!" Kaum einen Augenblick später ging vom Kristall ein gleissendes Licht aus. "Genau so!" meinte Keva und lief zum Kristall. Sie nahm ihn in die Hand, worauf das Licht verschwand. Übrig blieb nur ein schwaches Leuchten.
      "Also gehst du jetzt tauchen?" fragte Suriu. Keva legte den Kristall wieder auf den Tisch und sah ihn an.
      "Ich könnte auch einen freien Tag einlegen!" erklärte sie.
      "Wieso arbeitest du eigentlich noch als Perlentaucherin?" fragte Suriu: "Als meine Beraterin könntest du im Palast wohnen!" Keva grinste.
      "Du bist ja auch Soldat!" sagte sie. Suriu kratzte sich am Ohr.
      "Das stimmt!" murmelte er: "Ich habe das alles gelernt! Ich bin sogar Offizier, nämlich Wachtruppenführer!" Keva grinste noch breiter.
      "Und warum bleibst du nicht im Palast?"
      "Langeweile?" Suriu seufzte. "Damit habe ich meine Frage selbst beantwortet!" Er schnallte sich das Kettenhemd um und nahm seine Schuhe vom Boden auf.
      "Wir müssen noch nicht gleich los!" meinte Keva: "Frühstücken geht sich noch aus!" Sie schob den Vorhang zur Seite und verliess den Schlafraum. Suriu folgte ihr. Keva stellte Brot, zwei Teller und eine Schüssel Marmelade auf den Tisch und setzte sich. Suriu setzte sich ihr gegenüber und griff zu.
      "In deiner Nähe fühle ich mich normal!" sagte er: "Die Verantwortung lastet nicht so schwer auf mir!"
      "Ich glaube nicht, dass es viele gibt, für die Selcai ein Vorteil wäre!" meinte Keva: "Die Verantwortung, Selcai nicht herrschen zu lassen, liegt bei allen!" Suriu nickte kauend. "Aber wir müssen versuchen, ihn schon am Anfang zu besiegen!" murmelte Keva. Sie biss von einem Brot ab und stützte den Kopf auf die Hände.
      "Wir werden sehen, ob die Palastmagier noch etwas gefunden haben!"
      "Die Palastmagier können ja auch das Buch der Wasser durchschauen!" meinte Keva: "Sie kennen sich mit Zaubersprüchen besser aus als wir!" Suriu schluckte und stand auf. Keva deckte Brot und Marmelade mit einem Tuch zu und stand ebenfalls auf.
      "Informierst du zuerst die Perlentaucher, dass du heute frei nimmst?" fragte Suriu. Keva nickte. Sie befestigte ihren Knotenbeutel zwischen ihren linken Armflossen und hängte sich die Tasche mit dem Buch der Wasser um die Schulter, während Suriu seine Schuhe anzog. Dann verliessen sie Kevas Wohnung.

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    • Wiedermal ganz toll. Ich weiß kaum, was ich bei dir schreiben soll - Kritik hab ich sowieso keine!

      Also sag ich nur: Super, schreib beizeiten weiter! :D
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    • Keva und Suriu gingen zuerst ins Lager der Perlentaucher und informierten Koré, dass Keva sich freinahm. Koré grinste die beiden breit an und nickte. Dann machten Suriu und Keva sich auf den Weg in den Palast, doch auf halbem Weg kam ihnen Nivesti, mittlerweile wieder eine Valekerin, entgegen.
      "Wir waren in Sorge!" erklärte Nivesti: "Wir haben in der ganzen Stadt gesucht!"
      "Jedoch nicht in Kevas Wohnung!" sagte Suriu. Nivesti seufzte. Dann berührte sie Keva und Suriu am Arm und teleportierte sie und sich ins Sitzungszimmer. Lanem war nicht da. Keva packte das Buch der Wasser aus und gab es Nivesti.
      "Ich kann kein Sant lesen!" seufzte Nivesti.
      "Es ist ein Zauberbuch!" erklärte Keva: "Und es gibt nur zwei Exemplare! Selcai kennt also die Zauber da drin vermutlich nicht!" Nivesti nickte.
      "Hoffentlich finden wir noch etwas in der kurzen Zeit!" meinte sie.
      "In der kurzen Zeit?" fragte Suriu.
      "Ja, in der kurzen Zeit!" rief Lanem von der Türe: "Was denkst du dir dabei? Die Neltane haben den Schagon den Krieg erklärt und du bist nicht erreichbar!" Suriu seufzte. Nivesti teleportierte sich mit dem Buch weg.
      "Na gut!" meinte Suriu: "Was können wir tun?"
      "Aufrüsten, Suriu!" sagte Lanem: "Das, was du die letzte Zeit auch getan hast!" Suriu nickte und verliess das Sitzungszimmer. Keva folgte ihm.
      "Du solltest den Palast nicht verlassen!" sagte Suriu: "Wenn Selcai dich erwischt ..." Keva nickte.
      "Ich bleibe!" sagte sie.
      "Ausserdem habe ich dich so in meiner Nähe!" flüsterte Suriu. Keva lächelte. Suriu legte einen Arm um sie und führte sie einen Stock höher in sein kaiserliches Gemach. Keva sah sich beeindruckt um. Suriu verschwand in einem Nebenraum und kam umgezogen wieder zurück. Er trug wieder eine schwarze Hose, ein rotes Hemd und den weissglänzenden Umhang, der mit goldenen Schnallen an seinen Schultern befestigt war. Keva marschierte auf den Balkon und blickte über die Stadt. "Kaum ein Gebäude in der Stadt ist höher als dieser Balkon!" sagte Suriu und trat neben Keva: "Nur die Universität und die vier Wachtürme!"
      "Es ist immer so, dass Könige und Kaiser alles überblicken!" murmelte Keva: "Die Kuppel des Thronsaals der Santen ist auch der höchste Raum der Kristallstadt!"
      "Was uns alles nicht stört, die Aussicht zu geniessen!" meinte Suriu: "Habe ich recht?"
      "Du hast recht!" sagte Keva: "Wir geniessen die Aussicht!" Sie legte ihre Arme um Suriu und lehnte den Kopf an seine Schulter. Suriu drückte sie zärtlich an sich.
      "Schön, dass du bei mir bist!" flüsterte er. Keva schloss die Augen und machte es sich in seinen Armen bequem. Suriu strich ihr über den Kopf und den Rücken und sagte leise: "Was auch immer geschieht, ich werde dich immer lieben!" Keva umarmte ihn noch fester und küsste ihn auf die Wange.
      "Ich liebe dich, Suriu!" sagte sie dann. Suriu sah in ihre Augen und liess sie los. Keva sah ihn verwirrt an.
      "Warte hier!" sagte Suriu, dann lief er in sein Gemach. Keva kratzte sich verwundert am Kinn. Wenig später kam Suriu zurück, in der Hand hielt er ein silbernes Diadem. "Willst du meine Kaiserin sein?" fragte er. Keva war sprachlos. Suriu hielt das Diadem knapp über ihrem Kopf und sah in ihre Augen. Keva wandte den Blick ab.
      "Du stellst mir eine Frage, die ich noch nicht beantworten kann!" murmelte sie: "Ich weiss, was ich jetzt denke, aber ich weiss nicht, was ich morgen denken werde!" Suriu legte das Diadem auf einen niedrigen Tisch und fasste Keva an beiden Schultern.
      "Du entscheidest!" sagte er: "Ich habe schon entschieden!" Keva nickte kaum merklich.
      "Ich werde mich entscheiden!" sagte sie: "Morgen wirst du es wissen!" Dann schob sie seine Hände von ihren Schultern und verliess den Balkon.

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