Laharia

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    • Nix Zelda, aber viel Magie.
      Wenn das absolut schief/unpassend/regelwidrig oder so ist ... schmeissen bitte.



      Kapitel 1


      Laharia war eine Insel. In der Mitte der Insel ragten drei Berge in die Höhe, und am Fusse des grössten entsprang der Fluss Kevale. Auf der anderen Seite der Insel ragte ein weiterer Berg bis in die Wolken. Die drei Berge in der Mitte der Insel hiessen die Mutter, die Tochter und die Kleine Schwester, der vierte Berg wurde der Bruder genannt, denn einer Legende zufolge waren sie versteinerte Riesen. Dem Ufer des Kevale entlang lagen die prächtige Kaiserstadt und mehrere kleinere Städte und Dörfer. Der Fluss mündete in einen See, der die Ivene genannt wurde und auf dessen Grund das Wasservolk der Santen lebte. Die Santen wohnten in prächtigen Kristallpalästen in der Kristallstadt und genossen das Leben. Ihr König Lato und ihre Königin Svetia waren weise und gerechte Herrscher, aber lausige Eltern. Ihre Tochter Prinzessin Keva fand das prächtige Leben ohne Spannung nicht sehr ansprechend und beschloss, als erste Santen seit tausend Jahren etwas Neues zu erforschen. Und sie schwamm an die Oberfläche.

      Schon als sie von weit unten den Himmel sah, war sie fasziniert. Sie stieg langsam nach oben und streckte ihre mit vier langen Flossen und zwei zierlichen Händen bestückten Arme nach oben und durchstiess die Wasseroberfläche. Erschrocken zog sie ihre Arme zurück. "Dort ist etwas anderes!" hauchte sie: "Kann ich dort denn leben?" Sie bekam ganz heisse Flossen und erkannte, dass sie Angst hatte. Plötzlich vibrierte das Wasser ganz leicht und Keva drehte den Kopf nach oben. Da war etwas Leuchtendes auf der Wasseroberfläche, aber sie wusste nicht, was es war. Kurzentschlossen hielt sie das Etwas über dem Wasser fest, atmete tief ein und tauchte auf. Das Etwas war klein, hatte zwei Beine, zwei Arme, einen Kopf und zwei grosse, dünne Flossen, und es zitterte. Keva liess das Wesen los. Sie fürchtete, dass sie es zu Tode erschreckt hatte. Was würde sie wohl tun, wenn eine riesige Hand sie packte? Das Bild vor Kevas Augen wurde verschwommen und sie tauchte unter, um wieder zu atmen. Dann tauchte sie wieder auf. Das leuchtende Etwas schwebte in sicherer Entfernung über ihr und sah sie mit kleinen, grünen Augen neugierig an. Keva sah sich über dem Wasser genauer um. Erde gab es hier auch, aber sie war fast überall von etwas Grünem überwachsen, das wie Seegras aussah, aber stabiler wirkte und sich nicht in der Strömung wiegte. Manchmal wuchs aus der Erde auch etwas dickes Braunes, das sich weit oben verzweigte und dann auch so etwas Grünes hervorbrachte. Als sie schliesslich ganz nach oben sah und weisse, verlaufene Flecken sah, war sie sich sicher, dass es hier schöner war, als unten bei den anderen Santen. Sie tauchte wieder unter um zu atmen und sah dann zu dem leuchtenden Wesen, dass noch immer über ihr schwebte. Ob sie versuchen sollte, hier zu atmen? Dieses Wesen schaffte es ja schliesslich auch. Keva nahm wieder einen Atemzug unter Wasser und streckte dann dem Wesen ihre Hand entgegen. Das Wesen wich erschrocken zurück.
      "Komm schon, ich will dir nichts tun!" murmelte sie, aber sie hörte statt ihrer Stimme nur ein Gurgeln. Schnell tauchte sie unter. Als sie nach einigen hektischen Atemzügen wieder auftauchte, hörte sie eine leise, fremdartige Stimme in einer fremden Sprache sprechen. Trotzdem verstand sie die Worte.
      "Du kannst hier atmen, Santen! Weisst du das nicht?" Es war das leuchtende Wesen. Keva presste das ganze Wasser krampfhaft heraus und sog dann das ein, was es hier eben gab.
      "Schon lange hat niemand mehr einen Santen gesehen!" sagte das leuchtende Wesen. Keva atmete beinahe panisch ein und aus. Was war, wenn die Santen das Atmen hier verlernt hatten? Schliesslich wussten die Santen nur aus Legenden, dass es diese Welt hier oben gab. Aber sie fühlte sich besser, sie sah wieder klar und fühlte die Taubheit aus ihren Armen und Beinen verschwinden. Sie konnte hier wirklich atmen.
      "Was bist du?" brachte sie hervor. Das leuchtende Wesen setzte sich auf Kevas Kopf und sagte: "Ich bin eine Fee! Ich heisse Valis! Und wer bist du?"
      "Keva!" murmelte Keva: "Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe!" Valis klopfte mit ihrer Hand auf Kevas Stirn.
      "Was ist?" fragte sie: "Willst du hier versauern oder die Welt kennenlernen?"

      Valis zeigte Keva die Welt und erklärte alles sehr geduldig. Sie brachte ihr Valekisch bei, denn nur die Feen konnten alle Sprachen verstehen und von allen Wesen verstanden werden. Am Anfang erkundete Keva die Ufer der Ivene und des Kevale, entdeckte vier versunkene Tempel und zwei untergegangene Schiffe, dann ging sie an Land. Sie brauchte sehr lange, um laufen zu lernen, aber zwei von Valis' Freunden unterstützten sie hilfsbereit. Yanor und Sita waren ein Liebespaar und wohnten im Dorf hinter dem Hügel. Yanor war ein Marcoova und Sita war eine Valekerin. Valis war eine Fee im mittleren Alter, die viel zu neugierig ein kleines Tier beobachtet hatte, während die anderen Feen aus ihrem Schwarm weiterflogen. Seitdem suchte sie sie.



      Bitte um Meldung, wer das überhaupt liest, und Kritik und Kommentare und so ... ja, das war eigentlich alles.

      Veria
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    • Hi Veria ^^

      Ist schön geschrieben deine Geschichte, obwohl ich sie noch nicht wirklich verstehe, wel (meiner Meinung nach) alles abgehackt nacheinander kommt. Und die Welt, wie sie Keva aus ihren Augen sieht... ja, auf mich wirkt es "kindisch", seltsam beschrieben eben.

      Außerdem stören die Wortwiederholungen, die leider sehr häufig vorkommen, besonders am Anfang.

      Laharia war eine Insel. In der Mitte der Insel ragten drei Berge in die Höhe, und am Fusse des grössten entsprang der Fluss Kevale. Auf der anderen Seite der Insel ragte ein weiterer Berg bis in die Wolken. Die drei Berge in der Mitte der Insel hiessen die Mutter, die Tochter und die Kleine Schwester, der vierte Berg wurde der Bruder genannt, denn einer Legende zufolge waren sie versteinerte Riesen.

      Ansonsten wirklich schön ^^

      Au revoir
      Taya

      Always
      I wanne be with you
      And make believe with you

      [Blockierte Grafik: http://img408.imageshack.us/img408/4391/robotunicornattack238ks.jpg]
      And live in
      HARMONY HARMONY
      OH LOVE



    • Also die Wortwiederholungen waren geplant, und das Kindische ebenfalls. Keva beginnt äusserst naiv ihr Leben an Land. Und Marcoova sind halt eine Art, die auf der Insel lebt.
      Aufgezählt: Santen, Valeker, Marcoova, Varisaländer, Lavier, Kalarier, Tuibner, Feen, Schmetterlingsfeen.
      So, weiter:

      Eines Tages hatte Keva die Grundlagen gelernt: "Ich komme aus der Ivene, in die der Kevale mündet! Ich atme jetzt Luft, liege nachts auf einem Laubhaufen und sehe den Sternenhimmel an, wenn ich nicht schlafen kann! Ich esse Früchte von Bäumen und laufe auf Gras! Ich werde von einer Fee, die Flügel hat, einem Marcoova und einer Valekerin begleitet und hoffe, irgendwann die Gipfel der Mutter, der Tochter und der kleinen Schwester erreichen zu können!" Valis nickte.
      "Du weisst jetzt schon sehr viel!" sagte sie.
      "Aber ich will viel mehr wissen!" sagte Keva: "Ich will es dann den anderen Santen beibringen! Es ist hier nicht gefährlich!" Valis nickte wieder und setzte sich auf eine riesige, blaue Blüte.
      "Vermissen dich die anderen Santen?" fragte sie. Keva schluckte, denn daran hatte sie noch nie gedacht.
      "Ich weiss es nicht!" murmelte sie: "Es ist seit tausend Jahren kein Santen mehr fortgeschwommen!" Sie zog die Beine an und umschlang sie mit den Armen.
      "Vielleicht denken sie, dass dich ein Raubtier gefressen haben könnte!" sagte Valis. Sie faltete ihre Flügel zusammen und tauchte ihre Hand in den Nektar der Blüte. "Du bist jetzt schon sehr lange von den anderen Santen weg!" Sie schleckte den Nektar von ihren Fingern und sah Keva an.
      "Es gibt keine Raubtiere dort, wo ich herkomme!" murmelte Keva.
      "Aber es gibt Legenden!" beharrte Valis: "Legenden von gefährlichen Monstern und Legenden von hungrigen, fleischfressenden Tieren!"
      "Nein!"
      "Keine Legenden?" Valis schüttelte den Kopf. "Was war mit dem letzten Santen, der aus der Kristallstadt weggeschwommen ist?" fragte sie: "Ist er zurückgekehrt?"
      "Er ist nicht wiedergekommen!" sagte Keva: "Niemand weiss, was mit ihm passiert ist!" Sie sah Valis an. "Du meinst, dass er gefressen worden ist?"
      "Ich weiss es nicht!" sagte Valis: "Aber vielleicht denken das die Santen in der Kristallstadt! Und vielleicht denken sie das auch von dir!"
      "Du meinst, ich soll zurückschwimmen und den Santen sagen, dass es mir gut geht!" meinte Keva: "Dass mich kein Monster gefressen hat!" Sie blickte nach oben, wo sich eine weisse Wolke nach und nach grau färbte.
      "Es wird ein Gewitter geben!" sagte Valis: "Das hast du noch nie erlebt, aber es ist harmlos! Donner und Blitze sind aber ziemlich beeindruckend!"
      "Wegen den Santen ..." murmelte Keva: "Ich will hier bleiben! Unten ist es so dunkel! Nur die Kristallstadt leuchtet schwach!"
      "Dann solltest du zum Kaiser gehen und Bürgerin von Valeca werden, dem Land, zu dem das ganze Tal des Kevale gehört!" sagte Valis: "Dann gehörst du wirklich hierher!" Keva nickte eifrig.
      "Gehen wir gleich los!" rief sie. Valis machte es sich in der Blüte gemütlich und winkte ab.
      "Erst morgen!" murmelte sie: "Heute ruhen wir uns noch aus und warten ab, bis das Gewitter vorbei ist!"

      Unter den dunklen Wolken und den hellen Blitzen erzählte Valis, was sie von der Kaiserstadt und vom Kaiser wusste. Die Kaiserstadt war quadratisch und von einer hohen Mauer vor Angriffen geschützt. Prächtige Villen, fast Paläste, zierten die vier Hauptstrassen, aber hinter den Villen lagen die Häuser der ärmeren Bevölkerung an engen, belebten Gassen. So arm, dass er hungern musste, war jedoch niemand, glaubte Valis jedenfalls.
      Der Kaiser war ein kluger Mann, der sich nicht scheute, zu seinen Ideen zu stehen. Viele Ideen hatte er ausgeführt, so gab es in der Kaiserstadt zwei Krankenhäuser und etliche Suppenküchen.
      Der alte Onkel des Kaisers war nach Valis' Vermutung für die Abschreckung von Feinden zuständig. Einmal war der Feenschwarm, dem sie angehörte, in seine Nähe geraten. Er hätte gekocht vor Wut, nur weil ein junger Soldat nicht schnell genug auf sein Pferd steigen konnte, erzählte Valis.
      Über die listige Marcoova Yanatu, die seinerzeit den marcoovischen Tyrannen Selcai gestürzt hatte, wusste Valis nicht viel, nur, dass sie ebenfalls im Palast wohnte.
      Als der letzte Donnerschlag verhallt war und nur mehr Regen auf das dichte Blätterdach fiel, konnte Keva schliesslich einschlafen. Vage bekam sie noch mit, dass Valis von Palastmagiern und Wachsoldaten erzählte, aber sie hörte nicht mehr wirklich zu. Am folgenden Tag musste sie ja schliesslich für den langen Marsch ausgeschlafen sein.

      Veria
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    • Moch mo woidooooo! (<.< Hä? was sollte das denn? Ich glaub, ich werd langsam blöd.)
      Naja auch egal. Tschu, dass es so lang gedauert hat, ich kann mich auch nicht damit rausreden, dass ich viel beschäftigt bin. Ich bin einfach nur faul! (So, jetzt ist es raus!) Verzeihung! Bitte! ;( (<.< Doch. Ich werd ganz sicher blöd!)
      Der zweite Teil gefällt mir noch besser als der erste. :D
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

      Hier geht's zum Institut zur Erforschung total interessanter Tatsachen.
      Die Experimente sind der Hammer.
    • Die Reise zur Kaiserstadt verlief absolut ereignislos. Valis erzählte einiges über die Sitten und Regeln in einer Stadt, aber Keva war viel mehr mit ihren Füssen beschäftigt. So weite Strecken war sie noch nie zuvor gelaufen. Aber sie bewältigte die Anstrengung recht gut.
      Als Keva, Valis, Yanor und Sita die Kaiserstadt erreichten, war es schon dunkel und die Tore des Palastes waren verschlossen. Also suchten sie eine Herberge. Die Bewohner der Stadt sahen Keva neugierig und manchmal ängstlich an. Ein junger Mann mit verkümmerten Flossen an den Armen sprach sie schliesslich an.
      "Du bist eine Santen!" murmelte er: "Eine Santen! Eine richtige Santen!"
      "Ich bin eine Santen!" bestätigte Keva: "Ich bin Prinzessin Keva!"
      "Vanait!" sagte der junge Mann. Er hob seine Arme und deutete auf die winzigen Flossen. "Vor tausend Jahren haben noch Santen die Kristallstadt verlassen, viele von ihnen zählen zu meinen Vorfahren! Prinzessin Keva, es ist mir eine Ehre!" Er neigte den Kopf und legte die Handflächen aufeinander. "Glück, Weisheit und Leben, Prinzessin!"
      "Glück, Weisheit und Leben!" beantwortete Keva den Gruss. Sie fasste Vanait an den Armen. "Aber ich bin nicht so wichtig, dass du dich vor mir verneigen und die Flossen bündeln musst!" sagte sie: "Alle Wesen sind gleich viel wert!" Vanait sah Keva verblüfft an.
      "In der Kaiserstadt ist dies anders!" sagte er: "Die Soldaten verlangen eine Verbeugung!" Er strich seine braunen Haare zurück und dahinter kamen auf seiner Stirn helle, blaugrüne Punkte zum Vorschein. "Die Soldaten sind allesamt richtige Ekelpakete!"
      "Wir wollen morgen in den Palast, weil Keva noch keine Bürgerin ist!" sagte Valis: "Aber irgendwo müssen wir die Nacht verbringen! Weisst du da etwas?" Vanait nickte und winkte ihr, Keva, Yanor und Sita mit ihm zu kommen.
      "Ich habe mit einem Freund zusammen einen Gasthof! Es ist nicht ganz so nahe wie die Herberge für die Dorfbewohner, aber dafür wesentlich sauberer!" sagte er: "Für euch gibt es einen Sonderrabatt! Santen sieht man wirklich selten! Schon seit tausend Jahren sieht man keine mehr!"
      Im Gasthof angekommen packte Keva zum ersten Mal ihre kleine Tasche aus. Valis sah ihr dabei zu und fragte sie über alles aus.
      "Das ist die Kleidung, die Santen an Feiertagen und vor dem König und der Königin tragen!" erklärte Keva und streifte ein hellblaues Kleid statt ihrem normalen dunkelgrünen über. Es war vorne knielang, hinten aber ging es nur bis zur Taille, darunter befand sich ja eine breite Flosse, die beweglich bleiben sollte und ausserdem die Blicke versperrte, dass Kleidung dort nicht nötig war.
      "Hübsch!" sagte Valis. Keva legte sich eine feines, silbernes Netz mit Kristallanhängern über den Kopf.
      "Das ist der königliche Schmuck der Santen!" sagte sie: "Morgen werde ich beides tragen!"
      "Ruhe und Licht aus!" brummte Yanor von der anderen Seite des Raumes: "Ich will schlafen!" Valis deckte Keva bis zum Kinn zu und drehte dann den Docht der Öllampe herunter. Keva befreite sich wieder von der Decke, nahm das silberne Netz ab und zog das Kleid aus. Dann verkroch sie sich entgültig ins Bett.

      Am nächsten Morgen servierte Vanait Keva ein delikates Frühstück: rotes Seegras. Keva war begeistert und ass drei Portionen, doch Yanor, Sita und Valis konnten sich damit nicht anfreunden und assen lieber trockenes Brot.
      "Essen Santen das ständig?" fragte Valis. Keva schüttelte den Kopf.
      "Es gibt in der Kristallstadt genauso viele verschiedene Gerichte, wie hier heroben!" sagte sie: "Es haben aber doch recht viele irgendwelche Seegrasarten dabei!" Sita rülpste leise. Keva grinste und stand auf.
      "Wir sollten zum Kaiserpalast gehen!" meinte sie. Sita und Yanor nickten und standen ebenfalls auf. Vanait räumte die Teller weg und fegte versehentlich Valis vom Tisch.
      "Bist du blind?" kreischte die Fee. Vanait entschuldigte sich stotternd und lief rot an.
      "Schon in Ordnung!" murmelte Keva und legte ihm ihre Hand auf die Schulter: "Nicht nervös werden! Valis ist nicht nachtragend!"
      "Kein Problem!" murmelte Vanait grinsend: "Ich überstehe auch einen roten Kopf!"

      Keva, Yanor und Valis begaben sich zum Kaiserpalast, Sita war im Gasthof geblieben.
      "Wahnsinn!" flüsterte Yanor, als er den marmornen Palast innerhalb der hohen, grauen Mauer im Sonnenlicht sah. Keva hielt ihre Hände schützend vor die Augen, weil der Palast so hell war.
      Valis setzte sich auf Kevas Kopf und murmelte: "Wenn ein Palast hell ist, dann sind alle beeindruckt! Aber Feen sind immer hell, und was sagen die Leute? Oh, hübsche Fühler!" Keva schüttelte den Kopf und Valis fiel herunter.
      "Kein bisschen Respekt vor Feen!" knurrte Valis: "Schüttelt die mich einfach runter!"
      Schliesslich standen Keva und Yanor vor dem Tor des Palastes und Valis hatte auf Yanors Kopf Platz genommen.
      "Was wollt ihr im Palast?" fragte ein Soldat.
      "Keva möchte Bürgerin von Valeca werden!" sagte Yanor und deutete auf Keva. Der Soldat nickte und liess die drei durch das Tor in den Garten.
      "Und wo müssen wir jetzt hin?" fragte Keva: "Beschildert ist hier nichts!"
      "Ist es das denn in der Kristallstadt?" fragte Yanor. Keva schüttelte den Kopf.
      "Dort muss man aber auch nicht Bürger werden!" fügte sie hinzu: "Jeder Santen ist das seit seiner Geburt!"
      "Ihr scheint nicht zu wissen, wo ihr hin sollt!" tönte es von einem Fenster im oberen Stock. Dann kam ein Schmetterlingsfeenmännchen heruntergeflogen. "Wo wollt ihr denn hin?" fragte es.
      "Keva will Bürgerin werden!" erklärte Valis. Das Schmetterlingsfeenmännchen nickte verständnisvoll und flog dann voraus. Keva und Yanor liefen ihm nach. Nach einer Weile standen sie wieder vor einem Tor. Das Schmetterlingsfeenmännchen schlüpfte durch eine Klappe ganz oben und öffnete das Tor von innen.
      "Das ist der Thronsaal!" erklärte es: "Aber der Kaiser ist fast nie hier!" Es flog eine lange, geschwungene Treppe hoch und einen hellen Gang entlang. Keva und Yanor liefen hinterher. Das Schmetterlingsfeenmännchen öffnete eine dunkle Holztüre auf der linken Seite. "Suriu! Besuch!" rief es: "Ein Bürgerantrag!" Es flog zurück zu Keva, Yanor und Valis und meinte: "Nicht so schüchtern! Kommt schon!" Keva zupfte ihr Kleid zurecht und betrat den Raum. Yanor schlurfte ihr hinterher und setzte Valis von seinem Kopf auf seine rechte Schulter.
      In dem Raum stand ein grosser Holztisch, auf dem Unmengen von Zetteln verteilt waren. Ein alter Mann sah Keva und Yanor grimmig an. "Onkel Lanem, sieh sie nicht so an!" bat ein jüngerer Mann: "Sie fürchten sich ja sonst!"
      "Ein Lächeln, Lanem!" knurrte eine Marcoova: "Wir rechnen nachher weiter!" Lanem zog seine Mundwinkel nach oben, aber es sah immer noch nicht nach einem Lächeln aus.
      "Willkommen im Sitzungszimmer!" grüsste der jüngere Mann. Er hatte kurze, helle Haare und ein schmales Gesicht. Seine Kleidung bestand aus einem leichten, roten Hemd, einer schwarzen Hose und einem weissglänzenden Umhang, der mit goldenen Schnallen bei den Schultern am Hemd befestigt war. Seine schwarzen Schuhe hoben sich überhaupt nicht von der Hose ab. Keva lächelte freundlich und neigte kurz den Kopf. Yanor legte sich fast auf den Boden. Keva packte ihn im Kragen und zog ihn hoch.
      "Du siehst dir die Leute überhaupt nicht an, Yanor!" knurrte Valis: "Menschenkenntnis wäre nützlich!"
      "Ich bin kein Monster!" bemerkte der jüngere Mann: "Ich bin ganz normal, wie alle anderen auch!" Keva grinste. "Ich bin Kaiser Suriu!" stellte sich der Mann schliesslich vor. Er lächelte und fragte: "Wer von euch will Bürger werden?"
      "Das bin ich!" sagte Keva und hob die Hand: "Ich bin Prinzessin Keva aus der Kristallstadt der Santen!" Sie war überrascht. Sie hatte sich den Kaiser nicht so jung und gutaussehend vorgestellt. Eher so wie Lanem.
      "Santen!" murmelte Kaiser Suriu: "Selten über dem Wasser zu finden!"
      "Ich bin die erste seit tausend Jahren!" erklärte Keva.
      "Und eine Prinzessin auch noch!" murmelte Suriu.
      "Nur ein Titel!" brummte Keva leicht verärgert. Suriu trat zu ihr und berührte vorsichtig eine ihrer Armflossen.
      "Wie ist es, unter dem Wasser zu schwimmen?" fragte er und blickte in Kevas Augen. "Zu schweben und mit einer kleinen Bewegung alles zu verändern?"
      "Es ist nicht leicht!" sagte Keva: "Aber man spürt die Schwerkraft nicht! Die Schwerkraft ist das, was mir hier am meisten Schwierigkeiten macht!"
      "Sei froh, dass du den Boden unter den Füssen hast!" meinte Valis frech: "Sonst müsstest du dich genauso oft ausruhen, wie ich!" Keva grinste die Fee an.
      "Ich muss einiges wissen, damit Ihr Bürgerin werden könnt!" sagte Suriu: "Wer sind Eure Eltern? Wie alt seid Ihr? Geschwister? Kinder? Was ist Euer Beruf?" Er marschierte zurück zum Tisch und grub nach einem leeren Blatt Papier und einer Feder.
      "Meine Eltern sind König Lato und Königin Svetia aus der Kristallstadt!" erzählte Keva: "Ich bin 27 Jahre alt und habe zwei jüngere Brüder! Keine Kinder und keinen Beruf! Was kann ich denn werden?" Suriu notierte alles und blickte dann auf.
      "Perlentaucherin vielleicht! Dafür muss man nur gut tauchen können!" meinte er: "Ihr könnt natürlich alles Mögliche werden!" Valis flog zu Keva und liess sich auf ihrem Kopf nieder.
      "Perlentaucherin, jawohl, Keva! Da kannst du ordentlich Geld absahnen!" rief sie.
      "Was ist Geld, Valis?"
      "Das ist ... Ähh, das ist ..." stotterte Valis.
      "Das bekommst du, wenn du gut gearbeitet hast! Verschieden viel, je nachdem, wie gut du gearbeitet hast!" erklärte Yanor: "Und das kannst du dann gegen Essen und Kleidung eintauschen!"
      "In der Kristallstadt arbeiten alle das, was sie können, und bekommen dafür das, was sie brauchen!" sagte Keva verwirrt.
      "Und es gibt niemanden, der weniger arbeitet als er kann, oder mehr nimmt, als er braucht?" fragte Suriu. Keva schüttelte den Kopf. "Ein guter Ansatz!" seufzte Suriu: "Aber bei so vielen unehrlichen Leuten, wie es sie hier gibt, ist die Durchführung unmöglich!"
      "Ich denke, ich werde Perlentaucherin!" meinte Keva: "Tauchen kann ich eben!"
      "Suriu!" brüllte Lanem: "Ich habe nicht ewig Zeit!" Suriu drehte sich zu seinem Onkel und lächelte.
      "Luti gibt dir die Endbilanz der Krankenhäuser!" sagte er. Luti, das Schmetterlingsfeenmännchen, das es sich auf dem Kronleuchter bequem gemacht hatte, sauste quer durchs Sitzungszimmer und verschwand durch ein offenes Fenster. "Ich möchte mehr über die Kristallstadt wissen!" flüsterte Suriu: "Wollt Ihr heute Abend mit mir speisen!" Keva nickte.
      "Gibt's da Seegras?" fragte Valis.
      "Wer hat gesagt, dass du Nervensäge mitkommen darfst?" knurrte Keva. Valis flog beleidigt zu Yanor und liess sich auf seinem Kopf nieder. "Sehr gerne!" sagte Keva dann zu Suriu: "Wenn Ihr eine Möglichkeit findet, Valis auszusperren!"
      "Ganz bestimmt!" murmelte Suriu und zwinkerte fröhlich mit den Augen. Dann deutete er auf die Türe und sagte: "Ich möchte Euch ja nicht rausschmeissen, aber wenn ich meinen Onkel noch länger warten lasse, habe ich heute abend Hausarrest!" Keva lachte leise. "Bei Sonnenuntergang! Vor dem Tor!" flüsterte Suriu.
      "Wir sind schon weg!" meinte Keva und zog Yanor am Ärmel durch die Türe.
      Valis setzte sich auf Kevas Schulter und flüsterte: "Der steht auf dich, Keva!"
      "Beruht auf Gegenseitigkeit!" murmelte Keva kühl: "Und du solltest dich da raushalten!"


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    • Das ist jetzt ein sehr langes Stückchen, eigentlich war es noch länger geplant, aber das wollte das Board nicht haben ...
      (Hätte ich vielleicht Java-Script ausschalten sollen? Hätte vielleicht funktioniert!)

      Zu Mittag besuchte Keva die Perlentaucher und fragte, ob sie bei ihnen arbeiten könne. Koré, der Anführer der Perlentaucher, sah sie kurz an und murmelte dann: "Santen! Du kannst tauchen, also bist du drin!"
      "Wieviel bekommt sie?" fragte Valis.
      "200 für kleine Perlen, 300 für grosse und 500 für riesige!" erklärte Koré. Er zeigte mit dem rechten Daumen über seine Schulter und murmelte: "Da hinten ist eine Waage!"
      "Und schwarze Perlen?" fragte Keva: "Sie sind viel seltener!"
      "Bis jetzt hat noch niemand von uns eine schwarze Perle gefunden!" seufzte Koré: "Die bringen dreimal so viel ein!" Er kratzte sich am Hals und meinte: "Nach dem Mittagessen gehen wir wieder tauchen und kurz vor Sonnenuntergang ist dann Schluss!"
      "Schaffe ich es dann, bei Sonnenuntergang in der Stadt zu sein?" fragte Keva. Koré nickte.
      "Du müsstest wahnsinnig trödeln, dass du das nicht schaffst!" meinte er grinsend: "Also willst du heute schon anfangen!"
      "Warum sollte ich bis morgen warten?" fragte Keva verwirrt. Koré seufzte leise.
      "Das ist schwer zu erklären!" murmelte er: "Viele suchen zuerst einen Beruf, bevor sie beschliessen, in der Stadt zu bleiben! Und dann suchen sie eben am gleichen Tag noch eine Wohnung!"
      Keva ging mit Koré und den anderen Perlentauchern zum Ufer. "Wenn du dort um diese kleine Halbinsel herumschwimmst, findest du ganz viele!" erklärte einer der Perlentaucher, Kelías.
      "Ich schwimme dort hin!" meinte Keva. Kelías grinste und marschierte bis zu den Knien ins Wasser.
      "Er ist immer am schnellsten im Wasser!" raunte Koré Keva zu: "Das Wasser kommt ihm gar nicht kalt vor!" Er streckte seine Zehen ins Wasser. "Nimm seinen Tipp nicht so ernst! Er will dich blamieren!" meinte er dann. Keva grinste und schüttelte den Kopf. Sie marschierte zügig an Kelías vorbei und tauchte unter. Das Wasser fühlte sich gut an. Keva spreizte ihre Flossen und schwamm schnell nach oben, dass sie aus dem Wasser heraussprang. Als sie wieder untertauchte, sah sie am Grund Kelías schwimmen. Keva atmete das Wasser ein und schwamm zu Kelías.
      "Ganz ehrlich!" meinte sie: "Es ist nicht leicht, besser als eine Santen schwimmen zu können! Santen sind eben fürs Wasser geschaffen!" Dann bewegte sie sich weiter in die Tiefe und fand bald die ersten Perlen. "Ich glaube, ich bin bei den Perlentauchern richtig!" murmelte sie. Sie sammelte die Perlen in ein kleines Säckchen und schwamm weiter. Als sie zum Lager der Perlentaucher zurückkehrte, waren erst Koré, Kelías und ein anderer Perlentaucher, Niban, dort.
      "Wieviele hast du?" fragte Kelías.
      "18!" sagte Keva.
      "Nicht schlecht für den ersten Tag!" meinte Koré: "Ich habe an meinem ersten Tag gar keine gefunden!"
      "Sie ist eine Santen!" knirschte Kelías: "Sie kann sogar unter Wasser atmen!" Keva nickte.
      "Unter Wasser atmen!" murmelte Koré beeindruckt: "Das ist für eine Perlentaucherin natürlich sehr nützlich!"
      "Du solltest deine Perlen jetzt wiegen!" meinte Kelías. Keva tat es. Vier ihrer 18 Perlen waren riesig und neun waren gross. Koré war beeindruckt.
      "Du hast an deinem ersten Tag 5700 Knoten verdient!" murmelte er: "Das ist mehr, als die meisten anderen Perlentaucher verdienen!"
      "Als Santen bin ich ein Naturtalent!" bemerkte Keva. Kelías nickte und legte seine zwölf grossen und acht kleinen Perlen der Reihe nach auf die Waage. Er hatte 5200 Knoten verdient. Koré öffnete ein kleines Eisenkästchen, in dem unzählige kleine, blaue Münzen lagen. Er zählte 57 ab und füllte sie in Kevas Perlensäckchen, dann gab er Kelías 52 Münzen.
      "Ich gratuliere!" sagte Kelías zu Keva: "Du warst schon am ersten Tag besser als der beste!" Keva lächelte freundlich und verabschiedete sich. Sie befestigte ihr Perlensäckchen zwischen ihren beiden linken Armflossen und lief dann so schnell sie konnte in die Stadt.
      "Keva! Hier bin ich!" schrie Valis von den obersten Zweigen eines Baumes. Die Fee sprang herunter und fing sich erst in der Höhe von Kevas Augen wieder. "Wieviel hast du verdient?" fragte sie.
      "5700 Knoten!" murmelte Keva: "Aber ich weiss nicht, was das wert ist!"
      "Das ist viel wert!" rief Valis: "Damit kannst du fünfzehn Tage lang in Vanaits Gasthof wohnen!" Sie flatterte aufgeregt auf und ab und murmelte: "Wenn du so weitermachst, bist du bald wahnsinnig reich!" Keva marschierte an Valis vorbei.
      "Ich bin jetzt verabredet!" sagte sie: "Und zwar ohne dich!" Valis flog wieder auf den obersten Zweig des Baumes und schmollte. Keva lief zum Kaiserpalast und suchte das Tor, durch das sie am Morgen in den Garten gekommen war. Das Tor hätte sie niemals erkannt, dafür erkannte sie aber die Person. "Ich grüsse Euch! Ihr habt da eine nette Verkleidung!" sprach sie einen Soldaten an. Es war Suriu. Er kicherte leise und steckte seinen Kopf durch eine Klappe im Tor.
      "Kelis, du kannst mich wieder ablösen!" sagte er: "Sie hat mich erkannt. Er zog den Kopf wieder heraus, ohne Helm. Etwas später kam ein Soldat aus dem Garten vor das Tor, der den Helm gerade aufsetzte.
      "Habt Ihr Euch nur wegen mir als Soldat verkleidet, oder tut Ihr das öfter?" fragte Keva. Suriu grinste.
      "Öfter!" sagte er: "Es ist die ungefährlichste Methode, den Palast zu verlassen! Als Kaiser kann ich nicht in die Stadt gehen!"
      "Wieso ist das gefährlich?" fragte Keva. Suriu sah sie verblüfft an.
      "Viele Leute meinen, dass es eine gute Verdienstmöglichkeit ist, den Kaiser um seine Knoten zu bringen!" erklärte er. Keva nickte. "Das gibt es in der Kristallstadt auch nicht!" vermutete Suriu. Keva nickte wieder. "Die Leute sind hier viel zu unehrlich!" seufzte Suriu: "Warum habt Ihr dann die Kristallstadt verlassen?"
      "Es ist dort langweilig!"
      "Gibt es denn keinen Sport, keine Spiele?" fragte Suriu.
      "Die gibt es, aber sie sind auch langweilig!" meinte Keva: "Wie stellt Ihr Euch vor, mit Seegrasbällen fangen zu spielen?" Suriu bot ihr seinen Arm an und Keva hakte ein. "Von oben werden die Seegrasbälle fallengelassen und wer seinen als erster gefangen hat, hat gewonnen!" erklärte Keva.
      "Sehr spannend!" murmelte Suriu: "Ich würde einschlafen!"
      "Das dachte ich mir!" bemerkte Keva: "Und jetzt wisst Ihr auch, warum ich die Kristallstadt verlassen habe! Seegrasballfangen ist das spannendste Spiel!"
      "Da ist mein Lieblingswirtshaus!" murmelte Suriu und deutete nach vorne, wo eine kleine, schiefe Hütte stand. Sie war spärlich beleuchtet, aber es sassen Unmengen von Leuten vor der Hütte an kleinen Tischen. Keva roch bereits, dass dort exzellente Speisen zubereitet wurden.
      "Es gefällt mir jetzt schon!" sagte sie. Suriu führte sie an einen der kleinen Tische. "Ihr müsst mir helfen!" murmelte Keva: "Ich habe an Land noch nie zubereitete Speisen gegessen! Immer nur Früchte und Wurzeln!"
      "Tiere nicht?"
      "Andere lebende Wesen zu töten, um sie zu essen, kann ich mir nicht vorstellen!" meinte Keva: "Ich glaube, ich würde mich schrecklich fühlen!" Sie schüttelte sich.
      "Es gibt viele Gerichte ohne Fleisch!" beruhigte Suriu sie: "Einige Stämme der Marcoova essen auch kein Fleisch! Die Köche nehmen darauf Rücksicht!"
      "Das ist gut!" murmelte Keva. Eine ältere Marcoova trat zu Suriu und Keva.
      "Die Speisekarte für die beiden Herrschaften!" murmelte sie und klatschte zwei dünne Hefte auf den Tisch. Dann wollte sie wieder gehen.
      "Viaura, wartet kurz!" rief Suriu. Die Marcoova blieb stehen. "Ihr gehört doch einem Stamm an, der kein Fleisch isst!" meinte Suriu. Viaura nickte. "Keva isst ebenfalls kein Fleisch!" sagte Suriu und deutete auf Keva: "Könntet Ihr ihr behilflich sein!"
      "Ist gut!" murmelte Viaura. Sie beugte sich über Kevas Schulter und schlug die Speisekarte auf. "Salat mit Nüssen und Pilzen, zum Beispiel!" meinte sie: "Ist sehr gesund!"
      "Diese schwarzen Nudeln, was ist mit denen?" fragte Keva.
      "Fleisch drin!" brummte Viaura. Sie blätterte um und las vor: "Pilzpfanne mit Grünspitzchen!"
      "Ist das gut?" fragte Keva. Viaura nickte. "Dann nehme ich das!" sagte Keva.
      "Und zu trinken?" fragte Viaura.
      "Ich weiss nicht!" murmelte Keva: "Ich will da keine grossen Experimente machen!"
      "Wasser!" brummte Viaura.
      "Ich schliesse mich Keva an!" meinte Suriu: "Pilzpfanne und Wasser! Das hatte ich noch nie!" Viaura grummelte leise und verschwand im Inneren der Hütte.
      "Was esst Ihr sonst hier immer?" fragte Keva.
      "Menü Royal!" murmelte Suriu: "Aber es ist ein Fleischgericht und ich glaube, ich würde Euch keinen Gefallen tun, wenn ich es nähme!"
      "Ich hatte noch nie mit Fleischgerichten zu tun!" meinte Keva: "Um die Kristallstadt schwimmen sehr wenig Tiere herum!" Sie lehnte sich zurück, worauf der Stuhl laut knarrte.
      "Erzählt mir! Wie sieht die Kristallstadt aus?" bat Suriu. Er lehnte sich ebenfalls zurück und entlockte seinem Stuhl auch ein lautes Knarren.
      "Hell!" sagte Keva: "Für dort unten sehr hell! Die Kristalle leuchten schwach und sind dort unten die einzige Lichtquelle! Es gibt keine Türen, nur Vorhänge, die aus Seegras gewebt sind! Und es gibt ausser den Schlafräumen keine Räume, die einer Person alleine gehören!"
      "Was ist mit Euren Eltern?" fragte Suriu: "Sie sind König und Königin der Kristallstadt! Was unterscheidet sie denn von den anderen Santen?"
      "Sie haben die Macht und ein grösseres Zimmer!" sagte Keva: "Aber die Entscheidungen, die sie treffen müssen, betreffen eigentlich nur streitende Kinder!"
      "Keine Verbrechen!" murmelte Suriu: "Kennt Ihr das Wort eigentlich?"
      "Früher gab es auch bei den Santen Verbrechen!" meinte Keva: "Diebstahl, Betrug, Schlägereien! Valis hat gesagt, das sind die häufigsten Verbrechen hier heroben!"
      "Sie hat recht!" bestätigte Suriu. Er beugte sich etwas nach vorne, worauf der Stuhl wieder knarrte. "Wie steht Ihr zu Euren Eltern?" fragte er.
      "Sie sind lausige Eltern!" brummte Keva: "Sie haben nicht begriffen, dass mir dort unten etwas fehlt!"
      "Hat denn niemandem ausser Euch etwas gefehlt?" fragte Suriu: "Ihr seid ja schliesslich die einzige Santen hier heroben!" Keva zuckte die Schultern.
      "Ich bin die einzige hier, das ist wahr!" seufzte sie. Viaura stellte zwei gusseiserne Pfannen auf den Tisch und legte Besteck daneben. Sie verschwand wieder und brachte dann einen Krug Wasser und zwei Gläser. "Das sieht gut aus!" murmelte Keva und spiesste einen Pilz auf ihre Gabel.
      "Es sieht wirklich gut aus!" meinte Suriu überrascht: "Es muss nicht immer das Teuerste sein!" Er schob einige Grünspitzchen auf seine Gabel und probierte. "Die Augen haben nicht getäuscht!" bemerkte er: "Es ist gut!" Keva schob den Pilz in ihren Mund und schloss die Augen.
      "Es schmeckt alles viel zarter als roh!" flüsterte sie: "Und auch ganz neu, ganz anders als Seegras!" Sie grinste Suriu an und schob sich den nächsten Bissen in den Mund.
      "Also war es eine gute Idee, Euch zum Essen einzuladen!" meinte Suriu.
      "Richtig! Eine gute Idee!" murmelte Keva. Sie ass die ganze Pfanne leer, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Suriu störte das nicht, denn er war selbst mit seiner Pilzpfanne beschäftigt.
      "Vielleicht noch eine Nachspeise?" brummte Viaura ihnen zu. Keva hob den Kopf und sah Suriu an.
      "Vielleicht später!" meinte sie dann. Viaura schlurfte zum nächsten Tisch. "Was ist eine Nachspeise?" fragte Keva dann leise.
      "Nachspeisen sind süss und machen dick!" murmelte Suriu: "Aber unglaublich lecker!"
      "Ich würde gerne eine Nachspeise probieren!" seufzte Keva: "Aber dick werden will ich nicht!"
      "Einmal schadet nicht, Prinzessin Keva!" meinte Suriu. Er lächelte Keva an. "Aber weil es nur ums Kennenlernen geht, werde ich gerne eine Nachspeise mit Euch teilen!" Keva nickte. Suriu winkte Viaura und bestellte eine Portion Waffeln mit verschiedenen Früchten und zwei Gabeln.
      "Wie auch immer!" brummte Viaura mürrisch: "Aber zwei Portionen wären schon auch machbar!" Sie verschwand wieder in der Hütte.

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    • Hat ja wieder gedauert, bis ich mal zum Lesen komme, aber jetzt hab ich's geschafft. ^^°
      Viaura wirkt irgendwie unfreundlich. Naja.
      Was soll ich noch schreiben? Is schön, will weiterlesen. :D
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

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    • Wo, weiter geht's.

      "Verzeiht ihr, dass sie so unhöflich ist!" flüsterte Suriu Keva zu: "Sie will nur ein Geschäft machen!"
      "Aber es sitzen viele Leute hier!" murmelte Keva: "Sie macht doch ein Geschäft!"
      "Im Normalfall gebe ich mehr aus als die anderen!" erklärte Suriu. Er lehnte sich unter Stuhlknarren zurück. "Allerdings ist das heute anders! Und deshalb ist sie so!"
      "Ich muss noch viel lernen, was Geld und Geschäft betrifft!" seufzte Keva: "Aber ich denke, im kleinen hat es das auch in der Kristallstadt gegeben!" Suriu setzte sich wieder gerade, wobei der Stuhl knarrte, und sah Keva interessiert an. "Die Kinder haben verschiedene Arbeiten getauscht! Und manchmal mussten die Arbeiten nicht alle gleichzeitig gemacht werden! Also haben sie sich als Beweis, dass sie gearbeitet haben, kleine Muscheln gegeben!"
      "Wer Muscheln hat, kann sich davon Arbeit kaufen!" meinte Suriu. Keva nickte.
      "In etwa!" bestätigte sie. Suriu lehnte sich wieder zurück, Stuhlknarren. "Könntet ihr den Stuhl dazu bringen, nicht mehr diese Geräusche von sich zu geben?" murmelte Keva. Viaura schlurfte zum Tisch und stellte die Waffeln in die Mitte.
      "Und zwei Gabeln!" brummte sie. Suriu beugte sich vor und Keva verzog das Gesicht, als der Stuhl wieder knarrte. Dann nahm sie eine Gabel und probierte die Waffeln. Viaura schlurfte wieder in die Hütte.
      "Unheimlich lecker!" sagte Suriu: "Wenn es nach meiner Zungenspitze ginge, würde ich mich nur von solchen Sachen ernähren!"
      "Das würde meiner Zungenspitze auch gefallen!" bemerkte Keva. Suriu nahm seine Gabel und spiesste eine Waffel als Ganze auf.
      "Manchmal gehen allerdings die Manieren verloren!" kicherte er. Keva blieb bei Waffelstücken.
      "Erzählt mir über die Geschichte des Landes!" bat sie: "Ich weiss ja nichts!" Suriu schluckte die Waffel und nickte.
      "Natürlich, Keva!" murmelte er: "Die frühe Geschichte mit hunderten verschiedener Kaiser und manchmal ein paar Königen und Fürsten und unzähligen Kriegen ist fürchterlich brutal, aber, wenn man alles zusammen sieht, unglaublich eintönig!" Keva zerteilte eine Waffel in kleine Stückchen und hörte aufmerksam zu. "Kaiser sowieso wurde von Feldherr der-und-der in der Schlacht um das-und-das besiegt, worauf der Kaiser wurde! Und so weiter eben! Mein Urgrossvater hat seinen Vorgänger auch noch in einer Schlacht besiegt!" erklärte Suriu.
      "Was ist eine Schlacht?"
      "Ein Kampf!" murmelte Suriu: "Mit vielen Soldaten, die eigentlich mit der Sache nichts zu tun haben!"
      "Starben viele?"
      "Ja, es starben sehr viele!" seufzte Suriu.
      "Was geschah, als Euer Urgrossvater Kaiser war?" fragte Keva.
      "Er hat den Frieden gebracht!" erklärte Suriu: "Die Grenzen zum Reich der Marcoova, zu Varisaland, zu Lavien und zu Kalarien sind seit ihm fixiert und nur einer hat sie seitdem angefochten!"
      "Wer war es?"
      "Sein Name ist Selcai!" murmelte Suriu: "Das war vor 22 Jahren!" Er wurde unruhig und beugte sich noch weiter nach vorne. "Er hat den Palast besetzt und die Macht des Kaisers verlangt! Mein Vater lehnte ab und wurde dafür getötet!"
      "Das ist ja furchtbar!"
      "Selcai heiratete meine Mutter Lanita und wäre dadurch Kaiser geworden, wenn es mich nicht gegeben hätte! Aber niemand sagte ihm das, also glaubte er tatsächlich, er wäre offiziell Kaiser!" Suriu trank ein Glas Wasser. "Zwei Jahre lang wuchs ich bei den Dienstbotenkindern auf! Dann sagte meine Mutter ihm, dass er nie Kaiser war, aber sie belog ihn, was mich anging! Sie sagte, ich wäre mit einigen Feen im Wald!" erzählte er: "Da hat er sie auch umgebracht!"
      "Sie auch!" murmelte Keva mitfühlend.
      "Er hat wieder geheiratet!" sagte Suriu: "Eine marcoovische Magierin! Sie sollte mich finden und töten! Hat sie aber nicht gemacht!" Suriu stocherte in einer Waffel und lächelte matt. "Sie hat ihn mit einem Schlafzauber belegt und in ein Amulett verbannt! Jetzt ist sie meine Beraterin, Yanatu!"
      "Warum hat sie ihn nicht einfach eingesperrt?" fragte Keva.
      "Er ist auch Magier! Eigentlich viel besser und stärker als Yanatu, aber sie hat ihn überlistet!"
      "Wieso hat er Euch dann nicht selbst gesucht?" fragte Keva.
      "Er ist Spezialist für Kampfzauber!" seufzte Suriu: "Suchzauber kann er nicht besonders gut!"
      "Gut, dass er schläft!" murmelte Keva. Suriu nickte. "Habt Ihr keine Angst, dass er aufwacht?" fragte Keva. Suriu nickte wieder.
      "Das Amulett muss bewacht werden!" sagte er: "Yanatu macht das! Aber irgendwann muss jemand anderes das Amulett bewachen! In jeder Generation wird es jemand machen müssen!" Keva schob eine Waffel in ihren Mund.
      "Was geschah danach?" fragte sie, als sie geschluckt hatte: "Nachdem sie ihn überlistet hatte!"
      "Sie kam in den Speisesaal der Dienstbotenkinder und gab mir die Kaiserkrone und den Salcan!" erklärte Suriu: "Dann war ich Kaiser! Die marcoovischen Truppen wurden vertrieben und die Magiergilde verbot die Teufelszauber!" Er starrte die arg dezimierten Waffeln an. "Von Selcai blieb nur seine Tochter übrig!" murmelte er: "Dantia, Tochter meiner Mutter!"
      "Sie kommt aber nicht sehr nach ihm, oder?" fragte Keva, während sie mit chirurgischer Genauigkeit die letzten drei Waffeln zusammen auf die Gabel spiesste. Suriu schüttelte den Kopf.
      "Dantia war ein Jahr alt, als Yanatu Selcai ins Amulett verbannt hat!" sagte er und zuckte zusammen, als ein winziger Regentropfen auf seine Wange fiel. "Viaura, ich möchte zahlen, bevor ich nass wie ein Fisch bin!" rief er.
      "Natürlich!" brummte Viaura: "Ich verliere doch nicht meinen besten Stammkunden! Kostet 92 Knoten!" Suriu fischte rote und grüne Münzen aus einem Beutel und legte sie in Viauras Hand. "Danke!" murmelte Viaura, als sie bemerkte, dass es etwas mehr war. Keva stopfte die restlichen Waffeln schnell in den Mund, dann rannten sie und Suriu durch den schnell stärker werdenden Regen.

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    • Hat ja wieder mal lang gedauert. Irgendwie komm ich in letzter Zeit schlecht zum lesen. Aber was solls.
      Boah, was für Familienverhältnisse. Ein Bösewicht eingesperrt in ein Amulett von seiner Frau... lustig! Irgendwie...
      Aber dass er Surius Eltern getötet hat... ;(
      Nyopp, mal schaun, ob Selcai nicht vielleicht zufällig wiedererwckt wird... :D
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    • Zuuuuuufällig ... :D

      "Wie hat es Euch gefallen, Prinzessin?" fragte Suriu ausser Atem. Keva nickte möglichst bedeutsam, sie hatte ja immer noch nicht geschluckt. Die beiden sausten wie der Wind zwischen den Regentropfen durch. Nach einer Weile erkannte Keva wieder Viauras Gasthaus, sie waren im Kreis gelaufen. Es war schon tiefschwarze Nacht und der Schleier aus Regen machte die Orientierung auch nicht leichter. "Peinlich!" murmelte Suriu: "Der Kaiser verläuft sich in der Kaiserstadt!"
      "Macht es euch etwas aus, länger zu laufen?" fragte Keva ihn: "Ich finde zum Kevale! Ich bin eine Santen, ich kann das Wasser spüren! Und vom Lager der Perlentaucher ist es ganz leicht, zum Palast zu kommen!" Suriu nickte und liess sich von Keva durch enge Gassen und über breite Strassen ziehen. Ausser ihnen war niemand auf dem Weg, was bei diesem Wetter auch nicht verwunderlich war.
      "Die Orientierung der Santen ist fantastisch!" schwärmte Suriu, als er den Kevale erblickte. Keva stapfte voran durch den Schlamm.
      "Das Lager liegt flussabwärts, aber nicht weit!" sagte sie. Suriu stapfte ihr hinterher. Als die beiden um eine bewaldete Landzunge bogen, sahen sie ein blaues Leuchten. Keva schlich neugierig näher und verbarg sich geschickt hinter Büschen. Suriu schlich leise fluchend hinter ihr her.
      "Wolltet Ihr nicht zum Palast gehen?" fragte er leicht ärgerlich.
      "Das ist Niban!" flüsterte Keva: "Und er hält eine blaue Perle in der Hand!"
      "Blaue Perle?" japste Suriu. Sofort hielt er sich den Mund zu. Sehr viel leiser erklärte er dann: "Blaue Perlen sind eine Warnung vor dem Bösen! Und sie entstehen nur in der Nähe von Spiegelwesen!"
      "Ich weiss!" murmelte Keva: "Valis hat es mir erzählt!" Sie bog einige Zweige zur Seite, um besser durch den Busch sehen zu können. "Niban ist also ein Spiegelwesen!" sagte sie nachdenklich: "Und die blauen Perlen warnen vor dem Bösen! Was kommt also auf uns zu? Es wird etwas Grosses sein!"
      "Das letzte Mal haben die blauen Perlen vor Selcai gewarnt!" sagte Suriu. Keva sah ihn erschrocken an.
      "So etwas Furchtbares darf nicht wieder geschehen!" knurrte sie.
      "Keva!" hauchte Suriu und deutete auf Niban. Keva starrte durch das Loch im Busch und bemerkte eine dunkel gekleidete Gestalt hinter Niban stehen.
      "Ein Spiegelwesen!" hauchte die Gestalt: "Mein zweiter Fund! Und diesmal wird es nicht bei einem Fund bleiben!" Trotz der Entfernung konnten Keva und Suriu seltsamerweise jedes Wort verstehen. Niban sprang schnell auf und lief in den Kevale. Doch noch bevor er bis zu den Knien im Wasser war, wurde er vom Blitz getroffen. Er war sofort tot. Kevas Flossen wurden plötzlich brennend heiss und Suriu neben ihr schnappte nach Luft.
      "Wir sollten uns zurückziehen!" flüsterte er ganz leise und Keva stimmte ihm zu. Sie schlichen denselben Weg zurück, den sie gekommen waren, nur ungleich vorsichtiger. Trotzdem schien die dunkel gekleidete Gestalt sie zu bemerken. Sie schritt den beiden gemächlich nach, bewegte sich allerdings so schnell, als würde sie rennen. Keva und Suriu liefen so schnell sie konnten und verloren trotzdem nach und nach ihren Vorsprung.
      "Ins Wasser!" zischte Keva.
      "Ich bin kein Santen!" protestierte Suriu.
      "Wollt ihr vom Blitz getroffen werden?" knurrte Keva und zog ihn zu einer Stelle, von der sie wusste, dass das Wasser auch am Ufer sehr tief war. "Einatmen!" rief sie. Suriu tat es. Dann sprang Keva ins Wasser und zog ihn mit sich. Sie atmete das Wasser ein und schwamm dann so schnell sie konnte zu einem der untergegangenen Tempel, in dem sich, wie sie wusste, noch eine Luftblase befand. Suriu war schon etwas blau im Gesicht, als sie die Luftblase erreichten. Er sog die vermoderte Luft gierig ein und sah dann zu Keva, die sich gerade bemühte, das ganze Wasser auszuatmen.
      "Ich danke Euch, Prinzessin Keva!" sagte er, immer noch nach Luft schnappend: "Aber länger hätte ich es nicht mehr ausgehalten!" Er zog sich auf einen moosbewachsenen Steinsockel und fragte dann: "Wo kommt das Licht her?"
      "Unter uns ist ein Altar aus demselben Kristall, aus dem auch die Kristallstadt gebaut ist!" erklärte Keva: "Nicht besonders hell, aber es genügt!" Sie setzte sich neben Suriu auf den Steinsockel und starrte die gegenüberliegende Wand an.
      "Dieser Fremde hat Niban vom Blitz treffen lassen!" sagte Suriu. Keva antwortete nicht. Suriu starrte in die Tiefe. "Einer der Teufelszauber!" murmelte er dann.
      "Wie lange bleiben wir hier?" fragte Keva.
      "Ich muss mich erst beruhigen!" seufzte Suriu: "Das war ein schreckliches Erlebnis!" Keva nickte nur. Auch sie war aufgewühlt und unruhig. Allerdings war sie auch noch nie so schnell geschwommen. Angst hatte seltsame Auswirkungen, sie konnte lähmen und anspornen, sie liess einen kämpfen oder flüchten.
      "Ich fürchte mich!" brach Keva schliesslich das Schweigen.
      "Dieser Fremde macht auch mir Angst!" sagte Suriu. Keva schüttelte den Kopf.
      "Ich fürchte mich vor der Zukunft!" murmelte sie: "Wenn dieser Fremde nur der Anfang war ..." Suriu legte einen Arm um Keva und drückte ihre Hand. "Wenn Niban ein Spiegelwesen war, hätte er den Fremden aber kommen spüren müssen und flüchten können!" sagte Keva nachdenklich.
      "Wo auch immer er die Perle gefunden hat, jeder andere, der oft dort war, könnte auch das Spiegelwesen sein!" meinte Suriu.
      "Einer der Perlentaucher!" flüsterte Keva: "Nur hat Niban die Perle gefunden!"
      "Auch Ihr könntet es sein!" sagte Suriu. Keva lehnte sich an ihn und seufzte. "Auch wenn Ihr es seid, hättet Ihr Niban nicht retten können!" erklärte Suriu.
      "Ich weiss! Es ging selbst für einen mächtigen Magier zu schnell!" murmelte Keva. Sie seufzte leise und meinte dann: "Wir sollten es für uns behalten, sonst erfährt der Fremde vielleicht, dass wir es gesehen haben!"
      "Wenigstens bis die anderen Perlentaucher Niban gefunden haben!" bestätigte Suriu. "Wir sollten in die Stadt zurückkehren!" sagte er dann leise: "Aber wir sollten einen Umweg machen, vielleicht ist der Fremde noch in der Nähe!" Keva nickte und glitt ins Wasser.
      "Ich schwimme flussaufwärts bis zum Hafen!" sagte sie: "Aber ich werde auftauchen, sobald es möglich ist!" Suriu stand auf und atmete einige Male tief durch. Keva tauchte unter und atmete das Wasser ein. Plötzlich sprang Suriu kopfvoran ins Wasser. Keva packte seine Hände und zog ihn mit. Als sie das Eingangstor des Tempels durchschwommen hatte, schwamm sie nach oben und tauchte auf. Es regnete nicht mehr, aber die Nacht war noch dunkler geworden. Suriu schloss die Augen und schüttelte sich.
      "Keva, das Leben ist hart, aber schön!" murmelte er.
      "Los, wir schwimmen weiter!" sagte Keva: "Haltet mich an den Schultern!" Suriu befolgte ihre Anweisungen.
      "Ich bin bereit!" sagte er dann. Keva schwamm los und wurde mit jedem Flossenschlag schneller. Nach einer Weile machte Suriu sie auf die drei Navigationslichter der Hafeneinfahrt aufmerksam und Keva hielt auf sie zu.
      "Wir tauchen in den Hafen, damit uns niemand bemerkt!" sagte sie dann: "Valis hat mir erzählt, dass der Hafen bewacht wird!"
      "Das ist richtig, der Hafen wird bewacht!" bestätigte Suriu. Er atmete tief ein und kniff Keva dann in die Schulter, worauf sie untertauchte und erst im Hafen zwischen zwei Schiffen wieder auftauchte. Keva und Suriu kletterten auf den Landesteg und liefen durch das Tor des Hafens. Niemand hatte sie bemerkt.
      "Ziemlich gewaltig!" murmelte Keva.
      "Was?"
      "Ich gehe das erste Mal aus, und dann passiert das!" Keva lehnte sich an ein junges Bäumchen.
      "Aber es liegt weder an Euch, noch an mir!" sagte Suriu. Keva grinste schwach. Suriu berührte sie an der Wange. "Gefahr verbindet!" flüsterte er. Keva grinste immer noch und legte ihren Arm um seine Schulter.
      "Ja!" sagte sie: "Gefahr verbindet! Hoffentlich trennt Sicherheit nicht!" Jetzt grinste Suriu. "Hm! Nein, tut sie nicht!" meinte Keva schliesslich: "Meine Eltern leben ja schon eine Ewigkeit in Sicherheit!" Surius Grinsen wurde kaum merklich schwächer, aber Keva bemerkte es doch.
      "Wir sollten gehen!" sagte Suriu: "Wir brauchen beide unseren Schlaf!"
      "Ja, morgen können wir dann klar denken!" murmelte Keva. Sie klopfte auf Surius Schulter und marschierte zur Stadt. Suriu folgte ihr.

      Veria *die jetzt Matrix-Taelon-Crossy tippen geht*
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    • Zuuuuuufällig ... :D

      Genau so hab ich's gemeint :D :D

      Wassen Matrix-Taelon-Crossy tippen ?(
      *malwiedervonnixneahnunghat*

      Was sind Spiegelwesen? hast du das schon mal irgendwo geschrieben und ich (mit meinem Supergedächtnis) hab's mal wieder vergessen oder kommt das noch? Na egal
      *wink wie irre* *starrt auf ihre Hand* "Komisch..." :ugly:
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

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    • *Werbung Anfang*
      Matrix-Taelon-Crossy, für Interessierte hier zu finden. Aber wer Matrix nicht mag, hat's dort schwer.
      Dort findet man, wenn man ein bisschen rumklickt, auch noch andere Taelon-FFs von mir.
      *Werbung Ende*
      Zu Spiegelwesen: Eigentlich finde ich, dass es implizit recht gut erklärt wird (u.a. dann auch im nächsten Stückchen), aber ich kann ja auch mal explizit was zum besten geben.
      Es gibt sieben Spiegelwesen, in ihrer Nähe entsteht jeweils eine blaue Perle und sie haben die Macht, dadurch einen Zauber zu verhindern.
      Beim Verhindern des Zaubers berufen sie sich auf die Macht der blauen Perle und, je nach Art, auf noch etwas anderes.

      Aus meinem selbstgekritzelten "Regelbuch" zur Insel.
      So, weiter:

      Am nächsten Morgen, als Keva das Lager der Perlentaucher erreichte, schrien dort alle durcheinander. Sie rief sich ins Bewusstsein, dass sie ja mit eigenen Augen gesehen hatte, was mit Niban geschehen war. Aber wer auch immer dieser Fremde gewesen war, er durfte auf keinen Fall erfahren, dass sie von ihm wusste.
      "Was ist passiert?" fragte sie Koré.
      "Niban ist tot!" sagte Koré. Keva nickte und schob Kelías und Raico zur Seite, um zu dem Toten zu gelangen. Die Perlentaucher hatten ihn an Land gezogen und auf den Rücken gelegt. Keva kniete neben ihm nieder und strich ihm über den rechten Arm. Ein schwaches Schimmern aus seiner verkrampften linken Hand erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie öffnete vorsichtig seine Hand, obwohl die anderen Perlentaucher heftig protestierten, man solle den Toten zufrieden lassen. Doch als Kelías die blaue Perle sah, winkte er den anderen, zu schweigen.
      "Das ist eine blaue Perle!" sagte er: "Niban wurde von der uns drohenden neuen Gefahr getötet!" Nun redeten die Perlentaucher alle durcheinander. Koré brachte sie zum schweigen.
      "Lasst Kelías erzählen!" sagte er.
      "Das letzte Mal wurden blaue Perlen gefunden, bevor Selcai die Macht übernommen hat!" erklärte Kelías: "Ich fürchte, uns steht etwas ähnlich Schreckliches bevor!" Der Rest der Perlentaucher raunte, nur Keva und Koré waren still. "Damals, als Selcai die Macht übernahm, beachtete niemand die blauen Perlen!" erzählte Kelías: "Aber diesmal wird es nicht soweit kommen! Wir werden Yanatu informieren!" Er nahm die blaue Perle aus Nibans Hand und sagte: "Verzeih uns, Niban, dass wir dich hier einfach liegenlassen!" Dann marschierte er auf das Stadttor zu und die anderen Perlentaucher folgten ihm.
      "Weisst du, was eine blaue Perle bedeutet?" fragte Koré Keva: "Frag mich, wenn du etwas wissen möchtest!"
      "Valis hat mich in allem unterrichtet!" sagte Keva: "Ich weiss, was eine blaue Perle bedeutet! Wenn ich es nicht wüsste, wäre ich bedeutend ruhiger!" Koré nickte. Die Perlentaucher betraten die Stadt und wendeten sich zum Palast. Die Stadtbewohner blickten der Gruppe verwirrt nach.
      "Was wollt ihr im Palast?" fragte ein Soldat.
      "Wir wollen mit Yanatu sprechen!" sagte Kelías. Der Soldat schüttelte den Kopf.
      "Sie ist in einer Besprechung!" erklärte er.
      "Wie lange wird diese Besprechung dauern?" fragte Keva. Der Soldat zuckte die Schultern.
      "Dann wollen wir mit Luti sprechen!" sagte Keva.
      "Er ist in einer Besprechung!" erklärte der Soldat: "Heute haben beide keine Zeit mehr!" Keva verdrehte die Augen.
      "Na gut, woran liegt es, dass du uns nicht reinlässt?" brummte sie: "Weil wir Schlammpatschen haben, oder weil wir so viele sind! Lass halt nur Koré, Kelías und mich rein! Wir putzen auch unsere Füsse!"
      "Hast du nicht gehört!" schnauzte der Soldat: "Sie haben keine Zeit! Es liegt nicht an mir!" Keva fuchtelte verärgert mit den Händen in der Luft herum, dann kam ihr eine Idee.
      "Hat Kelis heute Dienst?" fragte sie.
      "Am Südtor!" brummte der Soldat: "Aber er wird euch auch nicht reinlassen!"
      "Wir werden sehen!" knurrte Keva und marschierte nach Süden. Die anderen Perlentaucher folgten ihr verblüfft.
      "Was wollt ihr im Palast?" fragte der Soldat am Südtor. Keva erkannte ihn, es war Kelis.
      "Wir wollen mit Yanatu sprechen!" sagte Kelías. Keva grinste und ergriff selbst das Wort.
      "Kelis, es ist dringend!" sagte sie: "Wir müssen Yanatu etwas berichten!" Kelis starrte Keva verwirrt an. "Ich erkenne jeden, wirklich jeden!" half sie ihm auf die Sprünge. Kelis' Mund zog sich in die Breite.
      "Natürlich!" sagte er: "Ich hätte Euch erkannt, wenn es gestern nicht so dunkel gewesen wäre!" Er kratzte sich an der Nase und meinte: "Na gut, geht rein, aber der Schlamm an euren Füssen sollte nicht in den Korridoren und Sälen abfallen!"
      "Danke!" meinte Keva. Kelis öffnete das Tor und die Perlentaucher betraten den Garten. Beinahe sofort kam Luti angeflogen.
      "Kann ich euch helfen?" fragte er. Keva nickte.
      "Wir müssen mit Yanatu allein sprechen!" sagte Keva. Luti flog wieder davon.
      "Werden wir jetzt wieder abgewimmelt?" fragte Koré. Keva schüttelte den Kopf. Wenig später kam Yanatu zu den Perlentauchern. Luti sass auf ihrer rechten Schulter.
      "Nun, was möchtet ihr mir sagen?" fragte Yanatu: "Ich habe nicht ewig Zeit!" Kelías hielt ihr die blaue Perle vor die Nase. Yanatu zuckte zurück. "Wo habt ihr sie gefunden?"
      "In der Hand eines toten Freundes!" sagte Kelías. Yanatu klemmte sich eine Lupe vor ihr linkes Auge sah sich die Perle genau an.
      "Wir müssen den Kaiser informieren!" sagte sie dann. Kelías machte den Mund auf und wollte protestieren, doch Keva winkte ab. "Folgt mir!" bestimmte Yanatu. Keva, Koré und Kelías marschierten hinter ihr her. Die anderen Perlentaucher machten es sich im Gras gemütlich.
      "Der Bürgerantrag gestern!" sagte Luti und flog von Yanatus Schulter auf Kevas Kopf: "Das wart Ihr, nicht wahr?"
      "Ich bin sicher, Ihr seht nicht sehr oft Santen, Luti!" bemerkte Keva. Sie, Yanatu, Koré und Kelías traten in den Thronsaal und dann die Treppe hinauf.
      "Tut Euch wegen mir keinen Zwang an!" sagte Luti zu Keva: "Es macht mir nichts aus, wenn Ihr den Kopf bewegt!"
      "Das ist in Ordnung! Ich bin es von Valis gewöhnt!" meinte Keva: "Allerdings ist Valis sehr viel frecher als Ihr!"
      "Das habe ich gestern mitbekommen!" kicherte Luti. Yanatu betrat den Raum, in dem Keva den Kaiser am Vortag angetroffen hatte. "Bleibt heraussen!" sagte Luti: "Lanem einzuweihen, ist keine gute Idee!" Die drei Perlentaucher blieben vor der Türe stehen, bis Yanatu und Suriu aus dem Raum kamen. Yanatu schloss die Türe.

      Veria
      [Veria@Wandermaus /]$ su
      Password:
      [root@Wandermaus /]# mount -a /dev/hda1 /mnt/windows
      [root@Wandermaus /]# cd /mnt/windows
      [root@Wandermaus windows]# rm * -rf

      Software is like sex: it's better when it's free.
    • Ich les sie auch! War nur zu faul, was zu schreiben... Jedenfalls ganz toll geworden, nur hättest du es etwas mehr ausmalen können, wie das Mädchen (hab den Namen vergessen) alles lernt... Ansonsten, wirklich super!!!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Juhuu! Gar nicht so wenig Leser, wie ich dachte!
      Zu beschreiben, wie sie lernt: Das dauert laaaaang, etwa ein halbes Jahr, da würde das erste Kapitel heftig überlang werden.
      Und zu Mädchen: Erstens heisst sie Keva und zweitens ist sie 27.

      "Kommt mit!" sagte Suriu. Er und Yanatu marschierten ein Stück durch den Korridor und öffneten dann eine Türe auf der rechten Seite. Yanatu schob die Perlentaucher in den Raum dahinter. Suriu betrat ihn ebenfalls und schloss dann die Türe. Yanatu blieb auf dem Korridor stehen.
      "Wieso bleibt Yanatu draussen?" fragte Kelías. Suriu öffnete einen Schrank und holte eine grosse Dose heraus. Er klappte den Deckel auf und liess kurz ein kleines Metallgitter in die Dose hängen.
      "Das Amulett, das sie trägt, würde den Zauber stören!" sagte er. Er hielt das Gitter knapp vor sein Gesicht und blies das daran haftende Pulver auf die Perlentaucher. Nichts geschah, also hatte keiner der Perlentaucher etwas Böses vor. "Gut!" murmelte er, während er Dose und Gitter wieder verstaute: "Yanatu hat mir erzählt, dass ihr eine blaue Perle gefunden habt!"
      "Ja, haben wir!" sagte Koré. Kelías zeigte Suriu die Perle.
      "Ich habe heute morgen ebenfalls eine gefunden!" sagte Suriu. Keva trat näher zu ihm.
      "Irgendeine Vermutung, wer das Spiegelwesen ist?" fragte sie.
      "Luti, das Zimmermädchen oder ich!" antwortete Suriu. Keva nickte.
      "Wir wissen nicht, wo Niban die Perle gefunden hat!" sagte Koré: "Folglich wissen wir auch nicht, wer das Spiegelwesen ist!"
      "Aber die Vermutung liegt nahe, dass es einer der Perlentaucher ist!" meinte Kelías. Keva nickte wieder. "Was sollen wir tun, um herauszufinden, was auf uns zukommt?" fragte Kelías schliesslich.
      "Valis hat mir erzählt, dass es eine Möglichkeit gibt, Spiegelwesen von anderen zu unterscheiden!" sagte Keva nachdenklich: "Wisst Ihr jemanden, der das tun könnte?"
      "Ich werde die Palastmagier fragen!" sagte Suriu. Er verliess den Raum. Kelías lehnte sich an die Wand und sah Keva an.
      "Du hast etwas Besonderes an dir, Keva!" erklärte er: "Etwas, vor dem jeder Respekt hat! Und es ist nicht die Tatsache, dass du eine Santen bist!" Keva zuckte lächelnd die Schultern. Wenig später kam Suriu mit einer älteren Frau mit einem gelben Regenbogensymbol auf der Stirn zurück.
      "Das ist Nivesti!" stellte er sie vor: "Eine Palastmagierin!" Er marschierte zum Schrank, holte die grosse Dose und blies etwas Pulver auf Nivesti. "Gut!" sagte er, als nichts geschah. Dann verräumte er die Dose wieder.
      "Sitzt du bequem, Luti?" fragte Nivesti.
      "Natürlich, Mutter!" antwortete Luti ohne von Kevas Kopf aufzustehen.
      "Yanatu holt die anderen Perlentaucher!" sagte Suriu: "Es wird nicht sehr lange dauern!" Dann deutete er auf den kleinen Kessel und meinte: "Nivesti, bitte!" Nivesti trat zum Kessel und hängte ihn auf. Dann klopfte mit sie ihrem Zauberstab viermal auf den Boden unter dem Kessel, worauf dort ein grellgrünes Feuer zu lodern begann. Sie streckte ihre linke Hand über den Kessel und liess Wasser aus ihrer eigentlich leeren Handfläche in den Kessel fliessen. Dann schüttete sie verschiedene Pulver und Kräuter aus kleinen Säckchen in den Kessel. Yanatu brachte die Perlentaucher und ging dann wieder.
      "Ich brauche Grünspitzchen!" sagte Nivesti plötzlich. Suriu suchte ein weisses Ledersäckchen aus dem Schrank und gab es ihr.
      "Bitte sehr!" sagte er. Nivesti nahm eine Handvoll Grünspitzchen aus dem Säckchen und warf sie in den Kessel. Dann marschierte sie zu Keva und zog Luti an den Haaren.
      "Das hättest du auch sagen können, dass du ein Feenhaar brauchst!" grummelte Luti. Nivesti gab das erbeutete Haar in den Kessel, worauf der Trank wild schäumte. Sie schnippte mit den Fingern und hielt einen Kochlöffel in der Hand, der aus dem Nichts aufgetaucht war. Sie rührte um und stampfte dann auf den Boden. Die grüne Flamme erlosch sofort. Suriu brachte ein Tablett mit Bechern und eine Schöpfkelle. Nivesti füllte jeden Becher und klopfte dann mit dem Zauberstab auf die Unterseite des Tabletts. Suriu liess es los, doch es fiel nicht zu Boden. Alle Anwesenden nahmen einen Becher und würgten den Trank hinunter. Luti trank den Rest in der Schöpfkelle.
      "Grässlich!" knurrte ein Perlentaucher, Levar. Raico schüttelte sich.
      "Einen Schnaps!" rief er: "Ich gebe alles für einen Schnaps!"
      "Da!" rief Nivesti: "Es beginnt!" Sie deutete auf Luti, der blau zu leuchten begann. Wenig später leuchtete Keva ebenfalls.
      "Keva! So kurz erst hier, und schon ein Spiegelwesen!" meinte Koré. Keva blickte verwirrt ihre blau leuchtenden Hände an.
      "Ich denke, das war's!" sagte Suriu. Nivesti stiess ihm den Ellbogen in die Seite und deutete auf den Spiegel. Suriu starrte entgeistert sein blau leuchtendes Spiegelbild an.
      "Also haben wir zwei blaue Perlen und drei Spiegelwesen!" fasste Raico zusammen.
      "Die Perle wird noch auftauchen!" meinte Nivesti: "Wir wissen ja, wo wir suchen müssen!" Sie wusch die Becher ab und verräumte sie. "Wie geht es deiner Frau Vilivia?" fragte sie dann.
      "Es geht ihr gut!" sagte Raico: "Und Lordas lernt fleissiger als je zuvor! Seine neue Lehrerin ist eine verwandelte Varisaländerin!"
      "Dass Varisaländer sich verwandeln müssen!" brummte Nivesti: "Nicht einmal Santen verwandeln sich!" Sie deutete auf Keva.
      "Du bist ja auch verwandelt!" bemerkte Luti grinsend.
      "Hätte ich meinen grossen Valeker als kleine Schmetterlingsfee heiraten sollen?" knurrte Nivesti ihren Sohn an: "Stell dir vor, du küsst eine Valekerin! Wenn du Pech hast, verschluckt sie dich!"
      "Ruhe!" zischte Suriu. Nivesti grinste.
      "Das blaue Leuchten hört bald auf!" sagte sie: "Zu Mittag ist es auf jeden Fall weg!"
      "Dann sollten wir bis zu Mittag hier bleiben!" meinte Suriu. Nivesti schwang ihren Zauberstab und streute ein Pulver in den Raum. Keva schloss geblendet die Augen und als sie sie wieder öffnete, sah sie Stühle für alle Anwesenden im Raum stehen. Die Perlentaucher, Nivesti, Suriu und Keva setzten sich.
      "Nein, halt, irgendjemand muss sich um Niban kümmern!" meldete sich plötzlich ein Perlentaucher. Keva nickte.
      "Geh du, Mariás!" sagte sie zu ihm. Mariás stand auf und verliess den Raum. "Wie finden wir heraus, vor was uns die blauen Perlen warnen?" fragte Keva dann.
      "Zufall!" seufzte Suriu: "Ich wüsste keine Strategie!" Er schreckte auf, als eine Dienerin ins Zimmer platzte.
      "Yanatu ist tot!" schrie die Dienerin. Suriu sprang auf, Luti fiel von Kevas Kopf und Keva selbst fühlte sich, als würden ihre Flossen verbrennen. Nivesti hatte sich als erste wieder gefangen.
      "Wo ist sie? Habt ihr sie bereits zugedeckt?" fragte sie.
      "Sie ist in ihrem Zimmer und nein, wir haben sie noch nicht zugedeckt! Hätten wir das tun sollen?" Nivesti schüttelte den Kopf und lief dann aus dem Raum. Suriu und Keva hasteten ihr nach.
      "Bleibt hier! Wir kommen wieder!" rief Luti zu den Perlentauchern, bevor auch er davonsauste. In Yanatus Zimmer angekommen, schickte Nivesti alle Diener aus dem Raum und schloss die Türe hinter Suriu, Keva und Luti.
      "Na gut, dann fangen wir an!" murmelte sie und zeigte mit dem Zauberstab auf Yanatu. "Hilf uns, Zeit!" rief sie, zwar in einer fremden Sprache, aber wegen Luti konnte jeder sie verstehen. Ihre linke Hand zeichnete einen grossen Kreis in die Luft. Nivesti holte tief Luft und fuhr fort: "Zeig uns, was vergangen ist!" Plötzlich wurde der Raum absolut dunkel. Nur der Kreis, den Nivesti in die Luft gezeichnet hatte, leuchtete schwach. "Wie starb Yanatu?" murmelte Nivesti. Dann zeigte der Kreis ein Bild.

      Yanatu betrat ihr Zimmer und kramte nach einer Haarbürste.
      "Was du tust ist sinnlos!" Yanatu wirbelte herum und erblickte eine schwarzhaarige Valekerin.
      "Wer seid Ihr?" fragte sie.
      "Man könnte sagen, dass mein Name Sita lautet!" sagte die Valekerin. Yanatu trat näher an Sita heran.
      "Man könnte sagen?" fragte sie nach. Sita grinste.
      "Das ist unwichtig!" sagte sie: "Wichtig ist, dass das, was du tust, sinnlos ist!"
      "Was ist sinnlos?" fragte Yanatu. Sita hob ihre linke Hand und zeichnete einen kleinen Kreis in die Luft.
      "Du bewachst das Amulett!" flüsterte sie, dann ballte sie ihre linke Hand zur Faust und der Kreis, den sie gerade gezeichnet hatte, begann zu leuchten. "Es ist sinnlos!" hauchte sie.
      Der Kreis zischte auf Yanatu zu, die vergeblich versuchte, eine magische Blockade aufzubauen. Sita stampfte einmal fest auf und verschwand dann bis auf einen feinen, silbergrauen Nebel. Yanatus schwache Blockade hielt nicht mehr stand und der leuchtende Kreis traf sie in die Brust.
      Sofort zerbrach das Amulett und ein junger Mann mit türkisgrünen Haaren tauchte aus dem Nichts aus. Jedoch brach er gleich zusammen. Der silbergraue Nebel senkte sich über ihm zu Boden und verschwand in ihm.
      "Ich bin wieder da, Yanatu!" kicherte der junge Mann, als er sich aufgerappelt hatte. Er berührte das Amulett kurz, worauf es sich von selbst wieder zusammensetzte. "Braucht ja nicht jeder gleich zu wissen, was passiert ist!" sagte er, dann tippte er mit der Spitze seines linken Schuhs auf den Boden und verschwand.

      Nivesti schluckte und fuhr mit ihrem Zauberstab durch das Bild, worauf es verschwand. "Oh nein!" hauchte sie: "Selcai ist zurück!"


      Veria
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      Software is like sex: it's better when it's free.
    • *lebt noch*
      Gottchen ne, jetzt ist der so ganz zufällige Zufall doch noch zufällig eingetreten. *g*
      Schön, dass das noch so viele andere lesen.
      Schreib weiter, es wird immer spannender.
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

      Hier geht's zum Institut zur Erforschung total interessanter Tatsachen.
      Die Experimente sind der Hammer.