Stadt Hyrule

    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"
      Zimmer 2
      Vormittag


      Zustimmend nickte Mio und wollte Len folgen, als plötzlich:

      "Warte Len !"
      Sie deutete mit ihrem Zeigefinger auf die zwei säuberlich gefalteten Zettel, welche scheinbar unter dem Türschlitz ihrer Zimmertür geschoben worden waren.

      Behutsam nahm Len die beiden Briefe vom hölzernen Boden.
      Mit gerunzelter Stirn übergab er einen davon Mio.

      Der Brief war mit einer wunderschönen, verschnörkelten Schrift an sie adressiert.
      Mio kannte diese Art zu schreiben.
      Vorsichtig öffnete sie den Brief und ihr Herz wurde langsam schwerer als sie die Zeilen las.
      "Fengalon..."
      Er war ein Keaton...und doch vermisste sie ihn jetzt schon ein wenig.
      Gerne hätte sie mehr erfahren über ihn.
      Doch nun schien es zu spät zu sein.

      Langsam lies sie den Brief sinken.
      "Len, ich denke deine Entschuldigung kommt zu spät..."

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    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha" Zimmer 2
      Vormittag


      Mit starrem Blick überflog Len den Brief, den er in seiner leicht zitternden Hand umklammerte.

      "Len, ich denke deine Entschuldigung kommt zu spät..."

      "Nein, Nein, Nein...", murmelte er mit wachsender Furcht. Ohne ein weiteres Wort stürmte er aus dem Zimmer und hetzte die Treppe hinunter in den Schankraum. Es konnte kaum eine Minute her sein, dass Fengalon den Brief unter seiner Tür hindurch geschoben hatte. Was hatte er sich nur gedacht am vorigen Abend? Er musste ihn einholen, es gab noch etwas, das er dringend mit ihm besprechen musste...

      Außer Atem rannte er durch die Eingangspforte des Gasthauses in die kühle Morgenluft, die Blicke einer Reihe aufgrund seiner Eile verwunderten Passanten lagen auf ihm. Hektisch blickte Len die Straße hinunter, dann ließ er den Blick in die entgegengesetzte Richtung schweifen.

      Kein Fengalon. Trotz seiner Größe war der Keaton nirgends zu entdecken.

      "Fort...", murmelte Len leise, als er hörte, wie Mio hinter ihm auf die Straße trat.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Vor dem Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"
      Vormittag


      "Fort..."

      Behutsam legte Mio eine Hand auf Lens Schulter.
      "Vergiss ihn nun Len. Es ist wichtiger, dass wir hier schnell verschwinden und aufbrechen. Bestimmt werden sich unsere Wege mit den Seinen wieder kreuzen und dann kannst du dich immer noch entschuldigen."

      Mit einem leichten Druck ließ Mio wieder von Len ab und hielt ihm mit ihrer anderen Hand nun sein Gepäck entgegen.
      "Ich habe mir die Mühe gemacht und unsere Sachen gepackt. Zahlen müssen wir für die Zimmer nicht mehr."
      Wenn du nichts mehr zu erledigen hast, dann lass uns nun zum Markt aufbrechen.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Vor dem Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"
      Vormittag


      Es vergingen einige Sekunden, ehe Len sich zum antworten aufraffen konnte. Verschiedene Gefühle zerrten an seinem Gemüt - Reue, Schuldbewusstsein, aber auch der unbestimmte Einruck eine entscheidene, vielleicht lebenswichtige Gelegenheit versäumt zu haben.

      Doch es brachte nichts hier herumzustehen und mit sich zu hadern. Wenn dieser erneute Schlag etwas Positives bewirkt hatte, dann dass er Len endgültig davon überzeugt hatte, diese Stadt noch vor dem Abend hinter sich zu lassen - zu viel Unangenehmes hatte sich hier in zu kurzer Zeit ereignet.

      "Danke", murmelte Len, als er von Mio die Tasche entgegennahm. "Und entschuldige meinen kleinen Ausbruch - ich habe einfach das Gefühl, dass es wichtig gewesen wäre, noch einmal mit ihm zu reden."

      Langsam setzte er sich in Bewegung, Mio direkt hinter sich. Ohne es zu wollen, begann er über die Worte aus dem Brief des Keaton zu grübeln - Wenn du dort bist hüte dich auch nur ein Buch zu öffen.
      Das ergab doch keinen Sinn! Wie sollte er sonst den Inhalt erfahren!? Und wieso sollte er plötzlich den Verstand verlieren, bloß weil er einen vorsichtigen Blick riskierte...? Es gab so vieles, was Fengalon ihn noch hätte lehren können, das war ihm mittlerweile klar. Doch wie schon oft in seinem Leben, hatte sein Stolz - oder war es schon Arroganz? - seinem Vorankommen im Weg gestanden...

      Mittlerweile bei einem Marktstand angekommen, der Dörrfleisch, Trockenobst und ähnliche haltbare Nahrungsmittel im Angebot hatte, warf Len einen gelangweilten Blick auf das Sortiment. Das war das einzige, was ihm an weiten Reisen wirklich missfiel: Die eingeschränkte Speisekarte.
      Während er dem Händler einhundert Rubine auf den Tisch zählte, mit der Anweisung "einfach entsprechend viele Lebensmittel in die Tasche da zu packen", drehte er sich zu Mio um.

      "Sag mal...", begann er, "Wie gut kennst du dich in Labrynna aus? Ich meine, du warst schon einmal dort, richtig?"

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    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Marktplatz
      Mittag


      Mit gierigen Augen beäugelte Mio die reichlichen Fisch- und Fleischstände.
      "Angebot! Angebot! Angebot!", schrie ein dürrer, hochgewachsener Händler in die Menge und hielt dabei einen prächtigen Hyliahecht in die Höhe.
      Besonders lief Mio das Wasser im Mund zusammen, als sie einen kleinen Süßwarenstand entdeckte, an welchem sich viele Kinder und Frauen tummelten.
      Wann hatte sie das letzte mal ein köstliches Stück Blaubeer-Sahne Torte auf ihren Lippen zergehen lassen?
      Und waren das da drüben tatsächlich Schokoladen-Karamel Kekse?

      Lens Frage zog Mio wieder aus ihrem Rausch raus.
      Mit einem breiten Grinsen wand sie sich ihm zu:
      "Natürlich! Aber Len...nicht hier. Nicht auf dem Marktplatz. Wir bereden das später."

      Flink griff Mio nach dem Handgelenk ihres Begleiters und zog ihn regelrecht durch die Massen.
      "Ich brauche noch etwas für die Reise. Komm !"
      Lachend und mit einem ziemlich flotten Tempo schlängelte sich Mio bis zu einem Deku-Waffenhändler vor.

      .........


      "Hier wären wir. Mein absolutes Lieblingsgeschäft."
      Mio merkte erst jetzt wie fest ihr Griff um Lens Handgelenk war.
      Erschrocken lies sie ihn sofort los.
      "O-oh Len...tut mir sehr Leid. Habe ich dir etwa weh getan?"

      Wie unvorsichtig, Mio ! Hoffentlich ist er dir jetzt nicht böse
      Besorgt suchte sie seinen Blick
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Marktplatz
      Mittag


      "Na gut, wenn du mei-... He!"

      Etwas überrascht ließ sich Len, der gerade noch Zeit gefunden hatte die erworbenen Lebensmittel zu verstauen, von Mio durch die Menge ziehen. Vor dem Waffenladen, dessen Schild den hochtrabenden Namen "Des Rechtschaffenden Klinge" verkündete, angekommen, beäugte Len fasziniert erst das gewaltige Angebot - es gab so ziemlich alles, von Dolchen, über Speere und Äxte bis hin zu fein gearbeiteten Schwertern und Rapieren - und dann seine Begleiterin. Er wusste, dass Mio eine beachtliche militärische Ausblidung durchlaufen hatte, aber ihm war neu, dass sie ihre Bewaffnung anscheinend auch mit den Augen eines Sammles und Liebhabers betrachtete.

      So bemerkte er kaum, dass seine Gefährtin sein Handgelenk mit einer fast erschrocken wirkenden Bewegung losließ.
      "O-oh Len...tut mir sehr Leid. Habe ich dir etwa weh getan?"

      Mio selbst schien ihr grobes Zupacken mittlerweile recht unangenehm zu sein, auch nachdem Len mit einem Lächeln versucht hatte ihre Bedenken zu zerstreuen. Wie um sie zu beruhigen, nahm er kurz entschlossen ihre Hand und führte sie in das Geschäft hinein.

      In dem hellen, offenen Verkaufsraum, der in starkem Gegensatz zum sehr düsteren Büchergeschäft stand, das Len am Vortag aufgesucht hatte und der bis auf drei weitere menschliche Kunden und einen geradezu winzig wirkenden Deku hinter dem Tresen leer war, stapelten sich, fein säuberlich aufgereiht auf vielstöckigen Regalen, eine Unmenge an potenziellen Mordwerkzeugen.
      Spontan griff sich Len ein spitzes Wurfmesser aus dem Regal neben ihm und drehte es nachdenklich in den Fingern. Es war eigentlich merkwürdig - ein Land wie Hyrule, dass sich soviel auf seine Zivilisation einbildete, aber zugleich jedem den ungehinderten Zugang zu den barbarischsten Waffen ermöglichte - in Lens Verstand hatte das nie so recht zusammengepasst. Er hatte von Ländern gehört, in denen solche Kriegswerkzeuge nur wenigen auserwählten Gruppen zugänglich waren und das war ihm immer wie ein viel sinnvolleres Konzept erschienen. War es nicht sogar in Keatos so? Wer jedem betrunkenen Bauern gewissermaßen den Griff zum Schwert ermöglichte, beschwor den Ärger schließlich geradezu herauf.
      In jedem Fall fühlte er sich umgeben von all diesen Gegenständen, die sein von ihm so hoch geschätztes Leben jederzeit beenden konnten, nicht sehr wohl.

      Ein Blick auf Mio, die sich mit unverhohlener Begeisterung umsah, verriet ihm allerdings, dass sie wohl noch eine Weile beschäftigt sein würde. Ihm kam eine Idee.

      "Bleibst du kurz hier? Ich werde gleich zurück sein", meinte er zu ihr, während er ihre Hand losließ.

      Ohne auf Antwort zu warten, verließ er den Laden und steuerte den Süßwarenstand an, den Mio vorhin als sie sich unbeobachtet geglaubt hatte, so genau unter die Lupe genommen hatte. Mit einem leichten Lächeln reihte er sich in die lärmende Schlange ein.

      Wann hatte er das letzte Mal einem Menschen ein vollkommen uneigennütziges Geschenk gemacht? Es musste damals gewesen sein, als er noch bei seiner Familie gelebt hatte... Unwillkürlich griff seine Hand nach seiner Halskette. Ja, für seine Schwester hätte er sich jederzeit vor diesem Geschäft angestellt. Sie hatte ihn wenigstens verstanden...

      "Was darf es sein?"

      Die Stimme des etwas dicklichen Verkäufers schreckte ihn auf. Irgendwie passt sein Aussehen perfekt zu seinem Warenangebot.
      "Nur ein paar von diesen Schokoladenkeksen mit Karamell, bitte", murmelte er, während er fünfzehn Rubine auf den Tisch legte.

      Seine Beute fest im Griff eilte Len zurück zum Waffenladen. Leise stellte er sich hinter Mio auf, die gerade in die verzierte Auslage einer Vitrine vertieft war.

      Die Hand mit den Keksen vor sich haltend sagte er lächelnd: "Denk bloß nicht, mir wäre entgangen, wie du vorhin diesen Süßwarenstand angeschaut hast..."
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Marktplatz / Waffenladen
      Mittag


      Bevor Mio etwas sagen konnte war Len schon verschwunden.
      Verwirrt sah sie ihm nach.
      Wohin will er denn nun?

      In ihr machte sich ein unwohles Gefühl breit.
      Ungerne lies sie Len alleine durch die Gegend rennen.
      Es konnte jederzeit etwas passieren-auch am hellichten Tag.
      Zurzeit darf man niemanden Vertrauen schenken.

      Mit diesem Gedanken begab sich Mio zu einem massiven Stahlregal, welches in der hintersten Ecke des Waffenladen stand.
      Leicht verstaubte, mit Vorhängeschlössern versehene, Holztruhen verrieten, dass viele Menschen diese Art von Waffen unterschätzten und massiven Morgensternen und billig verarbeiteten Kurzschwertern eher Aufmerksamkeit schenkten.

      Schnell hüpfte der kleine Dekuhändler auf eine der Kisten zu und öffnete sie mit einem großem Schlüssel.
      " Das Übliche, Milady?", quiekte der kleine Deku und schaute Mio fragend an.

      "Nein. Diesmal möchte ich, dass Ihr mir 20 Stück davon einpackt. Zudem hätte ich diesmal gerne eine kleine Flasche mit Arachnogift.", entgegnete sie dem Händler.
      Mit einer höflichen Verbeugung packte der Deku die gewünschten Artikel in einen kleinen Beutel und begab sich anschließend zurück zu seinem Tresen.
      Aus einem Zubehörstand packte sich Mio noch einen großen Feuerstein und ein Kletterseil.
      Alles, zusammen mit dem kleinen Beutel, welchen der Dekuhändler zusammengestellt hatte, verstaute Mio behutsam in ihrer Tasche und gab dem Deku ihre restlichen Rubine.
      Das dürfte reichen. Für den Rest....macht Euch mit Eurer Frau einen schönen Tag."
      Sie schenkte dem Händler ein Lächeln, als dieser sich wieder dankend verbeugte.
      Das Angenehme an diesem Waffenladen war : Keiner stellte Fragen.
      Diskretion pur.

      In Gedanken betrachtete sie ein paar wunderschön verarbeitete Dolche in einer Vitrine, als Len plötzlich wieder hinter ihr auftauchte und ihr ein paar Kekse entgegen hielt.

      "Denk bloß nicht, mir wäre entgangen, wie du vorhin diesen Süßwarenstand angeschaut hast..."

      Wortkarg und mit großen Augen betrachtete sie das Gebäck.
      Ein himmlicher Duft aus Schokolade und Karamell verbreitete sich, welchen sie zuvor schon auf dem Marktplatz sehnsüchtig wahrgenommen hatte.
      "Sind das...f-für..MICH?"
      Eine kleine Träne kullerte in diesem Moment auf ihren Wangen herunter, welche sie mit einem Lächeln wieder wegwischte.
      Vorsichtig schob sie Lens Hand beiseite und legte ihre Arme um seinen Nacken um ihn an sich ranzuziehen.
      Ihr war es nun egal was er dachte, aber sie musste ihn nun einfach umarmen.
      "Danke....vielen Dank...Len.", sprach sie in sein Ohr bevor sie wieder von ihm abließ.
      Vorsichtig nahm sie die Kekse entgegen und verstaute diese.
      Noch nie hatte sie ein Geschenk dieser Art bekommen.
      Hitze stieg in ihren Kopf aber sie war viel zu glücklich, um sich wegen ihrer roten Wangen nun zu schämen.

      "Die...essen wir zusammen."
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Marktplatz
      Mittag


      "Danke....vielen Dank...Len."

      Len konnte nicht anders als zu lächeln, als Mio ihn in ihre Arme zog. Es war ein so schönes Gefühl ihr eine Freude bereitet zu haben - er hatte schon lange nicht mehr eine vergleichbare Zufriedenheit gespürt.

      "Die...essen wir zusammen."

      Lange blickte er sie einfach an. "Natürlich", sagte er schließlich leise. "Ich bin sehr froh, dass du dich darüber freust." Etwas verlegen senkte er den Blick.

      Wärend Mio die Kekse verstaute, fügte er hinzu: "Wenn du alles erledigt hast, könnten wir uns doch noch einen Moment zu den drei Birken setzen. Dann wären wir schon einmal aus dieser Stadt heraus - und wir können diese Kekse bestimmt viel besser genießen, wenn wir nicht mehr von dem ganzen Trubel hier umgeben sind. Meinst du nicht auch?"

      Mit langsamem Schritt trat Len aus dem Waffengeschäft heraus. Es war eigentlich ein recht schöner Tag - zwar hingen so einige Wolken am Himmel, doch das Sonnenlicht bahnte sich zielstrebig einen Weg zur Erde.
      Mio folgte ihm. Ihre Wangen waren ein wenig rot angelaufen. Offensichtlich war sie es nicht gewohnt, Geschenke zu bekommen, ebenso wie Len schon seit langer Zeit keinem Menschen mehr eines gemacht hatte.

      Um sie herum floßen die endlosen Menschenströme der Stadt. Und dennoch war Lens Laune so gut wie schon lange nicht mehr.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Marktplatz
      Mittag


      Mit immer noch geröteten Wangen hielt Mio am Brunnen des Marktplatzes inne.
      Sie erinnerte sich an einen Ratschlag Fengalons, als sie ihre Tasche am Brunnenrand absetzte und ein kleines Bündel hervorholte.
      "Das habe ich ja total vergessen...."

      Ein wenig mulmig wurde es der Hylianerin.
      Zwischen zwei ihrer Finger lies sie eine ihrer braunen Haarsträhnen gleiten und betrachtete diese wehleidig.
      In Gedanken, was schon bald folgen würde, ignorierte sie Lens fragenden Blick.
      Sie versuchte das unangenehme Gefühl, welches sich in ihr breit machte zu unterdrücken.

      "Auf dem Weg zu den drei Birken....Wir...wir machen noch einen letzten Zwischestopp Len."
      Mit entschlossenen Blick setzte Mio sich in Bewegung.
      "Es muss nunmal sein..."

      ........... ->

      Mio Kitsune [Hylianerin]
      Gasse nahe des Osttores
      Mittag


      Mio blieb vor einem kleinen, unauffälligen Laden stehen.
      Ein einzelnes Schaufenster, welches mit schweren, braunen Vorhängen versehen war, verriet nicht viel über Art von Laden, vor welchem die beiden Hylianer nun standen.
      Lediglich ein Holzschild mit der unsauberen Aufschrift "Hederas Ecke" hing am Eingang.
      "Geöffnet.....", seuftze Mio innerlich.
      Tief hatte sie gehofft, dass Hedera, die Inhaberin des Ladens, vielleicht verreist war, um auf Kräutersuche zu gehen.
      Doch nun musste sie dadurch.

      "Len warte kurz hier draußen. Es dauert nicht lange, versprochen."
      Obwohl sich Mio doch arg mauserte nur einen Fuß in den Hexenladen zu setzten, holte sie tief Luft und betrat diesen ohne weiter zu zögern.
      Schnell kehrte sie mit einer kleinen Flasche aus Holz und einem noch kleineren, gläsernen Gefäß, in welchem eine blaue Flüssigkeit schwimmte, zurück.
      Wortlos blickte sie eine Weile in Lens Augen.

      "Das wäre es dann....i-ich habe alles erledigt. Wir können nun gerne aufbrechen."
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Gasse nahe des Osttores
      Mittag


      Misstrauisch betrachtete Len die unauffällige Fassade des etwas herunter gekommen wirkenden Ladens. Was konnte Mio denn bloß in so einem Geschäft - wenn es denn überhaupt ein legales "Geschäft" im Sinne hylianischer Rechtssprechung war - wollen? Unruhig begann er auf und ab zu spazieren, während er auf seine Begleitern wartete. Irgendwie erinnerte ihn die Umgebung viel zu sehr an ihren Besuch in der tiefsten Unterstadt Hyrules. Dieser schmierige Schwarzmarkt hatte eine ähnliche Atmosphäre gehabt. Und ähnlich gerochen...

      Die Passanten, die an ihm vorbeizogen, schienen den Ort auch nicht aufgrund seiner Freundlichkeit zu schätzen. Die meisten legten eine leicht geduckte Körperhaltung an den Tag und eilten zügig vorüber, ohne aufzusehen. Hyrule rühmte sich stets seines äußeren Glanzes, doch verließ man die etwas wohlhabenderen Viertel und Hauptstraßen, erreichte man sehr schnell die eher ungemütlichen Bezirke nahe der Stadtmauer. In offiziellen Beschreibungen fand sich meist kein Wort zu diesen Gassenlabyinthen, in denen sich vermutlich weit mehr illegale Geschäfte abspielten, als der Regierungsapparat von Hyrule je zugeben würde.
      Dabei bewohnten nach vorsichtigen Schätzungen mehr als die Hälfte der Bürger die äußere Peripherie der Hauptstadt. Vor einer Weile hatte Len ein kurzes Büchlein unter dem Titel "Das Leben in den Schattengassen" gelese, dass von einem in Armut in der Unterstadt geborenen Mann geschrieben worden war, der durch sein Talent als Schreiber und später Schriftsteller und viel Glück den Sprung in eines der wohlhabenderen Viertel der Stadt geschafft hatte. In seinem Werk berichtete er von den Kämpfen rivalisierender Diebesbanden, dem Handel mit Rauschmitteln und der Hoffnungslosigkeit im Angesicht von Krankheit und Hunger - alles Themen, die die Krone herzlich wenig zu interessieren schienen. Wie stand es eigentlich in Keatos um diese Dinge? Er sollte Mio bei Gelegnheit fragen. Er wusste, dass es in Labrynna und Holodrum eher schlimmer als besser war...

      In diesem Moment trat seine Gefährtin wieder aus dem Laden heraus, in ihrer Hand zwei Fläschchen unterschiedlichen Aussehens. Was sich in der undurchsichtigen Holzflasche befand, konnte Len nur raten - der Inhalt der zweiten war von tiefblauer Farbe.

      "Das wäre es dann....i-ich habe alles erledigt. Wir können nun gerne aufbrechen."

      Schulterzuckend setzte Len dazu an, Mio zum Osttor zu folgen. Was mochte sie da drin gekauft haben? Spontan fielen Len fünf oder sechs verschiedene aus Kräutern gewonnene Substanzen ein, die eine bläuliche Färbung besaßen. Das Problem war eher, dass diese völlig unterschiedlicher Natur waren: Zwei waren hochgiftig bei Verzehr, ein drittes galt als eine Art mildes Aufputschmittel. Was sollte sie mit so etwas wollen? Nun, wenigstens hatte er sich offensichtlich doch nicht völlig umsonst durch diesen unsagbar trockenen Kräuterkunde-Wälzer gequält...

      Als sie das Osttor passierten, kam Len noch ein weiterer Gedanke. Es wäre auch denkbar, dass... Und hatte Fengalon nicht am Vorabend so etwas vorgeschlagen? Er musste wohl einfach fragen.

      Len Rorikssohn [Hylianer]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      Noch deutlich waren die Reste ihres Kochfeuers der letzten Nacht zu sehen. Während Len es sich an einen der Bäume gelehnt gemütlich betrachtete sah er Mio, die sich nicht recht wohl in ihrer Haut zu fühlen schien, seit sie den ominösen Laden betreten hatte.

      "Verrätst du mir, was du dort drin gemacht hast, oder muss ich unwissend sterben?", fragte Len mit milder Stimme.

      Er überdachte erneut seine Theorie. Es GAB ein blaues Färbemittel auf Pflanzenbasis, aber das wäre dann doch etwas eigenartig... Warum ausgerechnet blau? Obwohl - es könnte ihr sogar gut stehen. Er versuchte es sich vorzustellen, beschloss dann einfach nachzuhaken. Vermutlich lag er ohnehin daneben.

      "Oder gedenkst du einfach, wie von Fengalon vorgeschlagen, deine Haare zu färben?"
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      Nervös rutschte Mio auf ihren Knien herum, als sie sich in das verdorrte Gras nahe des Baumes setzte.
      Bevor sie Len antwortete musterte sie zunächst die Umgebung - es schien niemand in Hörweite zu sein.

      "Nun....", Mios Blick senkte sich leicht, "Ja, allerdings."

      Sie holte beide Fläschen hervor und stellte sie vor sich ins trockene Gras.
      "Es war eine sehr vernünftige Idee vorerst mein Äußeres zu ändern. Doch mit Haaren allein ist es nicht getan."

      Bevor sie weiterspach öffnete sie das kleine Glasfläschen mit der blauen Substanz.
      "Sie sagte, es würde zunächst brennen, aber dafür hätte es Wirkungsdauer von 6 Stunden."
      Mio zögerte kurz.
      Zerstörte Haare konnte man leicht abschneiden und sie würden einfach gesund wieder nachwachsen. Aber.....Augen?

      Schnell stopfte Mio den Korken wieder in das kleine Fläschen:
      "Dies ist ein Irisfärbezauber. Ich habe vor, damit mein grünes Auge zu färben und damit ein wichtiges Merkmal zu überdecken. Doch...auch wenn Hedera eine Meisterin ihrer Künste ist, habe ich Bedenken. Was, wenn dieses "Mittelchen" schädlich ist auf Dauer?"
      Besorgt blickte sie in Lens Gesicht und suchte nach seiner Meinung.

      "Und das andere hier.." , Mio wies auf die Holzflasche, "...dies ist tatsächlich ein Haarfärbemittel. Relativ unbedenklich, aber leider permanent, solange man sie nicht wieder umfärbt."
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      "Hm..."

      Etwas unsicher betrachtete Len das kleine Glasfläschchen. Er an Mios Stelle hätte sich vermutlich ähnliche Sorgen gemacht - aber auf der anderen Seite hatte sie damit recht, dass ihre unterschiedlich gefärbten Augen vermutlich für ziemlich viel ungewollte Aufmerksamkeit sorgen konnten. Trotzdem...

      "Ich denke, du wirst dieser Kräuterhexe - ich schätze etwas in der Art ist sie? - vertrauen müssen. Ich vermute, ihre Arbeit muss von einer gewissen Qualität sein, wenn sie sich damit in den etwas unangenehmeren Gegenden Hyrules über Wasser halten kann. Sollte sie jemals für jemanden gearbeitet haben, der dort über etwas Einfluss verfügt, und nicht gehalten haben was sie verspricht - nun, ich bezweifle, dass ihr Geschäft dann noch bestehen würde. Daher denke ich, dass du das Mittel erstmal verwenden kannst, ohne dir zu viele Sorgen zu machen - vielleicht fällt uns ja irgendwann noch eine bessere Lösung ein. Obwohl..."

      Len zögerte kurz. Es war ihm etwas unangenehm.
      "...obwohl ich sagen muss, dass ich es eigentlich schade finde. Ich... mag deine Augenfarbe wirklich gern. Also - deine beiden Augenfarben...du weißt was ich meine."

      Auf der Suche nach einem anderen Thema, warf er einen Blick auf Mios Tasche und fuhr dann fort: "Sag mal... Wie wäre es denn, wenn wir jetzt mal diese Kekse probieren? Ich muss sagen, ich bin wirklich gespannt wie sie schmecken und vielleicht vertreiben sie ja ein wenig die vielen unschönen Gedanken. Ich war immer der Ansicht, dass Schokolade glücklich macht..."
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      "Ä-ähm..."
      Mio wirkte etwas perplex nach Lens kleinen Kompliment.
      "Das ist...ja...Kekse!", nervös fischte Mio die, in einem kleinen, weißenTuch eingewickelten, Kekse aus ihrer Tasche hervor, welche sie zuvor von Len geschenkt bekam und teilte diese gerecht auf.

      Sie wusste nicht genau, was sie antworten sollte, deshalb holte sie ebenfalls eine Landkarte hervor, welche im Groben die Hylianische Steppe darstellte und faltete diese auf dem Boden auf.
      Mio gab Len zu erkennen, dass er sich neben ihr niederlassen sollte und reichte ihm zwei der Kekse.

      "Lass uns nun schauen, welchen Weg wir am Besten nehmen. Wir weden in jedem Fall den Zora-Fluss überqueren müssen, wenn wir zum See der Zoras möchten. Das Problem ist, dass es nur zwei Stellen gibt, an welchem man ihn passieren kann - in Salia oder im Kakarikotal.",

      Mio suchte Lens Blick um sich zu vergewissern, dass er ihren Worten folgte und strich anschließend mit ihrem Finger in Richtung Kakarikotal,

      "Über die Hylia-Brücke in Salia werden wir aufgrund der Zollkontrollen ohne Weiteres nicht kommen, deshalb werden wir die Eldin-Brücke im Kakarikotal nehmen. Stategisch gesehen, auch wenn es ein wenig riskant ist, sollten wir unseren Weg nachdem wir das Tal hinter uns gelassen haben, durch den Tyloria Wald fortsetzen. Das Gefährliche an diesem Weg ist, dass der Tyloria Wald stark vernebelt ist und in den Verlorenen Wäldern endet wo man schnell Gefahr läuft sich zu verirren. So oder so werden wir durch die Verlorenen Wälder gehen müssen."

      Mio verharrte kurz.
      "Nun stehen wir aber an der Küste vor einem großen Problem. Den See der Zoras kann man nur mit einem Boot oder Schiff erreichen. Die einzigen Überschiffungen finden in Ost-Latoan und in der Nähe des Ambis-Turm statt. Und diese lassen, bis auf ein paar wenige Händler, nur Gerudos und Zoras an Bord. Wir weden uns also entweder tarnen müssen oder als blinde Passagiere an Bord gehen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Fremde Boote werden kurz vor der Stadt angehalten und in Gefangenschaft genommen."

      "So sieht die Lage aus. Irgendwelche anderen Vorschläge oder Ideen?"
    • NPC: Vermummte Frau [???]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      Langsam steuerte eine Vermummte Frau auf Len und Mio zu und lies ein schrilles Kichern von sich hören. Da man weder ihr Gesicht noch einen Flecken Haut unter dem sehr großem schlabbrigen Umhang sehen konnte, musste man über ihre Herkunft rätseln. Neugierig starrte sie auf die Landkarte die vor Mio im Gras lag:

      "Kihihi, ihr plant wohl eine Reise in den Osten richtig? Nun der Weg durch den Wald erscheint mir der beste Weg zu sein um zur See der Zoras zu kommen. An der Küste solltet ihr nach Ost - Latoan gehen und ein Boot nehmen."

      Sie machte eine Pause und starrte die Beiden an, dann zog Sie ein Stück Pergament aus ihrem Umhang und warf es Mio zu.

      "Kihihi, hier habt ihr eine Lizenz um auf Geradas Kutter mit zu fahren, sie ist eine alte Freundin von mir und wird euch mitnehmen. Sie ist zwar eine Gerudo aber sie hat nichts gegen andere Völker - solange die Bezahlung stimmt."

      In den Augen der Beiden konnte sie starkes Misstrauen sehen, daher versuchte sie zu erklären:
      "Oh ihr schaut als ob es euch nicht geheuer wäre, keine Sorge es gibt einen einfachen Grund warum ich euch helfen möchte. Ich betreibe mit meinem Mann ein Gasthaus am Meer und ich mache gerne Werbung für unser Haus. Leider kommen immer weniger Reisende wegen den Zollkontrollen und dem eingeschränkten Wasserweg zu uns, daher freut es mich wenn ich euch helfen kann und ihr dafür bei uns einkehrt."

      Sie wandte sich zum gehen, als sie noch einmal Kichernd das Wort ergriff:

      "Kihihi, ach ja sagt Gerada einen schönen Gruß von Emerald, dann weiß sie wer gemeint ist. Und passt auf euch auf, die Welt kann gefährlich sein. Ich freue mich euch in "der silbernen Perle" begrüßen zu dürfen, also auf bald."

      Dann setzte sie sich Kichernd in Bewegung und war bald am Horizont verschwunden.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      Mit immer noch klopfendem Herzen blickte Len der Unbekannten hinterher.

      "Was...", murmelte er, "im Namen des brillianten Siegjurd Freumund war das denn eben?"

      Er hatte sich fast zu Tode erschrocken, als die vermummte Gestalt plötzlich hinter ihnen aufgetaucht war. Wie war diese Person so dicht an sie heran gekommen? Mio hatte sich doch so sorgfältig umgesehen und auch Lens Aufmerksamkeit hatte kaum nachgelassen. Mal ganz davon abgesehen, dass die flache Umgebung hier außer ein paar Bäumen nicht gerade viel Sichtschutz bot... Es war als wäre sie einfach aus dem Schatten einer der Birken marschiert.

      "Gut", sagte er mit sich langsam wieder beruhigender Stimme. "Ich verwette hiermit mein Exemplar von "Die Anatomie der Deku" darauf, dass sich hinter dieser Person mehr verbirgt, als eine Gasthofbesitzerin, die Kunden anlocken will. Denn wenn sie nur das wäre, würde sie so etwas wohl kaum eine gute WOCHE von Labrynna entfernt bei zwei Reisenden direkt VOR den Mauern einer Großstadt mit massenhaft potenzieller Kundschaft versuchen. Das würde... wirklich überhaupt keinen Sinn ergeben, zumal dieser Ort etwas zu sehr abseits des Hauptweges ist, um zufällig erreicht zu werden. Und normalerweise schleichen sich friedliche Geschäftsleute nicht an jemanden heran."

      Len schüttelte den Kopf und sah Mio besorgt an.

      "Vielleicht... Nein, ich bin mir beinah sicher, dass mich mein Aufenthalt in Hyrule noch paranoider gemacht hat, als ohnehin schon. Aber Mio...Ich finde das Wort "Falle" steht in ganz großen Lettern über der Sache."

      Ohne es zu merken, drehte er in seiner Hand einen der Schokoladenkekse. Er hat ihn noch nicht angebissen. Und im Moment war ihm auch nicht mehr danach.
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      Mit der Fußspitze tippte Mio vorsichtig das Stück Pergament an, bevor sie es letztendlich vom Boden hob.
      Es schien tatsächlich, wie es die verschleierte Unbekannte sagte, eine Fahrtenlizenz zu sein.

      "Nein, ich traue dem Braten auch nicht ganz. Eine Hylianerin konnte die Dame nicht gewesen sein, da Hylianern keinen Zugang zu der See der Zora genehmigt wird. Und eine Gerudo war es noch viel weniger, da diese bestimmt keinen Kunden hier in Hyrule Stadt finden würde, welcher einer Gerudo vertrauen schenken würde.
      Meerzoras würden hier ebenfalls niemals die Tore passieren. Und das alles ganz abgesehen von deinen Argumenten. Naja, trotz allem hat Fengalon es als Keaton geschafft die Stadttore Hyrules zu passieren...."

      Mio schüttelte den Kopf, zerknüllte das Stück Pergament und warf es fort.

      "Nein, nein, vergiss meinen letzten Satz. Trotzdem, was oder wer war das?"
      Alles Grübeln schien nicht zu helfen. Sie würden es wohl nie herausfinden.

      "Wir sollten nicht weiter Zeit verplempern. Du kennst meinen Plan, Len. Wenn du damit einverstanden bist, sollten wir nun sofort aufbrechen und nicht länger in der Nähe der Stadt verweilen. Wir finden schon einen anderen Weg zur See....", Mio hielt kurz inne, "...du weißt schon wohin. Besser du erwähnst unseren Zielort nicht mehr. Nicht solange hier solch grauselige Gestalten herumschwirren und einen belauschen."

      Mit diesem Satz sprang Mio auf ihre Beine und hielt Len eine Hand hin.
      "Nun sollen wir?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Bei den drei Birken
      Mittag


      Dankbar ergriff Len Mios Hand und ließ sich auf die Beine ziehen. Er warf einen letzten Blick auf das zerknittert am Boden liegende Pergament - und wandte sich dann achselzuckend ab.

      "Was unsere Route betrifft...", hob er an, "müssen wir uns von hier aus einfach nach Süden bewegen und wir erreichen früher oder später den Flussübergang im Kakarikotal, richtig? Ich denke allerdings, den Ort selbst sollten wir nur betreten, wenn es noch etwas wirklich Dringendes zu erledigen gibt - ich denke wir sollten uns, bis wir Labrynna erreichen, von der Zivilisation so gut es geht fernhalten. Theoretisch könnten wir übrigens auch..."

      Len warf einen weiteren Blick auf die Karte.

      "...uns von Kakariko aus einen Weg an Symmetria-Stadt vorbei und am Lynna-Fluss entlang bahnen, so dass wir uns Lynna-Stadt gewissermaßen von hinten nähern. Der Weg ist etwas länger, aber wir könnten die Verlorenen Wälder vollständig umgehen. Ich war einmal dort, das ist...keine schöne Erfahrung gewesen. Außerdem wären wir in diesen felsigen Regionen sicher nicht so leicht zu verfolgen, wie in der Ebene. Was hälst du davon?"

      Was er nicht erwähnte, war die Tatsache, dass ihm die Vorstellung so dicht an Kakariko vorbeizukommen überhaupt icht behagte. Ganz in der Nähe befand sich der Hof seiner Eltern, sein einstiges Zuhause - und er verband bei weitem nicht nur angenehme Erinnerungen mit diesem Ort. So oft war er als Kind mit seinen Eltern oder Geschwistern im Dorf gewesen...

      Während sich die Beiden in Bewegung setzten, fiel Len ein, was Mio eigentlich eben so beiläufig gesagt hatte.

      "Naja, trotz allem hat Fengalon es als Keaton geschafft die Stadttore Hyrules zu passieren...."

      Stimmte eigentlich. Wie genau hatte er das fertiggebracht? Es sollte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Überhaupt war so einiges seltsam an Fengalon gewesen. Er hatte es immer auf seine Zugehörigkeit zu einer anderen Spezies geschoben, aber im Nachhinein betrachtet... er hatte eine eigenartige Ausstrahlung gehabt.

      Es war irrational und spielte eigentlich auch keine Rolle mehr. Aber ein kleiner Funken Misstrauen war dennoch erwacht. Und so marschierte Len, abermals von bösen Vorahnungen geplagt, an der Seite seiner Gefährtin Mio in die Weite der hylianischen Steppe hinein.

      -------> Hylianische Steppe
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "zur Altenpost"
      Vormittag


      Die Gerudo- Schamanin hakte sich bei Keaneh unter, wobei sie die dargebotene Hand ignorierte. Stattdessen musterte sie die Zora neugierig, die ein wenig geistesabwesend zu sein schien.
      "Darf ich erfahren, was Euch in diese Stadt gebracht hat?", fragte Liaré neugierig nach, die so viel wie nur möglich über die anderen Völker erfahren wollte. Ein paar Seelen eilten an ihr vorbei, die sie jedoch gekonnt ignorierte. Nicht, weil sie ihren Job vernachlässigte, sondern, weil es eher hinderlich wäre, wenn sie jetzt anfangen würde, in eine andere Welt zu lauschen.
      "Nun denn, diese Richtung, sagt Ihr?", fragte Keaneh nach und Liaré nickte.
      Der Orientierungssinn der Gerudo hatte so manches Leck, aber immerhin konnte sie noch unterscheiden, aus welcher Richtung sie gekommen war.
    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "zur Altenpost"
      Vormittag


      Keaneh erschrak ein wenig, als die Gerudo sich bei ihr unterhakte. Das war dann doch Nähe, die sie nicht erwartet hätte. Ein wenig unangenehm war ihr das schon, sie traute sich aber nicht, Liaré in irgendeiner Weise wegzuschubsen - sie würde das wohl erst mal aushalten.
      Liaré bestätigte ihre Nachfrage und so liefen die beiden los, um einen Juwelier und/oder diese Bibliothek...der Reichen(oder so? Oder warens Adlige? Fischschmalz...) zu finden.
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Liaré spürte das kurze Versteifen der Zora und trat einen Schritt zur Seite. Ein wenig geistesabwesend musterte sie Keaneh. Schließlich beugte sie den Kopf ein wenig.
      "Ich bitte um Verzeihung", sagte die Schamanin ruhig.
      Sie folgte Keaneh in das Gassengewirr.

      In den Gassen
      Vormittag/ Auf den Mittag zugehend


      Die Gassen waren überraschend voll. Als sie eher verwirrt durch die große Stadt gegangen war, hatte sie nicht so sehr auf die Menschenmassen geachtet. Jetzt fiel ihr auf, dass sie häufig an Leuten vorbeiliefen, die wenigsten hatten einen freundlichen Gesichtsausdruck.
      Von einem Juwelier oder ähnlichem hatten sie und ihre Begleitung jedoch noch nichts gefunden.
      Liaré hob den Blick und wäre dabei fast in einen Mann gerannt. Abrupt stoppte sie und entschuldigte sich wortreich, wie immer, ohne viel zu sagen. Erst als Keaneh und einige Passanten ihr schräge Blicke zuwarfen, realisierte sie, dass sie auf einen Geist gestoßen war.
      "Ups", dachte die Schamanin peinlich berührt. Sie warf Keaneh einen schiefen Blick von der Seite zu, um ihre Reaktion zu prüfen.