Stadt Hyrule

    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Was für eine ungewöhnliche Gerudo - oder vielleicht nur eine begabte Schauspielerin? Nun, sie war irgendwie interessant, also würde Keaneh sie wohl eine Weile beobachten...helfen konnte Keaneh ihr bei der Wegsuche allerdings nicht. Und bei ihrem Glück wäre diese Adelsbibliothek auch in der ganz anderen Richtung.
      "Entschuldigt," begann sie also, "aber ich bin auch nur zu Gast in diesem hübschen Städtchen." Bedauernd schüttelte sie den Kopf. Zu schade, sie hätte den Rotschopf gern eine Weile begleitet.
      So standen sie da, verloren in einer Sadt fern ihrer Heimat, mit Ziel aber ohne Ortskenntnisse. War schon irgendwie blöd.Doch so schnell gab Keaneh nicht auf, denn:
      "Vielleicht fällt uns das Navigieren ja leichter, wenn wir zusammen gehen? Ich war selbst auf der Suche nach einem bestimmten Laden..."
      Vermitzt grinste sie ihr Gegenüber an, beugte sich ein wenig näher zu ihr und fügte dann flüsternd hinzu: "Ich meine, wir aus dem Westen müssen schließlich zusammenhalten...besonders in Feindesgebiet."
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Liaré tat sich den Gefallen und beobachtete die Meerzora genau. Man wusste nie, wann sich ein Freund als Feind enttarnen würde oder umgekehrt, weswegen Liaré auch das Angebot sehr gelegen kam, dass sie ihre Suche nun gemeinsam bestreiten sollten. Wie konnte man jemanden besser beobachten, als die Zeit gewollt mit diesem zu verbringen?
      "Das ist ein sehr höfliches Angebot, doch ich möchte Euch nicht zur Last fallen, wenn Ihr wegen mir von Eurem Weg abkommen würdet, weil ich Euch dazu gedrängt habe."
      Als die Meerzora sich vorbeugte und ihr zuflüsterte: "Ich meine, wir aus dem Westen müssen schließlich zusammenhalten...besonders in Feindesgebiet." , wich sie automatisch einen Schritt zurück. Liaré hatte in dieser Stadt schon zu viele komische Sitationen erlebt, um nicht doch ein wenig auf Abstand bedacht zu sein.
      Zuerst wollte Liaré zu alledem auch noch ansetzen, dass dies kein Feindesgebiet sei, wie sie denn auf die Idee käme, dass sie einem Hylianer etwas angetan hätte, bis ihr die Erkenntnis kam, dass Gerudo und Hylianer im Allgemeinem nicht sehr gut miteinander auskamen und sie dies schon relativ häufig am eigenem Leibe gespürt hatte.
      "Ihr habt wahrscheinlich Recht", fuhr sie deswegen vorsichtig fort, "und dennoch würde eine Sammlung von Staatsfeinden wesentlich mehr auffallen, als ein einzelner."
      Sollte die Meerzora nun dennoch darauf bestehen, dass sie zusammen gingen, wusste Liaré, dass sie dieses Spiel zu zweit spielen würden.
    • Len Rorikssohn
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"
      Nachts / Vor den Ereignissen am nächsten Morgen


      Verwirrt schreckte Len aus seiner Gedankenwelt hoch. Waren er und Mio etwa schon wieder beim Gasthaus angekommen? Während er in seinen Überlegungen versackt gewesen war, hatte er von ihrem Rückweg, der in tiefem Schweigen stattgefunden hatte, kaum etwas mitbekommen.

      Mio hatte ihm nicht geantwortet, aber ihr Schweigen war eine recht eindeutige Botschaft gewesen. Möglicherweise hatte er Fengalon Unrecht getan - doch das nagende Misstrauen blieb. Wer wusste schon, worauf sie alle zusteuerten?

      Ärgerlich verbannte er diese Gedanken. Er war sicherlich mal wieder übermüdet - morgen würde die Welt wieder anders aussehen.
      Im Gasthaus war Ruhe eingekehrt. Nur einige wenige Gäste saßen noch herum, die sich leise unterhielten, der Wirt stand hinter dem Tresen und polierte einige Gläser. Als er Mio und Len bemerkte, nickte er ihnen kurz zu.

      Müde blickte er seine Begleiterin an.
      "Ich weiß nicht was du tust, aber ich schlafe gleich im Stehen ein. Ich werde mich ins Bett legen und hoffen dass es meine letzte Nacht in dieser verfluchten Stadt ist."

      Während er die Treppe zu den Zimmern hinaufwankte, fiel ihm dann doch noch etwas ein. Sich halb zu Mio umdrehend fragte er: "Es mag ein merkwürdiger Zeitpunkt dafür sein, aber es gibt eine Sache, die ich dich schon eine Weile fragen wollte. Hast du einen Lebenstraum, Mio? Einen Wunsch, den du hegst solange du dich zurückerinnern kannst? Du kennst mein Ziel und weißt, was mir am Herzen liegt, aber ich weiß immer noch ziemlich wenig über dich... Dabei würde ich dich eigentlich gerne näher kennelernen. Du musst nicht sofort antworten, aber es wäre schön wenn du es irgendwann tätest."

      Etwas verlegen kratzte Len sich am Kopf. Dann setzte er seinen Aufstieg fort.
    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      "Nun" Keaneh rieb sich das Kinn. "Als Staatsfeind würde ich mich nun nicht direkt bezeichnen und eine "Sammlung" sind wir auch nicht wirklich. Oder was meint Ihr?"
      Dieses kleine, fast unauffällige Funkeln, für dass die Zora in gewissen Kreisen so bekannt war, hatte sich in ihre Augen geschlichen. Nicht, dass Liaré das ganz sehen konnte, da Keaneh nur das rechte Auge aus sie richtete und dabei schelmisch grinste. Ja, gerade war sie ganz gut unterhalten.
      Dann jedoch, ganz plötzlich wandte sie sich ab, die Hände in einer wie-auch-immer-Geste erhoben. "Aber wenn ihr nicht möchtet, dann möchte ich mich natürlich nicht aufdrängen. Ihr habt sicher auch wichtigeres zu tun, als einem dahergelaufenen Fisch Gesellschaft zu leisten."
      Mit dem Rücken zu der Gerudo stehend war ihr breites Grinsen vor dieser natürlich gut verborgen.
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Liaré hob eine Augenbraue.
      "Staatsfeind kann man aus zwei Perspektiven betrachten", entgegnete die Schamanin ruhig, zuckte aber mit den Schultern. "Ebenso wie eine "Sammlung". Zwei fallen wesentlich mehr auf, als eine einzelne Person. Aber auch dies ist reine Interpretation aus einer Sicht."
      Ein gelangweiltes Seufzen entrang sich der Kehle der Gerudo, als Keaneh sich umdrehte. Was hatte sie zu verlieren? Sollten Probleme mit den Wachen auftreten, konnte Liaré sich immer noch auf ihre Schnelligkeit verlassen. Außerdem schadete Gesellschaft gewiss nicht.
      "Werter dahergelaufene Fisch", setzte Liaré mit Ironie in der Stimme an, "würde es Euch etwas ausmachen, Euch mit mir zu verirren?"
      Dabei vollzog sie eine spöttische, nur angedeutete Verbeugung, wie ein Gentleman es tun würde, bevor er einer Dame den Arm anbot.
    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Daherge... Verdutzt blinzelte Keaneh einige Male, um diese Bezeichnung zu verarbeiten. Aber ja, das klang doch sehr nach Gerudo. Sie lachte auf.
      "Es wäre mir eine Ehre. Ich verlaufe mich doch am liebsten in Gesellschaft!" zwitscherte sie dann fröhlich. Das konnte ja nur lustig werden. Wenn das so weiterging, würde sie noch ihre Abneigung gegen Teamwork verlieren - aber nur, wenn es um Liaré ging.
      Sie erwiderte die scherzhafte Verbeugung und bot dann selbst der Gerudo ihre Hand an.
      "So, wohin verlaufen wir uns denn zu erst? Zu Eurer Bibliothek oder meinem Juwelier?"
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Die Lippen der Schamanin zuckten leicht, ehe sie sich zu einem leichten Lächeln verzogen. Es war ungewohnt, dass sie jemanden zum Lachen brachte, doch es erfreute sie. Der sonst leicht gequälte Gesichtsausdruck verschwand für wenige Sekunden aus Liarés Gesicht.
      "Das erfreut mich." Sie ergriff die dargebotene Hand und sah dann die Straße auf und ab.
      "Ich vermute, dass wir eher in der Nähe des Juweliers sind. Scheint die Ladenstraße zu sein", erwiderte sie auf die Frage der Zora. "Ich persönlich habe Zeit mit der Bibliothek."
      Ein plötzliches Frösteln lief über ihren Rücken und sie zog den Mantel enger um sich. Sehnsüchtig dachte sie an die Wärme der Sonne in der Gerudo-Wüste und daran, wie sie nun mit den Seelen in Kontakt treten würde oder gerade auf dem Weg zu einer größeren Stadt wäre, und nicht in Stadt Hyrule herumirren würde. Doch hätte sie in der Gerudo-Wüste keine Gesellschaft, wie Keaneh sie ihr nun hier bot.
      Mit einem Kopfschütteln verscheuchte die junge Frau Gedanken an die Heimat und richtete ihren Blick auf die Zora neben ihr.
    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Keaneh erwiderte Liarés Lächeln mit einem breiten, scharfzähnigen Grinsen.
      "Sehr gut, dann suchen wir den werten Juwelier." Sie nickte zustimmend und bemerkte dann, wie ihre neue Gefährtin leicht fröstelte. War eben doch etwas kälter als die Tage in der Wüste, eh? Um einen Umhang wollte sie sich selbst ja auch noch bemühen...
      "Gehts? Es wird sicher später noch etwas wärmer." versicherte sie der Gerudo und sah dann die Straße entlang. "Ja...da lang?" und zeigte in eine Richtung. Mehr als falsch konnte es ja nicht sein. Hoffentlich.
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Das breite Grinsen ihrer neuen Begleitung jagte Liaré erst einmal einen Schreck ein, doch sie schaffte es, nicht erschrocken zurückzuzucken.
      Vielleicht redete sich die Schamanin ja etwas ein, wenn sie dachte, dass es für Keaneh vermutlich auch nicht alltäglich war, Gerudo, Hylianer und andere Kreaturen zu sehen, die es so im und um das Meer herum nicht allzu häufig gab.
      Als Keaneh ihr Frösteln bemerkte, errötete sie leicht. Eine Schwäche, wenn sie es sich recht überlegte.
      Als die Zora dann fragte:"Gehts? Es wird sicher später noch etwas wärmer.", nickte sie nur und entgegnete trocken: "Wofür soll der Mantel denn sonst gut sein? Wenn er mich nicht warmhält, steige ich dem Verkäufer in sein Geschäft ein und zeige ihm mal, wozu Gerudo fähig sind."
      Schließlich entschied Keaneh sich, scheinbar nach Lust und Laune und nicht aus Wissen geboren, für eine Richtung und deutete in die Richtung, aus der Liaré gerade gekommen war.
      "In die Richtung habe ich aber keinen Juwelier gesehen", entgegnete sie deshalb und deutete in die andere Richtung. "Wie wäre es mit der Richtung?"
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"
      Nachts / Vor den Ereignissen am nächsten Morgen


      "Ich weiß nicht was du tust, aber ich schlafe gleich im Stehen ein. Ich werde mich ins Bett legen und hoffen dass es meine letzte Nacht in dieser verfluchten Stadt ist."

      Stumm nickte Mio.
      Auch ihr wurde diese Stadt langsam ungemütlich, was sie doch selber sehr verwunderte.
      Hatte sie sich nicht mal gefreut hier her zu kommen?
      Ihr Blick fiel zu Boden.
      Still und in Gedanken folgte sie Len die Treppen hinauf, als er sich plötzlich noch einmal zu ihr umdrehte: "Es mag ein merkwürdiger Zeitpunkt dafür sein, aber es gibt eine Sache, die ich dich schon eine Weile fragen wollte. Hast du einen Lebenstraum, Mio?"

      Mit großen Augen sah sie Len an.
      "Einen ...Lebenstraum?"
      Vor ein paar Tagen hätte Mio wohl noch auf diese Frage antworten können.
      Sie wünschte sich nichts sehnlicher als normal zu sein und Freunde zu finden.
      Doch alles änderte sich mit dem Erscheinen Lens.
      "Ich..."
      Bevor sie weitersprechen konnte unterbrach sie Len mit "Du musst nicht sofort antworten, aber es wäre schön wenn du es irgendwann tätest." und führte seinen Weg zum Zimmer 2 fort.
      Ein Lächeln bildete sich in ihren Mundwinkeln, als sie ihm still nachfolgte.
      "Wahrlich...er ist noch fürsorglicher und feinfühliger als ich dachte."


      Mio Kitsune [Hylianerin]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha" Zimmer 2
      In der Nacht


      Die Müdigkeit übermannte Len schnell, so schlief er schon nach 10 Minuten tief und fest.
      Mio lag noch eine Weile wach und dachte angestrengt nach.
      "Mein Lebenstraum...hmmm"
      Ohne auf ein Ergebnis zu kommen fiel sie bald in einen tiefen Schlaf, welchen sie bitter benötigte.

      Mio Kitsune [Hylianerin]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha" Zimmer 2
      Vormittag


      Es schien ihr , als ob sie eine Ewigkeit geschlafen hätte, als sie von den Stadtgeräuschen Hyrules geweckt wurde.
      Ein kurzer Blick auf das gegenüberliegende Bett verriet ihr, dass Len noch in den tiefsten Träumen lag.
      Er hatte eine schwere Zeit hinter sich und hatte sich seinen Schlaf verdient.
      So blieb Mio still unter ihrer Decke liegen und beobachtete den schlafenden Len um ihn nicht zu wecken.
    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Unbewegt starrte Keaneh weiter in eben die Richtung, die sie vorgeschlagen hatte. Dann blinzelte sie kurz und machte auf der Ferse kehrt. Wohl nicht da lang, nun gut. Die Sache war ihr jetzt doch etwas peinlich, aber zumindest hatten sie jetzt einen groben Anhaltspunkt.
      "Ähem." sie rieb die Hände anneinander, "Also dann da lang. Auch gut." und tapste platschenden Schrittes los in der Hoffnung, dass die Gerudo ihr folgen würde.
      Was musste diese verdammte Stadt auch so verwinkelt sein? Penturia hatte wenigstens System! Dem Architekt Hyrule-Stadts gehörte einmal kräftig auf die Finger gehauen. Und warum war denn nichts ausgeschildert? Nur an den Hauptstraßen nutzte das doch nichts, wenn man sich in den Gassen verlief. ...vielleicht sollte sie sich selbst eine Karte malen, dann käme sie wenigstens zurecht. Aber für den eigentlich kurzen Aufenthalt endete das nur in Verschwendung von Schreibmaterial.
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Liaré beobachtete die Zora, die scheinbar peinlich berührt in die ihr gewiesene Richtung tapschte. Ein Kribbeln in ihrer Kehle ließ sie blinzeln, ehe es schließlich als schallendes Gelächter durch die Gassen hallte. Vollkommen fassungslos über sich selbst, versuchte sie, das Gelächter einzudämmen, doch dadurch wurde es nur noch schlimmer, bis Liaré schließlich den Bauch hielt vor Lachen. Es war ein seltsames Gefühl für die Gerudo- Schamanin, so viel zu lachen, geschweige denn, ihre Emotionen so offen zu zeigen. Die Schamanin konnte nur hoffen, dass Keaneh diesen Gefühlsausbruch nicht als Beleidigung auffasste.
      Als die Gerudo sich beruhigt hatte, fühlte sie sich, als hätte sie zu viele Schwertübungen hintereinander gemacht, denn ihr Bauch tat weh.
      "Verzeiht", kicherte sie noch weiter, "aber diese Situation war einfach zu komisch."
      Verlegen wischte Liaré sich ein paar verirrte Lachtränen aus den Augenwinkeln und sah Keaneh an.
    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Fassungslos starrte Keaneh die noch immer giggelnde Gerudo an. Erneut war ihr die Mütze verrutscht und eine rote Locke lugte darunter hervor und ihre Wangen zierte ein leicht rotlicher Schimmer, diesmal von der Anstrenung des Lachens.
      Empört (und belustigt) stemmte Keaneh die Hände in die Hüfte. " Lacht Ihr mich etwa aus?"
      Sie wollte ja eigentlich nicht grinsen, aber das Bild, das sich ihr bot, war unmöglich mit ernster Miene zu betrachten. Ein Häufchen Gerudo, erschöpft von einem Lachanfall an eine Hauswand in Hyrule-Stadt lehnend auf dem Boden kauernd und sich noch immer den Bauch haltend...drollig, irgendwie.

      "Verzeiht", kicherte sie noch weiter, "aber diese Situation war einfach zu komisch."

      "Achso, komisch also." Keaneh spielte beleidigt und wandte sich von Liaré ab. Na das würde ja heiter werden mit der Dame. Sehr heiter. Wie erfreulich, doch.
    • Liaré [Gerudo]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Liaré spürte die Locke, die sie unangenehm an der Nase kitzelte und schob sie schnell wieder unter die Mütze.
      "Lacht Ihr mich etwa aus?"
      "Mitnichten", gluckste sie amüsiert. "Betrachtet uns einmal aus der Perspektive eines Außenstehenden, während jede von uns in eine andere Richtung deutete, ohne der anderen auch nur einen Blick zu würdigen. Wäre dies nicht auch für Euch ein erheiternder Moment?"
      Als Keanehs Blick auf sie fiel und die ernste Miene schwankte, ehe sie einem breiten Grinsen wich, grinste auch Liaré kurz, ehe die Zora den nächsten Satz ihrer Erläuterung verarbeitet hatte.
      Als sie sich abwandte, sprang sie rasch wie ein Sandsturm auf und war an ihrer Seite, ehe die Zora auch nur bemerkt hatte, dass sie sich bewegt hatte.
      "Hexendreck und Rabenmist", schimpfte sie die Zora. "Wir haben gesagt, dass wir uns zusammen verlaufen wollten. Haltet Ihr Euch an Euer Wort?"
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"/ Zimmer 2
      Vormittag


      Dunkelheit umgab Len.
      Doch obwohl er kaum drei Meter weit sehen konnte, spürte er, dass er nicht allein war. Etwas war dort. Es war mit Blicken nicht zu treffen, doch es manifestierte sich in flüchtigen Bewegungen in einen Augenwinkeln, einem kaum hörbaren Flüstern in seinem Ohr.
      Der Boden unter seinen Füßen war aus Stein, Wände waren in der allgegenwärtigen Finsternis nicht zu erkennen. Die einzige Lichtquelle entstammte einer einzelnen Kerze, die sich auf einem steinernen Pult direkt vor ihm befand. Und in ihrem bescheidenen Lichtkreis lag ein Len wohl bekanntes Buch - jenes Schriftstück, das er erst vor so kurzer Zeit von dem Deku in der Buchhandlung "Des Gelehrten Zuflucht" erhalten hatte.

      Mit kopfendem Herzen näherte sich Len dem einsam daliegenden Buch. Als er mit zittrigen Händen den Einband berührte schien sich das Gewisper um ihn noch zu verstärken. Schweißnasse Finger schlugen wahllos eine Seite in der Mitte des Werkes auf - und zuckten voller Entsetzen zurück als ihr Besitzer auf den Inhalt der Seite starrte.

      Mit einem Keuchen schlug Len die Augen auf. Wo war er nur? Es dauerte einige Herzschläge, bis er die Einrichtung des Gasthauszimmers erkannte - und die verschiedenfarbigen Augen Mios, die ihn von ihrem Bett aus zu beobachten schien. Was hatte er da eben bloß geträumt? Und vor allem - was hatte ihn so aufgeschreckt? Er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, was er in seinem Traum in diesem Buch gesehen hatte - nur das blanke Grauen spürte er noch.

      "Guten Morgen, Mio", murmelte er, immer noch etwas verwirrt. Sich nervös durch die Haare fahrend, setzte er sich auf.
      "Ich werde wohl einen Albtraum gehabt haben. Aber ich hoffe wenigstens du hast gut geschlafen?"

      Sich an seinen Traum erinnernd wühlte Len hektisch das Buch über die "Mugen no Toshokan" hervor. Er würde wohlweislich jede einzelne Seite dieses Schatzes studieren, schon um sich zu vergewissern, dass sein Albtraum unbegründet und eine Laune seines Verstandes war. Und... er sollte dringend Mio die ganze Wahrheit über die Herkunft des Buches sagen, die er Fengalon verschwiegen hatte.

      "Entschuldige wenn ich so mit der Tür ins Haus falle, aber mir liegt etwas auf der Seele", begann er. "Ich fürchte ich war gestern nicht ganz ehrlich zu dir. Um genau zu sein, habe ich gelogen, um Fengalon nicht vollständig in alle Details einweihen zu müssen. Dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen."
      Er kramte in seiner Tasche nach dem glänzenden Juwel, das der Deku ihm am Vortag überreicht hatte.

      "Der Schließmechanismus, der angeblich den geheimen Eingang zur Bibliothek verschließt existiert in dieser Form nicht. Der einzig ware Schlüssel für diesen Eingang ist dieser Saphir und ich habe ihn erst gestern von einer anderen Person erhalten, die einst nach dem Wissen dieses Ortes gesucht hat. Ein Wink des Schicksals wenn du so willst. Ich... habe mir gedacht, ich muss vorsichtig sein, weil so ein wertvolles Ding schnell gestohlen ist. Aber diese Geheimniskrämerei war eventuell ein Fehler - und das tut mir Leid."

      Der glänzende Edelstein reflektierte die Sonnenstrahlen, die durch das einzelne Fenster des Zimmers herein fiel als schillernde Kaskade von Lichtflecken. Len hatte selten etwas Schöneres gesehen.
    • Fengalon [Keaton]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"/ Zimmer 4
      Vormittag


      Zerknirscht öffnete Fengalon die Augen und starrte grimmig zur Decke. Die letze Nacht war ein permanentes Erwachen und Einschlafen, denn seine Gedanken hielten ihn fest im Griff.

      "Was jetzt? Was soll ich jetzt machen? Wenn Len mich mitnimmt finde ich vielleicht die Antworten die ich suche, aber dieser Ort ist gefährlich, soll ich es überhaupt wagen dorthin zu gehen? Und was ist wenn Len mich nicht dabei haben will, soll ihnen heimlich folgen? Oder soll ich ihn zwingen mich mit zu nehmen... nein was denke ich da so bin ich nicht .... oder doch?"


      Es half nichts weiter im Bett zu liegen und zu grübeln, also erhob er sich und beschloss zu Torai zu gehen. Aber er wollte nicht durch den Schankraum gehen und Len oder Mio in die Arme laufen, erst wollte er Torais Meinung hören. So kletterte er kurzerhand aus dem Fenster und sprang flink von Dach zu Dach bis er das Stadttor erreichte. Beim durchschreiten des Tores grüßte ihn die Stadtwache, was ihn wunderte weil er sonst immer argwöhnisch beäugt wurde.....

      ------> Bei den drei Birken
    • Mio Kitsune [Hylianerin]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha" Zimmer 2
      Vormittag


      Fasziniert betrachtete Mio das Farbenspiel aus Lichtern an der Decke ihres Zimmers.

      "L-Len...dieser Stein...DIESER STEIN ! "

      Plötzlich, wie von einer Skulltulla gestochen, sprang Mio unter ihrer Bettdecke hervor und umgriff Lens Hände, in welchen er den Saphir hielt, um das Lichterspiel zu beenden.

      "Len, bist du denn von allen guten Geistern verlassen?"

      Streng fixierte Mio die erschrockenen Augen ihres Begleiters und sprach leise :

      "Wenn dieser Stein so besonders ist wie du sagst, dann bewahre ihn gut und hole ihn nicht so leichtsinnig hervor.
      Seit den Vorfällen der letzten Tage müssen wir besonders auf einander Acht geben. Mich würde es nicht all zu wenig wundern, wenn wir belauscht würden. Die Mugen no Toshokan ist ein heiliger Ort und viele Wesen würden ihr Leben dafür geben auch nur einen Fuß in diese Hallen zu setzen.
      Findet einer heraus, dass gerade du den Schlüssel für diese Bibiliothek bei dir trägst, bist du in lebensgefahr. Wer auch immer dir diesen Stein gegeben hat....",

      Mio hielt kurz inne und schüttelte anschließend ihre Gedanken wieder ab,
      "Nein...es ist nicht wichtig wer dir diesen Stein gab. Vielmehr.....Lass uns darüber nicht mehr in dieser Stadt reden. Verstecke ihn solange gut, bis wir die Stadt verlassen.
      Es ist gut, dass du es zunächst verschwiegen hast. Ich bin dir nicht böse."

      Vorsichtig lies sie von Lens Händen ab.
      Daumen und Zeigefinger aneinander gepresst strich Mio über ihre Lippen und zwinkerte Len mit einem Lächeln zu in der Hoffnung, dass er verstand ohne weitere Worte.

      "Besser, wir brechen bald auf und bereiten uns darauf vor diese Stadt zu verlassen. Es ist das Beste. Auch wenn Fengalon dies anders sieht..."

      Kurz erinnerte Mio sich an Lens Frage in der vergangenen Nacht.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"/ Zimmer 2
      Vormittag


      Betreten blickte Len zu Boden.

      Natürlich hatte Mio recht. Er durfte nicht sich selbst oder sie - vor allem nicht sie - in Gefahr bringen indem er sich so unvorsichtig benahm.

      "Tut mir Leid. Du hast natürlich... Ich habe grade einfach nicht nachgedacht."

      Sorgfältig verbarg er das Juwel wieder in seinem Gepäck, dann erhob er sich von seinem Bett und hüllte sich wieder in sein Kapuzengewand.

      "Ich habe ohnehin das Gefühl, dass wir bald aufbechen sollten. Am besten... noch heute."

      Er warf einen langen Blick in Mios entschlossen wirkende Augen.

      "Wir haben hier zu viel Zeit verplempert. Jeden Augenblick könnten wir erneut attackiert werden und ich glaube für Máire sind wir im Moment eher eine Bedrohung als eine Unterstützung. Wie wäre es damit: Wir gehen zum Markt, dort kaufe ich Vorräte ein - Geld habe ich ja gestern beschaffen können - und dann packen wir unseren Kram zusammen und verschwinden aus diesem Höllenloch, bevor Attentäter, die Keaton oder sonst wer hier aufkreuzen. Wie klingt das?"

      Auf halbem Weg zur Tür drehte sich Len noch einmal halb um und murmelte mit gesenkter Stimme: "Und ich würde mich gern noch mal mit Fengalon treffen. Ich fürchte ich schulde ihm eine Entschuldigung."
    • Fengalon [Keaton]
      Gasthaus "Zur Tanzenden Dekuranha"/ Zimmer 4
      Vormittag


      Nach seinem Gespräch mit Torai wusste Fengalon endlich was er zu tun hat. Zurück in seinem Zimmer setzte er sich gleich an den Tisch um Drei Briefe zu schreiben.

      An Mio
      Liebe Mio

      Ich bin glücklich dich gefunden und kennengelernt zu haben. Dich von dem Joch der Keaton zu befreien war und wird wohl meine größte Leistung im Leben gewesen sein auf die ich sehr stolz bin. Unsere Wege trennen sich nun, dennoch bleiben wir im Geist vereint. Pass auf dich auf und lebe ein langes und zufriedenes Leben.

      Fengalon



      An Len
      Len

      Du hast mir letzte Nacht schmerzlich vor Augen geführt wer und was ich bin. Und mit dieser Erkenntnis ist es mit nicht mehr möglich in Hyrule zu verweilen.Ich bin nun mal ein Keaton und sollte mich von anderen Völkern fern halten. Ich werde weiter versuchen Licht ins Dunkel dieser Welt zu bringen, denn ich gab einer Person die mir wichtig ist damals ein Versprechen, doch ich werde mich im Schatten halten. Nun möchte ich noch ein Versprechen einhalten:

      Solltest du die Mugen no Toshokan betreten gib auf dich acht, das geballte Wissen vieler Tausend Jahre liegt in diesen Hallen und solltest du erst einmal anfangen dir dieses Wissen anzueignen wird es dich nicht mehr los lassen. Du wirst jeden Willen diesen Ort zu verlassen verlieren, wirst süchtig nach dem Wissen was dort lauert, du wirst weder essen noch schlafen und in kurzer Zeit wirst du jämmerlich verenden.
      Das ist der Schrecken von dem ich gesprochen habe, und ich hoffe du nimmst diese Warnung ernst. Wenn du dort bist hüte dich auch nur ein Buch zu öffen, du musst das was du suchst fühlen nicht sehen.
      Ich hoffe du findest was du suchst und lebst ein langes Leben.
      Fengalon



      An Königin Zelda
      Majestät Zelda
      Ich möchte euch nochmal für eure Güte und euer Vertrauen danken das ihr mir entgegen gebracht habt. Gewisse Umstände zwingen mich zum sofortigen Aufbruch, wann und ob mich mein Weg wieder in euer Reich führen vermag ich nicht zu sagen. Doch sollte ich dort draußen ein Lebenszeichen eures Mannes oder eine Möglichkeit finden wie ihr mit den Keaton in Frieden leben könnt, gebe ich euch mein Wort das ich es euch wissen lassen werde.
      Möge euer Leben lang und voller Liebe sein.
      In tiefer Verbundenheit Fengalon


      Nachdem er die Briefe beendet hatte, packte er zügig seine Sachen und verließ das Zimmer. Auf dem Weg in den Schankraum schob er die Briefe für Mio und Len unter der Tür mit der Nummer 2 durch und eilte in den Schankraum.
      Dort verkündete er Golaf das er abreisen müsse und bedankte sich für die Gastfreundschaft.

      Auf dem Weg zum Osttor machte er einen Umweg über den Marktplatz. Fengalon hatte Glück und fand Cait von der Stadtwache sofort, er gab ihm den Brief für die Königin und verabschiedete sich mit einem Handschlag. Als er endlich das Osttor durchquerte sah er sich noch einmal um, und es wurde ihm schwer ums Herz. Es war eine kurze aber sehr schöne Zeit in dieser Stadt, wenn er nur kein Keaton wäre, dann müsste er dieses Glück nicht aufgeben. Dann wurden seine Schritte schneller und er verschwand.....


      ----> ???
    • Keaneh [Zora]
      Vor dem Gasthof "Zur Altenpost"
      Vormittag


      Damit war es an Keaneh, laut aufzulachen.
      "Natürlich halte ich mich an mein Wort!" erwiderte sie dann und hielt ihrer neuen Gefährtin eine Hand hin. Zum ersten Mal nach langer Zeit fühlte sie sich in Gegenwart einer anderen Person relativ wohl. Was seit dieser einen Geschichte damals...nicht mehr wirklich der Fall gewesen war. Es war erfrischend, irgendwie, mal wieder mit jemandem an ihrer Seite zu reisen - wenn auch wohl nur für kurze Zeit.
      "Nun denn, diese Richtung, sagt Ihr?"