Transsexuell...?

  • Transsexuell...?

    Seit neustem stolper ich immer wieder über dieses Wort: Transsexualität. Ein Buch. Ein Bericht im Fernsehen. Ein Gespräch mit Freunden...

    Wikipedia sagt darüber folgendes
    Transsexualität ist laut ICD-10, der „Internationalen Klassifizierung von Krankheiten” der Weltgesundheitsorganisation (WHO), eine Form der Geschlechtsidentitätsstörung. Sie liegt vor, wenn ein Mensch körperlich eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht angehört, sich jedoch als Angehöriger des anderen Geschlechts empfindet und danach strebt, sich auch körperlich diesem Geschlecht so gut wie möglich anzunähern.


    Transsexuelle merken bereits in früher Kindeheit bis Pubertät. dass sie anders sind und fühlen sich sehr unwohl in ihrem Körper. Der psysische Druck steigt und die betroffenen fühlen sich gezwungen, ihre "eigentliches" Geschlecht der Umwelt mitzuteilen. Das wird manchmal respektiert, manchmal auch nicht. In jedem Fall haben diese Menschen es sehr schwer und bis sie sich umwandeln haben sie enormen soziale Probleme, die sie oft in Depressionen oder sogar Drogensucht ziehen.

    Das alles ist so komplex, dass ich kaum alles sagen kann. Dennoch beschäftigt mich dieses Thema seit einiger Zeit und ich würde gern wissen, was ihr davon haltet. Ob und inwiefern es eine Krankheit ist, ist noch umstritten und auch die eig. Ursachen sind noch unklar. Trotzdem find es einfach unglaublich, was für physische Eingriffe die Menschen bei der Geschlechts-OP durchziehen und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es ist, ein Transsexueller zu sein.

    Was denkt ihr darüber? Was habt ihr darüber gehört und von welchen Fällenm wisst ihr zu erzählen? Und vor allem - was würdet ihr tun, wenn ihr rausfinden würdet, dass ein guter Freund/Freundin transseual wäre?
    LG
    Nayleen

    [SIZE=6]
    A brief candle; both ends burning
    An endless mile; a bus wheel turning
    A friend to share the lonesome times
    A handshake and a sip of wine
    So say it loud and let it ring
    We are all a part of everything
    The future, present and the past
    Fly on, proud bird
    You're free at last.
    [/SIZE]
  • Naja, was gibts darüber zu sagen? Erstmal, dass es nicht "transsexual" sondern "transsexuell" heißt und für mich, naja, ich will nicht sagen vollkommen normal, aber absolut akzeptabel und verständlich ist. Wenn sich jemand in seiner Haut nicht wohlfühlt und das durch eine OP zum anderen Geschlecht korrigieren kann - warum denn nicht? Ich kenne mehrere Transsexuelle, zwar nicht als gute Freunde, aber durchaus als gute Bekannte und darunter sind wirklich wunderbare, warmherzige und freundliche Menschen. (Erinnert mich daran, dass ich Calum unbedingt zurückschreiben muss.)

    Und was heißt hier Krankheit - das is schonmal direkt ne ziemlich, sorry, bekackte Bezeichnung - als würde von jedem Homosexuellen so ein Virus, Transsexuellus Dragqueenius wegfliegen und andere infizieren und im Extremfall, wenn nicht behandelt, das Geschlecht umkehren... Klar ist es nicht NORMAL. Der Großteil der Bevölkerung ist nicht transsexuell. Ja und? Für mich ist das keine Krankheit, auch nicht psychisch, sondern einfach eine sexuelle (oder asexuelle) Orientierung, diese Bezeichnung find ich genauso rückständig und reaktionistisch wie die Debatte, ob Homosexuelle widernatürlich oder psychisch krank sind und wie man das heilen könnte... Na.

    Was ich machen würde, wenn ich rausfinden würde, dass ein guter Freund/gute Freundin mal das jeweils andere war? Ich hätte kein Problem damit. Klar, es wär natürlich erstmal irgendwie schon ein Schock, und ich würd mich doch mal nen Abend mit nem Rotwein hinsetzen und drüber reden, aber es würde mich nicht so entsetzt den Kopf schütteln lassen, wie eine ganze Reihe anderer Bekannte, die alle mit 18-22 heiraten und Kinder kriegen, reihenweise. DAS kann ich wirklich nicht nachvollziehen, vor allem, wenn man gerade wegen Geldmangel aus der Wohnung geflogen ist und die Beziehung kriselt, aber wenn man dann schwanger wird, wird bestimmt alles wieder gut... Aber ich schweife ab.

    Transsexualität ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, für mich ganz bestimmt auch keine psychische Krankheit und wenn nicht alltäglich, dann doch akzeptabel - sofern die Person SELBST damit natürlich umgehen kann und sich nicht alle drei Minuten meint, dafür rechtfertigen zu müssen, sowas gibts natürlich leider auch. Dann wars aber wohl irgendwie auch nicht wirklich die Entscheidung, die diese Person wirklich glücklich gemacht hätte, weil sie sich anscheinend doch nicht so sicher und gefestigt fühlt, wie es eigentlich sein sollte.
  • Na gut, ich möchte hier mal auch meinen Senf dazugeben.
    Für mich waren Transsexuelle früher auch gewissermaßen ein Kuriosum, die ich etwas skeptisch betrachtet habe. Nicht, weil ich ihnen "andersartige" Neigungen unterstellt habe, ich unterscheide mich ja als Schwuler ja auch von dem "normalen" Sexualverhalten.
    Eine Frage, die mich früher sehr stark beschäftigt hat, war halt die, wie sich ein Mensch in seinem Körper so unwohl fühlt, dass er ihn massiv - in einigen Fällen sogar chirurgisch - verändert?

    Nunja. Inzwischen ist es so, dass ich zwei Transsexuelle persönlich kenne, mit einem habe ich tagtäglich zu tun, weil er eine Komilitonin von mir ist. Und eins habe ich dabei gelernt: statt Fragen zu stellen sollte man sie einfach nehmen wie sie sind. Wenn sich jemand in seinem biologischen Körper unwohl fühlt und sich eher als Frau bzw. Mann definiert (die Briten unterscheiden hier btw in Sex (biol. Geschlecht) und Gender (soziales Geschlecht)) sollte man das einfach akzeptieren.

    Das ist meine Einstellung. Einfach, weil ich Umgang mit solchen Menschen habe, ist Transsexualität etwas relativ Normales für mich geworden. Was eigentlich gut ist, weil ich selber weiß, wie unangenehm es ist, wenn mit dem Finger auf dich gezeigt wird, weil du in irgendeiner Art und Weise anders bist.

    EDIT: Btw, Transexualität wird von der Weltgesundheitsorganisation NICHT als Krankheit, sondern als Geschlechtsidentitätsstörung klassifiziert. wollte ich nur anmerken.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Senfsamen ()

  • In letzter Zeit bekommt man wirklich viel zu dem Thema um die Ohren gehauen. Ich war ja die letzten Tage krank und lag im Bett und zappte halt so durchs Fernsehen.
    RTL wird sich wohl gedacht haben: "Wenn wir schon eine Transsexuelle im Dschungelcamp haben, dann zeigen man eben noch tausende Reportagen über Transsexuelle."

    Da lief letztens eine Reportage über einen 16-jährigen Jungen, der sich eigentlich eher als Frau fühlt, Perücken trägt, sich schminkt und eben ziemlich weiblich ist. Und ich muss sagen sie verhielt sich schon wirklich weiblich und tussig. Fast schon übertussig. Ich kenn fast keine Frau, die sich so tussig verhält.
    Und deswegen kam mir halt der Gedanke, dass die Ursache für Transsexualität vielleicht schon ein wenig der äußere gesellschaftliche Einfluss ist. Er wird ja wohl kaum geboren sein und wird sich gedacht haben ich muss jetzt übertrieben weiblich sein (weiblicher als die meisten Frauen). Dennoch glaube ich, dass es da mehrere Ursachen gibt (genauso wie bei der Homosexualität). Und letztendlich ist es ja egal, wie man sexuell orientiert ist.

    Und zu dem Thema Krankheit:
    Ich denke die Bezeichnung ist halt einfach dafür da, dass die Krankenkasse die Kosten so eine Geschlechtsumwandlung übernehmen kann. Denn ausgesucht hat man sich ja seine Transsexualität nicht und es ist einfach unangenehm für einen Menschen, wenn man sich im falschen Körper fühlt.
    Im Gegensatz zu Homosexualität hat man ja einen Nachteil irgendwie... ein Leiden. Wo der Homosexuelle nur indirekt an der intoleranten Gesellschaft "leidet", leidet der Transsexuelle einfach an seinem Körper.

    Wenn einer meiner Freunde früher mal ein anderes Geschlecht hatte, wär mir das doch egal ^^ Ich kenn ihn doch als das, wie er jetzt ist, also ist das halt total egal.

    Was ich zum Schluss noch sagen möchte ist, dass ich es hasse, wenn man Transsexualität und Homosexualität in einen Topf wirft. Ich selbst bin schwul und nicht, weil ich ein weiblicherer Mensch bin und somit auf Männer stehe, sondern weil ich eben auf Männer stehe, weil ich selber einer bin. Klingt vielleicht nicht sehr einleuchtend, aber andere Schwule werdens vielleicht verstehen.
    Der Begriff "Homosexualität" sollte das ja schon sagen.
    -
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  • Original von Sanctu
    Was ich zum Schluss noch sagen möchte ist, dass ich es hasse, wenn man Transsexualität und Homosexualität in einen Topf wirft. Ich selbst bin schwul und nicht, weil ich ein weiblicherer Mensch bin und somit auf Männer stehe, sondern weil ich eben auf Männer stehe, weil ich selber einer bin. Klingt vielleicht nicht sehr einleuchtend, aber andere Schwule werdens vielleicht verstehen.
    Der Begriff "Homosexualität" sollte das ja schon sagen.


    Jepp, meine Rede. Den Schwulen wird je immer ne leichte Affinität zur Transexualität unterstellt, also dass die sich gerne wie Frauen fühlen und Frauenkleider tragen oder so, aber eigentlich sind das zwei Paar Schuhe.
    Ein Transsexueller ist nicht automatisch schwul und ein Schwuler trägt nicht automatisch gerne Fummel.
    (Wobei das vom Wortinhalt nicht ganz eineindeutig ist. Also wenn zum Beispiel ein Hetero-Mann transsexuell ist, dann ist er vom Gender her eine Lesbierin, obwohl er BIOLOGISCH betrachtet eigentlich hetero wäre. xD)

    Naja, ich glaube, dass das Vorurteil aber primär dafurch zustande kommt, dass die Transvestiten in der schwulen Szene sehr präsent sind und halt irgendwie Eindruck mächtig Eindruck hinterlassen. Die schwule Szene ist ja ne sehr visuell orientierte und schrille Szene, und Cross-Dressing ist halt so'ne Bühnengeschichte. Man muss dann auch nochmal separieren, eine Drag Queen ist nicht wirklich automatisch transsexuell in dem oben geschilderten Sinne, viele vn denen sind im Alltag ganz normal gekleidet.

    Also, ähm, wie kann man das erklären. Also nehmen wir einfach mal so Beispiele aus der Musik, Peaches, Boy George oder David Bowie. Von denen ist ja keiner transsexuell, die kleiden sich als Person des anderen Geschlechts, um ihr Image zu prägen, zu provozieren und Geschlechtergrenzen zu verwischen. Und eben weil es in der schwulen Szene auch um das Sprengen klassischer Geschlechterrollen geht, hat dort das Cross-Dressing wohl so'ne Präsenz. Trotzdem wird man feststellen, dass man - wenn man in der Szene nachzählt, auf hundert Schwule vielleicht ein Transvestit kommt, es ist letztenendes ne Minderheit in einer Minderheit, aber halt eine, die sich sehr in den Vordergrund spielt. xD

    Also, um meinen etwas wirren Kommentar zusammenzufassen xD:
    1. Schwule mögen auch nicht unbedingt Frauenfummel. (Im Gegenteil, die meisten haben sogar ne absolut negative Einstellung gegen "verweiblichte" Typen jeder Art, aber das ist ne andere Geschichte).
    2. Transsexualität und Transvestitismus sind nicht dasselbe.

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  • Ich selbst hatte in der Schule eine sehr gute Freundin, die transgender ist und inzwischen zu einem "Freund" wurde.
    Natürlich fragt man sich im ersten Moment, wieso jemand sein Geschlecht nicht mag, aber wenn man selbst nicht in der Situation steckt, steht einem kaum ein Urteil zu.
    Ich hatte zu keinem Zeitpunkt ein Problem damit.
    Leider haben wir uns inzwischen studienbedingt aus den Augen verloren.

    Ich halte es nicht für eine Krankheit und bin der Meinung, wenn es die Person glücklich macht, warum nicht.
    Er schien hinterher gefestigter zu sein, was mich sehr gefreut hat.

    Generell muss ich jedoch sagen, dass ich für eine grundsätzliche Abschaffung von "Gender" bin, weil damit immer noch teilweise die widerlichen reaktionären Geschlechterrollen einhergehen, die wir bereits anderswo disktuiert haben. Aber das ist was anderes.

    Kann mich den Herren über mir bedingungslos anschließen.
  • Original von CAMIR
    Generell muss ich jedoch sagen, dass ich für eine grundsätzliche Abschaffung von "Gender" bin, weil damit immer noch teilweise die widerlichen reaktionären Geschlechterrollen einhergehen, die wir bereits anderswo disktuiert haben. Aber das ist was anderes.

    ich denke nicht, dass ein derartiger exkurs so schaedlich fuer den thread ist :3

    grundsaetzlich habe ich bezueglich des geschlechtsbegriffs eine aehnliche meinung. die tatsache, dass von vorneherein eine spezifizierung auf "maennlich" oder "weiblich" stattfindet, deckt vor allem die beduerfnisse und orientierungsprobleme jener nicht ab, die entweder transsexuell oder aber auch intersexuell sind.
    gerade im hinblick auf die zweite gruppe zeigt sich deutlich, welcher grosser druck indirekt auf intergeschlechtliche menschen ausgeuebt wird, wenn es gilt, sich fuer ein geschlecht zu entscheiden. nicht nur in hinblick auf operationen, sondern auf die blosse wahl einer adressenanschrift.
    im gespraech mit einer_m intersexuellen habe ich erfahren, dass die luecke, die fuer die grosse zahl intergeschlechtlicher menschen sehr gravierend bei der selbstfindung ist, als draengende problematik erlebt wird. diese menschen wollen sich grundsaetzlich nicht in der position sehen, "kein" geschlecht zu haben. die natur bringt verschiedene formen vor und die tatsache, dass es keine "loesung" bzw. akzeptanz dieser form der geschlechtlichkeit gibt (was sich auch in den geschlechtsangleichenden operationen oft schon im fruehen kindesalter zeigt und von den betroffenen spaeter oft als koerperverletztung empfunden wird), zeigt meiner meinung nach das grosse defizit des gender-begriffs.

    was die transsexualitaet angeht, so kann ich nicht direkt davon reden, in letzter zeit haeufiger mit informationen konfrontiert worden zu sein. dass es "okay" ist, wenn eine geschlechtsumwandlung bei tatsaechlichem bedarf vorgenommen wird, sollte meiner meinung nach eh klar sein. das sollte dann auch die fragen des threaderstellers zu ende seines posts beantworten.
    »Denn wir können, wenn wir nur die Entschlossenheit besitzen,
    die Hure Erinnerung und ihr ganzes Gelumpe und Gesindel aus dem Haus weisen.«

    - Virginia Woolf -
  • Original von Maybe
    zeigt meiner meinung nach das grosse defizit des gender-begriffs.

    Oder einfach nur die geistige Unzurechnungsfähigkeit der Leute, die ihr Geschlecht nicht akzeptieren.

    "Intersexualität" ist ein Begriff der Moderne, der namenlosen Großstädte, in denen Schwul-sein allein nicht mehr als extravagant und besonders gilt. Dann muss man sich eben auf andere Weise von der Masse abheben. Ich komm vom Dorf und hier gibt es sowas nicht. Sowas kennt man hier nur aus dem Fernsehen und schüttelt zu Recht den Kopf.

    Mit "Verfolgung" und "Ausschließen aus der Dorfgemeinschaft" hat es nichts zu tun, da diese leider kaum gegeben ist und jeder mehr oder weniger sein eigenes Ding durchzieht. Früher gab es sowas deifinitiv nicht, oder nur in Einzelfällen, die behandelt wurden.
    ...
  • Original von Zawa
    "Intersexualität" ist ein Begriff der Moderne, der namenlosen Großstädte, in denen Schwul-sein allein nicht mehr als extravagant und besonders gilt. Dann muss man sich eben auf andere Weise von der Masse abheben. Ich komm vom Dorf und hier gibt es sowas nicht. Sowas kennt man hier nur aus dem Fernsehen und schüttelt zu Recht den Kopf.


    Oder anders ausgedrückt: Auf dem Lande werden solche unzüchtigen Bastarde schon im Gülletrog ersäuft, bevor sie auf die unchristliche Idee kommen, ihre entarteten Anwandlungen in Betracht zu ziehen?

    Scherz beiseite, wenn du wirklich glaubst, dass das immer nur etwas mit "lol, ich will anders sein" erklärbar ist, dann hast du nicht wirklich eine Ahnung davon.

    Entschuldige, Zawa, aber manchmal lebst du echt hinterm Mond. oO


    (Ja, man kann draufklicken)
  • Original von Zawa
    Original von Maybe
    zeigt meiner meinung nach das grosse defizit des gender-begriffs.

    Oder einfach nur die geistige Unzurechnungsfähigkeit der Leute, die ihr Geschlecht nicht akzeptieren.

    "Intersexualität" ist ein Begriff der Moderne, der namenlosen Großstädte, in denen Schwul-sein allein nicht mehr als extravagant und besonders gilt. Dann muss man sich eben auf andere Weise von der Masse abheben. Ich komm vom Dorf und hier gibt es sowas nicht. Sowas kennt man hier nur aus dem Fernsehen und schüttelt zu Recht den Kopf.

    Mit "Verfolgung" und "Ausschließen aus der Dorfgemeinschaft" hat es nichts zu tun, da diese leider kaum gegeben ist und jeder mehr oder weniger sein eigenes Ding durchzieht. Früher gab es sowas deifinitiv nicht, oder nur in Einzelfällen, die behandelt wurden.


    Wenn ich mich nicht ganz irre, ist mit Intersexuell eher gemeint, dass die Person männliche _und_ weibliche geschlechtsmerkmale besitzt.
    Kann aber auch sein, dass ich mich irre.
    Und btw, ich mag keine Bananen. Versuche ich mich jetzt auch damit von der Masse abzuheben?

    @topic:
    Das Thema wirft bei mir ja immer eine Frage auf.
    Wenn jemand eine Operation vornehmen lässt, um das geschlecht zu ändern, wie is das dann, wenn jetzt zB ein Mann, der früher weiblich war, sich zu Frauen hingezogen fühlt. Ist er/sie dann lesbisch oder hetero?
    Don't smell the flowers
    They're an evil drug to make you lose your mind

    __________________

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  • So ungern ich das auch sage, aber in der Quintessenz muss ich Zawa zustimmen. Ich stimme zwar weder seinem extremistischen Gedankengut zu, noch seiner Ausdrucksweise, aber ich vertrete durchaus die Meinung, dass man Transsexualität als psychische Krankheit ansehen sollte.

    Es gibt in der Natur nunmal zwei biologisch definierte Geschlechter, männlich und weiblich. Und die lassen sich bei jedem Menschen sehr deutlich bestimmen: xx-Chromosomen, oder xy-Chromosomen. Da gibt es keine Diskussion darüber, keine Zwischengrade, und keine Operation wird jemals etwas daran ändern können.
    Es ist im Grunde ein Binärsystem, wie in der Informatik. 0 und 1, true or false.

    Wenn sich jetzt jedoch ein Mensch mit xx-Chromosomen plötzlich einbildet, er wäre in Wirklichkeit ein Mensch mit xy-Chromosomen, dann muss diese falsche Identität ja irgendwo herkommen. Das sogenannte "gefühlte Geschlecht" ist dann nunmal Teil der Psyche, denn im Körper gibt es nunmal kein Organ, welches festlegt, mit welchem Geschlecht man sich identifiziert.
    Und wenn es in der Psyche sitzt, ist die logische Schlussfolgerung, dass dies sicher nichts geerbtes ist, was einen Menschen von Geburt an begleitet, sondern erst im Laufe des Lebens eintritt. Es gibt sicher zahlreiche Ursachen, aber fest steht in meinen Augen, dass es immer einen Einfluss von außen gibt, also ein Traumata.
    Dies würde sich mit Sicherheit auch therapeuthisch behandeln lassen - und damit möchte ich gleich klarstellen, dass ich das in keinster Weise herabwürdigend meine, bevor mir was unterstellt wird. Ich empfinde solche Leute weder als minderwertig, oder sonst was, aber einem Schizophrenen würde man wohl auch raten, sich behandeln zu lassen. Für eine Krankheit - psychisch oder physisch - kann ein Mensch in den meisten Fällen nichts, also gibt's auch keinen Grund dafür, jemanden deswegen zu diskriminieren. Soviel wollte ich nur klarstellen, bevor das jemand in den falschen Hals kriegt.

    Bei "Intersexuellen/Hermaphroditen" (keine Ahnung, welches jetzt der gebräuchlichere Begriff ist), die nach ihrer Geburt in ein anderes Geschlecht "hineinerzogen" wurden, als ihr biologisches Geschlecht ist, ist das natürlich etwas anderes. Wenn diese Leute dann später ihr eigentliches Geschlecht annehmen wollen, ist das wohl nur zulässig und logisch.

    Homosexualität ist übrigens was komplett anderes, und damit überhaupt nicht zu vergleichen, da sich Sexualität eben nicht als Dualismus eindeutig in den Genen darstellen und nachprüfen lässt. Wenn das Geschlecht ein digitales System wäre, wäre Sexualität dann sozusagen analog, um auf den Vergleich zurück zu greifen.


    Top 4™ Bruno
    Think original.

  • Original von Zawa
    Original von Maybe
    zeigt meiner meinung nach das grosse defizit des gender-begriffs.

    Oder einfach nur die geistige Unzurechnungsfähigkeit der Leute, die ihr Geschlecht nicht akzeptieren.

    "Intersexualität" ist ein Begriff der Moderne, der namenlosen Großstädte, in denen Schwul-sein allein nicht mehr als extravagant und besonders gilt. Dann muss man sich eben auf andere Weise von der Masse abheben. Ich komm vom Dorf und hier gibt es sowas nicht. Sowas kennt man hier nur aus dem Fernsehen und schüttelt zu Recht den Kopf.

    Mit "Verfolgung" und "Ausschließen aus der Dorfgemeinschaft" hat es nichts zu tun, da diese leider kaum gegeben ist und jeder mehr oder weniger sein eigenes Ding durchzieht. Früher gab es sowas deifinitiv nicht, oder nur in Einzelfällen, die behandelt wurden.

    Behandlungsmethoden= Verfolgung, Prügeln, Töten.
    Meine Güte, mittlerweile klingen deine Argumente wie die von alten Leuten, die noch die erste Strophe der deutschen Hymne singen.
    Früher war alles besser. pfffff.
    Will man (wir gehen einfach davon aus) heute sich aus der masse hervorheben, so wollte man in der Vergangenheit als normal gelten.
    War man nicht normal, war man geächtet und hatte unheimliche Probleme, um überhaupt einen Fuß zu fassen.
    Sry. Ich glaube, du bist irgendwie nicht ganz in der Zeit.

    Das Thema wirft bei mir ja immer eine Frage auf. Wenn jemand eine Operation vornehmen lässt, um das geschlecht zu ändern, wie is das dann, wenn jetzt zB ein Mann, der früher weiblich war, sich zu Frauen hingezogen fühlt. Ist er/sie dann lesbisch oder hetero?

    Dat nennt ma in der Regel ne Hete :'D
    auch wenn ich meine zu wissen, dass der fall der geschlechtsumwandlung mann zu frau mit darauffolgendem lesbischem Lebensstil genießen.
    kann mich aber gut irren....

    @topic... na, da wurde schon genug zu gesagt. zumindestens asts erster post dürfe weitestgehend ausreichen
  • Original von Carcharoth
    Wie "natürlich" sind Handys, PCs usw? Oder anders gesagt, warum verschließt du dich von vornerein?

    Technische Errungenschaften sind das Ergebnis einer gepflegten Hochkultur, im Gegensatz zur perversen Geltungssucht, in der jede Abnormalität gelobt und hervorgehoben wird.

    Das Problem sind nicht die Leute und ihre Gedanken, sondern wie sie damit umgehen. Es ist eben ein Unterschied, ob jemand z.B. als Mann mit einem Mann zusammenlebt, ODER ob er sich mit "Hallo, ich bin Martin und schwul!" vorstellt und an CSD-Paraden teilnimmt. Sollte jemand meinen, eine Frau zu sein und Hormone nehmen und sein Geschlechtsteil umoperieren lassen, ist er krank. ABER es stört mich nicht, solang ich mir das nicht dauernd anhören muss.

    Mich stört nicht die Sexualität, sondern der Umgang damit. Verstehst du, wie ich das meine?

    Kim Petras ist z.B. ein solcher Fall. Ein Junge, der Hormone frisst, einen Blog hat und bei SpiegelTV auftritt. Warum diese Geltungssucht und Aufmerksamkeitssucherei, wenn es doch angeblich nur um die Selbstfindung und "Korrektur" geht? :thumbs_down:
    ...
  • @Zawa:
    Man merkt an deinen Posts schon wie sehr du dich in dem Themenbereich auskennst. Intersexualität ist nämlich was ganz anderes als Transsexualität. Und Intersexualität ist eben nicht eine psyschische Krankheit oder gar wie du meinst ein krankhafter Drang anders zu sein. Ein Intersexueller war bei seiner Geburt ein Hermaphrodit (Mensch mit primären Geschlechtsmerkmalen beider Geschlechter), der jedoch bei seiner Geburt dann aufgrund des Wunsches der Eltern zurecht operiert wurde. In der Pubertät kann sich das Kind dann jedoch nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das die Eltern einem aufgezwungen haben, oder es kann sich gar überhaupt nicht mit einem Geschlecht identifizieren.

    Und zum Thema Geltungssucht/Hauptsache Anders:
    Dazu hab ich nur zu sagen, dass mir die Welt besser gefällt, wenn sie bunter, vielfältiger, einfallsreicher und einfach total facettenreich ist. Auch, wenn Gott oder besser, das Universum (mit Gott zu argumentieren ist bissl nachteilhaft XD) den Menschen und die Welt so erschaffen hat, dass die Menschenrasse sich durch Heterosexualität fortpflanzt und erhält so ist in meinen Augen auch nichts schlimmes daran, alles was das Universum so zu bieten hat, auszunutzen. Jeder soll so sein wie er will. Je bunter die Welt, desto schöner. Je anderster, desto besser.

    Ich finds außerdem schön Zawa, dass du dein Dorf so gut kennst und von jedem Menschen, der dort lebt, ohne es wirklich zu wissen, behauptest er sei nicht transexuell. Ich denke nicht, dass du das so genau sagen kannst. Du hast glaube ich nicht das Recht, die Sexuelle Identifikation von irgendwem zu bestimmen. Sollen die Leute gefälligst selber machen.

    @Phael:
    Ich muss dir in dem Punkt in gewissem Maße zustimmen, dass es eben eine von äußeren Einflüssen psychsische Krankheit ist, denn die meisten Transsexuellen wollen eine Frau sein, so wie es unser gesellschaftliches Frauenbild eben zeigt, jedoch etwas weiblicher: Schlank,großbusig, übertrieben geschminkt, falsche Wimpern, knapp begleitet, hohe Schuhe, und dazu übermäßig tussiges Verhalten.
    Nicht jede biologische Frau verhält sich so, aber eigentlich sehr viele Transfrauen, was mich eigentlich zu dem Entschluss kommen lässt, dass es eben gesellschaftlich bedingt ist. Gibt natürlich auch Ausnahmen.
    Die biologische Frau ist eben nicht unbedingt eine Glamourlady mit Topmaßen und tussigem Verhalten. Ebenso haben Frauen eigentlich ursprünglich auch ebenso Körperbehaarung wie der Mann :P Ich denke viele Transsexuelle wollen einfach nur so sein wie oben genannt und nicht direkt einfach nur Frau sein.

    Aber wie gesagt, ist mir doch egal ob es eine Krankheit ist oder nicht. Kann ja nicht den perfekten Menschen geben. Bloß, weil es jetzt für fast alles, was sich in unserem Kopf abspielt eine Bezeichung gibt, gibt es plötzlich Millionen von neuen Krankheiten. Was früher einfach nur unser Charakter war, wird irgendwann man als Krankheit dargestellt, weil es nicht zur Erhaltung der Art dient... oô Ich sehe es schon vor mir. Ich wette jeder von uns hat "irgendeine psychische Krankheit" und er weiß es nicht.

    Wie schön, dass wir nicht alle gleich sind.
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  • In diesem einen Punkt kann ich Zawa zustimmen, wobei ich aber direkt anfügen muss, dass das in keinster Weise etwas mit Transsexualität oder Homosexualität zu tun hat, sondern einfach ein Merkmal unserer Gesellschaft geworden ist, auf irgendeine Art und Weise auffallen zu wollen. Natürlich gibt es - in Einzelfällen - auch Transsexuelle/Intersexuelle und Homosexuelle, die mit ihrer Orientierung (echt oder eingebildet) Aufmerksamkeit haschen und sich interessant machen wollen. Aber das ist weder der Regelfall, noch sollte es so sein, im Gegenteil - dieser Effekt wäre mit Sicherheit weniger stark, wenn sich die Medien nicht auf jeden Einzelfall wie ein hungriger Löwe auf die Gazelle stürzen würden und weiter wieder weniger stark, wenn man Menschen mit anderer geschlechtlicher oder sexueller Orientierung einfach mal AKZEPTIEREN und nicht als seltsame Freakshow begaffen würde.
    Dieses "Media-Whoring" ist aber beileibe nicht auf die Transsexuellen-Szene beschränkt, im Gegenteil, in anderen Gruppen findet man das viel ausgeprägter; das geht von Pseudo-Emo-Szenen, die es für cool halten, ihre Unterarmnarben zu vergleichen, über die berühmt-berüchtigten "Camwhores", die Nacktbilder einfach mal so in öffentliche Foren stellen, um beachtet zu werden, über das allgemein bestirnrunzelte "Trolling" in Foren und Chaträumen, über Graffiti in den Straßen, über Teilnahme an Talkshows, über intime Weblogs oder Videologs, bis hin zum Verbreiten ultrakonservativer Kampfparolen um zu provozieren.
    Darüber kann man sich in nem anderen Thread wunderbar auslassen und ist tatsächlich ein Merkmal unserer Gesellschaft - das Untergehen in der Gesellschaft und das verzweifelte Strampeln einiger weniger, wenigstens negativ aufzufallen. Das Ganze hat aber mit der eigentlichen Thematik nichts zu tun, und wenn sich mir jemand mit "Hallo, ich bin Martin und schwul!" vorstellt, dann denke ich meinen Teil (nämlich dass der Kerl ein ziemliches Problem hat, sich selbst zu definieren und wahrscheinlich ein Idiot ist) - aber einen Grund, in panische Homophobie zu verfallen, kann ich da nicht erkennen. Und um beim Topic zu bleiben: Wenn sich mir jemand mit "Hallo, ich bin Gisela und war mal ein Mann!" vorstellt, würde ich genau dasselbe denken. Wenn man sich unbedingt über so etwas definieren muss, dann fehlt es an anderen Kanten der Persönlichkeit. Niemand hat ja behauptet, dass alle Transsexuellen wunderbare, in sich ruhende Lichtgestalten sind, klar gibts da Deppen, Idioten und aufmerksamkeitssüchtige Heulbojen. Das findet man aber überall, wo sich jemand nur über einen Charakterzug definiert - sei es "transsexuell", sei es "ich bin Metaler", sei es "ich bin FC Köln-Fan", sei es "ich bin Hardcoregamer". Jeder Mensch hat viele Charakterzüge und Persönlichkeitsebenen, und wer sich selbst auf eine davon reduziert, kann einem Leid tun.
    Jeder, der allerdings von seiner Umgebung auf eine davon reduziert wird, weil diese Umgebung zu rückständig und kleinkariert ist, um ihn (oder sie) als ganzen Menschen zu erkennen, kann einem allerdings ebenso Leid tun.
  • Original von Sanctu
    Man merkt an deinen Posts schon wie sehr du dich in dem Themenbereich auskennst. Intersexualität ist nämlich was ganz anderes als Transsexualität.

    Dieses Thema umfasst beide Themen. Sowohl Trans- als auch die Intersexualität wurden angesprochen.
    ...
  • Original von Zawa
    Original von Sanctu
    Man merkt an deinen Posts schon wie sehr du dich in dem Themenbereich auskennst. Intersexualität ist nämlich was ganz anderes als Transsexualität.

    Dieses Thema umfasst beide Themen. Sowohl Trans- als auch die Intersexualität wurden angesprochen.


    Das macht deinen Post trotzdem nicht besser. Du kannst doch nicht behaupten, dass jemand, der sowohl mit männlichen und weiblichen primären Geschlechtsmerkmalen geboren wird, sich unwohl in seiner Haut fühlt, weil er Aufmerksamkeit will?

    lol. Ja ok, in deinem Dorf nicht, da fühlt er/sie sich wohl, nehm ich an.
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    -
  • um himmels willen...

    Original von Zawa
    "Intersexualität" ist ein Begriff der Moderne, der namenlosen Großstädte, in denen Schwul-sein allein nicht mehr als extravagant und besonders gilt. Dann muss man sich eben auf andere Weise von der Masse abheben. Ich komm vom Dorf und hier gibt es sowas nicht. Sowas kennt man hier nur aus dem Fernsehen und schüttelt zu Recht den Kopf.

    DAS zeigt sehr deutlich, dass du nicht faehig bist, voellig unterschiedliche fachbegriffe voneinander zu unterscheiden. auch wenn das ursprüngliche thema der transsexualitaet durch den begriff intersexualitaet erweitert wurde, heisst das noch lange nicht, dass alle worte, die auf -sexualitaet enden, das gleiche bedeuten. das haben sanctu und haedshrinker ja schon erkannt und dich indirekt oder direkt drauf hingewiesen o_O wenn du mitdiskutieren willst, solltest du auch wissen, um WAS es ueberhaupt geht.

    Das Problem sind nicht die Leute und ihre Gedanken, sondern wie sie damit umgehen. Es ist eben ein Unterschied, ob jemand z.B. als Mann mit einem Mann zusammenlebt, ODER ob er sich mit "Hallo, ich bin Martin und schwul!" vorstellt und an CSD-Paraden teilnimmt. Sollte jemand meinen, eine Frau zu sein und Hormone nehmen und sein Geschlechtsteil umoperieren lassen, ist er krank. ABER es stört mich nicht, solang ich mir das nicht dauernd anhören muss.

    das ist eben ein problem der heutigen gesellschaft. entweder wird es abgelehnt, dass man sich ganz offen vorstellt und damit seine sexualitaet einschliesst, oder man verheimlicht es und hat irgendwann das gefuehl, sich outen zu muessen.
    viele homosexuelle wissen eben nicht, welche art die beste ist und entscheiden sich individuell fuer ihren eigenen weg. klar spielt bei vielen "schein-homos" der aspekt des auffallens mit hinein, das bestreite ich auch gar nicht, besonders nach einigen einschlaegigen erfahrungen, aber nur weil jemand aus seiner persoenlichen entscheidung heraus einfach von anfang an klar stellt, was sache ist, muss man diese menschen nicht gleich aburteilen.
    den vorwurf mit dem csd finde ich im uebrigen laecherlich. manch einer moechte eben aus dem wunsch nach einem gewissen zusammengehoerigkeitsgefuehl an den paraden teilnehmen, andere halten das fuer ueberfluessig. manche gehen in die kirche, weil man da schoen kuschelig in den baenken sitzen und gemeinsam beten kann. duerfen sie gerne, finde ich selbst aber auf meine art ebenfalls ueberfluessig. damit werden meine eigenen freiheitsrechte nicht angetastet, genausowenig, wie es ein csd tut.
    »Denn wir können, wenn wir nur die Entschlossenheit besitzen,
    die Hure Erinnerung und ihr ganzes Gelumpe und Gesindel aus dem Haus weisen.«

    - Virginia Woolf -
  • Original von Zawa
    "Intersexualität" ist ein Begriff der Moderne, der namenlosen Großstädte, in denen Schwul-sein allein nicht mehr als extravagant und besonders gilt. Dann muss man sich eben auf andere Weise von der Masse abheben. Ich komm vom Dorf und hier gibt es sowas nicht. Sowas kennt man hier nur aus dem Fernsehen und schüttelt zu Recht den Kopf.

    Hierzu noch mal eine Frage an dich, Zawa -- könnte der Umstand, dass man in ländlichen Gegenden darüber den Kopf schüttelt und "sowas" nicht kennt, vielleicht auch damit zu tun haben, dass dort nach wie vor ein fassadenhafter Zwang zur öffentlichen Konformität inklusive latenter Unaufgeschlossenheit und Traditionsmeierei vorherrscht und weniger daran liegen, dass man dort die korrekte und kompetente Beurteilung aller Geschehnisse der Weltgeschichte gepachtet hat? Stichworte wären hier Stammtischparolen, Jeder kennt jeden, Gerüchteküche.
    Ich bin selbst in so einem Dorf aufgewachsen und habe oft genug erlebt, wie sich Personen dort im öffentlichen Leben ganz anders geben (müssen), als sie eigentlich drauf sind, damit sie nicht Opfer übler Nachrede durch ihre eigenen Nachbarn werden, was durchaus schon vorgefallen ist. Man glaubt gar nicht, wie schnell sich ein Ruf in kleinen Dörfern doch allein durch Gerüchte oder Lügen ruinieren lässt.

    Wenn ich in 'nem Gasthof in meinem Heimatdorf sage "Hätten Sie das auch ohne Fleisch, ich bin Vegetarier", dann werd' ich da auch angeguckt wie'n Außerirdischer. Diese Dorfmentalität von wegen "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht", die du hier als der Weisheit letzter Schluss darstellst, ist sicherlich vieles, aber das ganz sicher nicht.

    Ach, und übrigens, ob ich nun schwul bin und deshalb auf'n CSD gehe oder Metaller bin und deshalb aufs Wacken gehe oder mich unter 'nem Vorwand besaufen will und deshalb aufs örtliche Schützenfest gehe, ist doch nun wirklich völlig wumpe. Jeder wohnt Events und tritt Vereinen bei, die seinen Interessen entsprechen, das ist von dem Medienwhoring, das Astartus hier korrekt erwähnte, noch meilenweit entfernt.

    dead girls dry each others eyes
    and pretend for a while
    that we're still alive.


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