Zelda FF: Die Botin des Todes

    • OMG, ich kann es gar nicht erwarten, dieses kapitel hier zu posten.
      Ich liebe streit. Ich liebe (selbst)vorwürfe, Hass und Zwist.
      Sehet und staunet, das 32. Kapitel des 3. teils:



      32 In der Spiegelhöhle
      Es war eine unterirdische Grotte. Das kalkhaltige Meerwasser hatte am Stein geleckt und Boden und Decke in ein Reißzahnmund ähnliches Gebilde verwandelt; Stalagmiten bohrten sich aufwärts in die Luft, während ihre Gegenparte über ihnen sich dem Boden zureckten.
      In der Mitte des Säulenwalds erstrahlte mit eisiger Kälte ein Obsidianspiegel, der anscheinend der Mittelpunkt der Höhle war.
      Ganondorf massierte sich den Rücken da, wo er im Durcheinander gegen den Stein gekracht war.
      Dann rappelte er sich auf und wankte zum Spiegel.
      Während er noch die Inschrift begutachtete, regte sich der Held der Zeit. Amüsiert beobachte der Gerudo, wie der andere keuchte, hustete, sich verschluckte und nach Atem rang.
      Er schlenderte zu ihm rüber und verschränkte die Arme.
      „Fertig?“, sagte er in einer Würgpause.
      Link sah sich misstrauisch um und stolperte auf die Füße. Dann bemerkte er das grimmige Gesicht des anderen. „Was?“, wollte der Held eingeschnappt wissen. „Woher sollte ich wissen, dass die Höhle eingekracht ist? Kann doch keiner ahnen!“.
      Ganondorf seufzte theatralisch. „Und wieder vergeht kein Tag, an dem der selbstlose Fremde nicht den gefeierten Helden das Leben rettet.“.
      „Danke, du Drecksack, dass du mir auf dem Schiff so geholfen hast.“.
      Ganondorf schlug ihm ins Gesicht. „Du bist mir dein ganzes dreckiges Leben schuldig, so oft habe ich dir inzwischen aus der Patsche geholfen.“.
      „Schuldig? Aus der Patsche geholfen?!“. Links Stimme klang gedämpft unter der vorgehaltenen Hand, die versuchte den Blutstrom seiner Nase zurückzuhalten.
      „Obwohl nichts davon im Pakt die Rede war.“.
      Der Held wischte sich die Blut verschmierten Hände an den durchnässten Klamotten ab.
      „Das hätte ich wissen müssen. Der glorreiche Ganondorf denkt mal wieder nur an sich selbst. Weißt du wie scheißegal mir dieser Pakt ist?! Verdammt! Es geht um unsere Heimat, es geht um Hyrule, es geht um die ganze Welt! Wenn wir den Schatten nicht aufhalten, wird alles vernichtet! Ist dir überhaupt klar, was das bedeutet?!“.
      Er wirbelte zu ihm um und drückte anklagend seinen Zeigefinger in die Brust des Gerudos.
      „Nein, natürlich nicht! Du denkst an dein wunderbares Selbst und was weiß ich, wahrscheinlich planst du schon irgendwelche kranken Invasionen, wie du Hyrule einnehmen kannst… aber weißt du was, wenn wir hier verlieren, gibt’s das alles nicht! Verstehst du das?! Du denkst an dich und nur an dich und alles andere ist dir scheißegal und alles, worum du es anlegst, der einzige Grund, warum du mir hilfst, sind deine eigenen, rachsüchtigen, selbstarroganten Gedanken! Das kotzt mich an, verdammt, hast du keine Ehre, kein Stolz, kein Vaterland, das du um alles in der Welt verteidigen willst?!“.
      Link schniefte und wischte sich wieder Blut von den Wangen.
      Ganondorfs Blick war tödlich, als er den jungen Helden jetzt musterte.
      „Ganz der Held in dir was?“, bemerkte er bedrohlich leise. „Du denkst an dieses Bauernpack in Lynna, was? Soll ich dir was sagen, was dein dummes Heldenherz nicht begreifen will? Du kannst ihnen nicht helfen, die sind verdammt noch mal zum Tode verurteilt. Was soll ich deiner Meinung nach tun? Ihnen beim Sterben zuzusehen und ihren verträumten Seelen Hoffnung versprechen, so wie du es getan hast? Nein, mein Lieber, das kann ich nicht. Ich bin kein gottverdammter Patriot, der sich am liebsten für sie an die Gurgel hängt.“.
      „Das sowieso nicht“, schnaubte Link. „Für dich und die deinen gelten doch nur Tod und Rache, Diebstahl und Verrat. Ich hatte gedacht, du hättest ein Fünkchen Ehre in dir, ich hatte gedacht man könnte dir vertrauen, ich dachte… nachdem…Ich dachte, da wäre was übrig geblieben… ich dachte da wäre ein Fünkchen Verstand, ein Fünkchen Vaterlandsstolz. Aber ich hab mich getäuscht, und jetzt sitz ich mit dir in dieser Scheißhöhle fest.“.
      „Ach ja, hier ist es wieder: Das Diebespack aus der Wüste, dass dein armes Land Tag für Tag überfällt...“.
      „Du hast Hyrule sieben Jahre lang geknechtet!“.
      „Bist du stolz darauf, was dein toller König aus uns gemacht hat?“. Ganondorfs Nase berührte jetzt fast die seine, so nah waren sie inzwischen. „Bist du stolz darauf, wie er unser Volk verurteilt hat, wie er uns in die Verdammnis geschickt hat? Na, bist du stolz darauf, unzählige Gerudo auf dem Gewissen zu haben, weil wir wegen deinem Volk fast täglich mit dem Tod ringen müssen, bist du stolz darauf, Held der Zeit?“. Er spuckte ihm das letzte Wort ins Gesicht, Link stieß ihn daraufhin weg.
      „Du hast Hyrule sieben Jahre lang geknechtet!“, wiederholte er mit zusammen gekniffenen Zähnen. „Deine Volksgeschichte geht mich nichts an. Das macht dich noch lange nicht zum Unschuldsengel.“.
      „Ach ja, stimmt ja, du bist ja die Unschuld in Person. Habe ich ganz vergessen.“.
      Links Antlitz verwandelte sich in eine wütende Grimasse. „Sag das noch mal!“.
      „Ich hab gesagt, dass du ein verdammter Held bist, dass du in deinem Wald aufgewachsen bist, während ich mit meinem Leben rang, dass du behütet und vergöttert wirst, dass du befeiert und besungen wirst, während ich von deiner Prinzessin verflucht wurde. Weißt du was das bedeutet?“.
      „Was ist dein Problem, man?!“, keuchte Link zurück. „Du hast deinen Weg entschieden, nur du allein, bestimmst dein Schicksal. Bist du eifersüchtig? Auf was denn?! Du hättest alles anders machen können… du hättest alles richtig machen können.“.
      „Der glorreiche Held hat gesprochen“, bemerkte Ganondorf sarkastisch. „Sein Wort gilt über alles, sein Wort richtet uns, denn er ist ehrlich und tapfer und das oberste Gebot“.
      „Was geht mich deine Dreckskindheit an, Ganondorf?", fuhr Link ungehalten fort. "Was geht es mich an, wie oder als was du geboren wurdest oder aus welchen kranken Gründen du mein Land überfallen hast oder wie-“.
      Was genau als nächstes geschah, konnte der Gerudo im Nachhinein nicht sagen. Er spürte ein seltene Taubheit in seinem Magen, eine Taubheit, die sich rasch ausbreitete und die ihn für ein Sekundenbruchteil in seine eigene Vergangenheit katapultierte.
      Ah, ein verwöhnter Bengel also. Weißt du nicht, dass wir Gerudo stolze Kriegerinnen sind, die nicht auf Befehle hören?
      Das bist du. Eine jämmerliche Hülle.
      Lass ihn, er wird schon danach betteln, wenn der Schmerz ihn auffrisst und nur das Töten Gnade schenkt.
      Weißt du, unser König unternimmt nicht sonderlich viel dagegen, dass die hylianischen Blashäuter uns gerade auf die Pelle rücken.
      Oh. Das tut mir Leid. Hast du dich doch an sie erinnern können?
      Er ist erwacht - der Dämon ist erwacht!
      Bist du des Wahnsinns, Mann? Es ist gegen unsere Ehre, die Flucht anzutreten und ich werde es auch nicht dulden, dass die Blashäuter unsere Feste einnehmen!
      Die Hexen haben dir den Verstand geraubt.
      Du bist wahnsinnig.
      Das ist das Grün, das man uns genommen hat.
      Wir werden dieses Land für uns gewinnen. Koste es, was es wolle.
      So soll es sein, Naboru, und so wird es geschehen.

      Plötzlich zerbrach etwas in ihm und er brauchte eine Weile, bis er begriff, dass es sein Eisenkäfig war, sein Gefängnis der Wut, sein wohl behütetes Geheimnis, der Dämon, der seit seiner Geburt in ihm hauste und ihn verspeiste. Der Stab der Jahreszeiten fiel ihm aus der Hand und landete mit einem klonk zu Boden. Jetzt völlig frei und hemmungslos schoss die Wut in ihm hervor und erbrach sich in seinem Tun.
      Er stürzte nach vorne, seine Habichtaugen glühten gelb; er stürzte nach vorne, riss den Helden der Zeit um und fiel mit ihm gegen harten Stein.
      Glas splitterte, ein Ohren betäubendes Heulen erreichte ihre Ohren.
      „Was-“, begann Link, doch dann brach die Dunkelheit aus dem Spiegelrahmen, ergriff mit gierigen Fingern nach der Opfergabe und verschlang sie. Zurück blieb eine leere Einfassung, und dahinter bodenlose Leere.
      Ganondorf rappelte sich auf, klopfte sich ab und trat zum Portal.
      „Die Pforte ist bewacht, bis das Opfer vollbracht.“, murmelte der Großmeister des Bösen; und schritt daraufhin in die Dunkelheit.




      ....
      ....
      ....
      Muhahaha, ich habe gesprochen.
      LG
      Nayleen

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    • Nach diesem etwas turbulenten Kapitel setze ich nun den Schluss an diesen Teil und Überraschung, ea geht noch einmal um Zelda, bzw. die Botin des Todes ;)


      33 Kias Stimme
      Sie findet sie nicht weit vom Lager entfernt, auf einem Fels, der aus dem Boden thront und auf die Welt hinab sieht. Bestimmt und konzentriert klettert die Prinzessin den Stein hoch, schiebt Hände und Füße in schmale Grate und drückt ihren Körper gegen die Wand.
      Sie hat sich bereits für die Reise fertig gemacht; Leggings und Tunika betonen kaum ihre weiblichen Rundungen, ihre Füße stecken in alten Reisestiefeln, ein Haarband bindet die wallenden Strähnen im Nacken zu einem Knoten zusammen.
      Behände steigt sie auf das kleine Plateau und fixiert das Mädchen vor ihr, das Gedanken verloren die Welt betrachtet.
      „Guten Abend, Kia“, sagt sie kühl.
      Das Mädchen dreht sich nicht um und sie scheint auch nicht erstaunt darüber, dass sie Besuch hat.
      „Guten Abend, Prinzesschen“, grüßt sie laut und deutlich in die Stille hinein, und ihre erklingende Stimme ist von einem rauen, tiefen Klang.
      Die Prinzessin bleibt etwas verdutzt stehen.
      „Natürlich kann ich sprechen, dummes Kind“, beantwortet Kia ihre stumme Frage. „Sehe ich so aus, als hätte ich kein Mund zum Reden, oder was?“.
      Die Prinzessin Hyrules bleibt stumm und still an der Felskante stehen und sieht Kia unentwegt an.
      „Was gibt’s?“, schnaubt diese, und etwas scheint ihren sonst so vergnüglichen Geist zu betrüben, sonst wäre sie nicht so offen kaltherzig, sonst würde sie niemals Gebrauch von ihrer Stimme machen, so alt und verräterisch ist sie.
      „Ich weiß wer du bist, Kia“, sagt die Prinzessin schließlich. „Du bist ein Scherge des Schattens, einer seiner ergebenen Dienerinnen. Du warst es, die die Schattenbestien gelockt hat, du warst es, die den Räubern befohlen hat, uns zu überfallen. Wegen dir ist Fimble bewusstlos und deinetwegen ist Li aus dem Himmel gefallen, womöglich hast du ihn sogar aus seinen Wurzeln seiner Heimat gezogen, nur damit er sein für ihn bestimmtes Schicksal nicht erfüllen kann. Du beeinflusst Sir Canothan, dass er deine bösen Machenschaften ignoriert und du bist für all das Unglück, das auf meine Familie gekommen ist, verantwortlich. Wegen dir ist Merrins Mann gestorben, wegen dir ist Paarc blind und nutzlos geworden, wegen dir habe ich meine Erinnerungen verloren und irre jetzt ziellos durch Labrynna.
      Du bist böse, Kia.“.
      Das Mädchen fing an zu klatschen. Die schallenden, rhythmischen Laute klingen fremd und makaber in der folgenden Stille nach. „Applaus, Prinzessin Zelda“, erwidert sie und ihre greise Stimme hätte nicht gehässiger sein können. „Das hast du gut gemacht. Nur leider ist es zu spät. Der Krieg ist verloren, mein Meister hat gewonnen. Gib auf, Kind, es ist vorbei.“.
      „Nein“. Das Wort zittert in der kühlen Nachtluft.
      „Was, nein?“.
      „In ein paar Stunden breche ich nach Hyrule auf, um nach meinen Seelenverwandten zu suchen.“.
      „Schön für dich.“.
      „Du kommst nicht mit.“.
      „Das hatte ich auch nicht vor, Mädel. Ich bleib schön hier, bei deiner Familie, bei dem alten Glatzkopf und dem Jungen. Damit du dort drüben kein Unfug machst.“.
      Das Gesicht der Prinzessin zeigte keine Regung. „Tut mir Leid, aber du wirst auch nicht hier bleiben. Das kann ich nicht länger verantworten.“.
      „Willst du mich etwa aufhalten?“. Sie lacht mit ihrer hässlichen Stimme; ein Klang, als hätte sie sie mit einem Reibeisen bearbeitet.
      Als Antwort entblößt die Botin des Todes ihre rechte Hand.

      ...
      Fertig.
      Fini.
      Finished.
      (mehr Sprachen kann ich nicht).
      Es ist klar, das dass hier nicht das letzte Kapitel überhaupt sein kann, aber wenigstens dieser Teil ist abgeschlossen... und einer steht uns noch bevor... ENDSPURT!!
      Im mom arbeite ich noch an den Anfängen, aber sobald ich rein gekommen bin, kann ich hier weiterposten...
      Bis dann:
      Mögen die richtigen Worte mich finden, damit ich diese FF gebührig beenden kann
      (Amen)

      LG
      Nayleen

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    • Link ist tot...... hö, endlich mal :ugly:

      Hmmm, wenn mein Gedanke stimmt, dann glaube ich zu wissen was Zelda mit Kia vorhat...... Muahahaha....... :ugly:

      Die beiden Kaps sind super, hoffentlich findest du für deine weiteren Kapitel die richtigen Worte, ich kanns kaum erwarten xD

      Viel Spaß und Glück veiterhin beim schreiben^^
      Muahahahaha! MUAHAHAHAHA! ................*hust hust* Mist, is nich so gut für den Hals :ugly: :ugly:

      KlÖcK dOcH wEnN dÜ wÜlLsT xD

      Ha! Ihr dachtet wohl, hier steht was Interessantes, was?
      FALSCH GEDACHT!! xD :ugly:
    • OMG!!! das is ja mal ne übelst geile Geschichte 8o
      ich hab die ganze story jetzt in 4 Tagen durchgelesen und bin tief beeindruckt :thumbs_up:
      bitte poste schnell den nächsten Teil

      PS: :knuddel: (jemand der so eine Story schreibt, muss einfach mal gedrückt werden!)
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
      - Albert Einstein -
    • Dankeschön, Luciotion, ich freu mich immer wieder über neue Leser.

      An alle: Ich brauche wieder etwas Zeit. Schule und co stressen mich gra voll, ich muss noch einen Praktikumsbericht schreiben und mein Forum aufbauen, hab im moment leider überhaupt keine Zeit, mcih um meine FF zu kümmern.
      Aber ich weiß, wie es weitergehen soll, das grundprinzip steht fest, ich habe sogar schon notizen zum finale aufgeschrieben... es wird spannend, ich sags euch.
      Aber erst mal, meine lieben, treuen Leser, habe ich eine Schreibflaute.
      Ich werde so schnell wie möglich wieder damit anfangen, versprochen :)
      LG
      Nayleen

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    • Hallo, da bin ich wieder und ich durfte am Stück gaaanz viel Text verschlingen. Hat mir sehr gefallen. Und da seit fast einem Monat kein Text mehr kam, kann ich ja Hoffnung haben, dass es in absehbarer Zeit weitergeht.
      Ich mag Gani. *nick*

      Veria
      [Veria@Wandermaus /]$ su
      Password:
      [root@Wandermaus /]# mount -a /dev/hda1 /mnt/windows
      [root@Wandermaus /]# cd /mnt/windows
      [root@Wandermaus windows]# rm * -rf

      Software is like sex: it's better when it's free.
    • *seufz* So richtig drinnen bin ich immer noch nicht, ich strauchel noch immer an den ersten Kapiteln. Aber dass ich seit einem Monat nicht gepostet habe, kann ich nicht auf mir sitzen lassen!
      Deswegen gibt es schon mal einen Vorgeschmack auf den nächsten Teil
      (den ich spätestens in den Winterferien weiter und womöglich sogar fertigschreiben will)... es sind immerhin 13 Seiten die ich vorrätig habe xD

      Wie gewohnt ein kleiner Interlog am Anfang, diesmal etwas... nichtssagend.

      Interlog (Zwischenspiel)
      Extrakt des Schwarzen Buchs:

      […]
      „… und somit befugt, durch sowohl Zeit als auch Raum zu reisen.

      Die Botin des Todes; Das Fragment der Weisheit ist die Reihe von unsterblichen Wiedergeburten des Todes. Jede neue Reinkarnation birgt neue Wunder, jede Generation lässt die Macht mehr und mehr wachsen….
      [bis ins Unendliche…]
      Der Tod ist schwer definierbar zugegen er all das Leben unserer Welt bestimmt… [der Tod sei inbegriffen]… Zwar befähigt es seinen Träger ihn [das Ende] unmissverständlich auszuführen und durch ihn Leid und Schmerz übers Land zu verbreiten […], so verfügt die Person… auch immer mehr unscheinbare Gaben…
      … die Fähigkeit, durch Zeit und Raum [Verbindung zum Fragment des Mutes?] telepathische Nachrichten zu versenden… oder sogar – man glaube es kaum – das Gegenteil zu vermögen, nämlich durch den Tod Leben und Erlös […] zu verleihen.

      Der Quell der Magie; eine unbezwingbare Macht, getragen vom Fragment der Kraft. Unzerstörbar von jeglichen Mordinstrumenten […], unlösbar von dem Netz aus Fäden, die ihn an diese Welt und ihr Leben binden [s. Tod?], nicht mit Gaben gesegnet, sondern die Gabe selbst, ein Fluch, der all Hexenmeister […] verbannt…“


      Tja. Und da das wohl etwas wenig ist, ein Kapitel in Anschluss. Äh... ja. Hatten wir eigentlich auch schon...
      Ach ja, und der vierte und letzte Teil heißt übrigens:

      Teil IV: Schattengeschichte

      So, jetzt viel spaß beim Lesen.

      1 Drei goldene Regeln
      Schwärze, undurchdringliche Schwärze. Doch er spürte, wie sie ihn fort trug, fort trug zu einer anderen Dimension. Die Dunkelheit war so aufdringlich und beherrschend, dass die Augen vom bloßen Anblick schmerzten. Doch sein Trotz ließ sie angestrengt gegen die Finsternis ankämpfen.
      Plötzlich Worte, die in der schwarzen Leere widerhallten, ihm leise etwas zuflüsterten.
      Er erkannte Verse, Strophen; ein Gedicht. Nicht viel länger und er begriff, dass es eine Warnung war:


      So sei gewarnt, oh Gast
      Und höre uns zu, ohne Hast:
      Drei goldene Regeln hast du zu befolgen,
      Im heiligen Reich der Goldenen,
      Als einer der Drei
      In der versunkenen Bücherei.


      Die Erste der drei Goldenen Regeln:
      Bleib stumm wie ein Fisch,
      Nur einmal dir ein Wort entwischt,
      So soll dir die Heimkehr verwehrt sein,
      dass du hier bleibst als Schattendasein.

      Die Zweite der drei Goldenen Regeln:
      Das Schwert bleibt weg,
      Gewalt hat keinen Zweck.
      Ziehst du deine Waffe heraus,
      So macht sie dir selbst den Graus.

      Die Letzte der drei Goldenen Regeln:
      Ansehen darfst du dir nur ein Werk,
      Der Rest des Wissens ist dir verwehrt.
      Doch entscheide dich gut,
      Denn ein zweites Buch kostet weiteres Blut.

      So sei gewarnt, oh Gast,
      Und befolge uns ohne Rast.
      Dein Opfer ist hiermit angenommen,
      Willkommen seiest du, willkommen.
      Doch sei auf der Hut,
      Sonst spüre seine Wut.


      Die Worte verklangen und er musste sich den Regeln hingeben, auch wenn die Wut – jetzt ungestüm und wild – sich heftig gegen jegliche Beschränkung wehrte. Er gab sich hin, nickte kurz und wartete auf den Sturm aus Licht, der ihn erfasste und ihn zum vorherbestimmten Ort brachte….

      Ja, ja, hatten wir fast genauso schon mal Aber ich sehe das mal als rhetorisches Mittel an, das zu wiederholen.
      Ich versuche mal wieder regelmäßig zu posten o.o
      LG
      Nayleen

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    • Ich krieg es einfach nihct auf die Reihe, mich wieder abends dranzusetzten, sry, ich hab im mom so viel um die Ohren (Weihnachten - Hilfe!), dass ich keine Zeit dafür finde. Geht vielleicht erst nach besagtem Fest weiter, vllt schon ab Ferienbeginn (Hessen). Keine Ahnung, ich muss mal sehen, wie die Motivation dafür steht.
      Aber um hier mal keine pauschalen Reden zu halten - hier noch zwei Kapitel, um die Wartezeit zu versüßen.


      2 Schattendasein

      Er kam sanft auf den Füßen auf und als er die Augen öffnete, erwarteten ihn die Bücher.
      Sie standen dort in Reih und Glied, in meterhohen Regalen reihten sie sich Seite um Seite, endlose Gänge, die sich in allen Himmelsrichtungen erstreckten. Sie lagen auf dem Boden herum, verteilten sich auf den Büchereiebenen, stapelten sich an den Ecken, als hätte ein geisterhafter Besucher sie dort liegen gelassen.
      Sanftes Licht tauchte die Bibliothek in eine traumähnliche Umgebung und als Ganondorf nach oben blickte, sah er den Sternen übersäten Nachthimmel über sich glänzen. Während er noch halb in Trance ziellos durch die Gegend umherirrte, und während er noch Gedanken verloren über die Buchrücken strich, um sich zu fragen, was ihn hergeführt hatte – fühlte er eine vage Vertrautheit mit diesem Ort, eine schleichende Erinnerung, die ihn an diese Welt, diese Dimension erinnerte und ihn mit grenzenloser Trauer und Selbsthass füllte.
      Er wischte die albernen, selbstmitleidigen Erinnerungen beiseite und konzentrierte sich auf das Jetzt. Langsam und bedächtig schritt er entlang der Regalreihen betrachtete die tausend von Buchrücken, strich über ihre zarte Lederhaut und wurde dann und wann unwillentlich in seine Jugend katapultiert, in der er mit solchen Büchern das Morden gelehrt worden war.
      Er blieb stehen und griff nach einem Leder gebundenen Umschlag, um das Werk genauer zu betrachten, als ein Geräusch ihn aufschrecken ließ.
      Er fuhr herum-
      …und stand sich selbst gegenüber.
      Sein Spiegelbild war jünger als er selbst, dürr und blas sah er aus, die roten Haare in einer wirren Mähne, die Kleidung zerschlissen und grau vor Abnutzung.
      „Suchst du etwas?“, fragte Spiegel-Ganondorf und inspizierte gelangweilt seine Findernägel.
      Ganondorf war kurz davor zu antworten, doch da meldete sich sein warnender Geist und erinnerte ihn an die Goldenen Regeln.
      „Ich kann dir bei deiner Suche helfen, weißt du, ich kenne mich hier aus, wie in meiner eigenen Westentasche.“. Er blickte auf und musterte seinen Gegenpart; es schien ihn nicht weiter zu stören, dass sie scheinbar ein und dieselbe Person waren.
      Da bemerkte der Gerudo, dass sein Jüngeres-Ich durchscheinend wie Wasser war und dass die Bücherwand hinter ihm deutlich durch ihn hindurch stach.
      Ganondorf stolperte einen Schritt zurück und zwang sich, den Blick von dem hypnotisierenden Auftritt des anderen. Schweigend setzte er seinen Weg fort, den Kopf bedächtig zu Boden gesenkt.
      „Was hast du? Wohin gehst du?“. Spiegel-Ganondorf richtete sich auf und bemühte sich, mit ihm Schritt zu halten. „Du willst doch bestimmt wissen, was ich bin, wer ich bin, was ich hier tue…“.
      Er eilte vor, um sich ihm gegenüber zu stellen. „Frag mich doch einfach…!“.
      Ganondorf blieb stehen und die Aufforderung stand bedrohlich in der Leere. Sein Trotz wollte sich aufrichten, dem kleinen Burschen widersetzen, ihm etwas entgegen brüllen, ihn schlagen, auf ihn einprügeln; die Wut wollte aus ihm heraus brechen und sich seiner Kindheit konfrontieren… aber er biss die Zähne zusammen, wandte sich weg und bog in einen anderen Korridor ein, die Augen grimmig auf den Steinboden geheftet.
      „Ich mache es dir leicht, ja? Ich bin dein Schatten-Ich, deine verlorene Kindheit, die du zurück gelassen hast, nachdem du dich selbst aufgegeben hast. Warum ich hier bin, fragst du dich?
      Hier ist das Zentrum des Wissens, die Niederschrift unserer Welt. Als eines der wichtigsten Bestandteile unserer Dimension, hast du dich selbst verloren, als du dich deiner Welt zugeschrieben hast und der Magie endgültig verfallen bist…“.
      Nur gedämpft und träge drang die Stimme zu seinen Ohren, als Ganondorf sie zuhielt, um seinen Zorn im Zaun zu halten. Ein jäher Schlag in die Seite ließ ihn aber herumfahren und den Gegenüber böse anfunkeln.
      „Jetzt sag endlich was, du Nichtsnutz! Ich bin hier gefangen, gefangen wegen dir und deinen egoistischen Studien und deiner verfluchten Gier nach Wissen…du hast mich hier zurückgelassen und vergessen! Verdammt, SAG ENDLICH WAS!“.
      Ganondorf schüttelte stumm den Kopf. Der andere verlor den Kopf, zog seine Waffe und stürzte sich mit einem wilden Schrei auf den Älteren.
      Überrascht wich der aus und unterdrückte einen Konterangriff, stattdessen drehte er sich
      um und-
      -und begann zu rennen.
      Es war eine absolut beschämende, unterwürfige, niederträchtige Reaktion, doch so fiebernd er nach einer Alternativlösung suchte, ihm fiel nichts ein. Ganondorf war es gewöhnt, stehen zu bleiben wie ein Mann und sich der Herausforderung zu stellen; stur seine Stellung zu beziehen, egal wie aussichtslos der Kampf sein mochte. Nie, absolut nie war er jemals weggelaufen - vor allem nicht vor sich selbst.
      Im Laufen drehte er sich nach hinten. Der Anblick war beunruhigend. Bereits nach so kurzer Strecke war er außer Atem; die ungewohnten Naturgesetze dieser Dimension machten ihn schwer zu schaffen. Aber während er am Anfang noch schneller gewesen war, holte der andere rasch auf. Als Schattendasein bedurfte es Klein-Ganondorf weder an Sauerstoff, Kraft oder Pause und auf Dauer würde der Gerudo das Wettlaufen verlieren.
      Keuchend jagte er eine weiter Bücherwand entlang, aber während er noch lief, hörte er das leise Knirschen eines Absprungs und ein Bruchteil einer Sekunde später wurde er zu Boden gerissen.
      Ächzend wälzten sie über den Boden, der ehemalige König und sein namenloser Schatten, verkeilten sich in ein unlösbares Knäuel, schlugen, traten, bissen.
      Irgendwann schaffte Ganondorf sich loszureißen und außer Reichweite zu rücken. Der Schatten krachte gegen eine Bücherwand und wurde rumpelnd von einer Lawine Bücher überrollt.
      Ganondorf zitterte. Seine Lippen waren blutig geschlagen und sein Mantel irgendwo im Durcheinander verschwunden.
      Als er seine Hand hob, um sich hoch zu ziehen, sah er durch sie hindurch als wäre sie aus Wasser.
      „Verdammt“, fluchte er und sein Körper wurde eine Spur bleicher und die Regale bebten.
      „Ich wusste, du würdest dich so entscheiden. Es ist schließlich unmöglich zu widerstehen.“. Beinahe beiläufig erhob der Schatten sich aus dem Bücherstapel, der ihn noch halb begrub, und klopfte sich ab. „Ich spreche aus Erfahrung, weißt du“.
      „Noch ist nichts verloren.“.
      Der andere lachte. Seine Lachen hallte scheppernd und makaber durch das unendliche Paradies und war so grausam anzuhören, dass es Ganondorf schauderte.
      „Ich frag mich wirklich, wie wir zwei einst ein und dieselbe Person sein konnten, dass du so dumm bist.“.
      Ganondorf ballte seine Hände zu Fäusten.
      „Mach dir nichts draus, so schlimm ist es hier nicht. Ich frag mich nur, wer von uns den anderen zuerst umbringt.“, plapperte der Schatten weiter und inspizierte die umgekippten Regale. Mit einer beiläufigen Handbewegung schickte er sie an ihren angehörten Platz und ließ die zerstreut liegenden Bücher sich wieder einsortieren. „Ich hab natürlich klare Heimvorteile, anderseits muss ich zugeben, dass deine Künste in der Magie erstaunlich sind…“.
      Während der Kleine mit sich selbst beschäftigt war, stand Ganondorf vorsichtig auf. Die Regale zitterten wieder, in der Ferne stürzte eins krachend zu Boden. Wahrscheinlich die Folgen seiner Handlung; die Bibliothek begann sich gegen seinen Eintritt zu wehren, wie ein Körper gegen einen Virus.
      „Anderseits, wir könnten Regeln aufstellen, Verhaltensregeln, die-“.
      Ein pulsierender Kugelblitz traf den Schatten mitten in seiner Brust und durchstieß ihn wie das Geschoss eine Rauchfahne. Überrascht schaute er auf und starrte auf Ganondorf, der Wut schäumend den Stab der Jahreszeiten in der Hand hielt und auf ihn zielte.
      „Ich frage mich, wie lange ich dich beschießen muss, bis dein elendiger Körper nichts weiter als ein Windhauch Asche ist. Und ich frage mich ernsthaft, was du dagegen tun willst.“.
      Auf seinem Handgelenk leuchtete das Triforcefragment auf.
      Beide, sowohl Schatten wie auch Ganondorf, starrten eine Weile wie betäubt darauf, zögerten. Dann begann er zu rennen.
      „Hey!“.
      Die Regale zitterten, dröhnten, die ganze Bibliothek wurde von Beben erschüttert. Immer mehr Regale stürzten zu Boden und ergossen eine Welle aus Schriftwerk über die Steinfliesen. Er stolperte über sie hinweg, während er rannte, entlang den einstürzenden Gängen, über zahllose Brücken und Emporen; Treppen, Stufen, die zitternde Flamme eines Kamins, ein Lesepult, Gänge, Gänge, Bücher. Und Bücher.
      Immer dem Zeichen folgend.
      An Kreuzungen orientierte er sich rasch an sein Handgelenk, das nach wie vor im Licht des Triforce glomm und ihn führte.
      Wohin, das wusste er nicht.
      Irgendwann, nach rastlosen Minuten des Hetzens, blieb er erschöpft stehen. Sein Herz donnerte gegen seinen Brustkorb und die Wunde an seiner Seite war aufgeplatzt und blutete. Doch die Bibliothek war still und verlassen, jetzt wo er innehielt und in der Zeit erstarrte. Von dem anderen war keine Spur zu sehen und auch das Wüten der Regale war verstummt. Allein sein schnaufender Atem erklang in die Leere und die Stille dahinter war bedrohlich.
      Langsam und gekrümmt, weil ihm die Brust schmerzte, wankte er weiter, das Mal an seiner Hand erstrahlte jetzt in einem grellen Licht, das die Umgebung in eine weiße, irreale Wirklichkeit tauchte.
      Schließlich, als es am hellsten erschien, war er angekommen. Vor ihm auf den Boden lag ein Brief. Die Zeit hatte an ihm genagt und er war jetzt bleich und verknittert.
      Der Schatten beugte sich wie im Traum nach dem Schriftstück, denn er wusste, dass das der Grund war, weshalb er letztendlich hier war.


      Dass es ab der Mitte nicht mehr anzusehen ist, wer von ihnen jetzt gemeint ist - das ist Absicht. Und dass das Ende verwirrend ist, ist KEINE Absicht. War so ein Funke von einer rebellischen Idee, den ich vielleicht umsetzen will, mal sehen. Wenn nicht, ändert sich "Der Schatten" wieder in "Ganondorf", wie ich es geplant hatte... ich fands nur faszienierend, dass man die beiden ohne weiteres austauschen kann...
      Weiter gehts:


      3 Das sterbende Königreich
      Das blonde Mädchen drückt ihre Knie energisch gegen die Flanke der Stute, um den Reiter vor ihr einzuholen. Das Pferd schöpft seine letzten Kräfte und galoppiert das letzte Stück zu seinem Bruder, einem alten Hengst mit weißer Mähne.
      Der Ritter auf seinem Rücken blickt auf, als sie zu ihm tritt und lässt sein Reittier innehalten.
      „Wir sollten rasten.“.
      Der Ritter wendet sich dem kargen Land vor ihm zu. Im Horizont geht ein glühender Feuerball unter und taucht die Reisenden in unwirkliches Licht, die Schatten der Dornensträucher werden immer länger.
      Das Mädchen wischt sich eine Haarsträhne aus dem verdreckten Gesicht und fährt Gedanken verloren durch ihren Zopf. „Die Nacht ist gefährlich“.
      Der Ritter zuckt mit den Schultern. Das kleine Knappenschwert an seinem Rücken blitzt im Sonnenlicht und täuscht Beistand vor, aber in Wirklichkeit ist es im Kampfe nutzlos. Doch ihnen blieb nichts anderes übrig bei ihrem überhetzten Aufbruch.
      Seit Tagen sind sie unterwegs, durchreiten eine wüste Welt aus Asche und Tod, Vergehen und Leid. Die Stunden sind voller Einsamkeit und Leere, das Königreich der Goldenen ist kalt und leblos. Der Stumme Krieg ist vorbei, jetzt fängt das Ende an.
      Das Ende der Welt.
      Sie bauen im Schutz einer kleinen Weide ihr Nachtlager auf. Die Pferde werden getränkt und einige Meter weiter weg zum Grasen angebunden.
      Die beiden Reisenden lassen sich müde am prasselnden Lagerfeuer nieder und starren einen Moment lang in die Flammen.
      „Was erwartet uns in Hyrule?“.
      „Frag mich nicht, Mädchen“, lautet sie schroffe Antwort. „Ich weiß es nicht.“.
      „Waren Sie schon einmal dort?“.
      Er schaut lange in den dunkelnden Himmel, seine verblichenen Haarsträhnen werden in einer lauen Brise herum geweht. „Ja. Vor langer Zeit. Um den König zu dienen.“.
      Mehr sagt er nicht und sie weiß, dass es etwas Persönliches ist, etwas, was er nicht preisgeben will und kann, ohne sich selbst zu verlieren.
      „Der Schatten hat den Stummen Krieg gewonnen… alle Länder stehen jetzt unter seinem Joch.“.
      Er lacht rau. „Du klingst schon wie dieser Dummschwätzer von altem Mann.“.
      Er verstummt und sieht sie lange und ernst an. „Das Schicksal ist nicht fest gelegt, Mädchen. Viele suchen in ihm die Zuflucht vor der Verpflichtung und ihrem Gewissen. Sie wollen nicht für ihre Zukunft verantwortlich sein, sich nicht um sie scheren und ihretwegen Sorgen machen müssen.
      Sie machen es sich leicht, die einfach Menschen vom Land, aber am Ende muss es jemanden geben, der sich für sie verantwortet, der sich um ihre Zukunft sorgt und alles wieder zurecht biegt; nur weil sie selbst zu feige dazu sind. Diese Rolle steht dir zu, kleines Mädchen, und mir tut es Leid für dich.“.
      Zeldas Hände verkrampfen sich zwangsläufig, ihre Beschützerinstinkte ihrem Volk gegenüber lassen keine Kritik zu. „So etwas dürfen Sie nicht sagen! Sie können nichts für Ihre Einfachheit, sie können nichts anderes, als an ihr und das Wohl ihrer Familie zu denken. Sie können nicht erwarten, dass ein einfacher Bauer mit dem Schicksal der Welt hadert!“. Ohne dass sie es gewollt hat, ist ihre Stimme plötzlich laut und beherrschend. Als sie dies merkt, verstummt sie beschämt und schaut etwas verlegen in die Flammen.
      „Unsere Welt braucht Helden, Zelda. Ohne sie können wir dem Schatten mit nichts widersetzen. Und was gibt es außer diesen einfachen Menschen? Wir sind mittellos. Unser Feind hat uns mit unseren eigenen Waffen geschlagen, er hat uns an unserem empfindlichsten Punkt getroffen. Als egoistisches, selbst erhobenes Volk denkt ihr Goldenen nur an das Schicksal, an das wunderbare Schicksal, das alles wieder zu Recht biegt, egal wie schlimm es ist…! Und wenn es anders kommt, als euch lieb ist, wenn euch Menschen, die euch lieb sind, aus eurer Mitte genommen werden, wenn euer ganzes Land zerstört wird – dann nehmt ihr es einfach hin!“.
      Sir Canothans Stimme ist eindeutig zornig. Aber es sind nicht die Hylianer, auf die er wütend ist, nicht das Schicksal, das unabänderlich und unaufhaltsam seine vernichtenden Kreise zieht; sondern sein Zorn richtet sich auf ihn selbst und seine schmerzlichen Erinnerungen an seine Familie, die er in einem längst vergessenen Krieg verloren hat müssen.
      Zornig schlägt er mit der Faust auf den Boden und wirbelt eine Wolke Asche empor.
      Zelda legt ihm sanft eine Hand auf die Schulter. „Bitte, machen Sie sich keine Vorwürfe, Canothan. Sie sind ein wundervoller Mensch.“.
      Seltsamerweise lächelt er daraufhin schräg. „Ich tue, was ich kann, Prinzessin Zelda, ich tue verdammt noch mal alles, was ich kann.“.

      Am nächsten Tag passieren sie die Grenze von Hyrule. Ledigleich ein bescheidener Grenzstein kündigt das Königsland an, doch Zelda spürt sofort den Unterschied, auch wenn sie zuerst nicht sagen kann, was es ist.
      Sie schleißt die Augen, dann lässt sie ihr Pferd die letzten Meter aus dem verkohlten Meer aus Baumskeletten gehen. Sie atmet tief und ruhig ein, eine klare, frische Luft der freien und unbändigen Natur. Dann öffnet sie die Augen.
      Vor ihr liegen grüne Hügel, die sich bis in den Horizont erstrecken, die einsamen Wiesen sind mit Blumen bedeckt und hallen vom Summen der Insekten wider. An einer Hügelkuppel gluckst ein kleiner Schmelzbach, der sich in eine immergrüne Waldgruppe ergießt.
      Verdutzt schaut die Prinzessin sich um.
      „Das ist Hyrule?“.
      „Ich schätze mal schon“, Sir Canothan kratzt sich etwas ratlos das krause Haar.
      „Nur scheint hier keine Spur vom Schatten zu sein. Hier herrscht Frühling.“.


      Die Anregung für das Gespräch der beiden habe ich übrigens von kamahl - danke an dieser Stelle, obwohl seine hilfe ihm wohl gar nicht bewusst ist ^^
      Bis irgendwann
      und noch eine schöne vorweihnachtszeit
      LG
      Nayleen

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]
    • Ach, wirf dir ein bisschen Schreibzeitmangel und Musse doch nicht vor, das hat jeder mal. Manche (*pfeift unschuldig*) auch über lange Zeit hinweg.
      Ich fands toll und motiviere dich jetzt ganz fest. Ja?
      Veria
      [Veria@Wandermaus /]$ su
      Password:
      [root@Wandermaus /]# mount -a /dev/hda1 /mnt/windows
      [root@Wandermaus /]# cd /mnt/windows
      [root@Wandermaus windows]# rm * -rf

      Software is like sex: it's better when it's free.
    • Wayaaa! Grund zum Feiern! Habe gerade eben meine Schreibblokade überwunden; hoffe ich zumindest. Pünktlich zur Weihnachtszeit, bzw. noch wichtiger: FERIEN!
      Ich denke ich werde während den schulfreien Wochen etwas zu Papier bringen und wieder regelmäßig posten können...
      Zur Eingewöhnung wieder eines der neusten Kapitel:



      4 Der Brief
      Sobald er ihn berührte, zerriss die Wirklichkeit und fiel in splitternden Scherben.
      Die Bibliothek erhob röhrend und brausend Einspruch, versuchte ihr Opfer zurück zu nehmen, riss an dem Schatten in Ganondorf, an den Teil, der gesprochen und seine Waffe erhoben hatte.
      Doch die Macht war stärker. Sie war in seinem Handrücken, pulsierte durch seine Adern, entsprang dem goldenen Licht knapp über seiner Seele und pochte im Herzen des Heiligtums an seiner Seite. Gemeinsam kämpfte diese Kraft des Lebens gegen die der Unendlichkeit, des Zeitlosen. Der Schatten sprang ihn von hinten an, krallte sich verzweifelt an seinen Mantel, versuchte ihn entweder in sein eigenes Schicksal mitzuziehen oder dem seinen zu entrinnen.
      Doch der Abstand zwischen ihren zwei Dimensionen wurde immer größer, immer unüberwindbarer und schließlich zerriss es den anderen und er fiel schreiend in die Tiefen der Unendlichkeit.
      Ganondorf klopfte sich ungerührt ab und richtete sich auf. Die Schwärze, die ihm umgab, war durchdringend und raumlos, sie war uferlos und unbestimmbar. Trotzdem konnte Ganondorf einige Schritte machen, auch wenn es ihm dabei vorkam, wie durch dicken, wabernden Nebel zu waten.
      Er experimentierte etwas mit der Gesetzlosigkeit des Nichts herum und fand schließlich heraus, dass sie ihn in eine bestimmte Richtung zog. Er versuchte dagegen anzukämpfen, scheiterte jedoch bereits in den Anfängen.
      Deswegen ließ er sich treiben, dachte etwas über den Geschehnissen in der Bibliothek nach und untersuchte den Brief in seiner Hand – bis er in der Ferne ein schwaches Licht ausmachte. Sofort ließ er von seinem Tun ab und richtete seine ganze Kraft darin, gegen die unsichtbare Strömung anzukämpfen. Schweiß perlte sich auf seiner Stirn ab, immer stärker wurde der Sog, jetzt wo er sich dagegen widersetzte. Es trieb ihn immer weiter in einen nicht vorhandenen Abgrund, zerrte ihn zu einem unbekannten Ziel, das er auf keinen Fall erreichen durfte, wenn er wieder zurück wollte.
      Er stieß einen Wutschrei aus und griff nach dem Stab der Jahreszeiten…
      Plötzlich zerrann die unsichtbare Flut, zerfloss an seinen Beinen zu einem unbedeutsamen Rinnsal und Ganondorf konnte voran preschen, auf das Licht zu, auf das Tor zurück in seine eigene Welt. Er taumelte, das Licht wurde heller und gleißender. Ein letzter aufbäumender Akt der geheimnisvollen Gegenkraft versuchte ihn noch zurück zu halten, doch dann sprang er durch das Licht und zurück in die Wirklichkeit.

      Der harte Glanz der Realität erwartete ihn. Als er durch den Spiegel stolperte, fiel er wie ein Sack Mehl zu Boden und blieb keuchend liegend. Sein Schweiß geperlter Körper begann in der kühlen, feuchten Luft zu zittern und er riss mit tauben Händen den kalten Mantel, der von seiner Reise in die Schattenwelt noch steif vor Bitternis war, von den Schultern.
      In einer fernen Ecke der Höhle machte sich ein zaghaftes Licht breit, es wurde größer und größer, bis die Lichtquelle sich schließlich zu einer schwirrenden, blauen Leuchtkugel entpuppte.
      „GANONDORF!“.
      Ganondorf kniff die Augen zu und holte hastig den Brief heraus. Er war nicht sonderlich scharf darauf, mit einen von Navis Wutanfällen Bekanntschaft zu machen. Lieber verschob er die Angelegenheit auf später… Vielleicht verrauchte ihr Zorn auch, wenn er sich lang genug mit Zeldas Hinterlassenschaft beschäftigte.



      Lieber Link (und möglicherweise Ganondorf),

      wie soll ich anfangen? Wenn Du diesen Brief liest, kann es sein, dass nichts mehr so ist, wie es einst war, einst gewesen sein sollte, einst werden wird. Möglicherweise wirst Du mit Ganondorf unterwegs sein, einem Gerudo mit einer schrecklichen Vergangenheit, beiderlei Hinsichten. Möglicherweise bist Du den ganzen Weg hierher gereist, nur um mich zu sehen. Möglicherweise hast Du Dich mit Dir selbst konfrontiert und Dir Vorwürfe gemacht. Möglicherweise hast Du Fehler begangen, die Du nie begangen hättest, hättest Du nicht versucht, die Vergangenheit zu ändern. Möglicherweise hast Du mich wieder und wieder getroffen und möglicherweise stehe ich im Moment direkt neben Dir und weiß trotzdem nicht, wer Du bist.
      Für diesen Fall, junger Held, möchte ich mich noch einmal vorstellen:
      Mein Name ist Zelda. Ich bin die Prinzessin eines Landes, das einst Hyrule genannt wurde und zu meiner Zeit in einem schrecklichen, unaufhaltsamen Krieg verwickelt war.
      Das Problem ist, dass unser Gegner kein fassbarer Feind ist, sondern ein Zusammenspiel unserer bösen, hasserfüllten Seite. Mit jedem Tag, an dem sich der Schatten hinter uns verfestigt, wachsen der Hass und das Leid, jeden Tag sterben mehr Menschen aus der Hand ihrer eigenen Brüder.
      Wir befinden uns in einem Krieg mit uns selbst und unser Feind ist niemand anderes als unser Dunkles Ich.
      Deswegen bin ich aufgebrochen, um diese Welt wie sie ist zu zerstören, ihr magisches Wesen aufzulösen, damit das Unheil nicht auf andere Dimensionen übergreift. Kernpunkt meiner Mission ist dabei das Triforce, eine goldene Macht, die sich als Personifikation in das Leben der Menschen widerspiegelt. Seine Zerstörung ist mein eigentliches Ziel und die einzige Möglichkeit, Hyrule und die seinen zu erlösen.

      Wenn Du jetzt nicht den Weg des Helden gegangen bist und nicht verstehst, wer ich oder die anderen Fragmentträger sind, dann sei dankbar für Dein Schicksal, denn die Götter haben sich Dir erbarmt und Dir Vergessenheit geschenkt. Wenn das der Fall ist, Fremder, lege diesen Brief weg und gehe Deine eigenen Wege.

      Aber möglicherweise bist Du auch im vollen Bewusstsein Deiner Bestimmung - und wenn das der Fall ist, möchte ich mich bei Dir entschuldigen.
      Ich habe viele Fehler begangen, in erster Linie Dir zu verheimlichen, was Dein Schicksal ist, in zweiter, warum Du lebst und was Dein Leben für Hyrule bedeutet.
      Du weißt, dass ich Dich verehre und Dir dankbar bin, dass Du Hyrule gerettet hast… aber möglicherweise hast Du das nicht mehr, wenn Du diesen Brief liest, denn möglicherweise ist jetzt alles anders, obwohl Dir Deine Erinnerungen etwas anderes sagen.
      Es tut mir Leid, Dich in diese Sache hinein gezogen zu haben, Link. Verzeihe meine Fahrlässigkeit und Verschwiegenheit, die Sorge um mein Volk und die Angst vor dem Schicksal. Ich weiß jetzt, welche Rolle ein jeder von uns in diesem Spiel spielt, und ich garantiere Dir, dass Ganondorf, Dein Erzfeind, dabei wohl die wichtigste spielt. Bitte, glaube mir, doch er ist die Schlüsselfigur, die Anomalie, mit der der Schatten nicht rechnet, er ist der Wendepunkt, unsere einzige Hoffnung.
      Aber auch Du musst aufhören, Dich selbst für unsere Fehler verantwortlich zu machen. Deine von den Göttern ersehene Aufgabe ist es, Dein Schicksal als Held der Zeit zu akzeptieren und den Weg des Triforce zu gehen; auch wenn weder ich noch Du noch ein anderer, die Macht dieser geheimnisvollen Fragmente zu diesem Zeitpunkt ergreifen vermögen, weiß ich ganz genau, und in diesem Punkt musst Du mir vertrauen, hat all dies mit dieser goldenen Macht zu tun.
      Die Macht ist unsere Welt, und unsere Welt ist diese Macht. Sie sind verwoben in eins und die Trennung der beiden, womöglicherweise die Zerstörung des einen, kann ungeheuerliche, unvorhersehbare Folgen mit sich ziehen.
      Allein durch das Zusammenspiel aller Fragmente wird es uns erlaubt sein, dieses Land von seinem Leid zu erlösen, allein durch Vertrauen und Freundschaft, Vergebung und Akzeptanz.
      Und so bitte ich Dich vom ganzen Herzen… Link, Du musst uns vertrauen. Sowohl ich, wie auch Ganondorf haben unverzeihliche Fehler gemacht, aber wenn wir nicht gegenseitig auf uns zählen können, wenn wir uns nicht endgültig und unwiderrufbar miteinander vereinen und somit diese unbegreifliche Macht zerstören können – dann wird die Welt und das, was wir unser Zuhause nennen, zerstört werden.

      In verzweifelter Hoffnung
      Prinzessin Zelda



      Die Gestalt in der Grotte lag auf den vom Meereswasser feuchten Höhlenboden. Es war kalt, sein Atem hing in weißen Wölkchen in der Luft, doch er tat nicht, um sich warm zu halten.
      Sein Mantel lag achtlos auf den Boden geschmissen, dort wo er ihn nach seiner Ankunft hingepfeffert hatte und auch der Stab der Jahreszeiten, ein Relikt, das es ihm ermöglicht hätte, ein wärmendes Feuer zu entzünden, steckte nutzlos in seinem Gürtel.
      Die blassblaue Lichtquelle, die sich nur beim näheren Betrachten als Fee erkennen ließ, tauchte die Höhle mit ihren Steinsäulen und dem dunklen, kalten Obsidianspiegel in eine beklemmende, fast traurige Umgebung.
      Ganondorf ließ den Zettel sinken, doch die Worte waren in sein Gedächtnis gebrannt und sein gnadenloses Gehirn spielte sie Mal für Mal von neuem in seinem Kopf ab, das unendliche Band an Lauten bereiteten ihn bereits Kopfschmerzen.
      „Ich wollte sie töten“, brachte er schließlich heraus, seine Stimme klang verwirrt und matt und plötzlich war sich Navi nicht mehr so sicher, ob es das Richtige war, ihn jetzt anzuschreien.
      „Wen?“, fragte sie deshalb sanft, aber mit zitternder Ungeduld.
      Wenn er sich nicht beeilte, würde es vielleicht zu spät sein! Aber sie wollte ihn nicht drängen, aus Angst, er würde mit seiner Wut antworten statt mit der Vernunft.
      „Die Prinzessin… Zelda.“. Sobald er den Mund schloss, wurde ihm bewusst mit wem er sprach, wem er sich anvertraute – doch die Worte taten ihm nicht Leid. Er hatte schon so lange die Lüge mit sich herum getragen, so lange seine Absicht verschwiegen, dass es schon schmerzte.
      Sie hatte ihn von Innnen aufgefressen, die Verlogenheit, das Schweigen, hatte sich an seinem empfindlichen Gleichgewicht gezehrt, dass er seinen Halt verloren und in den Abgrund gerutscht war.
      „Und… jetzt?“, wollte Navi wissen; atemlos, gespannt. Die Stimmung war zum Zerreißen.
      „Ich weiß nicht“. Er runzelte die Stirn wie ein Kind, das angestrengt überlegte, welches Spielzeug er dem anderen vorziehen würde. „Es hat sich einiges geändert… da drüben. Manche Sachen, die ich getan haben, kommen mir jetzt… kindisch vor.“. Er fuhr Gedanken verloren über das Blatt, zeichnete die geschwungenen Buchstaben nach und suchte in den Worten und Absätzen ein Muster.
      „Welche Sachen… denn?“. Navi musste schlucken, um ihre Furcht zu unterdrücken. Sie wusste, dass sie ihn nicht reizen durfte, nicht nach den Antworten bohren durfte, aber ihr war auch bewusst, wie wenig Zeit ihr noch blieb.
      Ganondorf schwieg. Stattdessen stand er auf und ging ziellos durch den Säulenwald. Wie Reißzähne bohrten sich Stalagmiten und Stalaktiten in die Luft und ihre Schatten erstreckten sich lang und bedrohlich entgegen Navis Schein.
      „Ganondorf… was ist mit Link?“.
      Er blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. Sein Blick war scheinbar auf ein Haufen Tang gerichtet, der sich wie ein Netz um die durchweichten Seiten eines schwarzen Buches wrang und womöglich mit der Flut hinein getragen worden war.
      „Ganondorf?“, presste sie heiser heraus, als er immer noch nicht antwortete.
      „Holst du ihn zurück?“.

      ~oOo~

      Jaja, so ist das. Endlich wissen wir also, was in diesem Brief steht...
      Antwort auf den letzten Satz erhaltet ihr hoffentlich so bald wie möglich.
      LG
      Nayleen

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    • Weiter gehts:
      Man nehme eine verworrene Geschichte, zwei unschlagbar ungewöhnliche Charaktere und gemischt mit einer Prise seltsamer Macht und abstrakter Parallelwelt ergibt es das 5. Kapitel im 4. Teil meiner FF:


      5 Die Brücke

      Als er diesmal die Augen schloss, spürte er sofort die laue Flut an Energie. Sie empfing ihn wie eine goldene Kutsche, die bereit zum Aufbruch war, bereit ihn mitzunehmen, auf eine Reise, die weiter führte, als alle zuvor.
      Breitwillig stieg er ein und er fuhr auf seiner Flut der Macht durch die Schichten des Lebens. Augenblick für Augenblick strich an seinen inneren Augen vorbei und während er beinahe unbeteiligt seine Umgebung betrachtete, drang er immer tiefer in das tatsächliche Sein dieser Welt.
      Zuerst sah er nur Figuren, die wie auf einem Spielbrett durch das Leben eilten, kaum auf ihr Umfeld achtend, hasteten sie in rasanter Geschwindigkeit auf ihren Tod zu, während die Fäden des Lebens sie umspannen und sie mit allem und jeden verbanden. Wenn Ganondorf sie durch zusammen gekniffene Augen betrachtete und sich auf ihre Lebensleiste konzentrierte, konnte er sogar abschätzen, wie viel Zeit ihnen noch blieb.
      Mit jeder Schicht, die er durchbrach, wurde die Zeit immer knapper; Menschen die kurz vor dem Abgrund standen oder diejenigen, die sich einem wirbelnden Eissturm widersetzten.
      Es wurden immer mehr, sie strömten über die unsichtbaren Grenzen des Lebens, näherten sich immer schneller der Unendlichkeit die lauernd und bedrohlich im Zentrum auf sie wartete und sie mit erhobenen Händen Willkommen hieß.
      Als Ganondorf merkte, dass er angekommen war, ließ er seine goldene Kutsche anhalten und stieg mit erhobenem Kopf hinaus.
      Die Welt hier war grau und farblos.
      Die beinahe schemenlosen Gestalten hier hatten Mühe, nicht vom Sog des Todes ergriffen zu werden, der sie unaufhaltsam auf einen Abgrund zuzog.
      Langsam und eines Gottes würdig schritt die Quelle des Lebens durch die Abstufungen aus Grau und Schwarz an die Grenze seines Machtgebiets und sah Stirn runzelnd in einen bodenlosen Abgrund. Das Land fiel hier plötzlich schroff ab, darunter was Leere - und schließlich ein schillernder Strom aus Seelen, die in der Unendlichkeit gefangen waren und von der Urmacht des Todes umher gewirbelt wurden.
      Der Todesstrom.
      Ein Wind kam auf und zerrte an ihn, aber er bohrte seine Stiefel in den staubigen Boden und widersetzte sich dem Ruf des Totenreichs.
      Jetzt, wo der Sog an ihn zu zerren begann und sein eigenes Licht ihm die wahre Sicht auf seine Welt gab, erkannte er die Macht und konnte sie mit dem unsichtbaren Sog der Zwischenwelt identifizieren.
      Doch dieses Mal hatte er keine Angst, denn er wusste, dass er über dieses Kommen und Gehen Macht hatte und dass ihm nichts befohlen werden durfte, solange er sich auf seiner Seite der Welt befand.
      So wandte er sich ruhig an einer der skelettartigen Brücken die im hohen Bogen vom Plateau in die Welt jenseits des Lebens führten. Ein Zug aus schemenlosen, grauen Gestalten führte über die Grenzen des Abgrunds, über die weiße, blanke Brücke und in die Seelensuppe hinein, ein Strom von unruhigen Seelen, die in der Unendlichkeit kein Laut von sich geben konnten und deshalb ihr unerhörtes Leid nur stumm herausschrieen.
      Aus allen Teilen der Welt strömte diese nie endende Flut aus Toten und passierten die Brücke und je länger er wartete, desto mehr wurden es.
      Etwas geschockt von dieser Vielzahl an Toten, konnte Ganondorf sich nur Minuten später von diesem Schauspiel wenden und sich auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren.
      Er hatte Glück. Er fand den Helden der Zeit auf der übernächsten Brücke herum lungern. Während die Massen unbeteiligt und Schicksals ergeben an ihn vorbei strömten, stand der Held verloren da und wusste nicht recht, wohin er sich wenden sollte.
      Grund für die Beharrlichkeit entgegen des Todes waren wahrscheinlich die etlichen Schnüre, die aus seiner golden schimmernden Brust reckten und durch aller Welt zu seinen tausenden Gegenparten führten.
      Und dennoch war der Held unerreichbar für ihn. Mittig, auf der höchsten Stelle der Brücke, bevor sie in den Schlund abfiel, stand er halb auf der Brüstung und lehnte gefährlich weit über das Gelände - wahrscheinlich, um seelenruhig den Todesstrom in seiner ganzen abstrakten Schönheit zu bewundern.
      Ganondorf verkrampfte. Ein paar Atemzüge lang kämpfte er mit sich selbst, sein Körper weigerte sich den ersten Schritt zu machen, während sein Verstand ununterbrochen sein Bewusstsein anschrie und es aufforderte zurück zu kehren. Und einige Augenblicke sah es so aus, als hätte sein Weg ihn tatsächlich zurück in die Kutsche und in seine eigentliche Realität geführt.
      Doch Ganondorf war kein Mensch, der einen Rückzug machte, nur um einen Freund in seiner ärgsten Not zurück zu lassen.
      So raffte er seinen Mantel, atmete noch einmal die Illusion von Sauerstoff ein und machte seinen ersten Schritt auf die Brücke.
      Der erste war einfach, der zweite noch leichter und die danach vergingen wie im Flug. Kaum, dass er es sich versah, hatte der Todesstrom bereits von ihm Besitz ergriffen; sog, lockte ihm in sein Reich, wisperte ihm die Geheimnisse der Unendlichkeit zu und versprach ihn tausend Gaben im Gegenzug seiner Kapitulation.
      Doch straff und eisern widersetzte er sich dieser Macht, die ähnlicher und unterschiedlicher der seinen nicht hätte sein können, und blieb vor dem Helden der Zeit stehen. Schwankend, aber unwiderruflich.
      „Link“.
      Der graue Junge vor ihm horchte auf und drehte sich in alle Richtungen, als hätte er eine vertraute Stimme ausgemacht, sie aber keiner bestimmten Richtung zuordnen können.
      „Hier bin ich“. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter, oder zumindest wollte er dies tun, denn er glitt durch den Körper des Jungen hindurch, als bestände er aus vergänglichem Rauch.
      Doch endlich blickte der Held auf und seine blicklosen, glühenden Augen trafen die Ganondorfs.
      „Du musst zurückkommen... du warst hier schon lange genug.“.
      Kaum merklich wandte Link den Kopf erst nach rechts, dann nach links. Sein Körper wurde eine Spur blasser und der Abgrund rückte näher, ohne dass sie sich bewegten. Einer der Schnüre aus Links Brust kappte und wieder kamen sie der Leere ein Stück näher.
      „Hörst du mich?! Du darfst jetzt nicht loslassen! Komm zurück, Link... bitte.“.
      Der Junge legte den Kopf schief und blinzelte, als Ganondorf ihn durchdringend ansah.
      „...wir haben nicht mehr viel Zeit. Siehst du diese endlos viele Seelen, die sich im Gefüge der Zeit verlieren? All diese Schatten waren einst Menschen auf unserer Welt, bevor der Tod sie gefunden hat. Du musst mir helfen diesen Strom zu versiegen!“.
      Keine Reaktion. Unruhig blickte er wieder hoch auf die Ziffernfolge, die nach wie vor rasant abfiel

      3.802.631 Sekunden

      War das viel? Einige dieser wertvollen Sekunden überlegte er Idiot sogar angestrengt, wie viel Wochen das entsprach, doch dann schüttelte er energisch den Kopf und fixierte seinen Blick wieder auf den Helden der Zeit.
      „Wo ist dein Körper, Link?“, fragte er mühsam beherrscht.
      Link sah hinab und als Ganondorf seinen Blick folgte, sah er in dessen Hand etwas rot schimmern.
      Er beugte sich näher darüber und erkannte eine blutrot schimmernde Kirsche. Im eintönigen Grau der Totenwelt erstrahlte das Kirschrot in einer seltsamen, paradoxen Lebensfreude.
      Verwirrt schaute er wieder auf.
      „Was ist das?“.
      Die Hand umkrampfte wieder die kleine Frucht und Link presste sich die Faust an die Brust, wie eine verzweifelte Mutter ihr totgeborenes Kind. Sein Blick wanderte wieder zum Todesstrom, und dessen in allen Farben schillerndes Glitzern kam Ganondorf so bedrohlich wie ein Meer aus Messerspitzen vor, in das sich die Mittagsglut in Tausend Farben bricht.
      „Sie hat gesagt, ich soll sie ihr geben. Sie hat gesagt, wenn ich sie aufgebe, dann wird alles gut und ich kann mich endlich ausruhen“.
      Einen Moment wusste Ganondorf nicht, woher diese Worte kam und als er den traurigen Blick des Helden sah, fragte er sich, warum ihm seine Stimme hier so fremd und unnatürlich vorgekommen war. Dann wurde ihm die drohende Stille um ihn bewusst und er erkannte, dass Link nicht durch den Tod, sondern durch die Zeiten mit ihm sprach, um sich Gehör zu verschaffen: dass die Todesbotin ihn noch nicht ganz zu ihm gelockt hatte, dass noch ein winziger Schritt fehlte, um die letzten Seile zu kappen.
      Die rote Kirsche funkelte ein letztes Mal im Grau auf, bevor sie sich im Farbenspiel des Todesstroms verlor. Noch im Fallen wusste Ganondorf, dass es zu spät war, dass er zu lange getrödelt hatte...
      Er schnellte vor und griff nach Links leeren Hand, die immer noch harrungslos über dem Gelände in der Schwebe stand, dort, wo sie wie in Zeitlupe das Symbol seines irdischen Körpers losgelassen hatte.
      Ohne es war er jetzt genauso fassbar wie der Tod.
      Dann zerfielen die letzten Seile, die diesen Link an seine Welt banden und der ohnmächtige Sog nahm endlich Besitz von ihm.
      Plötzlich standen sie vor den Toren der Totenwelt, der Todesstrom der ratlosen Seelen erstreckte sich scheinbar bis ins Unendliche. Doch beide wussten, dass hinter dem Meer aus nach Erlösung suchenden Seelen, eine einsame Insel auf sie wartete, eine Insel voller Mythen und Wunder, eine Insel, die Nirvana genannt wurde.
      Link, jetzt völlig der Todesbotin ergeben, wand und zerrte an Ganondorfs Hand, die die seine noch fest umklammert hielt und den Helden der Zeit vom Sterben abhielt.
      „Beruhige dich. Sieh mich an. Diese Welt ist nicht die deine... sieh mich an, sage ich!“. Es kostete ihm große Mühe, seine unkontrollierte Wut zu bändigen und sein Zittern zu unterdrücken. Aber er zwang den Helden der Zeit, ihn anzusehen.
      „Ich bring dich zurück... vertraue mir.“. Sie sahen sich lange an, dann schlug Link die Augen nieder, und als er sie wieder öffnete, waren sie von einem klaren, blauen Glanz.
      „Ich vertraue dir, Ganondorf.“.
      Die Macht des Todes war gebrochen, sie konnten unbeschädigt die Brücke passieren und in die goldene Kutsche steigen, die daraufhin losfuhr und sie sicher nach Hause brachte; unberührt das weiße Tor, das ihre Welt von der dahinter trennte, hinter sich lassend.
      Über ihren Köpfen fielen die Zifferfolgen weiterhin ab.

      Zu diesem abstrakten Kapitel: Ich hatte schon vorher eine ungefähre Vorstellung davon, was passieren sollte, aber beim Schreiben habe ich mich dann völlig gehen lassen ohne groß nachzudenken. Aber im Endeffekt fand ich diese Version viel interessanter, besonders der Zündfunke mit der Lebensleiste: Danke für die Inspiration, Jungs
      Bald gehts weiter.
      LG
      Nayleen

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    • Hmmja. Weiter gehts:



      6 Der Augenzeuge

      Im Thronsaal seines so schwarzen Schlosses las der Schatten ein Buch. Es war schwarz und die Seiten zerschlissen; der untere Rand sah schief und zerrissen aus, ganz so, als hätte irgendein Untier die untere Hälfte brutal abgerissen. Dennoch schien die Lektüre brauchbar, denn während die dunkle Gestalt darin vertieft war, zog sich ein schiefes Grinsen über das konturlose Antlitz.
      Es ärgerte ihn zwar, dass er diese Ereignisse nicht hatte vorhersehen können, dass er den Brief letztendlich doch nur indirekt zu lesen bekommen hatte, dass alles anders gelaufen war, wie er es sich errechnet hatte – doch anderseits erfreute er sich an der Beharrlichkeit des Schicksals. Wie das Triforce verzweifelte ersuchte, seine Vorhersagen zunichte zu machen, den Lauf des Spiels zu ändern, ihn zu überraschen und auszutricksen. Doch diese Herumspielereien, die sein Gegenspieler sich erlaubte, hatten keine Auswirkungen auf seine eigenen Pläne. Dann würde er eben einer der tausend andere Wege gehen, die zu seinem Ziel führten, na und? Er war flexible und es machte ihn sogar eine gewisse Freude, eine Abwechslung von dem gewohnten Ablauf zu haben und seine Ursprungspläne umändern zu müssen.
      Welch Vergnügen dieses Spiel doch war. Erwartungsvoll wandte er sich wieder dem Schwarzen Buch zu, das ihm mit seinem Gegenpart die Augen in der Höhle lieh:

      „Ihr seid wieder da! Ich glaub’s nicht, ich hätte nie gedacht, dass… oh Gott, ich hab mir solche Sorgen gemacht!“. Navi flatterte aufgeregt zu den Helden der Zeit und umschwirrte ihn eifrig. „Link… ich bin ja so erleichtert.“.
      Der Held der Zeit wehrte die Fee mit einer Handbewegung ab und drehte sich mit ernstem Gesicht zu Ganondorf. „Ich danke dir, Ganondorf. Was da drüben passiert ist, hätte schlimmer enden können.“.
      „Schlimmer?“. Ganondorf unterdrückte wieder seine aufsteigende Wut. „Ohne mich wärst du wohl durch die Tore zum Nirvana gegangen, mein Lieber.“.
      Link lächelte nicht. „Und doch warst du es, der mich hinein geschubst hast.“.
      Automatisch senkte der Gerudo seinen Kopf und starrte verbissen zu Boden. Sein Altes-Ich in ihm begehrte auf, doch der Neue Ganondorf, der aus dem Totenreich zu ihm gestoßen war, ergab sich den Selbstvorwürfen seines Gewissens und akzeptierte die Überlegenheit des anderen.
      „Verzeihe mir“.
      Links Miene wurde hart. „Wir haben schon eine lange Reise hinter uns, Gerudo, und gemeinsam trotzen wir so mancher Gefahr. Doch so oft du mir das Leben gerettet haben magst, so warst du es, der mich am Ende doch wieder bedroht hast. Ich weiß nicht, ob ich dir das verzeihen kannst, tut mir Leid.“. Er wandte sich ab und ging zu dem Spiegel, wo er etwas verloren da stand und die Inschrift inspizierte.
      „Link…“, machte Navi sich vorsichtig bemerkbar, doch unterbrach sie sich schnell. Wieder einmal wurde es Ganondorf schmerzlich bewusst, wie sehr diese Reise den Jungen verändert hatte. So wie er am Anfang der aufbrausende, tapfere Held gewesen war, war er nun ein immerzu ernster, schweigender Schatten, der kalt und verwegen auf jede Hilfe verzichtete.
      „Was ist da bloß drüben passiert?“, wollte Navi anklagend von ihm wissen und er schüttelte nur wortlos den Kopf.
      Mit unsicheren Schritten ging er zum Helden der Zeit und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
      Link drehte sich um und sah ihn lange an, als Antwort auf sein unausgesprochenes Warum?, reichte Ganondorf ihm den zerknitterten Brief. Link runzelte die Stirn, faltete das Schriftstück dann verdutzt auseinander und begann zu lesen.
      Als er fertig war, ließ er Prinzessin Zeldas Brief sinken und seufzte. Doch er schwieg weiterhin und so ergriff der Gerudo als erstes das Wort.
      „Ich glaube, die Situation hat sich geändert, Link. Wir dürfen, ab jetzt nicht mehr gegeneinander arbeiten, sondern miteinander. Wir können diesen Krieg nicht gewinnen, wenn wir uns nicht vergeben“.
      Link schnaubte. „Das musst du gerade sagen.“. Und als der andere zur Antwort ansetzte, sagte er ungehalten: „Und fang jetzt nicht damit an, dass die andere Welt dir die Erleuchtung gegeben hat. Manche Dinge ändern sich nun mal nie.“.
      Wieder senkte der Gerudo den Kopf und murmelte eine Entschuldigung.
      „Ich brauche eine Garantie von dir, das ist alles, Ganondorf“, sagte Link wieder etwas sachter. „Ich kann dir nicht vertrauen, wenn du mir weiterhin all deine Lügen verschweigst und insgeheim irgendwelche dunkle Absichten hegst. Ich kann dir nicht vertrauen, wenn es wieder so läuft, wie zu Anfang.“.
      Ganondorf blinzelte. „Ich habe mich geändert… versprochen. So wahr ich hier stehe.“.
      „Gut“. Link nickte. „Das reicht mir schon.“.


      Enttäuscht ließ der Schatten das Buch sinken. Solche Friedensgemeinschaften langweilten ihn langsam. Er hatte erwartet, dass die Mischung der beiden Gegensätze explosiver wäre. In der Tat, zu Anfang gab es tatsächlich ein paar belustigende Szenen voller Hass und Mordlust, Verrat und Zwietracht. Aber mit der Zeit hatte die Feindschaft der beiden Rivalen sich abgenutzt und jetzt…
      Jetzt so etwas! Er grollte etwas Unverständliches und erhob sich aus seinem Thron, um etwas ziellos durch den großen Saal zu schlürfen.
      Und wo war eigentlich Melodie, wenn man sie brauchte? Die gute Laune von eben war wieder verflogen. Vielleicht musste er erst wieder ein paar interessante Figuren in sein Spiel einbringen, bevor er sich daran wieder erheitern konnte. Im Moment jedenfalls verspürte er keine Lust, die ganzen hilflosen Menschen nach Belieben über das Land ziehen zu lassen.
      Er starrte etwas gelangweilt aus dem großen Panoramafenster an der Saalfront. Der feuerbrünstige Sonnenuntergang und die schwelende, karge Landschaft, veränderten sich auch nie. Vielleicht sollte er die Zeitlosigkeit, die er diesem Land aufgezwängt hatte, wieder aufheben, das würde zumindest etwas Leben in die verlassenen Ebenen bringen.
      Ein paar Gedanken lang hing er an seiner neusten Schöpfung, eine Kreatur aus den Tiefen der Nacht, Dunkelheit, Angst… eine Fügung, die er sich dank eines genialen Schachzuges zu Nutze gemacht hatte.
      Der Gerudoschatten wartete erregt in seiner Ecke, leckte sich unruhig die Lippen und starrte seinen Meister unentwegt und mit einem bedingungslosen Gehorsam an.
      „Bald“, flüsterte der Meister der Schatten, der König aller willenlosen Sklaven. „Bald“, wiederholte er und leckte sich die fleischlosen Lippen.
      ~~~~~


      Sachen beginnen sich zuzuspitzen. Erst vorletzte Nacht saß ich bis in die späten Abendstunden am Manuskript und habe fleißig weiter geschrieben. Obwohl ich schon alles weiß, kann ich manchmal vor Spannung gar nicht aufhören. Dich mit einer Geschichte dem Ende zu nahen ist wriklich eine Interessante Erfahrung...
      LG
      und frohe Festtage
      Nayleen

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    • *fröhlich pfeif*
      Schöne Feiertage gehabt? An Weihnachten soll man nicht arbeiten, aber wie der Weihnachtsmann war auch ich in den letzten Tagen besonders fleißig... weiter gehts mit Kapitel Nummero 7:



      7 Pläneschmieden
      Als sie dort ankamen, war das Dorf zerstört.
      Der Weg zurück über die Fluten war beschwerlich gewesen, denn ihr Boot war gekentert und das Meerwasser eiskalt. Bis sie an der vereisten Küste ankamen, waren sie schon halb erfroren und da half selbst Ganondorfs Magie ihnen nicht weiter.
      Während der Held der Zeit bibbernd auf und ab ging, um sich warm zu halten, beschwor Ganondorf den Sommer mithilfe des Stabs; doch die Schattenmacht hatte inzwischen endgültig von der Welt Besitz ergriffen, dass sie schnell ihren Tribut forderte. Nach einigen Kraft beraubenden Sekunden strahlenden Sonnenscheins fiel Ganondorf auf die Knie und die eiskalte Wirklichkeit holte sie wieder ein.
      „Tut mir Leid, mehr geht nicht“.
      Link grummelte etwas Unverständliches und zog seinen Mantel fester an sich.
      „Wir sollten uns überlegen, wie wir weiter vorgehen wollen“, warf Navi ein, um die gedrückte Stimmung aufzulockern. Ihr fiel es nicht schwer, euphorisch zu sein, als Fee spürte sie die bittere Kälte nicht und auch die Schattenmacht fiel ihr kaum ins Gemüt.
      „Zelda finden, was sonst“. Ganondorf ließ sich rücklings in den Schnee fallen und betrachtete etwas missmutig den Schneeflocken betanzten Himmel. Er dachte an die unzähligen Wanderungen, die noch vor ihnen lagen, wenn sie die Prinzessin noch einholen wollten und ihm schmerzten schon die Füße bei dem bloßen Gedanken.
      Der Held der Zeit stapfte derweilen den Strand entlang, bald war er nicht mehr zu sehen.
      „Link? Entfern dich nicht so, wir müssen noch-“. Navi flog ihrem Schützling hinterher, doch nicht lange und es erschall ein geflüstertes „Oh, mein Gott…“ zu Ganondorf rüber. Mit einem Ruck war der Gerudo auf den Beinen und sprintete zu seinen Gefährten.
      Der Anblick stimmte ihn traurig.
      Das Dorf war komplett mit Schnee bedeckt, nur ab und wann ragten die Spitzen besonders hoher Gebäude aus der Schneedecke.
      Der Held der Zeit stand wie gelähmt an dem Ort, wo einst eine Straße durch dicht besiedelte Häuser geführt hatte. Doch jetzt war die Stadt tot und leer, ein pfeifender Eiswind peitschte durch die Senkungen und es kam ihnen so vor, als hätten sie eine Geisterstadt betreten.
      Es gab keine Zweifel mehr daran, dass der Winter auch den letzten Zufluchtsort der Menschen erobert hatte.
      „Das war Melodie“, knirschte Link. „Sie war hier.“.
      „Sie haben es bestimmt rechtzeitig geschafft, sich in Sicherheit zu bringen.“, bemerkte Navi zaghaft, denn es war dem Helden anzusehen, wie sehr ihn diese Neuigkeit aus der Fassung brachte, wo er doch erst vor einigen Stunden hier mit den Dörflern gefeiert hatte.
      „Und wohin, Navi? Es sieht überall so aus.“. Darauf wusste selbst Navi keine Antwort und so schwieg sie.
      „Ein Grund mehr, sich langsam auf die Socken zu machen“. Ganondorf verschränkte herausfordernd die Arme. Ihm gefiel die mutlose und deprimierende Stimmung nicht und er hatte genug von dieser endlosen Angelegenheit. „Zelda ist nach Termina, richtig? Wenn wir uns heute noch auf den Weg…“.
      „Ich habe eine bessere Idee…“. Immer noch ausdruckslos wandte sich Link von dem zugeschneiten Dorf, um sich den Anblick der verlassenen Schneewehen zu ersparen.
      „Könnt ihr euch noch an den… Vorfall an der Brücke erinnern?“.
      Ganondorf zog eine Grimasse. „Ungern. Ich-“.
      „Ich habe die ganze Zeit gegrübelt, was da passiert sein könnte. Als ich mich… ihr wisst schon, rüber teleportiert habe.“.
      Es war ihnen unangenehm über dieses heikle Thema zu reden, aber wäre dieses Etwas nicht passiert, wäre dieser Link jetzt tot.
      „Und?“.
      „Ich habe Vermutungen“. Er ließ sich seufzend auf eine niedrige, aus dem Schnee ragende Mauer nieder. „Als Melodie mich zurück in die Zeit schickte, kam ich zwar in der Vergangenheit an, landete jedoch woanders, als mein Schicksal es vorgesehen hatte, und zwar in der Zitadelle der Zeit. So wechselte ich in eine andere Ebene und während mein Altes-Ich noch im Kokiriwald seine Pflicht erfüllte, änderte ich mit meinem Standortwechsel einen entscheidenden Punkt in der Geschichte.“.
      „Was hat das jetzt mit uns zu tun?“.
      „Melodie hat mir gezeigt, dass Kontrolle über Zeit auch automatisch Kontrolle über Raum bedeutet. Diese zwei Normen sind in unserer Welt untrennbar miteinander verschmolzen. Als Held der Zeit…“.
      Ganondorf richtete sich auf. „Das heißt…“.
      „Ja. Wenn ich raus finde, was auf der Brücke genau passiert ist, kann ich die Zeit vielleicht so krümmen, dass wir raumbedingt in die Zukunft reisen, ohne dass dabei auch nur eine Sekunde vergeht.“. Er fuhr sich geistesabwesend durch die wirren Haare – in Gedanken war er wahrscheinlich schon im Zeitenfluss und überlegte, wie er ihn an der Nase rumführen konnte.
      „Eine Teleportation? Und du glaubst das geht? Bis nach Termina ist es ein langer Weg.“.
      Link schaute Ganondorf nachdenklich an. „Na ja, im Grunde genommen ist es nur eine Zeitreise in die Zukunft… von ungefähr zwei Monaten. Das muss doch irgendwie zu schaffen sein.“.
      Navi landete unsicher neben Link auf dem Stein. Ihr gefiel der Gedanke nicht, dass ihre fest gelegten Gesetze über Links Fähigkeiten sich plötzlich erweitert, nein – völlig auf den Kopf gestellt hatten. Ihr gefiel der Gedanke nicht, dass Link plötzlich die Dimension seiner Gabe begriffen hatte, dass er durchaus bereit war, das Gefüge der Welt zu verändern, nur um sein Ziel zu erreichen. Sie schauderte unwillkürlich. „Link… ich glaube das ist keine gute Idee. Was ist, wenn du wieder ungewollt etwas veränderst, was ist, wenn du etwas durcheinander bringst und durch dich wieder ein ganzes Volk erlischt?“.
      Der Vorwurf traf Link an seinen wundesten Punkt. Das Volk der Kokiri. Der Dekubaum… Salia. Er musste ein paar Mal tief einatmen, bevor er wieder die Fassung gewann.
      „Machst du Witze? Diese Welt könnte nicht mehr durcheinander sein, wie sie schon ist!“, sagte Ganondorf inzwischen energisch; der Gedanke, den langen Weg nach Termina zu ersparen, gefiel ihm nicht schlecht.
      „Wir müssen es riskieren, Navi“, murmelte Link dann. „Wir verlieren zu viel Zeit. Schau dir dieses Dorf an; wenn wir schneller gewesen wären, hätten wir es vor Melodie beschützen können.“.
      „Stimmt. An die kleine Hexe müssen wir auch noch denken. Vielleicht ist es besser, wenn wir uns trennen, dann können wir mehr erreichen.“.
      „Nein“. Link schüttelte den Kopf. „Wir haben gerade erst zu einander gefunden. Wenn wir uns jetzt trennen, wird der Schatten die Chance nutzen, irgendwas daran zu ändern. Zweifellos gefällt es ihm nicht sonderlich, dass wir jetzt …befreundet sind.“.
      Befreundet. Das Wort rieselte warm und angenehm in ihn ein. Es war seltsam, doch es machte ihn glücklich, wie die Dinge sich entwickelt hatten. Er bereute es nicht.
      „Okay. Wen suchen wir zuerst? Melodie oder Zelda?“.
      Link überlegte. Er war fast dazu überlegt, erst Melodie hinterher zu jagen… doch der Gedanke an sie ließ ihn schaudern und er war sich auch nicht sicher, ob er schon bereit war, ihr gegenüber zu treten.
      „Zelda. Es ist wichtiger, dass wir erst mal alle Fragmente vereinen, wie Zelda es in diesem Brief gesagt hat. Dann können wir gezielt gegen Melodie und ihren Meister vorgehen.“.
      „Gut. Was müssen wir tun?“.
      Link stand wortlos auf und griff nach Ganondorfs Hand. Navi verstand den Wink und verschwand unter seiner gefütterten Tunika.
      Es war soweit.
      Link schloss die Augen.
      ~~~~~

      Gefällt mir eigentlich ganz gut... lest schnell, dann komme ich auch schneller mit den nächsten Kapitel ^^
      LG
      Nayleen

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    • Tagchen, hier komme ich wieder mit einem Kapitelchen angetanzt ^^
      Solange ihr alle fleißig lest bin ich ja zufrieden, aber gibt es keine Kritk?? Bin ich so perfekt?! o.o
      Jedenfalls bin ich am Manuskript bereits an der Stelle, wo die langen roten Fäden sich zusammenschließen und einen großen roten Faden bilden; ziemlich schwer bei all den Kleinigkeiten den Überblick zu behalten *seufz* *zu melodie rüber schiel*

      Weiter gehts:


      8 Die Zitadelle

      Stolz und erhaben bietet sich der Anblick der Zitadelle. Sie reckt ihren schlanken Hals in den glasklaren Himmel und trotzt mit ihrer bodenfesten, unbestreitbaren Präsenz der grauen Wolkenfront, die am Himmel ein Sommergewitter ankündigt.
      Ein paar Augenblicke betrachten die zwei Gestalten ehrfürchtig das altertümliche Heiligtum und verlieren sich in ihrem Anblick.
      Dann seufzt Sir Canothan und springt mit einem eleganten Satz vom Pferd.
      „Wir sind angekommen“, bemerkt er überflüssigerweise.
      Zelda reckt sich und steigt bei weitem schwerfälliger von ihrer Stute. Als ihre ausgelaugten Beine den Boden berühren, vermag sie kaum, den zittrigen Körper zu halten. Vom langen Ritt müde und erschöpft sucht sie schwankend Halt.
      „Sachte, sachte“, murmelt Canothan uns stützt sie.
      Sie beachtet ihn nicht und widmet ihre ganze Aufmerksamkeit dem steinernen Gebäude. Die Stufen der breiten Freitreppe, die zum Eingangsbereich der Zitadelle führen, sind von Moos und Unkraut überwachsen, doch so überwuchert der Platz und auch der Rest der umliegenden Stadt ist, so ist die Zitadelle selbst völlig unberührt. Ganz so, als hätte eine unbestimmte Macht der Natur verboten, ihre gierigen Finger nach dem Heiligtum zu strecken.
      Sobald Zelda wieder einigermaßen ihr Gleichgewicht gefunden hat, geht sie langsam die Stufen hoch zu der großen Doppeltür. „Die Zitadelle der Zeit, also“, murmelt sie und fragt sich, welche Vergangenheit dieses Heiligtum hat. Und inwiefern es ihr helfen soll, ihre Erinnerungen wieder zu bekommen. Sie hebt die Hand um den Torflügel aufzustoßen, als Canothans besorgte Stimme zu ihr herüber weht.
      „Warte“. Er eilt zu ihr rüber. „Wer weiß was für Gefahren hinter diesen Türen warten. Es ist besser, wenn ich vorgehe.“. Er zieht das kleine Schwert. Die Kinderwaffe sieht in seinen geübten Händen albern aus.
      Zelda blinzelt. Das Fünkchen Prinzessinnen-Stolz, das sie noch besitzt, sträubte sich dagegen, sich von einem Söldner mit einer Kinderwaffe beschützen zu lassen. Zumal die Zitadelle wahrscheinlich sowieso völlig leer ist.
      „Ich glaube kaum, dass das nötig ist, Sir Canothan. Danke.“, erwidert sie also etwas steif und der Söldner zuckt entgegen der Kühle in ihrer Stimme zurück.
      Er nickt leicht, will aber nicht nachgeben. „Man weiß nie, Prinzessin.“.
      Damit schiebt er sich an sie vorbei, öffnet knarrend die alte Tür und schreitet mit gezogener Waffe in den Tod.

      Am Himmel brennt die Sonnenscheibe. Sie ist von einem Unheil verkündeten Blutrot und obwohl das Land vom Frühling gesegnet ist, scheint es jetzt in der Dämmerung seltsam bedrohlich.
      Denn am Himmel sammeln sich dunkel, vor Pech gefüllte Gewitterwolken.
      Im Dunst der einstigen Hauptstadt wandelt ein Junge durch die leeren Gassen. Staub und Asche wirbelt auf und die Hitze kocht in den dunklen Steinen, die die Glut während des Tages eingefangen haben. Die zurück gelassenen Ruinen der Stadt sind schwarz und verkohlt, die Armee der Schatten wird sie wohl angezündet haben, bevor sie weiter gereist ist. Aber die Natur hat sich ihr Territorium zurück erobert und jetzt überwuchert Unkraut und Gewächs die Mauerreste und bedeckt die einstigen Zinnen der Stadttürme.
      Der Junge stolpert, fällt zu Boden. Zitternd richtet er sich wieder auf und kämpft sich weiter. Sein strohblondes Gestrüpp an Haaren steht in allen Richtungen ab und die alte Waldläufertunika und die grüne Zipfelmütze sind verschmutzt und eingestaubt von dem langen Marsch, den der Junge hinter sich hat.
      Mit der einen Hand reibt er sich über die rot angeschwollenen Augen und verwischt die Dreckstriemen an den eingefallenen Wangen.
      Dann mustert er angestrengt den Boden und sucht wieder nach den Fußspuren, denen er durch das ganze Land gefolgt ist. Er findet welche und folgt ihnen durch die Gassen.
      Der Knappenschild und die leere Schwerthülle klappern bei jedem Schritt.
      Schließlich führt die Fährte ihn durch einen Torbogen und auf einen Platz. Hoch und ehrfürchtig reckt sich hier ein altes Gebäude in den Himmel.
      Auf den Stufen, die zu der alten Tür führen, stehen sie: die beiden Menschen, die er in den letzten Tagen nur als davon reitende Schemen manchmal im Horizont hatte erkennen können. Im Nachhinein gleicht es einem Wunder, dass er ihnen überhaupt bis hierher hat folgen können, dass er immer wieder aufgeholt hat, obwohl sie zu Pferde unterwegs gewesen sind und er nur zu Fuß. Doch der schlaksige Junge ist im Wald aufgewachsen und hat die Geheimnisse des Spurenlesens erlernt, zudem ist er ein ausdauernder Läufer.
      Wozu ist er nun den ganzen Weg nach Hyrule gelaufen, ist Tag und Nacht unterwegs gewesen, hat all diese Strapazen auf sich genommen, nur um diese einsamen Gestalten auf ihren letzten Weg zu begleiten? Man weiß es nicht.
      Und vielleicht hatte das Schicksal auch etwas nachgeholfen.
      Zelda und Canothan diskutieren kurz, dann geht der Söldner voraus und Zelda stapft etwas missmutig hinterher.
      Li währenddessen machte es sich in seinem Versteck gemütlich und wartete auf ihre Rückkehr.
      ----


      Keines meiner Lieblingskapitel, deswegen kommt noch eins, um den bitteren Geschmack von den Lippen zu bekommen:



      9 Ankunft zu zwei Zeiten

      Bevor er überhaupt kopfüber in der Schneewehe landete und das Kalt seinen Nacken erreichte, bevor er das Brausen des Windes vernahm und bevor die Eiskristalle an seiner Haut leckten – wusste er bereits, dass etwas schief gelaufen war.
      Es war anders als das letzte Mal. Er spürte immer noch seine Anwesenheit, fern, aber dennoch da. Es war nur die entfernte Ahnung, dass etwas anderes verlaufen war, als sie es geplant hatten und das dieser Fehler nicht unbedingt bei ihnen lag sondern im Lauf der Zeit.
      Er richtete sich stöhnend auf und blinzelte die letzten Fetzen der Lichtsäule weg. Langsam aber sicher fand er sich wieder in der Realität zurecht und er konnte sich schwankend aus der Schneewehe kämpfen und sich fluchend vom erstarrten Nass befreien.
      Schnee.
      Wie er ihn hasste! Er sehnte sich nicht zum ersten Mal nach der Gluthitze seiner Heimat. Er hatte es wirklich satt, dieses ständige Weiß zu Gesicht zu bekommen.
      Wie er vermutet hatte, war keine Spur vom Helden der Zeit zu sehen. Er war wie vom Erdboden verschluckt.
      Dafür erkante er seine Umgebung: Bäume, eine Lichtung inmitten eines dunklen Tannenwalds; die vereisten Ufer eines Waldtümpels und die kleine vereinsamte Hütte zwischen einer Baumgruppe.
      Hyrule…
      „Verdammt.“. Ärgerlich kickte Ganondorf durch den Pulverschnee und ließ seinen Zorn freien Lauf. „Was ist diesmal schief gelaufen?!“.
      Aus einer kleinen Erhebung im Schnee schüttelte sich die Fee frei. Flatternd und schimpfend befreite sie ihre schillernden Flügel von Schnee und erhob sich schließlich in die Lüfte.
      „Ganondorf!“. Es war lediglich eine Feststellung; kein Ausruf der Wut und der Angst, kein Wort des Hasses und der Abscheu.
      Erleichterung.
      „Link ist nicht da…“.
      Flattern. Trauern. „Das Schicksal wollte es wohl nicht anders.“.
      „Scheiß auf das Schicksal. Wir brauchen ihn!“.
      Navi ließ sich seufzend auf seine Schulter nieder – dort wo sie normalerweise Link Gesellschaft leistete. „Vielleicht hat er sich wieder verirrt. Oder er ist zwischendurch stecken geblieben… ich weiß es nicht.“.
      „Verflucht.“. Er vergrub die Hände in die rote Flut an Haaren. „Wie sollen wir da jemals etwas erreichen?!“.
      Feenschulterzucken. „Ich schlage vor, wir stellen uns erst mal unter. Dieser Schneesturm macht mich noch wahnsinnig.“:
      Tatsächlich hatten sich die sachten Flocken von eben in einen tosenden Schneesturm verwandelt und der eisige Wind pfiff ihnen nur so um die Ohren.
      Ganondorf kämpfte sich durch die Schneemassen auf Links Hütte zu.
      Er hoffte nur, dass der andere nicht endgültig verloren war.
      Es wäre schade um ihn.

      Link fiel von der Explosion aus Licht in feinen Sand. Der Boden war heiß, fast unangenehm prickelnd, und Wellen aus Salzwasser leckten an seinen Stiefeln. Benommen richtete er sich auf und blinzelte entgegen gleißendes Sonnenlicht. Schwül und heiß lag die Luft auf seinem Gesicht und der Himmel war klar und spiegelblank. Verwirrt schaute er sich um, doch der Ort, an dem er sich befand, war ihm fremd: Ein einsamer Strand mit vereinzelt angespülten Strandgut, mehrere Palmen die hoch in den Himmel schossen und dem kargen Land hinter ihm ein wenig Schatten spendeten. Ein Krebs lief über den heißen Sand und zerrte an einer Muschel, die von einer verspielten Welle vor und zurückgezogen wurde.
      Link stand auf und klopfte sich ab.
      Er befand sich ganz offensichtlich auf einer Insel; das Land hinter ihm war flach und kaum bewachsen und er konnte am Horizont eine zarte Andeutung auf die gegenüber liegende Küste ausmachen. Mittig auf dem Eiland rottete sich eine Baumgruppe zusammen, die ein hohes Steingebäude umgab. Das Gebäude sah mitgenommen aus und der Turm, der sich einmal stolz in den Himmel gereckt haben muss, war halb eingefallen. Dennoch standen die Mauern aufrecht und boten möglichen Schutz vor der Mittagshitze.
      Er machte sich auf den beschwerlichen Weg über den feinen Sand und stolperte auf ein erhöhtes Plateau, dessen Dürrgras sich im Wind wiegte. Dort, im Schatten der Palmen gluckste ein kleiner Süßwasserbach und der erschöpfte Held stürzte sich auf das kühle Nass und trank es in gierigen Schlucken.
      Erst als seinen Durst gelöscht war und er nur der Kühle Willen das pochende Gesicht in den Wogen hielt, hörte er die gedämpften Laute von Schritten.
      Alarmiert schreckte er auf und sprang auf die Füße.
      „Wie kommt es, Fremder, dass du auf meiner Insel bist?“.
      Zelda.
      Sie war genauso schön, wie eh und je, ihre goldenen Haare waren hochgesteckt und verflochten, das schlichte, abgetragene Kleid betonte kaum ihre Figur, stand ihr aber gut.
      Link musste zugeben, dass sein Mund wohl gerade sperrangelweit offen stand.
      „Woher kommst du?“, wollte sie etwas misstrauisch wissen und umklammerte den Wassertrog in ihren Händen wie ein Rettungsanker, der sie vor bösen Geistern schützen sollte.
      Link hatte das Bedürfnis sie zu berühren, sich überzeugen, dass das alles nicht doch nur ein Traum, eine Illusion war… er streckte eine zittrige Hand aus und schloss die Augen.
      Ihre Haut war samten und warm, er spürte eine unbändige Energie, die durch ihre Adern strömte und nach Leben lechzte. Er spürte, wie sie zurück zuckte und er blickte sie an.
      Ihre Blicke, beide in einem funkelnden Blau, trafen sich und sie verstand.
      Zelda umschloss seine Hand mit der ihren und lächelte ein trauriges Lächeln.
      „Willkommen zurück in Hyrule, Held der Zeit. Du hast lange auf dich warten lassen.“.
      ----------

      So, das soll's erst mal gewesen sein.
      Guten Rutsch!
      Nayleen

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]
    • Bin gut gerutscht, du hoffentlich auch?

      Aber ich hab ein bisschen den Überblick verloren, musste mich ordentlich wieder in deine Geschichte reindenken, bis mir die Sache mit den Zeitebenen wieder halbwegs klar war.
      Geschickt gemacht, muss ich wirklich sagen.
      Bitte weiter.

      Veria
      [Veria@Wandermaus /]$ su
      Password:
      [root@Wandermaus /]# mount -a /dev/hda1 /mnt/windows
      [root@Wandermaus /]# cd /mnt/windows
      [root@Wandermaus windows]# rm * -rf

      Software is like sex: it's better when it's free.
    • also ich finde die geschichte total spannend. ich wollte gar nciht mehr aufhören zu lesen und freue mich auf das nächste kapitel.

      ich selbst habe auch angefangen eine zelda geschichte zu schreiben, bin aber noch nciht so weit sie ins internet zu setzten.
    • ich habe jetzt auch angefange deine geschichte zu lesen ;)
      In meiner FF die ich geschrieben habe wohnt Link auch Waldrand xDDD
      Ich finde deine Story echt spannend :) Ich konnte erst gar nicht aufhören zu lesen (bis mich mein mutter vom pc weggeschleppt hat).
      Nochmal: Finde deine Story echt toll ^^
      LG, Doreen
      ps. ich habe blaue Augen muahahahaha :P xD
      Ich bin schön, reich, sportlich und intelligent.

      Was aber besonders auszeichnet, ist meine außerordentliche Bescheidenheit!
    • Ja, ich bin gut gerutscht, danke der Nachfrage. Die letzten Tage war ich im Winterurlaub und konnte mich daher nicht mehr melden, aber hier kommen gleich mehrere Kapital auf einen Schlag, tadaaaaaa:


      Abstrakt:
      10 Die Macht der Jahreszeiten
      Am vierten Tag nach ihrer Ankunft war das kleine viereckige Fenster zugeschneit.
      Ganondorf wachte schlecht gelaunt auf und wusste sofort, dass es passiert war, denn die kleine Kammer war dunkel und eisig. Er schlüpfte aus den Deckenlagen und stolperte erst über einen Stapel Bücher, bis er die Geistesanwesenheit besaß, in der hohlen Hand ein kleines Feuer zu entzünden. Das zögerlich flackernde Licht beleuchtete nur spärlich die voll gestopfte Hütte, aber so konnte sich der Gerudo wenigstens einen Weg durch das Gerümpel bahnen und im Kamin nach Feuerholz suchen. Aber dem Anschein nach hatte er den gesamten Holzvorrat in den letzten Tagen verbraucht.
      „Draußen gibt es noch was“, bemerkte Navi, die den frühen Morgen damit verbracht hatte, das Gerümpel nach Nahrung zu durchsuchen.
      Ganondorf stolperte zur Tür und riss sie auf, nur um sich einer einzigen Schneewand gegenüber zu stehen. Rasch knallte er die Türe wieder zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
      „Ähm… rausgehen ist jetzt etwas ungünstig“, stellte er fest.
      „Hmm?“. Navi hatte sich gerade in den Seiten eines dicken Buchs vertieft und schaute nicht mal auf.
      Ganondorf stapfte mürrisch zu der kleinen Teeküche und suchte nach einer Kanne, um sich mit einem heißen Tee aufzuwärmen. Die Kälte hier war einfach zum verrückt werden.
      Während er noch Kräuter für das heiße Getränk zusammensuchte und aus einem Pot eiskaltes Wasser schöpfte, ließ er die letzten Tage noch einmal Revue passieren.
      Nachdem er hier eingebrochen war, hatte er eine kurze Bestandaufnahme gemacht: Bücher, Bücher, noch mal Bücher. Der Held der Zeit musste hier ausgiebige Studien geführt haben, bevor sie sich im Kerker getroffen hatten. Ansonsten gab es hier wenig. Zwar war die kleine Hütte bis an die Decke mit Gerümpel voll gestopft, doch war dieses Gerümpel wirklich nichts anderes als Gerümpel und somit kaum verwertbar.
      So hatten sie die Zeit damit totgeschlagen, das Dach auszubessern, das wohl im Laufe der Schneezeit eingekracht war; die Bücher nach brauchbaren Informationen zu durchwühlen oder einfach vor einem prasselnden Feuer zu sitzen und zu reden.
      Mit den Stunden war wieder seine Ungeduld zurückgekehrt, sein Verlangen, etwas zu erreichen. Doch die Zeit war voran geschritten, ohne dass etwas passiert war und der Held der Zeit blieb auch weiterhin verschollen. Ganondorf machte sich langsam ernsthafte Sorgen.
      „Schau mal“, Von Navis Leseecke wehte ein Kichern zu ihm rüber. „Hier wollen die einem weismachen, dass Feenstaub Knochenbrüche heilt. Das ist doch Schwachsinn…“.
      „Ich geh raus“, kündigte Ganondorf an und kehrte zu der Tür zurück, fest entschlossen draußen irgendetwas zu erreichen.
      „Tu dir nicht unnötig weh“, rief sie ihm hinterher, nach wie vor belustigt über ihre Lektüre gebeugt.
      Ganondorf riss de Eingangstür auf und die Schneemassen vor dem Haus bebten bedrohlich. Dann rauschte es und Ganondorf sah weiß. Eiseskälte empfing ihn, als die Massen ihn zu überrollen drohten, doch er griff nach seinem Stab und hielt ihn aufrecht.
      Zischend und nur unwillig verdampften die Eiskristalle und die Schmelze bahnte sich einen schmalen Pfad durch das widerspenstige Weiß. Bald konnte sich der Magier mühsam frei wühlen und er stand zitternd aber stolz inmitten einer frostigen Winterlandschaft.
      Still war es in Hyrule geworden. Still und beinahe friedlich; ein wehmütiger Frieden der sich eindämmend über das Land legte.
      Ganondorf kämpfte sich durch den hüfthohen Schnee, blinzelte entgegen dem grellen Licht, das im Gegensatz zum ewigen Dämmer in der Hütte unwirklich hell erschien. Vereinzelte Schneeflocken fanden ihren Weg aus dem grauen Himmel in das stille Land und über die weißen Hügelkuppen wehte ein eisiger Wind.
      Doch der Gerudo war ein Mensch der Sonne und Wärme und so verabscheute er diese Winterlandschaft trotz des Friedens, den sie mit sich brachte.
      Er stapfte weiter, ohne wirklich zu wissen, was er genau wollte, schaufelte mit Händen und Stab Schnee aus dem Weg, zog seinen Mantel enger – und zitterte was das Zeug hielt.
      An einer kleinen Erhebung mitten in einer Lichtung blieb er stehen. Ein seltsames Bauchgefühl, sagte ihm, dass er angekommen war. Er bestieg die Unebenheit vor ihm – ein Baumstumpf vermutlich, der durch Schnee und Eis seine doppelte Größe erreicht hatte.
      Unsicher, was er hier tun sollte, schaute er sich um. Reihen von Bäumen umgaben ihn, doch war der einst so erhabene Tannenwald durch die Schneelast in sich zusammen gesunken und sah jetzt eher verkümmert und einsam aus. Es war, als ob der stolze Forst sich vor seiner eigenen Schuld verbarg und versuchte den Blick des Leidens auszuweichen.
      Ein Schlaf… ein endloser Schlaf…
      In Ganondorf regte sich das Bedürfnis, diesen Wald von seiner Last zu befreien. Nach Monaten in einer Welt bestehend aus Weiß und Grau und nach Jahren voller Schmerz und Hass, Kälte und Verderb, sehnte sich der König der Gerudo nach Leben. Er sehnte sich nach den Anblick von Grün und sprießender Lebensfreude, nach Ebenen mit wispernden Grasmeeren und Wälder mit rauschenden Baumkronen. Er vermisste das Glucksen von Schmelzbächen und das Flüstern des Windes, der die Saat des Frühlings in den Tag raus trägt, vermisste das Summern der Insekten und die kühlen, prasselndes Tropfen eines Sommergewitters – und während er dies noch dachte, erhoben sich seine Arme wie von selbst und reckten den Stab der Jahreszeiten in den blicklosen Himmel.
      Augenblicklich verbanden ihn alle Schnüre der Welt, er war Teil des Netzes, das alles und jeden umspann und die Struktur der unbändigen Natur entsprach. Unbewusst ließ er sich von seinem irdischen Körper los, fächerte seinen Geist auf, breitete sich in fliegender Geschwindigkeit aus. Er hangelte sich an den Schnüren des Lebens entlang, bis sein wacher Geist sie alle umgab; das Grün des Lebens, die tanzenden Grasmeere, die rauschenden Baumkronen, die glucksenden Bäche und der Frühlingswind – all dies lag unter der dämpfenden Decke des Schlafes, doch es war am Leben, es atmete, es wartete.
      Die Hände um den Stab umkrampften sich – und dann ließ er all diese unbändige Energie aus ihm heraus. Die Wut, der Hass – sie tröpfelten durch seine Adern, strömten gegen die Blockade, die er sich selbst um sein Herz errichtet hatte und klopften gegen seine Beharrlichkeiten; bis sie sie schließlich mit einem tosenden Geräusch durchbrachen und ungehemmt durch den Stab und in das Netz des Lebens schossen, wie eine plötzliche Lebensbegierde einen schon tot geglaubten Leib.
      Die Schnüre zerbrachen fast an der Energie, die sie plötzlich durchströmte, doch sie hielten stand und leiteten die Kraft weiter in die drohenden Schatten, die das Land eingekesselt hatten….
      Und die Schatten zerflossen und ließen nach Monate langer Dunkelheit endlich Sonnenlicht in das Goldene Land.

      Unten auf der Lichtung öffnete Ganondorf überwältigt die Augen. Der Duft von blühenden Geranien und die summenden Laute von unermüdlichen Insekten hatten ihn aus seiner Trance gerissen und konfrontierten ihn jetzt mit einer neuen Wirklichkeit:
      Frühling.
      Über und unter und um ihn herum herrschte ein reges Treiben. Blumen sprossen gierig nach Sonnenlicht und tausend Schmetterlinge tanzten um ihre Blütenkelche; Schnee schmolz zu Rinnsälen von Schmelzwasser, die wiederum zu kleinen Bächen und Flüssen anschwollen; ein kräftiger, lebendiger Wind fegte durch rauschende Blätter und in den Bäumen zirpten die ersten Vögel.
      Freudetrunken von dieser schier endlosen Lebensfreude stolperte Ganondorf von seiner Stellung – es war tatsächlich ein Baumstumpf gewesen, an dessen Seite sich jetzt die ersten Schneeglöckchen kringelten – und taumelte in das jetzt hüfthohe Gras. Er ließ sich in das duftende Grün fallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und betrachtete die ziehenden Wolken am glasklaren Himmel – und Ganondorf war zum ersten Mal seit sehr langer Zeit ein glücklicher Mann.


      Ähem... gleich weiter. Bevor man weiterlese, beachte man die Jahreszeit in Hyrule zu Zeldas Ankunft...
      Kapitel 11&12

      Hyrules Zukunft

      11 Hyrules Zukunft I ~ Die Insel
      Link folgte Zelda zu einer windschiefen Hütte an der Flanke des ehernen Gebäudes. Der spärliche Schatten der dürren Bäume spendete überraschend viel Kühle, ein kleiner, zitternder Wind ließ Link in seinen noch feuchten Kleidern sogar frösteln.
      „Wohnst du hier?“, fragte Link etwas überrascht, als das Mädchen einen Vorhang aus Tang beiseite schob und Anstalten machte, in die kleine Zufluchtsstätte einzutreten.
      „Viel mehr bleibt mir auf dieser Insel ja nicht“, erwiderte sie etwas säuerlich und Link erkannte wieder einmal, dass die neue Zelda sich immer noch von der, die er einst gekannt hatte, unterschied. Nur wusste er diesmal nicht, ob ihn diese Tatsache eher amüsierte oder traurig stimmte.
      „Was ist mit-“.
      „Der Zitadelle der Zeit?“. Sie blieb stehen und sah ihn tief dringend an. „Selbst in meiner ärgsten Not würde ich mich davor hüten, dieses Heiligtum zu entehren.“.
      Link schnappte nach Luft und starrte zurück auf das steinerne Gebäude.
      „Das ist die Zitadelle der… aber… wie… das kann doch nicht… das Meer?“. Verdattert sah er erst sie, dann wieder die Umgebung an. Wie konnte dies nur Hyrule sein? Sein Hyrule, in das er aufgewachsen und gelebt hatte…– eine Insel!
      Zelda schaute weg und stellte den Wasserkrug vorsichtig auf einen etwas missratenen Tisch ab.
      „Es hat sich nun mal viel verändert, seit – seit du verschwunden bist.“.
      „Verschwunden?! Was beim-“.
      Er ließ sich auf einen Hocker sinken und starrte fassungslos Löcher in die Luft. Sein Blick wanderte zu seinen Händen, die zitternd und unbeständig Halt an dem windschiefen Tisch suchten.
      Ihr Anblick wartete mit einer neuen bösen Überraschung.
      Link sprang wie von der Tarantel gestochen auf und betastete sich hektisch, fuhr sich durch die Haare und rieb verzweifelt seine Hände.
      „Meine Hände, meine… ich… Zelda! Was ist mit mir?!“. Entgeistert starrte er auf sich hinab. Ein feiner Schimmer bedeckte seine kräftige Heldenstatur und innerhalb dieses Leuchtens war sein Körper glanzlos und durchsichtig wie Glas. Panik durchrieselte ihn; seine ganze, heile Welt und die mühsam errichteten Naturgesetzte waren plötzlich wie eine Seifenblase zerplatz. Jetzt fand sich der Held der Zeit in einer grausamen Wirklichkeit wieder, die sein schieres Vorstellungsvermögen auf den Kopf stellte.
      „Beruhige dich, Junge. Kein Grund zur Panik“.
      „Kein Grund zur Panik?!“, japste Link fast hysterisch und fuhr weiterhin fort seine Finger und Unterarme zu reiben.
      Zelda legte ihre Hand auf seine Schulter und drängte ihn zurück auf den Stuhl. Sie selbst setzte sich auf die Tischplatte und sah ihn ernst an.
      „Du hast wahrscheinlich eine Zeitreise hierhin gemacht, nehme ich an.“.
      Link nickte schwach. Zelda seufzte.
      „Schau, jede Zeitreise fordert ihren Tribut. Normalerweise nimmt sie dir ein Teil deiner Zeit oder auch eine andere Gabe. Aber wenn du sie ihn bestimmte Bahnen zwingst und sie versuchst, nach deinem Willen zu beugen, wird sie mehr verlangen. In deinem Fall war das wohl dein irdischer Körper. Zumindest ein Teil davon.“.
      Der Held der Zeit saß immer noch betroffen da und wusste nicht, was er sagen sollte. Das Mädchen lächelte ihm aufmunternd zu und wandte sich schließlich der kleinen Küche zu, die sie sich wohl im Laufe der Zeit zusammen gebaut hatte.
      „Tee?“. Als ihr Gast nicht weiter reagierte, zuckte sie mit den Schultern und begann mit Kessel und Kräutern herum zu fuhrwerken.
      Jetzt, wo er sich von seinem ersten Schock etwas erholt hatte, konnte Link sich in der kleinen Hütte umsehen. Nebst Küche und Tisch standen noch ein Bett, ein Regal voller Strandfundstücke und eine kleine Kommode mit einem einzigen zerfledderten, schwarz gebundenen Buch. Ein Vorhang aus denselben Tangsträhnen der Eingangstür trennte das Hauptzimmer von einer kleinen Vorratskammer ab.
      Ansonsten hatte Zelda keine weiteren Besitztümer und es sah auch nicht so aus, als ob sie jemals Besuch empfangen würde. Abgesehen davon, dass es wahrscheinlich keinen mehr gab, der sie hätte besuchen können.
      Wie im Widerspruch zu seinen letzten Gedanken war plötzlich die Stimme eines Kindes zu hören.
      „Mama, Mama – an der Westküste habe ich ein Nest gefunden… das sind bestimmt Albatrosse, das war nämlich ganz riesig!“. Ein Junge stürmte in das Haus und hüpfte Energie geladen zu Zelda.
      Er war klein und schlaksig, strohblondes Haar fiel ihm in wirren Strähnen über die Augen, die in einem seltsam lebendigen Blau erstrahlten.
      Sie wandte sich von ihrem Tun ab und beugte sich zu den Jungen, um ihn sachte zu umarmen.
      „Still, Kleiner. Ich werde es mir später ansehen…“.
      Erst jetzt wurde dem Jungen der Gast gewahr, der die Szene stumm beobachtet hatte.
      „Mama, wer ist das?“, fragte das Kind ängstlich und drückte sich Schutz suchend gegen ihre Seite.
      Wortlos folgte sie den Blick des Jungen und sah Link an, als wartete sie darauf, dass er diese Frage selbst beantwortete. Doch dann beugte sie sich doch wieder zu dem Kind und drückte ihm sachte ein Kuss auf die Stirn. „Gehst du schon mal vor? Ich komme gleich nach. Ich muss nur kurz was bereden.“.
      Zu schüchtern, um ihr in Gegenwart eines Fremden zu widersprechen, nickte der Junge langsam und tapste mit gesenkten Blick an Link vorbei – am Türrahmen wagte er dann doch einen Blick auf ihn, dann wandte er sich eilig ab und rannte davon.
      „Wer ist das?“.
      Zelda antwortete nicht. Sie goss den Kräutersud aus der Kanne in eine zersprungene Tasse und kam damit an den Tisch, wo sie sie vor Link stellte.
      „Du musst dich beeilen, sonst tropft alles raus“, entschuldigte sie sich, als die Tasse leckte und eine Wasserlache sich langsam begann auszubreiten.
      Link griff nach der Tasse, doch seine Hand zitterte so sehr, dass er es nicht schaffte, sie an die Lippen zu heben. Er blickte Zelda an.
      „Was ist hier passiert?“.
      Sie wich seinem Blick aus. „Du warst lange weg, das ist alles.“.
      „Wie lange?“.
      „Ziemlich lange.“.
      Er zwang sie, ihn anzusehen. „Zelda, wie lange?“.
      Sie blickte ihn an und in ihren Augen las er Bitternis. „Um die tausend Jahre.“, flüsterte sie.
      Link fluchte und stand auf, nur um dann unruhig auf und ab zu gehen. Doch er fand keine Worte, um seine Gefühle auszudrücken.
      Wieder versuchte Zelda ihn mit einer Handgeste zu beruhigen, dieses Mal erfolglos.
      „Verdammt! Ich… sag, es war der Schatten, der Hyrule überflutet hat, nicht?“.
      Sie neigte leicht den Kopf. „Nein. Es war der andere… wie heißt er gleich?“.
      „Ganondorf?“.
      Sie nickte. „Er hat es nicht mehr ausgehalten.“.
      „Ausgehalten?“.
      „Seit dem du verschwunden warst, stand für uns Fragmentträger die Zeit still. Zwar lebten wir weiter, doch verging für uns keine Sekunde. Das Schicksal hat auf den Helden der Zeit gewartet, denn ohne ihn war es nicht bereit fort zu schreiten. Aber ja, ohne dich ist die Mission gescheitert. Der Schatten hat gewonnen, die goldenen Länder sind zerstört. Diese Insel ist alles, was von Hyrule übrig geblieben ist.“. Sie lächelte bitter. „Und das auch nur wegen der Zitadelle. Bis jetzt konnte ich mich in ihren Schutz verbergen, aber ich weiß nicht, für wie lange noch. Es wird sicherlich nicht mehr dauern, bis er mich endgültig finden wird. Ich bin schon zu lange auf der Flucht gewesen.“.
      Betroffen setzte Link sich wieder. Eine grausige Nachricht nach der anderen! Was war bei seiner letzten Zeitreise nur schief gelaufen? Und wie, bei den Göttinnen, sollte er das wieder zu Recht biegen?
      „Sie sind also noch da? Also, Ganondorf und der Schatten?“.
      „Bestimmt. Irgendwo da draußen. Vielleicht bekriegen sie sich noch, vielleicht haben sie es auch schon längst aufgegeben. Ich weiß es nicht.“.
      Link seufzte gequält und griff wieder nach der Tasse. Dieses Mal schaffte er es, ein paar Schlucke daraus zu trinken, doch schmeckte der Sud so grauenerregend, dass er angeekelt den Mund verzog.
      „Gibt es überhaupt noch Hoffnung?“.
      „Nicht in dieser Zeit, Link, nicht in diesem Hyrule. Du musst zurückkehren und dort dein Bestes geben.“.
      Entmutigt stellte Link seine leere Tasse ab und betrachtete die verblichenen Muster auf dessen Außenseite.
      „Aber was macht das für einen Sinn zu kämpfen, wenn ich doch weiß, dass alles so endet? Was macht es für einen Unterschied, jetzt, wo ich den Lauf des Schicksals kenne?“.
      Sie sah ihn eindringlich an. „Sag so etwas nicht. Das Schicksal ist kein Maß, an dem man sich richten sollte. Ein weiser Freund von mir sagte einst, dass das Schicksal niemals festgelegt sei. Nur feige Menschen würden sich daran festhalten, um ihrer Verpflichtung zu entgehen...“.
      Zornig schaute Link auf. „Und wo ist dieser Freund von dir jetzt?“.
      Zelda blinzelte. „Tot.“, murmelte sie. „Er ist im Kampf gegen den Schatten gestorben.“.
      Der Held der Zeit schnaubte. „Da hast du dein wunderbares Schicksal.“.
      Das Mädchen schaute traurig auf ihre Tasse und nippte etwas an dem Gebräu, doch auch sie schien von ihrem Tee nicht sonderlich angetan. Sie drehte sich wieder zu ihren alten Freund, der jetzt halb zusammengesunken am Tisch saß, die durchsichtigen Hände im Gewirr aus strohblondem Haar verborgen. „Ich möchte, dass du es versuchst, Link. So rettest du vielleicht nicht diese Welt, aber zumindest die deine. Die, die eigentlich hätte sein sollen.“.
      „Ich bin so müde Zelda. So schrecklich müde. Ich kann nicht mehr kämpfen…“. Sein Kopf sackte ein und er drückte verstimmt seine Stirn gegen die Holzplatte.
      „Ich möchte, dass du dir etwas ansiehst. Kommst du?“.


      Wundervoll, ich liebe diese Kapitel... *an den hebeln den schicksals rummach* ... gehts sofort weiter:


      12 Hyrules Zukunft II ~ Das Geschenk
      Er murrte etwas Unverständliches, dann stand er dennoch auf und folgte ihr aus der Hütte. Sie führte ihn vorbei an die zerbrochenen Stufen der Zitadelle, durch einen Hain mit verdorrten Apfelbäumen, entlang des kleinen Bachs, der als einziger die Wiesen der Insel durchfloss. Immer gen der sinkenden Sonne, die jetzt feurig rot den Horizont in Flammen setzte.
      Irgendwann wich das Gras unter seinen schlürfenden Schritten sandigem Untergrund.
      Sie stolperten eine Düne hoch und fanden sich am Weststrand wieder.
      Kitschig glühte der Sonnenball am Himmel und zeichnete seinen Pfad in den Wellen. Im schwindenden Licht spielte der kleine Junge von eben am Strand. Die Stiefel zurück gelassen und die Leggings bis an die Knie hochgekrempelt, spritzte er durch das Wasser und lief den Wellen davon, nur um sich danach frech wieder vorzuwagen.
      „Wer ist das?“, wiederholte er die Frage von vorhin.
      Sie schauten dem Jungen eine Weile zu, wie er sein Spiel fortsetzte, bis er stolperte und in eine heran rollende Welle fiel. Sein schallendes Gelächter hallte zu ihnen rüber und zauberte der Prinzessin ein scheues Lächeln auf die Lippen. „Mein… Sohn.“.
      Tausend Fragen brannten Link auf den Lippen – doch er stellte sie nicht. Selbst die eine nicht.
      „Li!“.
      Der Junge drehte sich um und sie winkte ihn ausgelassen zu. Er jauchzte und hüpfte auf sie zu. Jetzt in seiner trauten Umgebung wagte er sich, den Fremden keck anzusehen.
      „Wer bist du?“, fragte er unverblümt und so sehr Link sich dagegen sträubt – auch auf seine Lippen stahl sich ein leises Lächeln. „Ein Freund“, antwortete er und wieder tat sich etwas in seinem Herzen, gegen das er sich so lange gewehrt hatte.
      Aus Angst es zu verlieren.
      „Mach die Augen zu“, forderte Li Link auf. Der Held tat wie geheißen und ihm wurde etwas in die Hand gedrückt. Als er die die Lider wieder aufschlug, sah er das, was seine Finger längst erfühlt hatten: eine kleine, gewundene Muschel mit abgebrochener Spitze.
      „Schenk ich dir“, sagte der Junge.
      „Danke.“.
      Seine Hand umschloss das Geschenk und die abgebrochene Spitze drückte gegen den Handballen.
      Als Li sich wieder seinem Spiel widmete und sein ausgelassenes Kreischen über die einsamen Dünen hallte, ergriff die Prinzessin wieder das Wort.
      „Er ist die Hoffnung, die du suchst, Link. Die einzige. Mag sein Leuchten auch in dieser Welt längst erloschen sein, so hat es in deiner Zeit erst angefangen.“. Sie sah ihn an. „Hyrule braucht ihn. Hyrule braucht dich.“.
      Der Held der Zeit blickte Gedanken verloren auf den spielenden Jungen. Die Hand tastete wieder nach der kleinen Muschel und fuhr über die zarten Windungen.
      „Wenn du schon nicht für Hyrule kämpfen willst, dann wenigsten für ihn. Er hat dieses Schicksal nicht verdient.“. Ihr Blick wurde bittend.
      „Okay“, flüsterte er schließlich leise. „Ich möchte es versuchen.“.
      „Ich danke dir“. Sie nickte kaum merklich, als hätte seine Entscheidung nur ihre Voraussage bestätigt. Link hätte sich niemals dagegen entschieden. Nicht hier, nicht so. Der Held der Zeit kapitulierte nicht.
      „Ich möchte, dass du den Jungen mitnimmst.“.
      „Was?! Er hat dort nicht zu suchen, wo ich herkomme. Meine Zeit ist voller Tod und Leid und ein Junge in seinem Alter sollte niemals mit so was konfrontiert werden. Das will ich ihm nicht antun.“.
      „Ich weiß“, sagte sie und er war sich nicht sicher, auf was sich das genau bezog. „Aber hier ist es nicht besser. Außerdem hat er es schon einmal überlebt.“.
      Link hob die Augenbrauen und setzte zu einer Frage, aber Zelda führte unbeirrt fort.
      „Vielleicht war es das Triforce, das dich zu mir brachte, damit wir reden können, vielleicht auch nur ein seltsamer Zufall – aber nun musst du deinen Heimweg antreten. Reise zurück in die Vergangenheit, zurück zu deinem ursprünglichen Ziel. Ich werde dort sein. Zusammen werden wir siegen.“.
      Immer noch durchzogen Zweifel ihn, er wusste nicht, ob er schon bereit war, seinem Geschick entgegen zu treten.
      Ihm blieb keine Wahl.
      „Ich weiß nicht, ob ich es bis dahin schaffe… bereits dreimal versuchte ich mich an einer Zeitreise und dreimal bin ich gescheitert.“.
      Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Nennst du unser Treffen ein Scheitern?“.
      „Nein, aber-“.
      „Hör zu, Held der Zeit. Deine Gabe ist ungeheuerlich und sie gehört nur dir, dir allein. Wenn du sie nicht beherrschen vermagst, sag mir, wer dann?“.
      Link senkte den Kopf. „Ist das jetzt ein Abschied? Was wenn wir uns nie wieder sehen? Ich meine… in der Vergangenheit wirst du mich einfach vergessen haben. Was, wenn du mich als deinen Feind siehst?“.
      Sie langte zu ihrem Nacken und fingerte dort einen Augenblick an einem Verschluss.
      „Hier“. Sie reichte ihm die baumelnde Kette mit dem Medaillon.
      Link stutzte. „Das ist doch…“ Ehrfürchtig öffnete er den kleinen Riegel und klappte den fragilen, runden Anhänger auf:


      Bitte, Zelda! Erinnere dich!
      Such das Triforce!


      „Mein Geschenk! Du hast es all die Jahre aufbewahrt!“, frohlockte es ihm mit einem kleinen Jauchzen. Zelda grinste.
      „Ja, es hat mir so manchen Umweg beschert.“.
      Link wechselte von ihr zu dem zierlichen Kleinod in seiner Hand. „Du hast dich tatsächlich auf die Suche gemacht? Hast… hast du es gefunden?“.
      Sie nickte mit dem Kopf, wandte sich dann aber wortlos an das rauschende Meer. Die Sonne hatte inzwischen längst den Horizont überschritten und das Tageslicht schwand mit jedem Atemzug mehr, nur um der Nacht zu weichen.
      „Vielleicht ist es besser, wenn du das mein Früheres-Ich fragst.“, meinte sie schließlich und legte ihm die zierlichen Hände um die seinen, dass er das Medaillon fest umschlossen hielt.
      Daraufhin wandte sie sich zu ihrem Sohn und auch wenn ihre Stimme nur zittrig an seine Ohren wehte, horchte er auf und blickte zu ihr rüber, als sie nach ihm rief.
      Er watschelte zu ihnen rüber und er sah erst seine Mutter dann den Fremden an und ihm war bewusst, dass die Zeit des Spielens vorbei war. Die beiden Menschen sahen ihnen stumm und ernst an und er begriff.
      „Wohin gehen wir?“.
      „Link wird dich zurück bringen. In die Zeit vor der Einsamkeit. Erinnerst du dich an Joe und Fimble? Und an Merrin? Dorthin wird er dich bringen.“. Obwohl alle Anwesenden sich der Lüge bewusst waren, nickte Li langsam. „Warum?“.
      „Ich möchte nicht…“ Sie stockte und suchte nach den richtigen Worten. „Du sollst das Ende nicht erleben, mein Sohn. Ich möchte, dass du das Leben bekommst, das du verdienst.“.
      Link wurde der versteckten Wahrheit hinter diesen Sätzen gewahr, der endgültige Abschied zwischen dem Schweigen. Er sah eine einsame Träne, wie sie ihren Weg über ihre Wange fand und seine Hände verkrampften sich.
      Sie hat aufgegeben.
      Der Junge schien wenigstens teils die Bedeutung dieses Abschieds zu verstehen, denn er warf sich nach vorne und umarmte sie heftig.
      „Ich will nicht ohne dich gehen…!“.
      Sie erwiderte seine Umarmung kurz, dann löste sie sich sachte, aber bestimmt.
      „Du musst.“. Sie schob Li zu den Helden der Zeit und der Ältere nahm den Jüngeren fest in den Armen. Wie eine schützender Mantel, der ihn vor all dem kommenden Unglück schützen sollte.
      Beide Helden sahen seltsam verloren darin aus.
      „Viel Glück.“, sagte sie.
      Der Abschied klang noch in seinen Ohren, als er die Augen schloss und sich auf den Weg zurück in seine Zeit machte. Und während er die goldene Macht knapp über seine Seele beschwor und sich bereit machte, diese schreckliche Zukunft hinter sich zu lassen, blieb das Bild von ihrem Gesicht in seinen Erinnerungen und er wünschte sich, wünschte sich so sehr, dass die Rettung seines Hyrules auch gleichzeitig die des ihren bedeutete.
      Aber dem war nicht so.


      *Seufz* Das ist ungelogen ein Meisterwerk, das muss ich bei all meiner BEscheidenheit zugeben. Als zusatz wieder einen kleinen Film, diesmal schön langweilig, aber dafür gibt es so ziemlich das Bild wieder, das ich mir im Kopf von der Insel gemacht habe:
      de.youtube.com/watch?v=TPRplPioNfQ

      Das soll erst mal reichen.
      cya
      Nayleen

      Edit: Thx @Luciotion, ist mir noch nie aufgefallen -.-

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Nayleen ()

    • sher gute Kapitel, auch wenn ich mich nicht mehr genau daran erinnern kann was es mit dem Medallion auf sich hatte. Und warum kann sich wohl Li noch an Merrin und die anderen erinnern??? zja das werde ich ja villeicht in den nächsten Kapiteln erfahren

      ein kleiner Verbesserungsvorschlag: die Stelle an der Zelda eine Träne über die 'Backe' rollt. Dort würde ich eher Wange schreiben. Ist mir ein paar mal aufgefallen in der ganzen geschichte
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
      - Albert Einstein -