Lieblingslied II

    • The Eighties Matchbox B-Line Disaster - Mission From God
      So langsam aber sicher frage ich mich, wie abhängig ich eigentlich nach diesem Song bin. Ich höre ihn pro Tag - ungelogen - um die 50Mal und kriege einfach nicht genug. Diese Stimnme, dieser Wortwitz dieser Cheeysfaktor, ganz nah am Kitsch, aber eben nur nah und deshalb umso genialer.

      Das xte Dog Fashion Disco Sideproject, seit März 2011 allerdings ebenso aufgelöst wie die anderen Ableger Polkadot Cadaver und Alter Boys. Lediglich Shaolin Death Squad bleibt noch übrig und - steng genommen - auch die Circus Of The Ded Squirrels, auch wenn die nun nicht direkt ein Sideproject sind.
      Zum Song nochmal:
      Nun ja 2:35 Sekunden Godmode. Überhören? Unmöglich. Möglicherweise das bisher intensivste Kleinod diesen Jahres. Psychobilly trifft auf....ja....Dog-Fashion-Disco Sound? Sagen wir Psychobilly trifft auf AvantGarde, obwohl....ach man. Schwer. Jedenfalls geh ich regelmäßig ab, wenn der Song losmarschiert =D Hab auch schon ganz viel Leute mittlerweile mit diesem Juwel angesteckt, Tendenz steigend ^^ Denn das Teilchen wird man bei mir noch lange hören <3
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    • Oomph! - Beim Ersten Mal Tut's Immer Weh

      Angehört, Text sofort mit etwas Persönlichem verknüpft und voilà! - ich kann nicht damit aufhören, es hoch und runterlaufen zu lassen. Überhaupt höre ich gerade verdammt viel Oomph!, sehr gerne auch Labyrinth, aber das hier hat's mir einfach angetan.
      Das Video dazu ist thematisch ziemlich interessant; hätte ich beim Hören nie vermutet.
      Do you fear death, pup?
    • KMFDM - Under Satan
      Äußerst unbekannter Albumsong von der strittigen "Money" LP von '92. So eines dieser Stücke, welches schnell untergeht, wenn man zu schnell weiterskipt. Der Titel ist selbstironisch zu werten, denn KMFDM geben sich hier geradezu besessen und rippen in äußerst dreister Weise gleich 4 Songs in Einen. Wie kommen sie nur dazu? Na klar, Bessenheit! Satan hat wieder zugeschlagen! Und trotzdem kommt dabei etwas gänzlich neues dabei Heraus, was auch noch unhöflich-gut ist. oO So verstecken sich hier bekannte Vocalfetzen von "More & Faster", "Sex on a Flag","Godlike" (ausschließlich auf diesem Stück in der erweiterten Version!), "Die Now Live Later" und "Conquer your House" von Excessive Force. Prescht btw unglaublich nach vorne. Laut auf Autobahnen hören! Richtig fettes Ding, schwer cool und für einen Fan wie mich geradezu glückseelig. Und kackendreist xD Aber für ein derart gutes Fünffach-Remake (oO) alle Sterne, de ich geben kann :3 Eine vergessene Hymne. Und auch wenns garantiert niemals live gespielt werden wird: Derzeit mein Lieblingsstück meiner Lieblingsband. >>
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    • Mogwai - George Square Thatcher Death Party
      Schwierig zu sagen, was Mogwai für eine Musik machen und welche Gefühle sie in mir weckt. Es fiel mir auch nicht wirklich leicht, mich für dieses Lied zu entscheiden, im Grunde hätte ich alle aufzählen können. 'Hardcore will never die but you will' ist ohnehin ein Brett, vor allem der Bonustrack.
      Zur Musik: Manchmal ruhig (z.B.: Letters To The Metro), manchmal schnell (wie bei George Square Thatcher Death Party), aber immer melancholisch und befreiend? Lieder wie White Noise oder Death Ray spielen sich in einem komplett anderen Universum ab, hab' ich das Gefühl. Extrem abgehoben, schwebend einfach, aber tonnenschwer forciert. Das dürfte wohl an dem recht agilen Schlagzeuger liegen, der der ganzen Musik einen Touch von Bodenständigkeit verleiht. Ein weltklasse Album von einer weltklasse Band. Unbedingt auschecken.
    • Peaking Lights - Tiger Eyes (Laid Back)
      Und zack! - Neue Band entdeckt. Okay, eigentlich is es nur ein Ehepaar. Soundtüftler aus Kanada, die alte Instrumente und Elektronikgeräte neu zusammensetzen und dazu allerhand dazu mischen: Hall, Reverses, Knarz und eine ganze Menge Chill. Das Ergebnis klingt wie en psychedelischer, verwaschener Cocktail aus Dub, Post-Punk, Trip-Hop und Field Recording. Von allem etwas. Eine derart innovative Zusammensetzung, ganz ohne klassische Synthies, habe ich noch erlebt. Dazu die göttliche feministische Stimme, irgendwo zwischen Gina X und Miss Kittin. Okay eher Gina X. Total sphärisches Chillbrett. Muss man im Sommer, draußen hören. Nicht vor 18-19 Uhr. Dann entfaltet es seine ganze Wirkung und macht den Sommerabend zu einem unvergesslich Klangerlebnis. Ich bin schwer begeistert <3 (und brauche unebdingt das dazugehörige Album *o*)
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    • KMFDM - Rules (Reapplied Mix)
      8-minütiges Monstrum an Musik. In Sachen Vielfältigkeit beinahe unübertreffbar in der KMFDM-Geschichte...und um Längen besser als der etwas bodenlose Original-Mix. Lyrisch befinden wir uns mitten in einem Krieg gegen einen namenlosen, aber offenbar nicht gerade leichten Gegner. Die Staatsmacht verpulvert Ihre Soldaten wie Streichhölzer zum Kerzenanzünden. Der Song bescheibt in seinen Stropfen immer wieder die Sichtweise der Soldaten des Staates mitten während des Gefechts, welche die Befehlsgewalt ausführen, ohne, dass sie überhaupt wissen, warum sie das eigentlich tun. Sie sind nur zum Kämpfen da. Keine Information - denn diskutieren tut man mit den Politikern, nicht mit Soldaten. Die Soldaten sehen, wie Ihre Landsmänner fallen und bereiten sich auf ihr baldiges Ableben vor. Während die Soldaten innerlich Todesangst haben, sieht die Regierung (in diesem Fall die Minister), nur den Sieg oder die Niederlage, aber das Schicksal der einzelnen Soldaten ist unbedeutend. Für den wichtigen Sieg werden sämtliche Regeln des (amerikanischen) Gesetzes fallengelassen, es herrscht ja Ausnahmezustand und da ist alles zulässig. Ein klarer Song gegen die so ziemlich größte Lüge der Menschheit: den Patriotismus. Auf dem Höhjepunkt gebracht, als der wütende Minister einen Anruf erhält wo ihm migeteilt wird, dass die Schlacht immer noch nicht gewonnen ist. Der ärgert sich natürlich über alles. Also wird jeder freie Mann in einen (laut diesem Stück naheliegenden) offenbar aussichtlosen Krieg geschickt - es geht ja um das Wohl des Landes, nicht um Schicksal Einzelner. Ironisch dazu die Musik, welche in einigen Pasagen trotz der ernsten, metapherischen Lyrics regelrecht funky daherkommt (inkl. Trompetensolo) und dem ganzen Stück letztendlich die Krönung aufsetzt.
      Auf dem fliegenden Teppich
      Zur Hölle und zurück
      Mit ausführlichem Bericht
      Unter bleiernem Himmel
      Barrikaden verdunkeln das Licht
      Kopflose Soldaten in der Schlacht
      Insekten in Todeszuckungen
      Im Angesicht verlöschender Gestirne
      Verlassen uns alle Hoffnungen
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    • Vor zwei Wochen hab ich CD's von meinem Freund durchstöbert und habe wirklich gute Lieder gefunden, darunter das Lied das ich seither ständig höre, egal ob im Auto (da aber besonders gern^^), zu Hause oder wenn ich iwo unterwegs bin über den MP3-Player :) Es heißt Should've Known von Cosmic Gate. *-*

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    • [KMFDM] - OK-ZTEIN-OK
      Ohne große Worte. Das hat mich mal komplett umgehauen.
      Per Kopfhörer via Anlage hören. Bläst das Gehirn weg.
      Schwer, wirklich schwer großartig, obgleich eigentlich relativ simpel konstruiert. Abr das ist es ja gerade. Läuft zu mehr als vier Billiarden prozent zum 25.10. im Auto.
      Und rums. Ich schwitze in der Wohnung.
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    • Between The Buried And Me - Colors (2007)
      I - Foam Born: The Backtrack / The Decade Of Statues
      II - Informal Gluttony
      III - Sun Of Nothing
      IV - Ants Of The Sky
      V - Prequel To The Sequel
      VI - Viridian
      VII - White Walls


      Ein Stück Musik, unterteilt in 7 Segmente.
      BTBAM haben hiermit ein Meisterwerk avantgardistischen Songwritings geschaffen, an dem sich wohl jede andere Band messen muss, die eine ähnliche Schiene fahren möchte.
      Vom ruhigen Anfang von The Backtrack zur technischen Raserei von The Decade Of Statues über das stark exotische Intro von Informal Gluttony - geschmückt mit einem unglaublich atmosphärischen 'Refrain' - zum psychedelischen Endteil hin und abgeschlossen durch einen Percussionpart, der in das Drumsolo überführt welches Sun Of Nothing einleitet.
      Der erste Song des Albums, der wirklich absolut unberechenbar ist. Der fette Anfangspart weicht bald einem Akustikriff, das den kompletten Mittelteil des Lieds prägen soll. Aber nicht, ohne vorher nochmal mit einem - auf einen rasenden Metalpart folgenden - Polkarhythmus (inklusive Lalala-Falsettgesang) einige Leute zu verwirren. Gute 3 bis 4 Minuten im Mittelteil wird auf Aggression verzichtet, um musikalisch das Gefühl zu vermitteln, hilflos auf die Sonne zu / in seinen Tod zu schweben. Alles gipfelt dann in einem Schrei, der sich in Ants Of The Sky hinüberzieht. In etwa das Gegenstück zu Sun Of Nothing, wird hier mehr auf musikalische Darbietung gesetzt während die Vocals an vielen Stellen ausbleiben.
      Und gerade wenn man glaubt, man hätte den Song durchschaut schmeißt einem die Saitenfraktion mit Banjos Bluegrass vor die Füße.
      Nach zwei eher abenteuerlichen Songs, ist die erste Hälfte vom (teils unglaublich melodischen) Prequel to the Sequel sehr 'straight-forward' gehalten. Inwiefern man das halt bei der Zahl an Tempowechseln behaupten kann. Ab der 5 Minuten Grenze liefert Tommy seine beste Patton Imitation ab, bevor Adam Fisher hilft, den Song ausklingen zu lassen. Sehr starke Performance.
      Viridian ist ein Ambientstück, das (wenn man mal davon absieht, dass Dan Briggs hier seine Basskünste richtig zur Schau stellen darf) eigentlich nur als Intro für das beinahe 15 minütige Endsegment White Walls dient.
      In selbigem ziehen BTBAM alle ihre Register, eine Bandhymne zu schaffen - nicht zuletzt auch wegen dem textlichen Content. Der Song behandelt künstlerisches Schaffen aus Sicht des Künstlers - den Willen, einer Masse, die Stangenware verlangt etwas einzigartiges zu bieten statt nur zu auf Pfaden zu gehen, die andere bereits betreten haben.
      Auf einen (bemerkenswerten) Build-Up folgt der eindeutige Höhepunkt des Songs und zugleich Abschluss des Albums. Das Wort 'episch' wird inflationär oft verwendet, in erster Linie wenn es nicht passt. Aber die zweite Hälfte von White Walls ist definitiv als solches zu beschreiben - alleine weil alle möglichen Fäden (Vocals, Lyrics, Musik, Konzept) beeindruckend zusammengeführt werden.
      This is all we have when we die. It's what's left of us when we die. We will be remembered for this. Gefolgt von dem letzten massiven Breakdown in dem der Songname immer wieder aus vollster Kehle geschrien wird. Solos vom Gitarrenduo Waggoner/Waring bilden ein beinahe 4 minütiges Abklingen, bevor Colors so endet wie es begann: mit einem leisen Klavierpart.

      Ja, wie man dem Text eindeutig entnehmen kann ist das Album an sich sehrwohl in einzelne Songs unterteilt. Wie man aber (hoffentlich) auch rausgelesen hat, gehen die Songs nahtlos ineinander über und bieten so über 65 Minuten Spielzeit vielleicht 5 Sekunden Stille. Und die sind nicht zwischen den Songs. Dieses Album wurde so konzipiert, dass es die besten Ergebnisse liefert, wenn man es als ganzes hört.
      Was ich hier anmerken muss ist, dass alle beteiligten Musiker absolute Topleistungen auf diesem Album bringen. Tommy Rogers beherrscht verschiedenste Gesangsarten perfekt, bekommt vom Growl bis zum Falsetto alles hin und spielt nebenbei auch noch alle Klavier- und Synthieparts. Die Gitarrenfraktion spielt technischste Riffs und abartigste Rhythmenwechsel mit einer unglaublichen Leichtigkeit runter und wie man z. B. am Ende von White Walls deutlich hört, dient Dustie Waring nicht nur dazu, Paul Waggoner eine Grundlage zu geben wahnwitzige Solos und Leads zu spielen sondern ergänzt ihn verdammt gut, wenn es darum geht sich Soloduelle zu liefern.
      Dan Briggs muss hier schonmal dafür genannt werden weil a) er nicht nur Gitarrenlinien doppelt und b) tatsächlich hörbar ist sondern mit einem eigenen Stil spielt und die Musik ständig bereichert. Bleibt noch Blake Richardson übrig. Dieser Mensch ist sowohl technisch als auch Geschwindigkeit betreffend ein verdammtes Tier (ab 1:35, leider mit Studio-Tonspur).
      Colors liegt schon ein paar Jahre zurück und BTBAM haben seitdem auch ein Full Length (The Great Misdirect, 2009) und eine EP (The Parallax: Hypersleep Dialogues, 2011) veröffentlicht, aber beide können meiner Meinung nach Colors nicht das Wasser reichen obwohl sie deutlich weniger Experimente im Songwriting beinhalten.
      Führt zwar zu einem einheitlicheren Sound und bedingt mehr Atmosphäre aber besonders TGM hat meiner Meinung nach ein paar Stellen, wo Längen deutlich spürbar werden und die Musik zu reinem Selbstzweck bzw. einem Jam verkommt (besonders im abschließenden 18 Minütigen Swim to the Moon).
      Colors leidet unter solchen Problemen nicht. Jedes Riff, jedes Solo, jeder Break, jeder Rhythmuswechsel wirkt genauestens kalkuliert. Man kann zu jeder Zeit nachvollziehen, welchen Zweck welcher Part erfüllt. Das Gesamtkonzept geht vollkommen auf. Eine avantgardistische Reise durch die Musikwelt, die sowohl technisch, als auch strukturell und emotional bis zum letzten Ton durchdacht und geladen ist? Bitte mehr davon.
      Ich klinge hier vielleicht wie der Fanboy schlechthin, aber I shit you not. Colors ist eines der Alben, die ich ohne zu zögern als 'Perfekt' bezeichnen würde - ich wüsste nicht, wie man dieses Werk verbessern könnte. Ein großartiges Beispiel für ein Album das mehr ist als bloß die Summe der darauf enthaltenen Songs.
      Es ist ein absolutes Meisterwerk.
      Schlusswort: Manche Menschen werden behaupten, dass dies Lärm wäre; dass die Künstler an Hyperaktivität und/oder ADS leiden und sich endlich mal entscheiden sollten welchen Stil sie machen wollen und vielleicht auch mal Riffs/Ideen länger als 10 Sekunden nutzen sollten. Diese Menschen sind Idioten. Danke für die Aufmerksamkeit. ;)

      [size=5]Schlusswort II: Sieht jetzt nach Wall of Text aus aber man glaube mir, ich habe mich wirklich kurz gehalten. Ich könnte über dieses Album / die Musik, die mir viel bedeutet Stunden am Stück reden.[/size]
      Top 4™ Siegfried

      established 2007

      Ich bin wirklich viel, aber nicht euer Freund.

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    • Skillet - Don't wake me

      Momentan hab ich eher so eine Rock angehauchte Phase. Normalerweise bin ich eher Hip Hop Anhägerin. Aber ich hör eigentlich so ziemlich alles.
      Dieses Lied beschreibt so ziemlich meine jetzige Situation. Naja, ich will da jetzt nicht so viel drauf eingehen. Aber Skillet is wirklich ne geile Band. Auf jeden Fall empfehlenswert.

      Chromeo - Bonaried Lovin

      Oh Gooott! Ich liebe dieses Lied einfach. Es bietet sich perfekt für Locking an. (Falls sich jemand fragt was das ist: Locking ist ein Tanzstil der zu Hip Hop gehört.) Da ich sowieso im Moment nur noch am Tanzen bin, eignet sich dieser Song ziemlich gut.
    • Neil Diamond - Holly Holy
      Das Lied fängt so ruhig an und endet so bombastisch. Ich liebe es. Bin momentan eh total auf dem Neil Diamond Trip, aber das ist echt sein bestes Lied. Mit Abstand.
      Und der Chor am Schluss... *fällt in Ohnmacht*
    • Original von Infinite
      Between The Buried And Me - Colors (2007)
      I - Foam Born: The Backtrack / The Decade Of Statues
      II - Informal Gluttony
      III - Sun Of Nothing
      IV - Ants Of The Sky
      V - Prequel To The Sequel
      VI - Viridian
      VII - White Walls


      Ein Stück Musik, unterteilt in 7 Segmente.
      BTBAM haben hiermit ein Meisterwerk avantgardistischen Songwritings geschaffen, an dem sich wohl jede andere Band messen muss, die eine ähnliche Schiene fahren möchte.
      Vom ruhigen Anfang von The Backtrack zur technischen Raserei von The Decade Of Statues über das stark exotische Intro von Informal Gluttony - geschmückt mit einem unglaublich atmosphärischen 'Refrain' - zum psychedelischen Endteil hin und abgeschlossen durch einen Percussionpart, der in das Drumsolo überführt welches Sun Of Nothing einleitet.
      Der erste Song des Albums, der wirklich absolut unberechenbar ist. Der fette Anfangspart weicht bald einem Akustikriff, das den kompletten Mittelteil des Lieds prägen soll. Aber nicht, ohne vorher nochmal mit einem - auf einen rasenden Metalpart folgenden - Polkarhythmus (inklusive Lalala-Falsettgesang) einige Leute zu verwirren. Gute 3 bis 4 Minuten im Mittelteil wird auf Aggression verzichtet, um musikalisch das Gefühl zu vermitteln, hilflos auf die Sonne zu / in seinen Tod zu schweben. Alles gipfelt dann in einem Schrei, der sich in Ants Of The Sky hinüberzieht. In etwa das Gegenstück zu Sun Of Nothing, wird hier mehr auf musikalische Darbietung gesetzt während die Vocals an vielen Stellen ausbleiben.
      Und gerade wenn man glaubt, man hätte den Song durchschaut schmeißt einem die Saitenfraktion mit Banjos Bluegrass vor die Füße.
      Nach zwei eher abenteuerlichen Songs, ist die erste Hälfte vom (teils unglaublich melodischen) Prequel to the Sequel sehr 'straight-forward' gehalten. Inwiefern man das halt bei der Zahl an Tempowechseln behaupten kann. Ab der 5 Minuten Grenze liefert Tommy seine beste Patton Imitation ab, bevor Adam Fisher hilft, den Song ausklingen zu lassen. Sehr starke Performance.
      Viridian ist ein Ambientstück, das (wenn man mal davon absieht, dass Dan Briggs hier seine Basskünste richtig zur Schau stellen darf) eigentlich nur als Intro für das beinahe 15 minütige Endsegment White Walls dient.
      In selbigem ziehen BTBAM alle ihre Register, eine Bandhymne zu schaffen - nicht zuletzt auch wegen dem textlichen Content. Der Song behandelt künstlerisches Schaffen aus Sicht des Künstlers - den Willen, einer Masse, die Stangenware verlangt etwas einzigartiges zu bieten statt nur zu auf Pfaden zu gehen, die andere bereits betreten haben.
      Auf einen (bemerkenswerten) Build-Up folgt der eindeutige Höhepunkt des Songs und zugleich Abschluss des Albums. Das Wort 'episch' wird inflationär oft verwendet, in erster Linie wenn es nicht passt. Aber die zweite Hälfte von White Walls ist definitiv als solches zu beschreiben - alleine weil alle möglichen Fäden (Vocals, Lyrics, Musik, Konzept) beeindruckend zusammengeführt werden.
      This is all we have when we die. It's what's left of us when we die. We will be remembered for this. Gefolgt von dem letzten massiven Breakdown in dem der Songname immer wieder aus vollster Kehle geschrien wird. Solos vom Gitarrenduo Waggoner/Waring bilden ein beinahe 4 minütiges Abklingen, bevor Colors so endet wie es begann: mit einem leisen Klavierpart.

      Ja, wie man dem Text eindeutig entnehmen kann ist das Album an sich sehrwohl in einzelne Songs unterteilt. Wie man aber (hoffentlich) auch rausgelesen hat, gehen die Songs nahtlos ineinander über und bieten so über 65 Minuten Spielzeit vielleicht 5 Sekunden Stille. Und die sind nicht zwischen den Songs. Dieses Album wurde so konzipiert, dass es die besten Ergebnisse liefert, wenn man es als ganzes hört.
      Was ich hier anmerken muss ist, dass alle beteiligten Musiker absolute Topleistungen auf diesem Album bringen. Tommy Rogers beherrscht verschiedenste Gesangsarten perfekt, bekommt vom Growl bis zum Falsetto alles hin und spielt nebenbei auch noch alle Klavier- und Synthieparts. Die Gitarrenfraktion spielt technischste Riffs und abartigste Rhythmenwechsel mit einer unglaublichen Leichtigkeit runter und wie man z. B. am Ende von White Walls deutlich hört, dient Dustie Waring nicht nur dazu, Paul Waggoner eine Grundlage zu geben wahnwitzige Solos und Leads zu spielen sondern ergänzt ihn verdammt gut, wenn es darum geht sich Soloduelle zu liefern.
      Dan Briggs muss hier schonmal dafür genannt werden weil a) er nicht nur Gitarrenlinien doppelt und b) tatsächlich hörbar ist sondern mit einem eigenen Stil spielt und die Musik ständig bereichert. Bleibt noch Blake Richardson übrig. Dieser Mensch ist sowohl technisch als auch Geschwindigkeit betreffend ein verdammtes Tier (ab 1:35, leider mit Studio-Tonspur).
      Colors liegt schon ein paar Jahre zurück und BTBAM haben seitdem auch ein Full Length (The Great Misdirect, 2009) und eine EP (The Parallax: Hypersleep Dialogues, 2011) veröffentlicht, aber beide können meiner Meinung nach Colors nicht das Wasser reichen obwohl sie deutlich weniger Experimente im Songwriting beinhalten.
      Führt zwar zu einem einheitlicheren Sound und bedingt mehr Atmosphäre aber besonders TGM hat meiner Meinung nach ein paar Stellen, wo Längen deutlich spürbar werden und die Musik zu reinem Selbstzweck bzw. einem Jam verkommt (besonders im abschließenden 18 Minütigen Swim to the Moon).
      Colors leidet unter solchen Problemen nicht. Jedes Riff, jedes Solo, jeder Break, jeder Rhythmuswechsel wirkt genauestens kalkuliert. Man kann zu jeder Zeit nachvollziehen, welchen Zweck welcher Part erfüllt. Das Gesamtkonzept geht vollkommen auf. Eine avantgardistische Reise durch die Musikwelt, die sowohl technisch, als auch strukturell und emotional bis zum letzten Ton durchdacht und geladen ist? Bitte mehr davon.
      Ich klinge hier vielleicht wie der Fanboy schlechthin, aber I shit you not. Colors ist eines der Alben, die ich ohne zu zögern als 'Perfekt' bezeichnen würde - ich wüsste nicht, wie man dieses Werk verbessern könnte. Ein großartiges Beispiel für ein Album das mehr ist als bloß die Summe der darauf enthaltenen Songs.
      Es ist ein absolutes Meisterwerk.
      Schlusswort: Manche Menschen werden behaupten, dass dies Lärm wäre; dass die Künstler an Hyperaktivität und/oder ADS leiden und sich endlich mal entscheiden sollten welchen Stil sie machen wollen und vielleicht auch mal Riffs/Ideen länger als 10 Sekunden nutzen sollten. Diese Menschen sind Idioten. Danke für die Aufmerksamkeit. ;)

      [size=5]Schlusswort II: Sieht jetzt nach Wall of Text aus aber man glaube mir, ich habe mich wirklich kurz gehalten. Ich könnte über dieses Album / die Musik, die mir viel bedeutet Stunden am Stück reden.[/size]


      Bought this shit. Ohne Scheiß, die Beschreibung war einfach zu geil. ;)