Die Legende der Acht Herren

    • So, es geht weiter...
      Warum lesen das so wenige :(
      --------------------------------------------------
      Auf einmal sah er wieder etwas. Er konnte das Mondlicht sehen, das durch ein Fenster in den Raum drang. War das alles wirklich nur ein Traum gewesen? Es schien so realistisch. Ihm war, als könne er immer noch Ganondorfs Stimme hören. Erleichtert blies er die Luft aus seinen Lungen. Er war zurück, zurück in der Realität, wo sein Vater ihn nicht erreichen konnte. Noch nicht.
      Die ganze restliche Nacht machte er kein Auge mehr zu. Nicht nur weil er über das, was er schon erlebt hatte und über das, was ihm noch bevorstand nachdachte, sondern auch aus Angst, wieder in einem solchen Traum zu landen. Er war froh, dass in diesen Raum Licht drang. Als er über seine Angst vor der Dunkelheit nachdachte, schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Das ist doch lächerlich, sagte er sich selbst. Ich bin doch kein Kind mehr! Er hatte schon lange den Grund vergessen, warum er sich vor dunklen Räumen fürchtete. Aber jetzt fiel es ihm wieder ein. Er konnte sich an fast nichts mehr aus seiner Kindheit erinnern. Nur noch daran, alleine in völliger Dunkelheit gestanden zu haben. Bis ein Licht auf ihn zukam und ihn mit sich nahm. Dieses Licht war eine Laterne gewesen, die seine spätere Ziehmutter getragen hatte. Die Zeit verging, als er immer mehr versuchte, sich an weitere Details aus seiner Vergangenheit zu erinnern. Zum Beispiel, wie seine Mutter ausgesehen hatte. Ihm blieben nur Vermutungen. Sie musste sein schwarzes Haar und dieselben blauen Augen gehabt haben. Wie sie wohl gewesen war?
      Irgendwann wurde er von Taya aus seinen Gedanken gerissen. »Du bist schon wach?« »Was? Ähm, ja. Aber noch nicht lange.« Ihm war nicht wohl dabei, Taya zu belügen. Aber er war noch nicht bereit, über seinen Vater zu reden. Mittlerweile hatte er sich damit abgefunden, dass in seinen Adern dasselbe Blut floss, aber alles andere war zu privat. Vielleicht würde er Taya irgendwann davon erzählen. »Wirklich nicht?« Taya musste wohl spüren, dass etwas nicht stimmte… »Wenn ich es doch sage.« Zwar strafte ein herzhaftes Gähnen seinerseits seine Worte Lügen, aber Taya ging nicht weiter darauf ein. Leise, um ihre anderen Reisegefährten nicht zu wecken, standen sie auf, zogen sich an und gingen nach unten. Anju war schon auf und arbeitete mit Yoran in der Küche, dabei mochte es vielleicht grad Viertel nach Sechs sein. Anjus Arbeit bestand eigentlich nur aus Anreichungen, denn das Kochen übernahm Yoran. Er huschte von einem Ort zum anderen, schmeckte dort etwas ab, legte hier noch etwas Feuer nach.
      Er schien in seiner Arbeit richtig aufzublühen. Von dem verschlossenen Jungen, den sie am Abend vorher kennengelernt hatten, war nichts mehr zu sehen. »Es ist seine einzige Leidenschaft.« Xerac drehte sich ruckartig um. Es war nur Kafei, der lautlos hinter sie getreten zu sein schien. Xerac atmete auf. »Habe ich euch erschreckt? Das tut mir leid.« »Schon in Ordnung. Ich bin bloß noch nicht ganz wach.«, antwortete Xerac. »Wenn ich dich so ansehe, scheint das ein wenig untertrieben zu sein. Du siehst aus, als hättest du überhaupt nicht geschlafen.« »Sehe ich so schlimm aus?«, versuchte Xerac zu scherzen. »Ich habe übrigens schon mit dem Fahrer gesprochen. Er nimmt euch gerne mit.«
      »Das ist schön. Aber… Sind in Termina alle solche Frühaufsteher?« »Nur diejenigen, die arbeiten. Also fast alle.«, lachte Kafei. Mittlerweile hatte Yoran auch von seiner Arbeit aufgesehen und fröhlich ein »Hallo!« herübergerufen.
      »Ist das wirklich noch Yoran?« »Es ist wirklich schade, dass er nicht immer so ist. Eigentlich müssten wir ihn den ganzen Tag am Kochen halten, aber soviel Essen könnten wir niemals unterbringen.« Sie sahen ihm noch eine Weile zu und kosteten ab und zu sogar – auf seine Aufforderung. Er war wie neugeboren.
      Pünktlich zum Frühstück standen auch Laron und der Maskenhändler auf (»Nennen wir es eine innere Uhr.«). Danach erkundeten sie Unruh-Stadt. Sie schlenderten durch die Geschäfte in West-Unruhstadt, spielten sich durch die Vergnügungsbuden in Ost-Unruhstadt, … Gegen Mittag fanden sie sich wieder am Gasthof ein. Mit leeren Mägen und deutlich leichteren Geldbeuteln. Nach dem üppigen Mittagessen waren wenigstens erstere wieder voll.
      Anschließend traf auch schon der Fahrer am Gasthof ein und holte die Waren ab. Taya erkannte den Fahrer sofort wieder. Es war der ehemalige Hühnerzüchter der Romani Ranch, sein Name war Grog. Nach den Ereignissen um den Mond schien er seinen Erstberuf an den Nagel gehängt zu haben. Auf der Gänze des Weges schien sich das gesamte Gespräch nur um Link zu drehen und nur zwischen Taya und dem Fahrer abzuspielen.
      Laron, der Maskenhändler und Xerac schwiegen. Xerac hatte sogar einen Grund: Er war ganz einfach eingeschlafen. Sein Körper forderte seinen Schlaf und bekam ihn auch. Und dieses Mal wurde er nicht von Ganondorf heimgesucht. Die Strecke war nicht sehr eben, doch das schien Xerac nicht zu spüren. Als er wieder erwachte, waren sie schon am Ikana Canyon.
      »Was? Wir sind schon da?«, fragte Xerac ein wenig verschlafen. »Den Rest schafft der Wagen nicht, den müssen wir zu Fuß gehen. Wenn ihr alle mit anpackt, ist es leichter.« Also schnappte sich jeder etwas von der Ware und sie folgten dem Händler zu einem schmalen Höhlenpfad. »Der wurde erst vor ein paar Jahren geschaffen.«, erklärte er Taya, die den Pfad nicht kannte. Der Pfad war nicht gerade kurz und es ging ziemlich bergauf. Als sie oben anlangten, schwitzten und keuchten sie alle.
      »Was ist da eigentlich alles drin?«, beschwerte Xerac sich über das Gewicht der Kisten. »Nichts Besonderes. Hauptsächlich Lebensmittel, ansonsten nur verschiedene kleine Dinge.«, war die Antwort.
      Xerac sah sich ein wenig um. Es war nicht schwer zu erraten, wo der Forscher wohnte. Es war das einzige Haus inmitten von Ruinen. Hinter einer imposanten Mauer konnte man das Schloss aufragen sehen, in dem der Forscher die Legende gefunden haben soll.
      Grog stutzte. »Seltsam… Normalerweise sieht man ihn immer draußen und seine Tochter auch.« »Vielleicht ist ja was passiert?«, sprach der Maskenhändler den Verdacht aller aus.
      Sie gingen auf das Haus zu. Die Kisten ließen sie dort stehen. Hier gab es niemanden, der sie stehlen könnte. Sie klopften gegen die Tür. Keine Antwort. Auch nach erneutem Klopfen war nichts zu hören. »Ist etwa wirklich etwas passiert?«, fragte Taya besorgt. »Hoffen wir es nicht.«, sagte der Maskenhändler, während er an der Tür zog. Zu ihrer Überraschung ging sie sogar auf. Auf dem Tisch, den sie sofort sehen konnten, lag ein handgeschriebener Brief.
      Xerac las ihn laut vor: »Ihr seid zu spät, Herr des Lebens… Wieder einmal zu spät… Besucht mich doch in der Schlossruine. Wenn Ihr Euch traut!« Der Brief war nicht unterschrieben. »Sie wurden entführt?!«, rief Taya erschrocken aus. Während Taya hysterisch wurde, blieb Xerac vollkommen ruhig. Zuerst sprach er ihren Fahrer an. »Ihr bleibt hier. Das, was ich jetzt tun werde, könnte gefährlich werden.« Grog nickte und Xerac wandte sich zum Gehen. Laron, der Maskenhändler und Taya wollten ihm folgen. »Nein. Das betrifft nur mich.« Er erntete heftigen Protest. »Was ist, wenn dir etwas passiert? Wer soll dir dann helfen?«, schallte es sogleich aus dreier Kehlen.
      Eine hitzige Diskussion entbrannte, die Xerac nur verlieren konnte. Fünf Minuten später zogen sie zu viert in Richtung der Ruine des Schlosses von Ikana. Zum Glück brauchten sie nicht den Umweg über den Brunnen nehmen, denn der Forscher hat einen Weg gefunden, das Haupttor zu öffnen. Xerac schlug vor, sich direkt zum ehemaligen Thronsaal zu begeben. Da Taya bereits dort gewesen war, flog sie voraus. Kaum hatten sie die alte Halle betreten, schloss sich die Tür und ließ die Freunde in völliger Finsternis zurück.
      So schien es Xerac zunächst, bis er sah, dass über ihm es ein Lichtpunkt schwebte. Es war Taya. »Ich bin nicht nur eine Fee, sondern auch eine Lampe.«, scherzte sie. »Herzlich willkommen in meinem kleinen Reich!« Die Stimme kam von dort, wo der Thron stand. »Wer bist du?«, rief Xerac zurück. »Könnt Ihr mich nicht sehen, Herr des Lebens? Habt Ihr Angst im Dunkeln?« Xerac stutzte. Woher wusste er das? »Aber der Gast ist König, ist es nicht so?«
      Er klatschte zweimal und an den Seiten des Raumes wurden Vorhänge empor gezogen. Kurz waren sie geblendet, doch ihre Augen gewöhnten sich schnell daran. Sofort sah Xerac seinem Gegenüber in die Augen. »Yoran?!« »Ihr habt also schon meinen missratenen Bruder kennengelernt?« »Dann musst du Yeran sein.« »Exakt. Aber ich ziehe meinen neuen Titel vor.« »Und der wäre?«, fragte Taya verächtlich. »Nicht so vorlaut, kleine Fee. Ich rede mit dem Herrn des Lebens, nicht mit dir!« Taya wollte auf Yeran losgehen, doch Xerac hielt sie zurück. »Ehemals war ich Yeran, dann der Meister der Verzweiflung. Doch seit neuestem bezeichne ich mich als Herr der Verzweiflung, denn der werde ich schon bald sein!« Xerac verzog keine Miene. Jetzt hatten sie zwar einen Herrn gefunden, aber leider einen der falschen Partei. »Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie überrascht ich war, als ich erfuhr, dass Ihr der Herr des Lebens seid. Ihr, der Sohn eines Halbdämons…« »Er mag mein Vater sein, doch sein Erbe trage ich nicht!« »Seid Ihr da sicher? Ich habe eine leichte Möglichkeit, das herauszufinden.« »Welche? Glaubst du, ich fürchte mich vor deinen Tricks?« Vorbei war es mit der Höflichkeit. »Zweifelst du an meiner Macht? Was denkst du, wer dir diesen Traum schickte? Das war ich!«
      Xerac verstand nun, warum er geglaubt hatte, die Verzweiflung selbst zu spüren, als wäre sie ein lebendes Wesen. »Und jetzt habe ich eine weitere phänomenale Entdeckung gemacht!« »Welche?« »Ich vermute nicht, dass einer der Anwesenden bereits von einem Trank mit dem Namen »Blut des Teufels« gehört hat…« Taya zitterte. »Doch nicht… Der dunkle Trank, der das Böse in einem Menschen freisetzt? Es gibt ihn wirklich?« »Ja, es gibt ihn!« Er deutete auf einen Becher direkt neben ihm. »Er steht hier, direkt neben mir. Genug, um dein Erbe wachzurufen, Xerac…« Xerac schwieg. »Also, leugnest du dein Erbe immer noch? Oder sollen wir es auf einen Test ankommen lassen?« Hinterlistig waren seine Worte, doch er traf den schwachen Punkt Xeracs. Dies war seine Chance, allen zu beweisen, dass er anders war als Ganon! »Teste mich doch! Es gibt nichts Böses in mir, dass du wachrufen könntest!«
      Laron flehte Xerac noch an, es zu lassen, doch es war zwecklos. Er war nicht mehr davon abzubringen. Selbstsicher schritt er auf Yeran zu, der ihm den Becher reichte. »Leere ihn. Leere ihn bis auf den letzten Tropfen, dann werden wir bald wissen, zu welcher Seite du wirklich gehörst!« Xerac besah sich die Flüssigkeit. Sie war schwarz und dickflüssig. Der Duft, den sie verströmte, war verführerisch. Er zögerte noch den Bruchteil eines Augenblicks lang, dann setzte er den Becher an die Lippen und trank. Laron wandte sich im selben Moment ab.
      --------------------------------------------
      Lesen, denken, kommentieren ^^
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Ewig habe ich gewartet und jetzt endlich... ich freu mich mal wieder was von dir zu hören :)
      Aber jetzt zur Kritik:
      Mal wieder sehr nett beschrieben. Diesmal drückst du dich auch sehr schön aus, auch wenn man jetzt teilweise denken könnte, dass es jemand anders geschreiben hat. Und an Absätzen kann ich diesmal wirklich nicht meckern. Sehr schön! Ist jetzt wirklich sehr übersichtlich geworden.
      Etwas negatives finde ich diesmal wirklich nicht. Dabei hab ich's mir dreimal durchgelesen 8o
      Na denn schreib rasch wieder, ich brauch was zu lesen!!
    • Als der Becher leer war, ließ Xerac ihn achtlos fallen. Er spürte, wie sich das »Blut des Teufels« einen Weg in seinen Magen brannte und fraß. Erneut fühlte er grenzenlosen Schmerz, doch diesmal war er mit dem Gefühl der Macht verbunden. Eine Macht, die Xerac überraschte. Der Schmerz zwang ihn in die Knie. Fassungslos sahen Taya und der Maskenhändler zu. Leise fragte Taya Laron: »Was ist mit seiner Aura?« Larons Stimme zitterte, als er antwortete. »Sie… verändert sich. Wird dunkler, bösartiger…« »Ihr Göttinnen, bitte helft!«, flehte Taya. Sie hatte versagt. Sie war seine Schutzfee, aber dennoch so hilflos…
      Xerac fühlte sich, als würde er aus einem tiefen Schlaf erwachen. Als würde etwas in ihm sich regen, aus den Tiefen seiner Seele erheben und ihn schützen, ihm helfen. Er fragte sich, warum er sich solange dagegen gewehrt hatte. Dieses Gefühl war atemberaubend… Sein Körper fühlte sich so stark an wie nie, er spürte große Macht in sich. Eine dunkle Macht… aber eine befriedigende…
      Seine Gefährten sahen, wie er sich aufrichtete, einen markerschütternden Schrei ausstieß und wieder nach vorne sank. Yeran schwieg noch immer. Dann stand Xerac auf und drehte sich um. Yeran beachtete er nicht. Er sah seine ehemaligen Gefährten an. Zuerst Taya. Dann Laron. Als sein Blick auf den Maskenhändler fiel, stutzte er einen winzigen Augenblick lang, dann fing er an zu lachen. »Lauft, wenn ihr leben wollt. Andernfalls werde ich euch töten müssen…« Seine Stimme war eiskalt. Während seines Sprechens konnte man seine Eckzähne sehen, sie waren länger als gewöhnlich. In seinen Augen brannte ein dunkles Feuer…
      Die Angesprochenen rührten sich nicht. Niemals würden sie ihn im Stich lassen wollen. Als Xerac den Widerstand wahrnahm, schritt er langsam auf Laron zu. Er erwartete, dass er einen Schritt zurückweichen würde, doch nichts geschah. Als er direkt vor Laron stand, grinste er. »Ich glaube, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt… Verschwindet, solange ihr es noch könnt…« Dann schlug er so fest zu, wie er konnte. Die Wirkung war überwältigend. Laron verlor das Gleichgewicht, taumelte nach hinten und stürzte. Als er wieder hochblickte, sah Xerac den flehenden Blick Larons. »Xerac… Komm wieder zu dir… Ich bitte dich…« Ohne ein weiteres Wort schritt er zurück zu Yeran. Erst die Worte, die er jetzt sprach, verleiteten die drei zur Flucht. »Ich bin ihrer überdrüssig… Ich überlasse sie dir.« Jetzt war für Taya und Laron klar, dass Hopfen und Malz verloren war. Sie eilten so schnell es ging aus der Halle. Der Maskenhändler verharrte noch einen winzigen Augenblick lang. »Damit habe ich nicht gerechnet…« Dann ging auch er.
      Vor dem Schloss von Ikana blieb Laron stehen. »Was machen wir jetzt?« Er stellte die Frage einfach in den Raum, erwartete gar keine Antwort. Doch Taya wollte antworten. Aber die Worte wollten nicht über ihre Lippen. Einzig der Maskenhändler war noch in der Lage zu sprechen. »Lasst uns das später bereden. Gehen wir jetzt zuerst zum Forscher.« »Der wurde doch entführt!« »Das glaube ich nicht. Oder habt ihr mehr gesehen als ich?« Erst jetzt erkannten sie, was er meinte. Sie hatten den Forscher nicht bei Yeran gesehen. War der Zettel eine Lüge gewesen? Sie gingen zurück zum Haus. Schon von weitem kam ihnen Grog entgegen. »Da seid ihr ja!« Er stutzte. »Wo ist denn die Schlafmütze?« Keine Antwort. Er sah darüber hinweg und erzählte gleich weiter. »Der Forscher ist ja wieder aufgetaucht. Er und seine Tochter waren nur oben bei der Quelle gewesen.« Yeran hatte sie also tatsächlich reingelegt. Sie gingen an dem Fahrer vorbei, ins Haus hinein. Ein schneller Blick, doch niemand war zu sehen. »Vielleicht im Keller?« Sie stiegen die kurze Treppe hinab. »Hallo!« Und wurden sofort freundlich begrüßt. Taya wollte keine Zeit verlieren, sie fragte direkt: »Was wissen Sie über das »Blut des Teufels«?« Auf diese simple Frage gab es zur selben Zeit drei Reaktionen. Laron zuckte zusammen, der Maskenhändler reagierte gar nicht und der Forscher wich einen Schritt zurück und stieß dabei seinen Tisch um. »Warum fragen Sie mich so etwas?« »Weil Xerac, unser Freund, seiner Wirkung ausgesetzt ist!« Tayas Stimme war nüchtern, feststellend. »Das ist unmöglich! Dieses Gemisch ist nicht existent!« »Leider doch.« »Ich weigere mich, das zu glauben!« »Sie sollen es nicht glauben, Sie sollen uns helfen!« »Was müsst ihr denn über dieses… dieses Teufelsgebräu wissen?« »Eigentlich nur, wie man seinen Zauber brechen kann.« »Ich kenne keinen Weg. Euer Freund hat Glück, wenn er dadurch zum Dämon wurde.« »Wie können Sie so etwas nur sagen?!« »Es ist wahr. Ansonsten wäre er gestorben. Besitzt man ein Herz, das völlig frei vom Bösen, wirkt dieser Trank wie Gift. Andernfalls weckt dieses Gebräu die dunkle Seite der Seele.« »Das ist ja schrecklich. Gibt es wirklich keine Möglichkeit, den Trank unwirksam zu machen?« »Ihr müsst selbst eine finden. Ich kenne keine. Und da der Trank lange Zeit für nicht existierend angesehen wurde, ist so etwas gewiss unbekannt.« Mehr konnten sie bei dem Forscher nicht über den Trank herausfinden. Daher ließen sie ihn mit seinen Forschungen allein.
      Ohne ein Ziel zu haben, liefen sie den Pfad wieder runter und verließen den Ikana Canyon. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder in den Ebenen von Termina waren. Aber sie liefen weiter. Sie wollten so viel Abstand wie möglich von dem Ort haben, an dem Xeracs Erbe erwacht war. Aber sie wussten nicht, wohin. Sie irrten in den Ebenen von Termina umher, erst spät abends entschieden sie sich für einen Ort. Zurück nach Unruhstadt wollten sie gehen, vorerst bei Anju und Kafei unterkommen. »Sagte Yeran nicht, er sei der Herr der Verzweiflung? Vielleicht… vielleicht ist Yoran dann der Herr der Hoffnung…« Erneut hatte Laron mehr zu sich selbst gesprochen. »Es wäre möglich. Auf jeden Fall sollten wir ihm von seinem Bruder erzählen.« Auf schnellstem Wege gingen sie in den Gasthof. Am Empfang stand Kafei. »Ihr seid ja schon wieder hier! Wo ist denn Xerac?« »Keine Zeit, wo ist Yoran? In der Küche?« Ohne eine Antwort abzuwarten, liefen sie schon dorthin. Er war auch dort, rührte gerade in einem Topf und kostete. Als er die drei sah, blickte er auf. »Was macht ihr denn schon wieder hier? Wolltet ihr nicht zum Canyon?« »Da waren wir auch. Und wir haben deinen Bruder getroffen.« Der Kochlöffel fiel Yoran aus der Hand. Er versank in der Suppe, die im Topf vor sich hin kochte. Er fluchte. »Mist!« Vorsichtig fischte er den Löffel aus dem Topf. Dann wandte er sich wieder den Freunden zu. »Was hat er gesagt? Wie geht es ihm? Was hat er solange gemacht?« »Langsam an. Ihm haben wir es zu verdanken, dass Xerac nun ein Günstling der Finsternis ist.«
      »Wieso… Ich verstehe nicht ganz…« »Dein Bruder ist ein Diener der Finsternis, der Meister der Verzweiflung. Jedenfalls noch. Irgendwann wird er nämlich der Herr der Verzweiflung sein. Und jetzt hat er Xerac dazu gebracht, das »Blut des Teufels« zu trinken.« »Das… kann ich nicht glauben… Er ist doch mein Bruder! Er würde so etwas nie tun!« »Er hat es schon getan. Deshalb ist Xerac auch nicht bei uns. Er hätte uns getötet, wären wir nicht geflohen.« »Bitte, bringt mich zu Yeran! Ich muss mit ihm reden!« »Bist du verrückt?! Ihm ist nicht mehr zu helfen!« »Vielleicht… vielleicht kann ich aber Xerac helfen…« Verständnislos sah Taya Yoran an. »Wovon sprichst du?« Nur Laron meinte zu wissen, wovon er sprach. »Weißt du etwa, dass du magische Kräfte hast?« »Ja. Ich kann anderen Leuten ihre Hoffnung, ihr Selbstvertrauen zurückgeben. Nur bei mir funktioniert es nicht.« Alle drei sahen sich an. War er tatsächlich? »Yoran, ich habe berechtigten Grund zu der Annahme, dass du der Herr der Hoffnung bist, einer derjenigen, die wir suchen. Du musst uns unbedingt begleiten.« »Das werde ich bestimmt tun. Allein um Xerac und meinem Bruder zu helfen…«
      Die Nacht verbrachten sie noch im Gasthof. Anju flehte Yoran an, zu bleiben, doch sie biss auf Granit. Er hatte sich entschieden, mit Laron, Taya und dem Maskenhändler zu ziehen. Die Folge: Anju verbannte Kafei an den Herd. Schließlich müssen die Gäste etwas zu essen bekommen.
      Die Nacht verging schnell und traumlos. Früh am nächsten Morgen verließen sie Unruhstadt und gingen zurück zum Ikana Canyon. »Jemand muss aber gegen Xerac kämpfen, bevor ich ihm helfen kann.« Dieser Satz schockierte Taya. »Wer soll das denn tun? Wer ist so lebensmüde?« Sie selbst war zu klein, um zu kämpfen. Blieben nur noch der Maskenhändler und Laron. »Ich mache es.« Es war Laron, der den Mut aufbrachte, sich seinem Freund entgegenzustellen. »Du kannst kämpfen?« »Ja. Seit aber ein Freund von mir bei einem unserer “harmlosen“ Kampfspiele tödlich verunglückt ist, habe ich nicht mehr gekämpft.« »Oh. Was ist denn passiert?« »Wir haben an einer Klippe gekämpft. Irgendwann hatten wir ihn in die Ecke getrieben. Auf einmal trat er auf einen losen Felsbrocken, verlor das Gleichgewicht, stürzte hinab und…« »Du brauchst nicht weiterzureden, wenn du nicht willst.« »… brach sich das Genick.« Taya setzte sich tröstend auf Larons Schulter, doch der scheuchte sie weg. »Ich brauche kein Mitleid. Es war meine Idee gewesen, dort zu kämpfen. Ich bin Schuld, das ist alles, was ich dazu sage.« Sie waren an der Weggabelung angelangt, die einmal zum Canyon, zum anderen zum Friedhof führte. Dort erwartete sie bereits jemand. Es war Yeran. »So sieht man sich wieder.« Er lachte. »Glaubt ihr wirklich, dass ihr erneut in den Canyon kommt? Xerac will euch nicht sehen, daher ist hier Endstation!« Langsam schritt er auf sie zu. Yoran ging einen Schritt vor. »Yeran! Was ist in dich gefahren?!« »Sieh an, sieh an. Yoran. Lange nicht gesehen, “Bruderherz“! In mich ist nichts gefahren… Ich habe mich freiwillig der Finsternis angeschlossen. Sie bietet mir Macht, uneingeschränktes Handlungsvermögen. Ich kann Leute in ihrer Verzweiflung ertrinken lassen!« »Und du nennst dich meinen Bruder? War es nicht unser beider Wunsch, den Menschen zu helfen?« »Ich war jung. Ich war einfältig… Doch das ist nun vorbei! Mir hilft auch niemand! Warum sollte ich anderen helfen?« »Geh uns aus dem Weg, sonst…« »Sonst was? Yoran, mach mir nichts vor! Deine Kräfte haben sich gar nicht entwickelt! Du kannst mich nicht mit deinen Tricks einlullen! Du kannst nichts!« »Aber ich!« Jetzt war der Maskenhändler vorgetreten. »Du! Verschwinde! Ich kenne deine Macht!« »Dann mach Platz, oder du wirst sie zu spüren bekommen!«
      »Niemals! Du bist mir gleichgestellt! Kostet von der Verzweiflung!« Eine dunkle Wolke breitete sich aus, die Laron und Taya einhüllte. Yoran und den Maskenhändler mied sie. »Kümmer du dich um Laron und Taya! Ich werde allein mit ihm fertig!« »Aber…« »Mach!« Sein Ton duldete keinen Widerspruch. Selbstsicher stellte er sich Yeran entgegen. »Noch stehst du meinen Plänen im Weg. Doch töten kann ich dich nicht, da ich dich noch brauche. Ich biete dir noch eine Chance. Verschwinde!« »Nie im Leben!« »Dann befehle ich dir bei den Kräften, die mir gegeben sind: Verharre dort, wo du stehst, bis ich dieses Land verlasse!«
      Mit der Hand vollführte der Maskenhändler eine kreisförmige Bewegung, ein Lauf in Richtung des Uhrzeigersinns. Mit der anderen deutete er auf Yeran. »Was… Was tust du?!« Die Hand, die sich im Kreis bewegte, stoppte abrupt. Und mit ihr Yeran. Unfähig sich zu bewegen, stand er dort, mit weit aufgerissenen Augen. Im selben Moment verblasste die Wolke. Laron lag auf dem Boden zusammengekrümmt, die Hände vorm Gesicht. Er schluchzte. »Ich will es nicht sehen! Nicht noch einmal!« Immer wieder schrie er diese Worte. Auch Taya war es nicht besser ergangen. Yoran kniete neben ihnen und versuchte, sie zu beruhigen. Langsam ließ er die Hoffnung zurückfließen, die ihnen soeben genommen worden war. Es erschöpfte ihn sichtlich. Endlich war er fertig, langsam beruhigten Laron und Taya sich. »Wer… oder was bist du?« »Ich kann es euch nicht sagen. Es tut mir Leid, aber das darf ich nicht.« »Dann eine andere Frage. Welche Pläne hast du?« Die Frage war von Yoran gekommen. »Auch das kann ich noch nicht sagen. Ihr werdet es früh genug wissen. Im Moment müsst ihr euch damit begnügen, dass ich auf eurer Seite stehe.« »Aber du hast magische Kräfte. Und du wusstest davon. Also hast du in einem Punkt schon gelogen.« »Ich wollte nicht, dass ihr schon davon wisst.« »Du hast uns alles nicht nur wegen Xerac verschwiegen?« »Was meinst du?« »Am Anfang dachte ich, du könntest es nicht sagen, weil Xerac bei uns war.« »Nein. Nicht wegen ihm.« Er setzte sich. Taya und Laron brauchten Zeit, bis sie sich von dem Übermaß an Verzweiflung erholen konnten, dass Yeran ihnen geschickt hatte. Yoran konnte den Schmerz lindern, aber nur zum Teil, denn seine Kräfte waren bedeutend geringer als Yerans. »Wir machen hier eine Rast. Lasst euch Zeit. Wir haben keine Eile.« Während er sich erholte, sah Laron unverwandt den Maskenhändler an. Er hatte den Eindruck, dass er sich verändert hatte, seit Xerac das Gemisch, das Yeran ihm angedreht hatte, trank. Dennoch war seine Aura gleich geblieben. Ihm fiel sogar auf, dass sie Xeracs Aura jetzt noch mehr ähnelte. Was mochte das bedeuten? War er auch böse?
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Langsam wird's ja richtig interessant. Auch dieser Teil gefällt mir mal wieder, auch wenn ich dieses Mal ein wenig nagative Kritik vergeben muss.
      Also du benutzt manchmal Ausdrücke, die gar nicht zum Rest passen, z. B. hast du geschrieben, das anju, als sie mit Yoran redete, auf Granit biss. Das passt überhaupt zu den anderen Formulierungen. Und du hast auch noch eine Formulierung benutzt, die etwas aus der Reihe fällt, aber die fine ich nicht mehr :tongue:
      Naja zur Story: Hat mir ganz gut gefallen.
      Kleine Frage am Rande: Welche Maske hat der Maskenhändler nochmal auf?
    • lol, ich dachte eigentlich, dass es mittlerweile relativ offensichtlich ist, wer oder was der Maskenhändler ist ^^
      Naja, wenn dem nicht so ist, um so besser und noch viel Spaß beim Weiterraten
      Und zu dem kleinen Mangel: Naja, ist hier so eine Redewendung ^^ vielleicht änder ich das noch, wenn mir was besseres einfällt
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Ich will alle Möglichkeiten hören XD
      Habt ihr wenigstens was zu tun, während ich hier nicht weiterschreibe ^^
      für ava-diskussionen können wir gerne auch per pn machen, sonst wird das hier ot ^^ (patamon rules ^^)
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Also gut damit du beschäftigt bist:
      Daher dass er so'n Zeug mit der Zeit gemacht könnte man denken, dass es Link ist, oder sein gegenteiliger Herr( Was ist das Gegenteil von Zeit? ?( ), dann der Bruder vom anderen Maskenhändler, ein Horrorkid, oder einer der anderen Herren. Mehr möchte hier echt nicht hinschreiben. Aber ich glaub das reicht auch schon.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Scripton ()

    • Voilà, bitte sehr, der nächste Teil ^^
      Ich hasse es, wenn meine Geschichten untergehen, also, mehr schreiben bitte ;)
      --------------------------------------------
      Erst nach einer halben Stunde konnten sowohl Laron als auch Taya wieder einigermaßen laufen beziehungsweise fliegen. Zwar war Larons Schritt noch etwas unsicher, aber er versicherte den anderen, dass es ihm gut ginge. Yoran wollte einwenden, dass er all seine Kräfte für den Kampf gegen Xerac brauchen würde, doch Laron duldete keinen Widerspruch. So kam es, dass sie nach weiteren 30 Minuten zum zweiten Mal vor der Schlossruine standen. Ohne zu zögern gingen sie hinein und schnurstracks in den Thronsaal. Für sie lag es nahe, dass Xerac immer noch dort war.
      Kaum hatten sie die Halle betreten, als sie ihn auch schon sahen. Er saß auf dem Thron, als würde er sie erwarten. »Wie ich sehe, hat Yeran versagt. Ich habe nichts anderes erwartet und es sogar beinahe erhofft. Ich werde viel Spaß dabei haben, euch bei euren kläglichen Zauberversuchen zuzusehen und euch dabei einen nach den anderen zu töten.« Er lachte. »Also, wer will als erstes sterben?« Yoran nickte Laron zu. Darauf schritt dieser vor. »Soso. Unser Zora-König will also die Ehre haben? So soll er sie bekommen.« Gemächlich und sich seiner Überlegenheit bewusst, ging er auf Laron zu. Der blieb zuerst stehen und wich dem ersten Schlag mit Leichtigkeit aus.
      Konzentrier dich, Laron! Denk daran, was du alles gelernt hast! Zuerst die Ausweichtaktik. Ich will ihn schließlich nicht besiegen., das rief sich Laron unentwegt zurück ins Bewusstsein. »Wolltest du nicht immer anders sein als dein Vater, Xerac?« Während sie sprachen, schlug Xerac immer weiter auf Laron ein, konnte ihn jedoch nicht treffen. »Warum sollte ich anders sein wollen als er? Vorher war ich niemand, jetzt bin so mächtig wie nie zuvor!« »Das ist es, was du wolltest? Macht? Ist dir das sogar deine Seele wert?« »Was ich mit meiner Seele mache, geht dich nichts an!« »Doch, tut es. Ich bin dein Freund, schon vergessen?« »Du warst mein Freund, das stimmt. Aber jetzt bist du mein Feind!« Xerac hielt inne. »Haltet ihr mich für so dumm, auf euren lächerlichen Plan reinzufallen?« »Wovon sprichst du? Konzentrier dich lieber auf den Kampf!« »Das nennst du einen Kampf? Gleich wird es einer sein!« Plötzlich stand er vor Yoran. »Schlaf gut.« Dann schlug Xerac zu. Das letzte, was Yoran sah, war Xeracs breites Grinsen. »Maskenhändler! Tu doch etwas!« »Das ist ein Kampf zwischen ihm und Laron. Ich kann mich da nicht einmischen.« Xerac wandte sich wieder Laron zu, der etwas unsicher dort stand. Was jetzt? Er hat unseren Plan durchschaut. Was soll ich jetzt tun? Ratlos sah er Xerac an. »Ich denke, wir können jetzt mit dem richtigen Kampf beginnen.« Er schlug nun schneller auf Laron ein als zuvor. Ihm blieb nichts anderes übrig, als in die Verteidigung überzugehen. Trotzdem musste er einiges einstecken. Er selbst konnte keinen einzigen Schlag anbringen. Er war der Kraft eines Dämons nicht gewachsen. »Laron! Reiß dich zusammen!« Allmählich konnte er Fuß fassen. Er wusste, dass Taya Recht hatte. Während er mit den Armen so gut es ging zu blocken versuchte, teilte er mit den Füßen aus. Er konnte sichtlich Erfolge verbuchen. Es gelang ihm, Xerac zurückzudrängen. Sein Gegner blieb bei der Angriffstaktik. Das ging so eine Zeit lang.
      Laron versuchte mit einem geschickt angebrachten Beinfeger, Xerac von den Füßen zu holen. Es gelang ihm. Der Kampf schien entschieden, hilflos lag Xerac auf dem Boden, während Laron die scharfe, klingenartige Seite seiner Armflosse an Xeracs Hals hielt. Taya jubelte. Obwohl er geschlagen war, grinste Xerac immer noch böse. »Worauf wartest du noch? Töte mich doch endlich!« Laron rührte sich nicht. »Tu es endlich!« Kurz sah es aus, als wolle er es wirklich tun, doch dann riss er den Arm zurück. »Ich… kann das nicht…« Langsam richtete Xerac sich auf. »Das ist euer größter Fehler… So werdet ihr mich nie besiegen.« Innerhalb weniger Sekunden hatte der Kampf sich zu Xeracs Gunsten gewandt. Vollkommen siegessicher schritt er auf Laron zu. Mir bleibt nichts mehr. Ihr Göttinnen, bitte helft mir! Laron setzte alles auf eine Karte. Er wehrte sich nicht mehr gegen Xeracs Schläge. »Was tut er?« »Er weiß, dass er verloren hat.« Nach kurzer Zeit lag Laron am Boden. Xerac zückte sein Schwert und hielt es an Larons Kehle. Ein letztes Mal sah er in das Gesicht des Verlierers. Ihm gefiel der flehende und vollends verzweifelte Blick Larons. Er wollte ausholen, doch etwas, das tief in seiner Seele verborgen war, hinderte ihn daran. So sehr er es auch versuchte, er konnte den Arm nicht bewegen. Eilig kroch Laron außer Reichweite. Was ist mit Xerac los? Warum hat er nicht zugeschlagen? Hat der Maskenhändler etwa wieder? Er warf ihm einen Blick zu. Der Händler verstand, was Laron glaubte und schüttelte den Kopf. Larons Blick wandte sich wieder Xerac zu. Im selben Moment fiel das Schwert auf den Boden. Xerac zitterte. »Was passiert mit ihm?«, wollte Taya vom Maskenhändler wissen. »Es scheint, dass noch ein guter Kern in ihm steckt, der sich Larons als Freund erinnert. Vielleicht besteht doch noch Hoffnung.« Xerac sank auf die Knie. Dieser Schmerz! Was passiert mit mir? Ich…verliere… meine Macht… Wellen des Schmerzes durchstoben seinen Körper, langsam kehrte sein Bewusstsein zurück, er nahm seine Umgebung wieder wahr. Gepeinigt schrie er auf. Dann verstummte er und senkte den Kopf. Langsam, immer noch vorsichtig, flog Taya auf Xerac zu. »Geht es dir gut?« Er reagierte nicht. Laron lehnte an der Wand des Saales und keuchte vor Erschöpfung, während er Xerac unverwandt anstarrte. Er war viel zu erschöpft, um noch Xeracs Aura wahrzunehmen. Zäh zogen sich die Minuten hin, in denen niemand sprach. Dann der erlösende Satz: »Bitte vergebt mir…«
      ---------------------------------------
      Okay, ich geb's ja zu, ein sehr kurzer Part. Dafür ist jetzt Kapitel 2 zuende und bald kommt Nummer 3.
      (ich muss schneller schreiben...)
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Ich muss zugeben, es war klar was passieren würde. Klar, dass der Plan, den sie geschmiedet hatten nicht aufgehen würde, klar dass Laron Xerac nicht töten würde und auch klar, dass es auch nicht umgekehrt passieren würde. Xerac hätte vielleicht nochmal auf den Maskenhändler losgehen müssen, oder Laron leicht verletzten müssen. Das wäre zumindest 'ne kleine Überraschung gewesen, aber das war so 'n typisches Happy-end eines Kapitels.
      Ein paar mehr Absätze hätten auch nicht geschadet, auch wenn es diesmal noch zu lesen war, was jedoch wahrscheinlich daran liegt, dass der Abschnitt etwas kürzer war.
    • Ich bin auch nur Schriftsteller und an übliche Traditionen gebunden XD

      k, im Ernst, ich wollte das Anfangs ganz anders schreiben, aber Xerac hat sich mal wieder verselbstständigt...
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Jetzt werde ich neuerdings schon per PN auf die Ungeduld bestimmter Leser aufmerksam gemacht *unauffällig zu Scripton rüberschiel*
      Kleiner Hinweis am Rande:
      Ich hab keinen Schimmer, wann der nächste Teil kommt, da ich
      1. eine Facharbeit am Halse hab
      2. erst auf Seite 60 bin und damit nur noch 20 Seiten Vorsprung habe XD
      ------------------------------------------------
      Darius

      Man konnte förmlich sehen, wie die Stimmung im Thronsaal auftaute. Auf Larons Gesicht schlich sich ein Lächeln, Taya flog erleichtert auf Xeracs Schulter und die Haltung des Maskenhändlers entspannte sich. Alle waren froh, dass Xerac wieder er selbst war. Nur er selbst hielt weiterhin seinen Kopf gesenkt, hatte nicht den Mut seine Freunde anzublicken. Und Yoran war immer noch bewusstlos. Vorsichtig weckte der Maskenhändler ihren neuen Gefährten. Zuerst erschrak Yoran, als er Taya auf Xeracs Schulter sah, aber der Händler erklärte ihm alles. Auch er war erleichtert, dass nun wieder alles in Ordnung war. Laron stand auf, ein wenig wackelig auf den Beinen, aber sonst mehr oder weniger unverletzt. Er ging auf Xerac zu. »Komm hoch. Lass uns das alles einfach vergessen.« Zum ersten Mal sah Xerac seinen Freund an. Seine Augen hatten ihr strahlendes Blau zurück, dennoch schien er nicht der Alte zu sein. »Wie könnte ich vergessen, dass ich euch alle töten wollte?« »Das warst nicht du. Das war die dunkle Seite deiner Seele, die in dir verborgen liegt. Von nun an liegt es in deiner Hand, sie zu unterdrücken, denn jetzt schläft sie nicht mehr.« Es war der Maskenhändler, er versuchte Xerac aufzumuntern, hatte anscheinend jedoch die falschen Worte gewählt. »Es mag zwar meine dunkle Seite sein, aber sie ist trotzdem ein Teil von mir! Das kann jederzeit wieder passieren!« »Das wird es nicht. Du bist stärker, das hast du uns gerade schon bewiesen. Andernfalls wäre Laron jetzt schon tot.« »Wollt ihr mich nicht verstehen?! Ich bin gefährlich!« Mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung stand, versetzte Taya ihm eine Ohrfeige. »Spinnst du? Du bist nicht gefährlich! Wie kannst du so etwas nur denken?!« Ungläubig starrte Xerac Taya an. Wut stieg in ihm auf. Er wollte sie greifen, quälen… Über seine eigenen Gedanken erschrocken, schüttelte er den Kopf. Waren das wirklich seine Gedanken? Oder bäumte sich der Dämon in ihm schon wieder auf? »Lasst uns weitergehen. Wir brauchen noch sechs Herren, haben also keine Zeit zu verlieren.« »Wir brauchen nur noch fünf. Yoran ist der Herr der Hoffnung.« Xerac sah Yoran an. »Passt doch, oder? Mein Zwillingsbruder ist der Herr der Verzweiflung, da kann ich doch der Herr der Hoffnung sein.« Er lächelte. »Im Moment ist keine Zeit, sich von der Welt abzuschotten. Mein Bruder braucht mich.« Taya wollte zuerst sagen, dass ihm nicht mehr zu helfen sei. Sie ließ es allerdings bleiben, da sie dies bei Xerac auch schon beinahe gedacht hatte. »Xerac, du kannst froh sein, dass in dir etwas Böses war.« Der Angesprochene sah Laron an, als stamme dieser aus einer anderen Welt. »Was soll das denn bedeuten? Ich hätte dich beinahe getötet! Und da soll ich froh drüber sein?« »Nein, nein, so war das nicht gemeint. Das »Blut des Teufels« hätte wie Gift gewirkt, wenn in dir nichts Böses gewesen wäre.« »Warum hat Yeran mir es dann gegeben? Oder wusste er nichts davon?« »Es war ihm gleich. Entweder du stirbst, oder du stehst auf seiner Seite. Was hatte er schon zu verlieren?« »Das stimmt.« »Warum lassen wir das Thema jetzt nicht endlich ruhen und machen uns auf den Weg?« »Gute Idee! Und ich weiß auch schon, wohin! Auf ans Meer!« Zu Larons Freude hatte niemand etwas einzuwenden, also war es beschlossen. So schnell es ging, verließen sie das Schloss, den Canyon und ganz Ikana. Nie mehr wollte Xerac an diesen Ort zurückkehren. Nie mehr…
      Laron hatte es am eiligsten. Endlich wieder nach Hause! Er freute sich schon darauf, seine alten Freunde wiederzusehen. Darius… Cole… Wie es ihnen wohl ergangen war? Solange war er fort gewesen…
      Xerac war erneut ins Grübeln gekommen. Er hatte anders sein wollen als sein Vater… Und doch war er genauso geworden… Und das nur, weil er allen beweisen wollte, dass er anders war. Aber hatte er das nicht schon längst?
      Taya war einfach nur froh, dass Xerac wieder zurück war. Sie schwor sich, ihn nie wieder allein zu lassen, egal wie gefährlich es sein würde. Nie wieder wollte sie versagen…
      Auch der Maskenhändler schwieg beharrlich. Er dachte daran, dass er schon viel zu viel von sich preisgegeben hatte. Doch noch waren sie ahnungslos, hatten keinen Schimmer, wer er wirklich war. Doch wie lange würde er es ihnen noch verheimlichen können? Laron wusste bestimmt Bescheid… Er konnte seine Aura sehen, das einzige, was er nicht verbergen konnte. Er wusste, dass er die Maske weiterhin aufbehalten musste. Xerac hatte sein Gesicht bereits einmal gesehen. Zwar nur kurz, doch lang genug, um sich daran erinnern zu können. Aber wie gefährlich war es, seinen Namen preiszugeben? Den kannten sie noch nicht. Aber kannte Link ihn? Wusste Link von ihm?
      »Wartet mal kurz.« Der Maskenhändler hatte angehalten. »Was ist denn?« »Ich finde, es ist an der Zeit, dass ihr immerhin meinen Namen erfahrt. Aber die Maske behalte ich noch auf.« »In Ordnung. Lass dir solange Zeit, wie du meinst.« Laron schien ihn unterstützen zu wollen. Warum?, fragte er sich, Warum? Wusste er es doch noch nicht? »Ich heiße Seran. Alles andere erfahrt ihr irgendwann anders. Aber nicht jetzt.« Danach schwieg er wieder. Laron, Taya und Xerac waren froh, dass er offener zu ihnen war, als zu Anfang. Xerac und Taya hatten ihre Zweifel an seiner Vertrauenswürdigkeit längst revidiert. »Wenn jetzt alles soweit geklärt ist, können wir ja weitergehen?«, fragte Laron ungeduldig. »Ja, sicher.« Seran setzte sich wieder in Bewegung. Er blieb weiterhin hinten, als Zeichen dafür, dass er allein sein wollte. Dieser Wunsch wurde von den anderen respektiert. Vor sie war er immer noch ein Mysterium. Er hatte merkwürdige magische Kräfte, Yeran schien ihn zu kennen, was konnte das alles bedeuten? Zumindest stand er auf ihrer Seite…
      Auch auf dem weiteren Weg wurde nicht viel gesprochen. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ab und zu trieb Laron die Freunde noch etwas mehr an, man spürte, dass er es nicht mehr erwarten konnte, ans Meer zu kommen. Um Unruhstadt mussten sie einen kleinen Bogen machen. Ikana war im Osten, der Ozean im Westen. Unruhstadt lag dazwischen, ungefähr in der Mitte von Termina. Der Weg zum Strand war frei geräumt worden, viele hatten es als zu umständlich empfunden, über die Mauer zu klettern.
      Als sie endlich in der Schädelbucht angekommen waren, war erkennbar, dass Laron keineswegs übertrieben hatte. Soweit das Auge blicken konnte, nur Wasser. Selbst wenn man laut sprach, konnte man das Wellenrauschen noch hören. Jetzt hielt Laron nichts mehr. Sofort stürmte er ins Wasser und schwamm davon. »Laron! Warte!« Xerac seufzte. Es war hoffnungslos, das hatte er bestimmt schon nicht mehr gehört. Er war halt ein Zora, es war für ihn das Höchste, sich im Wasser so richtig austoben zu können. Sie setzten sich an den Strand, ließen ihre Füße von den Wellen umspielen und warteten. Irgendwann würde er ja wieder zurückkommen…
      Es dauerte eine Weile, doch dafür kam er nicht alleine. Hinter ihm schwamm ein weiterer Zora. »Da bin ich wieder! Darf ich vorstellen, Darius, ein alter Freund von mir.« Darius war hochgewachsen, kräftig gebaut und hatte blaugrüne Schuppen, ähnlich wie Laron, doch seine hatten einen kräftigeren Grünstich. Er sah Xerac ein wenig misstrauisch an. Xerac wollte etwas sagen, doch Laron antwortete an seiner statt. »Keine Sorge, Dari. Er ist völlig in Ordnung.« »Das ist doch der, der versucht hat, dich zu töten, oder?« »Dari… Zweifelst du an meinen Worten?« Xerac konnte Darius’ Misstrauen verstehen. »Ist schon gut, Laron. Ich kann ihn verstehen.« Demonstrativ setzte Taya sich auf Xeracs Schulter und blickte Darius finster an. »Sag mal Dari, wo ist eigentlich Cole?« »Ich weiß es nicht. Seitdem man mich statt ihn zum neuen Bandleader der „Indigo Go“s bestimmt hat, sieht man ihn kaum noch. Er behauptet, ich hätte den Song von ihm abgekupfert.« »Du? Das kann ich mir nicht vorstellen. Du warst doch immer schon der talentierteste von uns gewesen.« »Und? Was ist aus dir geworden, Laron?« »Seit ich in Hyrule wohne und Ruto geheiratet habe, bin ich der neue König der Zora.« Man konnte hören, dass Laron stolz auf sich war und vor seinem Freund damit angeben wollte. Darius pfiff anerkennend. »Lass uns in die Zora-Höhle gehen. Die anderen werden sich bestimmt freuen, dich wiederzusehen!« »Bietet der Fischer jetzt etwa wieder Bootsfahrten zur Höhle an?« »Ja. Am besten, ich schwimme vor und tu so, als wüsste ich von nichts und du kommst mit deinen Freunden nach…« »Warum das denn?« »Vielleicht spricht Cole ja mit dir…« »Dir liegt viel daran, oder?« »Er ist immerhin mein Bruder.« »Okay. Dann bis gleich.« Darius nickte und sprang zurück ins Wasser.
      Er war kaum außer Hörweite, als Laron sich Xerac zuwandte. »Darius und du, ihr habt fast dieselbe Aura.« »Ist er etwa auch?« »Ich weiß es nicht. Aber als ich ihn das letzte Mal sah, hatte er diese Aura noch nicht.« »Vielleicht ändern sich die Auren der Auserwählten, wenn alle alt genug sind, um ihr Schicksal anzunehmen.« »Interessante Hypothese, Seran, aber ich will jetzt zur Zora-Höhle. Unglaublich, dass es die „Indigo Go“s immer noch gibt!« »Du kennst sie, Taya?« »Ja, sicher. Damals war Lulu noch die Sängerin und Mikau der Gitarrist. Leider weiß ich nicht, wie das heute ist.« »Können wir jetzt los? Ihr könnt euch später auch noch über alte Zeiten unterhalten. Im Moment macht die Gegenwart mir mehr Sorgen.« Es war Xerac, dessen Stimme einen ungeduldigen Tonfall angenommen hatte. Er war ein wenig genervt, wie konnten sie in solchen Zeiten nur über so belanglose Dinge sprechen? Er musste an Kira denken, das erste Mal, seit sie aufgebrochen waren. Er wusste, dass er im Moment nichts für sie tun konnte. Aber gab es am Ende noch Rettung für sie? Er seufzte. Er mochte sie sehr. Sogar mehr, als er sich selbst eingestehen wollte. Seine Gedanken kehrten zur Gegenwart zurück. Während er nachgedacht hatte, waren sie weitergegangen und standen nun schon vor der Tür des Fischerhauses. Es war aus altem Stein erbaut worden und auch das Holz der Tür schien ein wenig morsch. Vorsichtig klopfte Xerac an, darauf bedacht, das Holz keiner großen Belastung auszusetzen. Laron drängte Xerac beiseite und tat genau das. »Der Fischer ist ein wenig schwerhörig geworden, er ist schließlich auch nicht mehr der Jüngste.« Zum Glück zerbröckelte das Holz nicht, Xeracs Befürchtungen schienen unbegründet. Aus dem Inneren konnte man Schritte hören. Mit einem lauten Knarren wurde die Tür aufgezogen. Zuerst nur einen Spaltbreit, kurz sah man ein Gesicht, das die Freunde musterte. Als es Laron sah, verschwand es und die Tür wurde vollends aufgezogen. Sofort sah man den Fischer, ein hochgewachsener Kerl, braungebrannt, den man bei erstem Hinsehen auf etwa 50 Sonnenzyklen schätzen würde. »Lange nicht mehr gesehen, Laron.« Er schien heiser, wer nicht genau zuhörte, konnte ihn nicht verstehen. »Das kann man sagen. Du fährst wieder zur Höhle?« »Ja. Weißt du, zum Fischen bin ich langsam zu alt, die Bootsfahrten zur Höhle und zurück sind jetzt mehr was für mich.« »Kannst du mich und meine Freunde hier übersetzen?« »Klar. Wartet kurz, ich bin gleich soweit.« Die Tür wurde geschlossen und kurz hörte man ein Wühlen. Nach wenigen Minuten – es waren vielleicht vier oder fünf – kam er heraus und wies die Gruppe an, ihm zu folgen.
      Er führte sie zu einem Boot, das ähnlich wie der Fischer war: Es hatte seine besten Jahre hinter sich. »Zwei von euch müssen das Boot ins Wasser schieben.« Xerac und Yoran meldeten sich freiwillig, merkten aber schnell, dass sie ihre Kräfte überschätzt hatten. Zuerst schoben sie das Boot; es rührte sich zwar auch, allerdings nur sehr langsam, es war ziemlich schwer. Laron und Seran boten sich an, ihnen zu helfen, aber Xerac lehnte ab. Es dauerte eine Weile – eine lange Weile – bis das Boot endlich im Wasser war. Xerac und Yoran keuchten und schwitzten, wollten kurz verschnaufen, aber Laron und Seran waren hart. »Das könnt ihr nachher auch noch. Es wird langsam Zeit, dass wir uns in Bewegung setzen!« Xerac murmelte vor sich hin, man konnte ab und zu Sätze hören wie: »Elender Zora…«, »Kannst es ja selbst nicht besser…« aber Laron reagierte nicht darauf. Alle nahmen Platz in dem Boot, auch Xerac – außer Reichweite von Laron –, ganz vornean der Fischer. Er griff zum Ruder und nahm langsam Fahrt auf. Der salzige Meereswind peitschte um sie und reizte einige Augen. Laron allerdings war das genau wie der Fischer gewöhnt. Und Seran merkte dank seiner Maske überhaupt nichts davon. Nur Yorans und Xeracs Augen fingen leicht an zu tränen. Eine Viertelstunde dauerte es, bis sie Kap Zora sehen konnten. Der Fischer legte an, die Freunde stiegen aus und bedankten sich. Laron bat ihn, auf sie zu warten. Als sie dann in die Höhle gingen, wurden sie von einigen Zora erstaunt angeblickt.
      Es war ungewöhnlich, dass Fremde sich soweit hinaus aufs Meer begaben. Als sie Laron erkannten, stürmten die ersten auf sie ein. »Wie geht’s dir?« »Was hast du solange gemacht?«, waren nur einige der Fragen, mit denen sie Laron überschwemmten. Andere Zora rannten tiefer in die Höhle hinein, man konnte noch ihre Rufe hören: »Laron ist wieder da!« Es war kein Halten mehr, von allen Seiten stürmten Zora auf Laron ein. Er konnte gar nicht so schnell antworten, wie ihm Fragen gestellt wurden. Er wusste nicht, was er noch machen sollte, bis von hinten eine Stimme kam. »Lasst ihn doch erstmal ankommen.« Es war Darius. Um den Schein zu wahren, stürmten sie aufeinander zu und begrüßten sich ausgiebig – natürlich wusste kaum einer, dass dies zum zweiten Mal geschah. Das ganze wurde von einem Zora beobachtet, der sich im Hintergrund hielt. Seine Schuppen hatten eine ungewöhnlich dunkle Farbe und sein Blick war stechend. Er schnaufte verächtlich und drehte sich um. Langsam schritt er davon, verstohlene Blicke zu den Seiten. Ruckartig blieb er stehen, als er Xerac und Yoran sah. Wenn man in seiner Nähe stand, konnte man einen leisen Fluch hören. Er ging weiter, den Blick auf die beiden unerwünschten Gäste geheftet. Leise verschwand er in seinem Zimmer. Einige Zora hatten zu ihm rübergeblickt, was nun in ein Kopfschütteln überging. Typisch Cole, dachten sie. Mittlerweile sind ihm selbst gute Freunde egal… Wo soll das bloß enden? Auch Darius hatte Cole bemerkt und ließ von Laron ab. Leise flüsterte er ihm etwas zu, und Laron nickte. Anschließend kämpfte Laron sich durch die Menge der Zora, zu dem Zimmer, in dem Cole verschwunden war. Er klopfte an die Tür, wartete aber nicht, bis eine Antwort kam, sondern öffnete sie einfach. Er hatte kaum den Fuß über die Schwelle gesetzt, als ein unwilliges Knurren von hinten zu ihm drang. »Verschwinde! Ich will allein sein!« »Warum so abweisend, Cole? Ich bin es, Laron, dein alter Kumpel.« »Mir doch egal. Verschwinde einfach.« »Was ist eigentlich los mit dir?« »Das geht dich überhaupt nichts an!« So unfreundlich hatte Laron Cole noch nie erlebt. Unsanft wurde er von Cole aus dem Raum gedrängt. Mit einem lauten Knall, der Laron in den Ohren wehtat, wurde die Tür hinter ihm zugeschlagen.
      Sofort standen Xerac, Yoran und Seran bei ihm. »Was ist los?« »Nicht viel. Außer, dass ich gerade von einem ehemaligen Freund vor die Tür gesetzt wurde.« »Und? Was ist mit seiner Aura?« »Das ist ja das Problem! Dazu bin ich gar nicht gekommen. Es war, als... als wolle er nicht, dass ich dazu komme.« »Das kann nichts Gutes heißen.« Es war Seran gewesen. »Was willst du damit sagen?« »Wenn er nicht will, dass du seine Aura siehst, hat er etwas zu verbergen.« Darius kam auf die vier zu. »Was ist passiert, Laron?« »Er wollte auch mit mir nicht reden.« »Ich verstehe ihn einfach nicht… Warum ist er so seltsam geworden?« Auch Taya mischte sich nun ein. »Irgendwann muss er ja da rauskommen. Wie wäre es, wenn sich einer von uns auf die Lauer legt und ihn beobachtet?« »Das mache ich!«, rief Xerac ohne zu zögern. »Du?« »Ja, ich! Immerhin bin ich der König der Diebe. Wortwörtlich…« »Dann ist es abgemacht. Sollte er herauskommen, verfolgst du ihn, findest raus, was er treibt und erzählst es uns dann.« »Aber er kann nicht alleine auf ihn aufpassen. Ich muss dabei sein.«, wandte Laron ein. »Wenn er den Unterwasserweg nimmt, wird Xerac ihm nicht folgen können. Das übernehme ich dann.« Darius wollte ebenfalls mithelfen, aber Taya blockte. »Nein. Wenn Cole dich sieht, wird er denken, dass du ihn ausspionieren wolltest und sich noch mehr zurückziehen.« Für Darius schien dieses Argument einleuchtend, doch für Taya zählte etwas anderes. Wenn Cole tatsächlich etwas zu verbergen hat, würde er unberechenbar werden, sollte sein Geheimnis enthüllt werden. Und sie wollte keine Unbeteiligten hineinziehen. »Gut. Xerac, such dir am besten schon mal ein Versteck. Wir werden so tun, als hätten wir keine Ahnung wo ihr seid. Und Yoran: Schau nicht zu häufig nach Xerac und Laron, das macht es verdächtig.« Er nickte. Taya schien nicht das erste Mal solche Aktionen zu planen. Sie dachte an alles.
      -------------------------------------
      Ich bitte wie immer um Kritik...
      (wehe, es wird sich wieder wegen der Absätze beschwert...)
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Ganz okay aber es ist wieder mal klar was passieren wird.
      Sonst habe ich nichts einzuwenden, außer, dass du dich ein wenig mehr auf eine Person spezialiesieren solltest. Das heißt nur noch die Gedanken einer Person schreiben und sowas. Auch wenn du mehrere Protagonisten hat, solltest du einem ganz besonders herausheben. Hier würde ich Xeras empfehlen.
      Ansonsten wie immer nettes Kapitel und ich freue mich auf Fortsetztung.
      Was die Sache mit der Ungeduld angeht: Das letzte Kap liegt schon 10 Tage zurück und ich wollte wieder neuen Stoff zum Lesen haben. Wird auch nimmer vorkommen.
    • Also, an meine Faulheit darf man sich hier noch gewöhnen xD
      Ich bin mir keiner Schuld bewusst :ugly:
      Also, hier kommt dann der nächste Teil ^^
      -------------------------------------------------------------------

      Stunden später lagen Laron und Xerac immer noch auf der Lauer. Herzhaft gähnte Xerac. »Leg dich ruhig ein wenig hin, wenn du müde bist. Solange spiel ich Spion.« Er grinste. »Nein, ich bin nicht müde. Mir ist nur langweilig.« Die ganze Zeit war nichts passiert, und die Tür zu Coles Zimmer machte immer noch keine Anstalten sich zu öffnen. Sie waren schon fast geneigt, zu glauben, dass mit ihm doch alles in Ordnung war, als sie ein leises Knarren hörten.
      Sofort wandte sich ihre Aufmerksamkeit wieder der Tür zu. Zuerst bewegte sie sich nur langsam und Cole sah nach draußen. Die Luft schien rein und er öffnete die Tür ein wenig schneller. Kurz machten Laron und Xerac aus, sich nur noch per Zeichen oder im Flüsterton zu unterhalten, dann folgten sie ihm vorsichtig. Cole ging in Richtung Kap Zora. Laron und Xerac schlugen „zufällig“ denselben Weg ein, natürlich in angemessener Entfernung.
      Als sie Kap Zora betraten, traten sie beinahe ins helle Mondlicht, das sie verraten hätte. Laron winkte Xerac, ins Wasser zu gehen, was sie auch taten. Vorsichtig ließen sie sich am Rand ins Wasser hinab, um keine lauten Geräusche zu erzeugen.
      Sie konnten Cole immer noch sehen, aber sie selbst waren beinahe unsichtbar. Er stand mit dem Rücken zu ihnen, vor einem Boot. Er sprach zwar leise, aber nicht so leise, dass sie nichts verstanden hätten. Sein Gegenüber war offensichtlich weiblich. »Kann das sein? Sind das die Piraten?«, wisperte Laron. »Kaja, meine Geduld ist langsam am Ende! Wie lange wird es noch dauern, bis ihr mir die Essenz besorgt habt?« Die Piratin, mit der er gesprochen hatte, schien erzürnt. »Ich habe dir mehrmals gesagt, dass es länger dauern kann. Die Essenz ist schwer bewacht, Cole. Selbst du bist nicht in der Lage, die Verteidigungsmaßnahmen zu umgehen.«
      »Was daran liegt, dass sie magischen Ursprungs sind, und alles, was mit der Finsternis sympathisiert, abblocken. Besorgt mir diese Essenz und ich werde euch mit Gold überhäufen, das habe ich euch versprochen. Aber seid gewarnt! Mit jedem Tag, der verstreicht, wird die Menge kleiner!« »Wir geben schon unser Bestes. Aber… eine kleine Vorzahlung würde die… Motivation der Truppe sicher steigern.«
      Cole, der sich schon fast umgedreht und zum Gehen gewandt hatte, drehte sich abrupt zur Piratin hin. Zornerfüllt packte er sie am Hals, und riss sie hoch. Genüsslich drückte er zu, labte sich an ihrem Schmerz. Beinahe schon panisch röchelte sie, doch sein Griff war unerbittlich.
      »Kaja, ich sage es dir im Guten. Besorge mir das Material und ich werde euch reich machen. Wage es, solche Forderungen zu stellen und ich werde dich mit richtigen Schmerzen überschütten.«
      Er ließ sie wieder los. Sie griff sich an die Kehle und schnappte nach Luft. Als sie sich wieder einigermaßen Luft bekam, nickte sie kurz, als Zeichen dafür, dass sie seine Drohung verstand, dann befahl sie den Ruderinnen, Fahrt aufzunehmen. Cole blickte ihnen noch kurz hinterher, mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen. »Närrin. Glaubst du wirklich, dass du dein Gold je sehen wirst? Eher wirst du den Tod fühlen…« Er ging zurück in die Höhle. Xerac und Loran blieben noch eine Weile im Wasser, obwohl es kalt war.
      »Was meinst du, was er mit dieser Essenz meint?« »Nichts Gutes, soviel ist sicher. Außerdem scheint er wirklich ein Diener der Dunkelheit zu sein. Das sagen seine Worte und seine Aura.« »Lass uns zurückgehen. Mittlerweile dürfte Cole wieder in seinem Zimmer sein.« Sie zogen sich zurück an Land, Xerac ließ seine Kleidung kurz abtropfen, dann gingen sie zurück in die Höhle. Sie hatten erst wenige Schritte in die Höhle hinein gemacht, als Cole aus einem Gang trat, der im Dunkeln gelegen hatte.
      Er war hinter ihnen, schlich sich so leise es nur ging näher heran. Dann versetzte er zuerst Xerac einen Schlag auf den Hinterkopf. Als dieser mit einem Stöhnen in sich zusammensackte, wollte Laron sich umdrehen, doch es war schon zu spät. Cole hatte bereits zum zweiten Mal zugeschlagen und auch Laron ging in die Knie.
      »Das habt ihr davon, mich zu belauschen…« Er nahm Xerac, legte ihn sich über die Schulte und ging zurück zu Kap Zora. Erneut hatte dort ein Boot der Piraten angelegt. »Wie ich sehe, habt ihr mein Zeichen verstanden.« Kaja nickte. Als er sie gepackt hatte, gab er ihr ein Zeichen, dass sie beobachtet wurden. Jetzt legte Cole Xerac ins Boot. Dann kehrte er zurück zu Laron und wiederholte die Prozedur. Nachdem beide im Boot lagen, fuhren die Piratinnen wieder davon, zurück zur Piratenfestung. Wer es wagte, sie zu belauschen, sollte so schnell das Tageslicht nicht mehr erblicken…
      Stunden später kamen Laron und Xerac wieder zu Bewusstsein. Xerac wachte als erstes auf, Laron ein paar Minuten nach ihm. »Verflucht! Wir waren nicht vorsichtig genug! Wo sind wir hier?« »Ich vermute, wir sind in der Piratenfestung.« »Das können die mit mir nicht machen! Ich bin ihr König!« »Was? Ich dachte, du wärst der König der Gerudo?« »Richtig. Aber die Piraten sind auch Gerudo, also bin ich ihr König. Wenn ich die Anführerin in die Finger kriege, dann…« »Ja? Was ist dann?« Ruckartig drehte Xerac sich um. Hinter ihnen stand eine Piratin. Ihr rotes Haar hatte sie streng nach hinten gekämmt und zusammengebunden. Sie trug grüne Pluderhosen und ein knappes Oberteil. An der Seite trug sie zwei Säbel und ihre Hände hatte sie verschränkt. Abschätzig blickte sie die beiden an. »Sieh mal an… Laron. Du hast uns eh schon genug Schwierigkeiten gemacht. Wie sagt man doch so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben…« Laron erwiderte nichts, hielt aber ihrem Blick stand. »Und was haben wir hier? Hm, ich glaube, da wird sich unsere Anführerin freuen. Genau dich sucht sie nämlich.« Eine böse Vorahnung überkam Xerac. »Eure Anführerin? Wie heißt sie?« »Ihr Name ist Kira…« Xerac fuhr zusammen, als er den Namen hörte. »Sie freut sich schon darauf, dich wiederzusehen, Xerac. Sie hat einiges mit dir vor.« Mit einem Lachen ging sie hinaus, man konnte noch ein Klacken hören, als der Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
      »Xerac? Was ist mit dir?«, fragte Laron, als er sah, dass Xerac wie versteinert dort saß. »Kira… Sie war eine Gerudo aus meinem Hofstaat, aber jetzt ist sie von einem Dämon besessen. Ich sah sie das letzte Mal, kurz bevor ich Taya traf.« »Sie bedeutet dir viel?« Xerac wurde rot. »N-Natürlich nicht! Sie ist nur eine Dienerin!« Laron legte den Kopf schief. »Okay, okay! Ja, sie bedeutet mir viel! Bist du jetzt zufrieden?« Laron antwortete nicht darauf und sah sich um. Es gab ein großes Fenster in dem Raum, das nicht vergittert war, doch es war zu hoch. Er überlegte. Xerac war wichtiger als er, er durfte nicht sterben.
      Sein Blick schweifte weiter. An den glatten Steinwänden konnte man nicht emporklettern und einen anderen Fluchtweg gab es nicht. »Xerac?« »Was ist?« »Sieh dir das Fenster an. Es ist breit genug, wir könnten dadurch kriechen.« »Könnten. Wenn wir rankommen würden.« »Wir kommen ran. Oder besser: Du kommst ran.« »Was willst du… Moment. Du bleibst hier nicht zurück.« »Es ist der einzige Weg! Wenn Kira wirklich besessen ist, wird sie nicht zögern, dich zu töten! Und du darfst nicht sterben!« »Aber ich lasse dich nicht zurück!« »Du musst!«
      Larons Stimme duldete keinen Widerspruch und Xerac musste sich wohl oder übel fügen. Wenig später stand Laron direkt unter dem Fenster und bildete eine Räuberleiter, über die Xerac zum Fenster konnte. Er zögerte noch kurz. »Geh!« Xerac sah ein, dass nichts Laron dazu bringen konnte, seinen Plan aufzugeben.
      Er zog sich hoch und ließ sich auf der anderen Seite langsam runter. Er landete etwas unsanft, doch dafür war er nicht mehr gefangen. Sie hatten abgesprochen, dass Xerac floh und Laron zurückließ. Doch das würde er niemals tun. Nicht um seiner Ehre, sondern um seines Freundes willen.
      Kira war unberechenbar. An seinen Rücken brauchte er gar nicht greifen, das Schwert hatten sie ihm abgenommen. Es waren zwar Piraten, die einen Kampf schätzten, doch blöd waren sie nicht. Er brauchte eine Waffe und zwar schnell. Als er eine Wache sah, zog er sich eilig in eine schattige Ecke zurück. Er griff nach einem etwas größeren Stein, der dort in der Gegend lag, zielte und warf ihn der Wache an die Schläfe.
      Verblüfft sah sie sich um, dann ging sie zu Boden. Xerac kam aus seinem Versteck hervor und nahm sich einen der beiden Säbel. Die Waffe würde ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Er zog zwar eigentlich ein Kurzschwert vor, doch in seinem Training hatte er fast nur mit Säbeln gekämpft.
      Er grinste. Wie praktisch es doch ist, zum selben Volk wie meine Feinde zu gehören. Vorsichtig schlich er sich tiefer in die Festung. Er musste nicht nur den Eingang zum Gefängnis finden, sondern zusätzlich darauf achten, kaum bemerkt zu werden.
      Die Piraten waren in der Überzahl und Kämpfe wollte er so gut es ging vermeiden. Eins hatte er sich aber vorgenommen. Nachdem er Laron befreit hatte, würde er Kira einen Besuch abstatten. Er konnte nicht ständig vor ihr fliehen.
      Aufmerksam blickte er um sich. Es waren kaum Wachen hier und er vermutete, dass der Zugang zum Gefängnis erhöht lag. Also musste er über den Turm in der Mitte des Platzes. Auf dem Weg dorthin musste er wenigstens zwei, vielleicht sogar drei Wachen überwinden.
      Die erste würde ein Kinderspiel sein. Direkt vor ihm stand eine Kiste, hinter der er sich verstecken konnte. Mithilfe eines Steins lockte er die Wache näher ran. Als sie nah genug dran war, schlich er sich um die Kiste, sodass er hinter ihr stand.
      Mit einem gezielten Schlag in den Nacken – mit der flachen Seite des Säbels – setzte er die Wache außer Gefecht. Zu seinem Glück sah keine der Wachen in diesem Moment in seine Richtung. Vorsichtig ging er weiter – immer dann hinter einer Kiste Schutz suchend, wenn eine Wache im Begriff war, in seine Richtung zu schauen – zum Zentrum des Platzes.
      Er wartete einen Moment ab, in dem keine Wache zum Turm sah, und kletterte dann die Leiter so schnell es ging hinauf. Schon bald erreichte er einen Punkt, von dem man ihn von unten aus nicht mehr sehen konnte. Er hatte von unten gesehen, dass auch oben eine Wache patrouillierte.
      Vorsichtig lugte er über den Rand. Die Macht der Göttinnen schien mit ihm zu sein, denn sie wandte ihm den Rücken zu. Er sah hinter sich. Die Tür dort musste zum Gefängnis führen. Er schwang sich über den Rand und lief zur Tür. Vorsichtig öffnete er sie, zwängte sich hinein und schloss die Tür wieder. Er sah sich um. Sofort war klar, dass seine Vermutungen richtig waren.
      Eine robuste Tür – vermutlich aus Stahl – versperrte den Weg zu Laron, daneben saß eine Wache auf einem kleinen Holzstuhl. Sie war eingenickt, und an ihrem Gürtel hing der Schlüsselbund, mit dem Schlüssel für die Zelle. Behutsam versuchte er, den Bund vom Gürtel zu kriegen.
      Es schien ihm zu gelingen, bis sie stöhnte und sich umdrehte. Dabei begrub sie die Schlüssel unter sich. »Verdammt!«, entfuhr es ihm. Gut, wenn sie es so will… Er rüttelte sie wach. »Wie? Was?« Als sie sah, dass einer derjenigen, die sie bewachen sollte, vor ihr stand, zückte sie ihren Säbel. Sie wollte ihn jedenfalls zücken, denn Xerac war schneller.
      Mit einem Schlag fällte er sie. Jetzt kam er ohne weitere Probleme an den Schlüssel. Er ging zur Tür, suchte den richtigen Schlüssel heraus und drehte ihn im Schloss. Laron lehnte an der Wand und blickte Richtung Tür, als Xerac sie aufzog.
      »Was machst du hier? Warum bist du nicht geflohen?« »Glaubst du wirklich, dass ich dich im Stich lasse?« »Nein… wenn ich ehrlich bin, habe ich damit gerechnet, dass du mich befreien kommst.« »Dann ist das ja geklärt. Steh auf, wir müssen Kira einen Besuch abstatten.« »Du willst doch nicht wirklich… Bist du verrückt?!« »Nein. Ich bin nicht verrückt. Ich bin völlig übergeschnappt.«
      Laron stand langsam auf, während er weiter den Kopf schüttelte. Xerac schnallte sich sein Schwert um, das dort in einer Ecke des Raumes lag und warf den Säbel weg. »Das ist total krank! Wenn sie dich tötet, sind die Welten verloren!« »Sie wird mich nicht töten. Das werde ich zu verhindern wissen.«
      Xerac wusste, was er tun wollte. Der Kraft des Dämons in Kira konnte er nur standhalten, wenn er selbst… Aber wäre er in der Lage, zurückzufinden? Sein altes Selbst zurückzuholen? Er würde es schon bald wissen.
      Der Dämon in ihm war da, und man konnte sich seiner Kräfte bedienen. Doch er wusste, dass es ein hohes Risiko sein würde, erneut seiner dunklen Seite nachzugeben. Sollte… Wollte er es wirklich tun?
      Er schloss die Augen und horchte in sich hinein. Wirst du mir helfen? Es schien ihm, als ob er eine Antwort bekam, gedämpft, aus einem tiefen Abgrund. Ja… Er lockerte seine Abwehr und hörte nur noch schwach Larons Stimme: »Xerac? Alles in Ordnung?« Er gab sich seinem Inneren hin und öffnete die Augen.
      -----------------------------------------------------
      Ja, der nächste Teil kommt schneller...
      Und ich bitte wie immer um Kritik
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Endlich!!! Lange habe ich gewartet und nun wird idese Geschichte fortgesetzt! Mein Leben hat wieder einen Sinn! :D
      So jetzt zur kapitelkritik: Man merkt irgendwie, dass der letzte Post ein wenig her ist. Das Kapitel wirkt total anders als das Vorherige. Die Wortwahl ist richtig schön und die Absätze... traumhaft!
      Diesmal war die Handlung sogar nicht so berechenbar. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach aus der Übung, aber lassen wir das mal aussen vor.
      Alles in allem ein recht gutes Kapitel und dass die Kaps jetzt wieder regelmäßiger kommen, ist doch schön zu hören.
      Freu mich schon auf die Fortsetztung :D

      Ach so ja: Wie hat der leibe Xerac denn die Gefängniswache gefällt? Ob er sie getötet oder nur bewusstlos geschlagen hat, wird nicht klar. Solltest du vielleicht irgendwie noch einbringen.
    • Hm, Xerac hat sie nur bewusstlos geschlagen. Soweit ich mich erinnere hat er bisher noch nicht gemordet. Und das wird leider noch eine Zeit lang so bleiben...
      Aber nur bis zum siebten Kapitel ^^
      Irgendwie hab ich heute gute Laune...
      -----------------------------------------------------
      Doch er sah nicht mehr den Gefängnisraum vor sich, sondern endlose Schwärze. Hinter ihm sah es genauso aus, das wusste er, ohne sich umdrehen zu müssen. Vor ihm stand… er. Sie sahen genau gleich aus, abgesehen von dem hinterhältigen Grinsen auf dem Gesicht seines anderen Ichs und den glühendroten Augen. Und den dämonisch verlängerten Eckzähnen.
      Aber Xerac erfüllte keine Angst. Er war völlig ruhig und blickte sich an. »Wir müssen reden.«, brach seine dunkle Seite das Schweigen. »Ich weiß…« »Du bist zu schwach, um gegen sie kämpfen zu können.« »Ja. Ich werde deine Hilfe brauchen.« »Glaubst du, mir vertrauen zu können?«
      Der Blick – sein Blick – war skeptisch. »Ich bin davon überzeugt.« »Keine Angst, dass ich dich zurückdränge?« »Nein, die habe ich nicht. Immerhin bin ich du. Ich weiß, wie du denkst.« »Und ich weiß, wie du denkst. Wir können nichts voreinander verbergen, denn wir sind eins.« »Genauso ist es. Sollte ich im Kampf Hilfe brauchen, so übernimmst du den Platz. Danach werden wir wieder tauschen. Aber erst werde ich es alleine versuchen.« »Gut. Dann ist es abgemacht.« »Doch eins musst du schwören: Du wirst meinen Freunden kein Haar krümmen.« »Ich werde ihnen nichts tun. Du hast mein Wort.« »Zuerst dachte ich, ich müsse dich unterdrücken, da du böse wärst. Doch ich irre mich.« »Denn ich verkörpere nicht das Böse, sondern die Wut, die Angst und den Zorn, die anderen Gefühle, die in dir schlafen.«
      Das Bild vor Xeracs Augen verblasste. Jetzt sah er wieder die Steinmauer der Piratenfestung und Laron, der besorgt vor ihm stand. »Xerac? Was war los?« »Nichts. Ich hatte nur eine kleine Unterhaltung mit mir selbst.«
      Dem Blick Larons sah man an, dass er kein Wort von dem verstand, was Xerac gesagt hatte. Aber Xerac ließ ihm auch keine Zeit zu verstehen, denn er ging sofort raus. Zwar wurde er draußen sofort von der Wache gesehen, doch er war schneller als sie, drückte ihr die Hand auf den Mund, bevor sie schreien konnte und schlug sie bewußtlos. Ihr Körper erschlaffte und er ließ sie los.
      Laron blickte ihn schockiert an. »War das nicht etwas… riskant?« »Nein. Ich weiß, was ich tue.« »Dann ist gut.« »Komm. Wir müssen weiter.« Sie liefen über die Brücke zu anderen Seite. Links neben ihnen war eine Tür, eine Ebene weiter unten. »Da müssen wir hin, wenn du zur Anführerin willst.«
      Laron schien sich hier gut auszukennen. Zuerst wollte er fragen, warum dies so war, aber er entschied sich, ihn das später zu fragen. Sie sprangen dorthin und öffneten die Tür. Nachdem beide drin waren, wurde die Tür lautlos wieder geschlossen.
      Der Raum schien verhältnismäßig groß zu sein, vor ihnen war eine Art Torbogen, doch er war mit Fässern vollgestellt, hinter denen sie sich hervorragend verstecken konnten. Sie schauten über den Rand. Weiter hinten stand ein einzelner Stuhl, etwas höher als die anderen.
      Auf ihm saß Kira. Ihr Aussehen war noch ein wenig dämonischer geworden, ihre Krallen hatten sich verlängert und sie trug völlig andere Kleidung. Es war Kleidung, wie sie Kriegerinnen trugen. Neben ihr stand – völlig ausdruckslos, als würde es sie nicht weiter kümmern, dass dort ein Dämon saß – Kaja.
      Sie schien so etwas wie die Vize-Anführerin zu sein. Etwa in der Mitte des Raumes knieten einige Piratinnen, und wurden von Kira beschimpft. »Ihr wollt Piraten sein?! Nicht einmal diese lächerliche Essenz könnt ihr stehlen!« »Verzeiht uns, Herrin, doch es scheint, dass…« »Schweig! Der Herr des Chaos will – ebenso wie ich – die Essenz in die Finger bekommen!« »Vergebt uns unser Versagen, Herrin, aber man hat die Essenz fortgebracht.« »Was?! Wohin?« »Sie soll ins Land Labrynna geschafft worden sein.« »Wir werden bei nächster Gelegenheit dorthin aufbrechen. Und wenn ihr erneut versagt, weiß ich nicht, was ich mit euch tun werde…« »Sehr wohl, Herrin!«
      Alle Piratinnen senkten den Kopf. »Ihr könnt gehen!« Bis jetzt hätten Laron und Xerac noch fliehen können. Aber nun musste er kämpfen. Und er wollte kämpfen. »Laron, du bleibst hier.«, flüsterte er seinem Freund noch zu, dann sprang er mit einem Satz über die Fässer. Kaum war er aufgekommen, da riss er sein Schwert bereits aus der Scheide.
      »Du? Wie bist du entkommen?«, fragte Kaja, die als erstes ihre Sprache wieder gefunden hatte. »Lass ihn, Kaja. Er wird jetzt so oder so sterben.«, beruhigte Kira sie, gefolgt von einem triumphierenden Lachen. »Mir scheint, du hast nichts dazu gelernt, Xerac!« »Ich habe gelernt! Gelernt, mich nicht ständig zu verstecken! Und jetzt kämpf, wenn du dich traust!« Die Piratinnen, die sich noch im Raum befanden, wollten auf ihn zustürmen.
      Doch Kira stoppte sie mit einer Handbewegung. »Das werde ich selbst übernehmen. Zieht euch zurück.« Man konnte deutlich hören, dass ihre Untergebenen damit nicht zufrieden waren, doch sie wagten nicht, es laut auszusprechen. Kira erhob sich von ihrem Stuhl und ging langsam auf Xerac zu. »Du wirst nicht siegen können… Du bist ein jämmerlicher Sterblicher und ich ein mächtiger Dämon!«
      »Wir werden sehen…« Auch Laron kam nun hinter den Fässern hervor. »Sieh an, noch einer… Kaja, kümmer dich um ihn!« »Jawohl!« Zugleich entbrannten zwei Kämpfe. Obwohl er selbst zur Genüge beschäftigt war, warf Xerac einen Blick auf Laron, um sicherzugehen, dass er mit seiner Gegnerin klarkam. Er schien ihren Kampfstil zu kennen.
      Souverän blockte er jeden Schlag mit seinen sehr widerstandsfähigen Armflossen ab und teilte selbst oft aus. Xerac selbst hatte es nicht leicht. Zwar kämpfte Kira – was untypisch für eine Gerudo war – nur mit einem Säbel; Xerac war dankbar dafür, es machte die Verteidigung einfacher; dafür war sie sehr flink. Mithilfe von Seitwärtssprüngen, Rückwärtssalti und Blockmanövern konnte er die Treffer auf ein Minimum reduzieren.
      Er musste zwar kleinere Schnitte einstecken, aber er konnte Kira hinhalten. Eins war ihm jedoch klar. Auf Dauer würde er keine Chance haben. Als ein Schmerzensschrei durch den Raum hallte, wurde Xerac abgelenkt. Laron lag auf dem Boden, Blut pulste im Rhythmus seines Herzschlags aus einer tiefen Wunde, die Kaja ihm mit ihrem Säbel zugefügt hatte.
      Er krümmte sich vor Schmerzen und auf Kajas Gesicht lag ein hinterhältiges Grinsen. Xerac sah, dass ihr Säbel leicht grünlich schimmerte. Auch Kira hielt inne. Sie lachte. »Lass dir was einfallen, Xerac! Das Gift wirkt schnell! Aber er wird ohnehin verbluten.« Was mach ich jetzt? – Lass mich übernehmen… - Gut… Aber beeil dich! – Keine Sorge. Es wird nicht lange dauern… Xerac öffnete die Barriere, die er aufgebaut hatte, um seine dunkle Seite abzuschirmen. Und sofort konnte man sehen, dass er sich veränderte. Auch Kira war überrascht.
      Als Xeracs dunkle Seite zurückgekehrt war, brach sie in lautes Gelächter aus. »Warum lachst du?« Seine Stimme hatte einen listigen Klang. »Du würdest doch keinen anderen Dämonen angreifen, oder?« »Was verschafft dir diese Sicherheit?« Kira verstummte. »Du verbündest dich… mit den Guten?!« »Nein. Ich schlage mich auf keine Seite. Ich helfe mir.« Gibst du mir freie Hand, was Kaja und Kira betrifft? – Ja. Aber töte sie bitte nicht.
      Laron hatte von alldem nicht viel mitbekommen. Er konnte nur noch verschwommen sehen und langsam wurde ihm schwarz vor Augen. Er zwang sich, wach zu bleiben, er wusste, dass er nicht mehr aufwachen würde, würde er einschlafen. Kira war noch unschlüssig. »Du willst wirklich kämpfen? Überschätzt du dich nicht?« »Keineswegs.« Mit einer raschen Bewegung stand er schon vor ihr. Drohend hielt er ihr das Schwert an die Kehle.
      Kira wagte nicht, sich zu rühren. »Du hast noch eine Chance. Verschwinde so schnell du kannst und komm mir nie wieder unter die Augen. Dann wirst du dein elendes Leben weiterführen können.« »Es wird ein nächstes Mal geben. Doch bis dahin habe ich die Essenz und du bist geliefert!« »Was soll dieses Gerede von einer „Essenz“?« »Das wüsstest du wohl gern, nicht? Aber du wirst es selbst herausfinden müssen, ich werde es dir gewiss nicht verraten!«
      Dort, wo eben noch Kira gestanden hatte, befand sich jetzt nur noch eine Rauchschwade. Xerac ließ das Schwert sinken. »Und? Willst du dich auch gegen mich stellen?« Kaja hatte ihren Säbel erhoben, grimmig schaute sie Xerac an. »Sei nicht töricht. Du kannst nur verlieren.« »Ich werde vielleicht verlieren, aber dein Freund wird sterben!« Ohne Vorwarnung sank sie auf die Knie, leise stöhnte sie, als hätte sie Schmerzen.
      Dann war wieder Stille. Was ist mir ihr? – Ich weiß es nicht. Sie blickte auf, sah verdutzt um sich und erblickte Laron. Sie beugte sich zu ihm runter. »Weg von ihm!« Von ihr scheint keine Gefahr mehr auszugehen… Lass uns wieder tauschen. – Wenn du meinst.
      Xeracs Aussehen veränderte sich wieder. Die dämonische Seite seiner selbst zog sich wieder zurück. Aber Xerac errichtete nicht wieder die Barriere, als Zeichen für sein Vertrauen. Er sah zu Kaja. Und stutzte: Sie schien zu weinen… Was war denn nun los? Sie blickte auf, und zu Xerac rüber. »Hast du ihm das angetan?! Du Mörder!« Ihre Stimme war tränenerstickt.
      Er kam näher. »Bleib, wo du bist!« »Langsam an! Das warst du selbst! Und was ist hier eigentlich los?« »Du bist ein Lügner! Niemals könnte ich Laron töten!« »Ihr kennt euch?« »Ja, wir…« »Okay, ich hab schon verstanden… Lass mich mal sehen, ob ich was tun kann.« Keine Sorge. Du kannst ihn retten. – Was macht dich da so sicher? – Du bist der Herr des Lebens, hast also bestimmt Heilkräfte! – Aber ich habe bisher nur Befehlsmagie gewirkt... – Du hast gar keine Magie gewirkt. Das war ich.
      Xerac kniete neben Laron nieder und legte seine Hände auf den leblosen Körper. Er konnte fühlen, wie die Essenz des Lebens durch seinen Körper strömte, in einer Richtung hin. Zu seiner Wunde. Von dort aus konnte er auch die Essenz des Todes spüren. Vielleicht… vielleicht könnte er einfach versuchen, eine Art Gitter aus dem Leben zu bilden, dass den Tod draußen, und das Leben in seinem Körper hielt.
      Es war schwer, aber er wusste, dass er es schaffen konnte. Kaja sah ihm besorgt zu, aber er bemerkte sie gar nicht mehr. Lange legte er die Ströme übereinander, immer mehr, um die Maschen zu verkleinern, bis kein Leben mehr entfloss. Was er nicht sah, war dass es auch in der realen Ebene Wirkung zeigte. Durch sein „Gitter“ hatte er die Wunde geschlossen. Jetzt widmete Xerac sich den Strömungen des Todes, die noch in Larons Körper flossen – sie symbolisierten das Gift.
      Er war selbst darüber überrascht, aber er konnte sie aus dem Körper rausziehen. Endlich war er fertig. Larons Atem hatte sich beruhigt, gleichmäßig hob und senkte sich seine Brust. Kaja weinte immer noch, aber diesmal vor Erleichterung.
      Glücklich fiel sie Xerac um den Hals und hauchte ein »Danke.« Gut gemacht. – Danke. »Wie wäre es, wenn du mir alles erzählst, solange Laron noch schläft?« Sie nickte. »Aber vorher antworte mir auf eine Frage. Woher kennst du diese… Kira?« »Ich kenne sie aus Hyrule. Sie war eine meiner vielen Dienerinnen.« »Dienerinnen? Sie ist eine Gerudo. Dann bist du…« »Ja. Ich bin Xerac, derzeitiger König der Gerudo.«
      Ehrfürchtig hauchte Kaja einen Kuss auf seine Hand. »Verzeiht mir meine Unverfrorenheit, mein Gebieter…« »Ich bin nicht euer König. Ihr seid Piraten und ohne Herrscher. So ist es, und so soll es auch bleiben.« »Aber was macht Ihr dann hier?« »Das ist eine lange Geschichte. Aber das waren schon zwei Fragen. Jetzt bist du mit Erzählen dran.« Er lächelte. »Ich weiß nur noch, dass sie irgendwann hier auftauchte. Sie redete mit mir und fragte nach einer „Essenz“. Ich sagte, ich wüsste nichts darüber. Danach ist alles schwarz.« Sieht aus, als wurde sie hypnotisiert – Ganz deiner Meinung. »Was macht ihr hier? Und was hat Laron damit zu tun?« »Wir suchen die Acht Herren. Und Laron hilft uns dabei, sie zu finden.« »Dann werde ich mit euch gehen!«
      »Was? Das kommt nicht in Frage!« »Ich will Laron nicht schon wieder verlieren.« »Du liebst ihn, nicht wahr?« Sie nickte nur. »Er ist schon verheiratet. Mit Ruto, einer Zora aus Hyrule.« Man konnte sehen, dass es Kaja förmlich das Herz brach. Aber es war besser für sie, die Wahrheit zu kennen. »Ich verstehe. Dann wäre es besser, wenn ich nicht mitkomme.« Beide wurden still, als Laron stöhnte. »Er scheint aufzuwachen.«
      Er öffnete die Augen, richtete sich auf und sah sich um. »Was ist passiert?« Xerac log ihn kurzerhand an. »Du wurdest im Kampf bewusstlos geschlagen.« In Laron machten sich Zweifel breit. Sein Kopf brummte kein bisschen, aber er ließ sich nichts anmerken. Just in diesem Augenblick wurde die Tür aufgestoßen. Herein kamen Seran, Yoran, Taya und Cole – letzterer wurde von Seran hinter sich her geschleift.
      »Lasst mich endlich los!« »Was macht ihr denn hier?« »Wir haben uns Sorgen gemacht. Und er…« Sein Blick fiel auf Cole, der immer noch am Schimpfen war. »… konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Da haben wir ihn einfach zum Sprechen gebracht.« »Das trifft sich gut. Was willst du mit dieser „Essenz“?« »Ich werde euch nichts sagen!« Seran versetzte ihm einen Tritt. »Aua!« »Das war noch gar nichts! Rede lieber!«
      Xerac, mit dem Kerl stimmt was nicht. – Mit wem? Cole? – Nein, Seran. Er ist so… – Behalt es für dich. Ich vertraue ihm. »Ist ja schon gut! Die Essenz würde unsere Kräfte um ein Vielfaches steigern! Und dann hätten die Herren des Guten keine Chance mehr gegen uns! Und mein Bruder würde endlich seine gerechte Strafe erhalten!« »Du bist ein Herr des Bösen, richtig? Der Herr des Chaos?« »Genau! Und mein jämmerlicher Bruder ist der Herr der Ordnung!« »Pech für dich, dass hier schon zwei Herren des Guten sind!« »Glaubst du, das wäre mir neu? Ich wusste es, als ich euch das erste Mal sah!« »Was wollen wir mit ihm machen, Xerac?« »Lass ihn laufen. Noch können – oder dürfen wir ihm nichts tun. Aber er uns auch nicht.« Seran nickte. »Leider. Am liebsten würde ich ihn im Meer versenken, aber das würde nichts bringen.« »Fesselt ihn.« »Was?« »Ich sagte: Fesselt ihn. Er wird sich befreien können, aber es verschafft uns einen Vorsprung.« Laron erhob sich. »Ihr nehmt ein Schiff der Piraten. Das ist doch in Ordnung, oder Kaja?« Sie nickte. »Gut. Dann fahrt ihr zum Strand und wartet dort auf mich. Ich hole inzwischen Darius.«
      Er sprang ins Wasser und Kaja führte die Zurückgebliebenen zu einem Boot. »Nehmt das. Es ist das schnellste Boot, das wir haben.« Xerac dankte ihr. »Keine Ursache. Aber bitte passt auf Laron auf.« »Das werden wir tun.« Sie nahmen alle in dem Boot Platz. Seran und Yoran übernahmen freiwillig die Ruder. Xerac ruhte sich aus. Der Weg von der Piratenfestung zum Strand war nicht allzu weit und das Boot machte seinem Namen »Sturmboe« alle Ehre. Sie stiegen aus, zogen das Boot an Land und warteten auf Laron.
      In der Zwischenzeit erzählte Xerac seinen Freunden, was geschehen war. Er schilderte alles genau, allerdings verschwieg er ihnen, dass er sich nun mit seiner dunklen Seite verbündet hatte. Er war zwar noch nicht ganz fertig mit Erzählen, aber er stoppte, als Laron auftauchte. Hinter ihm schwamm Darius. »Laron hat mir alles erzählt. Wenn es mein Schicksal ist, werde ich mit euch ziehen.«
      --------------------------------------
      So, Kapitel 3 ist fertig.
      Argh, ich muss mich beeilen xD
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Hätt nicht gedacht, dass du so schnell wieder ein Kapitel on stellst. Freut mich^^ Brauchst aber nicht zu schnell on stellen. Sonst is die Geschichte bald vorbei und ich hab nichts mehr zu lesen.
      Ich finds gut, dass du ne Methode gefunden hast, die "Selbstgespräche" von Xerac von denen die laut gesprochen werden, zu unterscheiden. Wegen den Absätzen muss ich jetzt wohl nimma schimpfen. haste fein gemacht :D
      Aber ich finds etwas unlogisch, dass Laron so schnell wieder aufwacht. Er wurd zwar geheilt, aber er war trotzdem fast tot. Da schläft man schon wenigstens ein paar Minuten länger.
      Auch hättest du vielleicht ein wenig mehr auf Kajas Gefühle eingehen können. Sie hätt ruhig Xerac um den Hals fallen und sich bei ihm ausheulen können.
      Den Heilungsprozess hast du, wie ich finde, sehr schön erklärt.

      Ich muss mal eben zählen. Es sind schon... ähhhm... 4 Helden zusamm! Boaahhh! Lass es mal langsamer angehen. Drei Kapitel und schon 4 Helden. Wenn du so weitermachst, biste mit 10 Kaps oder so durch. Kannst ruhig ein wenig kürzere Kapitel schreiben (damit es länger wirkt :ugly: )
      Und wie gesagt: Hetz dich nicht. Ich werd schon nich verschwinden.
    • Hm... nein xD
      Folgendes:
      Ich bin im ersten Akt
      Akt I = Zusammensuchen der Acht Herren (7 Kaps)
      Akt II = Genaueres Eingehen auf die Herren des Bösen (8 Kaps)
      Akt III = Finale Schlacht (2 oder 3 Kaps)
      Das macht insgesamt 17 oder 18 Kapitel ^^
      So schnell ist die Geschichte nicht zuende xD

      Das mit Kaja stimmt ^^
      Aber ich bin nicht so der sentimentale Typ ^^ Depressionen kann ich prima beschreiben (kP, warum ^^'') aber bei Freude hapert es immer ^^
      Das mit Laron... nuja, das Kapitel war schon so lang xD.
      Aber eigentlich haste Recht...
      Und was den Heilungsprozess betrifft: danke ^^ (meine Güte, hab ich da lange dran gesessen ^^'')

      Naja, dann will ich mal Kap 4 zuende schreiben ^^
      Hach, wie ich mich auf das 7. Kapitel freue :D
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.