Xerac
Jahre waren vergangen, seit Link Hyrule gerettet hatte. Regelmäßig kontrollierten die Weisen das Siegel, das Ganondorf festhielt. Seit über 10 Jahren war es intakt geblieben, und Hyrule erfuhr ein Leben voller Frieden, alle Völker hatten sich vereint, sogar die Gerudo hatten ihre Streitigkeiten mit den Hylianern beigelegt. Doch alles hat einmal ein Ende…
Die Gerudo hatten einen neuen König, Xerac. Alles begann, als er sich am Schloß von Hyrule einfand. Der König hatte ein Treffen einberufen, denn er wollte den Frieden wahren. Der König war niemand anderes als Link, denn er hatte Zelda geheiratet, die ihren Platz in der Erbfolge eingenommen hatte. Nach mehrtägiger Reise durch die Steppe war Xerac endlich am Schloß angekommen. Er gab ja zu, dass es ziemlich imposant aussah, aber er wollte nichts mit dem König zu tun haben. Er hatte ein Geheimnis, eines von der Sorte, die man unter keinen Umständen anderen Leuten erzählen konnte. Er war Ganondorfs Sohn. Er wusste genau, dass jeder ihn gleich als Feind Hyrules einstufen würde. Wie der Vater, so der Sohn, würde es dann heißen. Wenigstens hatte niemand bisher Verdacht geschöpft, denn er sah Ganondorf nicht ähnlich. Er hatte pechschwarze Haare und blaue Augen – für einen Gerudo sehr selten.
»Herr?« Eine Gerudo aus seinem Gefolge riss ihn aus seinen Gedanken. »Was ist?«, brummte er. »Wir haben uns um eine Unterkunft für Euch gekümmert. Seine Majestät, Link von Hyrule wäre erfreut, Euch seine Gastfreundschaft anzubieten.« »Sagt ihm, dass ich seine Einladung höflich annehme.« Er wandte sich ab und verzog das Gesicht. Er konnte die Einladung nicht ablehnen, denn damit würde er die diplomatische Beziehung gefährden. Manchmal käme ihm ein Krieg wohl ganz gelegen, aber das konnte er seinem Volk nicht antun. Es hatte schon im ersten Krieg unter seinem Vater zu sehr gelitten. »Herr?« »Was ist denn nun schon wieder?!« Wutentbrannt drehte er sich um. »Seine Majestät wünscht Euch sofort zu sprechen. Es ginge um eine Familienangelegenheit.« Unwillkürlich zuckte Xerac zusammen. Wusste Link etwa schon davon? Was sollte er jetzt tun? »Ist gut. Ich mache mich auf den Weg.« Schwer schluckend wandte er sich zum Schloß. Nach wenigen Minuten war er am Schlosstor angekommen. Eine Wache hielt ihn an. »Seid Ihr Xerac, der König der Gerudo?« »Der bin ich.« »Dann tretet ein. Seine Majestät erwartet Euch im Thronsaal.« Sie ließ ihn passieren und er trat ein. Wenigstens lief er nicht Gefahr, sich im Schloss zu verlaufen. Der Thronsaal lag genau gegenüber der Eingangstür, flankiert von Ritterstatuen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen trat er durch die großen Flügeltüren in den Thronsaal ein. »Seid mir willkommen, Xerac. Wie viele Jahre ist es her, dass wir uns gesehen haben, mein Freund?« »Ihr seid nicht mein Freund!«, brach es aus Xerac heraus. »Ah, stimmt, ich vergaß. Wie könntet Ihr den als Freund bezeichnen, der Euren Vater auf ewig verbannte…« Xerac zuckte. »Ihr… Ihr wisst es?« Link winkte ab. »Natürlich weiß ich es. Ganondorf war derjenige, der mich davon abhielt, Euch zu töten.« »Ihr wolltet mich töten?« »Ich befürchtete, Ganondorf hätte sein dämonisches Wesen an Euch weitergegeben. Bevor wir ihn verbannten, sagte ich ihm, dass ich auch den Rest seiner Familie auslöschen würde – um sicherzugehen.. Aber er flehte mich an, Euer Leben zu verschonen. Ich konnte ihm seinen letzten Wunsch nicht abschlagen. Und bisher hat sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet.« »Wenn ich schon mal hier bin, könnt Ihr mir auch gleich mitteilen, um was es bei dieser Versammlung geht.« »Tut mir leid. Es ist eine Sache von zu großem Ausmaße, als sie nur Euch allein anzuvertrauen. Kennt Ihr die Sieben Weisen?« »Selbstverständlich. Sie schützen Hyrule mit ihren Kräften, mischen sich aber nur in Dinge von einem Ausmaße ein, welche die Welt verändern können.« »Ich sehe, Ihr wisst Bescheid. Nun, die Sieben Weisen werden ebenfalls heute Abend anwesend sein.« »Ich glaube, ich gehe jetzt besser…« »Meinetwegen. Seid heute Abend bitte pünktlich, ich gedenke keine Zeit zu verlieren. Wir haben nicht mehr viel davon… « Xerac drehte sich langsam um. Dann eilte er aus dem Thronsaal. Das kann nicht sein! , dachte er. Er wusste es die ganze Zeit! Und dennoch hat er mich behandelt wie jeden anderen auch. Warum? Ohne es zu merken, war er zurück auf den Marktplatz gerannt. Immer noch in Gedanken versunken, krachte er mit jemandem zusammen. »Können Sie nicht aufpassen?!«, fuhr die Frau ihn an. »Tut mir Leid.« Er beachtete sie nicht weiter und ging seines Weges. Er schaute sie noch nicht einmal an. Verdutzt starrte die Frau ihn an. War das nicht…? Sie beschloss, ihm zu folgen. Xerac’ Schritte leiteten ihn zur Zitadelle der Zeit, zum Tor zum Heiligen Reich. Betreten konnte er es trotzdem nicht, denn das Zeitportal war geschlossen worden, nachdem Ganondorf verbannt wurde. Aber er wollte es auch gar nicht betreten. Er kniete vor dem Zeitaltar nieder und betete. Er wusste jetzt, warum er keine Mutter mehr hatte. Aber konnte er sich da ganz sicher sein? Vielleicht hatte ja auch Ganondorf seine Mutter getötet. Nein, daran wollte er nicht denken. Für ihn stand fest, dass es Link gewesen war. »Um wen trauert Ihr?« Ruckartig drehte er sich um. Vor sich sah er eine Frau. Sie hatte blonde Haare, ein langes Kleid mit gestickten Symbolen, wobei das Triforce dominierte. Sie lächelte ihn an, ihre tiefblauen Augen strahlten Wärme aus. Xerac erkannte sie, es war Zelda, die Königin!« »Was tut Ihr hier?« »Ich bin Euch gefolgt, nachdem Ihr mich angerempelt habt. Ihr saht niedergeschlagen aus.« »Dazu habe ich auch allen Grund!«, fuhr er sie an. Sie legte den Kopf schief und blickte ihn vorwurfsvoll an. »Verzeiht, Eure Hoheit. Ich habe mich gehen lassen.« Er senkte den Kopf. »Warum die Ehrfurcht? Wir sind vom gleichen Stand, also lasst uns normal miteinander reden.« »Aber Ihr…« »Ich bin die Königin von Hyrule. Na und? Ihr seid der König der Gerudo, Ihr seid mir ebenbürtig. Erzählt, was betrübt Euch?« »Ich hatte eben ein Gespräch mit Eurem Gemahl…« »Oh, ich verstehe. Es ging um Eure Herkunft, nicht wahr?« Erstaunt blickte er sie an. »Link hat es mir erzählt. Ich weiß, dass Ihr Ganondorfs Sohn seid. Und…« »Warum behandelt ihr mich dann wie einen von euch? Ich bin der Sohn des größten Feindes dieses Landes, warum hasst ihr mich dann nicht?!« »Wollt Ihr denn gehasst werden?« »Was?« »Ich habe Euch gefragt, ob Ihr gehasst werden wollt? Würde es Euch zufrieden stellen, wenn wir Euch wie Abschaum behandeln würden?« »Nein, das nicht, aber…« »Dann stellt nicht solche Fragen. Wir behandeln Euch wie einen der unseren, weil Ihr das für uns seid; weil wir Euch vertrauen. Nicht die Abstammung legt fest, ob Ihr gut oder böse seid, sondern Eure Taten. Solange Ihr Euch auf unsere Seite stellt, werden wir Euch wie einen von uns behandeln.« »Das ist doch kein Grund! Ich könnte Euch ebenso gut alles vorspielen und von einem Moment auf den anderen verraten!« »Denkt einmal an Naboru. Sie stammt aus Eurem Volke, aber obwohl wir Grund genug hätten, Euer gesamtes Volk zu verabscheuen für das, was Euer Herrscher uns angetan hat, nahmen wir sie in unsere Reihen auf und vertrauen ihr. Redet einmal mit ihr, wenn Ihr wollt. Als Gerudo wird sie Euch bestimmt helfen können. Und vielleicht traut Ihr Naboru ja mehr als mir. Ruft sie einfach, wenn Ihr es wünscht.« Sie drehte sich um und verließ die Zitadelle. Xerac blieb stehen, verwirrt, wütend, aber auch irgendwie glücklich.
Die Stunden vergingen und der Abend nahte. Schon früh ging Xerac los, um pünktlich im Schlosshof anzukommen. Link hatte beschlossen, den Ort, an dem er seine Reise begonnen hatte, zum Treffpunkt zu machen. Abgesehen von Zelda und Link war Xerac der erste. Er mied ihre Blicke und sah sich um. Um genau zu sein, sah er sich ziemlich lange um…
Irgendwann fanden sich auch die anderen Stammesführer oder Herrscher ein. Auch die Weisen erschienen einer nach dem anderen zuerst als Lichtkugeln, danach nahmen sie ihre normale Gestalt an. Link ließ den Blick durch die Runde schweifen. »Wie ich sehe, sind wir alle da. Gut, dann können wir ja beginnen! Doch zuerst möchte ich euch jemanden vorstellen.« Als Link auf Xerac deutete, schrak dieser kurz zusammen. Er hatte ganz vergessen, dass er zum ersten Mal hier war. Er flehte zu den Göttinnen, dass er nicht alles von ihm erzählte. »Begrüßt mit mir den neuen König der Gerudo, Xerac! Einige von euch mögen Schwierigkeiten mit seiner Abstammung haben, doch ich versichere euch, dass er mein vollstes Vertrauen genießt. Er ist Ganondorfs Sohn.« Ein ersticktes Keuchen erfüllte den Hof. Darunia, der impulsivste, meldete sich als erstes. »Bruder, das kann nicht dein Ernst sein! Der Nachkomme Ganondorfs in unseren Reihen? Dass ich nicht lache!« Die meisten anderen nickten nur. Einzig Impa und Naboru hielten zu Xerac. »Der Junge kann nichts dafür, dass Ganon sein Vater war! Viel wichtiger ist, dass er sich auf unsere Seite schlägt, als uns für unsere Tat zu verurteilen.«, ermahnte Impa die übrigen. »Außerdem bin auch ich aus Ganons Gefolge, habt ihr das vergessen? Dennoch traut ihr mir. Warum nicht auch ihm?«, ergänzte Naboru. Ruto lachte kurz auf. »Als ob er es ernst meinen würde. Der spioniert uns bestimmt nur aus!« Xerac’ Körper zitterte immer heftiger. Warum nur? Er hatte es geahnt. Er hatte zwar mit dieser Reaktion gerechnet, dennoch erschütterte es ihn. Verzweifelt versuchte er, seine bebende Lippe zu beruhigen. Er würde keine Tränen vergießen, soviel stand fest! Nicht hier, nicht vor ihnen! Link wollte gerade zur Ruhe ermahnen, als es aus Xerac herausbrach. »Ruhe!« Seine Stimme bebte. »Ich habe verstanden. Wenn ihr mir nicht vertraut, hat meine Anwesenheit keinen Zweck!« Er drehte sich um und rannte davon. Link schrie noch »Stopp!« und auch Impa und Naboru riefen, er solle dableiben, aber er hörte es nicht mehr. Oder wollte es nicht hören.
Er rannte einfach weiter. Inzwischen riss er sich nicht mehr zusammen, sondern ließ die Tränen einfach fließen. Er war geflüchtet, geflüchtet vor dem, was er war, geflüchtet vor denen, deren Vertrauen er sich so sehr wünschte. Aber sie verurteilten ihn für seine Herkunft, machten ihn zu einem Feind, nur weil er vom Feind abstammte… Zelda hatte ihn angelogen, alle hatten ihn angelogen. Ja, er hatte sich sogar selbst belogen, vom Zeitpunkt an, als er beschloss, der Einladung zu folgen und sich seiner größten Angst zu stellen: der Ablehnung durch andere. Wie ein Lauffeuer würde sich nun verbreiten, dass er Ganondorfs Sohn war, bald würde niemand mehr auf seiner Seite stehen…
Als er in die Knie sank, spürte er das Gras. Er war in die Hylianische Steppe gerannt, dorthin, wo niemand ihn stören, wo er seinen Gefühlen freien Lauf lassen konnte. »Warum? Womit hab’ ich das verdient? Naboru!« Er dachte an Zeldas Worte. Ruft sie einfach, wenn Ihr es wünscht. Wo blieb sie dann? Als plötzlich eine orange Kugel dicht vor seinen Augen auftauchte, schrak er zusammen, wich einen Schritt zurück, stolperte und landete ziemlich unsanft auf seinen vier Buchstaben. »Das wurde ja auch mal Zeit, ich dachte schon, du rufst nie…« »Was?« »Link hat resolut unser Treffen unterbrochen, bis du zurückkehrst. Du hättest das Gesicht unseres lieben Steinklotzes sehen müssen.« Verständnislos blickte Xerac sie an. »Hm? Achso, ich meine Darunia. Ich glaube, am liebsten hätte er Link zerrissen… So wie er reagiert hat…« Sie grinste breit. »Warum tun sie das?« Jetzt war es an Naboru verständnislos dreinzublicken. »Wovon redest du?« »Warum vertrauen sie mir nicht? Ist es so entsetzlich für sie, Ganondorfs Sohn zu sein? Warum glauben sie, mich nur deshalb gleich als Feind abstempeln zu können?« »Ich wusste zwar, dass du das fragst, aber richtig antworten kann ich dir nicht. Das Problem ist, dass du der Sohn eines – sagen wir Halbdämonen – bist, der möglicherweise dieses Dämonische geerbt hat.« »Das wüsste ich doch! Oder?« »Wir wissen es nicht. Es kann sein, dass deine dämonische Seite noch schlummert. Zum Beispiel hier.« Sie piekste ihm in den Bauch. »Hey!« »Oder hier.« Sie zog an seinen Wangen. »Was soll das?« »Vielleicht auch hier?« Sie trat ihm auf den Fuß. »Hmm. Doch hier?« Schlussendlich verpasste sie ihm einen kräftigen Tritt in den Hintern. Nach einem kurzen, halb unterdrückten Schmerzenslaut schlug er nach ihr. Er traf sie auch. Jedenfalls ein Trugbild. »Hey, du Schnecke, hier bin ich!« Sie stand hinter ihm und lachte ihn aus. »Was sollte das eigentlich?« »Ich dachte, das muntert dich ein wenig auf. Außerdem liebe ich es, andere Leute zu necken.« Sie grinste ihn schelmisch an. »Doch genug gespaßt. Können wir jetzt zurück zum Schloß? Link wartet bestimmt schon auf uns.« »Muss ich wirklich?« »Ja. Das, worüber wir sprechen wollen, betrifft auch dich. Wahrscheinlich sogar mehr, als uns andere.« Den letzten Satz hatte sie nur noch gemurmelt. So schnell sie konnten, liefen sie zurück zum Schloß.
Schon seit Naboru verschwunden war, blickten alle auf den Gang, der vom Schlossgarten zu ihrem Treffpunkt führte. Alle zehn Sekunden ermahnte Impa die meisten der Versammelten unter Androhung von entsetzlichen Folterungen, dem König eine Chance zu geben. Und wenn er der Sohn des Teufels persönlich sei, sie wolle keine negativen Bemerkungen hören…
Links Miene erhellte sich, als er Xerac und Naboru sah. Darunia fixierte ihn mit einem grimmigen Blick, aber Xerac stolzierte hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei. »Jetzt, wo wir alle wieder versammelt sind, können wir ja fortfahren. Ihr alle wisst, dass ich vor mehr als 10 Jahren Ganondorf versiegelte. Für immer, wie wir alle dachten. Doch seinen unheilvollen Einfluss konnten wir nicht verschwinden lassen. Viele von Ganondorfs Anhängern träumen immer noch von einer Welt der Finsternis, wie Ganondorf sie erschaffen wollte. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen sie einen neuen Anführer…« »Und ich denke mal, dieser Anführer soll ich sein?«, unterbrach Xerac Link. »Fast richtig. Doch das ist nicht das Problem. Von dir weiß ich, dass wir dir vertrauen können, sonst hättest du dich ihnen schon lange angeschlossen. Sie wollen nämlich nicht Ganons Sohn als Anführer, sondern Ganondorf persönlich.« »Aber das geht nicht. Ganon ist versiegelt und das Siegel weist noch nicht einmal kleinste Risse auf!«, rief Salia, die Weise des Waldes. »Auch das weiß ich, Salia. Aber sie haben einen Weg gefunden, Ganons Geist aus dem Heiligen Reich zu befreien und in einen Gastkörper zu übertragen. Und dieser Gastkörper soll Xerac sein.« »Das können die doch nicht wirklich versuchen wollen, oder?«, fragte Rauru skeptisch. »Was passiert dann eigentlich mit mir?«, fragte Xerac, auch wenn er die Antwort schon zu kennen glaubte. »Entweder du bist stark genug und kannst neben Ganondorf weiter existieren, oder er vertreibt dich aus deinem Körper und du wirst als Verlorene Seele umherirren.« Xerac schluckte. Keine tollen Aussichten. In beiden Fällen würde er tatenlos zusehen müssen. Wobei ersteres trotzdem noch angenehmer war, er würde wenigstens überleben können. »Ursprünglich wollten Ganons Anhänger mich nehmen, aber sie fanden heraus, dass Ganon sich in einem Körper, der seinem sehr ähnlich ist, besser halten können würde. Seither suchen sie nach dir, unser einziger Vorteil ist, dass du Ganondorf nicht ähnlich siehst. Daher ist es auch nicht von Vorteil, wenn du hier bleibst. Ich möchte, dass du in die Festung der Gerudo zurückkehrst. Wir werden dich über alles unterrichten, also sei unbesorgt. Auch euch andere möchte ich bitten, nach Hause zurückzukehren. Es ist verräterisch, wenn wir uns alle an einem Ort befinden.« Alle nickten, auch Xerac, obwohl er sich nicht verstecken, sondern helfen wollte. Xerac’ Blick fiel auf Naboru. Sie sah nicht glücklich aus, eher bekümmert… »Naboru, du weißt, was ich von dir verlange?« Sie nickte. »Gut. Dann ist die Versammlung beendet. Xerac, halte dich bitte nicht mehr hier auf, kehre sofort nach Hause zurück.« Xerac wandte sich zum Gehen. Keiner der Weisen oder anderen Herrscher sprach ein Wort, als er an ihnen vorbeilief. Er hatte den Hof schon fast verlassen, als er am Arm festgehalten wurde. Überrascht drehte er sich um. Vor ihm stand die Weise der Schatten, sie lächelte. »Mach dir keine Sorgen. Solange niemand weiß, wessen Sohn du bist, solange bist du in Sicherheit. Alles wird gut werden.« Stumm dankte er ihr für diese Aufmunterung, er hatte es bitter nötig. Er schaute noch einmal Link an, dann Zelda. Beide erwiderten seinen Blick, dann nickten sie. Jetzt endlich wandte Xerac sich zum Gehen. Vor dem Schloß erwarteten ihn schon die Gerudo-Kriegerinnen, die mit ihm gekommen waren. »Herr, was habt Ihr?« »Nichts. Wir kehren nach Hause zurück. Sofort!« »Ja, Herr.« »Kira, was schaust du mich so an?« »Herr, ich mache mir Sorgen um Euch.« »Sorgen? Um mich? Warum?« »Ihr seht aus, als sei etwas Schreckliches passiert.« »Es ist alles in Ordnung. Können wir nun gehen?« »Ja, Herr.« Er wandte sich von ihr ab und ging los. Ich muss lernen, meine Gefühle zu verbergen… , dachte er bei sich. Kiras heimtückischen Blick bemerkte er nicht, auch nicht, dass ein Schatten über ihr Gesicht huschte und wieder verschwand…
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Okay, was haltet ihr davon? Ich will eure Meinungen hören (und einen Titel)
PS: Die anderen Geschichten sind noch in Arbeit. Und das Game auch...
Jahre waren vergangen, seit Link Hyrule gerettet hatte. Regelmäßig kontrollierten die Weisen das Siegel, das Ganondorf festhielt. Seit über 10 Jahren war es intakt geblieben, und Hyrule erfuhr ein Leben voller Frieden, alle Völker hatten sich vereint, sogar die Gerudo hatten ihre Streitigkeiten mit den Hylianern beigelegt. Doch alles hat einmal ein Ende…
Die Gerudo hatten einen neuen König, Xerac. Alles begann, als er sich am Schloß von Hyrule einfand. Der König hatte ein Treffen einberufen, denn er wollte den Frieden wahren. Der König war niemand anderes als Link, denn er hatte Zelda geheiratet, die ihren Platz in der Erbfolge eingenommen hatte. Nach mehrtägiger Reise durch die Steppe war Xerac endlich am Schloß angekommen. Er gab ja zu, dass es ziemlich imposant aussah, aber er wollte nichts mit dem König zu tun haben. Er hatte ein Geheimnis, eines von der Sorte, die man unter keinen Umständen anderen Leuten erzählen konnte. Er war Ganondorfs Sohn. Er wusste genau, dass jeder ihn gleich als Feind Hyrules einstufen würde. Wie der Vater, so der Sohn, würde es dann heißen. Wenigstens hatte niemand bisher Verdacht geschöpft, denn er sah Ganondorf nicht ähnlich. Er hatte pechschwarze Haare und blaue Augen – für einen Gerudo sehr selten.
»Herr?« Eine Gerudo aus seinem Gefolge riss ihn aus seinen Gedanken. »Was ist?«, brummte er. »Wir haben uns um eine Unterkunft für Euch gekümmert. Seine Majestät, Link von Hyrule wäre erfreut, Euch seine Gastfreundschaft anzubieten.« »Sagt ihm, dass ich seine Einladung höflich annehme.« Er wandte sich ab und verzog das Gesicht. Er konnte die Einladung nicht ablehnen, denn damit würde er die diplomatische Beziehung gefährden. Manchmal käme ihm ein Krieg wohl ganz gelegen, aber das konnte er seinem Volk nicht antun. Es hatte schon im ersten Krieg unter seinem Vater zu sehr gelitten. »Herr?« »Was ist denn nun schon wieder?!« Wutentbrannt drehte er sich um. »Seine Majestät wünscht Euch sofort zu sprechen. Es ginge um eine Familienangelegenheit.« Unwillkürlich zuckte Xerac zusammen. Wusste Link etwa schon davon? Was sollte er jetzt tun? »Ist gut. Ich mache mich auf den Weg.« Schwer schluckend wandte er sich zum Schloß. Nach wenigen Minuten war er am Schlosstor angekommen. Eine Wache hielt ihn an. »Seid Ihr Xerac, der König der Gerudo?« »Der bin ich.« »Dann tretet ein. Seine Majestät erwartet Euch im Thronsaal.« Sie ließ ihn passieren und er trat ein. Wenigstens lief er nicht Gefahr, sich im Schloss zu verlaufen. Der Thronsaal lag genau gegenüber der Eingangstür, flankiert von Ritterstatuen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen trat er durch die großen Flügeltüren in den Thronsaal ein. »Seid mir willkommen, Xerac. Wie viele Jahre ist es her, dass wir uns gesehen haben, mein Freund?« »Ihr seid nicht mein Freund!«, brach es aus Xerac heraus. »Ah, stimmt, ich vergaß. Wie könntet Ihr den als Freund bezeichnen, der Euren Vater auf ewig verbannte…« Xerac zuckte. »Ihr… Ihr wisst es?« Link winkte ab. »Natürlich weiß ich es. Ganondorf war derjenige, der mich davon abhielt, Euch zu töten.« »Ihr wolltet mich töten?« »Ich befürchtete, Ganondorf hätte sein dämonisches Wesen an Euch weitergegeben. Bevor wir ihn verbannten, sagte ich ihm, dass ich auch den Rest seiner Familie auslöschen würde – um sicherzugehen.. Aber er flehte mich an, Euer Leben zu verschonen. Ich konnte ihm seinen letzten Wunsch nicht abschlagen. Und bisher hat sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet.« »Wenn ich schon mal hier bin, könnt Ihr mir auch gleich mitteilen, um was es bei dieser Versammlung geht.« »Tut mir leid. Es ist eine Sache von zu großem Ausmaße, als sie nur Euch allein anzuvertrauen. Kennt Ihr die Sieben Weisen?« »Selbstverständlich. Sie schützen Hyrule mit ihren Kräften, mischen sich aber nur in Dinge von einem Ausmaße ein, welche die Welt verändern können.« »Ich sehe, Ihr wisst Bescheid. Nun, die Sieben Weisen werden ebenfalls heute Abend anwesend sein.« »Ich glaube, ich gehe jetzt besser…« »Meinetwegen. Seid heute Abend bitte pünktlich, ich gedenke keine Zeit zu verlieren. Wir haben nicht mehr viel davon… « Xerac drehte sich langsam um. Dann eilte er aus dem Thronsaal. Das kann nicht sein! , dachte er. Er wusste es die ganze Zeit! Und dennoch hat er mich behandelt wie jeden anderen auch. Warum? Ohne es zu merken, war er zurück auf den Marktplatz gerannt. Immer noch in Gedanken versunken, krachte er mit jemandem zusammen. »Können Sie nicht aufpassen?!«, fuhr die Frau ihn an. »Tut mir Leid.« Er beachtete sie nicht weiter und ging seines Weges. Er schaute sie noch nicht einmal an. Verdutzt starrte die Frau ihn an. War das nicht…? Sie beschloss, ihm zu folgen. Xerac’ Schritte leiteten ihn zur Zitadelle der Zeit, zum Tor zum Heiligen Reich. Betreten konnte er es trotzdem nicht, denn das Zeitportal war geschlossen worden, nachdem Ganondorf verbannt wurde. Aber er wollte es auch gar nicht betreten. Er kniete vor dem Zeitaltar nieder und betete. Er wusste jetzt, warum er keine Mutter mehr hatte. Aber konnte er sich da ganz sicher sein? Vielleicht hatte ja auch Ganondorf seine Mutter getötet. Nein, daran wollte er nicht denken. Für ihn stand fest, dass es Link gewesen war. »Um wen trauert Ihr?« Ruckartig drehte er sich um. Vor sich sah er eine Frau. Sie hatte blonde Haare, ein langes Kleid mit gestickten Symbolen, wobei das Triforce dominierte. Sie lächelte ihn an, ihre tiefblauen Augen strahlten Wärme aus. Xerac erkannte sie, es war Zelda, die Königin!« »Was tut Ihr hier?« »Ich bin Euch gefolgt, nachdem Ihr mich angerempelt habt. Ihr saht niedergeschlagen aus.« »Dazu habe ich auch allen Grund!«, fuhr er sie an. Sie legte den Kopf schief und blickte ihn vorwurfsvoll an. »Verzeiht, Eure Hoheit. Ich habe mich gehen lassen.« Er senkte den Kopf. »Warum die Ehrfurcht? Wir sind vom gleichen Stand, also lasst uns normal miteinander reden.« »Aber Ihr…« »Ich bin die Königin von Hyrule. Na und? Ihr seid der König der Gerudo, Ihr seid mir ebenbürtig. Erzählt, was betrübt Euch?« »Ich hatte eben ein Gespräch mit Eurem Gemahl…« »Oh, ich verstehe. Es ging um Eure Herkunft, nicht wahr?« Erstaunt blickte er sie an. »Link hat es mir erzählt. Ich weiß, dass Ihr Ganondorfs Sohn seid. Und…« »Warum behandelt ihr mich dann wie einen von euch? Ich bin der Sohn des größten Feindes dieses Landes, warum hasst ihr mich dann nicht?!« »Wollt Ihr denn gehasst werden?« »Was?« »Ich habe Euch gefragt, ob Ihr gehasst werden wollt? Würde es Euch zufrieden stellen, wenn wir Euch wie Abschaum behandeln würden?« »Nein, das nicht, aber…« »Dann stellt nicht solche Fragen. Wir behandeln Euch wie einen der unseren, weil Ihr das für uns seid; weil wir Euch vertrauen. Nicht die Abstammung legt fest, ob Ihr gut oder böse seid, sondern Eure Taten. Solange Ihr Euch auf unsere Seite stellt, werden wir Euch wie einen von uns behandeln.« »Das ist doch kein Grund! Ich könnte Euch ebenso gut alles vorspielen und von einem Moment auf den anderen verraten!« »Denkt einmal an Naboru. Sie stammt aus Eurem Volke, aber obwohl wir Grund genug hätten, Euer gesamtes Volk zu verabscheuen für das, was Euer Herrscher uns angetan hat, nahmen wir sie in unsere Reihen auf und vertrauen ihr. Redet einmal mit ihr, wenn Ihr wollt. Als Gerudo wird sie Euch bestimmt helfen können. Und vielleicht traut Ihr Naboru ja mehr als mir. Ruft sie einfach, wenn Ihr es wünscht.« Sie drehte sich um und verließ die Zitadelle. Xerac blieb stehen, verwirrt, wütend, aber auch irgendwie glücklich.
Die Stunden vergingen und der Abend nahte. Schon früh ging Xerac los, um pünktlich im Schlosshof anzukommen. Link hatte beschlossen, den Ort, an dem er seine Reise begonnen hatte, zum Treffpunkt zu machen. Abgesehen von Zelda und Link war Xerac der erste. Er mied ihre Blicke und sah sich um. Um genau zu sein, sah er sich ziemlich lange um…
Irgendwann fanden sich auch die anderen Stammesführer oder Herrscher ein. Auch die Weisen erschienen einer nach dem anderen zuerst als Lichtkugeln, danach nahmen sie ihre normale Gestalt an. Link ließ den Blick durch die Runde schweifen. »Wie ich sehe, sind wir alle da. Gut, dann können wir ja beginnen! Doch zuerst möchte ich euch jemanden vorstellen.« Als Link auf Xerac deutete, schrak dieser kurz zusammen. Er hatte ganz vergessen, dass er zum ersten Mal hier war. Er flehte zu den Göttinnen, dass er nicht alles von ihm erzählte. »Begrüßt mit mir den neuen König der Gerudo, Xerac! Einige von euch mögen Schwierigkeiten mit seiner Abstammung haben, doch ich versichere euch, dass er mein vollstes Vertrauen genießt. Er ist Ganondorfs Sohn.« Ein ersticktes Keuchen erfüllte den Hof. Darunia, der impulsivste, meldete sich als erstes. »Bruder, das kann nicht dein Ernst sein! Der Nachkomme Ganondorfs in unseren Reihen? Dass ich nicht lache!« Die meisten anderen nickten nur. Einzig Impa und Naboru hielten zu Xerac. »Der Junge kann nichts dafür, dass Ganon sein Vater war! Viel wichtiger ist, dass er sich auf unsere Seite schlägt, als uns für unsere Tat zu verurteilen.«, ermahnte Impa die übrigen. »Außerdem bin auch ich aus Ganons Gefolge, habt ihr das vergessen? Dennoch traut ihr mir. Warum nicht auch ihm?«, ergänzte Naboru. Ruto lachte kurz auf. »Als ob er es ernst meinen würde. Der spioniert uns bestimmt nur aus!« Xerac’ Körper zitterte immer heftiger. Warum nur? Er hatte es geahnt. Er hatte zwar mit dieser Reaktion gerechnet, dennoch erschütterte es ihn. Verzweifelt versuchte er, seine bebende Lippe zu beruhigen. Er würde keine Tränen vergießen, soviel stand fest! Nicht hier, nicht vor ihnen! Link wollte gerade zur Ruhe ermahnen, als es aus Xerac herausbrach. »Ruhe!« Seine Stimme bebte. »Ich habe verstanden. Wenn ihr mir nicht vertraut, hat meine Anwesenheit keinen Zweck!« Er drehte sich um und rannte davon. Link schrie noch »Stopp!« und auch Impa und Naboru riefen, er solle dableiben, aber er hörte es nicht mehr. Oder wollte es nicht hören.
Er rannte einfach weiter. Inzwischen riss er sich nicht mehr zusammen, sondern ließ die Tränen einfach fließen. Er war geflüchtet, geflüchtet vor dem, was er war, geflüchtet vor denen, deren Vertrauen er sich so sehr wünschte. Aber sie verurteilten ihn für seine Herkunft, machten ihn zu einem Feind, nur weil er vom Feind abstammte… Zelda hatte ihn angelogen, alle hatten ihn angelogen. Ja, er hatte sich sogar selbst belogen, vom Zeitpunkt an, als er beschloss, der Einladung zu folgen und sich seiner größten Angst zu stellen: der Ablehnung durch andere. Wie ein Lauffeuer würde sich nun verbreiten, dass er Ganondorfs Sohn war, bald würde niemand mehr auf seiner Seite stehen…
Als er in die Knie sank, spürte er das Gras. Er war in die Hylianische Steppe gerannt, dorthin, wo niemand ihn stören, wo er seinen Gefühlen freien Lauf lassen konnte. »Warum? Womit hab’ ich das verdient? Naboru!« Er dachte an Zeldas Worte. Ruft sie einfach, wenn Ihr es wünscht. Wo blieb sie dann? Als plötzlich eine orange Kugel dicht vor seinen Augen auftauchte, schrak er zusammen, wich einen Schritt zurück, stolperte und landete ziemlich unsanft auf seinen vier Buchstaben. »Das wurde ja auch mal Zeit, ich dachte schon, du rufst nie…« »Was?« »Link hat resolut unser Treffen unterbrochen, bis du zurückkehrst. Du hättest das Gesicht unseres lieben Steinklotzes sehen müssen.« Verständnislos blickte Xerac sie an. »Hm? Achso, ich meine Darunia. Ich glaube, am liebsten hätte er Link zerrissen… So wie er reagiert hat…« Sie grinste breit. »Warum tun sie das?« Jetzt war es an Naboru verständnislos dreinzublicken. »Wovon redest du?« »Warum vertrauen sie mir nicht? Ist es so entsetzlich für sie, Ganondorfs Sohn zu sein? Warum glauben sie, mich nur deshalb gleich als Feind abstempeln zu können?« »Ich wusste zwar, dass du das fragst, aber richtig antworten kann ich dir nicht. Das Problem ist, dass du der Sohn eines – sagen wir Halbdämonen – bist, der möglicherweise dieses Dämonische geerbt hat.« »Das wüsste ich doch! Oder?« »Wir wissen es nicht. Es kann sein, dass deine dämonische Seite noch schlummert. Zum Beispiel hier.« Sie piekste ihm in den Bauch. »Hey!« »Oder hier.« Sie zog an seinen Wangen. »Was soll das?« »Vielleicht auch hier?« Sie trat ihm auf den Fuß. »Hmm. Doch hier?« Schlussendlich verpasste sie ihm einen kräftigen Tritt in den Hintern. Nach einem kurzen, halb unterdrückten Schmerzenslaut schlug er nach ihr. Er traf sie auch. Jedenfalls ein Trugbild. »Hey, du Schnecke, hier bin ich!« Sie stand hinter ihm und lachte ihn aus. »Was sollte das eigentlich?« »Ich dachte, das muntert dich ein wenig auf. Außerdem liebe ich es, andere Leute zu necken.« Sie grinste ihn schelmisch an. »Doch genug gespaßt. Können wir jetzt zurück zum Schloß? Link wartet bestimmt schon auf uns.« »Muss ich wirklich?« »Ja. Das, worüber wir sprechen wollen, betrifft auch dich. Wahrscheinlich sogar mehr, als uns andere.« Den letzten Satz hatte sie nur noch gemurmelt. So schnell sie konnten, liefen sie zurück zum Schloß.
Schon seit Naboru verschwunden war, blickten alle auf den Gang, der vom Schlossgarten zu ihrem Treffpunkt führte. Alle zehn Sekunden ermahnte Impa die meisten der Versammelten unter Androhung von entsetzlichen Folterungen, dem König eine Chance zu geben. Und wenn er der Sohn des Teufels persönlich sei, sie wolle keine negativen Bemerkungen hören…
Links Miene erhellte sich, als er Xerac und Naboru sah. Darunia fixierte ihn mit einem grimmigen Blick, aber Xerac stolzierte hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei. »Jetzt, wo wir alle wieder versammelt sind, können wir ja fortfahren. Ihr alle wisst, dass ich vor mehr als 10 Jahren Ganondorf versiegelte. Für immer, wie wir alle dachten. Doch seinen unheilvollen Einfluss konnten wir nicht verschwinden lassen. Viele von Ganondorfs Anhängern träumen immer noch von einer Welt der Finsternis, wie Ganondorf sie erschaffen wollte. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen sie einen neuen Anführer…« »Und ich denke mal, dieser Anführer soll ich sein?«, unterbrach Xerac Link. »Fast richtig. Doch das ist nicht das Problem. Von dir weiß ich, dass wir dir vertrauen können, sonst hättest du dich ihnen schon lange angeschlossen. Sie wollen nämlich nicht Ganons Sohn als Anführer, sondern Ganondorf persönlich.« »Aber das geht nicht. Ganon ist versiegelt und das Siegel weist noch nicht einmal kleinste Risse auf!«, rief Salia, die Weise des Waldes. »Auch das weiß ich, Salia. Aber sie haben einen Weg gefunden, Ganons Geist aus dem Heiligen Reich zu befreien und in einen Gastkörper zu übertragen. Und dieser Gastkörper soll Xerac sein.« »Das können die doch nicht wirklich versuchen wollen, oder?«, fragte Rauru skeptisch. »Was passiert dann eigentlich mit mir?«, fragte Xerac, auch wenn er die Antwort schon zu kennen glaubte. »Entweder du bist stark genug und kannst neben Ganondorf weiter existieren, oder er vertreibt dich aus deinem Körper und du wirst als Verlorene Seele umherirren.« Xerac schluckte. Keine tollen Aussichten. In beiden Fällen würde er tatenlos zusehen müssen. Wobei ersteres trotzdem noch angenehmer war, er würde wenigstens überleben können. »Ursprünglich wollten Ganons Anhänger mich nehmen, aber sie fanden heraus, dass Ganon sich in einem Körper, der seinem sehr ähnlich ist, besser halten können würde. Seither suchen sie nach dir, unser einziger Vorteil ist, dass du Ganondorf nicht ähnlich siehst. Daher ist es auch nicht von Vorteil, wenn du hier bleibst. Ich möchte, dass du in die Festung der Gerudo zurückkehrst. Wir werden dich über alles unterrichten, also sei unbesorgt. Auch euch andere möchte ich bitten, nach Hause zurückzukehren. Es ist verräterisch, wenn wir uns alle an einem Ort befinden.« Alle nickten, auch Xerac, obwohl er sich nicht verstecken, sondern helfen wollte. Xerac’ Blick fiel auf Naboru. Sie sah nicht glücklich aus, eher bekümmert… »Naboru, du weißt, was ich von dir verlange?« Sie nickte. »Gut. Dann ist die Versammlung beendet. Xerac, halte dich bitte nicht mehr hier auf, kehre sofort nach Hause zurück.« Xerac wandte sich zum Gehen. Keiner der Weisen oder anderen Herrscher sprach ein Wort, als er an ihnen vorbeilief. Er hatte den Hof schon fast verlassen, als er am Arm festgehalten wurde. Überrascht drehte er sich um. Vor ihm stand die Weise der Schatten, sie lächelte. »Mach dir keine Sorgen. Solange niemand weiß, wessen Sohn du bist, solange bist du in Sicherheit. Alles wird gut werden.« Stumm dankte er ihr für diese Aufmunterung, er hatte es bitter nötig. Er schaute noch einmal Link an, dann Zelda. Beide erwiderten seinen Blick, dann nickten sie. Jetzt endlich wandte Xerac sich zum Gehen. Vor dem Schloß erwarteten ihn schon die Gerudo-Kriegerinnen, die mit ihm gekommen waren. »Herr, was habt Ihr?« »Nichts. Wir kehren nach Hause zurück. Sofort!« »Ja, Herr.« »Kira, was schaust du mich so an?« »Herr, ich mache mir Sorgen um Euch.« »Sorgen? Um mich? Warum?« »Ihr seht aus, als sei etwas Schreckliches passiert.« »Es ist alles in Ordnung. Können wir nun gehen?« »Ja, Herr.« Er wandte sich von ihr ab und ging los. Ich muss lernen, meine Gefühle zu verbergen… , dachte er bei sich. Kiras heimtückischen Blick bemerkte er nicht, auch nicht, dass ein Schatten über ihr Gesicht huschte und wieder verschwand…
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Okay, was haltet ihr davon? Ich will eure Meinungen hören (und einen Titel)
PS: Die anderen Geschichten sind noch in Arbeit. Und das Game auch...
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