Kommunismus

    • @ Schweineigel

      Dein letzter Absatz beweist deine Realitätsferne.

      Jeder definiert sich mit seiner Arbeit ... und wir alle pflücken dazu Blumen und nähen rosa Pluschbären!

      Wenn ich wirklich arbeiten kann, was ich will, ohne auf die kapitalistische Nachfrage oder den diktierten Allgemeinwillen zu hören, dann flechten 10.000.000 Menschen Körbe und 2 Menschen kümmern sich um die Nahrungsversorgung, weil ihnen das Spaß macht :ugly:

      Irgendein Gesellschaftseinfluss muss dem Menschen sagen, was er zu leisten hat, sonst kommen wir nicht nach vorne, sondern nur zurück in die Jungsteinzeit! Irgendjemand muss den Takt angeben! Und dadurch ist der Kommunismus schon immer zum Scheitern verurteilt gewesen und er wird es immer sein.

      Ob du es glaubst oder nicht, ich habe "Das Kapital" gelesen. Und ich muss sagen, es hat mich damals enttäuscht. Marx mischt verdrehte Fakten mit seinen utopischen Fantasieträumen, dazwischen schreibt er wieder seitenlang über Produktionsfaktoren, dann kommt wieder ein Kapitel in dem er uns ein Märchen über die schöne Zukunft erzählt usw. Ich war einmal ein Marx-Interessierter, aber ich kannte nur Nacherzählungen - seit ich selbst Marx gelesen habe, ist der Mann eine einzige Enttäuschung für mich.

      Und ich glaube nicht, dass ich zu dumm bin, ich glaube, dass ich einfach zu realistisch bin, um Marx zu genießen.
      Aufsteigt der Strahl, und fallend gießt
      Er voll der Marmorschale Rund,
      Die, sich verschleiernd, überfließt
      In einer zweiten Schale Grund;
      Die zweite gibt, sie wird zu reich,
      Der dritten wallend ihre Flut,
      Und jede nimmt und gibt zugleich
      Und strömt und ruht.

      "Der Römische Brunnen", Conrad Ferdinand Meyer (1882)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mystic ()

    • Im Grunde ist Kommunismus nur eine Verzerrung der Marktverhältnisse und ein Hoffen auf eine Änderung der dem Mensch ureigensten Eigenschaften.

      Das ist das schöne an der Freiwirtschaft. Hier gibt es einen wirklich freien Markt und so kann jeder arbeiten was er will, solange er es gut macht. Trotzdem gibt es keinen kranken Verdrängungskampf, da das Geld ebenso unter Weitergabezwang steht wie die Waren, die irgendwann verrosten, verderben, altmodisch werden, Lagerkosten erzeugen, usw.

      Auch wird nicht auf Besserung des Menschen gehofft, sondern Verhältnisse geschaffen, in denen ein eigennütziges Verhalten(Geld weitergeben, da es sonst Gebühren erzeugt) ebenfalls der Gemeinschaft dient(Waren gegen das umlaufende Geld verkaufen).

      Deswegen befürworten Realisten die Freiwirtschaft.
      Vom Fachmann für Kenner:

      Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
      Music: KMfdM - Tohuvabohu
      Game: Pac Man
      Politician: Evo Morales

      Zitate für die Welt:

      Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
      Fry, Futurama
    • @ mystic
      Ich wiederhole mich nur ungern:
      Nur weil ich für etwas argumentiere, muss ich diese Meinung nicht vertreten... Denn wenn du nachließt, steht da nicht "ich denke" sondern "marx sagt" und ich bin nicht Marx...

      Kapitalismus ist besser, ein System das immer auf permanenten Wachstum ausgelegt ist?? und wenn er irgendann nicht mehr wachsen kann, wenn alle Märkte komplett erschlossen und ausgeschöpft sind??
      Dann bricht er zusammen und dies ist das Ende jeder Liberalen Wirtschaftsform...

      @ pyta
      Interessant, die Vorstellung, dass Grundbesitzer Land gegen Geld abgegeben, dass auf Dauer seinen Wert verliert ist natürlich sehr real...
      Das klingt ür mich nur leider jedesmal verdächtig nach Enteignung...
      Aber wenn das nicht passiert, bricht das ganze zusammen und ein neuer "Landadel" entsteht...
      man muss sich an den kleinen dingen über wasser halten.

      eine freundin...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schweineigel ()

    • Ich muß hier mal zwei Präambeln der DDR-Verfassungen ins Spiel bringen.

      DDR-Verfassungspräambel von 1968:
      Getragen von der Verantwortung, der ganzen deutschen Nation den Weg in eine Zukunft des Friedens und des Sozialismus zu weisen,
      in Ansehung der geschichtlichen Tatsache, daß der Imperialismus unter Führung der USA im Einvernehmen mit Kreisen des westdeutschen Monopolkapitals Deutschland gespalten hat, um Westdeutschland zu einer Basis des Imperialismus und des Kampfes gegen den Sozialismus aufzubauen, was den Lebensinteressen der Nation widerspricht,
      hat sich das Volk der Deutschen Demokratischen Republik,
      fest gegründet auf den Errungenschaften der antifaschistisch-demokratischen und der sozialistischen Umwälzung der gesellschaftlichen Ordnung,
      einig in seinen werktätigen Klassen und Schichten das Werk der Verfassung vom 7. Oktober 1949 in ihren Geiste weiterführend
      und von dem Willen erfüllt, den Weg des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit, der Demokratie, des Sozialismus und der Völkerfreundschaft in freier Entscheidung unbeirrt weiterzugehen,
      diese sozialistische Verfassung gegeben.


      Präambel von 1974:
      In Fortsetzung der revolutionären Tradition der deutschen Arbeiterklasse und gestützt auf die Befreiung vom Faschismus hat das Volk der Deutschen Demokratischen Republik in Übereinstimmung mit den Prozessen der geschichtlichen Entwicklung unserer Epoche sein Recht auf sozial-ökonomische, staatliche und nationale Selbstbestimmung verwirklicht und gestaltet die entwickelte sozialistische Gesellschaft.
      Erfüllt von dem Willen, seine Geschicke frei zu bestimmen, unbeirrt auch weiter den Weg des Sozialismus und Kommunismus, des Friedens, der Demokratie und der Völkerfreundschaft zu gehen, hat sich das Volk der Deutschen Demokratischen Republik dieses sozialistische Verfassung gegeben.


      Und die DDR ist nur ein Beispiel, zu was Sozialismus führt (wobei ich hier natürlich auch sagen muß, daß der Kapitalismus, den wir in der BRD haben, auch nicht das Wahre ist. Leute, deren Firmen Millionen Umsatz machen und trotzdem noch ausstellen, was das Zeug hält, sind meines Erachtens nichts wert)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Hyrule ()

    • Nur mal vorneweg, wer sich kritisch mit etwas auseinandersetzt, ist noch lange kein "Hasser" dessen, was er kritisiert. Solche Vergleiche sind dumm und unüberlegt.
      @ Mystic, das gibt es nirgendwo, das jeder den Beruf ergreifen kann, den er will. Die Wahl eines Berufes ist immer abhängig von den Fähigkeiten des Einzelnen und der volkswirtschaftlichen Notwendigkeit. Es gibt kein Land, in dem nur Models und Ärzte herumlaufen. Es muss auch Elektriker, Maurer, Putzteufel und Straßenbahnfahrer geben. Es geht hier also auch und gerade um Angebot und Nachfrage. Das ist im Kommunismus nicht anders als im Kapitalismus. Im Kommunismus hattest Du aber ein in der Verfassung verbrieftes Recht auf Arbeit. Und der Staat achtete darauf, dass Du eine Ausbildung bekamst.

      Kapitalismus und Kommunismus sind nicht verschmolzen, das ist ein paar Beiträge vorher schon klargestellt worden. Das geht nicht.

      Das fehlende Geld in den Staatskassen hat nichts mit dem Kommunismus zu tun, sondern ist das Ergebnis einer auf "Pump" lebenden Gesellschaftsform. Die Milliardenschulden der BRD waren schon vor 1990 da.
      Über dieses Thema könnte man einen eigenen Thraed aufmachen

      @Titania, der Kommunismus ist nichtmal theorietauglich? Nicht wirklich, das ist bewiesen. Bewiesen ist seine Praxistauglichkeit noch nicht.

      @Schweineigel, nicht alle Menschen werden dereinst Proletarier, dass ist Quatsch.

      @ Mystic, alle Menschen sollen nicht gleich werden, sie sollen einander geichwertig werden, niemand soll sich über den anderen stellen, alle Berufe sollen gleich geachtet werden in der Gesellschaft, und solange es noch Geld als Gegenwert zur erbrachten Leistung gibt, wird es auch, der unterschiedlichen Leistungen wegen, zu individueller Bezahlung der Leistung kommen. Was aber auf jeden Fall sein soll, dadurch soll niemand an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Es soll keine "Verlierer" geben, auf die ein "Gewinner" mit Verachtung blicken kann.

      @Pyta, das mit dem Arm ab ist wohl nur ein Scherz, gelle?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schlato ()

    • Original von Schweineigel
      Kapitalismus ist besser, ein System das immer auf permanenten Wachstum ausgelegt ist?? und wenn er irgendann nicht mehr wachsen kann, wenn alle Märkte komplett erschlossen und ausgeschöpft sind??
      Dann bricht er zusammen und dies ist das Ende jeder Liberalen Wirtschaftsform...

      @ pyta
      Interessant, die Vorstellung, dass Grundbesitzer Land gegen Geld abgegeben, dass auf Dauer seinen Wert verliert ist natürlich sehr real...
      Das klingt ür mich nur leider jedesmal verdächtig nach Enteignung...
      Aber wenn das nicht passiert, bricht das ganze zusammen und ein neuer "Landadel" entsteht...


      Ah, du hast dich also über den zweiten Schritt der Freiwirtschaft informiert. Nach dem Freigeld kommt das Freiland. Dies ist absolut notwendig, da der Boden ein unvermehrbares Gut ist und gerade heute immer mehr Menschen ihn beanspruchen. In unseren Gegenden kommt es noch nicht so rüber, aber ärmere Länder haben ein großes Problem mit Großgrundbesitzern, die ihre Macht aus reinem Besitz des Bodens ziehen.

      Aber wie sieht das jetzt konkret aus? Gesell hat das sehr genau beschrieben. Der Staat käuft das komplette Land auf und zahlt den ehemaligen Besitzern sogar Zinsen(!). Da im Zuge von Freigeld die Zinsen nahe 0 pendeln werden, kann er die Schulden bald zurückzahlen. Jeder wird entschädigt. Die ehemailigen Besitzer können das Land nun zurückpachten, wenn sie es bewirtschaften oder die Gebäude darauf nutzen wollen. Die bleiben übrigens weiterhin Eigentum der alten Besitzer. Gebäude sind vermehrbar. Boden leider nicht, deswegen ist dies ein weiterer Schritt in eine freie Welt, wo der Geld- und Landadel abgeschafft wird - auf friedlichem Wege.

      Übrigens finde ich es gut das auch du die Grenzen des Wachstums erkannt hast. Mit der Freiwirtschaft gibt es erstmals ein System, das auch ohne dieses schädliche Krebsgeschwür namens Wachstum auskommt.
      Vom Fachmann für Kenner:

      Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
      Music: KMfdM - Tohuvabohu
      Game: Pac Man
      Politician: Evo Morales

      Zitate für die Welt:

      Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
      Fry, Futurama
    • @ pyta
      und das tun auch alle freiwillig, weil sie alle so göttlich gute Menschen sind, der Mensch strebt nach Geld und wenn er weiß, dass alles Geld bald wertlos sein wird, wird er einen teufel tun und sein Land verkaufen, da können die Zinsen, die ja auf Dauer schwinden noch so toll sein...
      Er wird sein Land selbst verpachten...
      Keiner wird einen Goldesel verkaufen...

      @ schlato
      Was denn dann?? Die Bourgeoisie wird abgschafft, es wird nur weniger geben die den befehlen des Proletariats unterworfen sind und den Staat aufrecht erhalten. Auf Dauer werden alle der Arbeitesklasse angehöen, weil es keine anderen mehr gibt...

      @ mystic
      Der Mensch wird allein aus der Notwendigkeit heraus Nahrung zu beschaffen, Nahrung beschaffen, einfach weil er die Notwendigkeit von nahrung erkennt...
      Genauso werden einige Kanaliationen reinigen oder Straßen kehren...
      Der Weg dahin ist aber noch sehr weit...
      man muss sich an den kleinen dingen über wasser halten.

      eine freundin...
    • Original von Corinna
      Wenn diese freiwirtschaft so toll sein soll...warum gibts dann meines wissens kein einziges Land auf Der Erde, dass sie anwendet? :mpf:


      Weil kein ernsthafter Ökonom sich damit beschäftigt, und zwar völlig zurecht. Der Kommunismus fukntioniert in der Praxis nicht, Freiwirtschaft versagt schon in der Theorie. Wir hatten aber nun mehr als genügend Topics zu dem Thema, also bitte wieder zurück zum ursprünglichen.
    • Original von The Madman 13h
      Original von Corinna
      Wenn diese freiwirtschaft so toll sein soll...warum gibts dann meines wissens kein einziges Land auf Der Erde, dass sie anwendet? :mpf:


      Weil kein ernsthafter Ökonom sich damit beschäftigt, und zwar völlig zurecht. Der Kommunismus fukntioniert in der Praxis nicht, Freiwirtschaft versagt schon in der Theorie. Wir hatten aber nun mehr als genügend Topics zu dem Thema, also bitte wieder zurück zum ursprünglichen.


      Du würdest Augen machen, wenn du mal ehemalige DDR-Bürger danach fragen würdest, was sie in der Schule über den Kapitalismus gelernt haben. :P Sie können dir genau vorhersagen, was sich ereignen wird. Auch das, was jetzt passiert, wurde prophezeit. Da staunst du, was?! ;)
    • @ Schweineigel, weil es nur in der klassenlosen Gesellschaft keinen Klassenunterschied mehr geben wird, also auch keine Klasse des Proletariats. Und bis dahin wird das Bürgertum, also die Bourgeosie, ebenso da sein, wie die Arbeiterklasse, also das Proletariat. Daneben gibt es aber noch die Bauern, die Wissenschaftler, die Ärzte, die Lehrer, die Astronauten, die Künstler und was weiß ich noch alles, die keinesfalls dem Proletariat zuzurechnen sind und sich diesem je zurechnen lassen werden(Aufzählung unvollständig)

      @ The Madman 13, wenn Du formuliert hättest, dass der Kommunisus in der bis jetzt angewandten Form in der Praxis versagt hat, wäre das wissenschaftlich exakter. So forderst Du ja gerade jeglichen Widerspruch heraus. Lass ihn, selbst wenn Du ihn , aus welchen Gründen auch immer, nicht magst, die Chance, die andere Gesellschaftsformen auch bekommen haben.
      Sieh mal, der Urkapitalismus, der ist ja ebenso auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet, wie seine aggressivste Form, der Faschismus. Nach Deiner Meinung hätte ja nach 1945 abrupt eine andere Gesellschaftsform eingeläutet werden müssen. Hatten wir aber nicht, also musste auf der bestehenden Grundlage eine veränderte Form erschaffen werden. Dass diese auch nicht gerade eine Offenbarung der Menschheit ist ,sieht man alleine daran, dass trotz des Anfangssatzes "Die Würde des Menschen ist unantastbar" im Grundgesetz, täglich die Würde, vor allem derer, die am unteren Rand der Gesellschaft
      "leben", eigentlich kann man auch formulieren "vegetieren" mit allem was zur Verfügung steht getreten wird. Diese Gesellschaft ist aufgebaut auf dem Prinzip von Gewinner und Verlierer. Wohl dem, der auf der Gewinnerseite steht und gnade ihm Gott, wenn er abrutscht. Keine -Verzeihung- Sau interessiert das, vor allem nicht die, die aus ihm den Verlierer gemacht haben. Ich frage mich manchmal, was passiert eigentlich, wenn es keine Verlierer mehr gäbe. Das dass nicht passiert, da passen die schon auf, die ihren Gewinnerstatus nicht missen wollen. Und das preist Du als etwas ultimatives in Sachen Gesellschaftsform an, Gott bewahre uns davor.
      Es ist ohne Zweifel gut so, dass alles, aber auch alles, was vormals Fortschritt bedeutet hat. irgendwann Stillstand und somit Rückschritt bedeutet und deshalb abgelöst wird. Auch die jetzige Form des Kapitalismus. Ob es danach eine kommunistische Gesellschaftsform geben wird, ich wage es nicht zu prophezeien, ich bin in dieser Hinsicht hochgradig unsicher. Die Gesellschaftsform kann aber nur durch eine revulutionäre Kraft verändert werden. Dazu bedarf es einer "revolutionären Situation"
      und einer "avantgardistischen Partei", die das anführen muss. Nein, nein, keine Angst, die PDS wird es nicht sein, sie ist im System schon etabliert und deshalb untauglich.

      @ Ark, das System des Kapitalismus kannten die DDR Bürger nicht nur aus den Lehrbüchern, sie waren ja ebenso wie die BRD Bürger aus dem faschistischen Deutschen Reich, was eine Form des Kapitalismus ist, auferstanden. Bis 1961 war auch der Vergleich möglich, was immerhin ca 1,0 Mio DDR Bürger bewog, die Seite zu wechseln. Es ist ohne Zweifel klar, dass die Entwicklung in der BRD auf der Grundlage des bestehenden kapitalistischen Systems schneller Fuß fasste und effektiver war. Das hat auch ein bisschen damit zu tun, dass der "Geburtshelfer" für die DDR das Land war, das am meisten im Kriege, neben dem Deutschen Reich natürlich, gelitten hatte und selber nichts nennenswertes in die Waagschale der "Wiederaufbaus" werfen konnte. Im Gegenteil, die Reparationen, die in Potsdam verabschiedet wurden, holte sich die SU aus den Gebieten ostwärts der Elbe, also aus der werdenden DDR. Ich gebe mal ein Beispiel.
      Die Uhrenfabrik in Ruhla wurde nach dem Krieg aufgebaut und dann komplett demontiert und war bis heute die 1. Moskauer Uhrenfabrik, die erneute Produktionslinie ist bis heute die 3. Moskauer Uhrenfabrik. Und so wurden die Produktionsmittel fein säuberlich als Reparationen in die SU verladen, was den Anfang der DDR nicht sonderlich förderte.
      Zu diesem Zeitpunkt hatte man in dem anderen besetzten Gebiet schon begriffen, das man nich Ab- sonder Aufbauen muss. Und zwar mit gewaltigen Kapitalspritzen aus Übersee.
      Insofern war schon denen klar, die "lesen konnten", wie das kapitalistische System funktioniert.
      Dass aber alle sozialen Netze so wegbrechen würden, wie das heute geschieht, das, mein lieber, das war kaum einem klar und prophezeit hat das auch niemand.
      Es ist heute allenfalls verständlich. Es gibt keinen ernstzunehmenden Konkurrenten in Sachen Gesellschaftsformation mehr und deshalb kann auch das ehemals durchaus ansprechende soziale Geflecht abgewickelt werden. Und das gründlich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von schlato ()

    • @schlato:
      Du legst mir mehr in den Mund, als ich gesagt habe. Ich kann mich nicht erinnern, auch nur implizit etwas über 1945 gesagt zu haben. Und die These, dass der Faschismus ein Extrem des Kapitalismus sei, ist für mich nicht nur gänzlichneu, sondern ich halte sie auch für sehr gewagt.

      Wenn du hier schon so präzise argumentierst, dann darfst du auch nicht die Würde, die in Art. 1 GG bormiert ist, mit dem verwechseln, was der Volksmund als Würde empfindet. Ich sehe nicht, wo "untere Gesellschaftsschichten" in ihrer Würde verletzt werden.
    • @ The Madman 13, zugegeben, ich habe Deine Aussagen ein wenig interpretiert. Und da ich nicht nur in diesem Thread lese, sonder Deine anderweitigen Aussagen zum Thema Kommunismus, kommunistische Parteien, DDR u.s.w. recht aufmerksam verfolgt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Du der Idee des Kommunismus aber auch nicht die kleinste Chance einräumst und sofort auf die fehlgeschlagenen Versuche
      im letzten Jahrhundert verweist. Vielleicht habe ich Dich anhand dessen falsch eingeschätzt, so recht glauben kann ich es aber nicht. Insofern habe ich versucht, ohne jedweden Pathos oder den Anschein, dass diese Gesellschaftsform in aller Hinsicht das - non plus ultra - darstellt, für sie eine Lanze zu brechen. Denn die Idee, ich hoffe, da kannst Du mit mir konform sein, die Idee ist ohne jeden Zweifel eine wunderbare. Ihr eine Chance zu geben bedeutet, eine Alternative zu haben, und die benötigen wir heute dringender als je zuvor.

      Was den Faschismus angeht, da bedarf es keiner weiteren großen Beweise. In jedem ernstzunehmenden Lehrbuch ist dieser als ein Auswuchs der kapitalistischen Gesellschaftsform ziemlich erschöpfend dargestellt. Es gibt ja auch keinen Zweifel, im Faschismus waren die wesentlichen Produktionsmittel ohne Zweifel in Privathand. Das private Kapital bestimmte die Gesellschaft. Ohne dieses, mein lieber, wäre dieser größenwahnsinnige Dummkopf nicht auf 100 m an den Reichstag herangekommen und schon garnicht hinein.

      Ja, die Würde des Menschen ist wirklich ein sehr dehnbarer Begriff. Was ist Würde für den Einzelnen?
      Wo soll ich anfangen und wo sollte das enden? Ich bin der Überzeugung, dass der Begriff Würde für jeden etwas anderes aber auf jeden Fall wichtiges bedeutet.
      Für den Sozialhilfeempfänger ist es mit Sicherheit eine Verletzung seiner Würde, wenn er auf dem Amt, welches nur da ist, weil es ihn gibt (sonst wären die dort Beschäftigten nämlich ihre Arbeit los), in unfeinster Manier "abgebügelt" wird und sich dagegen aufgrund seines sozialen Status nicht wehren kann. Für den Arbeiter oder Angestellten besteht sie eventuell darin, nicht für jeden "Dreck" vom Chef angebrüllt oder anderweitig niedergemacht zu werden. Für den nächsten ist die Würde verletzt, wenn er trotz guter Arbeit und Einsatz nach Feierabend oder an Sonn- und Feiertagen, seinem Geld hinterherlaufen muss und er deshalb nicht mehr die Miete zahlen kann oder in eine Schuldenfalle von Abzockern getrieben wird und er sich deshalb vor seiner Frau und seinen Kindern schämt.
      Und für den unter Brücken oder auf U-Bahn- Ablüftungsschächten schlafenden ist es eventuell überaus würdelos, wenn ihn jemand dabei sieht.
      Ich rede hier nicht von denen, die im Elternhaus geschlagen, vergewaltigt oder sonstwie gedemütigt werden und von dort ausreissen und auf der Straße leben, weil es ihnen dort beser erscheint und sich entsprechend ihren "Lebensunterhalt" durch Stehelen und Prostitution "verdienen". Ich möchte aber an die erinnern, die immer im Leben ihre(n) "Mann"/"Frau" gestanden haben und mit 45, 50 Jahren zum Abfall befördert werden und keine ernstzunehmende Chance haben, je wieder integriert zu werden. Manchmal sogar von jungen Politikern aus etablierten Parteien. Und glaube mir, all das gibt es und das in nicht geringer Anzahl. Insofern wäre es für die Politik wirklich günstiger, den Würdebegriff von Volkesmund abzulesen als ihn selber, aus dem sicheren Hafen des Lebens sozusagen, als Fixum vorzugeben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schlato ()

    • @schlato:
      Nein, ich gebe nicht zu, der Kommunismus sei eine tolle Idee. Meine Idealvorstellung einer Gesellschaftsform belohnt den Fleißigen und fördert den Schwachen. Die Basis bildet der Kapitalismus, wenn man das Prinzip denn unbedingt so bezeichnen will, des Adam Smith. Angepasst an die heutige Zeit, kommt eine gewisse soziale Komponente hinzu. Diese aber darf nicht dazu führen, dass man einen Hängematten-Staat baut, wie wir ihn schon seit langem haben. Ich sehe auch wenig Sinn darin, sich an theoretisch erstrebenswürdigen Ideen aufzuhängen, die praktisch einfach nicht umsetzbar sind.

      Im Geschi-LK habe ich damals gelernt, dass "die bonzen" der Feind jedes anständigen Faschisten sind. Gut sieht man dies heute an der NPD und so manch einer Meinungsäußerung hier im Board. Sicherlich waren es nationalkonservative Förderer, die Hitler und Musolini gefördert haben. Dies ist für mich jedenfalls kein Zeichen dafür, dass Kapitlismus zu Faschismus führen kann, zumal das eine ein Wirtschaftssystem beschreibt, das andere viel mehr eine Gesellschaftsform/einen Politikstil. Die Produktionsmittel sind seit Jahrhunderten in den meisten Ländern in privathand, ohne auch nur den Hauch von Faschismus. Ich lasse mich aber gerne argumentativ vom Gegenteil überzeugen.

      Zur Würde habe ich alles gesagt. Man darf diesen Begriff nicht beliebig aus dem Kontext reißen, indem er zu verstehen ist. Aus diesem Grunde interessiert mich auch nicht, wenn ein Hartz IV-Empfänger es als unter seiner Würde empfindet, vor der AA vorstellig zu werden. Dies hat nichts, aber auch nichts mit der Würde zu tun, die Art. 1 I GG jedem Menschen zusichert.
    • @The Madman 13, autsch, das tat weh, Du willst mir doch nicht allen Ernstes unterjubeln, dass ich das normale Prozedere in der Agentur für Arbeit zum Beweis dessen nehmen würde, dass ein Sozialhilfeempfänger, würdelos behandel wird? Oh, komm schon, wir sind auf einem höheren Level.
      Nichts, aber auch garnichts verbindet mich mit denen, die vor mir stehen, mir süffisant ein Farmular von der AA unter die Nase halten, mir davon erzählen, wie lange sie schon nicht mehr arbeiten gehen und im gleichen Atemzug darum bitten, dass der Wisch für die Bestätigung der Arbeitsbereitschaft meinerseits unterschrieben werde, sie aber eigentlich aus den verschiedensten "Gründen" zum gegenwärtigen Zeitpunkt, so leid es ihnen auch tut, nicht anfangen können.
      Ich meine eigentlich die, die wollen aber nicht dürfen oder können. O.k. bei der Würde des Menschen sind wir ein bisschen abgeschweift.

      Ich hoffe, dass Du zu Deinen Lebzeiten noch erlebst, dass in einem System, geprägt von kapitalistischen Grundwerten, der Fleißige belohnt und der Schwache gefördert wird. Zur zeit ist es aber noch so, dass der Fleißige fleißig ausgebeutet wird und der Schwache nur eingestellt wird, wenn es entweder Sanktionen in Form von Strafen seitens des Staates hagelt oder ein finanzieller Vorteil, etwa eine Förderung (Geldzuwendung für den Betrieb) dabei herausspringt.
      Diese Gesellschaftsordnung braucht die "Verlierer" und leider wird das schon in der Kindheit geprägt.

      Das mit dem Faschismus brauchen wir wahrhaftig nicht zu vertiefen. Alle Analysen, wie es und warum und gerade zu diesem Zeitpunkt dazu kommen konnte, wer die Helfershelfer und Taufpaten waren, wie die NSDAP im Parteienspektrum etabliert wurde und wie deren Wahlkampf finanziert wurde, liegen vor, all das ist haarklein aufgeschrieben, es muss nur aufmerksam studiert werden.

      Dass Du der Idee, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen für immer abzuschaffen, keinen Platz in Deinen Gesellschaftsüberlegungen einräumst, finde ich traurig, ist aber sicher kein Unglück.
      In Ordnung, dann sei doch mal nett, und lass uns wissen, ob Du und vor allem wie Du Deinen eingangs genannten Traum von der besseren Gesellschaft im Kapitalismus erreichen willst.
    • so, da der thread jetzt (ENDLICH!!) mal wieder beim richtigen thema ist ^^ mal meine meinung dazu.

      Einen richtigen kommunismus gab es nie. Die staaten, die du meinst (sowjetunion, china, kuba) waren/sind sozialistisch. Nach marx und engels ist der sozialismus der übergang vom kapitalismus zum kommunismus. Im kommunismus hat sich der staat dann selbst aufgelöst, er existiert nicht mehr. Doch IMO waren diese staaten auch nie wirklich sozialistisch. Lenin mag am anfang lobenswerte ideale gehabt haben, doch spätestens stalin war nur ein russischer hitler. Er hat leute, die eine andere meinung hatten, schlichtweg in irgendwelche lager nach sibirien geschickt, wo es ihnen wahrscheinloch genauso erging wie den juden in KZ's.

      China ist heutzutage sehr kapitalistisch, auch wenn sie sich noch immer volksrepublik nennen und die kommunistische partei regiert. China ist sogar schlimmer kapitalistisch als europa, da es hier wenigstens meinungsfreiheit und wahlen gibt.

      Castro und konsorten hatten anfangs auch großes mit kuba vor, doch ist er viel zu diktatorisch geworden. Inzwischen wird auf kuba ja aber wieder versucht einiges zu bessern.

      Ich persönlich finde die theorie des kommunismus von marx sehr gut. Doch kann sie nicht funktionieren wenn man sie 1 zu 1 versucht 100 jahre soäter umzusetzen als sie gedacht war. Ich meine damit: Marx und engels haben sich ihre gedanken zur mitte des 19. jahrhunderts gemacht. Doch erst in der mitte des 20. jahrhunderts wollte man diese theorie umsetzen. Das kann nicht klappen, da die gesellschaft sich ja total geändert hat. Man muss ein neues konzept entwickeln, damit kommunismus heutzutage anwendbar ist.
      And she doesn't just have strength! With her genjutsu powers she could be something more than just a great medical ninja! She could become a kunoichi surpassing the Fifth Hokage!
    • Das Thema Kommunismus hat sich im Grunde erledigt.

      Es ist auch müßig wenn die Befürworter immer wieder sagen, dass es einen wirklichen Kommunisten-Staat nie gegeben hat.

      Das Ziel aller sozialistischen Bestrebungen ist die Beseitigung des arbeitslosen Einkommens, des so genannten Mehrwert, auch Zins oder Rente genannt.*

      Marx setzt dabei auf die Verstaatlichung des Sachkapitals. Quasi einfach den Kapitalisten(welche er mit Unternehmern gleichsetzt) alles wegnehmen, und schon funktioniert das Ganze wieder.

      Nach Marx müsste nun jeder seine Arbeit niederlegen und protestieren, um den Mehrwert des Kapitalisten zu schmälern. Doch ein einfaches Beispiel beweist das Gegenteil.

      Nehmen wir an, eine Mietwohnung(für mehrere Familien) wirft jährlich 10000€ Mehrwert ab. Nach Marx kann man eine 2. und 3. daneben stellen, und diese würden auch 10000€ abwerfen, so wie 2+2 = 4 ist. In Wirklichkeit mindern aber alle weiteren Mietwohnungen die Erträge der bisherigen. So werden 3 Mietwohnungen zusammen nicht 30000€ abwerfen, sondern die bisherigen 10000€ sich unter den drei Häusern aufteilen. So hat nach unserem Beispiel jeder nur 3333€.

      Es drückt also nicht die Vernichtung von Kapital den Zins gegen Null, sondern im Gegenteil, der Überfluss von Kapital.

      Deswegen rief ein anderer Mann, nicht wie Marx zur Niederlegung der Arbeit auf, sondern zum unerbitterlichen Weiterarbeiten. Dieser Mann war ein gewisser Proudhon.

      Leider kam es bisher immer bei Erreichen eines solchen Zustandes zu einem Krieg, der das Sachkapital zerstört hat, so das der Zins wieder anstieg.
      (Silvio Gesell nam übrigens Proudhons Faden auf und sponn ihn zu ende. Das Ergebnis ist seine "Natürliche Wirtschaftordnung" )

      Dieses Spielchen wird nun schon seit Ewigkeiten gespielt. Kommunismus und Kapitalismus können beide nicht ohne Krieg existieren. Wenn der Zins zu niedrig ist, muss wieder etwas kaputt gemacht werden. Marx konnte dieses Rätsel nicht lösen.


      *Wenn man also ehrlich ist, erfüllt Gesells Freiwirtschaft, aufbauend auf dem Sozialismus nach Proudhon, sehr wohl die Kriterien um in einem Kommunismusthread diskutiert zu werden. Nur so am Rande ;)
      Vom Fachmann für Kenner:

      Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
      Music: KMfdM - Tohuvabohu
      Game: Pac Man
      Politician: Evo Morales

      Zitate für die Welt:

      Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
      Fry, Futurama
    • Original von Rez

      kommunismus is geil!


      :rolleyes:
      als wär das ne lebenseinstellung...omg...jedem seine meinung aber hast du überhaupt ne ahnung vom kommunismus? scheinbar nein denn du diskutierst ja überhaupt nicht.... :mpf:
      Danke Leute!

      Für drei wirklich großartige Spiele!!

      Nächstes Mal sich wieder, Portugal. ;)
      [Blockierte Grafik: http://s4.directupload.net/images/080617/yzdy8y53.gif]