Ihr habt doch bestimmt auch gehört dass die Komapatientin Terri Schiavo aus den USA jetzt wegen eines Befehls vom obersten Gericht nun verhungern und verdursten soll.
Der Hammer ist dass Terri zwar seit 15 Jahren im Wachkoma liegt aber eigentlich nur schwer behindert ist denn sie reagiert, fühlt und kann auch die Augen bewegen.
Bush hat noch versucht, das zu verhindern aber die Frau muss jetzt wirklich sterben, weil ihr Ehemann das so will. Ihre Familie ist entsetzt.
Hier Infos:
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Sie ist 41 Jahre alt, liegt seit 15 Jahren im Wachkoma und über ihr Leben entscheiden jetzt die Gerichte. Das Leiden von Terry Schiavo ist in den USA zum Politikum geworden, zum manchmal schon zynisch anmutenden Gezerre um Moral und Ethik des Sterben Lassens.
Ihr Ehemann will, dass Terry Schiavo nicht länger künstlich ernährt wird, deswegen wurde ihre Magensonde entfernt. Bleibt es dabei, dann wird die Patientin verdursten, erst versagen ihre Nieren, dann das Herz. Ihre Eltern wollen, dass verhindern und zogen vor Gericht, um zu erreichen, dass die Sonde wieder eingesetzt wird. An diesem Mittwochmorgen hat das Bundesberufungsgericht in Atlanta den Antrag der Eltern abgelehnt. Die letzte juristische Möglichkeit ist jetzt der Gang vor das oberste US-Gericht. Der Fall Schiavo –Sterbehilfe Pro und Contra – unser Thema heute. Am Mikrofon ist Dirk Bathe.
Selbst US-Präsident Bush hat sich den Fall der Wachkoma-Patientin eingeschaltet und setzt sich für die Wiederaufnahme der künstlicvhen Ernährung ein. Unterstützt wird er von prominenten Republikanern und radikalen Abtreibungsgegnern, den sogenannten Lebensschützern. Ärzteverbände in den USA kritisieren den Präsidenten für seine Haltung scharf. Denn als Gouverneur von Texas hatte Bush allerdings 1999 ein Gesetz unterzeichnet, dass Krankenhäuser in bestimmten Fällen Geräte zur künstlichen Lebenserhaltung auch ohne Zustimmung der Angehörigen abstellen dürfen. Bislang ist aber nur in einem Bundesstaat Sterbehilfe per Gesetz erlaubt, in Oregon. Dort wurde bislang in 171 Fällen Sterbehilfe geleistet. In Kalifornien denkt man jetzt über eine entsprechende Gesetzesinitiative nach, berichtet Claudia Plaß.
In Deutschland ist aktive Sterbehilfe strafbar, straffrei, das heißt erlaubt ist indirekte oder passive Sterbehilfe, wenn der Patient das so wollte und seinen Willen entweder aktuell äußern kann oder das zuvor in einer gültigen Patientenverfügung getan hat. Diese Patientenverfügungen bieten im Ernstfall eine Entscheidungshilfe, aber die Bundestags- Enquete-Kommission «Ethik und Recht der modernen Medizin» will den
Anwendungsbereich der Patientenverfügung einschränken. Judith Hartl fragte bei Medizinern und Juristen in Berlin nach dem Stand der Dinge im Bereich Wachkomapatienten.
Für die meisten Menschen stellt sich die Frage: Was soll mit mir geschehen, wenn ich nur noch mit Hilfe von Maschinen überleben kann, nur theoretisch. Fast alle von uns sterben ohne, dass der Einsatz dieser Maschinen überhaupt eine Rolle spielt. Was aber nicht heißt, dass uns der Tod immer mitten aus dem leben reißt. In Sterbehospizen werden Menschen auf den Abschied vom Leben vorbereitet und bis zum Ende betreut. Die deutsche Hospiz-Stiftung hilft auch beim Verfassen der Patientenverfügung und will grundsätzlich die Selbstbestimmung von Schwerstkranken stärken. Vor der Sendung konnten wir mit Eugen Brüsch der Hospiz-Stiftung sprechen und ihn auch fragen, wie seine Stiftung zum Fall Terry Schiavo steht.
Sterbehilfe ist, wie der Tod an sich, kein glamouröses Thema, keines für den medialen Alltag oder als Stoff für Heldengeschichten. Doch langsam dreht sich der Wind. Gleich in zwei aktuellen Filmen spielt Sterbehilfe eine Rolle. In Clint Eastwoods Boxerdrama Million Dollar Baby und, in einer umfassenderen Form in dem ebenfalls oscarprämierten 'Das Meer in mir'. Der spanische Film über Lebensmut und Sterbehilfe handelt von einer wahren Begebenheit und geht das Thema mit viel Sensibilität an. Die Geschichte, der Hintergrund und die Diskussion in Spanien hat Oliver Glaap verfolgt.
Ist das Erlösung oder grausame Ermordung? Für mich letzteres.
Der Hammer ist dass Terri zwar seit 15 Jahren im Wachkoma liegt aber eigentlich nur schwer behindert ist denn sie reagiert, fühlt und kann auch die Augen bewegen.
Bush hat noch versucht, das zu verhindern aber die Frau muss jetzt wirklich sterben, weil ihr Ehemann das so will. Ihre Familie ist entsetzt.
Hier Infos:
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Sie ist 41 Jahre alt, liegt seit 15 Jahren im Wachkoma und über ihr Leben entscheiden jetzt die Gerichte. Das Leiden von Terry Schiavo ist in den USA zum Politikum geworden, zum manchmal schon zynisch anmutenden Gezerre um Moral und Ethik des Sterben Lassens.
Ihr Ehemann will, dass Terry Schiavo nicht länger künstlich ernährt wird, deswegen wurde ihre Magensonde entfernt. Bleibt es dabei, dann wird die Patientin verdursten, erst versagen ihre Nieren, dann das Herz. Ihre Eltern wollen, dass verhindern und zogen vor Gericht, um zu erreichen, dass die Sonde wieder eingesetzt wird. An diesem Mittwochmorgen hat das Bundesberufungsgericht in Atlanta den Antrag der Eltern abgelehnt. Die letzte juristische Möglichkeit ist jetzt der Gang vor das oberste US-Gericht. Der Fall Schiavo –Sterbehilfe Pro und Contra – unser Thema heute. Am Mikrofon ist Dirk Bathe.
Selbst US-Präsident Bush hat sich den Fall der Wachkoma-Patientin eingeschaltet und setzt sich für die Wiederaufnahme der künstlicvhen Ernährung ein. Unterstützt wird er von prominenten Republikanern und radikalen Abtreibungsgegnern, den sogenannten Lebensschützern. Ärzteverbände in den USA kritisieren den Präsidenten für seine Haltung scharf. Denn als Gouverneur von Texas hatte Bush allerdings 1999 ein Gesetz unterzeichnet, dass Krankenhäuser in bestimmten Fällen Geräte zur künstlichen Lebenserhaltung auch ohne Zustimmung der Angehörigen abstellen dürfen. Bislang ist aber nur in einem Bundesstaat Sterbehilfe per Gesetz erlaubt, in Oregon. Dort wurde bislang in 171 Fällen Sterbehilfe geleistet. In Kalifornien denkt man jetzt über eine entsprechende Gesetzesinitiative nach, berichtet Claudia Plaß.
In Deutschland ist aktive Sterbehilfe strafbar, straffrei, das heißt erlaubt ist indirekte oder passive Sterbehilfe, wenn der Patient das so wollte und seinen Willen entweder aktuell äußern kann oder das zuvor in einer gültigen Patientenverfügung getan hat. Diese Patientenverfügungen bieten im Ernstfall eine Entscheidungshilfe, aber die Bundestags- Enquete-Kommission «Ethik und Recht der modernen Medizin» will den
Anwendungsbereich der Patientenverfügung einschränken. Judith Hartl fragte bei Medizinern und Juristen in Berlin nach dem Stand der Dinge im Bereich Wachkomapatienten.
Für die meisten Menschen stellt sich die Frage: Was soll mit mir geschehen, wenn ich nur noch mit Hilfe von Maschinen überleben kann, nur theoretisch. Fast alle von uns sterben ohne, dass der Einsatz dieser Maschinen überhaupt eine Rolle spielt. Was aber nicht heißt, dass uns der Tod immer mitten aus dem leben reißt. In Sterbehospizen werden Menschen auf den Abschied vom Leben vorbereitet und bis zum Ende betreut. Die deutsche Hospiz-Stiftung hilft auch beim Verfassen der Patientenverfügung und will grundsätzlich die Selbstbestimmung von Schwerstkranken stärken. Vor der Sendung konnten wir mit Eugen Brüsch der Hospiz-Stiftung sprechen und ihn auch fragen, wie seine Stiftung zum Fall Terry Schiavo steht.
Sterbehilfe ist, wie der Tod an sich, kein glamouröses Thema, keines für den medialen Alltag oder als Stoff für Heldengeschichten. Doch langsam dreht sich der Wind. Gleich in zwei aktuellen Filmen spielt Sterbehilfe eine Rolle. In Clint Eastwoods Boxerdrama Million Dollar Baby und, in einer umfassenderen Form in dem ebenfalls oscarprämierten 'Das Meer in mir'. Der spanische Film über Lebensmut und Sterbehilfe handelt von einer wahren Begebenheit und geht das Thema mit viel Sensibilität an. Die Geschichte, der Hintergrund und die Diskussion in Spanien hat Oliver Glaap verfolgt.
Ist das Erlösung oder grausame Ermordung? Für mich letzteres.
Danke für den Neuanfang | 07.07.07