Mein FF: Rhuns Fluch

    • Ich hab jetzt alles gelesen, hab auch für dich gevotet, Yai'ro gefällt mir am besten, von den Szenen gefällt mi8r die vierte am besten und-ich hab zwar noch nicht sehr viele gelesen- aber von allen FanFic im Board die ich bis jetzt gelesen hab find ich deinen am besten!

      P.S. Gratuliere!!! Deine FF hat es verdient den Wetbewerb zu gewinnen! :D
    • Original von Gohma
      Ich hab jetzt alles gelesen, hab auch für dich gevotet, Yai'ro gefällt mir am besten, von den Szenen gefällt mi8r die vierte am besten und-ich hab zwar noch nicht sehr viele gelesen- aber von allen FanFic im Board die ich bis jetzt gelesen hab find ich deinen am besten!

      P.S. Gratuliere!!! Deine FF hat es verdient den Wetbewerb zu gewinnen! :D



      Wow, danke! Über so was freue ich mich total! *vollerfreudesofortweiterschreibt*

      Ich hab den nächsten Teil schon fertig, muss nur noch ein Stück eintippen. Entweder kommt er heute oder morgen. Ich schreib inzwischen am übernächsten. Und- in Zukunft werdet ihr nicht mehr so lange warten müssen!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Original von Da Höd
      Ich hab den nächsten Teil schon fertig, muss nur noch ein Stück eintippen. Entweder kommt er heute oder morgen. Ich schreib inzwischen am übernächsten. Und- in Zukunft werdet ihr nicht mehr so lange warten müssen!


      Das hoffe ich... *knurr* :evil:
      Ich war schon im Begriff, den üblichen Weiterschreiben-sonst-gibts-Saures-Post zu beginnen, aber du hast mich gerade rechtzeitig aufgehalten :D
      Nun denn, noch kann ich warten....noch...bin schon gespannt!


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Puh, gerade noch rechtzeitig! :D

      Also, mit diesem Teil (es ist jetzt doch die Fortsetzung der 2.Szene) war ich Anfangs überhaupt nicht zufrieden. Ich hab ihn hauptteils neu geschrieben, jetzt passt er mir ziemlich gut. Den Anfang find ich aber nicht so toll.

      Naja, soviel dazu. Ich hoffe, dass ich euch nicht enttäusche mit der...


      Fortsetzung der 2.Szene

      Yai´ro wurde einen langen Gang entlang und eine Treppe hinaufgeführt. Nur einige brennende Fackeln, die an den steinernen Wänden hingen, verhinderten eine völlige Finsternis. Mehrere Minuten lang trottete er schweigend durch die halbdunklen Korridore. Der Krieger ging hinter ihm her, hielt ihn am Kragen fest und wies ihm so die Richtung. Umso öfter der Mann ihn am Genick riss, umso mehr kehrte die Wut von vorhin in Yai´ros Körper zurück.
      Schließlich wurde er eine weitere, schmale Treppe hinaufgeführt. Umso höher sie hinaufkamen, umso weniger spürte er von der Eiseskälte, die in der Zelle geherrscht hatte. Ein weiteres Mal wurde er von dem Krieger zurückgerissen. Vielleicht kam die Wärme auch von seinem Zorn...
      Erst jetzt bemerkte er, warum der Mann ihn angehalten hatte. Sie waren am Ende der schmalen Treppe angelangt. Der Stein, aus dem die Wände gebaut waren, war auf eine undefinierbare Weise heller, oder auch wärmer als zuvor. Direkt vor sich sah er etwas, dass so gar nicht zu dm Eindruck passen wollte, den das finstere Bauwerk bisher auf Yai´ro gemacht hatte: Ein großes, schönes Holztor. Der Rahmen war einfach in den Stein eingelassen, und die beiden Torflügel waren so schön und aus einem so hellen Holz, dass Yai´ro sich fragte, ob hier einer der Minister von Manta wohnte.
      „Geh da rein!“, hörte er den Krieger mit leiser, aber ungemein kräftiger Stimme sagen. „Und, wenn ich dir einen Tipp geben darf: Sei vorsichtig. Der Abt versteht keinen Spaß!“
      Yai´ro glaubte, in den letzten Worten sogar eine Spur von Mitleid gehört zu haben. Aber das war ihm egal, denn er hatte die Schmerzen, die ihm der Krieger durch den Kragen-Griff zugefügt hatte, nicht vergessen. Zornig auf alle Angehörigen dieser Kriegerschaft stieß er die Tür auf und trat in das Zimmer dahinter.
      Der Raum war nicht allzu groß, dafür aber hell und sechseckig. Eingerichtet war er hauptsächlich mit Möbeln aus Holz, die im Licht, das durch eines der Fenster hereinflutete, auf eine geheimnisvolle Weise prächtig wirkten. An den Wänden standen Regale, zu Yai´ros Linken war ein Tisch mit Stühlen aufgestellt. Direkt vor ihm, in der Mitte des Raumes, befand sich ein riesenhafter Schreibtisch, der den gesamten restlichen Platz einzunehmen schien. Die Möbel wirkten zwar altmodisch, aber trotzdem prächtig. Vor allem aber waren sie sauber, was ebenfalls einen Unterschied zu den Teilen des Bauwerks, die Yai´ro bisher gesehen hatte, darstellte.
      Plötzlich zuckte er unwillkürlich zusammen. Hinter dem Schreibtisch stand eine Gestalt, die er bisher, aus welchem Grund war ihm unklar, noch nicht bemerkt hatte. Die Person war hoch aufgerichtet und in etwa gleich groß wie Paryn. Sie trug einen langen, schwarzen Kapuzenumhang aus Stoff, der nur am Hals zusammengebunden war und so das ebenfalls schwarze Gewand enthüllte, das der Mann darunter trug – die gleiche Kleidung wie die der Krieger. Aus dem Schatten unter der Kapuze, in dem man nur schemenhaft das Gesicht eines alten Mannes erkennen konnte, drang plötzlich eine dumpfe Stimme:
      „Du bist also... Yai´ro!“
      Eine unangenehme Stille trat ein.
      Yai´ro hätte sein Gegenüber am Liebsten ins Gesicht geschlagen. Doch er hatte sich noch so weit unter Kontrolle, dass er antwortete:
      „Und Sie sind der Scherzbold, der mich entführen lassen hat!“
      Der Mann bewegte sich nicht, aber Yai´ro spürte deutlich, wie die Spannung im Raum stieg.
      „Kleiner, wenn du glaubst, dass du hier die Klappe aufreißen kannst, dann lebst du nicht mehr lange!“, fuhr ihn der Abt an.
      „Aber ich habe dich nicht herbringen lassen, um dich zu töten. Im Gegenteil, ich will dir einen Vorschlag machen!“
      Er weiß auf einen der Stühle, die rund um den kleinen Tisch standen. „Setz dich doch bitte!“
      Yai´ro starrte den Mann zornig an. Er wollte nicht wie ein kleines Kind behandelt werden! Abgesehen davon war ihm dieser Abt noch einige Erklärungen schuldig...
      „Ich bin ja sehr gespannt auf Ihren Vorschlag, aber ich habe auch einen. Sie erklären mir jetzt, warum ich gefangen genommen wurde. Danach bringen Sie mich dorthin zurück, wo- “
      Noch bevor Yai´ro zuende gesprochen hatte, geschah etwas, das er nie erwartet hätte. Der alte Mann sprang ansatzlos über den Schreibtisch und trat ihm zwei mal kurz hintereinander ins Gesicht. Er wirkte plötzlich überhaupt nicht mehr steif und alt.
      Yai´ro wurde von der Wucht der Schläge nach hinten geworfen und knallte in die Eingangstür des Zimmers. Keuchend sank er an ihr herab und blieb liegen.
      Der Abt ging auf ihn zu.
      „Falls du glaubst, das Alles hier wäre nur ein Spaß, dann liegst du falsch. Und wenn du glaubst, du könntest mich verarschen , dann wirst du öfters Schläge einfangen!“
      Yai´ro konnte und wollte nichts erwidern. Er blutete im Gesicht. Mit den Schlägen war seine Wut gewichen, stattdessen fühlte er etwas, das Ehrfurcht nahe kam.
      „Yai´ro, ich fordere dich jetzt noch einmal auf: Setz dich!“, fuhr der Abt vollkommen ruhig fort. „Ich werde deine Fragen beantworten, und du wirst dir meinen Vorschlag anhören.“
      Er hatte keine andere Wahl, als zu gehorchen. Unter heftigen Schmerzen setzte er sich an den Tisch, der Abt saß ihm genau gegenüber.
      „Du willst wissen, warum wir dich gefangen genommen haben, nicht wahr? Dann will ich es dir auch erklären. Aber ich warne dich, es ist eine lange Geschichte...
      Du befindest dich im Tempel, dem Hauptquartier des Ordens. Ich bin das Oberhaupt dieser Organisation, meine Leute nennen mich „Abt“. Für uns ist das Kämpfen ohne oder nur mit primitiven Waffen die höchste Kunst, und wir trainieren sie schon seit Jahrhunderten. Wir führen ein sehr enthaltsames Leben, dessen Sinn das Kämpfen ist. Es liegt uns im Blut. Unsere Körper sind gestählt und bleiben das bis ins hohe Alter. Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und ein perfekter Kampfstil, danach streben wir.“
      Der Abt machte eine kurze Pause und seufzte.
      „Aber leider gibt es Leute, die unseren Lebensstil nicht verstehen und deren einziges Ziel die technische und wissenschaftliche Weiterentwicklung ist. Einige von ihnen sich zu einer Organisation mit dem Namen „Fabrik“ zusammengeschlossen. Seit vielen Jahren liegen wir schon im Wettstreit mit der Fabrik, aber nun scheint sich der Wettbewerb zu einem Krieg zu entwickeln!“
      Yai´ro begann, den Vorfalls auf der Hügelkuppe zu verstehen. Er hatte zwar noch mehr Fragen, doch der Abt ließ ihn nicht zu Wort kommen.
      „Wir werden nicht aufgeben, und wir haben unsere Gründe dafür. Abgesehen davon, dass die Fabrik den Krieg begonnen hat, sind ihre Methoden grausam. Soldaten werden genetisch so verändert, dass sie zu Kampfmaschinen mutieren, sie implantieren Metalle in ihre Körper und benutzen Waffen, deren bloße Existenz verboten sein sollte. Wir werden den Krieg gewinnen und diesen Grausamkeiten ein Ende setzten!“
      Der Abt stand auf. Man konnte ihm seine Aufregung deutlich ansehen.
      „Wir wissen, dass die Fabrik zu einer großen Schlacht rüstet. Das ist auch der Grund, warum du hierher gebracht wurdest: Wenn die Soldaten dich zuerst entdeckt hätten, wärst du längst tot. Wir töten keine Außenstehenden, aber wir brauchen Krieger.
      Hör meinen Vorschlag: Wenn du in der kommenden Schlacht für uns kämpfst, bist du danach frei!“
      Das heißt - falls du sie überlebst, fügte er in Gedanken hinzu.
      Yai´ro schluckte. Irgendetwas in der Art hatte ja kommen müssen! Aber was sollte er schon tun, außer einzuwilligen? Er wollte schließlich wieder freikommen. Und vielleicht konnte er so wieder mit Paryn zusammenstoßen! Er grinste den Abt an.
      „Ich bin einverstanden!“
      Die blutenden Wunden in seinem Gesicht hatte er längst vergessen.
      „Und ich bin froh, dass du diese kluge Entscheidung getroffen hast!“, erwiderte dieser und bewegte sich in Richtung Tür. „Bis zur Schlacht hast du noch genügend Zeit zum Trainieren. Dir wird morgen ein Lehrer zugewiesen werden!“
      Yai´ro stand auf. Der Abt hielt ihm die Tür auf, und er verließ den Raum.
      „Und du“, fügte er an den Krieger, der draußen gewartet hatte, gerichtet hinzu: „Du weißt bitte Yai´ro ein neues Zimmer zu!“
      Die Tür schlug zu, und Yai´ro war wieder mit dem Krieger allein auf dem Gang.
      Beim Rückweg hielt ihn dieser nicht mehr am Kragen , sondern ging bloß hinter ihm her.
      Yai´ro fühlte den Triumph.
      Er würde freikommen. Das musste er, denn er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen!

      Nachdem er die Tür geschlossen hatte, begann der Abt leise zu lachen.
      Schon wieder so ein ahnungsloser Naivling, dem man nur etwas über die Grausamkeit der Feinde und über die Freiheit erzählen musste, um einen neuen Krieger zu gewinnen. Einen Krieger auf Lebenszeit!
      Zufrieden öffnete er die Tür und verließ das Zimmer. Es war Zeit für seine täglichen Übungen.
      Was er jedoch nicht bemerkte, war eine kleine, schwarze Katze mit silbrig funkelnden Augen, die hinter einem Regal hervorkroch und in einem Moment der Unachtsamkeit aus dem Raum schlich...



      Ich hoffe, es hat euch gefallen :D
      Wie gesagt, ich schreibe schon am nächsten Teil, aber es kann trotzdemnoch ein bisschen dauern, bis er reinkommt. Warum?
      Ich muss...

      ... unmenschlich viele Hausübungen bewältigen

      ... mich danach entscheiden, ob ich Geo lerne (Freitag: Test), ob ich Russisch lerne (Dienstag und Mittwoch: Russisch-Olxmpiade in Wien :evil: ) oder ob ich an meinem BE-Referat arbeite (nächsten Montag).

      ... falls ihr meint, dass das noch nicht genug ist: nöchste woche hab ich Physik-Test, die Woche darauf Deutsch-Referat (hab noch keine Ahnung, über was ich referiere) und Mathe - Schularbeit.

      ... Jo, abgesehen davon hab ich bald Firmung.


      ==> Bitte seid mir nicht böse, wenn ich nicht immer sofort den nächsten Teil poste :ugly:
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Boah, was für ein fieser Abt, das ist ja mal wieder typisch Kirche :rolleyes: (he, willst du dich wirklich firmen lassen???? In einer KIRCHE???? :D :evil: :evil: :evil: )
      Aber irgendetwas ist hier am Rollen...es kann dem Abt ncht wirklich um Yai'ros Kampfkraft gehen, er kanns ja selbst fast besser...also ist an ihm irgendetwas besonderes, das der Abt braucht...die Frage ist nur, was genau.... *spekulier* Jedenfalls warte ich ungeduldig auf die Fortsetzung *nägelknabber*

      Lass dir ruuuhig Zeiiiit *psychogesichtmach* :ugly: :evil:


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Ulyaoth
      Boah, was für ein fieser Abt, das ist ja mal wieder typisch Kirche :rolleyes: (he, willst du dich wirklich firmen lassen???? In einer KIRCHE???? :D :evil: :evil: :evil: )
      Aber irgendetwas ist hier am Rollen...es kann dem Abt ncht wirklich um Yai'ros Kampfkraft gehen, er kanns ja selbst fast besser...also ist an ihm irgendetwas besonderes, das der Abt braucht...die Frage ist nur, was genau.... *spekulier* Jedenfalls warte ich ungeduldig auf die Fortsetzung *nägelknabber*

      Lass dir ruuuhig Zeiiiit *psychogesichtmach* :ugly: :evil:





      Joa, ich hab mir wohl wirklich Zeit gelassen :D
      Hab den nächsten Teil auch noch nicht fertig, leider...


      Was deine Spekulationen angeht, muss ich dich leider enttäuschen.
      Der Abt ist zwar nicht schwach, aber er kann auch nicht alleine gegen eine Armee antreten :ugly:
      Jedenfalls sammelt er Krieger, die er später als Kanonenfutter benutzen kann. :D Fies, nicht? Aber das ist jetzt nur eine schlechte Erklärung, genauer kommts später.





      EDIT:

      Ich hab den nächsten Teil immer noch nicht feritg, tut mir leid (nicht haun! Bitte!)

      Aber ich braucne eure Hilfe. Ich hab mal angefangen, das erste Kapitel zu überarbeiten (hauptsächlich bessere ich nur den Stil und einzelne Ausdrücke aus), dabei hab ich in der 1.Szene ein größeres Stück eingefügt. Könnt ihr mir bitte sagen, ob es gut ist, was daran gut/schlecht ist und ob es vorher besser war?
      BITTE!


      ...so war es bisher:
      1. Szene: Die Straßen von Manta

      Ein leichter Wind lies das lange, feuerrote Haar des Jungen unruhig flattern. Er hatte für sein Alter überraschend erwachsene Züge und meerblaue Augen, die in weite Ferne zu blicken schienen.
      Heute würde er es tun. [...]

      Die neue Version:
      1. Szene: Die Straßen von Manta

      Ein leichter Wind lies das lange, feuerrote Haar des Jungen unruhig flattern. Unter der ärmlichen, braun-grünen Kleidung sah man seine beinah haselnussbraune Haut. Der Farbton lag wohl an der starken Sonneneinstrahlung lag – kein Wunder, er lebte am Rand einer Wüstengegend. Ein zerschlissenes, ärmelloses und schlammgrünes Shirt bedeckte nur knapp seinen Oberkörper, die dunkelbraune Hose sah schon besser aus, war aber trotzdem schmutzig. Mit seinen ohnehin schon dreckigen, braunen Stiefeln watete er durch eine Schlammlacke – das Armenviertel hatte keine Kanalisation, aber das benötigte es bei dieser enormen Hitze auch nicht – doch er schien es nicht einmal zu bemerken. Seine meerblauen Augen schienen in weite Ferne zu blicken, einen ebensolchen Eindruck vermittelte auch sein restliches Gesicht, dessen Züge für sein Alter überraschend erwachsen wirkten.
      Heute würde er es tun. [...]


      So, sagt mir was euch gefällt/nicht gefällt!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Die zweite Fassung ist deutlich besser, aber bei solch langen Beschreibungen muss man aufpassen, sie auch an der richtigen Stelle zu benutzen, also nur dort, wo sie gebraucht werden.
      Ein Kampf z.B. sollte eher im Stil der ersten Variante beschrieben werden (außer vielleicht der Schlusskampf :D ), eher rasant. Stell dir das wie einen Film vor: Was schnell geschnitten ist, muss auch kürzer geschrieben sein.

      ...hoffe, ich habe dich jetzt nicht verwirrt ?(


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ja, aber das ist der Anfang der Szene. Also wenn es an dieser Stelle nicht passt, sagt es!


      ----------------
      So, ich ab schon länger vorgehabt, einen trailer zu Rhuns Fluch zu machen, und jetzt hab ich das in die Tat umgesetzt.
      Ich hatte nur ein Problem: Ich hab kein Programm, mit dem ich ein Video oder was ähnliches erstellen könnte, geschweige denn dass ich eine ahnung von der Benutzung hätte. :D
      So, was hab ich gemacht? Ich hab einfach Microsoft Power Point benutzt.

      Also, erwartet jetzt nichts spitzenmäßiges, es ist ein erster Versuch und eigentlich wird hauptsächlich die Legende (5.Szene) erzählt.


      Ich glaub, ppt Datein kann man hier nicht hochladen, oder? Ich editier jedenfalls später den Link rein, ich lads wo anders hoch.

      Hier der Link:
      Präsentation Rhuns Fluch.ppt


      Ach, bei mir sah es besser aus... jetzt merkt man auch die Seitenwechsel und das Zeug. Aber mit einer passenden Musik wäre es trotzdem gar nicht so schlecht - hoffe ich. :D


      EDIT:
      Ich hab ein Banner zu Rhuns Fluch entworfen - nicht besonders einfallsreich, ich weiß. Es ist dasselbe, das einmal in meiner Sig war, ich würds ja woanders hochladen - aber ich hab Probleme mit meinem Webspace-Anbieter (die Präsentation geht, aber bei Bildern kommt nach einer Weile immer dieses Kreuzchen). Also hab ichs hier hochgeladen.
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Da Höd ()

    • Schade, der Compu ist mir abgestürzt, als ich mir den Trailer ansehen wollte! ;(
      Na, zumindest konnte ich das Banner gesehen...sieht schon ganz gut aus...unter Vorlage kreiert oder einfach so frei aus dem Gedächtnis?
      Was den Alternativ-Textanfang betrifft: Nimm den zweiten, der ist viel besser! (Ich meinte nur, dass man nicht die gesamte Story so schreiben darf, da sie sonst ein wenig zu langatmig wird...aber du darfst durchaus mehr der Story so umändern!)


      Oh, und bevor ich's vergesse: Es wird Zeit, dass der nächste Teil hier reingestellt wird....*lauer* :evil:


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Schade, der Compu ist mir abgestürzt, als ich mir den Trailer ansehen wollte! ;(
      Na, zumindest konnte ich das Banner gesehen...sieht schon ganz gut aus...unter Vorlage kreiert oder einfach so frei aus dem Gedächtnis?
      Was den Alternativ-Textanfang betrifft: Nimm den zweiten, der ist viel besser! (Ich meinte nur, dass man nicht die gesamte Story so schreiben darf, da sie sonst ein wenig zu langatmig wird...aber du darfst durchaus mehr der Story so umändern!)


      Oh, und bevor ich's vergesse: Es wird Zeit, dass der nächste Teil hier reingestellt wird....*lauer* :evil:


      EDIT: Verdammt, schon wieder ein Doppelpost...Sorry, tut mir leid, war ein Versehen!....irgendetwas stimmt mit dem Computer hier nicht! X( *aufcomputereinschlag*


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Den nächsten teil krieg ich vielleicht noch heute fertig - ob ich ihn gleich reinstellen kann, ist eine andere Frage :O :D
      Nehmts mir nicht übel. Ich schreibe in (fast) jeder freien Minute!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
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      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • endlich: ein neuer Teil

      So, nach einer halben Ewigkeit kann ich jetzt endlich den nächsten Teil hier reinstellen. Glaubt nicht, dass ich nicht weitergeschrieben habe, ich bin schon bei der 4. Szene, aber ich habe Stress - viel Stress! Und so kann ich diese Szene, die übrigens einiger Überarbeitung bedurfte, endlich auch hier reinstellen.
      Eines noch, bevor ihr endlich lesen könnt: Das ist sicher nicht der beste Teil der story. Der Anfang klingt irgendwie extrem abgehackt.
      Einige weitere Infos kommen nach dem Teil:



      3. Szene: Selena
      Vorsichtig schlich die Katze durch die dunklen Gänge des Tempels. Ihr schwarzes Fell machte sie praktisch unsichtbar.
      Endlich hatte sie das Ende des Korridors erreicht. Ihre silbrigen Augen lugten um die Ecke und schätzten die Entfernung ab, die sie unbemerkt zurücklegen musste. Ihr Ziel, ein kleines Nebentor, wurde von zwei Kriegern bewacht.
      Sie musste näher heran! Ohne ein Geräusch zu verursachen, legte sie das letzte Stück Weges zurück.
      Noch zwei Meter bis zu den Wachen...
      Der kleine Körper duckte sich zum Sprung, doch noch bevor die Katze sich vom Boden abstoßen konnte, fiel Fackelschein auf sie.
      „Wie kommt eine Katze hier rein?“, rief eine Wache irgendwo über ihr, und noch im selben Moment sprang sie los.
      Scharfe Zähne bohrten sich in den Hals eines Kriegers. Der Biss hatte gut gesessen, denn der Mann fühlte nur einen kurzen, stechenden Schmerz, bevor er zur Seite kippte und sofort starb.
      Sie musste auch den Anderen töten, bevor er Alarm schlagen konnte!
      Ebenjener zweite Krieger stand inzwischen kampfbereit und bewaffnet mit einer Fackel und einem Schwert in der Mitte des Ganges.
      Es würde keine Gelegenheit für physische Angriffe geben.
      Die Katze begann sich zu konzentrieren. Schon nach wenigen Augenblicken hatte sie ihre magische Energie gebündelt und manifestierte sie in Form eines Blitzes, der von ihr aus in Richtung des Kriegers zuckte. Im Genick getroffen stürzte der Mann nieder – er würde nicht wieder aufstehen.
      Mit dem Ende des Kampfes war wieder vollkommene Stille eingetreten. Sie wurde nur durch ein leises Quietschen unterbrochen, als sich das Nebentor wie von Geisterhand öffnete.
      Lautlos spazierte die Katze hinaus in die nächtliche Dunkelheit. Nur der Mond beschien den etwa zwanzig Meter langen Felsvorsprung, der an drei Seiten an einem Abgrund endete. Die vierte Seite wurde von dem Gebäudekomplex begrenzt, der hoch in den Nachthimmel aufragte.
      Die Katze blickte nach oben und betrachtete den großen, runden Vollmond. Sie hätte stundenlang so sitzen können, das silberne Mondlicht auf sich einstrahlen und es mit ihren ebenso silbernen Augen erwidern können.
      Ich habe keine Zeit für solche Spielchen , rief sie sich in die Gegenwart zurück. Es musste gleich soweit sein, also sollte sie ihre Vorbereitungen treffen.
      Plötzlich schien sie an Konsenstanz zu verlieren. Aus der Körper des zusammengekauerten Tieres wurde eine formlose Wolke, die sich in der Luft zu verflüchtigen schien; doch nach einigen Sekunden zog sie sich wieder zusammen und nahm die Gestalt eines sechzehnjährigen Mädchens an. Ihr schulterlanges, schwarzes Haar umspielte ein bleiches Gesicht mit spitzen, aber herrischen Zügen und ebenso spitzen Ohren, aus dem zwei silbrig-blaue Augen stachen.
      Sie führte erste Bewegungen aus, um sich an den neuen Körper zu gewöhnen, wobei ihr – ebenso wie das Haar – schwarzer Umhang sachte im Wind flatterte. Das Kleidungsstück war einfach, doch es bedeckte ihren gesamten Körper; nur der Kopf blieb frei.
      Das Mädchen machte einige Schritte. Noch war sie recht wackelig auf den Beinen, doch in einigen Minuten würde sie sich in diesem Körper wieder perfekt zurechtfinden. Schließlich war es ja ihre ursprüngliche Gestalt.
      Sie fragte sich, wann ihre Meisterin endlich eintreffen würde. Sonst kam diese nämlich nie zu spät zu einer Verabredung, und sie kannte nichts, das eine Magierin ihres Grades aufhalten konnte!
      Sie war nahe daran, sich trotzdem Sorgen zu machen, als plötzlich ein grelles, blaues Feuer an der Seite des Felsvorsprungs aufloderte. Die Flammen schlugen lautlos mehrere Meter in die Höhe, in ihrer Mitte zeichnete sich der Umriss einer Gestalt ab.
      Funken stoben, als die Magierin aus dem schwächerwerdendem Feuer trat. Sie hielt ihren Stab in der Rechten und trug einen schwarzen Umhang, doch die Kapuze des Kleidungsstücks war zurückgeschlagen. Darunter kam das zeitlose Gesicht einer etwa fünfundzwanzigjährigen Frau zum Vorschein, deren pechschwarzes Haar ihr bis zur Taille fiel.
      „Meisterin!“
      Das Mädchen stürzte auf die Magierin zu und fiel ihr in die Arme. Diese lächelte und umarmte ihre Gehilfin, doch trotz dieser offenen Geste lag ein Hauch von Unruhe in ihrer sonst so stolzen Stimme.
      „Selena!“
      Man hätte die beiden für Mutter und Tochtor halten können, zumal sich ihre Haarfarbe und Kleidung glichen. Den einzigen sichtbaren Unterschied bildeten die Gesichter, anhand derer man den Rassenunterschied der beiden Frauen feststellen konnte: Das Mädchen war eine Elbin, die Rassenzugehörigkeit der Magierin hingegen schien nicht feststellbar.
      Nachdem diese ihre Gehilfin wieder losgelassen hatte, betrachtete sie das Mädchen genauer. Selena wirkte gefasst, aber etwas verängstigt. Abgesehen davon sah sie schwach aus, als hätte sie sich gerade eben enorm angestrengt. Die Magierin folgerte daraus, dass sie Magie benutzt hatte. Höchstwahrscheinlich hatte sie erst vor kurzem ihre wahre Gestalt angenommen, denn diese Verwandlung kostete trotz der richtigen Bedingungen große Anstrengung. Allerdings musste es noch etwas anderes geben, das das Mädchen anstrengte, das es verängstigte. Etwas, das nichts mit ihrer Magie zu tun hatte.
      Die Frau klang eindeutig beunruhigt, als sie fragte:
      „Selena, was ist geschehen? Warum hast du mich gerufen?“
      Das Elbenmädchen stockte einen Moment, dann begann es hastig und mit großer Anstrengung zu sprechen.
      „Noch während uns die Nuishi verfolgt haben, sind wir in ein Kriegsgemetzel geraten. Yai´ro ist von Ordenskriegern gefangengenommen worden und Paryn befindet sich in der Gewalt der Fabrik; ich habe zum Glück entkommen können und bin – wie befohlen – dem Jungen gefolgt. Das alles ist vor sechs Tagen geschehen, und heute hat sich Yai´ro dem Abt gegenüber als Krieger verpflichtet! Ich konnte nichts tun außer zuzusehen, ich bin zu spät gekommen. Der Abt“, sie sprach den Namen mit einem gewissen Schaudern aus, „Der Abt vermutet einen großräumigen Angriff der Fabrik, und dafür braucht er Krieger. Nicht weil er gute Kämpfer sucht, er wird die Leute als Kanonenfutter benutzen, für Ablenkungsmanöver, Selbstmord-Einsätze oder ähnliche Aktionen. Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie müssen wir verhindern, dass der Junge an dieser Schlacht teilnimmt!“
      Die Magierin schluckte. Das waren keine erfreulichen Nachrichten. Trotzdem konnte man daraus das Beste machen, und sie war sich sicher: Wenn sie auch nur ein Ding auf der Welt gut konnte, dann war es das!
      „Du musst mit der Situation hier alleine fertig werden. Die Schlacht kommt uns sogar gelegen. Sie ist eine perfekte Fluchtmöglichkeit, denn der Abt ist ein Lügner und will Yai´ro als Krieger auf Lebenszeit!“
      Sie sah Selena tief in die Augen.
      „Wir haben Glück, dass er noch nicht erkannt hat, wer der Junge wirklich ist. Wenn Saphita das erfahren würde, wären all unsere Pläne -“
      „Saphita?“ Selena klang erschrocken. „Hat Saphita von der Sache Wind bekommen?“
      „Nein, aber sie vermutet etwas“, erwiderte die Magierin in einem nicht ganz gelungenen, beruhigenden Tonfall. „Saphita stellt keine unmittelbare Gefahr dar. Als Erstes müssen wir Yai´ro und Paryn in Sicherheit bringen!“
      Sie machte eine kurzen Pause, in der sie starr den felsigen Boden anblickte. Als sie wieder zu sprechen begann, war ihre Stimme etwas leiser und weniger selbstsicher als zuvor.
      „Du weißt, dass ich gegenüber dem Abt machtlos bin. Deshalb musst du die Geschehnisse im Tempel leiten. Sorg dafür, dass Yai´ro gut auf die Schlacht vorbereitet ist und sei an seiner Seite – ich werde mich um Paryn kümmern und darum, dass die beiden während der Schlacht zusammentreffen. Früher oder später müssen sie natürlich nach Rhun kommen, aber erst einmal geht die Sicherheit vor. Vielleicht klingt es absurd, aber ich schlage vor, dass du sie nach Faanland geleitest!“
      Selena stockte einen Moment lang der Atem. Ihre Kinnladen klappten nach unten und sie starrte ihre Meisterin an, die wohl verrückt sein musste.
      „Aber... Menschen und Rhuner sind Todfeinde!“, brachte sie endlich hervor.
      „Das waren sie einmal, aber die Zeit und ein Fluch können vieles verändern. Jedenfalls müsst ihr versuchen, diesen Weg einzuschlagen. Falls die Menschen ihn euch versperren, haben wir immer noch Zeit, über eine Alternative nachzudenken!“
      Einige Sekunden lang herrschte Schweigen, dann fuhr die Magierin fort:
      „Ich hoffe, dass jetzt alles geklärt ist. Ich sehe nur noch ein Problem, und zwar -“
      Sie kam nie dazu, diesen Satz zu beenden, denn in diesem Moment stürzte ein bewaffneter Krieger mit einem Kampfschrei aus dem Eingang des Tempels.
      Die Magierin erschrak zwar, hatte sich aber sofort wieder gefasst. Blitzartig richtete sie ihren Zeigefinger auf das näherkommende Ordensmitglied. Von der Spitze des Fingers zuckte ein blauer Blitz und traf den Mann in die Brust.
      Es war kein besonders starker Zauber gewesen, aber er genügte, um den unvorbereiteten Krieger zu töten.
      „Ich sollte jetzt besser verschwinden!“, flüsterte die Magierin hastig und trat einen Schritt zurück, von Selena weg. Blaue Flammen loderten um sie hoch, und als sie wieder erloschen, war nichts mehr von der Frau zu sehen.

      Selena war wieder allein mit der Nacht und dem Mond. Um sie herum herrschte Stille, dafür schien das Chaos ihrer Gedanken umso lauter.
      Wie sollte sie Yai´ro heil durch die Schlacht bringen? Würden ihnen die Menschen den Eintritt nach Faanland gewähren? Was war überhaupt mit Paryn – würde er freikommen?
      Um Paryn kümmert sich meine Meisterin. Um ihn muss ich mir keine Sorgen machen! Trotz dieser Antwort konnte sie sich nicht beruhigen. Im Gegenteil, immer mehr Fragen schossen ihr durch den Kopf. Eine davon drängte sich immer mehr in den Vordergrund:
      Hatte Saphita wirklich etwas von ihren Plänen erfahren? Dass Saphita gefährlich war, stand außer Frage, ebenso dass sie eines der mächtigsten Wesen Koriens war – nicht nur Koriens, der ganzen Welt!
      Selena sah die Leiche des Kriegers an, die zu ihren Füßen lag. Der Mann hatte sicher Alarm geschlagen, bevor er sie angegriffen hatte!
      Das bedeutete, dass se ebenfalls schnellstens verschwinden sollte. Wie lange hatte das Gespräch mit ihrer Meisterin eigentlich gedauert? Zehn Minuten? Eine halbe Stunde? Egal.
      Sie blickte wieder den Mond an, konzentrierte sich – uns schon im nächsten Moment begann ihr Körper, an Konsenstanz zu verlieren. Er wurde wie vorher zu einer Art Nebel und manifestierte sich wieder in der Gestalt der kleinen, schwarzen Katze mit den silbrigen Augen.
      Selena fiel es schwer, auf den Beinen zu stehen – die Verwandlung hatte ihr um einiges mehr Energie abverlangt als die letzte. Obwohl ihr Denken als Katze primitiver war als gewöhnlich, wurde ihr schlecht bei dem Gedanken, dass sie ihre Gestalt in der nächsten Zeit noch öfters würde verändern müssen – ob sie das durchhalten würde, war ihr noch unklar.
      Von Angst und Unruhe erfüllt wartete sie noch einige Sekunden, bis ihre Kräfte zumindest teilweise zurückgekehrt waren, und lief dann auf den Eingang des Tempels zu. Ungesehen verschwand sie in der Finsternis des Bauwerks.
      Bei den kommenden Verwandlungen würde ihr nicht einmal mehr der Mond Kraft geben.
      Sie bog um eine Ecke des Ganges und drang tiefer in das Innere des Gebäudes vor.
      Wenn Saphita hier aufkreuzte, hätte sie freie Bahn, und Yai´ro könnte sich nicht einmal gegen sie wehren. Irgendetwas musste getan werden. Sie wusste nur noch nicht, was.




      SO, wegen der Elben: Sie sind sehr Herr-der-Ringe-ähnlich, ich weiß! :D Ich habe schon überlegt, ob ich eher Elfen machen soll, hab auch ein paar Leute gefragt - die meinten, Elben sind in Ordnung.

      So, ich bin sehr offen für Kritik und Verbesserungsvorschläge. Also, Lob ist wunderbar, aber sagt mir bitte alles, was euch negativ auffällt.


      Euer Höd


      PS: Interessiert sich außer Ulyaoth und DekuBaba eigentlch keiner mehr für meine story? Es ist mir eh nicht wichtig, ich würds nur gern wissen, wenn sie zu fad wird...
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Ich interessier mich noch! Aber dank Stress fallen meine Kommentare eher nichtssagend aus.
      Ach ja, es heisst Konsistenz, was Selena bei ihren Verwandlungen verliert.
      Veria
      [Veria@Wandermaus /]$ su
      Password:
      [root@Wandermaus /]# mount -a /dev/hda1 /mnt/windows
      [root@Wandermaus /]# cd /mnt/windows
      [root@Wandermaus windows]# rm * -rf

      Software is like sex: it's better when it's free.
    • Ich lebe noch und bin noch hier *wink* und lese fleissig weiter. ('fleissig' mit ß oder ss?...na, egal...)

      Jedenfalls muss ich sagen, dass mir dieser Teil auch sehr gut gefällt, dein Stil wird von mal zu mal besser :))
      Die Katze ist auch cool (Killer-Mieze :D ) Das einzig merkwürdige an der Sache: Kleine Katze killt großen Krieger durch nur einen Biss auf der Stelle. Auch wenn es ein transformiertes Mädel ist, höchstens ein Löwe könnte einen Menschen mit einem eizigen Biss abmurksen (Es sei denn, es ist eine Gift-Katze :ugly: )

      Ansonsten: Phantabelhaft! :D Mehr! :rolleyes:


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Hi! Ich les noch. Weiß auch nicht, warum ich das letzte mal nichts geschrieben habe, wahrscheinlich hatte ich grad keine Zeit. Sorry!
      Elben sind schon okay und Selena ist mir sehr sympathisch ^^.
      Jetzt bin ich natürlich gespannt auf das mächtigste Wesen der Welt, also schnell weiterschreiben!
      Bis dann ^^v
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

      Hier geht's zum Institut zur Erforschung total interessanter Tatsachen.
      Die Experimente sind der Hammer.
    • Wow! Danke, dass ihr euch alle noch interessiert! Ich stell bald den nächsten Teil rein.

      @K&K:
      Es ist nicht das mächtigste Wesen der Welt, sie (es is eine sie) ist EINES DER mächtigsten Wesen der Welt. Das ist ein Unterschied :D

      @Uly:
      Ja, die Katze :tongue:
      Glaub mir einfach, sie kann das. Ich finds auch unlogisch, aber mögliche Erklärung:
      - Sie hat den Mann perfekt getroffen (Schlagader) und weil der Typ aufgeregt war, hatte er einen hohen Puls. (Er war aufgeregt, weil er einen anderen Eindringling als eine Katze erwartet hat). Jedenfalls hat er dann innerhalb von ein paar Sekunden einen enormen Blutverlust uns stürzt nieder. Sagen wir nach insgesamt sieben Sekunden (inklusive Sturz, da blutet er auch schon) wird er bewusstlos. Wann er eigentlich stirbt, ist nicht von Belang - er ist ja außer Gefecht gesetzt.

      Na, überzeugend? :ugly:


      Bis bald, Euer Höd




      EDIT:


      4. Szene: Die Fabrik

      Die Landschaft hatte sich kaum verändert, obwohl Paryn schon viele hundert Meilen gereist sein musste.
      Steile Hügel ragten in den leicht bewölkten Nachmittagshimmel, die schmalen Täler dazwischen waren durchzogen von Flüssen. Das einzige, das fehlte, war das Grün. Ohne Wälder und mit wenig oder gelbem Gras wirkte das Land verseucht – wahrscheinlich war es das auch.
      Paryn überlegte, wie lange die Auseinandersetzung auf der Hügelkuppe schon zurücklag, wobei ihm die Rotorgeräusche des Hubschraubers heftig störten.
      Wenn er nur wüsste, wie lange er in Betäubung gelegen hatte! Er war am gestrigen Abend aufgewacht. Über Nacht war der Helikopter gelandet und die Mannschaft war ausgestiegen – Paryn glaubte, dass sie sich in der Nähe eines Außenpostens befunden hatten. Genau konnte er es nicht wissen, denn man hatte ihn gefesselt an Bord der Maschine gelassen.
      Er hatte wahrscheinlich nur einige Stunden in Betäubung verbracht. Ansonsten wäre er mit starken Anzeichen von körperlicher Schwäche erwacht, und auch seine Harnblase hätte einen deutlich höheren Druck auf ihn ausgeübt – falls sie diesem Druck nicht schon nachgegeben hätte.
      Da keines dieser Anzeichen zutraf, gelangte Paryn zu dem Ergebnis, dass es etwa vier Stunden nach dem Mittag am ersten Tag nach dem Gemetzel sein musste – die Zeit berechnete er anhand des Sonnenstandes.
      Paryn hatte, bevor er zu dieser Mission aufgebrochen war, einiges über die Geografie und Politik Koriens studiert. Mit Hilfe dieses Wissens schätzte er, dass der Hubschrauber, welcher mindestens zweihundert Meilen pro Stunde zurücklegte, sein Ziel bald erreichen musste – und er hatte vollkommen Recht.
      Die Maschine ließ ein weiteres Tal hinter sich und setzte dazu an, eine riesige Erhebung zu überfliegen – Paryn war sich sicher, dass es die höchste war, die er bisher im Hügelland gesehen hatte.
      Surrend und stockend stieg der Helikopter senkrecht in die Höhe, bis er ungefährdet über den „Hügel“ hinwegsetzen konnte.
      Paryn, der bisher gelegen hatte, setzte sich auf und erhaschte einen Blick aus dem vorderen, kuppelförmigen Fenster des Hubschraubers.
      Er sah hinter der riesigen Erhebung eine Ebene, eine braune, verseuchte Ebene, die sich beinahe bis zum Horizont erstreckte. Letzterer wurde von einem Gebirge verdeckt – anscheinend handelte es sich um jenes, das sich über die gesamte östliche Küste Koriens erstreckte. In der Mitte von Paryns Blickfeld stieg eine schwarze Rauchwolke zwischen zwei Bergen auf. Sie verdeckte einen großen Teil des Himmels und warf ihren Schatten über das umliegende Land, was es noch verseuchter wirken lies. Gleichzeitig konnte man erkennen, dass von diesem Ort eine Große Macht ihre Finger ausstreckte und ihre Krieger leitete.
      Die Soldaten, die sich an Bord des Hubschraubers befanden, brachen in Jubel aus, sobald sie die Gebäude, die in eine maximal fünfhundert Meter breiten Spalte zwischen zwei Berge gezwängt waren, sahen. Paryn hörte Rufe wie: „Hoch lebe das Großreich der Fabrik!“ oder „Fortschritt!“ aus dem allgemeinen Trubel heraus.
      Der Helikopter benötigte noch etwa eine halbe Stunde, um den Gebäudekomplex (oder sollte man es Kleinstadt nennen?) zu erreichen. Verschieden große Gebäude schmiegten sich in ein Tal zwischen zwei Bergen, hinter ihnen brachte ein gewaltiger, aus Stein und Metal erbauter Staudamm einen Fluss zum Stehen. Das angestaute Wasser wurde anscheinend durch Rohre abgeleitet, denn auf beiden Seiten des Tales flossen mehrere kleine Bäche aus dem Gestein und versickerten irgendwo in der Ebene.
      Paryn richtete sich zur Hälfte auf, so dass er aus einem der höher gelegenen Seitenfenster auf das Tal hinabsehen konnte. Zwei Gebäude mit überdimensionalen Schloten, welche die Form von nach innen gewölbten Zylindern besaßen, spieen giftige Rauchwolken aus. Diese vereinigten sich am Himmel, wobei eine einzige, schwarze Wolke entstand. Der Qualm überschattete zwar den Gebäudekomplex, aber er bildete auch einen perfekten Schutz gegen Angriffe aus der Luft.
      Paryn sah mehrere weitläufige, flache Gebäude. Sie schienen Werkstätten für Waffen, Flugzeuge und anderes Kriegsgerät zu sein – vor manchen von ihnen befand sich sogar eine Start- oder Landebahn für Flugzeuge.
      Der Helikopter kam in der Luft zum Stehen und sank dann senkrecht nach unten, was Paryn eine weitaus bessere Sicht ermöglichte.
      Er sah verschieden große Punkte, die sich zwischen den Gebäuden bewegten. Erst etwas später wurde ihm klar, dass es sich um Arbeiter, Soldaten und Fahrzeuge handelte, die alle eifrig ihrer Arbeit nachgingen.
      Er richtete sich noch etwas weiter auf und sah schließlich auch das Gebäude, auf das der Hubschrauber zusteuerte. Es schien sich um das Hauptgebäude zu handeln, denn es versperrte beinahe den gesamten Eingang zum Tal; nur rechts und links davon blieben jeweils etwa fünfzig Meter für ankommende Fahrzeuge frei. Das Gebäude hatte einen einheitlichen, grau-blauen Farbton und bestand aus drei Teilen: Ein hoher, mittlerer, von dem zwei etwas niedrigere, zueinander symmetrische Flügel ausgingen.
      Der Helikopter landete am flachen Dach des rechten Flügels. Das störende Geräusch des Rotors wurde leiser, bis es schließlich vollkommen erstarb.
      Eine zweckerfüllende Klapptür an der Seite des Hubschraubers öffnete sich und fünf Soldaten mit geschulterten Gewehren sprangen heraus. Es folgten weitere zwei, die Paryn in die Mitte genommen hatten und hinter ihnen eine kleine Nachhut. Paryn hatte sich schon gewundert, wo die restlichen Soldaten zurückgeblieben waren – sie waren wahrscheinlich zu ihrer Außenstation zurückgekehrt. Die Gruppe, die sich auf den Weg zur Basis begeben hatte, bestand nur aus zwei Offizieren – ein Sergeant und ein Leutnant – acht einfachen Soldaten und Paryn als Gefangenem.
      Letzterer wurde zu einer metallenen Treppe, die zu den tiefer gelegenen Stockwerken des Bauwerks führte, geschleppt. Die Soldaten achteten darauf, dass er sich nicht aus ihrem Griff befreien konnte, als sie ihn die Treppe mehrere Stockwerke weit hinunter und einen langen Gang entlang führten. Den Boden des Ganges bildete ein einfaches Metallgitter, die Wände wirkten stärker, bestanden aber aus demselben Material. Links und rechts zweigte alle paar Meter eine Tür ab.
      Eine dieser Türen wurde auf- und Paryn in den dahinterliegenden Raum hineingestoßen. Das Zimmer war klein, etwa drei Meter lang und zwei Meter hoch, die Wände und der Boden bestanden aus einem kalten, weißen Kunststoff.
      Die beiden Soldaten machten sich daran, die Tür wieder zu verschließen. Paryn wollte aufstehen und sie daran hindern, er wollte ihnen etwas zurufen – sie fragen, was sie mit ihm vorhatten. Es gelang ihm nicht.
      Er hatte in dem Helikopter bloß gelegen oder gesessen, so hatte er seine Schwäche nicht bemerkt. Es war durchaus nicht verwunderlich, dass er schwach war, denn er hatte zwei Tage lang keine Nahrung und kaum Flüssigkeit zu sich genommen!
      Die Tür schlug zu und rastete ein. Paryn seufzte laut.
      Wie er hier wieder hinauskommen würde, war ihm noch schleierhaft. Er wusste nur, dass er es schaffen musste!

      „Was geschieht jetzt eigentlich mit dem Gefangenen?“
      Sergeant Matthew sah den jungen Leutnant, der die Frage ausgesprochen hatte, an. Sie waren durch die verwirrenden Gänge und Räume der „Fabrik“ unterwegs zu einer Lagebesprechung mit dem Vorstand.
      „Er wird wahrscheinlich verhört. Falls er sich als nutzlos erweist, kann ihn unsere Forschungsabteilung sicher für ihre Versuche gebrauchen.“



      Diese Szene gefällt mir persönlich besser als die letzte(-n).
      Die nächste verspricht aber auch, gut zu werden - ich werde aber eine gewisse Zeit brauchen.

      Kritik ist in hohem Maß erwünscht!



      Bis bald, Euer Höd




      EDIT:
      Ihr habt euch zwar nach dem letzten Teil alle gemeldet, aber was ist jetzt?
      Ich arbeite an der nächsten Szene, werd sie bald reinstellen - vielleicht kommen dann mehr Kommentare.
      Bye
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      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Karte von Korien

      Ich hab versucht, eine Karte von Korien zu malen - schaut euch das Ergebnis an.

      Ich habs einfach mit Paint gemacht. Hoffentlich erkennt man, was was ist...

      Einige für die Geschichte wichtige Orte hab ich gekennzeichnet, ein paar davon sind aber noch nicht vorgekommen, sie werden euch also nichts sagen.

      Das nördlich von Korien ist Faanland, die Heimat der Menschen - wurde schon öfter erwähnt.
      Ganz weit im Süden ist Rhun, soll heißen das eigentliche, momentan unbewohnte Rhun. Wenn in der Geschichte von Rhun gesprochen wird, sind die südlichen Strände Koriens gemeint.
      Ich hab auch alle kleineren Inseln weggelassen, sie sind nicht so wichtig.


      Zu den Gebieten:

      Hellgrün: Normales Land, eben gegrünt
      Dunkelgrün: Wald
      Gelb: Wüste
      Gelb mit Punkten: Strand
      Hellbraun: felsiges Land
      Dunkelbraun: Gebirge/Berg
      Hellblau: Meer
      Dunkelblau: Flüsse, Seen
      Schwarze Punkte: Städte usw., nur wenige eingezeichnet
      Schwarze \"Halbkreise\": Hügel


      So, ich hoffe, es ist alles klar.
      Eines noch: Ich hab ein Größenmaß angegeben, das ist aber noch nicht soo genau. Es soll nur ungefähr die Ausmaße des Kontinents beschreiben.


      Seht euch die Karte an...

      Mist! Ich kann sie nicht als bmp hochladen! Naja, als jpg gehts auch, ist aber schlechtere Qualität...




      EDIT:
      So, ich hab die Karte als bmp-Datei woanders hochgeladen, hier is der Link:
      Karte-Korien


      Eines noch: Faanland ist noch nicht so genau. Dort kann es noch zu Verschiebungen der Gebiete kommen.
      Nichts war je genug,
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      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Hier ist die neue Szene, wie versprochen etwas länger als die letzten:


      5. Szene: Kampflehre

      Yai´ro fiel und schlug hart auf. Über ihm zeichnete sich die Gestalt des Insektenwesens ab, seines Gegners in der Arena von Manta. Es sprang mit erhobenen Waffen auf ihn zu – jeden Moment musste es ihn erreichen und erstechen! Plötzlich fiel ein Schatten auf ihn. Rith warf sich vor Yai´ro, warf sich in den sicheren Tod und schrie: „Mach, dass du wegkommst! Ich decke dir den Rücken!“
      Er wollte weglaufen, aber da sprach noch jemand anderes. Es war seine Mutter.
      „Jedes Wesen hat seine Bestimmung, Yai´ro. Auch du, und du musst ihr unbedingt folgen – auch wenn sie von mit wegführt!“
      Diesen Satz hatte sie immer zu ihm gesagt, als er noch ein Kind gewesen war, schoss es ihm durch den Kopf – und schon im nächsten Moment war der Gedanke wieder verschwunden.
      Die Stimme seiner Mutter wurde leiser, und eine Hand packte ihn an der Schulter. Natürlich, das war Paryn. Er würde ihm sagen, dass er sich beeilen solle, wenn er noch rechtzeitig fliehen wollte.
      Aber es war nicht Paryn. Der Traum verschwand und Yai´ro riss verschlafen die Augen auf. Er sah einen schwarz gekleideten Krieger über sich stehen.
      „Schon wach?“, knurrte dieser verächtlich. „Ich soll dich zum Kampftraining bringen!“
      Zuerst wusste Yai´ro nicht, was das alles sollte. Er lag in einer Hängematte in einem kleinen, steinernen Raum. An der gegenüberliegenden Seite des Zimmers befand sich ein Tisch mit dazugehörigem Stuhl, und durch eine Lücke an der hinteren Wand fiel Licht herein – es schien später Vormittag zu sein.
      Mit einem Mal fiel ihm wieder alles ein, von seiner Gefangenschaft bis zu dem Gespräch mit dem Abt am gestrigen Abend, dass er erst gestern dieses Zimmer bekommen hatte und dass er heute den Kampfunterricht beim Orden beginnen sollte.
      Er sprang aus der Hängematte und folgte dem schweigenden Krieger auf den Gang. Dabei fiel ihm auf, dass ihm seine Kleidung inzwischen mehr oder weniger in Fetzen vom Körper hing. Er war es zwar gewohnt, dreckiges Gewand zu tragen und es nur selten zu wechseln, aber acht Tage, zwei Kämpfe und eine Gefangennahme waren für ihn ein ernstzunehmender Grund, die Kleidung zu wechseln.
      Er wollte soeben seinen Führer darauf ansprechen, als er abgelenkt wurde, denn der Krieger führte ihn von dem schmalen Seitengang, an den Yai´ros Unterkunft anschloss, in einen der Hauptkorridore des Tempels.
      Zum ersten Mal hatte Yai´ro einen Eindruck von der Zahl der Bewohner des Tempels: Es mussten Zehntausende sein.
      Arbeiter, Krieger, Aufseher und Offiziere kamen ihm entgegen oder überholten ihn in dem allgemeinen Gedränge; der zehn Meter breite Korridor war vollgestopft mit Ordensangehörigen. Yai´ro stellte verblüfft fest, dass der Großteil von ihnen weiblich war. Aber, Frauen oder nicht Frauen:
      So viele Personen auf so geringem Raum – sie mussten einen guten Grund dafür haben, das durchzustehen.
      Plötzlich ging der Krieger schneller. Er packte Yai´ro an der Schulter und zog ihn in einen weniger bevölkerten Seitengang. Neben einer grob geschreinerten Holztür blieb er stehen und presste den Jungen so fest gegen die Wand, dass dieser kaum mehr atmen konnte.
      Verdammt, was soll das?
      Das plötzlich vor Wut verzerrte Gesicht des Mannes kam bis auf ein paar Zentimeter an das Yai´ros heran. Dieser wusste nicht, was er verbrochen hatte und fragte sich ernsthaft, ob dies wohl sein Ende war – ein verlassener Nebengang wäre der perfekte Ort für einen Mord. Er blickte in die halb verrückten Augen des Kriegers und sah dort einen für ihn unerklärlichen Hass. Aber dort war noch etwas, tief unter dem Hass versteckt: Blanke Angst.
      „Ich habe dem Abt gesagt, dass er dich nicht aufnehmen soll. Leider hat er nicht auf mich gehört...
      Der Mann bespuckte Yai´ro beim sprechen mit einem Sprühregen aus Speicheltröpfchen.
      „Er glaubt mir nicht, dass du der Auserwählte dieser beschissenen Rhuner bist und hat natürlich wie bei den anderen Gefangenen seine „O du großer Krieger – willst du bei uns mitmachen?“ - Nummer abgezogen. Ich sage dir eines, Yai´ro, oder wie du sonst heißt: Ich weiß genau, wer du bist und was du vorhast. Ich darf dir nichts tun, aber ich kenne jemanden, der sich sehr für dich interessieren wird!“
      Die vor Wut brennenden, braunen Augen des Mannes bohrten sich gnadenlos in die blauen, verängstigten Yai´ros. Dieser bekam umso mehr Angst, als er bemerkte, dass es keinen Ausweg aus dieser Situation gab: Er saß in der Klemme, gegen die Wand gepresst hatte er keinen Fluchtweg und konnte sich gegen den zweifellos stärkeren Krieger kaum wehren. Falls niemand anderer hier vorbeikam, konnte der Mann mit ihm machen, was er wollte.
      „Ich gebe dir einen Tipp, Junge: Verhalte dich ruhig und mach keinen Unsinn. Dann bleibst du vielleicht am Leben!“
      Für einige Sekunden wurde es still, nur vom entfernten Hauptkorridor drangen noch Geräusche herüber.
      Schließlich packte der Krieger Yai´ro am Oberarm, riss die Tür, neben der sie gestanden hatten, auf und stieß den Jungen so heftig hinein, dass er stolperte und beinahe zu Boden fiel. Während er sich wieder aufrappelte, wurde die Tür von außen geschlossen.

      „He, Junge! Was stürzt du hier so rein?“
      Yai´ro sah auf. Er befand sich in einem relativ großen Raum, an dessen Türseite Regale mit den verschiedensten Waffen aufgestellt waren – anscheinend handelte es sich um eine Trainingshalle. Durch einige Lücken in der gegenüberliegenden Wand fiel Licht herein und beschien das Geschehen in dem Raum:
      Ein Haufen von scheinbar angehenden Kriegern in verschiedenen Kleidern führte Kampfübungen aus, eine schwarz gekleidete Kriegerin – angesichts ihrer deutlichen Wölbungen und ihrem langen, braunen Haar musste es sich um eine Frau handeln – leitete den Unterricht.
      „Du bist doch Yai´ro, oder?“
      Yai´ro nickte bloß. Ihm lag das, was der Krieger gesagt hatte, noch viel zu schwer im Magen, als dass er hätte sprechen können.
      „Gut. Yai´ro, du wartest, bis wir mit dem Training fertig sind. Danach kommst du dran!“
      Yai´ro ging an der Wand entlang und lies sich in einer stiller Ecke nieder. Während der Kampfunterricht fortgesetzt wurde, verfiel er in düstere Gedanken. Sein Kopf schien dem Bersten nahe, angesichts dem, was in den letzten Tagen geschehen war.
      Er hatte in der Arena von Manta gekämpft, wobei sein bester Freund ums Leben gekommen war, hatte seinen bisher unbekannten Onkel getroffen und erfahren, dass er der Auserwählte eines uralten Herrenvolks war. Gleich darauf war er von schwarz gekleideten Kriegern entführt und zu einem Krieger des Ordens ernannt worden. Und, zu guter Letzt, sprach ein anderer Krieger eine Todesdrohung gegen ihn aus.
      Das alles wuchs ihm deutlich über den Kopf. Er hatte keine Ahnung, was alle von ihm wollten – eigentlich wusste er nicht einmal, was er selbst wollte.
      Sollte er mit Paryn nach Rhun gehen oder versuchen, nach Manta zu seiner Mutter zurückzukehren?
      Momentan musste er wohl versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und wieder mit Paryn zusammenzutreffen. Für alles andere würde später auch noch Zeit sein. Überhaupt wäre es schwer, jetzt noch nach Manta zurückzukehren. Er wusste ja nicht einmal, wo er selbst war!
      Warum war er überhaupt mit Paryn gegangen?
      Ich wollte nur eine Weile von Manta weg, bis sich die Leute nicht mehr an den Vorfall in der Arena erinnern. Danach wäre ich wieder zurückgekehrt!, sagte eine Stimme in seinem Inneren. Aber war das wirklich die Wahrheit? Wohl eher nicht.
      Eigentlich war er aus einem anderen Grund mitgegangen und wollte sich das nur nicht eingestehen.
      Ihn, der nie einen Vater gehabt hatte, hatte die Vorstellung von einem Abenteuer mit seinem Onkel so sehr gereizt, dass er ohne viele Fragen mitgekommen war. Außerdem hatte er gedacht, dass er so seine persönlichen Ziele erreichen konnte: Wenn er den Arena-Kampf schon nicht gewonnen hatte, konnte er auf diese Weise lernen und etwas von der Welt sehen!
      Aber was war mit seiner Mutter? Er hatte sie völlig ahnungslos zurückgelassen! Was würde sie bloß von ihm denken?
      Ihm fiel wieder der Satz ein, den seine Mutter früher so oft zu ihm gesagt hatte:
      „Jedes Wesen hat seine Bestimmung, Yai´ro. Auch du, und du musst ihr unbedingt folgen – auch wenn sie von mit wegführt!“
      Also gut, Mama. Ich werde dich beim Wort nehmen...
      „Yai´ro! Komm mal her!“
      Yai´ro sah auf. Die meisten Kampfschüler hatten den Raum bereits verlassen, die übrigen machten sich ebenfalls bereit dazu. Die Kriegerin stand in der Mitte des Raumes und sah ihn an – anscheinend hatte er einiges verpasst.
      Steif vom langen Sitzen erhob er sich und näherte sich der Frau, die wohl eine Kampf-Lehrerin war.
      „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte ihn diese. „Siebzehn?“
      „Fünfzehn“, antwortete Yai´ro trocken. Ihm war nicht nach langen Gesprächen zumute – aber eines interessierte ihn doch.
      „Wie heißen sie?“
      Die Kriegerin, die gerade dabei war, Waffen für das Training zu holen, drehte sich zu ihm um und sah ihn etwas verstört an. Doch plötzlich hellte sich ihr Gesicht etwas auf, und sie fragte zurück:
      „Du kommst wohl aus Manta, was?“
      Yai´ro nickte verwirrt.
      „Hör mal, Junge. Es kann schon sein, dass es in Manta Sitte ist, fremde Leute mit ‚Sie’ anzusprechen, aber du solltest dir langsam angewöhnen, stattdessen ‚Ihr’ zu benutzen. Ich heiße übrigens Niktora!“
      Yai´ro nickte abermals – er war schon wieder belehrt worden.
      Die Kriegerin suchte indessen in den Regalen nach geeigneten Waffen für das Training.
      „Ich denke, wir sollten mit einfachen Waffen beginnen“, rief sie Yai´ro zu und zog zwei Holzschwerter aus einer Kiste. „Hier – fang!“
      Sie warf Yai´ro eines der Schwerter zu und er fing es geschickt auf. Zuerst starrte er die Waffe in seiner Hand nur verblüfft an, schließlich fragte er:
      „Was, wir üben mit Holzwaffen?“
      „Wenn du dich nicht schon vor der Schlacht verletzt willst, ja!“, kam die Antwort zurück. „So, wir fangen ganz einfach an: Ich greife an und du parierst – ich muss wissen, wie gut du bist. Bereit?“
      Die Kriegerin rannte auf ihn zu und lies einen Hagel von Schlägen auf ihn einprasseln. Yai´ro kam mit dem Parieren kaum nach – inzwischen war er froh, dass sie nur Holzschwerter benutzten.
      Rechts...links...oben...links...Finte – Stich! „Mist!“
      Er war in den Bauch getroffen worden.
      „Das war gar nicht so schlecht!“, lobte ihn die Kriegerin.
      „Gar nicht so schlecht?“
      Gegen diese Frau war das Insektenwesen aus der Arena in Manta ein Nichts.
      „Ich habe nicht einmal zehn Sekunden lang durchgehalten!“
      „Ja, aber ich habe schon viele Schüler mit dem ersten Schlag getroffen!“, lachte Niktora. „Ich sehe also, dass du etwas vom Schwertkämpfen verstehst.“
      Sie trat einen Schritt zurück und nahm ihre Kampf-Grundstellung ein.
      „Versuch du mal, mich anzugreifen und zu treffen. Und hab keine Angst, dass du zu fest zuschlagen könntest oder so, ich kann gut genug kämpfen!“
      Yai´ro machte sich ebenfalls bereit. Niktora gab das Startsignal und er stürmte los, die rechte Hand fest um den Griff seiner Waffe geschlossen.
      Er führte das Schwert von links unten nach rechts oben. Seine Gegnerin parierte zwar mühelos, taumelte aber einige Schrotte zurück. Yai´ro folgte ihr und versuchte es mit Schlägen, Stößen, Hieben, Finten und Stichen – seine Gegnerin wusste auf alles einen Konter.
      Schließlich rief Niktora: „Okay, ich greife jetzt auch an!“, und das setzte sie auch in die Tat um.

      [EDIT: Der folgende Text wurde irgendwie rausgelöscht, hab ihn also hier nochmal gepostet.]

      Mit einem einfachen Hieb von rechts eröffnete sie ihre Schlagkanonade. Nach einigen Sekunden wurde es Yai´ro zu viel und er musste zurückweichen, doch die Kriegerin folgte ihm auf dem Fuß.
      Yai´ro fing ihren Schlag ab und einen Moment lang standen sie sich Auge in Auge gegenüber, die Schwerter vor sich gekreuzt.
      Dann begann die Kriegerin, Yai´ros Schwert mit dem ihren nach unten zu drücken – wenn ihr das gelingen würde, hätte sie einige Sekunden lang freie Bahn für ihre Angriffe!
      Yai´ro zog sein Schwert rechtzeitig zurück und startete seinerseits einen Angriff. Mit einem einfachen Schlag von links unten nach rechts oben zwang er die Frau zum Zurückweichen, danach schwang er das Schwert nach hinten und um dreihundertsechzig Grad, bis es wieder senkrecht nach oben zeigte. Die Kriegerin schaffte es teilweise, sich vor dem Schlag zu schützen, aber die Wucht des Zusammenstoßes warf ihren Schwertarm zurück. Yai´ro hatte freie Bahn und schlug von oben zu.
      Die Kriegerin schaffte es trotz allem, zu parieren.
      Enttäuscht zog er sein Schwert zurück.
      „Du bist echt nicht schlecht!“, lobte ihn die Kriegerin trotz allem.
      „Ich habe Sie... äh, ich habe euch nicht ein einziges Mal getroffen!“
      Niktora hielt einen Moment lang in ihrem Tun inne und sah Yai´ro beinahe enttäuscht an.
      Sie hatte schon viele Kampfschüler unterrichtet, aber ein so ehrgeiziger Junge war ihr dabei noch selten untergekommen...
      „Hör mal, Yai´ro.“
      Sie packte ihn am Oberarm, um ihre Autorität klarzumachen.
      „Wenn ich sage, dass du ziemlich gut bist, dann ist das auch so. Ich bin Kampflehrerin – und deshalb ist es kein Wunder, wenn du mich nicht besiegen kannst!“
      Wütend, aber mehr auf sich selbst als auf die Kriegerin, sah Yai´ro zu Boden. Glücklicherweise löste die Frau die Spannung auf, indem sie sagte:
      „Gut dass wir das geklärt haben. Du wirst von jetzt an bis zu der kommenden Schlacht ein Mitglied des Ordens sein, Yai´ro, und du wirst am Einsteigertraining teilnehmen – jeden Vor- und Nachmittag in dieser Trainingshalle. Falls du hungrig bist: Essen gibt es morgens und mittags im großen Speisesaal – am Ende des Hauptkorridors.“
      Nach kurzem Nachdenken fügte sie hinzu:
      „Ich denke, dass war alles – den Weg zu deinem Zimmer wirst du wohl alleine finden. Hast du noch irgendwelche Fragen?“
      „Nein... Ja!“
      Schon bei der Tür, drehte sich Yai´ro noch einmal um.
      „Warum gibt es hier so viele Frauen?“
      Niktora musste lachen.
      „Das ist schnell erklärt. Wie du sicher weißt, ist der Kampf der Lebensinhalt eines jeden Ordensangehörigen – sowohl Jungen als auch Mädchen werden von Kind auf dazu ausgebildet. Später werden die Männer zu Kriegern und werden zu Einsätzen außerhalb des Tempels geschickt. Die Frauen hingegen bleiben hier und übernahmen Arbeiten im Tempel oder die Ausbildung der jungen Krieger – aber ihre Hauptaufgabe ist das Gebären von Kindern. Der Orden braucht ja Nachwuchs!“
      Sie sah Yai´ro mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an.
      „Schon seit Jahrhunderten werden bei uns Krieger gezüchtet. Nur die Besten dürfen sich fortpflanzen – so entsehen perfekte Kampfmaschinen. Der Abt kann stolz sein auf seinen Orden!“
      Ihr Gesicht hellte sich wieder auf.
      „Ich denke, das war genug für heute. Also, wir sehen uns morgen beim Kampftraining!“
      Yai´ro nickte und verließ nachdenklich die Trainingshalle. Auf dem Weg in sein Zimmer dachte er über das eben Gehörte nach.
      War es wirklich klug gewesen, sich dem Orden anzuschließen? Es war wohl seine einzige Wahl gewesen – er wollte nicht wissen, was der Abt bei einer anderen Entscheidung mit ihm angestellt hätte.
      Sein knurrender Magen lenkte ihn ab. Sehnsüchtig wünschte er sich die Mittagszeit herbei, wo er endlich wieder etwas Anständiges zu essen bekommen würde.
      Nach einer längeren Suche fand er endlich den Gang, an den sein Zimmer anschloss. Gedankenverloren öffnete er die Tür, trat ein und wollte sie gerade wieder schließen, als er ein leises „Miao!“ vernahm.
      Hinter ihm am Boden saß eine kleine, schwarze Katze mit silbrigen Augen –
      „Selena!“



      6. Szene: Die Hüter der Welt

      „Selena!“
      Die Katze saß am Boden in der Mitte von Yai´ros Raum. Sie hatte die Nacht auf der Suche nach dem Jungen und mit der Überlegung verbracht, wie sie mit ihm Kontakt aufnehmen sollte – inzwischen war sie in beiden Punkten zu einem Ergebnis gelangt.
      Yai´ro...

      Yai´ro, ich muss mit dir sprechen!
      Die Stimme hallte in Yai´ros Kopf wieder. Er wusste nicht sicher, ob die Worte wirklich ausgesprochen worden waren oder ob nur er sie hörte – aber eigentlich konnten Katzen ja nicht sprechen!
      „Du sprichst in meinem Kopf – wie machst du das?“, fragte er das Tier laut und kam sich dabei ziemlich dumm vor.
      Ich bin die Gehilfin einer Magierin und benutze folglich auch selbst Magie. Hättest du gedacht, dass ich eine echte Katze bin? Außerdem... Telepathie ist kein so großes Kunststück, wie die meisten denken!
      Telepathie also. Aber das war nur eine Erklärung von vielen, die Yai´ro wollte.
      „Warum bist du hier? Und was willst du mir sagen?“
      Dazu muss ich erst meine richtige Gestalt annehmen, denn mit Telepathie kann ich leider keine langen Gespräche führen.
      Die Katze machte einen Satz nach vorne. Während des Sprunges verformte sich ihr Körper mit einer rasanten Geschwindigkeit. Zuerst wurde er zu einer schwarzen Masse, die sich dann rasch ausbreitete und die Gestalt des Elbenmädchens annahm. Dieses kam direkt vor dem erschreckten Yai´ro zum Stehen – er hatte von der Verwandlung kaum etwas mitbekommen, das Einzige, das er gesehen hatte, war ein Schatten gewesen und dann stand plötzlich das Mädchen vor ihm...
      „Du...“ Ihm stockte beinahe der Atem. „Bist du eine Elbin?“
      Yai´ro kannte die Elben nur aus Erzählungen in Manta. Dort wurden sie meistens als geheimnisvolles, mystisches Waldvolk bezeichnet, das schon seit Urzeiten in den Wäldern westlich des großen Flusses lebte. Allerdings wurde in Manta nie etwas von Menschen oder Rhunern erzählt, obwohl diese Völker ja laut Paryn noch viel geheimnisvoller sein mussten...
      „Richtig geraten – ich bin eine Elbin!“
      Selenas Stimme klang zart wie eine laue Frühlingsbrise und dennoch herrisch – sie war es gewohnt, sich behaupten zu müssen.
      „Wie du vielleicht weißt, sind wir Elben neben den Menschen und Rhunern das einzige magisch begabte Volk. Wir haben beinahe die selben Fähigkeiten wie ihr, manchmal werden wir sogar das ‚dritte Herrenvolk’ genannt. Und deshalb werde ich auch einmal die Nachfolge meiner Meisterin antreten...“
      Sie unterbrach sich.
      „Aber was rede ich da, wir haben nur wenig Zeit und Wichtigeres zu besprechen als das!“
      „Bist du immer so schweigsam?“, fragte Yai´ro lächelnd.
      Sie sah ihn strafend an.
      „Spar dir deinen Humor für später, Junge!“
      Das war keine Frühlingsbrise mehr, viel eher ein anschwellendes Sommergewitter, aber trotz aller Bemühungen konnte Yai´ro ein Grinsen nicht unterdrücken. Schließlich überspielte er die peinliche Situation mit einer Höflichkeitsfloskel:
      „Willst du dich nicht setzen? Dann können wir uns besser unterhalten.“
      Selena nahm die Aufforderung wortlos an, setzte sich allerdings auf den Tisch, um einen besseren Überblick zu haben. Yai´ro nahm ihr gegenüber auf dem Stuhl Platz.
      „Wie gesagt, Yai´ro, ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen. Du schwebst in Lebensgefahr!“
      „Das weiß ich inzwischen auch schon“, warf Yai´ro trocken ein. Innerhalb von fünf Minuten hatte er Selena alles erzählt, was er seit dem Morgen erlebt hatte. Sie nahm es mit Verblüffung und teilweise auch mit Erregung auf.
      „Und der Krieger hat wirklich eine offene Todesdrohung gegen dich ausgesprochen?“, fragte sie.
      Yai´ro nickte. „Er sagte, er dürfe mir nichts tun, aber er kenne jemanden, der sich für mich interessieren würde!“
      „Saphitas Einfluss ist größer, als ich gedacht hätte...“, murmelte Selena gedankenverloren vor sich hin.
      „Wessen Einfluss?“
      „Oh!“ Sie sah auf – offenbar hatte er sie aus ihren Überlegungen gerissen.
      „Es ist wohl am Besten, wenn ich dir alles von Anfang an erzähle, damit du dich hinterher auch auskennst. Eines darfst du aber nie vergessen: Alles, was ich dir jetzt sage, weiß ich von meiner Meisterin – ich bin nur die Überbringerin der Nachricht!“
      Sie setzte sich gemütlich hin und begann eine längere Rede.
      „Wie du sicher weißt, wurde unsere Welt von einer geheimnisvollen, allumfassenden Macht erschaffen, die wir ‚Urkraft’ nennen. Nach der Erschaffung der Welt, ihrer Pflanzen, Tiere und Völker zog sich die Urkraft zurück, und sie ist bis heute verschollen. Eine Legende besagt, dass sie eines Tages zurückkehren und der Welt eine neue Ordnung verleihen wird, aber das nur nebenbei. Jedenfalls lies die Urkraft bei ihrem Verschwinden drei Wesen zurück: Die Hüter der Welt, auch genannt die drei göttlichen Engel. Sie leben im Lande Celia und bewahren die Welt vor Unheil. Das Oberhaupt der Engel – sie sind übrigens alle weiblich – ist Ao, Engel des Lebens. Dann Saphita -“
      Bei diesem Namen horchte Yai´ro auf.
      „...Engel des Todes und meine Meisterin, Engel der Läuterung. Gemeinsam bilden sie die größte Macht überhaupt, aber leider sind sie nicht immer einig. Ao lässt alles Gute und Böse geschehen, solange es nicht die Existenz der Welt bedroht, denn so ist der Lauf des Lebens. Aber meine Meisterin und Saphita geraten andauernd aneinander. Saphita ist furchtbar eifersüchtig, musst du wissen, und sie hat viele Verbündete – es ist nicht leicht, sich gegen sie zu behaupten.
      Natürlich ist es undenkbar, dass sich zwei Hüterinnen der Welt offen bekriegen, also läuft der ganze Kampf über Intrigen und Wettkämpfe ab. Saphita kann meiner Meisterin nichts antun, aber sie kann dir etwas tun! Und“, fügte sie mit gesenktem Blick hinzu, „falls das, was meine Meisterin plant, auffliegt, werden ihr möglicherweise ihre magischen Kräfte entzogen.“
      Sie seufzte schwer.
      „Aber damit du das verstehen kannst, muss ich dir noch etwas anderes erzählen, das mit der Geschichte der Rhuner zusammenhängt. Die wenigsten wissen es – nicht einmal Paryn, glaube ich, denn er war damals noch ein kleines Kind.
      Viele würden es nicht glauben wollen, aber die Rhuner haben Korien damals nicht grundlos angegriffen. Sie waren von den beiden Herrenvölkern immer schon das Stürmischere, das Größere, das Heldenhaftere – aber auch das vergänglichere. Während die Menschen nach ihrer Erschaffung nur langsam den Aufschwung zu einer Hochkultur schafften, war dies bei den Rhunern nur eine Sache von Jahrzehnten. Sie lernten schnell, die Magie zu nutzen und wurden in ihrer Heimat tief im Süden reich und mächtig – nach einigen Jahrhunderten hatten sie bereits die Stärke der göttlichen Engel und ihres Landes Celia erreicht.
      Soweit ich weiß war es Saphita, die darauf in ihrer Eifersucht die Insel Rhun in Schutt und Asche legte. Doch sie hatte die Macht der Rhuner falsch eingeschätzt, denn diese fuhren mit Schiffen nach Korien und führten über Jahre hinweg einen Krieg mit seinen Völkern – aus dieser Zeit stammt außerdem die tödliche Feindschaft zwischen Menschen und Rhunern.
      Damals waren sich Saphita und Ao einig, dass man die Rhuner vollkommen auslöschen und an ihrer Stelle uns, also die Elben, als Herrenvolk einsetzen sollte. Um das zu verhindern, wollt meine Meisterin die Rhuner zur Abreise bewegen, aber diese haben nur gelacht. Schließlich hat meine Meisterin den legendären Fluch auf sie gelegt und ihnen ihre Kräfte genommen – so wurden sie vor der Vernichtung bewahrt, denn sie konnten ja keinen Schaden mehr anrichten. Saphita musste sich mit dieser Lösung zufrieden geben, aber sie wartet immer noch auf eine Gelegenheit, sich zu rächen.
      Die verfluchten Rhuner sind seit damals, also seit ziemlich genau zweitausend Jahren an die südlichen Strände Koriens gebunden. Sie können das Gebiet nicht verlassen, und niemand würde es betreten. Inzwischen werden diese Küsten sogar schon Rhun genannt, denn das wirkliche Rhun, die Insel im Süden, ist unbewohnt.
      Meine Meisterin will natürlich nicht, dass dein Volk ewig verflucht bleibt, Yai´ro, und deshalb sollte es, wenn die Rhuner und die Engel ihren Zorn vergessen haben, eine Person geben, die aus eigener Kraft den Fluch bricht, den meine Meisterin nicht brechen darf. Ao wird die Rhuner nicht aufhalten, solange sie keinen neuen Krieg beginnen.
      Die Rhuner warten auf diese Person, ihren Auserwählten, der sie von dem Fluch erlösen und in die alte Heimat zurückführen soll. Und wie du ja schon weißt, hätte dieser Auserwählte dein Vater sein sollen!
      Es hätte auch alles geklappt, wenn dein Vater sich nicht seinem Schicksal widersetzt hätte und einige Jahre vor seinem planmäßigen Auftritt nach Manta gegangen wäre. So hat Saphita von der Sache mit dem Auserwählten erfahren und, weil sie nicht wollte, dass die alte Macht der Rhuner wieder aufersteht, deinen Vater getötet.“
      Yai´ro schluckte schwer. Das war es also: Sein Vater war ermordet worden.
      „Was Saphita aber nicht weiß“, fuhr Selena unbeirrt fort, „ist, dass es dich gibt, und dass du die Kräfte deines Vaters in dir trägst. Vielleicht sollte dir das jemand Anderer sagen Yai´ro – aber du musst es erfahren: Du bist die letzte Hoffnung deines Volkes!“
      Mit einem euphorischen Glitzern in den Augen sprach sie weiter.
      „Nach dir wird es keinen mehr geben, der die Rhuner retten kann, Yai´ro. Du bist der Letzte – und es wird nicht mehr lange dauern, bis Saphita von deiner Existenz erfährt!“
      Yai´ro hatte Selenas Erzählungen die ganze Zeit gespannt gelauscht, und als sie endete, erwachte er wie aus einer Trance.
      Er war noch verwirrt von dem, was er soeben gehört hatte.
      Jeder Korianer wusste, dass die Welt von der Urkraft erschaffen worden war, und er hatte auch schon Geschichten von den Hütern der Welt gehört – auch wenn er sie nicht ernst genommen hatte. Dagegen war ihm das meiste aus der Geschichte der Rhuner neu. Er tat sich schon schwer, sich mit diesem Volk zu identifizieren, aber sein Auserwählter zu sein war ihm eindeutig eine Nummer zu groß... Es ging ihm einfach alles zu schnell.
      Abgesehen davon hatte er das Gefühl, dass die Taten der göttlichen Engel nicht mehr viel mit Göttlichkeit, sondern eher mit Politik zu tun hatten.
      „Yai´ro! Hörst du mir überhaupt zu?“
      Yai´ro schreckte aus seinen Gedanken hoch. Er befand sich weder im Land Celia noch im alten Rhun. Ganz im Gegenteil: Er befand sich im Tempel, dem Hauptquartier des Ordens, und war in einen Krieg verwickelt, der ihn nichts anging.
      „Ich sagte, dass wir während der kommenden Schlacht fliehen müssen, denn der Abt wird dich sicher nicht freiwillig gehen lassen. Wenn wir Glück haben, treffen wir sogar auf Paryn – meine Meisterin hat versprochen, sich darum zu kümmern. Dann müssen wir versuchen, nach Faanland zu kommen. Wenn es uns gelingt, die Unterstützung oder zumindest den Schutz der Menschen zu bekommen, sind wir auch für eine Weile von Saphita sicher. Bis dort hin müssen wir sehr vorsichtig sein, denn ich kann dich nicht vor dem Engel des Todes schützen!“
      Yai´ro nickte verständnisvoll.
      „Alles klar“, meinte er, obwohl ihm noch Tausende Fragen im Kopf herumschwirrten und auf Antworten warteten. „Aber eine Frage habe ich noch: Du hast gesagt, wenn das, was deine Meistein plant, auffliegt, kann ihr ihre Kraft entzogen werden. Warum?“
      „Das...“, begann Selena, doch im selben Moment klopfte es an der Tür.
      Mit einem Satz sprang sie auf und rollte sich als Katze unter den Tisch, wo sie keuchend liegen blieb.
      Yai´ro ging zu Tür und öffnete diese. Draußen stand ein jungen Krieger, etwa in seinem Alter. Braune Augen lugten unter dem ebenso braunen Haar hervor, welches bis auf die Schultern, die wie der Rest des muskulösen Körpers mit schwarzem Leinen bekleidet waren, fiel.
      „Hallo! Bist du Yai´ro? Ich heiße Sertjego. Ich soll dir den Speisesaal zeigen...“
      Der Krieger unterbrach sich, als er bemerkte, dass Yai´ro ihm kaum zuhörte. Dieser füllte die peinliche Stille mit einem Lächeln und folgte dem jungen Mann hinaus auf den Gang.
      Wir sprechen später weiter, hörte er Selenas Stimme in seinem Kopf. Aber ich werde eine Weile lang eine Katze bleiben, die Verwandlung kostet mich zu viel Kraft...

      In den darauffolgenden Tagen gewöhnte sich Yai´ro immer mehr an das System des Ordens. Die typische schwarze Kleidung tragend, kam er auch rasch mit dem Tagesablauf im Tempel zurecht.
      Er stand früh auf und verbrachte den Vormittag beim Kampftraining, danach hatte er zwei Stunden Pause, in denen er mit den anderen Kriegern zu Mittag aß und sich entspannte. Anschließend trainierte er wieder den ganzen Nachmittag und fiel am Abend erschöpft ins Bett – denn Abendessen gab es keines. Nachts führte er oft stundenlange Gespräche mit Selena, was zur Folge hatte, dass die beiden, obwohl Selena immer noch die Gestalt einer Katze hatte, gute Freunde wurden.
      Im Kampftraining meinte Niktora, dass Yai´ro deutliche Fortschritte machte. Natürlich konnte sich in einer so relativ kurzen Zeit seine körperliche Verfassung kaum ändern – das hätte er auch nicht nötig gehabt – was sich veränderte, war sein Kampfstil.
      Er führte das Schwert vollkommen anders als früher. Anstatt Bögen und Kreisen vollführte er kurze, kraftvolle Streiche, wodurch er beinahe doppelt so viele Schläge anbrachte wie zuvor. Außerdem lernte er den Unterschied zwischen Fechten und Schwertkampf kennen: Fechttechniken waren bei einem Zweikampf mit Schwertern sinnvoll, den Schwertkampf dagegen benutzte man gegen andere Waffengattungen oder in großen Schlachten.
      Am frühen Abend nach dem Training unternahm Yai´ro oft mit Sertjego und einigen anderen Jungen weite Streifzüge durch den Tempel, wobei sie ihre Umgebung gut kennen lernten – ob das erlaubt war, wussten sie nicht genau, aber sie fragten auch nicht nach und ließen sich nie erwischen. Yai´ro erfuhr, dass die andern Jungen auch nicht beim Orden geboren, sondern zu Kriegern verpflichtet worden waren. Das war eigentlich auch logisch, denn sie hatten sich alle beim Einsteigertraining kennen gelernt, und dort hatte ein richtiger Ordensangehöriger in ihrem Alter wohl nichts mehr verloren.
      Die meisten der Jungen hatten in den Hügellanden gelebt, bevor der Orden sie aufgegriffen hatte, andere in Manta oder am großen Fluss. Aber egal, von wo sie kamen, eines hatten sie alle gemeinsam: Ihnen war allen versprochen worden, dass sie nach einer gewissen Zeit wieder gehen durften, und einige waren nun schon seit über fünf Jahren beim Orden.
      Bei ihren Streifzügen entdeckten die Jungen mehr als nur den Hauptkorridor mit seinen Seitengängen, wo auch ihre Zimmer lagen – übrigens hatten alle von ihnen nach einer gewissen Zeit ihre Einzelzimmer verlassen und in Gemeinschaftsräume mit mindesten fünf anderen Jungen ziehen müssen.
      Sie fanden die Küche, eine riesige Halle angefüllt mit Speisen und herumwimmelnden Bediensteten. Sie stahlen bei mehreren Gelegenheiten sogar Essen von dort, wobei es natürlich weniger der Hunger als die Spannung war, die sie antrieb. Später drangen sie auch in andere Stockwerke des Tempels vor, wo sie unter anderem geheime Nebenausgänge aus dem Gebäude entdeckten. Darauf begannen sie, gemeinsam Fluchtpläne zu schmieden. Doch als Yai´ro Selena davon erzählte, meinte diese bloß, dass es Unsinn sei und der Plan ihrer Meisterin ohnehin perfekt wäre. Schließlich entschieden sich die Jungen, die Sache abzublasen.
      Yai´ro unterhielt sich überhaupt sehr oft mit Selena. Manchmal kam er deshalb kaum zum Schlafen, was auch im Kampfunterricht negativ auffiel, glücklicherweise aber kaum größere Auswirkungen hatte.
      Sie sprachen über viele Dinge, über banale Alltäglichkeiten wie das Leben beim Orden, andererseits auch über ihre Mission, nach Rhun zu gelangen und die voraussichtliche Reiseroute. Meistens aber erzählten sie sich einander von ihrem bisherigen Leben und den Ereignissen, die darin eine Rolle gespielt hatten.
      „Ich bin jetzt hundertzwölf Jahre alt.“, meinte Selena einmal, als Yai´ro sie danach fragte. „Das ist für mich, als Gehilfin des Engels der Läuterung, relativ wenig. Meine Meisterin musste mir viel beibringen, weil ich in dieser kurzen Zeit nicht genügend Erfahrung sammeln konnte. Jedenfalls sehe ich immer noch wie ein Mädchen aus, weil ich mit sechzehn Jahren das ewige Leben erlangt habe!“
      Yai´ro sagte der Begriff ‚ewiges Leben’ noch nichts, deshalb fragte er weiter, und Selena erklärte ihm, dass nur Angehörige der Herrenrassen oder Elben das ewige Leben erlangen konnten.
      „Nur die wenigsten erreichen es, und zwar die Starken, Mächtigen und magisch Begabten. Es bedeutet einfach nur, dass man in dem Moment, in dem man den Höhepunkt seines Lebens erreicht hat, nicht mehr altert und demnach auch nicht stirbt. Natürlich kann man immer noch durch Krankheiten, Unfälle oder Waffen sterben, aber die körperliche und magische Kraft wird bis zum Tod aufrecht erhalten. Ich zum Beispiel wurde in dem Moment unsterblich, als ich zum ersten Mal meine Meisterin traf. Die göttlichen Engel sind natürlich schon seit ihrer Erschaffung unsterblich. Ein Beispiel, das dir wohl mehr sagen wird, ist Paryn. Er hat das ewige Leben wohl während der rhunischen Kriege erlangt...“
      In einer anderen Nacht erzählte Selena von der Bedeutung der Herrenrassen. Sie erklärte Yai´ro, dass die drei Herrenvölker, denn ihrer Meinung nach musste man die Elben auch zu ihnen zähen, als eine Art Muster für die anderen Rassen geschaffen wurden. Nach dem Vorbild der Menschen, Rhuner und Elben kreiert, hatten alle Völker in etwa die selbe Gestalt und hingen nahezu von den gleichen Lebensvoraussetzungen ab, außerdem war jede Rasse in Männer und Frauen unterteilt.
      Auf dieses Gespräch hinauf beobachtete Yai´ro die Ordensangehörigen genauer und fragte sich, welcher Rasse sie wohl angehörten. Allerdings waren die Ordenskrieger, wie er schon von mehreren Seiten gehört hatte, über Jahrhunderte hinweg aus verschiedenen Rassen gezüchtet worden. Demnach würde sich kaum noch eine Volkszugehörigkeit feststellen lassen.

      Alles in allem gefiel Yai´ro das Leben beim Orden sehr gut. Er hatte in Sertjego und einigen anderen Jungen neue Freunde gefunden, und auch Selena stand ihm immer mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem durfte er den ganzen Tag lang seiner großen Leidenschaft, dem Schwertkämpfen, nachgehen; und zur Krönung des Ganzen nahm sich eine nette und seiner Meinung nach geniale Kampflehrerin seiner an.
      Viele andere Jungen hätten unter diesen Umständen ihr früheres Leben vergessen und wären für immer beim Orden geblieben, aber nicht so Yai´ro.
      Er hätte nicht einmal Selena oder die Erinnerung an seinen Onkel Paryn benötigt, um die Rhuner nicht zu vergessen, denn er hatte sich selbst ein Ziel gesetzt:
      Er wollte wieder auf Paryn treffen und mit ihm und Selena gemeinsam den Weg nach Rhun bestreiten. Ob er dann den Auserwählten spielen würde, wusste er noch nicht. Aber zumindest wollte er sein Volk kennen lernen!
      Das war alles, was er zur Zeit erreichen wollte, es war sein Ziel – und bisher hatte er noch jedes ernstgemeinte Ziel erreicht, das er sich gesetzt hatte.
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea

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