Weil uns're Augen sie nicht seh'n...

    • Sag mal waren da irgendwelche Hintergedanken, von wegen Verdandi und Yaro zusammen in einem Bett muahahaha... die Story bleibt doch hoffentlich jugendfrei (Meij liest mit) *beiallengrausamenSzenenMeijdieAugenzuhaltentu*
      Der arme Ja´rui zuerst kommt er einfach nicht mehr vor und bekommt Yaro auch noch das Mädchen
    • Ich soll mich erst mal von Reick entschuldigen, er hat das mit dem Traum nicht so böse gemeint. (Sollte bloß ein Scherz sein... :D )

      Aber hört mal, das wird jetzt doch keine Lovestory, oder? Aber es ist gut, wenn Yaro mal nicht so... (wie soll ichs nennen? Weltfremd? Geistig abwesend?) ist.
      Irgendwie lebt er ja sonst nur in der Vergangenheit.

      PS: Hab meinen FF jetzt auch hier gepostet. Wenns euch interessiert, sucht nach dem Titel "Rhuns Fluch".
      Ich werd versuchen, den Link auch noch in meine Sig reinzuquetschen...


      EDIT:
      Wann gehts endlich weiter?!?

      HEY!!! WEITERSCHREIBEN!!!
      Wurde ich erhört? :D
      Bitte bitte schreibt bald weiter, mir wird schon fad!!!




      EDIT2:


      Was soll das jetzt werden?!? Hier postet keiner mehr!! Bitte schreibt weiter, bittebitte schnell! Oder was soll das werden? Wollt ihr aufhören, eure story hier zu posten? Dann sagt das auch!!

      So, hiermit mache ich einen öffentlichen Protest gegen die Einstellung der Schreibtätigkeit von Koume und Kotake!

      ...


      ...


      ... ...

      BITTE SCHREIBT WEITER !!!



      EDIT3:
      Oh nein... habt ihr euch entschlossen, das Schreiben einzustellen und mich armen Tropf nicht weiter mit spannenden storyteilen zu versorgen? ;( ;(
      *eineargeszenemachtdamitdiefaulenautorenendlichweiterschreiben*

      Das tollste ist, dass man es nicht einmal spammen nennen kann, wenn ich einfach alles in den Beitrag hier reineditiere XD
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Ich weiß, ich weiß! Ihr seid wahrscheinlich der Meinung, wenn ich hier schon nur einmal pro Woche poste, soll ich mich auch daran halten.
      Aber, Leute, ICH HAB STRESS !!! ;(
      Ich müsste für Klausuren üben. Ich muss Hausaufgaben machen. Ich muss Bratsche üben. Ich muss mein total versifftes Zimmer aufräumen. Ich muss... dringend aufhören Kaffe zu trinken.
      :D Ihr habt Glück, dass ich ein total schlampiger und pflichtvergessener Mensch bin. Deshalb habe ich heut'nachmittag nix davon getan (toll, die HAs mach ich also morgen früh...) und hab die Szene endlich fertiggeschrieben. Ich wäre auch früher fertig geworden, wenn ich nicht von 7 bis 10 noch Orchester gehabt hätte (ich erwähnte ja beiläufig, dass ich Stress habe, ne?).
      Fazit: Leidet gefälligst im Geiste ein wenig mit mir und erfreut euch an dieser Szene.


      Szene 4: Boten

      Laute Stimmen und Schritte auf dem Gang rissen Laynar aus dem Schlaf. Träge drehte er sich auf die andere Seite und zog die Decke ein wenig höher, als es auch schon an seiner Tür klopfte.
      „Junger Herr, entschuldigt die Störung, aber soeben ist ein Bote eingetroffen, der darauf besteht, sofort vorgelassen zu werden.“
      Das war ja klar. Wenn mitten in der Nacht ein Bote auftauchte, wurde natürlich nicht Angoaz geweckt, sondern er. Mit ihm konnte man das ja machen. Die unliebsamen Aufgaben, die nach einer repräsentativen Person verlangten, blieben ja letztendlich immer an ihm hängen.
      Seufzend richtete er sich auf und warf einen Blick in Richtung Fenster, während er sich unwirsch die schwarzen Haare aus dem Gesicht strich. Der Mond verschwand gerade am Horizont. Die Nachricht musste wichtig sein.
      Schnell kleidete er sich an und verließ sein Zimmer. Ein Gardist aus der Palastwache wartete neben der Tür auf ihn und verbeugte sich leicht, als der Junge heraustrat.
      „Er wurde in euer Arbeitszimmer gebracht.“, sagte er knapp.
      Laynar nickte nur und wandte sich um, die Wache folgte ihm.
      Nachts war der Gang nur notdürftig beleuchtet und die Schritte der beiden schienen viel lauter.
      Es überraschte Laynar, dass man ihn wegen eines so wichtigen Boten weckte – denn wichtig musste er sein, wenn die Nachricht nicht bis morgen früh warten konnte. Erst gestern hatte sein Vater ihm – mehr oder weniger klar – sein Misstrauen ausgesprochen.
      Andererseits hatte man sich längst an Angoaz’ Launen gewöhnt und maß ihnen wohl keine allzu große Bedeutung bei. ‚Da muss ich in nächster Zeit etwas unternehmen, die Leibgarde darf nicht den Respekt verlieren.’, notierte sich Laynar in Gedanken bevor er sich wieder dem Empfang des Boten zuwandte.
      Vor der Tür zu dem kleinen holzgetäfelten Raum blieb er stehen, bis der Gardist neben ihm stand, dann öffnete er und trat ein.
      Man hatte ein Feuer im Kamin gemacht und die Lampen angezündet. In einem der Sessel, die vor Laynars Schreibtisch standen, saß ein junger Soldat, der aber bei seinem Eintreten sofort aufsprang und sich verbeugte.
      Laynar winkte nur ab, woraufhin der Soldat sich wieder setzte. Dann trat er neben den Kamin und sah den Boten abschätzend an. „Ich höre...“
      „Ich komme aus Irund. In der ganzen Provinz sind in der Nacht vor drei Tagen Aufstände ausgebrochen. Alles war gut organisiert, vermutlich durch die Rebellen. Gardequartiere in den Städten wurden gezielt als erstes angegriffen, sie hatten besonders große Verluste. Die Verteidigung blieb im Großen und Ganzen erfolglos. Krinz und drei weitere Städte werden von den Rebellen gehalten. Aus Odon und Dra hatten wir als ich losgeschickt wurde noch keine Nachricht, wahrscheinlich wurden sie auch besetzt.“ Erschöpft ließ sich der Soldat in den Sessel sinken.
      Laynar schwieg besorgt. Irund war eine der entferntesten Provinzen, der Bote musste die letzten drei Tage im Sattel verbracht haben, um es so schnell hierher zu schaffen...
      „Wenn das alles war, wird dich Xahl“, er deutete ein Nicken in Richtung des Gardisten an, der mit ihm zusammen eingetreten war, „jetzt auf ein Zimmer bringen. Ich erwarte morgen einen ausführlichen Bericht.“
      Der Soldat nickte dankbar, stand auf und verbeugte sich noch einmal, ehe er dem Gardisten aus dem Zimmer folgte.
      Laynar blieb allein zurück. Nachdenklich starrte er in die Flammen. Ein gut organisierter Aufstand in der Provinz... taktisch war Irund nicht viel wert, aber es war weit von Andal entfernt. Das roch geradezu nach einem Ablenkungsmanöver.
      Gut, für sich genommen, konnte es auch etwas anderes sein, aber gestern hatte einer seiner Spione Laynar über Gerüchte informiert, dass Assin hier in Andal gesehen worden war. Glücklicherweise hatte Angoaz davon wohl noch nichts erfahren. Eine Hexenjagd einzig aufgrund von vagen Gerüchten war das letzte, was die von der Seuche ohnehin schon geschwächte Stadt gebrauchen konnte. Da wäre es schon besser, wenn sein Vater zur Rückeroberung Irunds aufbräche.
      Laynar schreckte aus seinen Gedanken auf. Hinter der geschlossenen Tür ertönte hastiges Gemurmel. Was war denn da noch los?
      „Da ist noch ein Besucher angekommen. Ein Prediger. Er sagt, er hätte eine Nachricht von seinem Ordensführer.“ Xahl hatte die Tür nur einen Spalt breit geöffnet und versperrte so einer scheinbar äußerst aufgeregten, weiß gekleideten Gestalt den Weg.
      „Lass ihn herein.“, erwiderte Laynar zerstreut. „Ach... und sorge dafür, dass mein Vater geweckt wird. Wahrscheinlich wird er so schnell wie möglich nach Irund aufbrechen wollen.“
      Xahl war offensichtlich nicht besonders begeistert von der Vorstellung, Angoaz mitten in der Nacht wecken zu müssen, nickte aber ergeben, ließ den Prediger vorbei und schloss die Tür hinter ihm.
      Laynar wandte sich dem Neuankömmling zu und musterte ihn kühl. Ein junger Mann, nur einige Jahre älter als er selbst, mit kurzen, braunen Haaren.
      „Welche Nachricht hast du mir zu überbringen?“
      Der Angesprochene trat nervös von einem Fuß auf den anderen. „Ich habe strikte Order, den Brief nur Eurem Vater auszuhändigen...“
      „Mein Vater hat besseres zu tun, als sich mit solchen Lappalien abzugeben.“ Laynars Stimme klang nun schneidend und arrogant. „Gib ihn mir!“ Er hielt fordernd die Hand auf und beobachtete amüsiert, wie der Andere nach kurzem Zögern den Brief hervorholte und aushändigte.
      „Vielen Dank!“, sagte er noch etwas spöttisch bevor er die Zeilen kurz überflog.
      Der Inhalt überraschte ihn sehr, aber das zeigte er nur, indem er eine Augenbraue anhob. Mit einem liebenswürdigen Lächeln wandte er sich wieder dem Prediger zu. „Das sind sehr interessante Neuigkeiten. Danke, dass du dich mit dem Brief so beeilt hast, ich werde ihn schnellstmöglich an meinen Vater weiterleiten.
      Gute Nacht!“, setzte er noch nachdrücklich hinzu, als der Weißgekleidete immer noch keine Anstalten machte zu gehen.
      Den Wink verstand er aber und verließ kleinlaut den Raum.
      Als er wieder allein war, fiel die Maske aus Selbstsicherheit und Arroganz mit einem Schlag von Laynar ab. Erschöpft ließ er sich auf einen der Sessel sinken und las sich den Brief noch mal in Ruhe durch. Zwei Hiobsbotschaften in einer Nacht, das war selbst ihm zuviel.
      Yaro war also gesehen worden... Was sollte er jetzt tun?
      Würde Angoaz davon erfahren, bekäme dieser nur einen weiteren Anfall und könnte sich nicht auf Irund konzentrieren. Damit wäre keinem geholfen, weder seinem Vater noch seinem Bruder.
      Kurzentschlossen warf er den Brief ins Feuer und sah gedankenverloren zu, wie sich die Flammen durch das weiße Papier fraßen. Nach wenigen Augenblicken war nur noch ein Hauch grauer Asche zu erkennen.
      Langsam erhob er sich wieder und machte sich auf den Weg zurück in sein Zimmer, vielleicht könnte er noch einige Stunden schlafen. Auf dem dunklen Gang kam ihm noch ein neuer, beunruhigender Gedanke.
      Je stärker die Royalisten wurden, desto größer war die Gefahr, die von der Königin ausging – solange diese noch lebte. Wenn die Rebellen Erfolg hatten, hing Luscinias Leben am seidenen Faden. Und auf die kühl berechnende Beherrschtheit seines Vaters konnte Laynar auch nicht mehr bauen.
      Er würde etwas unternehmen müssen.

      To be continued... (echt, wir hören nicht einfach so auf)

      PS:
      @ Ulyaoth: Dank für das viele Lob :]
      @ Faith: Hintergedanken? Wir? NIE !!! :tongue:
      ... aber was diese Szene angeht, waren meine Gedanken echt total unschuldig. Das Ganze bleibt jugendfrei (bis auf die Toten...), öhm... also wenn was passiert, blende ich ab... oder so *sichgedankenmacht*
      :knuddel:
      @ Da Höd: Gaaaanz ruhig, nicht hysterisch werden!
      Ne Lovestory wird das auch nicht, obwohl ein bisschen Love in der Story doch wohl erlaubt ist...
      Außerdem ist das wichtig für Yaros Charakter/Entwicklung, er ist ja bisher doch recht ziellos... naja, du hast es ja selbst schon recht gut beschrieben.

      Nya, muss jetzt schlafeb gehen. Nacht! *gähn*
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

      Hier geht's zum Institut zur Erforschung total interessanter Tatsachen.
      Die Experimente sind der Hammer.
    • Puh, den Drei Göttinnen sei Dank, es geht weiter :tongue: Und ich dachte schon, das wäre das Ende... :ugly: Nein, okay, das dachte ich nicht :rolleyes:

      Keine Sorge, ich leide im Geiste mit euch mit *leid*
      Und HAs lassen sich sehr gut in der Früh schreiben...ich habe selbst die gesamte 7. Klasse (=11. Schulstufe) jede einzelne Hausaufgabe während dem Frühstück geschrieben, für jede Arbeit erst in der Pause davor zu lernen begonnen und hatte schlussendlich trotzdem einen Notendurchschnitt von 2,1666 :D (nur der 4er in Chemie hat gestört *imnachhineinärger* )

      EDIT: Angoaz mag es tatsächlich überhaupt nicht, mitten in der Nacht geweckt zu werden :D


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ist gut, dass es endlich wieder weitergeht.
      Laynar hat also alles im Griff, so so??
      Reik gefällt das aber gar nicht... =D




      EDIT nach langer, langer Zeit... :
      Ich will ja nicht wieder hysterisch klingen, aber ich hab diesen tread jetzt irgendwo auf Seite 2 gefunden und mir gedacht, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, wenn ihr eucht mal wieder vor den Computer setzt und weiterschreibt...
      Nur so ein Vorschlag... :D

      Um Himmels Willen, jetzt macht endlich weiter!!!!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
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      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

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      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Gaaaanz ruhig, Höd, Künstler darf man nicht hetzen....

      ....


      ...es sei denn, sie machen nicht mehr weiter!!!!! He, weitermachen!!! Wo seid ihr überhaupt???? Sagt bloss nicht, ihr betrügt uns mit einem anderen Board! :D
      (Oder sind euch die Ideen ausgegangen??? Das kann es doch wohl nicht sein, oder?)
      *heul*


      (Ja, man kann draufklicken)
    • OK. wenn ihr nicht mehr weiterschreibt, dann... dann...
      ähm...
      ...naja...
      verdammt, mir fällt nix ein^^"""

      BITTE, schreibt bald weiter!! Oder schreibt zumindest ob/warum ihr verhindert seid, ich weiß doch, dass ihr öfters im ZFB seid!!!
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Als erstes müssen wir uns wohl bei euch entschuldigen.
      Wir haben euch echt hängen gelassen... Es tut uns leid.
      Ich war, was diese Story (und auch viele andere Sachen)angeht echt in einem Schaffenstief *schnief* und misteriöserweise hab ich in den Ferien immer sooo viel zu tun... (ich weiß, dass das ne miese Ausrede ist :( )

      Deshalb auch ein riesiges DANKESCHÖN an die treuen Fans für die Aufforderungen, weiter zu schreiben!
      (Bei drei Wochen muss ich euch ja schon dankbar sein, dass ich keine Droh-Mails bekommen hab :D ...)

      Okay, ich hör ja schon auf zu labern ^-^°


      Szene 5: Das Rebellenlager

      Das gequälte Knarren der Dielen, vorsichtige Schritte, das Quietschen der Tür... träge lauschte Ja’rui auf die Geräusche und die darauf folgende Stille. Gedämpft drang das Singen der Vögel und das gleichmäßige Rauschen des Treim in die Hütte. Einige blasse Sonnenstrahlen fanden durch einen Spalt in der Tür ihren Weg ins Innere.
      Er setzte sich auf und sah sich kurz verschlafen in dem kleinen Raum um, ehe er leise aufstand und nach draußen trat.
      Yaro saß etwas abseits der Hütte am Fluss und starrte gedankenverloren auf die weißschäumenden Fluten.
      Gähnend und sich streckend trat Ja’rui hinter ihn. „Na, gut geschlafen?“
      Der Angesprochene drehte sich langsam um und sah Ja’rui nachdenklich an. „... ja.“ Er runzelte überrascht die Stirn, sagte aber nichts mehr, sondern wandte sich wieder den hellgrauen Fluten zu, die im ersten Morgenlicht aufblitzten.
      „Aber nicht in deinem Bett.“
      Ja’rui ließ sich nicht so einfach abwimmeln...
      „Hm... sag mal, wo wollen wir eigentlich hin?“, wechselte Yaro nicht eben elegant das Thema.
      Ja’rui seufzte. „Wir suchen nach Assin. Erst mal geht’s zum Hauptlager der Rebellen. Vielleicht haben wir Glück und er ist dort.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wenn nicht kann man uns da wahrscheinlich sagen, wo er ist.“
      Ein wenig besorgt sah er zu Yaro, der immer noch schweigend auf das vorbeieilende Wasser sah.
      „Du bist heute irgendwie komisch... noch komischer als sonst, meine ich. Was ist los?“
      Erst schien es, als würde Yaro weiter schweigen, dann meinte er scheinbar zusammenhangslos: „Das Hauptlager... du willst mich da wirklich hinführen? Warum vertraust du mir?“
      „Ich weiß nicht genau.“, meinte der Shalún ein wenig ratlos. Dann lachte er spöttisch auf. „Naja, ein Spion bist du jedenfalls nicht. Dafür bist du viel zu leicht zu durchschauen.“
      „Ach ja? Ich selbst durchschau mich nicht...“
      „Siehst du. Ich sagte doch, du wärst ein schlechter Spion.“ Lachend ging Ja’rui zurück zur Hütte.
      Ja, warum vertraute er Yaro? Mit seinem Gardemantel und seinem verschlossenen Wesen war er eigentlich sehr verdächtig. Er wollte weder seinen Namen verraten, noch, warum er aus der Garde desertiert war. Genau genommen hatte er seit sie sich kannten nie irgendetwas über sich erzählt, nicht einmal Belanglosigkeiten.
      Andererseits war Ja’rui sich ziemlich sicher, dass er kein Spion war und Angoaz und der Garde alles andere als friedlich gegenüber stand. Es gab ein paar Fakten, die dafür sprachen. Zum Beispiel, dass er sich Ja’rui nicht von sich aus angeschlossen hatte und offenbar von der Gegenseite gesucht wurde.
      Letztendlich verließ sich Ja’rui bei ihm aber vollkommen auf seine Menschenkenntnis. Das war leichtsinnig. Er war zwar nicht leicht zu täuschen, aber unmöglich war es ja nicht...
      Mit einem Kopfschütteln vertrieb er diese Gedanken. Bisher hatte ihn sein Gefühl nie getrogen und er war viel zu sehr Shalún, als dass er nicht darauf gehört hätte.
      Man sollte den Dingen ihren Lauf lassen und sich nicht zu viele Sorgen machen, der Rest würde sich schon finden. Alles zu seiner Zeit...
      Er ging zurück in die Hütte und ließ die Tür offen für das helle Licht des neuen Tages.
      Und jetzt war es definitiv Zeit fürs Frühstück.

      Der Frühling schien in den letzten Tagen mit aller Kraft durchzubrechen. Helle Sonnenstrahlen fielen durch die jungen Blätter der Bäume und sprenkelten den Waldboden mit hellgrünen und weißen Lichtflecken.
      Verdandi atmete tief ein. Angesichts des Lichts und Lebens, das dieser Wald ausstrahlte, verblasste ihre Vision zu einem harmlosen Alptraum. Der Gesang der Vögel und das rascheln der Blätter unter ihren Füßen erinnerte sie an die Wälder rund um Hiel und ließen sie ihre Sorgen für kurze Zeit vergessen.
      Kurz nach dem Frühstück hatten sie sich von dem alten Flößer verabschiedet und hatten einige Stunden später diesen Wald erreicht.
      Dörfer und andere Siedlungen hatten sie gemieden, aber überall waren die Folgen des Bürgerkrieges sichtbar gewesen. Abgebrannte Bauernhöfe, Spuren von hastig aufgelösten Flüchtlingslagern oder Schlachtfeldern...
      Die Auseinandersetzungen dauerten an, seitdem König Maloar gestorben war und Rir als Vormund seiner Tochter die Regierung an sich gerissen hatte. Das war vor zwei Jahren gewesen und wenige Monate später hatte die Verfolgung der Shalún und Brevit begonnen, die sich am offensten gegen den Emporkömmling ausgesprochen hatten...
      Was war das für ein Geräusch?
      Sie sah sich unauffällig um. Es war nichts zu sehen – das war verdächtig. Hätte ein Tier das Geräusch verursacht, hätte sie es bestimmt bemerkt. Sie fühlte sich auch schon seit einiger Zeit beobachtet, als ob...-
      „Sag mal, könnte es sein, dass wir uns schon wieder verlaufen haben?“ Yaros Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Du weißt ja... wir sind, dank deinem großartigen Orientierungssinn, schon mal ziemlich lange in einem Wald rumgelaufen.“
      Ja’rui starrte ihn beleidigt an. „Unsinn, ich kenne den Weg und wir sind absolut richtig.“ Er sah zu Verdandi hinüber, die scheinbar völlig unbeteiligt neben ihnen herlief. „Findest du nicht auch, dass er nicht versuchen sollte, witzig zu sein?“
      „Hm...? Was? Witzig... ja.“, erwiderte diese verwirrt.
      „Was hast du?“
      „Ich weiß nicht... Ich glaube, es ist jemand in der Nähe. Ich höre es ständig rascheln.“
      Auch Ja’rui und Yaro sahen sich jetzt um und achteten auf die Geräusche in ihrer Umgebung.
      Dann schüttelte Ja’rui den Kopf. „Nein, ich kann nichts hören, aber es wäre möglich, dass es ein Rebell ist. Wir sind schon ziemlich nah am Lager. Wahrscheinlich haben sie Wachen aufgestellt.“
      „Und was jetzt?“, fragte Yaro besorgt.
      Ja’rui zuckte nur unbekümmert mit den Schultern. „Was soll sein? Wir gehen einfach weiter. Wenn es ein Rebell ist, wird das nicht schaden und wenn nicht, ist es auch egal. Wenn er uns bis hierher gefolgt ist, findet er das Rebellenlager sowieso.“
      Die anderen Zwei sahen ihn zweifelnd an. „Wieso findet er das Lager sowieso?“
      „Weil wir da sind.“ Der Shalún zog eine Augenbraue hoch und deutete nach oben. Seine Begleiter legten die Köpfe in den Nacken und betrachteten jetzt ebenfalls, staunend, das Lager.
      Fast direkt über ihnen, in einer Höhe von mindestens zwanzig Fuß waren zahlreiche, große Holzkonstruktionen zu erkennen. Allerdings war es kein Wunder, dass sie sie nicht schon früher gesehen hatten. Wer sah schon nach oben, wenn er auf der Suche nach einer Siedlung war? Und bei dem dichten Wald fielen sie tatsächlich kaum auf.
      ‚Im Sommer müssen sie durch die Blätter nahezu unsichtbar sein’, dachte Yaro.
      Sie hingen hoch genug, dass sie von den tieferen Ästen der Bäume verdeckt wurden. Jetzt, wo die Blätter noch klein waren, konnte man die Plattformen sehen, die rund um die Stämme oder zwischen den Astgabeln –offenbar in mehreren Ebenen- angelegt waren. Die Größeren waren durch schmale Holzstege untereinander verbunden, zu den Kleineren führten scheinbar Seilkonstruktionen, die man vom Waldboden aus, gegen das Licht, nur schwer erkennen konnte.
      Einen Aufgang konnte Yaro nirgendwo ausmachen. Nur an den wenigen Bäumen, die keine Äste am Stamm hatten, waren Stangen angebracht, die auf den ersten Blick als Leiter hätten dienen können. Aber die ersten befanden sich in einer Höhe von mindestens zwölf Fuß. Selbst einem geschickten Kletterer wären sie wohl kaum eine Hilfe...
      „Und? Hübsch, oder?“, grinste Ja’rui.
      Verdandi und Yaro nickten nur beeindruckt.
      „Hm, scheint aber keiner hier zu sein. Komisch...“ Etwas beunruhigt sah er sich um. Als er das letzte Mal hier gewesen war, hatte das alles belebter gewirkt. Es hatte Zelte auf dem Boden gegeben, einige Strickleitern und eine große Wendeltreppe, die von der Zentralen Plattform zum Boden führte. Damals waren mehr als tausend Rebellen hier gewesen...
      „Es sieht nicht danach aus, als wären sie angegriffen worden.“, überlegte Yaro laut.
      „Nein, scheint eher, als ob sie... unterwegs wären.“ Yaro sah sich noch mal prüfend um. „Aber sie würden das Lager niemals völlig unbewacht lassen. Irgendjemand ist bestimmt hier.“
      „Du hast Recht,“ Verdandi sah sich leicht besorgt um. „Hier ist jemand...“

      To be continued...


      PS: Sorry für den Kliffhänger, aber ich dachte mir, dass ich das hier erstmal reinstellen sollte (ihr habt so verzweifelt geklungen...)
      Ich hab mir auch vorgenommen, den nächsten Teil möglichst schnell zu schreiben (<.< naja, das kann auch alles mögliche heißen...).

      Noch vier Szenen, dann ist der 1. Akt zuende...
      und ich hab zwar einige Ideen für den Zweiten, aber die Storyline ist... 'nicht existent' trifft's wohl am ehesten ;(
      'Tschuldigung, dass ich euch die Ohren zuheule, das ist ja nicht euer Problem...

      Naja, ich schaff' das schon irgendwie! *entschlossen guckt*
      Bis bald *wink*
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

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    • Wow! Ich hab schon so lange nichts mehr von eurer story gelesen, dass ich glatt vergessen hab, wie gut ihr seid...

      Mir gefällt es ganz toll, vorallem der Schreibstil, und ich hab nichts daran auszusetzen.

      Aja, sorry dass wir so ungeduldig waren, aber das ist doch der Sinn davon, dass man ein Geschichte in einem Board postet, oder :D Dass einem immer ein paar lästige Gestalten im Nacken sitzen und einen nicht in Ruhe lassen.

      -Bye, Da Höd
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      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Genau! *dahödzustimm* Wofür sind wir denn sonst da, wenn nicht zur Motivation und dazu, mit Büffelpeitsche und Bärentöter hinter euch zu stehen und zum Weiterschreiben zu animieren :evil: :D

      ...aber besser sich Zeit lassen, als dass die Qualität darunter leidet (bis jetzt nicht passiert) Also: Lasst euch Zeit, aber nicht zuviel! Sonst.... *bärentöterschwenk* :evil:


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Okay, okay, ich hab jetzt zwei Posts hintereinander (schande über mich....) aber ich musste diese Story aus Seite 2 herauswühlen... *schnauf*

      Wann gehts weiter????? He, lasst mich doch nicht alleine hier sitzen...ich will wissen, wie es weitergeht *nervenmussdamitweitergeschriebenwird* Ich geh nicht weg, bevor es nicht weitergeht! *schmoll* *sitzstreikanfängt* :evil:


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Also das mit dem Kliffhanger ist echt fies :mpf:
      Wieviele Akte solls eigentlich geben und, ganz wichtig, kommt Meij noch einmal vor, stirbt irgendeiner unserer Lieblinge in nächster Zeit,... Fragen über Fragen und meine Fingernägel sind auch schon wieder weg(geknabbert) 8o
    • Original von Faith
      Also das mit dem Kliffhanger ist echt fies :mpf:
      Wieviele Akte solls eigentlich geben und, ganz wichtig, kommt Meij noch einmal vor, stirbt irgendeiner unserer Lieblinge in nächster Zeit,... Fragen über Fragen und meine Fingernägel sind auch schon wieder weg(geknabbert) 8o



      Das mit den Akten frag ich mich auch!
      Dass Mej nicht mehr vorkommt, wurde aber schon mal gesagt.

      Ja, irgendwer wird schon sterben. Ich vermute, dass Koume und Kotake ein fieses Attentat auf Reik planen :evil: *reikbeschütz*
      Nichts war je genug,
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      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Hi Leute, wir sind wieder da ^_^°
      Ich seh grad, dass ich am 10. zum letzten Mal gepostet hab... stimmt, das ist laaaange her. (Das kommt davon, wenn man seine Wochenenden damit zubringt bis 2 Billard zu spielen, statt brav zuhaus zu sitzen und zu schreiben...)
      Ich hab die Szene grad fertig bekommen, aber mir fällt echt kein Titel ein. Ihr besteht doch nicht drauf, oder? Wenn ich noch ein/zwei Tage drüber nachdenke fällt mir bestimmt einer ein, aber so lang wollt ihr bestimmt nich warten...
      Na denn lest erst mal, zu euern Fragen schreib ich unten noch was.


      Szene 6:

      Yaro fuhr herum, als er das Rascheln direkt hinter sich vernahm. Diesmal war er sich sicher, dass er es gehört hatte. Aber da war nichts, nur ein Ast, der sich leicht im Wind wiegte...
      Yaro schloss die Augen, konzentrierte sich auf seine Umgebung. Es war windstill. Nur weit oben in den Wipfeln der ältesten Bäume strich eine leichte Brise durch die Äste, ließ sie sanft raunen. Neben ihm das gedämpfte Schnauben und die raschelnden Schritte von Tchan, die beiden Shalún waren völlig geräuschlos stehen geblieben.
      Von dem Verfolger - er war sich inzwischen sicher, dass es einen gab - war ebenfalls nichts zu hören.
      Er öffnete wieder die Augen und sah sich nach den Anderen um. „Ich denke, es ist ein Rebell.“
      Verdandi nickte leicht, sah aber über sine Schulter hinauf in die Krone eines Baumes. „Wer bist du? Zeig dich!“
      Yaro folgte ihrem Blick und erkannte zwischen den Ästen eine schmale Gestalt, die mit bewundernswerter Behändigkeit nach unten kletterte. War das ein Mensch? Diese katzenhaften, fließenden Bewegungen. Fast sah es aus, als fiele der Junge herunter und die Äste würden den Sturz nur bremsen. Es gab kein Zögern zwischen den Sprüngen, sie gingen fließend ineinander über.
      Dann stoppte die Bewegung plötzlich. Reglos saß der Junge auf einem Ast, nur wenig über ihnen und beobachtete sie aufmerksam. „Ich finde, ihr solltet mir zuerst sagen, wer ihr seid...“ In seinen hellen Augen blitzte es belustigt. „Ich weiß es zwar, aber sicher ist sicher.“
      „Ja’rui Fidès, Aquila Zilbras und Yaro.“
      Der Junge war mit dieser Antwort offenbar zufrieden, denn er nickte kurz und sprang dann vom Baum. Mühelos federte er auf dem unebenen Boden ab, wandte sich den Dreien zu und deutete eine Verbeugung an. „Es ist mir eine Ehre, die Verdandi hier begrüßen zu dürfen. Wartet bitte einen Moment, ich lasse euch eine Leiter runter.“ Und schon war er wieder auf einem der Bäume verschwunden.
      Yaro sah ihm kurz nach, verfolgte fasziniert die Bewegungen, mit denen dieser Junge die enormen Abstände auf seinem Weg hinauf überwandt. Natürlich, die Brevit. Für sie war ein Sprung von zwölf Fuß kein Problem, die Stangen hatte man für sie angelegt.
      „Aufgepasst da unten!“ kam noch eine knappe Warnung, bevor das Ende einer Strickleiter dicht vor Yaro über den Boden peitschte. Dieser hatte es gerade noch geschafft, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen. Murrend stand er wieder auf, wartete bis Verdandi die Plattform erreicht hatte und stieg dann selbst hinauf. Ja’rui folgte in einigem Abstand, nachdem er Tchan noch ein wenig Gepäck abgenommen hatte.
      Yaro warf noch einen Blick auf das Pferd, das ruhig zwischen den Bäumen stand. „Willst du ihn nicht festbinden?“
      Verdandi sah ihn erstaunt an. „Nein, warum sollte ich? Wenn er mich begleiten will, wird er nicht weglaufen.“
      Er zuckte nur die Schultern und sah sich um. Von hier oben konnte man die wahren Ausmaße dieser Anlage erahnen. Es gab tatsächlich mehrere Ebenen. Die untere, auf der sie sich jetzt befanden, bestand, soweit Yaro das erkennen konnte, weitestgehend nur aus Plattformen und Stegen, über die man die oberen Ebenen erreichen konnte. Oben waren die kreisförmigen Plattformen, die jeweils den Stamm eines Baumes umschlossen, zu Hütten ausgebaut. An den besonders großen Bäumen hatten diese scheinbar mehrere Stockwerke. Wo diese Siedlung endete, konnte Yaro nicht erkennen. Sogar an den letzten Bäumen, die er zwischen den Stämmen noch ausmachen konnte, hingen noch Hütten.
      Diese Anlage war groß. Sehr groß. Aber sie wirkte verlassen...
      „Wo ist denn dieser Junge hin?“ riss ihn Ja’ruis Stimme in die Gegenwart zurück.
      Verdandi sah sich suchend um. „Ich weiß auch nicht, wo... ach, da kommt er!“
      Der junge Brevit blieb vor ihnen stehen und verbeugte sich noch mal förmlich, wobei er sogar seine Mütze abnahm. „Ich heiße euch herzlich Willkommen in Shun ad Dahir, der Stadt in den Wipfeln. Assin ist derzeit abwesend. Ich habe Kommandant Iden über eure Ankunft informiert und bin beauftragt, euch zu ihm zu bringen.“ Er setzte seine Mütze wieder auf und grinste die Drei an, wobei alle Förmlichkeit wieder von ihm abfiel. „Ähm... ja, ich glaub, das war alles, was ich euch ausrichten sollte... Ihr habt ziemlich lange gebraucht, wir hatten euch schon gestern hier erwartet.“
      „Entschuldige mal, wer bist du überhaupt?“
      „Oh, natürlich... ich bin Kuadí.“ Ohne eine weitere Erklärung drehte er sich um und ging. Verdandi, Yaro und Ja’rui folgten ihm über eine Anzahl Stege und Leitern, bis sie zu einer Konstruktion kamen, die sogar für Yaro auf den ersten Blick als Shun-Layna zu erkennen war. Es war das einzige verzierte Bauwerk, das er hier gesehen hatte und es war wesentlich größer als all die Unterkünfte an denen sie vorbei gekommen waren. Als Pfeiler für diese Konstruktion diente nicht ein Stamm, sondern gleich fünf.
      Sie betraten die Halle, in der dämmriges Licht vorherrschte. Auch hier waren kaum Menschen, zwanzig oder dreißig vielleicht, die aber die große Halle nicht annähernd füllten. An einem der großen Fenster, durch das die grün gefärbten Lichtstrahlen fielen, saß ein alter Mann.
      Kuadí ging zielstrebig auf ihn zu. „Kommandant? Hier sind sie.“
      Der Alte, bei dem es sich offensichtlich um Iden handelte erhob sich rascher als sein Aussehen vermuten ließ und verbeugte sich ehrerbietig vor Verdandi. „Es ist mir eine Ehre.“ Dann wandte er sich Ja’rui zu und lächlte. „Und eine Freude, dich wieder zu sehen. Du hast ganzschön lange gebraucht, um sie zu finden.“
      „Sie war gut versteckt.“ verteidigte sich der Angesprochene. „Außerdem glaub’ ich so langsam, dass ich der Einzige war, der nicht wusste, wer sie ist und warum wir sie suchen. Ich mach’ nie wieder eine Mission, bei der ich so wenige Informationen kriege.“ brummte er missmutig.
      In Idens braunen Augen schien eine Spur Schadenfreude aufzublitzen. „Setzt euch doch zu mir.“ Er deutete auf die Bank und setzte sich wieder. Die Drei folgten der Aufforderung.
      „Was ist hier eigentlich los?“ Ja’rui machte eine weit ausholende Geste, die sowohl die leere Halle, als auch die verlassenen Hütten draußen mit einschloss.
      „Die Operation Irund ist vor einer knappen Woche angelaufen.“
      Ja’rui sah ihn ungläubig an. Er kannte den Plan nur in Grundzügen, da er nur in der Anfangsphase daran mitgearbeitet hatte. Das war noch in Andal gewesen und schon über zwei Jahre her. Seitdem hatte sich eine Menge geändert, aber das Ziel der Operation war sicher das Gleiche geblieben: Die Rettung der Königin. „Erfolgreich?“ brachte er nur hastig hervor.
      Iden schüttelte traurig den Kopf. „Bisher noch nicht. Vorgestern fand die Aktion unter Befehl von Meles statt, schlug aber fehl. Nach unseren Informationen sind Meles und seine Leute tot. Was aus Luscinia geworden ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Wir gehen aber davon aus, dass sie noch lebt. Alles andere wäre wahrscheinlich bekannt gegeben worden.“
      Ja’rui sah den Kommandanten nur entsetzt an. Meles war tot? Er hatte ihn zwar nur flüchtig gekannt, aber dieser war einer der wichtigsten Männer hinter Assin gewesen – und, wie man hörte, einer der erfahrensten Krieger. „Wie konnte das passieren?“
      „Wir haben wohl ihr Nachrichtensystem überschätzt. Es gab keine Anzeichen dafür, dass sie schon von Irund wussten und ihre Abwehrbereitschaft war noch nicht geschwächt.“
      „Und Assin? Ist er in Irund?“
      Iden antwortete nicht, sondern warf einen vielsagenden Blick auf Yaro. Dieser wollte schon gehen, aber Verdandi hielt ihn fest.
      „Du kannst vor ihm reden. Ich vertraue ihm.“
      Iden sah sie eindringlich an. „Weißt du, wer er ist?“
      Verdandi blickte entschlossen zurück. „Er wird es mir noch sagen... Aber das spielt sowieso keine Rolle.“ Sie schwieg einen Moment und hielt Idens zweifelndem Blick stand. „Ich vertraue ihm.“ Wiederholte sie noch einmal und betonte dabei jedes Wort.
      Der alte Kommandant gab sich geschlagen. Er musterte Yaro noch einmal besorgt, ehe er sich zu einem Lächeln durchrang. „Dann sei auch du willkommen, Yaro Adar.“
      Yaro stockte der Atem. Für einen Augenblick hatte er wirklich gedacht, der Alte würde ‚Angoaz’ sagen. Kein Zweifel, Iden wusste ganz genau, wer er war. Aber jetzt würde er es wohl kaum noch verraten.
      Yaro war fürs erste beruhigt. Aber Verdandi hatte Recht, er würde es ihr irgendwann sagen.
      Er musste.
      Das Problem war nur, dass er nicht wusste, wie. Er hatte Angst, ihr Vertrauen zu verlieren.
      Er wurde von Ja’ruis Lachen aus seinen Gedanken gerissen und bemerkte, dass Verdandi rot geworden war. Warum? Wegen dem Namen, den Iden ihm gegeben hatte? Adar... Was bedeutete das überhaupt? Wie so oft, seit er mit den beiden Shalún unterwegs war, hatte er mal wieder das Gefühl, der Einzige zu sein, der einen Witz nicht verstanden hatte.
      Ja’rui wurde aber schnell wieder ernst und brachte das Gespräch auf das ursprüngliche Thema zurück. „Wo ist also Assin jetzt?“
      „Er ist kurz nach der fehlgeschlagenen Entführung nach Andal abgereist.“
      „Was will er dort? Jetzt, wo Angoaz gewarnt ist, ist er dort doch in noch größerer Gefahr.“ Verdandi schien ernsthaft um diesen Assin besorgt zu sein.
      Iden schüttelte beruhigend den Kopf. „Inzwischen müsste die Nachricht vom Aufstand auf jeden Fall für Ablenkung sorgen. Außerdem ist die Seuche in Andal ausgebrochen und kaum jemand traut sich noch auf die Straßen, geschweige denn, die Häuser zu kontrollieren. Er kann sich also gut verstecken.“
      „Und was hat er vor?“
      „Das weiß ich nicht genau. Als er aufbrach hatte er auch noch keinen genauen Plan. Die Verhältnisse in der Hauptstadt ändern sich zu schnell... Aber ich denke, er will auf eine günstige Gelegenheit warten, den Aufstand doch auszunutzen.“
      Ja’rui nickte kurz. „Und wir? Sollen wir hier auf ihn warten oder auch nach Andal aufbrechen?“
      „Wir gehen auch nach Andal! Es kommt überhaupt nicht in Frage, dass wir hier bleiben, wenn Assin irgend so eine planlose Aktion vor hat!“ mischte sich Verdandi ein.
      Yaro sah sie überrascht an. Wie gut kannte sie diesen Assin eigentlich?
      Iden lachte nur. „Er hat mir schon gesagt, dass du so reagieren würdest. Ich soll euch Pferde und Waffen geben, wenn ihr nach Andal aufbrecht.“ Er erhob sich und deutete zur anderen Seite der Halle, wo lange Tische aufgestellt waren. „Aber vorher wollt ihr mir doch bestimmt noch die Freude machen, mit uns zu essen?“

      To be continued...


      PS: Ich hoffe ganz stark, dass ich mir bei Idens Erklärungen nirgends selbst widersprochen habe... Beim Schreiben musste ich ständig im Text hochscrollen, um zu gucken, was ich da und dort so verzapft hab... :O
      (Wenn euch da ein Anachronismus auffällt, sagt's mir bitte :) )

      Ähm... ja, zu den Akten: Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, wieviele es werden. Aber es läuft nunmal alles auf ein vorläufiges Finale in Andal zu und ich will da nicht aufhören, weil ich viele meiner Ideen und Handlungsstränge noch gar nicht ausbauen konnte. Also muss es weiter gehen. Wenn ich das hier je fertig kriege (WENN, nicht FALLS... zurzeit bin ich fest entschlossen!), dann überarbeite ich's eh noch mal, weil vieles doch noch deprimierend unausgegoren ist.

      Reick... da wird noch nix verraten. Er wird uns aber noch ne ganze Weile Freude machen...

      Meij wird zumindest in Akt 1 nicht mehr auftauchen (ich weiß gar nicht mehr, was ich damals dazu geschrieben hab...). Ich mag sie eigentlich sehr gerne. Wenn ihr wollt, geb ich mir Mühe, sie irgendwann wieder aus der Versenkung zu holen. Bis dahin ist sie ja bei Faith gut aufgehoben ^___^

      Nya, ich versprech lieber nicht, dass es nächste Woche weiter geht...
      ich hab Klausuren und Bratschenprüfung ;(

      Aber ich vergess' euch nicht! (Die Bärentöter und Büffelpeitschen sind als Argumente einfach zu überzeugend :tongue: )

      Gott, ich laber zu viel!
      Tschüß *wink*

      @Da Höd: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH nachträglich !!!
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

      Hier geht's zum Institut zur Erforschung total interessanter Tatsachen.
      Die Experimente sind der Hammer.
    • Ich bin begeistert, ihr Hexen!
      Titel sind nicht so wichtig, find ich, meine Stückchen haben nie einen Titel, es gibt immer nur den grossen Titel (ok, ich hab auch Ausnahmen).
      *borgt sich von link das feenschwert und bedroht die hexen* WEITERSCHREIBEN!!! SCHNELL!!!
      *macht ausserdem werbung für fall in die dunkelheit*
      Veria
      [Veria@Wandermaus /]$ su
      Password:
      [root@Wandermaus /]# mount -a /dev/hda1 /mnt/windows
      [root@Wandermaus /]# cd /mnt/windows
      [root@Wandermaus windows]# rm * -rf

      Software is like sex: it's better when it's free.
    • Oh, es wird spannend!
      Ich muss aber achon sagen, Assin und diese Rebellen sind mir noch ganz schön schleierhaft. Und ich teile Yaros Frage: Wie gut kennt Verdandi Assin?
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Kaum bin ich weg, geht's schon weiter...kaum bin ich wieder da, erliegt der Schreibe-Fluss...langsam glaube ich, ist das kein Zufall mehr...

      ...ähm, nein, Themawechsel: Anachronismen sind mir keine aufgefallen (Glück gehabt! :D ) und ich teile die Meinung von DaHöd und gewissen anderen Gestalten: Wer kennt hier wen, warum und seit wann??? Fragen über Fragen.... :tongue:

      Und so als Schlusssatz: Weiter So!!!!!! *brüll*


      (Ja, man kann draufklicken)
    • JAJAJAJAJA....(aus Platzgründen gekürzt) es geht weiter.
      Danke das die Geschichte auch trotz Stress weitergeht (ich persönlich bin ja von Kaffee auf starken Grüntee umgestiegen, nur so als Tipp ;) )
      Immer weiter so!!!

      P.S.: Ich will ja nicht als musikalischer Trampel, der ich 100%ig bin, erscheinen, aber was ist eine Bratsche?
      Das ist die Frage die mich neben Verdandis Bekanntschaften am meisten interessiert. ?(
    • Hey, was soll das? Ihr seid andauernd online und könnt jetzt wohl auch nicht mehr von schluischem Stress klagen, also warum in Dreiteufels Namen schreibt ihr nicht weiter?! (cooler Ausdruck :D)

      Im Ernst, ich will jetzt nicht zu voreilig sein oder so - Stress oder Zeitmangel kann immer vorkommen - aber zur FF des Monats werdet ihr so schnell nicht wieder! *böse Maßnahmen androh* *schlechtes Gewissen kriegt*
      Naja, ihr könntet es schon noch mal werden. Wenns aufs ende zugeht oder so... aber das wird anscheinend eh noch Monate dauern *Nase rümpf* *das nicht so bös mein* *wink*

      Bye! Und schreibt bald weiter!! :D
      Nichts war je genug,
      Und nichts wird so wie früher sein!
      Die Hoffnung stirbt zuletzt,
      Doch vor ihr stirbt aller Glaube.
      Wir atmen Zug um Zug
      Den fernen Tag der Rache ein:
      Die Sonne, die die Schatten hetzt
      Wird uns das Letzte rauben!

      Wie laut muss das Schweigen sein,
      Damit das Flehen wird erhört?
      Wie leise soll ich schreiben,
      Damit Dich mein Leben immer noch betört?


      - Samsas Traum, Tineoidea
    • Ich glaube, Drohungen helfen da nichts....
      Und da ich subtile Hinweise liebe, habe ich den traditionellen "Weiterschreiben"-Befehl sogar schon in meiner Sig drin und es hilft nicht..... *mist* :D

      Aber immer daran denken: Was lange währt, wird endlich gut (hoffen wir mal....) Und wenn nicht, schick ich eben einen Virus.... :evil: ;)
      Und so nebenbei: Ist es nicht fast schon Tradition, dass die einzelnen Teile von wuasns im zwei-Monate-Rhythmus erscheinen????
      ....das heißt aber nicht, dass es nicht langsam weitergehen könnte....


      (Ja, man kann draufklicken)