Homosexualität... *wissen will*

    • Wundert euch doch nicht! Meistens offenbart der Username so manches über die Person, die dahinter steckt. Meine homosexuellen Freunde würden Zirkusaffe intellektuell in den Boden stampfen.

      Abgesehen davon, dass es sich womöglich um einen kecken Troll handelt, finde ich diesen Rassismus auf einer etwas anderen Ebene erschreckend (Tunten sind eklig). Ich verstehe außerdem das Beispiel mit den gläubigen Christen nicht. Ein überzeugter Christ lebt nicht automatisch im Zölibat, ganz im Gegenteil. Meistens sind sie es, die viele Kinder zur Welt bringen. Einerseits dem Christentum eine völlig geistige Umnachtung unterstellen, aber andererseits mit einem massiven Teakholzbrett vor dem Kopf durchs Leben gehen. Man kann zum Christentum stehen, wie man möchte. Es ist jedoch klug sich mit der Religion auseinanderzusetzen, bevor man eilig Schlüsse zieht.
    • Um einen alten Boardklassiker noch mal hochzuholen.
      Ich hab überlegt, ob ich's ins Liebe und Beziehungen posten soll, aber hier ist es, glaube ich, besser aufgehoben.


      Ich hatte gestern eine sehr interessante Unterhaltung mit jemandem über das Thema Bisexualität. Ich dachte mir immer, na ja, wo die Liebe halt hinfällt, ne? Und dass ich bi bin ist auch kein Gehemnis.
      Mein Gesprächspartner gestern hat mir dann eine interessante Theorie erzählt. Er glaubt nämlich, dass Frauen ihre Sexualität "wechseln" können. Das ist jetzt etwas unglücklich ausgedrückt, aber im Kern finde ich das gar nicht so dumm. Es ist ja nichts neues, dass Frauen in der Regel weniger Probleme damit haben, bi- oder homosexuell zu sein. Zumindest hab ich noch von keiner Lesbe gehört, dass sie Schwierigkeiten hatte, die Umstellung zu akzeptieren. Anders herum schon.
      Außerdem kenne ich unglaublich viele Mädchen/Frauen, die sich als bi bezeichnen, oder zumindest als bicurious und konsorten. Das kann man jetzt auslegen wie man will, aber im Edneffekt heißt bisexuell ja auch nur, dass man, um's derb auszudrücken, nehmen kann, was einem halt über den Weg läuft. Das vereinfacht die Sache enorm.
      Und zumindest, wenn ich für mich spreche, stimmt das schon irgendwo. Ich bin prinzipiell eher an Männern interessiert, WENN ich mich aber in eine Frau verliebe, würde ich das schulterzuckend akzeptieren, ohne, dass ich absichtlich nach einem weiblichen Partner suchen würde. Das ist ja schon irgendwie Chamäleonverhalten. xD;
      Bei Männern, so die Theorie, würde das so leicht nicht funktionieren: Die müssten sich quasi "entscheiden", was sie wollen. (Was ja auch irgendwie albern ist, wenn man bi ist, muss man das halt, aber.) Ich muss uach zugeben, dass ich gar nicht so viele bisexuelle Männer kenne. Die meisten sind dann wirklich entweder das eine oder das andere, nicht beides. oo;

      Na ja, ich hoffe, ich hab das irgendwie rüberbringen können. Meinungen?
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    • Interessanter Ansatz und irgendwie... ja? xD Kenn' ehrlich gesagt auch keine bisexuellen Maenner, soweit mich erinnere. Wenn, dann hatten sie mal 'ne Alibi-Freundin, aber das war recht schnell wieder Geschichte... Hm.
      Kann nicht viel dazu sagen xD Ausser halt, dass ich das ziemlich interessant finde grad' ' _'

      Allerdings gibt's schon lesbische Maedchen, die enorme Probleme haben/hatten, damit umzugehen, aber nicht unbedingt weil sie sich schaemten, sondern eher aus Angst vor Reaktionen der Umwelt etc. Ich hab' immer das Gefuehl, bei vielen Maennern ist extrem grosse Scham dabei, wenn sie zugeben muessen, dass sie schwul sind~

      Original von FoWo
      Ich bin prinzipiell eher an Männern interessiert, WENN ich mich aber in eine Frau verliebe, würde ich das schulterzuckend akzeptieren, ohne, dass ich absichtlich nach einem weiblichen Partner suchen würde.


      Yo, genau so seh' ich das auch ' _'
    • Zwei bisexuelle Männer kenne ich persönlich aus meinem Freundeskreis. Allerdings sagen sie nicht, wie ihr beide, sie würden es achselzuckend hinnehmen, einen Mann zu "lieben". Bzw mit einem anzubändeln. Sie sagen, sie würden es nicht prinzipiell ausschließen, wie ich es beispielsweise tue.

      Und ich muss gestehen wir sind einfach eine recht konservative Runde in dieser Hinsicht und trotzdem hatten die beiden keine Probleme das zu sagen.
      Komplizierte Angelegenheit.
    • Original von Theseus
      Zwei bisexuelle Männer kenne ich persönlich aus meinem Freundeskreis. Allerdings sagen sie nicht, wie ihr beide, sie würden es achselzuckend hinnehmen, einen Mann zu "lieben". Bzw mit einem anzubändeln. Sie sagen, sie würden es nicht prinzipiell ausschließen, wie ich es beispielsweise tue.


      Oh, vielleicht muss man das noch differenziert betrachten.
      Schulterzuckend hinnehmen kann man/ich das, weil ich ja in beide Richtungen schon Erfahrungen gemacht habe, von daher ist beides nicht mehr unbekannt und man hat sich quasi.. "drauf eingestellt", wenn man das so nennen moechte.
      Ich schaetze, es ist immernoch eine andere Situation, wenn man das zwar nicht ausschliessen wuerde, aber auch bisher keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet gemacht hat~
    • Dass Frauen ihre Sexualität "wechseln" können… Mhm, sicher?
      Also, ich streite nicht ab, dass ich auch hier und da bicuriose (ich schreib das jetzt einfach mal so denglisch) Anwandlungen hatte/habe -- was aber wohl auch einfach an der Gewohnheit liegen könnte, sozusagen. Wenn man in der Pubertät nun einmal das Küssen mit Freundinnen beim Flaschendrehen "übt", ist die Hemmschwelle ja zwangsweise niedriger.
      Und genau das ist in meinen Augen auch einfach der Punkt. Die Hemmschwelle.

      Ich kenne genügend Mädels, die sich überhaupt nicht vorstellen können, dass sie sich jemals in eine Frau verlieben könnten. Eine Freundin von mir wurde erst kürzlich von einer bisexuellen Frau angebaggert und als sie es mir erzählte, konnte ich deutlich sehen, wie unangenehm es ihr war, überhaupt daran zu denken. Sie ist aber auch generell kein besonders leidenschaftlicher Mensch in dieser Hinsicht, Körperlichkeiten lässt sie nicht so frequentiert zu wie andere. Und dann eben schon gar nicht bei Frauen.

      Worauf ich hinaus will, ist, dass die Hemmschwelle bei Frauen eben einfach niedriger ist. Das hängt mit unserer Gesellschaft zusammen, denke ich. Küssen sich auf der Straße zwei Frauen zur Begrüßung freundschaftlich auf den Mund, wird es übergangen. Küssen sich zwei Männer auf dieselbe Art, so werden sie entweder belächelt, sofort als schwul angenommen oder ähnliches. Selbst in unserem Bekanntenkreis wird so etwas besonders behandelt: Und zwar auf die humorvolle Art. Da kam es schon mal vor, dass sich eben zwei Kerle küssten, weil sie Langeweile hatten, was dann mit (freundlichem) Lachen quittiert wurde. Man macht sich einen Spaß aus etwas, das doch eigentlich ganz normal sein könnte.


      Ich vermute einfach ganz stark, dass es die Gesellschaft ist, die uns in der Hinsicht prägt. Auch andere Menschen und deren Einfluss, im einzelnen gesehen. Und ich glaube, dass es viel mehr bisexuelle Menschen gibt, als man glaubt; auch unter Männern.
      "Ein bisschen bi schadet nie". So sehe ich das auch. Die Vorstellung, mich in eine Frau zu verlieben, kam mir schon oft genug (und das alle Jubeljahre mal wieder, wenn ich mich alleine fühlte; Auswahl und so? xD), sodass man wohl davon ausgehen kann, dass es mich nicht stören würde, käme es dazu.

      Ich hab' mal gesagt, dass ich denke, alle Menschen sind bisexuell und die meisten wissen es nur nicht.
      Dahingehend bin ich mir nun überhaupt nicht mehr sicher -- ich erinnere mich da an ein Gespräch mit Theseus --; aber es geht auf jeden Fall in die Richtung, mit der ich mir das Thema erklären würde.

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    • Ich denke das eher weniger o.o
      Ich denk mehr, dass (wer auch immer, Name vergessen, glaub es war Freud) schon Recht hat und jeder prinzipiell bisexuell geboren wird und von seiner Umgebung dann entweder dabei bleibt, homosexuell wird oder heterosexuell wird.

      Die Betonung liegt dabei auf UMGEBUNG.
      Frauen sind häufiger bi- oder sogar homosexuell, weil die Gesellschaft das schlicht akzeptiert.
      Frauen, die bisexuell sind, haben einen enorm höheren Attraktivitätsgrad bei Männern, da viele Männer halt gern zwei Frauen zusammen sehen. Auch der von vielen Männern gern fantasierte Dreier mit zwei Frauen ist dadurch möglich. Es ist also schlicht sogar für heterosexuelle Frauen ein großer Vorteil, bicurious zu sein, wer bi ist mit Präferenz zu Mann ebenso.
      Auch sonst sind bisexuelle Frauen und Lesben recht akzeptiert. Auch, weil man es so von klein auf sieht. Mädchen umarmen sich oft, spielen Familie, geben Küsschen. In der Mittelschule gibts zur Begrüßung immer nen Kuss auf den Mund. Auch später wenn man arbeitet ist es noch üblich, Küsschen zu verteilen. Man kennt es nicht viel anders als das Frauen zueinander halt recht "zutraulich" sind. Das akzeptiert man, "ist halt bei Frauen so". Und das machts auch leichter, bisexuelle und homosexuelle Frauen zu akzeptieren.

      ANDERS beim Mann.
      Einem bi- oder gar homosexuellem Mann wird meist die Hölle heiß gemacht. Es ist unanständig, unmännlich (Frauen werden mitunter duch bisexualität erst als wirklich weiblich betrachtet) und zeuge von der Unfähigkeit, mit Frauen umzugehen, der Mann wird als krank betrachtet und benötige angeblich Hilfe.
      Auch Frauen finden häufig bi- und homosexuelle Männer abschreckend. Solange es noch romantisch ist, ist es ok (z.B. wie in Filmen wie Brokeback Mountain), aber sobald es ans sexuelle geht, schrecken letztlich die meisten Frauen auch zurück.
      Auch Eltern akzeptieren bi- und homosexuelle Töchter eher als bi- und homosexuelle Söhne.

      Kurz: Frauen sind, denk ich, deshalb häufiger bisexuell, nicht weil sie wechseln können oder häufiger so geboren werden o.Ä., sondern weil unsere Gesellschaft den Frauen dies ermöglicht. Wir akzeptieren, teilweise unterstützen wir sogar bi- und homosexuelle Frauen gegenüber heterosexuellen Frauen.
      Männer dagegen werden offen und massiv diskrimminiert, beleidigt (gibts ein weibliches Äquivalent für Schwuchtel, ich glaub nicht) und verstoßen. Männer können es sich insofern gar nicht erlauben, mal kurz "zu wechseln", da es ihren Ruf dauerhaft massiv schädigen würde.
      Würde man bi- und homosexuelle Männer quasi ebenso fördern/akzeptieren wie bi- und homosexuelle Frauen, so würden - das unterstell ich mal - auch mehr Männer bi sein und "wechseln". Schlicht, weil auch sie dann Vorteile hätten und zeitgleich keine Nachteile.
      Kann man aber leider nicht ausprobieren, da es ausser bei ein paar Eingeborenenstämmen in Afrika nirgends der Fall ist, das bi- und homosexuelle Männer damit Vorteile hätten.
    • Original von Kandis
      Schulterzuckend hinnehmen kann man/ich das, weil ich ja in beide Richtungen schon Erfahrungen gemacht habe, von daher ist beides nicht mehr unbekannt und man hat sich quasi.. "drauf eingestellt", wenn man das so nennen moechte.
      Ich schaetze, es ist immernoch eine andere Situation, wenn man das zwar nicht ausschliessen wuerde, aber auch bisher keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet gemacht hat~

      So würd ich es auch sehen. Wobei auch das erste Mal mit jemandem vom selben Geschlecht natürlich trotzdem eine Umstellung ist. Aber ich hab mir schon lange vor meiner ersten Freundin gedacht, dass ich Mädchen eigentlich auch total gerne mag, daher war das, als ich dann wirklich in eine verliebt war, eigentlich nur 'ne Bestätigung.

      [SIZE=7]@be: du liest zu viel FAKE. xD[/SIZE]

      Original von MangaEngel
      Kurz: Frauen sind, denk ich, deshalb häufiger bisexuell, nicht weil sie wechseln können oder häufiger so geboren werden o.Ä., sondern weil unsere Gesellschaft den Frauen dies ermöglicht. Wir akzeptieren, teilweise unterstützen wir sogar bi- und homosexuelle Frauen gegenüber heterosexuellen Frauen.
      Männer dagegen werden offen und massiv diskrimminiert, beleidigt (gibts ein weibliches Äquivalent für Schwuchtel, ich glaub nicht) und verstoßen. Männer können es sich insofern gar nicht erlauben, mal kurz "zu wechseln", da es ihren Ruf dauerhaft massiv schädigen würde.

      Aber geht es darum nicht (auch)? Ich hab ja nie abgesprochen, dass da sicherlich die Gesellschaft mit reinspielt. Insofern steht meine These noch immer, und sei es halt, weil man es Frauen nachsieht, wenn sie eben auch Frauen mögen und Männern nicht. Aber im Endeffekt bestätigst du mich gerade nur, finde ich. xD
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    • Original von FoWo

      [SIZE=7]@be: du liest zu viel FAKE. xD[/SIZE]

      Nein? oô
      Weil das Wort Hemmschwelle in meiner Argumentation vorkommt? Also, ich bitte dich. xD
      Im Grunde habe ich nicht anders argumentiert als MangaEngel und dabei nur nicht so stark auf die Gesellschaft abgezielt, sondern das eben eher am Rande erwähnt.
      Fest steht in meinen Augen aber, dass eben genau das das Problem (na ja, "Problem"… ihr wisst schon) bei der Sache ist.

      Wenn ich da an antike Gewohnheiten denke, wo zum Beispiel auch Knabenliebe keine Seltenheit war (ich habe hier vor allem Griechenland im Blick), sehe ich mich nur darin bestätigt, dass unsere noch immer recht konservative Gesellschaft (wobei es mittlerweile nachlässt, denke ich) diese nur natürliche Sexualität unterdrückt -- jetzt nicht auf Kinder bezogen, um Gottes Willen. Was ich meine, ist einfach, dass "feminin" angehauchte Männer nach wie vor belächelt werden, während es zu anderen Zeiten sogar verpöhnt war, allzu "männliche" Attribute zu besitzen. Renaissance anyone? Es war "in", sich edel und anmutig zu bewegen, körperliche Streitereien wurden -- zumindest unter Adeligen -- belächelt, es wurde intregiert, was das Zeug hielt. Was ja eigentlich eine Gewohnheit ist, die heute eher Frauen zugeschrieben wird. Männer begrüßten sich ebenso mit herzlichen Umarmungen und Küssen wie Frauen (wobei da Umarmungen eher weniger üblich waren).
      Und so weiter und so fort, ihr versteht sicher, worauf ich hinaus will.

      Wie auch immer es kommt, dass die Ansichten darüber so im Wandel sind -- für mich steht fest, dass genau darin der hauptsächliche Grund für das leichtere "Wechseln" der Sexualität liegt.
      Und ich denke nicht, dass das nur bei Frauen der Fall ist, nicht generell. Männer sind genauso dazu in der Lage; nur eben gehemmt.

      Aber was sagen unsere Männer dazu?

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    • "Sexualität wechseln" ist, find ich, tatsächlich ein bisschen unglücklich ausgedrückt; denn im Grunde gehts ja wirklich nur, wie von einigen schon gesagt, nur um die unterschiedliche gesellschaftliche Akzeptanz von Bi-/Homosexualität. Dabei wechselt man ja aber nicht die eigene und auch nicht die gelebte Sexualität, man gibt bei Bisexualität ja nur einem anderen Interesse quasi Vorrang. Ansonsten ist es leider so, dass man als Frau in der Hinsicht eher frei ist, der durchschnittliche Mann unterliegt da einem anderen Druck, nicht als verweichlicht zu gelten. Ua nach Intellekt und Erziehung ist das eben auch in manchen Kreisen stärker, in manchen halt schwächer ausgeprägt, aber zumindest bei uns in D/A/CH fast durchgehend vorhanden.

      Als ich mit 12? 13? in die Pubertät kam und von Sachen gelesen hatte (Bravo und so'n Schmarrn), dass es durchaus nicht unüblich bei Jungs sei, mal Gruppenonanie mit gegenseitigem Anfassen und so auszuprobieren, hab ich mich schon davor gegruselt und so manches Mal darüber nachgedacht, ob ich schwul sein könnte, ob ichs vielleicht bin und verdränge und wie schlimm das wäre. So pubertäre Gedanken, die man sich eben so macht. Aber das zeigt ja auch, wie sehr ich mich einst eben vor dem Gedanken, homosexuell zu sein, gefürchtet habe, einfach, weils so verpöhnt wurde.

      Ich selbst bin nun weder homo- noch bisexuell, auch wenn ich mir schon öfter mal Gedanken darum gemacht habe; dann aber, wie gesagt, eher aus Gründen des gesellschaftlichen Tabus heraus und der Frage, ob ich mich denn wirklich frei entfalte / entfaltet habe oder das erzwungen wurde. Ich glaube, das mit dem Erzwingen passiert in der Art tatsächlich bei einigen, bei mir aber eigentlich nicht. Ich umarme Freunde gerne zur Begrüßung, vor allem wenn man sich lange nicht gesehen hat, wir herzen uns allgemein recht oft. Männlicher Kodex oder so ist da ziemlich egal. Aber ich könnte mir halt nicht vorstellen, sexuellen Kontakt zu einem Mann auszuweiten. Nicht, weil ich es als zu widerwärtig oder so empfind, sondern da einfach nix Erregendes bei ist. Wie weit sich aber die Furcht von früher in mein Unterbewusstsein eingebrannt hat und ob ich nicht, wenn es gesellschaftlich frei gewesen wäre, zumindest offener für männlich sexuellen Kontakt geworden wäre, kann ich schlecht sagen. Aber ich glaubs nicht, weil ich da mittlerweile schon ziemlich ehrlich und ungezwungen zu mir bin.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!
    • Ich persönlich finde, dass in der Gesellschaft über Bisexualität generell offener gesprochen werden sollte,
      denn niemand sollte wegen seiner oder ihrer Neigung verspottet oder ausgelacht werden, ganz zu schweigen davon dass "schwul" als Schimpfwort benutzt wird.
      Okay, ich finde Schwule nicht gerade toll, aber das liegt warscheinlich daran dass mich Männer im Allgemeinen nicht (mehr) wirklich interressieren. Bei Mädels ist das hingegen ganz anders. <3
      Ich weiß nicht wieso ich so denke und bin, aber es ist nunmal so. Auch wenn ich es wollte könnte ich nichts daran ändern. Wenn ich nen Mann anseh oder damit spreche, hab ich eben nicht dieses spezielle erregende Gefühl, es kommt einfach nicht. Es macht nicht klick.
      Obendrein findet meine Familie meine Einstellung abartig. :(
    • YAY. Der Homo-Thread lebt ewig! :P

      Original von MangaEngel
      ANDERS beim Mann.
      Einem bi- oder gar homosexuellem Mann wird meist die Hölle heiß gemacht. Es ist unanständig, unmännlich (Frauen werden mitunter duch bisexualität erst als wirklich weiblich betrachtet) und zeuge von der Unfähigkeit, mit Frauen umzugehen, der Mann wird als krank betrachtet und benötige angeblich Hilfe.
      Auch Frauen finden häufig bi- und homosexuelle Männer abschreckend. Solange es noch romantisch ist, ist es ok (z.B. wie in Filmen wie Brokeback Mountain), aber sobald es ans sexuelle geht, schrecken letztlich die meisten Frauen auch zurück.
      Auch Eltern akzeptieren bi- und homosexuelle Töchter eher als bi- und homosexuelle Söhne.

      Also ENTWEDER hatte ich das seltene Glück, in einer rosaroten Wolke der neoliberalen Akzeptanz großzuwerden, ODER das ist so ziemlich die gröbste Pauschalisierung, die ich je gelesen habe.

      Sicher, ich gehe mit, zu sagen, dass lesbische Spielweisen ein, äh, etabliertes Marktsegment der auf (männliches) heterosexuelles Publikum zugeschnittenen Erotikindustrie sind, ein entsprechendes Pendant für Mädchen aber nicht wirklich exisitiert bzw. gerade erst im Kommen ist. Daraus aber zu schlussfolgern, dass Lesbizismus anerkannt und voll okay und gesellschaftlich etabliert ist (oder, wie du es sagst, eine Frau meist erst wirklich weiblich wirken lässt), während schwule Jungs weiterhin mit Mistgabeln aus dem Dorf gejagt werden, finde ich etwas platt. Es gibt sicher mehr als genügend Mädchen, die immernoch unter der Situation, lesbisch und damit nicht aktzeptiert zu sein, leiden müssen, und umgekehrt wiederum auch genügend Jungs, für die ihr Schwulsein nie ein sonderliches Problem dargestellt hat (ab einem gewissen Punkt würd eich mich dazuzählen, aber dazu komme ich noch). Ich gehe nicht davon aus, dass ein extremes Gefälle zwischen der Akzeptanz von Schwulen und Lesben besteht, und nebenbei: als Schlagbohrerlesbe abgestempelt zu werden, stelle ich mir auch nicht sonderlich prickelnd vor.

      Wozu ich klar Ja und Amen sage, sind die Thesen, dass a)körperliche Herzlichkeit bei Frauen wesentlich üblicher ist (eine Tatsache, die von mir gerne ironisch kommentiert wird: Wir gehen seit zwei Jahren zusammen zur Uni, aber bleiben wir mal lieber bei einem hart-männlich-heterosexuellen Handschlag!) und b)der Gedanke, schwul zu sein, bei Jungs auotmatisch Ganzkörperherpes auslöst, was aber auch gehörig dran liegt, dass Schwulsein stärker mit dem Vorurteil "nicht männlich" bzw. "verweichlicht" einhergeht, dazu kommt natürlich noch der leidenschaftliche Ausgrenzungszwang von Kindern/Jugendlichen gegenüber allem, was "anders" oder "ungewohnt" ist - das kann Hautfarbe, Herkunft, Religion und was weiß ich genausogut betreffen wie die sexuelle Ausrichtung. Wie's damit unter Mädchen aussieht, kann ich nicht sagen - ich bin keines und hatte auch kein lesbisches Coming Out, aber immerhin haben wir damit das Klischee des schwulen Frauenverstehers erfolgreich widerlegt. :P

      Zum Männlichkeits-Ideal muss ich nicht viel sagen, dass sind Werte, die sich einem ständigen Wandel unterziehen und (zum Glück) hinterfragt werden. Denn Hand auf's Herz, Mädels - wieviele von euch träumen noch davon, später mal von einem gewaltbereiten, emotional unterkühlten Despoten herumkommandiert zu werden, während sie 24/7 das Heimchen am Herd spielen? :P

      Rückblickend muss ich sagen, dass mein Outing für mich, emotional gesehen, recht prekär ausgefallen ist, einfach weil ich große Angst davor hatte, wie es von meiner Umgebung aufgenommen wird (und man halt nicht, wie bereits gesagt, "anders" als die anderen sein will). Da hab ich ganz schön lange rumgedruckst, bis mich mein Bruder einfach irgendwann hinterrücks geoutet hat. Der war aber auch wirklich der Einzige, der damit ein wirkliches Problem hatte. Für meine Freunde und Eltern war meine sexuelle Orientierung nie ein großes Thema, wenn man von den klassischen Neugier-Fragen absieht, so à la "Wann hast du's gemerkt?" und "Wie läuft des eigtl. zwischen zwei Jungs?" usw - ich denke mir da heute nicht mehr viel dabei, wäre ich Vegetarier, würden mich die Leute über Vegetarismus ausfragen. Wäre ich Anhänger irgendeiner New Age-Bewegung, würden mich die Leute Löcher in den Bauch fragen über Spiritualität und Einhörner.

      Irgendwann bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass meine Sexualität im Alltagsleben eine völlig zweitrangige Bedeutung hat - soll heißen, ich muss mich nicht dadurch profilieren, ständig über Männerhintern zu reden (es gibt Leute, bei denen ist das anders :P), ich denke (im Gegensatz zu früher) auch nie großartig drüber nach, dass ich halt schwul bin. Ich meine, warum auch? Es ist halt einer von vielen Aspekten, die mich zu dem machen, der ich bin, aber keiner, der mich in irgendeiner Form extrem von allen anderen abgrenzt. Und so zu denken sollte doch eigentlich für mich und alle anderen der Normalfall sein.

      EDIT: Holla, ich merke gerade, dass ich meiner ganzen Argumentation durch die bloße Präsenz meiner schwer selbstprofilierend-schwulen Signatur widerspreche. Aber ich bitte euch, es ist WALLACE aus SCOTT PILGRIM! Wenn DER kein positiver Stereotyp ist, weiß ich auch nicht weiter. xD

      Let's get out of here while there's still time to walk. Running for your life is SO geeky.
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    • @Senf
      Ntürlich gibts diese und jene
      Natürlich sieht auch jeder Sexualität anders (nicht alle Männer finden Lesben geil oder oder oder oder)
      Ich hab mehr quasi allgemein gesprochen wie FoWo allgemein die These vom "Frauen wechseln ihre Sexualität" aussprach.
      Ich selbst könnte mir es niemals leisten, zu meiner bisexualität zu stehen, denn meine Familie verurteilt Bi- und Homosexualität scharf. Einige meiner Freunde sehen es locker, allerdings ekeln sie sich offen bei dem Gedanken an homosexuellen Sex zwischen homosexuellen Freunden während sie zeitgleich vollkommen gelassen über heterosexuellen Sex bei heterosexuellen Freunden sprechen.
      Ich bin also durchaus evtl. auch etwas subjektiv randgegangen.

      Und ich weiß recht genau, dass nicht alle Lesben die umwerfenden Pornoschönheiten sind, eine war mal Mitbewohnerin meines Vaters, eine klassische Tomboy-Dame.
      Es gibt halt nicht DEN Schwulen (ob jetzt Traum von Mann oder Tunte oder Frauenkleidträger oder Prossecosäufer) und nicht DIE Lesbe (grundsätzlich kurze Haare oder sinnliche Ertik oder Männerhasserin). Aber - obwohl unsere Gesellschaft offener wird - hängt im Gegensatz zum allgemeinen Frauen- und Männerbild immer noch das Lesben- und Schwulenbild bei vielen im Kopf.
      Ich mein, als ne Mitschülerin durch Nachspionieren rausfand, dass ich bi war, weigerten sich schlagartig acht Mädchen meines Jahrgangs, zeitgleich mit mir im Umkleideraum oder der Toilette zu sein aus Angst, ich würd ihnen anscheinend die Kleider vom Leib reissen während vier Kerle mich zeitgleich plötzlich anscheinend sexy fanden ôo
      Ist so ne "Krankheit" wie das viele Frauen von Männern denken, ALLE lieben Fußball abgöttisch und das viele Männer in ihren zukunftsvorstellungen fest einplanen, dass Frau (neben dem eigenen Job) den Haushalt schmeißt.
      Viele ändern sich, viele haben sich geändert, aber es ist halt noch immer diese Sache mit den Vorurteilen, die wir nicht wirklich loswerden.

      Deshalb, ich wollte damit sicherlich nicht behaupten, dass alle Homosexuellen in Deutschland ein traumatisches Leben führen. Ich mein, in meiner Uni sind gerade die Homosexuellen DIE führende Partei und wenn man die Mitglieder nicht kennt, erkennt man sie auch nicht als solche, perfekt intregriert und alles.
      Aber es ist halt dennoch so, dass gerade Männer meist stärker verurteilt werden als Frauen.
      Vor allem kenn ich das halt stark so, weil ich in einem Gebiet aufgewachsen bin, in dem viele ältere oder gut betuchte Leute leben, die natürlich ihre felsenfesten Ansichten vom Leben haben (hier würd meiner Mutter z.B. die Hölle heiß gemacht werden, wenn irgendeine Nachbarin mich mit ner Frau Händchen halten sähe).
      Ich weiß, es ist nicht überall so, aber ich unterstelle mal, dass es dennoch zum Großteil so ist (zumal nunmal die Rentner in Deutschland in der Überzahl sind und diese da mitunter am Stärksten neben Gleichaltrigen drauf rumhaken)
    • ich muss sagen, dass ich von manchen schon als schwul eingeschätzt werde Oo

      naja aber diejenigen, die es von mir behaupten machen es natürlich (wie sollte es schon anders sein?) hinter meinem rücken. naja wenn man es sonst nicht anders kann :p

      manchmal kommt man halt etwas feministischer rüber, aber schwul bin ich deshalb noch lange nicht.
    • Original von Neru

      manchmal kommt man halt etwas feministischer rüber, aber schwul bin ich deshalb noch lange nicht.


      Alleine, dass sowas schon gleichgesetzt wird... Waaah, manche Leute. T_T

      Ich kann nicht verstehen, dass Männer, die nicht dem traditionellen Genderbild entsprechen, gleich in die schwule Schublade gesteckt werden. Nicht jeder, der "tuntig" ist, ist schwul und nicht jeder der schwul ist ist "tuntig".

      Ich könnte jetzt wieder meine "Geschlechterrollen-sind-scheiße-Predigt" halten, aber die erspare ich euch heute...
    • Original von Neru
      manchmal kommt man halt etwas feministischer rüber, aber schwul bin ich deshalb noch lange nicht.

      Vor allem: Was hat Feminismus mit Homosexualiät zu tun? Oder geht's um das Feministinnen/Kampflesben-Klischee? oO
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    • Lethe – Der Name bedeutet Vergessen, Vergessenheit, auch im Sinne von Verborgenheit, zu altgriechisch λήθω lḗthō, deutsch ‚verborgen sein‘. Das griechische Wort für Wahrheit, ἀλήθεια alḗtheia, leitet sich von derselben Wurzel her und bedeutet eigentlich Unverborgenheit.

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hyrule Historia ()

    • Ah, na gut, ich dachte, er meint es so, wie er schrieb.

      Und, OT, aber...
      Original von Clemo
      Wobei das die durchaus diskussionswürdige Frage aufwerfen würde, ob Männer Feministen sein können...

      Um es mti Reinhard Mey zu sagen: "Ich bin Bruder einer Schwester, Mann einer Frau und Vater einer Tochter, wie kann ich nicht Feminist sein?"
      Wobei ich feminismus ja eher skeptisch gegenüber stehe. Aber das gehört hier nicht her. Ich wollte nur das Zitat anbringen. xD
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    • Also ich gebe ehrlich zu, ich habe keien Probleme mit jeder Art von Neigung. Jedem das seine ist da meine Dewise.
      Der eine Steht ebena uf Frauen, der andere wieder auf Männer. Und umgekehrt eben eine Frau auf eien andere oder einen Mann. Oder eben Beides.
      Ist im Grunde, wenn der Mensch eienm sympatisch ist doch völlig gleich.
      Es komtm auf den Menschen an...
      Sicher können Homosexuell veranlagte genau so mies manchmal oder nervig sein wie Heterosexuelle. Von daher...

      Ich bin da recht offen...
      Mein bruder ist seit 10 Jahren in einer Homosexuellen meine Schwester in einer Heterosexuellen Beziehung sogar mit Kind.
      Vorurteile sind bei mir daher völlig fehl am Platz. Deshalb, egal was ich sehe den Menschen und nicht nur die Ausrichtung ;D

      Und ich sags auch völlig offen hier; Ich bin Bi. Na und?
      Bin ich deshalb ein Schlechterer Mensch? Nein~
      Oder seht ihr das anders ôo

      Gegenüber meinem Vater binich da offen und rede auch darüber. Der kennt das ja von meinem Bruder. Also stört es ihn nicht. Er hat es sofort Akzeptiert als ich es ihm sagte. Auch mein Bruder fand es sogar süß. Aus meiner Familie die Einzigsten denen ich es bisher erzählt habe.
      Meine Mutter würde völlig ausrasten. Sie ist das Genaue Gegenteil wenn es wohlgemerkt um Weibliche Personen und die Bi Sexuallität oder Homosxualität geht. Unakzeptanz...in höchsten Maße.
      Und ich könnte es ihr solange ich hier eben wohne niemals erzählen.
      Von daher...
      Sie verhält sich was das anbelangt wirklich einfach nur...milde ausgedrück...
      Unterste Schublade...allerunterste~

      Es wissen nur ansonsten einige Freunde von mir. Die das eben locker nehmen oder selbst zu anderen Menschen eine Homosexuelle bis Bisexuelle Anziehung empfinden.
      Deswegen ist das recht einfach für mich.

      Ich sehe eben nach beiden Geschlechtern. Aber nur in etwas engeren Kreisen in denen ich Menschen begegne sehe cih eher auch nach dem gleichen Geschlecht. Was bedeutet, dass ich ncith sofort jeder Frau auf Hinterteil oder Oberweite schaue.

      Ich bin gegenwertig auch in einer Bezihung ja.
      "Forget the past.
      Do not torment yourself by looking back."


      "It's time for you to grow up. Don't cry anymore.
      because I don't cry anymore, and I lost everything."


      "In Order to become strong, you have to
      first realize your weaknesses."
    • Jeder soll Lieben wen er lieben will! Liebe ist was schönes und so bleibt es auch und es zählt nicht ob Mann oder Frau. Ich gebe selber zu: Ich weiß nicht was ich bin. Ich habe ne große Neigung zu anderen Mädchen aber in einer Beziehung bin ich nicht. Ich gib zu ich hab eine Freunding mit der ich zwar nicht zusammenbin aber die ich trotzdem mehr als freundschaftlich mag. Undzwar: Weil sie wie eine Schwester für mich ist. Aber wie ich schon sagte: Liebe wen du Lieben willst. Es muss keine Mann oder ein Frau sein!
      Senza fine

      Non m'importa della luna
      Non m'importa delle stelle
      Tu per me sei luna e stelle
      Tu per me sei sole e cielo
      Tu per me sei tutto quanto
      Tutto quanto io voglio avere