Rauru

    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      "Rache ist süß, Yuki! Und wird wie üblich KALT serviert!"

      Yuki öffnete ruckartig ihre Augen.
      Sie lag mit dem Rücken gerade auf dem Bett, das Gesicht zur Decke gerichtet.
      Langsam bewegte sie ihren Kopf zur Seite und erblickte ihre Mitbewohnerin. Sie bewegte sich nicht, lag ruhig auf ihrem Bett, was darauf schließen konnte, das Hei in dieser Nacht keinen ruhigen Schlaf hatte. Wie sollte sie auch? Vor nicht mehr als 12 Stunden musste sie eine traurige Wahrheit erfahren.
      Yuki drehte ihren Kopf auf die andere Seite und merkte vor ihr die kalte Wand. Da schloss sie langsam ihre Augen und drei ihr bekannte Erinnerungen fielen ihr ein.

      Die erste Erinnerung war ein Tag des Abschieds.
      Die 10-jährige Yuki stand vor ihrem großen Vater, der mit einem großen Sack auf dem Rücken vor ihr stand und sie mit einem leichten Lächeln ansah.
      "Aber wieso darf ich nicht mitkommen, Papa?", fragte die Kleine traurig.
      "Mein kleiner Schatz. Du kannst nicht mit. Es wäre viel zu gefährlich."
      "Aber Papa, ich --"
      "Hör mir zu!", sagte Masaru Ito und kniete langsam vor Yuki nieder.
      "Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Du bist mein kleiner Schatz und ich liebe dich. Dein Wunsch ist es, so zu werden, wie deine Mutter."
      Die kleine Yuki nickte ihrem Vater zu.
      "Dann musst du deinen Wunsch auch erfüllen und das kannst du nur, wenn du hier bleibst."


      Die zweite Erinnerung war ein Tag des Wiedersehens.
      Die 12-jährige Yuki aß gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrem Professor und ihrem guten Freund Shou zu Abend in ihrem Haus. Da sah Yuki einen kurzen Moment aus dem Fenster und erblickte eine ihr bekannte Person. Es war ihr Vater, den sie seit 2 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie konnte zuerst ihren Augen nicht trauen, doch als sie sich ganz sicher war, dass ihr Vater langsam zur Eingangstür näher kam, schrie sie auf: "Papa!"
      Ihre Mutter sah verdutzt aus dem Fenster, Shou, mit vollem Mund und die Stäbchen voll Reis, blickte Yuki mit großen Augen an. Und ihr Professor legte langsam den Löffel seiner Suppe rechts neben den Teller nieder. Sie stand blitzschnell auf, rannte aus dem Haus und begrüßte ihren Vater mit einer festen Umarmung. Als er die heran laufende Tochter sah, ließ er alle Sachen niederfallen und umarmte sie ebenfalls. Ohne Worte. Yukis Mutter ging langsam auf ihren Mann zu, Yuki ließ ihren Vater los, ging einige Schritte zurück, starrend auf das strahlende Gesicht von Masaru, zurück zu Shou.
      Der Professor stand bei der Tür und freute sich für alle. Als die Umarmung zwischen Shina und Masaru zu Ende war, folgte noch eine Art Kuss.
      "Igitt!", rief Shou.
      "Ach, das machen meine Eltern immer, wenn sie sich sehen", erwiderte Yuki.


      Die dritte Erinnerung war ein Tag der Trauer.
      Die 13-jährige Yuki saß gemütlich in ihrem Zimmer auf ihrem Stuhl und las einen Artikel über eine seltene Pflanze, die Leben retten könnte. Da hörte sie den Gong der Scheibe an ihrem Eingang. Yuki blickte auf ihre Tür. Zuerst wollte sie nicht aufstehen, da sie sich fast in den Bericht vertieft hatte, doch sie tat es, aber langsam. Dann öffnete sie die Tür und ging zur Treppe. Unten stand ihre Mutter und an der Türschwelle ein junger Mann.
      Sie ging sehr leise zwei Stufen hinunter, um die beiden besser zu verstehen.
      "Shina Ito?"
      "Ja, das bin ich. Was kann ich für Euch tun."
      "Ich habe eine schlechte Nachricht zu verkünden."
      Yukis Mutter war weder schockiert, noch zeigte sie in diesem Moment irgendwelche Gefühle oder Ausdrücke.
      "Die wäre?", folgte ernst.
      "Ihr Mann, Masaru Ito, kam in einer letzten Schlacht ums Leben."
      Yuki sah ihre Mutter stumm da stehen und sie konnte sich in diesem Moment das Gesicht ihrer Mutter gut vorstellen. Sie selbst konnte es nicht glauben, wusste nicht, welche Gefühle sie empfinden sollte.
      "Er wollte, dass ihr diese Gegenstände bekommt.", fügte der Mann hinzu und übergab Shina ein Pergament und den Dolch des weißen Keaton. Shina drückte beide Gegenständen fest an ihre Brust und schloss ihre Augen, was Yuki nicht erkennen konnte.
      "Es tut mir Leid."


      Da öffnete Yuki wieder ihre Augen und wieder sah sie nur die Wand vor ihr. Da sie sowieso nicht mehr schlafen konnte, saß sie sich auf und holte ihr Tagebuch heraus. Es war ihr sehr wichtig, auch ihre schlimmen Ereignisse zu verfassen. Sie würde solange schreiben, bis Hei aufwachen würde.
    • NPC: Hei Yaoshi [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      Die ganze Nacht lang wälzte Hei Yaoshi sich im Bett herum; sie schlief, durchaus, aber nicht gerade friedlich. Stattdessen plagten sie schlimme Träume, nicht über das, was sie gehört hatte, nicht über Huang Yuan oder irgendetwas, das mit ihm zu tun hatte, sondern viel mehr überkam sie ein namenloses Grauen und im Anbruch der Morgendämmerung fuhr sie schließlich mit einem Mal aus dem Schlaf, setzte sich kerzengerade im Bett auf und schaute sich gehetzt um.
      Augenblicklich wurde ihr klar, wo sie war. Nicht in einem kalten, schwarzen Nichts, sondern zu Hause. Zu Hause an der Universität. Zu hören war zu dieser frühen Stunde noch nichts, bis auf das leise Kratzen einer Feder auf Papier; als Hei Yaoshi den Kopf drehte, sah sie, dass Yuki gerade scheinbar hochkonzentriert dabei war, etwas zu Papier zu bringen.
      "G...guten Morgen.", grüßte sie unsicher.
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      Alle guten Dinge sind nunmal 3. Der dritte Tag wird wohl dann anders, als die anderen. Das hoffe ich mal.

      Yuki wollte noch einen letztes Satz schreiben, da bemerkte sie, wie sich Hei Yaoshi plötzlich aufsaß. Sie bekam innerlich einen kleinen Schreck, sah aber nicht hinüber sondern legte ihre Feder noch einmal an. Allerdings konnte sie nichts mehr schreiben. Ihr lag das Wohlergehen ihrer Zimmerpartnerin mehr am Herzen, als ihr Tagebuch.
      Langsam und behutsam schloss sie ihr Buch, legte ihre Feder nieder und drehte ihren Körper zu Hei.
      "Guten Morgen.", grüßte Yuki freundlich.
      Und auch wenn sie die Antwort ahnen konnte, musste sie trotzdem fragen: "Wie fühlst du dich?" Es klang so, als wäre Hei ihre Patientin. Aber sie musste nunmal den von ihr angerichteten Schaden wieder gut machen. Also musste sie langsam erfragen, wie Hei's körperlicher und seelischer Zustand war.
      Ihr war klar, dass es Hei schlecht ging. Das konnte man deutlich sehen. Also würde Hei sagen, es ginge ihr gut, dann wäre das eine glatte Lüge.
      Vielleicht konnte Yuki nun beweisen, dass sie eine Füchsin war, die wirklich helfen kann. Wenn auch nur im kleinen Ausmaß.
    • NPC: Hei Yaoshi [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      "Hm...", murmelte Hei Yaoshi undeutlich und rieb sich ihre rot unterlaufenen, geschwollenen Augen. Die Müdigkeit wollte kein Ende nehmen und obwohl sie gerade erst aufgewacht war, wäre sie am liebsten gleich wieder eingeschlafen, am liebsten gleich für ein paar Tage.
      "Mir geht's gut.", sagte sie dann mit schwacher Stimme und diese Lüge kam ihr ohne Weiteres über die Lippen.
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      Yuki gefiel die Antwort ganz und gar nicht.
      Nicht, dass sie es hasste, angelogen zu werden, ihr machte nur Hei's Zustand Sorgen.
      Statt aber sinnlos eine Diskussion darüber anzufangen, ob sie nun gelogen hatte oder nicht, tischte sie eher eine bizarre Tatsache auf, um Hei ein wenig zum Nachdenken zu bringen:
      "Hast du gewusst, das Übermüdigkeit zur Schwächung des Immunsystem führen kann?"
      Yuki lächelte kurz. "Das nur so am Rande, wenn dir das etwas sagt."
      Sie hoffte, das Hei vielleicht doch etwas sagen würde.
    • NPC: Hei Yaoshi [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      Hei Yaoshi hob den Kopf und sah Yuki an, erstaunt ob des plötzlichen Themenwechsels.
      "Wirklich?", fragte sie so freundlich es ihr möglich war nach. Sie brachte sogar ein halbes Lächeln zustande. "Ich verstehe mich leider nicht gut auf solche Dinge. Aber ja... es scheint mir logisch."
      Sie wusste selbst nicht, warum sie plötzlich eine gewisse Redelust gepackt hatte. "Ich könnte dir niemals erklären, warum das so ist, aber es stimmt; wenn man ständig arbeitet und niemals schläft, fühlt man sich krank. Nicht nur das; man wird wohl auch leichter krank. Richtig?"
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      "Genau so ist es.", sagte Yuki etwas erstaunt. Sie wusste nicht, dass Hei doch eine Ahnung hatte, was sie da vorhin faselte.
      Als sie Hei's müden Blick sah, wurde ihr aber ganz unwohl.
      Wie konnte sie Hei jetzt nur überzeugen, dass sie im Bett bleiben sollte?
      Da erinnerte sie sich plötzlich an ihre Fehler und an die Ursache dieser Fehler. Es war ebenfalls die Müdigkeit. Auch wenn sie in dieser Nacht wieder keinen ruhigen Schlaf finden konnte, als Ärztin was sie es gewöhnt, deshalb betraf sie die Müdigkeit nicht so stark, wie Hei.
      "Als Ärztin in Ausbildung und gute Zimmerpartnerin würde ich dir raten, heute länger im Bett zu bleiben. Wenn man müde ist, macht man unglaublich schreckliche Fehler. Die Konzentration sinkt, man nickt oft ein, man fühlt sich einfach schlecht. Und im schlimmsten Fall kann man sich eine Krankheit einfangen, und das könnte lebensgefährlich werden. Ob du es glaubst oder nicht. Auch wenn du meinst, du bist nur jetzt müde, wenn du jetzt da raus gehst und lernst und dich stark konzentrieren musst, wirst du die Müdigkeit quasi nicht so schnell wieder los."
      Da stand Yuki kurz auf und öffnete das Fenster, um wieder frische Luft in das Zimmer zu lassen. Es war unglaublich kalt draußen, ein Kribbeln durchzog ihren Körper kurz. Sie atmete einmal tief ein und aus, um sich innerlich ein wenig zu beruhigen. Hei würde schon keine Dummheiten machen, dachte sie sich. Sie musste es ihr nur gut genug erklären. Nach dem tiefen Atemzug saß sie sich wieder aufs Bett und sah Hei in ihre geröteten Augen.
      "Du musst auch nicht einschlafen. Das Liegen und geschlossene Augen helfen auch schon, den Körper zur Ruhe zu helfen.
      Wenn du jetzt aufstehst, wirst du merken, dass dir schwindlig wird und du kaum deine Füße durch die glasigen Augen sehen kannst.
      Es wäre also besser für dich, jetzt noch ein wenig zu ruhen. Oder gleich für den ganzen Tag im Bett zu bleiben."
      Eigentlich war das alles, was Yuki ihr sagen wollte. Aber da Hei wahrscheinlich eine Vorlesung hatte, musste sie diese Hürde auch noch umgehen.
      "Als gute Partnerin würde ich dich auch bei deinem Professor entschuldigen und ihn über deinen Zustand aufklären."
    • NPC: Hei Yaoshi [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Morgendämmerung


      Sie hörte Yukis Worten aufmerksam zu, war aber zu erschöpft, um sich selbst zu fragen, worauf Yuki eigentlich hinaus wollte; bis Yuki ihr vorsichtig beizubringen versuchte, dass sie im Bett bleiben sollte.
      "Ich bin nicht so müde.", erwiderte sie sofort mit leiser Stimme.
      Sie dachte kurz nach. "Ich habe keine Vorlesung heute, aber ich muss an meinem Projekt weiterarbeiten."
      Das entsprach der Wahrheit. Sie hatte diesbezüglich einen ziemlich straffen Zeitplan und konnte es sich nicht leisten, einen Tag auszuruhen.
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Früher Morgen


      Yuki hatte alles getan, was in ihrer Macht stand, Hei davon abzuhalten, sich zu sehr anzustrengen.
      "Gut, ich vertrau dir, dass du fit genug bist, an diesem Projekt zu arbeiten. Solltest du aber etwas brauchen, kannst du mich immer fragen."
      Da richtete sich Yuki für den Tag ein wenig her und überlegte sich, was sie heute alles zu tun hatte.
      Am besten war es eine Liste zu führen. Sie packte also ihr Tagebuch aus und schlug dieses auf der letzten Seite auf. Da schrieb sie sich alles zusammen.
      Das Wichtigste war heute, ihre Kette von Maji zurückzuholen. Immerhin war es ein Familienerbstück. Zweitens sollte sie sich einige Bücher anschaffen. Das kleine Handbuch über hylianische und keatonische Medizin würde ihr nicht alle Informationen geben. Sie wusste dies aber nicht genau, da sie im Buch erst auf Seite 10 war.
      Da ihre Vorlesung schon gestern war, hatte sie heute genug Zeit, nach den Aufgaben sich ein wenig zu entspannen. Der dritte Tag sollte also ein recht angenehmer werden.
      Was Yuki interessierte, war das Projekt von Hei. Auch wenn sie ihre Partnerin nicht zu sehr nerven wollte, sie musste einfach fragen.
      "An was arbeitest du eigentlich, wenn ich fragen darf?"
    • NPC: Hei Yaoshi [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Früher Morgen


      Als Yuki auf das Projekt zu sprechen kam, blühte Hei Yaoshi merklich ein wenig auf. Der alte Glanz kehrte zumindest teilweise in ihre Augen zurück und ihre Stimme war nun immerhin etwas mehr als ein leises Wispern, als sie zu erzählen begann.
      "Ich arbeite seit einiger Zeit daran und werde auch noch eine ganze Weile damit beschäftigt sein. Ich würde es nicht Lebenswerk nennen, denn... was, wenn es dann fertig ist? Was sollte ich mit meinem Leben dann noch anfangen?"
      Als sie merkte, dass sie ins Schwafeln geriet, hörte sie sofort auf damit.
      "Es ist eine Art Skulptur.", erklärte sie. "Ziemlich groß und aufwändig zu gestalten; ich möchte nämlich nicht einfach nur etwas basteln oder etwas Bildhauerei betreiben; ich möchte verschiedenste Künste miteinander kombinieren. Noch weiß ich nicht, ob es mir gelingen kann, aber ich denke schon."
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Früher Morgen


      Yuki war fasziniert über die Worte, die Hei sprach.
      Sie hätten beinahe einen Ehrenplatz in ihrem Tagebuch verdient, so schön hat sie ihr Projekt beschrieben.
      Außerdem merkte Yuki, dass es Hei ein wenig besser ging.
      Sie war zwar sicherlich noch müde, aber durch Aufmunterung müsste Hei den heutigen Tag wohl auch überstehen. Außerdem glaubte Yuki immer noch, dass an ihrem dritten Tag nichts Schlimmes passieren würde. Alle guten Dinge sind 3. Diesen Spruch behielt sie sich immer im Kopf.
      "Ich bin mir sicher, dass du das schaffen wirst. Aber selbst wenn es ein Lebenswerk wäre, könntest du immer noch ein zweites anfangen. Dann hast du zwei Lebenswerke und zwei sind bekanntlich besser als eines."
      Yuki lachte kurz. Was sie da eben gesagt hatte, war komplett schräg.
      Es klang beinahe schon so dumm, als hätte ein Gorone diese Worte ausgesprochen.
      "Vergiss, was ich jetzt als letztes gesagt habe. Selbst wenn es ein Lebenswerk wäre und du es dann beendet hast, gäbe es noch so viele Dinge im Leben, die man machen könnte. Dein Leben wird dadurch nicht schlechter oder sinnloser. Das wollte ich eigentlich sagen."
    • NPC: Hei Yaoshi [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt, Zimmer 393
      Früher Morgen


      "Da hast du Recht.", meinte Hei Yaoshi mit dem Anflug eines scheuen Lächelns. "Je mehr Lebenswerke, desto besser."
      Sie stand auf und streckte sich. "Also gut... ich sollte besser anfangen, sonst wird das heute gar nichts mehr. Ich mach mich dann mal auf den Weg in die Werkstatt."
      Nachdem sie sich vor Yuki verbeugt hatte, trat sie zur Tür und zögerte noch; sie hätte Yuki gern noch mitgeteilt, wie dankbar sie für ihren Zuspruch war, doch sie fand die richtigen Worte nicht. Noch nicht.
      "Ich wünsche dir einen erfolgreichen Tag!", sagte sie also stattdessen und brachte erneut ein kleines Lächeln zustande.
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - Schlaftrakt
      Früher Morgen


      Yuki wünschte Hei ebenfalls einen schönen Tag und als diese dann den Raum verließ, atmete Yuki noch einmal tief durch.
      "Es wird heute schon nichts passieren.", flüsterte sie.
      Sie gab sich einen kleinen Ruck, schloss das Fenster und verließ einige Minuten nach Hei das Zimmer mit all ihren Sachen.
      Das erste, was sie tun musste, war die Kette von Maji wieder zu bekommen, aber wie sollte sie ihn nur finden?
      Als sie draußen im Campus war, saß sie sich auf eine Bank und starrte in den Morgenhimmel. Einige Wolken durchstreiften das Himmelszelt und Yuki überlegte stark, wo Maji jetzt sein könnte.
      War er im Hauptgebäude, oder irgendwo im Campus oder noch im Bett?
      Viel los war an diesem Morgen noch nicht. Es hätte aber jeden Moment einen Ansturm von Studenten geben können. Solange genoss Yuki noch die Ruhe.
    • NPC: Raschelblatt [Deku]
      Universität - Schlaftrakt
      Früher Morgen


      "iiiiiihihihihihi." Kichernd lief der kleine Deku den Weg entlang, ohne wirklich vor sich zu schauen; im Laufen drehte er sich immer wieder nach hinten um, um zu überprüfen, ob er noch verfolgt wurde. Seine kleinen Beine machten leise klickende Geräusche auf dem Steinweg und er lief so schnell, dass er beinahe hingefallen wäre.
      Da er nicht aufpasste, prallte er plötzlich gegen ein Hindernis; er landete auf seinem Hinterteil und wusste im ersten Moment nicht wirklich, was gerade passiert war. Immerhin hatte er seinen Verfolger abgehängt, das war schon mal etwas wert.
      Benommen sah er sich um und stellte fest, dass er gegen die Beine einer Person geprallt war, die auf einer Bank saß.
      "Oh, Entschuldigung.", zwitscherte der Deku und sah schuldbewusst auf seine kleinen Hände.
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - In der Nähe vom Schlaftrakt
      Früher Morgen


      Yuki starrte gedankenverloren Löcher in die Luft, als sie plötzlich
      einen Stoß an ihrem Bein spürte.
      Sie erschreckte sich und blickte sofort auf den Boden, da erblickte sie einen kleinen Deku.
      Da sie zuvor noch nie so einen gesehen hatte, war sie ganz erstaunt. Sie hatte nur davon einmal gehört, aber noch nie einen zu Gesicht bekommen. Wie sollte sie auch? In Keatos laufen ja normalerweise keine rum.
      Sie fand ihn richtig süß, so wie er da stand. Damit sie ihm nicht allzu groß vorkam, stand sie auf und kniete vor ihm.
      "Alles in Ordnung mit dir? Hat es weh getan?", fragte sie ganz nett, um ihm keine Angst zu machen.
    • NPC: Raschelblatt [Deku]
      Universität - In der Nähe vom Schlaftrakt
      Früher Morgen


      "Häh?", entfuhr es Raschelblatt. Diese Situation war nicht Teil seiner Erziehung gewesen und er wusste nicht, was er jetzt tun sollte; man hatte ihm eingebläut, immer höflich und freundlich zu sein, hatte ihm aber zugleich auch beigebracht, dass andere Leute es in der Regel nicht waren.
      Wenn man jemanden verletzt oder belästigt, muss man sich entschuldigen, Raschelblatt.
      Diese Worte klangen ihm noch immer im Kopf nach.
      Stell dich darauf ein, dass du trotzdem angebrüllt und getreten wirst, vor allem von größeren Leuten.
      Aber diese Person war anders. Sie fragte ihn, ob alles in Ordnung war. Dabei hatte er sie doch angerempelt. Er war verwirrt; niemand hatte ihm beigebracht, auf so etwas zu reagieren.
      Jetzt fiel ihm auf, dass er Häh gesagt hatte; das sollte man ja eigentlich auch vermeiden.
      "Entschuldigung, ich meinte: Wie bitte?", korrigierte er sich also und besah sich die Person näher, die nun vor ihm kniete.
      Er hatte zwar noch nie einen Keaton gesehen, wusste aber trotzdem, dass es einer war, denn das hatte er gelernt.
      "Hallo, Frau Keaton.", grüßte er also freundlich. "Mir geht es wunderbar, und Euch?"
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - In der Nähe vom Schlaftrakt
      Früher Morgen


      Yuki war ein klein wenig verwirrt über die Antwort, die der Deku gab. Verstand er ihre Frage etwa als Frage, die man in einer Begrüßung stellte? Eigentlich wollte Yuki doch wissen, ob er sich nichts getan hatte bei seinem harten Aufprall auf ihre Beine. Hatte er sich etwa so fest gestoßen, dass er keine klare Antwort auf ihre Frage geben konnte und somit nicht mehr den Unterschied zwischen den Fragen fassen konnte, oder meinte er die Frage so, wie er sie stellte, ernst?
      Yuki wusste zuerst nicht, wie sie darauf reagieren sollte.
      Sollte sie ihre Frage noch einmal klar wiederholen oder sollte sie auf seine Frage eine klare Antwort geben?
      Sie entschied sich, nach ein paar Sekunden, beides zu tun.
      "Ehm... Hallo.
      Nenn mich Yuki.", grüßte sie freundlich zurück.
      "Und mir geht es gut, Danke.
      Eigentlich wollte ich wissen, ob du dich nicht verletzt hast. Ich meine, der Aufprall war jetzt schon heftig."
    • NPC: Raschelblatt [Deku]
      Universität - In der Nähe vom Schlaftrakt
      Früher Morgen


      "Ach so, nö, mein Schädel ist hart.", erwiderte der kleine Deku strahlend, doch kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da merkte er, dass das schon wieder falsch gewesen war.
      "Ich meinte, ich verletze mich nicht so leicht, keine Sorge.", korrigierte er sich selbst. "Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Raschelblatt."
    • Yuki Ito, Klare Nacht [Keaton]
      Universität - In der Nähe vom Schlaftrakt
      Früher Morgen


      Yuki freute sich sehr, sie war gleichzeitig erleichtert darüber, das ihm nichts weiter passiert war.
      "Dieser Deku ist sehr höflich. Er nimmt es genau."
      "Freut mich ebenso, Euch kennenzulernen.
      Ich bin froh, dass Euch nichts weiteres passiert ist. Aber sagt mal, wieso seid Ihr eigentlich auf meine Beine gestoßen? Der Aufprall fühlte sich so an, als wäret Ihr auf mich zugelaufen und hättet nicht gebremst?"
      Und dann musste Yuki noch etwas hinzufügen.
      "Ach. Du musst nicht unbedingt so höflich sein. Es reicht auch, wenn du mich mit "Du" anredest.", erklärte sie und fügte ein Lächeln hinzu.
    • NPC: Raschelblatt [Deku]
      Universität - In der Nähe vom Schlaftrakt
      Früher Morgen


      Eine Hand vorm Mund, stand der Deku eine Weile lang nur da und schien nachzudenken. Alles lief ganz anders als in seinen Lektionen. Er konnte doch eine fremde Person nicht einfach duzen? Aber sie forderte ihn ja schließlich dazu auf, dann war es doch in Ordnung... oder? Er war ganz durcheinander.
      Also konzentrierte er sich zuerst auf die andere Frage. "Ja, ich bin weggelaufen.", sagte er vergnügt. "Noch mal Entschuldigung, ich bin nicht mit Absicht gegen Eure... deine Beine geprallt. Aber ich musste ja fliehen, denn ein wütender Herr verfolgt mich, und er hat mir gedroht, meine Blätter auszureißen, wenn er mich erwischt. Und das würde ziemlich wehtun und das mag ich nicht so gerne."