Versuchskaninchen werden

    • Versuchskaninchen werden

      In einer Zeit, in der man selbst seine eigene Marke ist, die man stets zu optimieren, herauszuarbeiten und natürlich effizienter zu machen versucht, muss der eigene Körper oft herhalten, um den seltsamsten Versuchen als Objekt zu dienen. Ob andere Ernährungsumstellung oder neuer Schlafrhythmus - gerade das Internet kolportiert hunderte, teils abtruseste, Philosophien, die die Jünger der jeweiligen Bewegung als einzig richtige Variante erkannt zu haben glauben.
      Ziel der Verbesserungsbestrebungen ist meist die sog. Selbstfindung (ein absurderweise standardisierter Topos, obwohl es um Individualität geht), aber auch eine generelle Ausdehnung der Lebensqualität im Sinne eines anders-lebens: Man möchte mehr Zeit gewinnen, natürlicher Leben, im Beruf weiter kommen meistens aber ganz einfach "mehr aus sich machen".

      Mich würde nun interessieren, ob ihr schon einmal einen Selbstversuch gestartet habt, bei dem ihr euch potenzielle Verbesserungen durch eine große, ungewohnte Umstellung erhofft habt. Bevorzugt würden mich Versuche interessieren, die eine wirklich große, schwerwiegende Veränderung mit sich gebracht haben. Würdet ihr gerne einen Selbstversuch wagen?
      Erfahrungen, Meinungen, Skandale!

      Gängige Versuche, die man beispielsweise gelten lassen könnte, wären:
      • Uberman-Schlaf-Routine
        Polyphasischer Schlaf, anstatt nur eines langen Schlafes, wie er üblich ist.
      • Selbstversorgung
        Selbsterklärend - alle Lebensmittel die man konsumiert, selbst erzeugen.
      • No-Shampoo no-Deo no-Soap
        "Unnatürliche" Hygieneartikel wie Shampo, Deo und Duschgels nicht mehr verwenden. Ausschließlich Wasser. Boo-ya. ;)
      • Complaint-free-world
        21 Tage am Stück aukommen, ohne sich zu beklagen, sonst von vorne beginnen - ein Armband hilft dabei.
      • Don't break the chain
        Täglich ein gewisses Quantum einer bestimmten Arbeit machen. Immer.
      • Bierdiät oder andere merkwürdige Ernährungsumstellungen
        Kein anderes Lebensmittel als Bier zugelassen - dafür 8 am Tag.


      Ich persönlich habe bereits alle der oben stehenden Dinge ausprobiert und das mit mehr oder weniger Erfolg - Selbstversuche können ja in wahren Katastrophen enden (Bierdiät!! ;)). Großartig fände ich natürlich, gemeinsam einen Selbstversuch durchzuführen - und die Ergebnisse im Board festzuhalten.
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel
    • RE: Versuchskaninchen werden

      Bei sowas muss ich immer an Woyzeck denken mit seiner Erbsendiät.

      Ich selber habe schon mal darüber nachgedacht, eine Zeit lang vegetarisch zu leben (also circa einen Monat), aber das wohl erst, wenn ich meine eigene Wohnung habe.

      Ansonsten würde mir nichts diesbezüglich einfallen


      Original von Titania
      [*] Selbstversorgung
      Selbsterklärend - alle Lebensmittel die man konsumiert, selbst erzeugen.


      dafuq did i just read
    • RE: Versuchskaninchen werden

      Original von Titania
      [*]Don't break the chain
      Täglich ein gewisses Quantum einer bestimmten Arbeit machen. Immer.

      was genau meinst du damit? Zum beispiel jeden tag weiter an Artworks arbeiten oder so?
      Wenn letzteres der fall ist, würde ich mich für einen dont break the chain versuch mit artworkmalerei bereitstellen.
      "I believe in a universe that doesn't care and people who do."
    • Von den Oben genannten hab ich noch nichts ausprobiert
      Aber das mit dem Beklagen würd ich gerne mal ausprobieren xD

      Was ich aber regelmäßig mache um schneller einzuschlafen: Rückwärrts zählen!
      Ich beginne bei 100 und zähle langsam mit jedem Atemzug runter.
      Theoretisch soll man nach ein paar Tagen dann mit 80 beginnen und später dann mit 50 bis man nurnoch von 10 runterzählen muss.
      So weit hab ichs aber nie durchgezogen, weil ich nicht exakt jeden Abend runterzähle.
      Mittlerweile schaff ichs aber teilweise schon, innerhalb von 20 Nummern einzuschlafen :)

      Diese Uberman-Methode kann ich mir nicht als gesund vorstellen. Soweit ich gehört habe, soll man alle paar Stunden 20 Minuten schlafen. In den 20 Minuten kommt man dann doch garnicht zur Traumphase. Wie soll man dann erlebtes Verarbeiten?
    • Original von HeyDay
      Diese Uberman-Methode kann ich mir nicht als gesund vorstellen. Soweit ich gehört habe, soll man alle paar Stunden 20 Minuten schlafen. In den 20 Minuten kommt man dann doch garnicht zur Traumphase. Wie soll man dann erlebtes Verarbeiten?


      Der Trick ist, dass du netto in der Nacht von 8 Stunden Schlaf 120 Minuten Traumphase (REM-Phase) hast. Bei Uberman hältst du 6 Nickerchen à 20 Minuten.
      Das heißt, du haust nicht die Traumphase raus, sondern das Intro und das Outro gewissermaßen, also die Nicht-REM-Phasen, weil die (angeblich) nichts zur Erholung beitragen.

      Das Ding find ich auch am spannendsten. Würde gern mal einen Erfahrungsbericht von jemandem hören, der es richtig angegangen ist, also mit stufenweiser Absenkung über Monate hinweg, etc.

      Titania, hast du den gemacht und kannst davon erzählen?
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?
    • Dazu hab ich gelesen, dass man sich zwar genau so "wach" fühlen kann, aber laut Versuchen ist man trotzdem nicht so leistungsfähig, wie wenn man normal schlafen würde. Und wenn man ein Mal sein Nickerchen verpasst, wars das auch.

      Ich habe mal probiert, so lange wach zu bleiben, bis ich Halluzinationen bekomme. Nach 65(?) Stunden bin ich schlafen gegangen, aber dann nicht mehr aus Müdigkeit, sondern aus Angst, ich könnte mir dauerhaften Schaden zufügen (was nicht passieren kann, oder?). Jedenfalls ist nichts besonderes passiert, außer dass ich nach 6 Stunden aufgewacht bin und hellwach war, zu meiner Überraschung.

      Selbstversorgung, ein wenig. Meine Oma baut vieles selber an (Kartoffeln, Gemüse, Beeren) und hält Hühner. Was sie nicht hat, kann sie tauschen, z.B. versorgt sie, soweit ich weiß, die Nachbarskühe mit Heu und bekommt dafür Milch. Mehl kann man auch selbst herstellen, ist aber mühsam. Also ja, geht so. Schmeckt aber alles wunderbar und es ist einfach was anderes, mal schnell in den Garten zu gehen und sich was zu pflücken, wenn man Hunger hat.

      Auch habe ich eine Zeit lang, als ich während der Bundswehr nichts außerhalb der Dienstzeit zu tun hatte, versucht, jeden Tag eine Stunde lang sinnvoll zu verbringen. Da habe ich versucht, diese blöden Kana auswendig zu lernen, aber irgendwann war es doch zu ermüdend, um 6 Abends heimzukommen, Sport zu machen und dann auch noch eine Stunde zu lernen, wenn man am nächsten Tag schon wieder um 5 aufstehen muss, um rechtzeitig in der Kaserne zu sein.

      Bierdiät klingt interessant. :D

      Nachtrag:
      Ich habe auch versucht, mir "reality checks" beizubringen, zwecks luzidem Träumen. Aber gottverdammt, ich vergesse es ständig und irgendwann habe ich keine Lust mehr; träume eh fast nie. Finger zählen, Uhrzeit, Lichtschalter, ...
    • Bei der Uberman-Schlafroutine habe ich mal den ersten Schritt ausprobiert. War nicht viel Umstellung einfach ein 20-Minütiges Nickerchen in den Tagesverlauf einzubauen.
      Hab dann aber nach ein paar Tagen wieder aufgehört, weil ich es nicht geschafft hab, einfach mal ein 20-Minütiges Nickerchen zu halten.
      Das Problem ist einfach der Wecker. Ich konnte mir keinen auf "20 Minuten später" stellen, weil ich oft allein ne halbe Stunde gebraucht hab zum einschlafen und wenn ich keinen stelle, bleibt es nie und nimmer bei 20 Minuten :D
      Aber es ist auf jeden Fall möglich während eines so kurzen Schlafes in die Traumphase zu kommen und sie abzuschließen. Das ist mir schon öfter während eines halbstündigen Schlafes gelungen ^^

      Und wo wir schon bei dem Thema sind. Luzides Träumen zu erlernen habe ich auch schon einige Male probiert. Allerdings recht erfolglos. Meistens, wenn ich merke, dass ich träume, wache ich einfach direkt auf.
      Bei einem Versuch mit der WILD-Methode habe ich es mal zu einem mäßigen Erfolg geschafft, aber wirklich luzid war der Traum auch nicht.

      Ich hab so Sachen nicht drauf, glaube ich :D
    • Original von Omen

      Der Trick ist, dass du netto in der Nacht von 8 Stunden Schlaf 120 Minuten Traumphase (REM-Phase) hast. Bei Uberman hältst du 6 Nickerchen à 20 Minuten.
      Das heißt, du haust nicht die Traumphase raus, sondern das Intro und das Outro gewissermaßen, also die Nicht-REM-Phasen, weil die (angeblich) nichts zur Erholung beitragen.


      Das musst du mir genauer erklären xD Wie schafft man es direkt vom wachen Zustsand in die Traumphase zu kommen?
      Ich stells mir grade so vor, dass man einfach durch den existenten Schlaf- und insbesondere Traummangel vom Körper regelrecht dazu gezwungen wird, die REM-Phase nachzuholen damit Schäden verhindert werden, zumindes psychisch und die physische Erholung wird dann einfach erstmal ausgelassen.
    • Na ja... also so richtig große Umstellungen hab ich wohl nicht gemacht, letztes Jahr habe ich aber ca. 50 Tage kein Nutella zu mir genommen :ugly: Für mich als Nutella-Junkie war das ganz schön schwierig ^^.

      Jetzt zur Fastenzeit habe ich komplett auf Alkohol & Fleisch verzichtet. Auf Alkohol zu verzichten hat mir überhaupt nichts ausgemacht, bei Fleisch war das schon schwieriger... Auf jeden Fall hat mir das was über meine Willensstärke verraten und dass ich auch ohne Fleisch überleben könnte^^
    • Ich habe mal 5 Tage durchgehend nicht geschlafen, aus Interesse, was daraus resultiert.
      War aber recht unspektakulär, ich bin am Ende dauernd eingenickt und mein "anschließend ausschlafen" dauerte 20 Stunden, sonst nichts ôo

      Ansonsten hatte ich (weniger zu Testzwecken, sondern eher, weil ich musste) mich zwei Wochen lang nur von einer gesalzenen Kartoffel, zwei Drops Traubenzucker und zwei Flaschen Wasser am Tag ernährt. Ich habs überlebt, ich habe sogar gut Sport machen können trotz Unterernährung, habe 10 Kilo in zwei Wochen abgenommen und...meinen Anästhisisten einen Schock versetzt dank meiner Blutwerte.

      Davon ab bin ich aber meist recht gut zu meinem Körper. Ich teste lieber Andere als mich selbst xD
    • Complaint-free-wolrd klingt ja witzig, nur frage ich mich, in welchem Maße die Dinge schon als "Klage" zählen. Reicht ein einfaches "och nö, meine Milch ist alle", um wieder von vorn beginnen zu müssen, oder muss es erst richtiges Gemecker sein? xD

      Stelle mir das aber ehrlich gesagt irgendwo ein wenig ungesund vor, wenn man Kritiken oder Beschwerden ständig runterschluckt statt sie nach außen zu tragen. Heißt es nicht, wer in Berufen arbeitet, in denen stets gelächelt werden muss (im Einzelhandel, berühmte Schauspieler), wäre die Anfälligkeit für psychische Störungen höher, da man Reaktionen seines Körpers unterdrückt? Könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere bei der complaint-free-world-"Methode" schon negativ reagieren könnte. Aber das ist nur Spekulation.

      Was davon hast du denn schon selbst ausprobiert, Titania?

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Original von bereth

      Stelle mir das aber ehrlich gesagt irgendwo ein wenig ungesund vor, wenn man Kritiken oder Beschwerden ständig runterschluckt statt sie nach außen zu tragen. Heißt es nicht, wer in Berufen arbeitet, in denen stets gelächelt werden muss (im Einzelhandel, berühmte Schauspieler), wäre die Anfälligkeit für psychische Störungen höher, da man Reaktionen seines Körpers unterdrückt? Könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere bei der complaint-free-world-"Methode" schon negativ reagieren könnte. Aber das ist nur Spekulation.


      Das kommt darauf an, wie man seine aufkommenden Emotionen zügelt.
      Wenn man sie vorher schon abwendet, indem man an etwas anderes denkt oder einfach anders an die Situation rangeht (reappraisal), ist das wesentlich gesünder als wenn man die Emotionen aufkommen lässt und diese dann versucht zu unterdrücken (supression).
    • Ah, die Begriffe waren mir fremd, danke nochmal für die Erläuterung.

      Dann kann ich dazu wohl nur sagen, dass ich das reappraisal (wird das wirklich so geschrieben, sieht so falsch aus xD) recht regelmäßig anwende, aber eher unbewusst. Wenn ich so drüber nachdenke, zuletzt sogar gestern Abend/Nacht. Funktioniert tatsächlich ganz gut, einen Gang zurückzuschalten, wenn man weiß, wie man sich selbst austricksen kann. Wenn die Emotionen aber einmal da sind, könnte ich die gar nicht mehr unterdrücken, da würde ich kaputt gehen mit. Bin ich ja schon mal. xD

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Original von HeyDay
      Das musst du mir genauer erklären xD Wie schafft man es direkt vom wachen Zustsand in die Traumphase zu kommen?

      Ich stelle es mir so vor, dass, wenn man erst mal in diesen Rhythmus gekommen ist, passend zu den Schlafenszeiten plötzlich müde wird und ziemlich sofort in die Traumphase kommt, wenn man sich hinlegt. Schließlich klappt die Siesta bei den Mexikanern ja auch ohne lange Bettrumwälzphase. :P

      Siehe untere Hälfte: dustincurtis.com/sleep.html
      Das Mittagsschläfchen ist also auch damit vergleichbar, wenn man es regelmäßig macht.

      Ich bin rein zufällig mal während meiner Freizeit in einen Rhythmus verfallen, wo ich nach 3 Stunden Schlaf nicht mehr die Augen zu machen könnte und 3 mal in 2 Tagen schlief und fühlte mich dabei sogar wesentlich fitter als sonst. Hielt aber nur knapp 1 Woche an, da ich am Hell=wach, dunkel=Schlaf - Zyklus gewohnt bin und der Alltag nicht mit macht.
    • RE: Versuchskaninchen werden

      Das klingt wirklich interessant. Ich selbst hab noch nie wirkliche Selbstversuche gestartet, aber einige dieser oben genannten scheinen machbar zu sein!

      Original von Titania
      [*]Uberman-Schlaf-Routine
      Polyphasischer Schlaf, anstatt nur eines langen Schlafes, wie er üblich ist.


      Den Versuch halte ich für schwierig. So wie ich mich kenne würde ich entweder gar nicht einschlafen (ich bin jemand, der wirklich ganz langsam in den Schlaf rutscht - da würde ich in 20 Minuten wohl nicht viel Erholung bekommen) oder "Überschlafen" (sprich mehr als 20 Minuten schlafen). Aber vllt geht das ja so wie mit der Erfahrung, dass man sich nach 4 Stunden Schlaf oftmals wacher fühlt als nach 6 Stunden.

      [*] Selbstversorgung Selbsterklärend - alle Lebensmittel die man konsumiert, selbst erzeugen.


      Scheint machbar, gerade weil es nur um Lebensmittel (ich setz das mal mit Nahrung gleich) geht. Mit Strom und fließend Wasser wär das wohl komplizierter.
      Kommt natürlich auch auf die Essgewohnheiten an und wie viel Zeit man einplant. Jeder weiß, dass Kartoffeln nicht innerhalb von ein paar Tagen wachsen.

      [*]No-Shampoo no-Deo no-Soap"Unnatürliche" Hygieneartikel wie Shampo, Deo und Duschgels nicht mehr verwenden. Ausschließlich Wasser. Boo-ya. ;)


      Das stell ich mir nun eklig vor :/ Gerade ölige Flecken gehen ja nur mithilfe von Seife weg. Außerdem - kein Deo? Mir reichen ja schon die meisten Leute im Sommer in der Bahn :/

      [*]Complaint-free-world21 Tage am Stück aukommen, ohne sich zu beklagen, sonst von vorne beginnen - ein Armband hilft dabei.


      Klingt nach einem guten Selbstdisziplins-Test :) Den würd ich glaube ich gerne mal ausprobieren.

      [*]Don't break the chain Täglich ein gewisses Quantum einer bestimmten Arbeit machen. Immer.


      Hmm... darin seh ich nicht wirklich einen Test, ich nenn das Routine. Sowas wie Badputzen, Staubsaugen, Küche aufräumen...

      [*]Bierdiät oder andere merkwürdige ErnährungsumstellungenKein anderes Lebensmittel als Bier zugelassen - dafür 8 am Tag.


      Hm. Mit Bier kannte ich das noch nicht. Ich kannte das bis jetzt nur mit Schokolade (Vollmilch, nichts mit Nüssen oder sonstigen Zusätzen). Soll wohl funktionieren, da Schokolade einfach nicht wichtige Stoffe hat die der Körper braucht und dieser dann die Fettpolster knackt.
      >:3c
    • RE: Versuchskaninchen werden

      Original von Juandalyn
      [*]No-Shampoo no-Deo no-Soap"Unnatürliche" Hygieneartikel wie Shampo, Deo und Duschgels nicht mehr verwenden. Ausschließlich Wasser. Boo-ya. ;)


      Das stell ich mir nun eklig vor :/ Gerade ölige Flecken gehen ja nur mithilfe von Seife weg. Außerdem - kein Deo? Mir reichen ja schon die meisten Leute im Sommer in der Bahn :/

      Die Theorie besagt, dass es nur deshalb ekelig wird, weil du deinen Körper daran gewohnt hast, bzw. mit diesen Stoffen den natürlich vorherrschenden Zustand zerstörst, was dann wiederum verstärkt kontert wird. Würdest du also deinem Organismus die Zeit geben, sich wieder umzugewöhnen, wären deine Haare nicht so fettig, wie sie es immer werden, etc. Außerdem sollst du dich auch nicht gar nicht mehr waschen, sondern eben nicht mit Seife.

      Falls ich das schlecht und/oder falsch erklärt habe, korrigiert mich.

      Wenn ich mal wieder länger Ferien habe und nicht unter die Leute gehe, würde ich dieser Sache gerne auf den Grund gehen. :'D Vor allem, da ich meinen Seifengebrauch aufgrund von Neurodermitis ohnehin ständig mit Handcremes kontern muss.
    • Das duerfte so passen, Evilitschi. Wenn du Neurodermitis hast, solltest du ohnehin nicht allzu haeufig baden/duschen, schon gar nicht mit Zusaetzen, welche die Haut nur noch mehr austrocknen.

      Wasser alleine reicht im Normalfall voellig aus, um sauber zu werden. Was die Haare angeht, gibt es sogar Leute, die beweisen, dass auch ohne Waesche schoene, nicht fettig aussehende Haare moeglich sind.
      Fuehrt man solch ein Experiment lange genug durch (und das heisst, nicht nur mal ein, zwei Wochen Haare nicht waschen), stellt sich der Koerper langsam um, da er sich nicht mehr gegen unnatuerliche Entfettung (durch Shampoo, Seife, ...) wehren "muss".
      Ueberlegt mal: Frueher gab es die meisten Produkte gar nicht, die einem heutzutage von den Medien als noetig aufgeschwatzt werden. Gebadet wurde auch eher selten.

      Ich denke, mit genug Geduld (und je nach Bedarf Alternativ-Methoden wie z.B. Staub aus den Haaren ausbuersten) laesst sich da schon viel erreichen.
      Ich kenne auch mindestens eine Person in meinem Umfeld, die kein Deo verwendet und trotzdem nicht riecht. Wobei da sicherlich auch der jeweilige Koerper eine Rolle spielt - soll ja durchaus Leute geben, die kaum bis gar nicht schwitzen, egal was sie tun, wohingegen andere schon bei geringer Belastung klitschnass werden.


      Ich persoenlich habe noch kein Langzeitexperiment mit mir selbst durchgefuehrt.
      Das Schlaf-Experiment klingt zwar interessant, aber ich halte es (fuer mich) nicht fuer dauerhaft umsetzbar. Zudem bin ich bei Schlaf-"Mythen" immer etwas skeptisch. Da hoert man ja doch alle Weile was anderes.
      Selbstversorgung finde ich eine super Sache. Leider bedarf sowas sehr viel Planung und Geduld, bis man ueberhaupt einen Grundstock an eigenen Nahrungsmitteln herangezuechtet hat. Im Moment wuerde mir dafuer zudem der Platz fehlen.
      Am ehesten wuerde ich wohl ebenfalls mal Complaint-free-world ausprobieren wollen. Mit staendigem Genoergel zieht man sich nur selbst runter. Alternative waere, sich taeglich mindestens eine positive Sache oder ein schoenes Erlebnis aufzuschreiben.
      Von Don't break the chain halte ich nur bedingt viel. Einerseits kann man sich dadurch Aktivitaeten antrainieren und wird sie irgendwann selbstverstaendlich erledigen, andererseits ist Zwang eher ein Demotivator und koennte auf Dauer zu noch mehr Unmut fuehren, erst recht, wenn man die Kette dann doch mal durchbricht und einen hinterher Gedanken à la "Du Versager" plagen.
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    • Fuehrt man solch ein Experiment lange genug durch (und das heisst, nicht nur mal ein, zwei Wochen Haare nicht waschen), stellt sich der Koerper langsam um, da er sich nicht mehr gegen unnatuerliche Entfettung (durch Shampoo, Seife, ...) wehren "muss". Ueberlegt mal: Frueher gab es die meisten Produkte gar nicht, die einem heutzutage von den Medien als noetig aufgeschwatzt werden. Gebadet wurde auch eher selten.
      So wie der Reinheitskult heute betrieben wird ist "künstlich", ja. Aber zu behaupten, dass es damals sowas wie "Entfettung" nicht gab? Also sowas wie alkohol gabs sicherlich relativ früh, duftöle zum abschaben gab es auch schon in der Antike. ... Und selbst wenn man irgendwelche Urvölkchen in stark abgelegenden Gegenden absucht, haben alle eine Methode sich zu reinigen, die über "reines Wasser" hinausgeht.