Ausdrucksweise im Internet

    • Ausdrucksweise hier = Ausdrucksweise Real Life.
      So ist zumindest der Plan.
      Der erste Entwurf eines jeden Posts von mir sieht meist so aus, dann kickt der Perfektionismus ein und ich schreibe die Hälfte aller Sätze nochmal um weil mir 'ne bessere Formulierung eingefallen ist oder mir irgendetwas schlichtweg nicht (mehr) passt.
      Davon abgesehen liegt die Rhetorik (so würde ich behaupten) in meinen Posts hier ziemlich nah an dem Stil, den ich auch im täglichen Sprachgebrauch pflege (inklusive der teils random wirkenden englischen Einwürfe, seien es jetzt vereinzelte Worte oder ganze phrases).
      Top 4™ Siegfried

      established 2007

      Ich bin wirklich viel, aber nicht euer Freund.
    • Ich kann für mich dem Argument
      Sprache hier = offline Sprache
      nicht zustimmen, da ich auch außerhalb vom Internet zu viele verschieden Sprachgewohnheiten habe. Ich rede zum Beispiel mit meinen Freunden anders als mit Meiner Mutter. Und mit Lehrern oder anderen "öffentlichen" Personen rede ich dann nochmal anders.

      Ich sehe es, was das Forum betrifft, auch so wie viele andere: Man sollte seine Posts schon so verfassen, dass andere sie lesen und verstehen können. auf 100%ige Richtigkeit lege ich eigentlich überhaupt keinen Wert.

      Und auch, dass sich chat- und forumschreibweise unterscheiden, seh ich auch so. Im chat schick ich im Zweifelsfall eher einfach ab anstatt fehler nochmal zu verbessern, solange es nicht zu viele fehler sind. Im forum dagegen verbessere ich um einiges mehr Fehler den ich sehe, egal ob Groß- oder kleinschreibung, kommasetzung, oder was auch immer

      ich finde, solange alles lesbar ist und noch natürlich rüberkommt, gibts nichts zu meckern ;)
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
      - Albert Einstein -
    • Original von Shaera
      Das einzige was für mich persönlich enorm Dumm und wenig ernstzunehmend rüberkommt, sind Dialektausschreibungen. Also wie "Weeß ick och net"
      Da schüttelts mich. Den Schreiber kann ich nicht erntnehmen.

      Im Internet greift man ja schnell auf Umgangssprache zurück. Da kürzen sich "E"s am Ende raus und "einen" wird zu "nen". Ein Dialekt ist im Endeffekt auch Umgangssprache. Wieso sollte man sich so nicht verständigen dürfen? (Und du sagst selbst: "Ich schreibe auch, wie ich spreche.") :3
    • Original von Abbel
      Hier, wegen Captain Rex Post: Man kann auch ordentlich schreiben, ohne sonst wie hoch gebildet zu sein. Behaupte ich zumindest von mir. [SIZE=7]Habe lediglich einen Hauptschulabschluss[/SIZE]


      Ja, ordentlich, aber eben nicht übertrieben formulierte Texte.

      Ich würde sagen , hier gibt es nur eine Hand voll User, die so formuliert schreiben. Ich schreibe auch "nur" ordentlich.
      Nimm´s mir nicht übel, aber ich habe dich, Abbbel, noch nie übertrieben gebildete Beiträge schreiben sehen, aber mich auch nicht, genausowenig wie der größere Rest der nicht "übertrieben Formulierenden".
      Naja, ich hoffe ich konnte damit ausdrücken, was ich schreiben wollte :D
    • Original von Ichan
      Original von Abbel
      Ich würde gerne besser schreiben können. Aber ich hab das Problem, dass ich mich nicht so ausdrücken kann, wie ich gern würde. In meinem Kopf herrscht immer soviel Gewusel, dass irgendwie nichts anständiges bei rauskommt. Deswegen vermeide ich es, Sachen zu erklären. Es passiert mir dabei ständig, dass mein Gegenüber überhaupt nicht kapiert was ich sagen will. Das frustriert einfach und ich verliere die Lust, irgendwas von mir zu geben.



      Ha genau das Selbe bei mir!
      Deswegen versuche ich mich immer kurz zu fassen.
      Das ist beim Reden aber noch viel schlimmer. Beim Schreiben gehts, weil man es sich ja wenigstens nochmal durchlesen kann und nachbessern.

      So ähnlich geht es mir auch. Trotz großer Mühe bin ich nicht mit meinem schriftlichen Ausdruck zufrieden. Und mit dem eigentlichen Reden erst recht nicht.

      Mal nebenbei erwähnt: Nicht jeder User hat Deutsch als Muttersprache. Bitte bedenkt also, dass nicht jeder euren Erwartungen gerecht wird.
    • Original von pondo
      Kandis ist da n gutes Beispiel. Sie transportiert so ne Eigenart und Humor in ihren Posts, was ich immer sehr gern lese.


      Hoh, das verwirrt mich zwar etwas, wenn ich das so lese', aber gut xD <3 Leider bin ich nicht besonders humorvoll, der Eindruck taeuscht also ; _;


      Zum Thema - ich les' es gern, wenn Leute sich extrem gut ausdruecken koennen und einen sehr vielfaeltigen Wortschatz besitzen; kann sehr angenehm zu lesen sein.
      Einige Male hab' ich mich aber auch schon dabei erwischt, dass ich ganze Passagen bei laengeren Beitraegen einfach ueberspringe, weil's mir irgendwann zu poetisch wurde und mir durch das ganze schoene Geschwafel der Inhalt verloren ging xD Kommt aber nicht zu oft vor. Zum Glueck. Sonst waer's echt traurig.

      Prinzipiell ist's mir aber reichlich egal, wie Leute schreiben, solange ich verstehe, was sie mir sagen wollen. Ein Grundmass an Grammatik und Rechtschreibung ist auch nett, aber perfekt muss es nicht sein (bin ich ja selbst nicht xD)
      Ich muss aber ehrlich sagen, dass es einige ortographische Sachen gibt, die ich so so so oft lese und bei denen mir hin und wieder ein bisschen schlecht wird, WEIL MAN SOLCHE FEHLER EINFACH NICHT MACHT xD (ich denke spontan an 'umbedingt'. ah, es tut mir so weh)

      Was wollt' ich eigentlich sagen.
      Ich selbst mach' mir wenig Gedanken darueber, wie ich schreibe. Ich hab's nicht so mit Worten, wenn ich mir zu viel Muehe gebe, kommt nur unverstaendlicher Kauderwelsch raus, also versuch' ich einfach irgendwie zu sagen, was ich sagen will und hoffe, dass man mich versteht und es schon so passt. ;;;;
    • Original von Kandis
      Ich muss aber ehrlich sagen, dass es einige ortographische Sachen gibt, die ich so so so oft lese und bei denen mir hin und wieder ein bisschen schlecht wird, WEIL MAN SOLCHE FEHLER EINFACH NICHT MACHT xD (ich denke spontan an 'umbedingt'. ah, es tut mir so weh)

      Ohja, das muss ich definitiv unterstreichen... Manche Fehler tun mir regelrecht weh, wenn ich sie zum xten Mal lesen muss. xD "Umbedingt" ist da ein guter Kandidat, "amsonsten" find ich aber mindestens genauso schrecklich. *schuettel*

      Was ich auch schlimm finde, ist das Weglassen von Bindestrichen an Stellen, wo einfach welche hingehoeren (Stichwort Deppenleerzeichen). Ich wuenschte, das wuerde nicht auch noch durch zig Verpackungsaufdrucke gefoerdert werden. Aber entweder koennen die kreativen Koepfe selbst kein richtiges Deutsch oder es ist ihnen schlichtweg egal. Auf mich persoenlich wirken solche Schoepfungen zumindest alles andere als cool.

      ... da faellt mir auch gleich noch was ein, worueber ich sehr verdutzt und unerfreut war. Der Namenszusatz "die gesund experten" bei einer Krankenkasse. Nicht nur straeubt sich in mir alles, wenn ich sehe, wie in einem Eigennamen alles kelingeschrieben wird, nein, man muss auch noch komische Wortschoepfungen und unsinnige Leerzeichen einbringen.
      Ich war regelrecht sprachlos, als mir das zum ersten Mal begegnete.

      Okay, genug aufgeregt ueber Nichtigkeiten, alle weitermachen wie bisher. xDb
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    • Ich frage mich gerade, ob ich zu den im Anfangspost genannten Personen gehöre. xD" Wenn dem so ist, möchte ich sagen, dass meine Ausdrucksweise nicht dem Wunsch nach Angabe entspringt, sondern ich manchmal finde, dass Fachausdrücke bestimmte Probleme besser beschreiben. Wenn ich aber davon ausgehen kann, dass diese Ausdrücke nicht verstanden werden, erkläre ich sie in der Regel.

      Ich schleiche jetzt schon zeitbedingt seit Tagen um diesen Thread rum, weil das auch Teil meiner Magisterarbeit ist - Sprache im Internet. Und ich würde mal ins Blaue behaupten das keiner, aber wirklich keiner von euch gleich schreibt, wenn er in Foren/ Chats/ Facebook/ Instant Messenger tippt. Viele haben ja auch schon angedeutet, dass sie in Chats anders, "umgangssprachlicher" schreiben, als in Foren und dafür gibt es auch gute Gründe.
      Ich will euch hier nicht mit lahmer Wissenschaft nerven (wen's interessiert ==> PN), zumal die Forschung noch am Anfang steht, ich kann nur sagen, dass ich mein Schreiben der Situation anpasse. So wie ihr vermutlich auch. ;)
    • Da ich einen Beitrag schreibe, geht es bei mir eher in Richtung Schriftsprache, aber eben auch nicht ganz. Ich benutze auch Abkürzungen wie "hab" statt "habe", aber einen großen Unterschied zum "chatten" gibt es schon.

      Das mach ich aber nicht, um gebildet rüberzukommen, sondern ich möchte einfach gut und verständlich schreiben.
      Einige Dinge, die etwas steif klingen oder aussehen können, sind wohl meine Anstrengungen, das Deppenleerzeichen zu umgehen, oder aber tatsächlich den Genitiv zu verwenden ("wegen des Lärms" beispielsweise). Letzteres versuche ich aber auch beim Sprechen, auch wenn es manchmal doof klingt. Hm, und mich mit "dieses" und "jenes" auf Dinge im Satz davor zu beziehen, mag auch komisch klingen. Aber ich finde es sehr praktisch, um leicht den richtigen Bezug herzustellen.

      Außerdem bin ich wohl einzige Mensch, der das Semikolon benutzt. Ich hatte immer das Problem, dass meine Sätze ewig lang werden; (<- !) so kann ich aber vom Satzbau her einen Punkt setzen, ohne vom Sinn her einen gesetzt zu haben, was mir gut gefällt. Damit möchte ich aber keinesfalls "speziell" wirken.
    • Also meiner sensibilisierten Meinung nach sollte man humanitäre Lebensformen die sich bewusst und unbewusst permanent hochkultiviert und eloquent auszudrücken versuchen getrost dahingehend entsorgen, wo selbst die partikularen Sonnenelemente sie nicht mehr zu erreichen vermögen.

      Mit anderen Worten: Ich hasse diese Angeber.

      In der Werbung gibt es einen einfachen Grundsatz: Du musst so schreiben, wie dich der Leser verstehen kann. Was bringt es in einem Forum, wo das Durchschnittsalter tief liegt besonders auf die Ausdrucksweise zu achten?

      Natürlich. Jeder von den Erwachsenen liesst eher gerne mit Punkt und Komma. Ich mag es auch, wenn ich Texte verstehen kann ohne sie 5 mal lesen zu müssen. Und ich mag es überhaupt nicht, dass viele nicht wissen das ein "!" kaum vorkommen sollte. Und Caplock Captains stinken natürlich auch.

      Aber diejenigen die mit Absicht noch jedes mal per Google nach bestimmten Fremdwörtern suchen, um ihrem Text eine bestimmte Note zu verleihen in einem solchen Onlineforum, mag ich noch sehr viel weniger als die notorischen "ich Schreibe ales FALSCH!!!"

      Edit sagt: Ein Komma vergessen ;)
    • Ich bin Perfektionist sowie Liebhaber seriöser Ausdrucksweise und ziehe Fakten sowie Präzision den Emotionen und Klang vor. Von daher schreibe ich möglichst korrekt und konkret, was durchaus auch Fachwörter oder eine nicht im Alltag gebräuchliche Wortwahl voraussetzt.
      Gerade im Internet dürfte es kein Problem darstellen, ein Wörterbuch zu den Lesezeichen/Bookmarks des Browsers hinzufügen und merkwürdig vorkommende bzw. unbekannte Wörter nachzuschlagen.
      Dieser Stil ist gewöhnungsbedürftig, hat aber seine Vorteile.

      Zugegeben, ich verwende diesen Stil manchmal auch, um die eigene Aussage überzeugender wirken zu lassen. Aber der Spaß beim Schreiben und die oben genannten Punkte liegen an erster Stelle. Es ermöglicht einen, in weniger Sätzen tiefer ins Detail zu gehen.

      Seit ich mich mit seriösem Schreiben beschäftige, habe ich auch kaum Probleme, seriöse Texte zu lesen und sie klingen bzw. lassen sich meiner Meinung nach wesentlich besser lesen.
    • ich persönlich handhabe das locker ich schreib so das man es lesen kann und halte mich da jetzt nicht streng an komma, Punkt, Ausrufezeichen usw. ich mein ich schreib weder ein diktat noch eine deutscharbeit ich poste etwas im forum gut das einzige vielleicht ich achte darauf das ich die Wörter richtig schreib oder sagen wir mal so ich geb mein bestes
      ;) was mir aber oft passiert ist das meine hände schneller als mein kopf sind heißt: ich verschreibe mich gerne mal und naja muss zugeben bin auch ziemlich perfektionistisch veranlagt ;) bevor ich was poste schaue ich nochmal drüber und wenn mir was nicht gefällt änder ich es sind aber in 99% der fälle 1 oder 2 wörter :D
      die welt wird immer beschissener X(
    • Original von zeldazocker 20
      ich persönlich handhabe das locker ich schreib so das man es lesen kann und halte mich da jetzt nicht streng an komma, Punkt, Ausrufezeichen usw. ich mein ich schreib weder ein diktat noch eine deutscharbeit ich poste etwas im forum gut das einzige vielleicht ich achte darauf das ich die Wörter richtig schreib oder sagen wir mal so ich geb mein bestes

      Ich habe vor allem den zitierten Satz sehr aufmerksam und zweimal lesen müssen, da ohne jeglichen Punkt und jegliches Komma der Lesefluss erheblich gestört wird.

      Zu schreiben, wie man spricht, halte ich für eine falsche Annahme. Hat schon einmal jemand eine Präsentation von Leuten gehört, die kein bisschen frei reden sondern lediglich einen vorgeschriebenen Text runterrasseln? Das klingt künstlich, ein bisschen falsch und leblos. Schriftsprache klingt in gesprochener Form in meinen Ohren „nicht richtig". Vielleicht mag das auch daran liegen, dass man in Österreich beim Sprechen nie das Präteritum verwendet, beim Schreiben allerdings schon.

      In Foren schreibe ich überlegter als zum Beispiel in Chats. Groß- und Kleinschreibung ist mir bei beidem wichtig, genauso wie das Verwenden von Satzzeichen.
    • Original von Vas-y
      Vielleicht mag das auch daran liegen, dass man in Österreich beim Sprechen nie das Präteritum verwendet, beim Schreiben allerdings schon.

      Dem schließe ich mich an. Also die "grundsätzlichen" Unterschiede zwischen Sprechen und Schreiben sind auch bei mir vorhanden (Präteritum vs. Perfekt, Schwabildung, Mundart etc.), aber ich verwende online den selben Sprachwortschatz wie offline. Das heißt, ich überlege nicht ewiglange welche ausgefallenen Wörter ich nun wieder einbringen könnte, sondern schreibe so, wie es mir in den Sinn kommt und ich es auch meinem Gegenüber ins Gesicht sagen würde.

      Bei mir ist es aber grundsätzlich so, dass ich es mir nie angewohnt hatte, verschriftlichen "Dialekt" in E-Mails, Messenger oder Chats zu verwenden. Vermutlich ist daran dieses Forum hier nicht ganz unschuldig. Da sich darüber sehr früh Kontakte zu Benutzern aus Deutschland ergeben haben, war ich stets darauf bedacht zwecks Verständlichkeit die Schriftsprache zu verwenden. Heute antworte ich selbst auf heftigste Mundartsms von Bekannten mit normaler Schriftsprache.
      Um noch etwas in Gedanken zu schwelgen, ich fand es vor elf Jahren sehr beeindruckend, wie manche User im ZFB ohne Rechtschreibfehler und Wortwiederholungen so lange und gut strukturierte Beiträge verfassen konnten. Vielleicht hatte das Vorbildwirkung auf eine ganze Generation an Neuusern, deren Stil heute als überzeichnet wahrgenommen wird?

      @Evilitschi
      Ich hätte unheimlich gerne in der Schule die korrekte Verwendung der anderen Satzzeichen gelernt, aber als ich meine Deutschlehrerin in der Oberstufe zum Semikolon befragt habe, war sie überfordert und konnte mir keine Auskunft geben. Keine Ahnung wie das in anderen Schulen ist.

      Wo ich einen Unterschied mache, ist bei Messengern wie ICQ oder Skype. Da geht es mir meistens um den transportierten Inhalt und weniger um die Form – dementsprechend viele Tippfehler oder auch Rechtschreibfehler die ich sonst nicht machen würde, schleichen sich ein. Aber zum Glück sind meine Schreibpartner immer sehr geduldig. *g*
      An dieser Stelle mal ein herzliches Danke an die Leidtragenden aus dem Forum.

      Edit: Eine Komponente die hier im Forum wegfällt ist natürlich jene, dass man sich seinem Gegenüber anpasst. Beim Kassierer im Supermarkt würde ich auch nicht mit Termini aus der Linguistik um mich schmeißen, aber hier im Forum macht man sich vielleicht weniger Gedanken, wer die Personen sind, die den Beitrag lesen.

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • Sprechen wie man schreibt:
      Das kommt jetzt natürlich darauf an, wie man schreibt. ;) Ich persönlich (!) finde bei Präsentationen saloppes Deutsch merkwürdig und spreche absolut nach der geschriebenen Sprache, ganz einfach, weil ich es nur so gelernt habe. Die Aufgabge ist es, das durch Prosodie und Intonation so auszugleichen, dass man selbst und vor allem der Hörer (der ja womöglich einen ganz anderen sprachlichen Hintergrund hat) das Gesamtgefüge nicht aus den Augen verliert. Und: Es muss natürlich klingen. Viele Leute, gerade in Österreich, hören (wie Vas-y meinte) nie das Präteritum, ehe sie schreiben lernen - dann klingt es fremdsprachlich und artifiziell.

      Schreiben wie man spricht:
      Das kommt jetzt natürlich darauf an, wie man spricht. ;) Ich persönlich (!) finde es meistens auffällig, wenn Forenuser augenscheinlich zu sehr bemüht sind, kormplexe Grammatik zu verwenden, die nur umso fehlerhafter daherkommt. Das ist aber natürlich hauptsächlich ein Problem der Syntax, die sich eben in der dann gewählten Länge nicht automatisiert hat. Man sollte also meiner Meinung nach Strukturen verwenden, die irgendwie natürlich für die eigene Sprechweise sind.

      Interpunktion und Konsorten -- also das setze ich ehrlich gesagt schon als Gegeben voraus. ;) Denn letztere drückt nicht nur Intention aus - sie erzeugt sie sogar oft.
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel
    • Original von HeyDay
      Man sollte seine Schreibweise immer der Situation anpassen.
      Mich nervt es extrem, wenn irgendjemand mit hochkomplexen Fremdwörtern umsich wirft, wenn er genau weiß, dass der Adressat keine Ahnung hat wovon nun geredet wird.
      Sowas fällt mir auch immer wieder auf.

      Ich finde, es kommt vorallem darauf an, dass man den anderen versteht, und zwar richtig versteht. Im Internet sind Zweideutigkeiten sowieso oft fatal, da reicht es imo wenn man sich auf das wesentliche beschränkt und ein einfaches Schriftbild verwendet.

      Rechtschreibung und Grammatik sehe ich trotzdem als Standardvoraussetzung an.

      Ich sehe das anders. Immer glatt gebügelt und gleichwirkend kann langweilig sein. Variation in Texten kann beim Lesen sehr viel Spaß machen und vielerlei neuen Ideen bringen. Es kann erheiternd, niedlich und lustig wirken. Oder auch träumerisch.

      Dabei geht's mir um die schon geschliffene Variation. Rechtschreibung, Grammatik und Satzzeichen stören mich beim falschen oder fehlenden Aufbau hingegen schon. Solche Beiträge lese ich dadurch etwas weniger gern. Das wirkt so, als hätte der Schreiber nicht einmal Wert drauf gelegt, Leser überhaupt zu erreichen. Quasi ein Gefühl von "wir als Leser bedeuten ihm zu wenig, als dass er sich auch nur irgendeine Mühe geben würde". Ebenso leblos und ohne Esprit wirken diese Texte dann meist. Und ein Gefühl von "Sollte ich darauf wirklich ausführlicher antworten? Denjenigen würde das wahrscheinlich sowieso nicht interessieren, so umsichtig, wie er allein die Texte, die uns Leser erreichen sollen, schreibt" macht sich breit.
      Allerdings kann das ja auch täuschen. Nur weil man krakelig was begonnen hat, heißt es ja nicht, dass es einem nicht wohl tut, wenn trotzdem lebhaft und vielseitig drauf geantwortet wird. Manche sind auch einfach nicht in der Lage, besser zu schreiben, was den Wert der Folge-Beiträge für sie aber nicht schmälert. Und manchmal ist man's gewohnt, unsauber zu schreiben, weil's gängig wirkt und der Inhalt auch so ankommen kann.
      Außerdem ist der Vorteil im Forum, dass auch andere von einem ausführlichen Beitrag in einer Diskussion etwas haben könnten. Von daher gehe ich nicht direkt von dem Bild aus, die Diskussion würde demjenigen wenig bedeuten. Ich kenn's ja auch oft von mir, wenn ich überhaupt keine Lust habe, mich auszudrücken und umso glücklicher bin, wenn man mir trotzdem daraufhin so wunderbare Texte schreibt. Und auch wenn ich nicht jedem antworte, freut es mich.


      Außerdem ist entscheidend, wen man erreichen will: Die meisten oder nur bestimmte Personen? Entsprechende Texte ziehen auch entsprechende Leute in der Diskussion und fürs Kennenlernen an.
      Fernab davon, dass meine optische Schreibweise wirklich 0815 aussieht (aber inkl. der von Titania angesprochenen Syntaxprobleme - die bei meinen Bandwurmsätzen gern bestehen, da ich dauernd zu allem noch was anmerken will und ich das auch nicht ändern will :'D), ist die Darstellung des Inhalts umso wirrer und so einige Male für Forendiskussionen unbrauchbar. Das weiß ich auch. Aber da dieses begeisterte Reinsteigern in optisch erschlagende Sachen (sei es ein riesiger, kompliziert wirkender Themenblock oder irgendwelche Rechnungen) einfach meine Eigenart ist, möchte ich das nicht den meisten Lesern zugunsten einstellen. Obwohl viele über so etwas getrost drüberlesen, sich wohl denken "war in der Schule schon schlimm genug" und oft gar nicht erst reinlesen (denn meistens sind meine erwähnten Sachen echt keine Herausforderung - man braucht nur den Spaß dran, rumzupuzzeln), hoffe ich, dass da irgendwo jemand ist, der das Thema ebenso begeistert aufgreifen könnte und mich ergänzen würde.
      Irgendwie passiert das extrem selten. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. :D

      Bezgl. der RL-Schreibweise:
      Ich schreibe meine Gedanken meist auf. Real würde ich erst bei Reinsteigerung so sprechen. Dort drücke ich Gleiches sehr viel kürzer aus.


      Original von HeyDay
      Übrigens: Das Thema hat doch einiges an Diskussionspotential, d.h. es bekommt nen eigenen Thread ;)

      Spitze, HeyDay. Ich liebe es, wie du Beiträge mit Diskussionspotenzial zu Threads umbaust. Das belebt das Board enorm und anscheinend hast du ein sehr gutes Händchen dafür, Threads zu basteln, die sehr belebt sind. Danke dafür, das ist einfach super.



      Original von pondo
      uh, wo wir jetzt offiziell bei "Ausdrucksweise im Internet" sind und von wegen WMIG:
      Ich lese fernab jeglicher vermeintlich geschliffener Sprache viel lieber etwas, das irgendwie Charakter hat. Das ist noch mal was ganz anderes. Kandis ist da n gutes Beispiel. Sie transportiert so ne Eigenart und Humor in ihren Posts, was ich immer sehr gern lese.

      Dagegen fällt sowas deutlich ab
      "So, an diesem erquicklichen Morgen, an dem ich ein vorzügliches Frühstück mit der teuren Marmelade adäquaten Kürbiskernbrötchen vom Bäcker gegenüber genossen habe, widme ich mich nun einem an jenen Bäcker adressierten Dankesschreiben, da dieser Zauberkünstler mich wirklich jeden Morgen erneut zur gustatorischen Ekstase treibt."

      oder so :D

      Das hingegen fand ich jetzt super. Abwechslung macht oft auch Spaß. :D



      Original von CAMIR
      Ich frage mich gerade, ob ich zu den im Anfangspost genannten Personen gehöre. xD" Wenn dem so ist, möchte ich sagen, dass meine Ausdrucksweise nicht dem Wunsch nach Angabe entspringt, sondern ich manchmal finde, dass Fachausdrücke bestimmte Probleme besser beschreiben. Wenn ich aber davon ausgehen kann, dass diese Ausdrücke nicht verstanden werden, erkläre ich sie in der Regel.
      [...]
      Ich will euch hier nicht mit lahmer Wissenschaft nerven (wen's interessiert ==> PN), zumal die Forschung noch am Anfang steht, ich kann nur sagen, dass ich mein Schreiben der Situation anpasse. So wie ihr vermutlich auch. ;)

      Immer beziehst du negative Kritik auf dich selbst, was'n los CAMIR? :D Ich finde, du drückst dich wunderbar aus. Nur ab und zu kann ich nicht glauben, dass trotz gewählter Wortwahl solche üblen Fehlerchen wie hier ("beim kochen", "am arbeiten", " aus dem englischen", "wieviele") sich bei dir einschleichen - gerade weil dein Schriftbild in der Regel super ist. In solchen Fällen würde ich dich dann sehr gern korrigieren, aber ich weiß ja nicht, ob das ein umsichtiger Tippfehler ist oder nicht. Außerdem ist das nicht verhältnismäßig. Andere sind ja 'ne Grammatik-Fehler-Bombe und da sag ich ja auch nichts zu. Allerdings sind bei dir die Texte oft so perfekt, dass diese kleinen Schönheitsfehler in mir enorm das Bedürfnis heben, sie schnell zu korrigieren. Ganz anders in totalen Chaos-Beiträgen. :ugly:

      Zur Wissenschaft:
      Nur per PN? Ach komm, ich bin mir sicher, dass das mehrere interessieren würde. Spannend ist's ja.



      Original von CAMIR
      Und ich würde mal ins Blaue behaupten das keiner, aber wirklich keiner von euch gleich schreibt, wenn er in Foren/ Chats/ Facebook/ Instant Messenger tippt. Viele haben ja auch schon angedeutet, dass sie in Chats anders, "umgangssprachlicher" schreiben, als in Foren und dafür gibt es auch gute Gründe.

      Mir sind tatsächlich einige Personen bekannt, die aus Chat-Gesprächen Foren-Beiträge machen. Allen voran Graf Ganon.
      Bei ihm hat selbst in jedem privaten Chat-Gespräch alles enorme Struktur, passenden Aufbau und selbst die Wortwahl ist sehr gewählt. Entsprechend langsam ist auch der Schreibfluss, weil er dauernd Sätze vor'm Abschicken korrigiert und umschreibt. Das ging mir irgendwann so auf die Nerven, dass ich ihn auf typera.tk geschickt habe, um seine Tippschnelligkeit zu erfahren - wo doch ein ordentliches Ergebnis rauskam. Es lag also nur an seinen ständigen Aufbau-Korrekturen, die mich weiterhin quälen. :'D

      Ich selbst schreibe im Chat sehr krakelig. Mir geht's dort vor allem um einen schnellen Schlagwechsel, der realen Gesprächen ähneln soll.
    • Original von Salev
      Original von HeyDay
      Man sollte seine Schreibweise immer der Situation anpassen.
      Mich nervt es extrem, wenn irgendjemand mit hochkomplexen Fremdwörtern umsich wirft, wenn er genau weiß, dass der Adressat keine Ahnung hat wovon nun geredet wird.
      Sowas fällt mir auch immer wieder auf.

      Ich finde, es kommt vorallem darauf an, dass man den anderen versteht, und zwar richtig versteht. Im Internet sind Zweideutigkeiten sowieso oft fatal, da reicht es imo wenn man sich auf das wesentliche beschränkt und ein einfaches Schriftbild verwendet.

      Rechtschreibung und Grammatik sehe ich trotzdem als Standardvoraussetzung an.

      Ich sehe das anders. Immer glatt gebügelt und gleichwirkend kann langweilig sein. Variation in Texten kann beim Lesen sehr viel Spaß machen und vielerlei neuen Ideen bringen. Es kann erheiternd, niedlich und lustig wirken. Oder auch träumerisch.



      Ganz so extrem meine ich das garnicht.
      Zum einen eben, dass z.B. kein Mediziner/Informatik/Metzger/Künstler Jargon verwendet wenn der Gegenüber oder die Nutzergruppe damit überhaupt nicht vertraut ist.
      Und zum anderen, dass man aufpasst, was man schreibt, wenn man in kritischen Situationen steckt, wo einiges schnell fehlinterpretiert wird.

      Gegen Ausschweifungen und Ausschmückungen und Smilies etc. hab ich rein garnichts xD

      Spitze, HeyDay. Ich liebe es, wie du Beiträge mit Diskussionspotenzial zu Threads umbaust. Das belebt das Board enorm und anscheinend hast du ein sehr gutes Händchen dafür, Threads zu basteln, die sehr belebt sind. Danke dafür, das ist einfach super.


      Danke :) Aber vieles wird auch kurz im Team abgesprochen
    • Immer beziehst du negative Kritik auf dich selbst, was'n los CAMIR?
      ]
      Mieses Selbstwertgefühl? xD Nein, ich bezogs vor allem deshalb auf mich selbst, weil ich grade in diesen Gender- und Linguistikthreads gerne mit Fachvokabular um mich werfe. Wer weiß schon was ein "generisches Maskulinum" ist? (Ich glaub ich habs dann erklärt, aber du weißt was ich meine...)

      Ich finde, du drückst dich wunderbar aus. Nur ab und zu kann ich nicht glauben, dass trotz gewählter Wortwahl solche üblen Fehlerchen wie hier ("beim kochen", "am arbeiten", " aus dem englischen", "wieviele") sich bei dir einschleichen [...]

      Haha, danke. Das passiert manchmal, wenns schnell gehen muss oder es spät abends ist. Obwohl ich dazusagen muss, dass ich Groß- und Kleinschreibung, sowie Getrennt- und Zusammenschreibung grade im Internet nicht ganz so ernst nehme, da es da meistens inzwischen nach der NDR eine Kann-Regel gibt und ich zu faul bin, den Duden zu konsultieren.

      Zur Wissenschaft: Nur per PN? Ach komm, ich bin mir sicher, dass das mehrere interessieren würde. Spannend ist's ja.

      Da wären wir wieder bei der Anfangsproblematik: Viiieeele Fachausdrücke. Ich wälze grade selbst die Literatur dazu, kann sie aber weitestgehend nicht verwenden, da ich eine eigene Theorie habe. Kurz zusammengefasst vertrete ich die These, dass wie in der gesprochenen Sprache auch, wir Menschen verschiedene Register haben, die situationsabhängig angewandt werden ("Ich rede anders mit meinem Prof als mit meiner Mutter.") Das macht jeder. Im Gegensatz zu dem Großteil der Forschermeinungen vertrete ich daher die Auffassung, dass das Internet nicht eine Sprache "Netspeak" hat, sondern ebenfalls mehrere Register (eMail, Chat, Foren). Obwohl es in diesen Registern auch Sub-Register gibt (eMail an Prof vs. eMail an Freunde; Wissenschaftlicher Thread vs. WMIG). Das heißt man passt i.d.R. seine Sprache dem Medium an, das man grade benutzt.

      Ehrlich gesagt ist das Beispiel mit dem Grafen ein gutes. Denn offenbar benutzt er den Chat, wie du selbst schreibst, wie ein Forum. Und das nervt dich, weil es nicht den festgelegten Nutzungs"regeln" eines Chats entspricht. Im Chat erwartet man kurze, schnelle, vielleicht auch formulaisch (Abkürzungen, feste Redewendungen) formulierte Antworten und keinen Textblock. Es sei denn bei ChatRPGs. (==> Subregister).