Rollenverteilung und Klischees, oder: Das Babyjahr ist reine Frauensache

    • Rollenverteilung und Klischees, oder: Das Babyjahr ist reine Frauensache

      Aus aktuellem Anlass habe ich mich dazu entschlossen, diesen Thread zu eröffnen.


      Zur Erklärung: Vor zwei Tagen hatte ich eine Diskussion mit meinen Eltern -- vorrangig mit meinem Vater -- zu dem Thema, dass ja auch immer mehr Männer ihren Anspruch auf die Elternzeit geltend machen. (Einzelheiten zur Gesetzgebung kann man bei wikipedia nachlesen, eine bessere Quelle ließ sich leider auch nach längerem Suchen nicht auftreiben. :/ )
      Dreh- und Angelpunkt des Gesprächs war die doch recht konservative Auffassung meines Vater, das Babyjahr wäre reine Frauensache.
      "Was soll denn der Mann da?" -- "Das gehört sich eben so." -- Und noch ähnliche Sachen hat der Gute blicken lassen. In meinen Augen die Ansicht eines Machos (was wir ihm auch gesagt haben), der es nicht wahrhaben will, dass auch Männer durchaus Männer sein können, wenn sie sich um das Kind kümmern, während die Frau in diesem Jahr das Geld nach Hause bringt. Aber es geht ja noch weiter.
      Ich argumentierte damit, dass es schließlich auch genug homosexuelle Paare gibt - was würde er da machen? Sollten beide weiter arbeiten, nur weil sie Männer sind?
      Wie zu erwarten war, war das Gespräch damit nicht mehr möglich, weiterzuführen, da er -- zwar kein Problem mit Homosexualität per se -- die Vorstellung, dass ein Kind in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft aufwächst, befremdlich findet. Unpassend, nicht standardgemäß und zu kompliziert für das Kind.
      Ich würde die Diskussion zwar gerne auf das Thema "Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften" ausweiten, doch diesen Thread gibt es schon und dort wurde es auch schon seitenweise diskutiert.
      Wobei ich natürlich auch froh wäre, wenn wir dieses Thema im Hinblick auf meine Fragestellung mit einbeziehen könnten, immerhin ist der letzte Beitrag in diesem Thread 2004 verfasst worden. :>


      Was mich jetzt also interessiert, ist eure Meinung zu Folgendem:
      Leben wir denn wirklich noch in einer Zeit, in der die Männlichkeit über alte Konventionen definiert wird? Definiert werden muss?
      Ist es nicht auch einfach logisch, dass der Mann Zuhause bleibt, angenommen, die Frau verdient in ihrem Beruf mehr Geld? (haha, als ob, aber ihr wisst, was ich meine)
      Wie kann es sein, dass der Mann anscheinend noch immer in das alte Rollenmuster des Jägers gepresst wird; sind wir darüber nicht schon längst hinweg?
      Worin besteht das Problem, das anscheinend einige Männer haben, wenn sie an Kinder denken, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen? Spielt das in die alten Muster mit hinein? Wäre nicht mehr Offenheit dem gegenüber angebracht und die Akzeptanz dem gegenüber einer von vielen wichtigen Schritten, um die Rollenklischees aufzulösen? Immerhin wird auch bei Gesprächen über homosexuelle Partnerschaften noch oft genug -- wenn auch nur im Alltag -- das Paar geteilt in den "männlichen", weil dominanten, und den "weiblichen", weil unterordnenden, Part.

      Wo steckt da noch Wahrheit und wo beginnen die Klischees? Nimmt ein Mann den weiblichen Teil einer Partnerschaft ein, nur weil er sich dazu entschließt, die Elternzeit anzutreten und es der Partnerin/dem Partner überlässt, weiter zu arbeiten?
      Ist eine Frau, die sich nach der Geburt gleich wieder in das Berufsleben stürzt, weniger weiblich? Was bedeutet Weiblichkeit? Muss ich mich immer "wie eine Frau" bewegen, um auch als solche durchzugehen? (Dieser Punkt kam mir, als meine Schwester zu mir sagte "Wie sitzt du denn?!", als ich nach einem großen Essen breitbeinig auf dem Stuhl hing.)



      Ich enthalte mich vorerst; ich bin bei solchen Sachen ungern die erste, die ihre Ansichten breit tritt (und auch beizeiten schlecht im Erklären...). ^^
      Die Diskussion mit der Elternzeit soll hierbei im Idealfall nur als Aufhänger dienen; ich hoffe, wir können den Bogen über die verschiedenen Themen spannen und sie zu einem gemeinsamen, spannenden Thema werden lassen. :>
      Also, was meint ihr dazu?

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    • Ich denke das Schlüsselwort lautet Emanzipation. Nicht nur die der Frau, sondern auch die des Mannes. Heute geht es darum, dass jeder macht, was er machen kann/möchte und nicht mehr, was es sich für einen Mann /eine Frau zu machen gehört.

      Der Punkt ist, dass das noch nicht in allen Köpfen angekommen ist. Wenn eine Frau mehr Geld verdient oder es sogar alleine nach hause bringt, wird es dem Manne zwar nciht in allen, aber auch nicht in wenigen Fällen zur Last falen, auch wenn er was anderes behauptet. Wenn man ein Buch über Geschichte liest oder einfach in die letzten Generationne zurückblickt, ist es eben der Mann, der für den Unterhalt sorgt. Das dürfte noch 2,3 Gnerationen dauern, bis es absolut normal ist, dass auch mal die Rollen vertauscht sind. Dann ist auch der Konservativismus nicht mehr vorhanden, weil wir dann die Eltern/Großeltern sind und es auch anders kennen.

      [...]
      Nimmt ein Mann den weiblichen Teil einer Partnerschaft ein[
      ...]

      Das ist es.

      Die Führung des Haushaltes gilt (noch), als der weibliche Teil des Failiendaseins. Aber das geht vorüber. Davon bin ich fest überzeugt.


      Und mit dem breitbeinig dasitzen xD
      Nja, das hättensie mich auch gefragt, würde ich so breitbeinig auf dem Stuhl rumhängen.
    • Original von Theseus
      Und mit dem breitbeinig dasitzen xD
      Nja, das hättensie mich auch gefragt, würde ich so breitbeinig auf dem Stuhl rumhängen.

      Dabei ging es mir aber auch weniger um die Haltung an sich als um die Tatsache, dass alles, was "unweiblich" ist, bei einer Frau sofort belächelt und/oder angeprangert wird. Nicht von allen, das ist mir durchaus bewusst, doch es gibt noch genug (Bsp meine Schwester), die eben diesen Klischees folgen und das finde ich schlicht zum Schreien. Aber nicht komisch.
      Man sehe sich nur diese ganzen Püppchen an, die meinen, einem Muster folgen zu müssen. Ich kenne einige, die es nicht einmal wollen, die selbst schon sagten, sie würden gerne den oder den Stil fahren. Ja, mein Gott, wieso ist das dann so schwer?

      Und Emanzipation ist eine Sache. Toleranz und die Fähigkeit, sich selbst zurück zu nehmen, eine ganz andere, denke ich.
      Hier komme ich wieder auf die Elternzeit und die gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.
      Mein Onkel bspw hat sich (nach außen hin) immer um die Belange der Familie/der Kinder gekümmert, war meist vor Ort und und und. Nach der Trennung von meiner Tante hängt ihm plötzlich das Gerücht nach, er wäre schwul, weil er wohl immer so "weich" gewesen wäre. Ja, geht's noch?
      Da ist er auf einmal weniger Mann. Und hier werden die Klischees bedient, die man im Allgemeinen noch mit homosexuellen Männern in Verbindung bringt. Ein Schwuler achtet immer auf's Ästhetische und daher ist es ganz logisch, dass er eher in ein weibliches Schema passt. Ist klar.
      Bei solchen Sachen könnte ich echt aus der Haut fahren.
      ...
      Wie ich es auch bei Teilen des oben verlinkten Threads gerne tun würde. X(

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bereth ()

    • Wer sagt denn, dass Klischees Klischees sind? Wenn ein Frau darauf achtet, sich "weiblich" zu benehmen, also elegant zu laufen, nicht hängen lassen, schmuck bekleidet zu sein oder was auch immer, ich weiß nciht so recht, was dazu zählt, dann ist das in meinen Augen kein Klischee. Sie ist nicht automatisch ein Püppchen. Das tolle an unserer heutigen Gesllschaft ist, dass Frauen sien können, wie sie wollen. Egal, wie sie sich verhalten, irgendwer wird es immer zum Schreien finden, irgendwer wird immer drüber lächeln, das ändert nichts daran, dass sie sein können, wie sie wollen, das kann niemand verbieten oder vorgeben.
      Außerdem gibts auch ästethische Männer, die heterosexuell sind. Und zudem "männlich".




      Zum Babyjahr übrigens.
      Natürlich sollte es das auch für Männer geben. Das ist ja selbstverständlich, auch abgesehen von homosexuellen Paaren, daher kann ich deinen Vater nicht verstehen. Wenn meine Frau nach einer Geburt arbeiten gehen will und dafür mir das Kind erstmal überlässt, will ich auch so freigestellt sein! Dieser Fall ist ja schon bei weitem keine Ausnahme mehr.
    • Rein von der Verteilung der Kontakte mit dem Kind wäre es eigentlich nur sinnvoll, wenn (in einer heterosexuellen Beziehung) der Mann sich nach der Geburt um das Kind kümmern würde. Die Frau hatte neun Monate lang engsten Kontakt mit dem Kind; nach der Entbindung wäre es dann an der Zeit, das Band zum Vater zu intensivieren. Bestenfalls wurde bereits während der Schwangerschaft für eine liebevolle, gleichberechtigte Atmosphäre gesorgt und der Vater ausreichend in Geburtsvorbereitungskurse etc. eingebunden. Babyjahr sollte also ganz und gar nicht ausschließlich Mutterschaftsjahr bedeuten.

      Aber auch, wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht gehen und es darauf hinauslaufen sollte, dass die Mutter zuhause bleibt, hat der Vater (sofern er nicht Schichtarbeiter, Fernfahrer oder irgendwas ist, wo er tagelang auch über Nacht weg ist) die Möglichkeit, die Mutter zu entlasten, indem er auch mal nachts aufsteht und das Baby beruhigt, wenn es schreit, sich mal freinimmt und mit ihm zum Arzt geht etc. Da gibt es doch sicher Mittel und Wege. Stellt es wiederum eine nicht zumutbare Belastung für den Vater da (z.B. aus o.g. Gründen), muss man es natürlich auch nicht erzwingen, aber man sollte sich schon bemühen, das Familienleben gleichberechtigt zu gestalten und es nicht aus Faulheit, es zu organisieren, einfach bleiben zu lassen.

      Persönlich würde ich mir eine solche Konstellation für meine eigene Beziehung auch wünschen. Ich meine, es ist sicher schön, das eigene Kind im Arm zu halten und in den Schlaf zu wiegen. Aber ich stelle es mir als etwas ganz Besonderes vor, zu erleben, wie der eigene Partner genau dies tut - zu erleben, wie die beiden Menschen, die man am meisten liebt, miteinander umgehen. Find ich sehr anziehend, den Gedanken.
      … ich will Kinder mit ihm .____."


      EDIT:
      <OT>
      Hab in dem Focus-Artikel (weiter unten von be verlinkt) gerade beim Namen des Skandinavistikdozenten Klaus Blödl gelesen :'D
      </OT>

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kaktustussi ()

    • Du musst aber auch bedenken, dass die 9 monatige Beziehungs-Intensivierung einseitig ist. das Kind kriegt davon ja nichts mit, weil das lernen und Einleben erst mit der Beburt beginnt. Ich denke eine ausgewogene Rollenverteilung mit Wechseln wäre optimal, was sich aber auf Grund des Arbeitens als schwierig raustellen könnte, weil ja nicht beide Teile frei bekommen können (?).
      Beziht sich das babyjahr für den mann eigentlich auf die zeit während der Geburt oder nach der Geburt? Oder gar beides?
    • Original von Theseus
      Wer sagt denn, dass Klischees Klischees sind? Wenn ein Frau darauf achtet, sich "weiblich" zu benehmen, also elegant zu laufen, nicht hängen lassen, schmuck bekleidet zu sein oder was auch immer, ich weiß nciht so recht, was dazu zählt, dann ist das in meinen Augen kein Klischee. Sie ist nicht automatisch ein Püppchen. Das tolle an unserer heutigen Gesllschaft ist, dass Frauen sien können, wie sie wollen. Egal, wie sie sich verhalten, irgendwer wird es immer zum Schreien finden, irgendwer wird immer drüber lächeln, das ändert nichts daran, dass sie sein können, wie sie wollen, das kann niemand verbieten oder vorgeben.
      Außerdem gibts auch ästethische Männer, die heterosexuell sind. Und zudem "männlich".

      Den Absatz finde ich spannend; von der Warte her habe ich es nämlich noch nicht betrachtet.
      Man könnte also sagen, dass auch ich dann -- die sich so sehr über Klischees aufregt -- nach Klischees agiert. Betrachtet man das ganze umgekehrt nämlich. Ich habe allerdings bewusst pauschalisiert -- mir ist klar, dass es solche und solche gibt. "Püppchen" -- den Begriff nahm ich eben, um abzugrenzen. Ja, man kann schon sagen, dass ich hier selbst auch mit Klischees arbeite.
      Anscheinend kommen wir nicht drum herum, uns die Dinge zu vereinfachen, das ist ja der Grund, warum es Klischees gibt: Pauschalisierungen erleichtern uns das Leben.
      Aber sind sie deswegen -- abgesehen von ihrem ganz eigenen Sinn -- auch wirklich praktisch? Ich weiß nicht... :/


      @KT
      Das mit der Bindung sehe ich ähnlich wie Theseus; man kann schlecht sagen, dass das Kind schon eine Beziehung zur Mutter aufgebaut hat. Einerseits besteht natürlich dieses "Band" zwischen Mutter und Kind -- zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass die körperliche Nähe hängen bleibt --, andererseits entwickelt ein Kind ohnehin erst mit etwa 3 jahren ein eigenes Ich-Bewusstsein und es ist schwer festzustellen, ob es da wirklich eine Auswirkung hat, wer denn nun die erste Zeit bei ihm bleibt.

      Mir geht es auch nicht darum, den Mann zu zwingen, zurückzustecken, um Gottes Willen! Vor allem interessiert mich die Tatsache, woher es kommt, dass ein Mann Probleme damit haben könnte. The, du ja offensichtlich nicht (hätt ich auch nicht erwartet x3); aber gibt sicher genügend, die sich in ihrem Stolz angekratzt fühlen könnten. Doch warum?
      Ich denke, hier spielt die Art der Geselltschaft, in der wir leben, eine große Rolle. Sie war schon seit jeher patrarchalisch ausgerichtet (es sei denn, man bedenkt die Amazonen) und daher galten Frauen schon immer -- wie gleichberechtigt sie auch immer gewesen sein mochten -- als das "schwache" Geschlecht.
      Ich frage mich, was man tun kann, um das aufzubrechen. Nicht ein mal bei den Wikingern (man denke über die Quelle, was man will xP) kann man davon ausgehen, dass die Frauen -- gegen das verklärte Bild -- stärker positioniert waren.

      Worauf kann man sich denn überaupt noch verlassen? xD


      Tatsache ist ja, dass es nicht so einfach rausgeht aus den Köpfen, wie du denkst, The. Das kann ich mir nicht vorstellen.
      Ach ja. Die Elternzeit bezieht sich auf die Zeit nach der Geburt. :>

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    • Werde mich als Ex-Betroffener auch mal zu Wort melden.
      Habe die erste Zeit auch als zuhausebleibendes auf babykümmerndes Elterteil agiert, bis ein überraschendes Jobangebot das ich nicht ablehnen konnte (Schei.. Kapitalismus) dazwischen kam (jetzt ist Baby vormittags bei der Oma). Und ich bin wirklich traurig das die Zeit mit Baby, somindest vormittags vorbei ist :( .
      Auf jeden Fall kam ich mir zu keiner Zeit unmännlich vor.
      Ich glaube, um sich wirklich so zufühlen muß man eine negative Einstellung zu dem Ganzen haben. Sprich, erst wenn man die Frau, die arbeitet, beneidet und sich selber bemitleidet, erst dann können so Gedanken aufkommen.
      Ich finde es ist eine Ehre sein Kind großsoziehen. Arbeiten kann jeder (acht Stunden Tätigkeit mit Pausen), die wirklich GROßE Leistung ist das Großziehen.
      Es gibt nichts schöneres als einem kleinen Menschen der noch nichts kann oder weiß, die Welt zu zeigen/erklären.
      Demnach sollte man sich nicht als Mann, mit ein Paar Machosprüchen, davor drücken. Genauso wie man als Frau sich nicht gleich wieder in die Arbeit stürzen sollte, nur weil man achso emanzipiert sein will. Und die Leute die altertumsmäßige Sprüche von sich geben, haben entweder noch nie auf ihre Kinder (wenn sie welche haben) aufgepasst, oder sie haben diese Zeit einfach nicht genossen.
      Niemand ist gezwungen Elternurlaub zu nehmen, man hat die ehrenvolle Gelegenheit sie anzutreten.

      Baby rules !

      Das ist jetzt kein Aufruf Menschen die nach der Geburt ihres Kindes gleich wieder arbeiten zu verpöhnen (wer ja sonst eine Glashausaktion), es geht mir vielmehr darum zu erklären das die Elternurlaubszeit keine verlorene Lebenszeit ist. Und Derjenige der sie antritt, nicht wirklich der Verlierer ist. So kamen mir die ersten Beiträge nämlich ein wenig vor.
      ... achja, guten Morgen.
    • @hunkarcelebi
      Nein, darum geht es mir tatsächlich nicht, beides. ^^
      Es geht nicht darum, die "arme Frau" von irgendwelchen Rollenklischees zu befreien; dass man sich nicht dran halten MUSS, ist ja klar. War jetzt auch von mir weniger darauf angelegt, über die Frauenrechte zu diskutieren, als viel mehr generell Stellung zu beziehen zu den einzelnen Mustern, vor allem im Bezug auf den Mann. Um die Frauen wird sich genug gekümmert. xD;

      Wenn ich mir das aber so ansehe und vor allem die (älteren) Menschen in meiner Umgebung betrachte, bemerke ich immer wieder, wie Dinge, die außerhalb der "Norm" liegen, belächelt und/oder mindestens skeptisch beäugt werden. Und das wundert mich eben, diese konservativen Positionen, die teilweise auch von Leuten vertreten werden, die nur wenig älter sind als ich. Gleichzeitig bin ich auch schon alten Hasen begegnet, die sich aus alledem nichts gemacht haben (bspw meine Oma mütterlicherseits, jetzt mal auf Homosexuelle bezogen), es ist also wieder sehr durchwachsen.


      Tatsache ist aber in meinen Augen, dass es für eine Frau mittlerweile leichter ist, "stark" zu sein, ohne dass sie belächelt oder beneidet wird, als für einen Mann, der nicht dem üblichen Muster des Beschützers entspricht und "abweichend" handelt.
      Wie der Mann sich dabei selbst fühlt, ist eine Sache, @Deku. Ich finde es klasse, dass du dich um das Baby gesorgt hast (wenn auch die Arbeit dann dazwischen kam, aber das ist ja mehr als verständlich :>), ohne -- wie gewisse andere (*hust*mein Vater*hust) -- Angst zu haben, dass das nicht männlich sein könnte.
      Was mich immer wieder fasziniert -- im negativen Sinne --, ist der Standpunkt, dass es ja kaum so schwer sein kann, sich um ein Baby zu kümmern, wie jeden Tag arbeiten zu gehen (also völlig abweichend von deinem Standpunkt). Hab' ich live in o.g. Diskussion erlebt und spätestens da blieb mir die Spucke weg. Das Jahr kann durchaus schön sein, immerhin bekommt man ja auch viel von seinem Kind zurück; aber an die Anstrengungen, die dahinter stehen, denkt anscheinend niemand so recht. Dass dann solche Äußerungen immer von dem ach so "starken" Geschlecht kommen, ohne Einblick in die Mühe, die ein kleines Baby macht, die Arbeit, die man jeden Tag damit hat -- Haushalt schmeißen, daneben das Kind füttern, wickeln, mit ihm spielen, es wieder füttern, nur kurz eine Pause haben, in der es schläft, bis es wieder von vorne losgeht --, finde ich schlicht anmaßend. Ich will mal meinen Vater mit seinem Enkel sehen, wenn der keine Ruhe geben will. Dann hat es sich garantiert ausgespuckt mit den großen Tönen.

      Worauf will ich hinaus?
      Viel zu viele Männer lassen sich noch immer nur zu gerne in das "typische" Bild ihres Geschlechts drängen, übernehmen machohafte Positionen, weil es eben einfach usus ist. Klar spielt da auch die Erziehung mit rein.
      Hat man schon mal ein kleines Baby gesehen, dass nicht auch nur minimal mit den üblichen Farben ausgestattet worden ist? Himmelblau für einen Jungen, Schweinchenrosa für ein Mädchen. Und so zieht sich das durch die ganze Erziehung. Ein Mädchen bekommt seine Püppchen, ein Junge seine Matchbox-Autos. Ein Mädchen muss niedlich und süß sein; wenn ein Junge weint, wird er vielelicht noch von seinem Vater gerügt, er sei ein Mann und solle sich Hänseleien nicht gefallen lassen.
      Das ist jetzt etwas überspitzt, aber oft werden Kinder eben so erzogen und diese Positionen bleiben meist auch haften. Wie viele Frauen kenne ich, die einfach, weil sie eben Frau sind, mit einer unatürlich hohen Stimme sprechen, um süß und niedlich zu sein? Und wie viele Männer, die sich nach außen hin extra stark geben, um ihrem Bild zu entsprechen?
      Oft genug ungewollt. Und das hört mitnichten nach der Pubertät auf, wie man sehr gut am Beispiel meines Vaters erkennen kann. Ich will ihn hier nicht schlecht machen, doch es gibt eben gewisse Dinge, denen er durch seine Erziehung unterworfen ist, möchte ich meinen. Und damit steht er nicht allein.

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    • Es wurde hier ja schon ab un dzu angedeutet... Aber ich sehe in unseren klischeehaften Rollenbildern nicht zwangsweise was schlechtes. Ich glaube auch, dass die Bindung zwischen Mutter und Kind etwas ist, was ein Mann nie so wirklich wird nachvollziehen können.
      Und, cards on the table, Frauen und Männer werden niemals... können niemals hundert prozentig gleichberechtigt sein. Ich rede hier nicht von Dingen wie Einkommen, das sollte natürlich schon sein. Aber srsly, solange die Frau ein X-Chromosom mehr hat als der Mann könnt ihr das vergessen. Wir werden immer die sein, die die Kinder austragen (es sei denn, man erfindet in Zukunft wirklich mpreg, aber thanks but no thanks...) und im zweifelsfall das emapthischere ngeschlecht bleiben. Klar gibt es immer mal wieder Ausnahmen, aber na ja, Klischees beruhen ja immer auf der Wahrheit, n'est-ce pas? Ich meine ich halte mich keinesfalls für die schon genannte Art "Püppchen", ich bin stinkefaul und hab schlechte Manieren und kann ein ziemlicher Chauvi sein, weil ich Frauen oft genug für bescheuert halte, et cetera perge perge.
      Und trotzdem hab ich so seltsam feminine Anwandlungen manchmal, dass ich mich in schicken Kleidchen wohlfühle und mir gerne Farbe ins gesicht klatsche und manchmal tu ich mir sogar das Grauen, das da aus hohen Hacken besteht, an. Denn: ich habe zwei X-Chromosome und sorry, gegen die Biologie kann man einfach nicht viel tun.

      Ich kann jede Frau verstehen, die sagt, sie will lieber arbeiten gehen als sich immer um das Kind zu kümmern, weil ich das für mich selbst auch irgendwann in Betracht zöge. Ich hätte gern irgendwann mal Kinder, ich bin aber auch ein ziemlicher Egoist und bin mir sicher, dass ich ab un dz einfach mal Zeit für mich bräuchte. In dr Regel opfert man sowas, als Frau, wenn man eine Familie gründet, vollkommen. Und an dem Punkt wäre es schön, wenn in der Männer- bzw. Arbeitswelt mal ankäme, dass auch Frauen mal 'ne Pause brauchen, wenn sie schon das Kind fast ein Jahr mit sich rumtragen und sich von ihm treten lassen. xD;
      Andererseits ist Kinder großziehen wahrscheinlich eh der härteste Job, den an sich antun kann, und da kommen viele Männer einfach nicht mit. ;3 Jäger hin oder her, wenn's an sowas geht, sind die meisten Kerle doch eh überfordert...


      ETA @Be:
      Bezüglich Barbie vs. Matchbox... Ich hatte beides, meine Barbies und die TMNT-Actionfiguren und Trasformer meiner Brüder. Und ich bin irgendein komischer Hybrid zwischen Kampflesbe und Püppchen geworden. Ob das besser ist? Man weiß es nicht. xD
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    • Als Feministin und erklärte Gegnerin von (Zwangs)-Gender, stimme ich dir vollkommen zu, be.

      Es sei jedem unbenommen, sich nach Geschlechterollen sein Leben zu gestalten, aber nur freiwillig und nicht "weil es sich so gehört". Wenn man das tut, zieht man den Kürzeren, Frauen imho ein wenig mehr als Männer.

      Es geht darum, dass man alternative Lebensstile und Abweichungen der Rollen endlich mal zu akzeptieren lernt. Wenn ich daran denke, dass sich mein Ex von mir getrennt hat, weil ich "zuwenig weiblich" war, krieg ich jetzt noch ne Wut. Mir fehlt schließlich kein Körperteil und eins zuviel hab ich auch nicht. Und dieses ganze "Frauen sollen..." -Gerede.

      Naja, ich glaube einfach, dass vieles von dem Kram einfach anerzogen und eben nicht biologisch ist. Vermutlich nicht alles, aber doch vieles. Und daher denke ich @Fo dass komplette Gleichberechtigung, aber vielleicht keine komplette Gleichheit sein kann.
      Männer sind z.B. im Sport im Schnitt immer einen Tick besser, da anders körperlich veranlagt, das ist klar, sagt aber nichts über ihre Vorlieben/ Abneigungen usw. aus.

      Naja, also ich bin sehr dafür, dass Männer Elternzeit nehmen und dass die Stigmatisierung endlich mal aufhört. Dass das durchaus funktioniert, zeigt das Beispiel Norwegen (vmtl auch andere skandinavische Länder, aber da hab ich es frisch durchlebt), wo sowas inzwischen gang und gäbe ist. Eine Partnerschaft bedeutet für mich, dass man sich die Arbeit teilt und dazu gehört in jedem Fall Haushalt und Kindererziehung.
      Ansonsten zieht eine (nach klassischer Rollenverteilung) Frau immer noch den Kürzeren, weil sie dann neben Haushalt noch arbeiten zu gehen hat (heutzutage kann man von einem Gehalt ja kaum noch leben, v.a. in unteren und mittleren Einkommensschichten...) und sich um das Kind zu kümmern, während der Mann nur arbeitet.
    • Original von CAMIR
      @Fo dass komplette Gleichberechtigung, aber vielleicht keine komplette Gleichheit sein kann.

      Das klingt mal wieder viel intelligenter als ich es jemals hätte sagen können. xD

      Aber entschuldige, wenn ich nachfrage -- und ich hoffe, das stört keinen -- aber wenn du sagst, du deist eine Feministin... Wie definierst du Feministin? Denn das mentale Bild einer Feministin, das ich vor Augen habe, ist, ich gebe es zu, nicht gerade positiv. xD
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    • @fowo. mpreg ist meines wissens nach soweit möglich. Aufwändig teuer und kompliziert, aber möglich. Naja, und das lesbische Pärchen Nachwuchs haben können ist ja schon fast ein alter Hut.


      Das Babyjahr für den Mann ist da wohl Das, um der Frau (die Gebärende?) einen besseren Einstieg zurück ins Berufsleben zu ermöglichen und sich selbst Zeit für das Kind zu erhalten.
      Wer möchte seinem Kind schon den Vater vorenthalten? :>
    • @ Fo: Lustig dass du das fragst... hab nämlich gerade einen interessanten "Artikel" auf der Suchtseite TVTropes gelesen.

      Straw Feminist
      Ich habe das dumpfe Gefühl, dass du Feministinnen mit genau solchen Leuten verbindest, wie sie in diesem Artikel beschrieben werden und das tun leider viele.

      Die allgemeine Definition von Feministin und auch meine ist eine komplette Gleichberechtigung der Geschlechter. Dass jeder und jede das ausleben kann, was er und sie will und nicht dafür verlacht werden. Wenn sich Leute für das klassische Rollenbild freiwillig entscheiden, ist das okay. Wenn sie es tun, "weil es sich so gehört" und ein Leben lang darunter leiden ist es nicht.

      Ich möchte zum Beispiel eine Partnerschaft, die darauf beruht, das alles geteilt wird: die Hausarbeit, die Kindererziehung, der Job. Und ich möchte nebenher beruflich erfolgreich sein.

      Leider Gottes ist aber genau das in Deutschland trotz Frauenquote noch nicht wirklich angekommen. Frauen verdienen im Schnitt weniger, und leider immer noch viel zu selten in Führungspositionen zu finden, weil sie halt Frauen sind.
      Ich sag immer: Erst wenn es genauso viele inkompetente Frauen wie Männer in diesen Positionen gibt, haben wir Gleichberechtigung.

      Ich denke also nicht, Frauen sein irgendwie besser als Männer, sondern nur, dass sie gleich behandelt werden sollten. Und leider gibt es halt doch immer nur relativ viel Sexismus - dagegen kämpfe ich.
    • @Shadow Mirror: Ja, ich las davon, hielt's aber für 'ne Ente. haben wir 'ne sauce on dat?

      @CAMIR: Na ja, ganz so wie in dem Artikel hab ich mir das nicht gedacht. Männerhassend vielleicht, aber ich hab vor allem immer unrasierte, ungeschminkte Frauen vor Augen. :ugly: Und natürlich die Vollpfosten, die uns so Dinge wie das Gerundium bei berufsbezeichnungen eingebrockt haben, oder, noch schlimmer, "mensch" anstelle von "man", ich könnte mich darüber aufregen—aber das ist der grammar nazi in mir. xD


      ETA. Erwähnte ich, dass ich die skandinavische (linguistische) Auffassung der Gleichberechtigung übrigens viel sinnvoller finde?
      Und dass ich die Norweger gern dafür schlagen würde, dass sie ein drittes Geschlecht eingeführt haben? Srsly. xD
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    • Naja ganz abgeneigt bin ich dem feministischen Sprachgebrauch nicht, ich gebe es zu. Nicht, weil ich ihn besonders toll oder ästhetisch finde, sondern um einfach ein Bewusstsein dafür entwickeln.

      Und ja ich schminke und rasiere mich auch ungerne, aber mehr aus Faulheit, wie aus feministischen Gründen. Dafür möchte ich aber auch gerne akzeptiert werden, wenn du verstehst was ich meine.

      Gibt es ne Quelle für die Einführung des dritten Geschlechts der Norweger, weil srsly ist die norwegische Sprachsituation doch etwas... kompliziert. XD Ich habe nämlich gelernt, dass man es im bokmål nicht zwingend machen muss und es sowieso dialektabhängig ist. Und Nynorsk benutzt ja eigentlich keine Sau.
      Zudem hat das Isländische ja auch 3 Geschlechter - als Opa von Norwegisch, also kann von Einführung ja eigentlich nicht die Rede sein, nur Wiedereinführung.

      Das hingegen:

      ETA. Erwähnte ich, dass ich die skandinavische (linguistische) Auffassung der Gleichberechtigung übrigens viel sinnvoller finde?

      ist signed. Ich habe es die letzten vier Wochen gesehen. Ist zwar auch noch nicht "perfekt", aber doch um Längen besser als in Deutschland.
    • Warum kommt es, wenn wir, also du, KT und ich, über etwas reden, eigentlich früher oder später immer auf Skandinavien? :ugly: Kann ich mir gar nicht erklären.

      Anyway.

      Original von CAMIR
      Und ja ich schminke und rasiere mich auch ungerne, aber mehr aus Faulheit, wie aus feministischen Gründen. Dafür möchte ich aber auch gerne akzeptiert werden, wenn du verstehst was ich meine.

      Das versteh ich sehr gut und wir geht's genauso. Aber ich finde auch, ganz ehrlich, wenn der Partner sich an sowas stört, ist er's auch einfach nicht wert. ich mach mich gern ab und zu schön, aber auch frau ( :ugly: ) will ab un dzu einfach mal gammeln, ohne Farbe im gesicht und mit Haaren auf den Beinen. xD Muss einfach auch erlaubt sein.

      Gibt es ne Quelle für die Einführung des dritten Geschlechts der Norweger, weil srsly ist die norwegische Sprachsituation doch etwas... kompliziert. XD Ich habe nämlich gelernt, dass man es im bokmål nicht zwingend machen muss und es sowieso dialektabhängig ist. Und Nynorsk benutzt ja eigentlich keine Sau.

      So genau hab ich davon keine Ahnung, ich mach ja kein norwegisch. Aber in meinem Seminar "Interskandinavisk kommunikation" wurde gern für ein Wort schon mal der männliche und der weibliche Artikel dazu geschrieben statt das gute alte Utrum. Fail.
      meine Kommilitonen, die norwegisch machen, haben sich auch schon aufgeregt, weil sie das jetzt auch lernen müssen. xD;

      Zudem hat das Isländische ja auch 3 Geschlechter - als Opa von Norwegisch, also kann von Einführung ja eigentlich nicht die Rede sein, nur Wiedereinführung.
      ototototot sorry xD;;

      Äh... sorry, was? xD; Das geht jetzt vollikommen OT, aber isländisch als Opa von norwegisch zu bezeichnen tut's ja nicht so wirklich. Eher ist norwegisch Opa von isländisch, wobei norwegisch wiederum extrem von dänisch beeinflusst ist, wenn auch später, und weniger wegen altosnordisch als wegen der dänischen Herrschaft.
      Jedenfalls unterscheidet sich altnorwegisch doch so gut wie gar nicht von altisländisch, ich meine, wir haben den Konnungs skuggsjá (sp?) genauso gut (also in meinem Falle eher schlecht, weil mein AWN schon total scheiße ist, aber na ja xD) übersetzen können wie die ganzen Íslendingasögur. Also zumindest wurd's von uns erwartet. Also im Edneffekt sprechen isländer norwegisch und die Norweger dänisch. xD (Daher ja auch der schöne dänische spruch: "Norwegisch ist dänisch von einem Kind geschrieben und von einem Schweden gesprochen." :ugly: )
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Original von FoWo
      Warum kommt es, wenn wir, also du, KT und ich, über etwas reden, eigentlich früher oder später immer auf Skandinavien? :ugly: Kann ich mir gar nicht erklären.

      Erwähnungszwang, guter alter Erwähnungszwang...

      Das versteh ich sehr gut und wir geht's genauso. Aber ich finde auch, ganz ehrlich, wenn der Partner sich an sowas stört, ist er's auch einfach nicht wert. ich mach mich gern ab und zu schön, aber auch frau ( :ugly: ) will ab un dzu einfach mal gammeln, ohne Farbe im gesicht und mit Haaren auf den Beinen. xD Muss einfach auch erlaubt sein.

      Das.
      Sträub ich mich auch nicht gegen, weil jeder das machen sollte, was ihm/ihr gefällt. Nur wenn es zur "Pflicht" wird... (Vulva Debatte auf Wikipedia anyone?) find ichs weniger toll...
      Es geht mir eben darum, dass es kein "du sollst aber, weil du ein Mann/ eine Frau bist"/ "für einen Mann/eine Frau gehört sich das aber (nicht)" mehr gibt. Sondern jede/r seine/ihre persönlichen Präferenzen ausleben kann, ohne schief angeschaut zu werden, auch wenn diese eben nicht dem klassischen Rollenbild entsprechen.

      So genau hab ich davon keine Ahnung, ich mach ja kein norwegisch. Aber in meinem Seminar "Interskandinavisk kommunikation" wurde gern für ein Wort schon mal der männliche und der weibliche Artikel dazu geschrieben statt das gute alte Utrum. Fail.
      meine Kommilitonen, die norwegisch machen, haben sich auch schon aufgeregt, weil sie das jetzt auch lernen müssen. xD;

      Ist so ziemlich das erste was ich hör. Nicht dass es nicht stimmen könnte. Ich hör's nur zum ersten Mal, wurde auch in den vier Wochen Bergen nicht angesprochen. Aber da es "das Norwegische" eh nicht gibt, man sich immer noch wegen 2 Schriftsprachen zankt und der Bergenser Dialekt seit jeher eh nur 2 Geschlechter hat, ist das vielleicht nicht wirklich aussagekräftig. Ich habe jedenfalls, als ichs vor nem Jahr gelernt habe, gelernt, dass im bokmål beides ginge (2 oder 3 Geschlechter), nur nynorsk habe drei, weil eher an die alten Dialekte angelehnt.

      Äh... sorry, was? xD; Das geht jetzt vollikommen OT, [...]

      [SPOILER=Hurra, OT!]Aber genau das meine ich doch: Isländisch ist (bis auf die Aussprache) de facto Altnordisch und damit Norwegisch von vor 1000 Jahren. Natürlich wurde norwegisch noch anderweitig beeinflusst durch Kontaktsituationen und anderen blubb aber das ist ja allen anderen Festlandsprachen auch so gegangen. Also eigentlich schreibst du das, was ich meine. Ich hab mich nur falsch ausgedrückt...
      Die ganzen germanischen Sprachen gehören ja sowieso irgendwie zusammen, von daher ist "dänisch" als Beeinflussung von Norwegisch jetzt nicht so "schlimm" wie wwi, russisch oder gar japanisch (rein hypothetisch), weil es dieselben Wurzeln hat.
      Was ich damit ausdrücken wollte, ist dass es nicht wirklich "neu" ist, dass Norwegisch 3 Geschlechter hat. Afaik gibts zur Sprachsituation, wie du sie ansprichst auch nen Comic von humon aber den kennst du bestimmt bereits.[/SPOILER]
    • Nur ein, zwei Sätze meinerseits sollten vollkommen zu dem Thema reichen. ^^

      Zunächst einmal ist es jedem selbst überlassen, was er macht und wie man die Aufgaben in einer Beziehung aufteilt.
      Allerdings kriege ich jedes mal einen dicken Hals wenn ich irgendwelche "Emanzen" höre, die sich so ungerecht in unserer Gesellschaft fühlen und an jeder Ecke protestieren müssen.
      Wenn ich diesen Post sozial korrekt schreiben würde, müsste ich überall "jede/jeder" und "er/sie" schreiben, wenn ich etwas verallgemeinern will. Und dann bin ich an einem Punkt angelangt, andem ich mich frage: Muss das sein?

      Ich finde es gut, wenn Frauen selbstbewusst, unabhängig und ehrgeizig sind.
      Ich kann es nur nicht leiden wenn man auf Teufel komm raus in jeder Lebenslage gleich sein will. Ein bisschen Individualismus zwischen den Geschlechtern darf schon sein. Ansonsten könnte ich ebenso bisexuell werden, gäbe es keinen Unterschied zwischen ihnen[Anm: nichts gegen Bisexualität, aber ich hoffe, mein Gedankengang leuchtet ein].

      Ich persönlich würde mir eine Frau wünschen, die selbst arbeitet und nicht mein selbst verdientes Geld klischeehafter Weise bei Prada auf den Putz haut - sollte ich mal derart viel verdienen. ;)
      Allerdings: Hätte ich ein Kind, würde ich verlangen, dass zumindest in den ersten sechs Monaten die Frau zu Hause bleibt; was nicht ohne Grund der Grundstillzeit der westlichen Länder entspricht.
      Über alles weitere ließe sich reden, bzw. könnte man den wirtschaftlichen Aspekt einbeziehen. Verdient die Frau mehr, wäre es unsinnig, wenn sie zu Hause bliebe.
      Original von Sirius
      "Leise rollt ein Spambusch durch die Threadwüste,
      während ein einsamer Cowboy auf seiner Mundharmonika
      das Lied vom schließenden Moderator spielt.
      "

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