Aus aktuellem Anlass habe ich mich dazu entschlossen, diesen Thread zu eröffnen.
Zur Erklärung: Vor zwei Tagen hatte ich eine Diskussion mit meinen Eltern -- vorrangig mit meinem Vater -- zu dem Thema, dass ja auch immer mehr Männer ihren Anspruch auf die Elternzeit geltend machen. (Einzelheiten zur Gesetzgebung kann man bei wikipedia nachlesen, eine bessere Quelle ließ sich leider auch nach längerem Suchen nicht auftreiben.
)
Dreh- und Angelpunkt des Gesprächs war die doch recht konservative Auffassung meines Vater, das Babyjahr wäre reine Frauensache.
"Was soll denn der Mann da?" -- "Das gehört sich eben so." -- Und noch ähnliche Sachen hat der Gute blicken lassen. In meinen Augen die Ansicht eines Machos (was wir ihm auch gesagt haben), der es nicht wahrhaben will, dass auch Männer durchaus Männer sein können, wenn sie sich um das Kind kümmern, während die Frau in diesem Jahr das Geld nach Hause bringt. Aber es geht ja noch weiter.
Ich argumentierte damit, dass es schließlich auch genug homosexuelle Paare gibt - was würde er da machen? Sollten beide weiter arbeiten, nur weil sie Männer sind?
Wie zu erwarten war, war das Gespräch damit nicht mehr möglich, weiterzuführen, da er -- zwar kein Problem mit Homosexualität per se -- die Vorstellung, dass ein Kind in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft aufwächst, befremdlich findet. Unpassend, nicht standardgemäß und zu kompliziert für das Kind.
Ich würde die Diskussion zwar gerne auf das Thema "Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften" ausweiten, doch diesen Thread gibt es schon und dort wurde es auch schon seitenweise diskutiert.
Wobei ich natürlich auch froh wäre, wenn wir dieses Thema im Hinblick auf meine Fragestellung mit einbeziehen könnten, immerhin ist der letzte Beitrag in diesem Thread 2004 verfasst worden. :>
Was mich jetzt also interessiert, ist eure Meinung zu Folgendem:
Leben wir denn wirklich noch in einer Zeit, in der die Männlichkeit über alte Konventionen definiert wird? Definiert werden muss?
Ist es nicht auch einfach logisch, dass der Mann Zuhause bleibt, angenommen, die Frau verdient in ihrem Beruf mehr Geld? (haha, als ob, aber ihr wisst, was ich meine)
Wie kann es sein, dass der Mann anscheinend noch immer in das alte Rollenmuster des Jägers gepresst wird; sind wir darüber nicht schon längst hinweg?
Worin besteht das Problem, das anscheinend einige Männer haben, wenn sie an Kinder denken, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen? Spielt das in die alten Muster mit hinein? Wäre nicht mehr Offenheit dem gegenüber angebracht und die Akzeptanz dem gegenüber einer von vielen wichtigen Schritten, um die Rollenklischees aufzulösen? Immerhin wird auch bei Gesprächen über homosexuelle Partnerschaften noch oft genug -- wenn auch nur im Alltag -- das Paar geteilt in den "männlichen", weil dominanten, und den "weiblichen", weil unterordnenden, Part.
Wo steckt da noch Wahrheit und wo beginnen die Klischees? Nimmt ein Mann den weiblichen Teil einer Partnerschaft ein, nur weil er sich dazu entschließt, die Elternzeit anzutreten und es der Partnerin/dem Partner überlässt, weiter zu arbeiten?
Ist eine Frau, die sich nach der Geburt gleich wieder in das Berufsleben stürzt, weniger weiblich? Was bedeutet Weiblichkeit? Muss ich mich immer "wie eine Frau" bewegen, um auch als solche durchzugehen? (Dieser Punkt kam mir, als meine Schwester zu mir sagte "Wie sitzt du denn?!", als ich nach einem großen Essen breitbeinig auf dem Stuhl hing.)
Ich enthalte mich vorerst; ich bin bei solchen Sachen ungern die erste, die ihre Ansichten breit tritt (und auch beizeiten schlecht im Erklären...).
Die Diskussion mit der Elternzeit soll hierbei im Idealfall nur als Aufhänger dienen; ich hoffe, wir können den Bogen über die verschiedenen Themen spannen und sie zu einem gemeinsamen, spannenden Thema werden lassen. :>
Also, was meint ihr dazu?
Zur Erklärung: Vor zwei Tagen hatte ich eine Diskussion mit meinen Eltern -- vorrangig mit meinem Vater -- zu dem Thema, dass ja auch immer mehr Männer ihren Anspruch auf die Elternzeit geltend machen. (Einzelheiten zur Gesetzgebung kann man bei wikipedia nachlesen, eine bessere Quelle ließ sich leider auch nach längerem Suchen nicht auftreiben.

Dreh- und Angelpunkt des Gesprächs war die doch recht konservative Auffassung meines Vater, das Babyjahr wäre reine Frauensache.
"Was soll denn der Mann da?" -- "Das gehört sich eben so." -- Und noch ähnliche Sachen hat der Gute blicken lassen. In meinen Augen die Ansicht eines Machos (was wir ihm auch gesagt haben), der es nicht wahrhaben will, dass auch Männer durchaus Männer sein können, wenn sie sich um das Kind kümmern, während die Frau in diesem Jahr das Geld nach Hause bringt. Aber es geht ja noch weiter.
Ich argumentierte damit, dass es schließlich auch genug homosexuelle Paare gibt - was würde er da machen? Sollten beide weiter arbeiten, nur weil sie Männer sind?
Wie zu erwarten war, war das Gespräch damit nicht mehr möglich, weiterzuführen, da er -- zwar kein Problem mit Homosexualität per se -- die Vorstellung, dass ein Kind in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft aufwächst, befremdlich findet. Unpassend, nicht standardgemäß und zu kompliziert für das Kind.
Ich würde die Diskussion zwar gerne auf das Thema "Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften" ausweiten, doch diesen Thread gibt es schon und dort wurde es auch schon seitenweise diskutiert.
Wobei ich natürlich auch froh wäre, wenn wir dieses Thema im Hinblick auf meine Fragestellung mit einbeziehen könnten, immerhin ist der letzte Beitrag in diesem Thread 2004 verfasst worden. :>
Was mich jetzt also interessiert, ist eure Meinung zu Folgendem:
Leben wir denn wirklich noch in einer Zeit, in der die Männlichkeit über alte Konventionen definiert wird? Definiert werden muss?
Ist es nicht auch einfach logisch, dass der Mann Zuhause bleibt, angenommen, die Frau verdient in ihrem Beruf mehr Geld? (haha, als ob, aber ihr wisst, was ich meine)
Wie kann es sein, dass der Mann anscheinend noch immer in das alte Rollenmuster des Jägers gepresst wird; sind wir darüber nicht schon längst hinweg?
Worin besteht das Problem, das anscheinend einige Männer haben, wenn sie an Kinder denken, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen? Spielt das in die alten Muster mit hinein? Wäre nicht mehr Offenheit dem gegenüber angebracht und die Akzeptanz dem gegenüber einer von vielen wichtigen Schritten, um die Rollenklischees aufzulösen? Immerhin wird auch bei Gesprächen über homosexuelle Partnerschaften noch oft genug -- wenn auch nur im Alltag -- das Paar geteilt in den "männlichen", weil dominanten, und den "weiblichen", weil unterordnenden, Part.
Wo steckt da noch Wahrheit und wo beginnen die Klischees? Nimmt ein Mann den weiblichen Teil einer Partnerschaft ein, nur weil er sich dazu entschließt, die Elternzeit anzutreten und es der Partnerin/dem Partner überlässt, weiter zu arbeiten?
Ist eine Frau, die sich nach der Geburt gleich wieder in das Berufsleben stürzt, weniger weiblich? Was bedeutet Weiblichkeit? Muss ich mich immer "wie eine Frau" bewegen, um auch als solche durchzugehen? (Dieser Punkt kam mir, als meine Schwester zu mir sagte "Wie sitzt du denn?!", als ich nach einem großen Essen breitbeinig auf dem Stuhl hing.)
Ich enthalte mich vorerst; ich bin bei solchen Sachen ungern die erste, die ihre Ansichten breit tritt (und auch beizeiten schlecht im Erklären...).

Die Diskussion mit der Elternzeit soll hierbei im Idealfall nur als Aufhänger dienen; ich hoffe, wir können den Bogen über die verschiedenen Themen spannen und sie zu einem gemeinsamen, spannenden Thema werden lassen. :>
Also, was meint ihr dazu?