20 Jahre Mauerfall - Na und?

    • 20 Jahre Mauerfall - Na und?

      Zur Zeit wird man medial ja nur so zugebombt was die Ereignisse um 1989 herum betreffen. Jetzt würde es mich interessieren was der große Anteil an Deutschen in diesem Forum dazu zu sagen hat.
      Was verbindet ihr persönlich mit dem Mauerfall?
      Haltet ihr dieses Ereignis für tatsächlich geschichtsträchtig, oder wäre man ohne Wiedervereinigung heute besser dran?
      Seid ihr auf gedenk oder Jubiläumsfeiern gewesen?

      Frei von der Leber weg, was kommt euch bei dem Thema in den Sinn?

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • Vorweg muss ich mal anmerken, dass ich jahrelang nicht wusste, dass Deutschland jemals zweigeteilt war. Nicht missverstehen, das is natürlich ne ganze Weile her und bei Kleinkindern ist das denke ich auch nicht verwunderlich.
      Aber ich muss schon sagen, ich war sehr geschockt und konnte mir das überhaupt nicht vorstellen.

      Dank genug Bildung und Faktenwissen kann ich das jetzt zwar, aber es erscheint mir dennoch als... irgendwie fremd :/
      Schwer zu beschreibendes Gefühl, aber auf alle Fälle bin ich sehr froh, dass Deutschland wieder vereinigt ist.


      Aber all diese deutschen Billigproduktions-spielfilme in den letzten Wochen warn doch schon recht nervend o__o
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      ...in that case, can we just skip the talking and fight already? - NO!
    • Was soll ich schon mit dem Mauerfall verbinden?
      Ich war da noch nichtmal geboren, und kenn auch die Zeit nicht, in der die Mauer stand - deshalb geht's mir ehrlichgesagt ziemlich... yo, genau da vorbei.

      Ich mein, klar, super Sache dass die Mauer weg ist, aber... Nyo, hat mit mir nicht allzu viel zu tun.
      Fish 'n' chips baby
    • Ich bin auch froh, dass Dtl (zumindest auf dem Papier) vereint ist - aber dieses Gewese geht mir auf Deutsch gesagt tierisch auf den (nicht vorhandenen) Sack...

      Auf den Champs Elysee wird aus Solidarität die Weihnachtsbeleuchtung angemacht, eine riesige Veranstaltung, die das Geld der Steuerzahler verschlingt (toll... Feuerwerk am Brandenburger Tor - und wer hat die Clinton eingeflogen? :rolleyes: ), in Polen werden Mauerfagmente zertrampelt, irgendwelche Deppen stellen in London eine Eismauer auf und gucken ihr beim Schmelzen zu, ein Film jagt den nächsten... Blaaaaah X (

      Davon mal abgesehen kann man ohnehin auch nach diesen 20 Jahren imo nicht mal annähernd vobn einer Deutschen Einheit sprechen, Vorurteile bestehen weiterhin. Und solange es Fernsehshows gibt, in denen Günther Jauch wissen will, ob die "Wessis" oder die "Ossis" mehr über die jeweils "anderen" wissen, wird dieser Zustand auch nicht erreicht.

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • "Na und?" kommt dem schon sehr nahe.
      Ich bin nach dem Mauerfall geboren, hab also davon nichts mitbekommen und für mich war Deutschland schon immer so wie es jetzt ist.
      Natürlich bekommt man im nachhinein einiges darüber mit, aber ein "Wow, diese Information verändert jetzt mein Leben"-Effekt hat die ganze Sache jetzt nicht.

      Klar, wenn man bedenkt das sogut wie jeder dritte Einwohner von der Stasi in irgendeiner Weise überwacht wurde und viele Menschen bei Fluchtversuchen gestorben sind, ist das schon traurig und bemitleidenswert. Es mag für die Menschen damals, egal ob Ost oder West, ein ergreifendes Ereigniss gewesen sein als die Mauer fiel, aber ich selbst hab sogut wie nichts davon mitbekommen, für mich gibt es da keinen Unterschied zwischen Ost und West oder Neuen und Alten Bundesländern. Für mich gibt es einfach nur Deutschland und gut ist.

      Ich versteh auch nicht warum man sich in den Schulen so sehr damit befasst.
      Wir lesen im Unterricht gezielt Bücher aus der DDR, machen in Geschichte ganze Themenkomplexe darüber, besprechen in den Sozialwissenschaften mehr als nötig, machen einen kompletten Projekttag darüber und langsam geht einem dieses ganze drauf-rum-gereite nurnoch auf die Nerven.
      Schön und gut, ein Stück näherer Geschichte, erwähnenswert aber es gibt genug andere wichtige Themen mit denen man sich befassen kann, nicht nur in der Schule.

      Die Wiedervereinigung hingegen finde ich gut.
      Ich glaube die Leute sind glücklicher wieder ein "gesammt Deutschland" zu sein. Getrennte Familien können sich wieder vereinigen, das Recht auf (mehr oder minder) Selbsbestimmung für die DDR Bürger ist gesichert worden und ein Gefühl von Volksgemeinschaft ist geschaffen worden.
      Was die Schuldensache betrifft: Deutschland wird seine Schulden sowieso niemals abbezahlen können, da machen die Schulden der DDR auch nicht so viel aus.
    • Es ist eigentlich egal, wie man es sieht - aber diese ewigen Klischees zwischen Ost und West werden noch lange nicht aufhören. Solange wie es keine völlige Gleichberechtigung gibt, wird der Osten im Westen immer noch oft genug als minderbemittelt dargestellt werden u.ä. Sowas ist schade. Leider kann die Mentalität in einigen Punkten auch heute noch unterschiedlicher nicht sein. Nehmen wir nur mal den Lohn als Beispiel. Da liegen zwischen Ost und West auch 20 Jahre später noch Welten. Das kann es einfach nicht sein. Man wird wohl echt noch Jahrzehnte brauchen um gleichgerechte Strukturen zu schaffen.

      Natürlich bin ich froh über den Mauerfall. Ich mag die Art der Ostdeutschen sehr gern, wollte ja auch selbermal dorthin ziehen. Auch dieses gelang nicht, weil jene typischen Klischees leider noch immer in vielen Bereichen beständig sind. Zudem sitzen dort drüben einiger meiner besten Freunde, die ich nicht mehr missen will. Das wäre ohne Mauerfall wohl kaum möglich gewesen. =o

      Man sollte sich dieses Jubiläum zu Herzen führen und es als Anlass nhmen, weiter an einer gleichberechtigten und möglichst einheitlichen Basis zu arbeiten. Das klappte in den vergangenen Jahren doch ganz gut. Ich sehe heute, dass die ehemalige DDR viel stärker akzeptiert wird als noch in den 90ern. Das ist ein sehr guter Sprung und nun mss man daran dringend weiterarbeiten.

      Schlimm genug, dass es solche Grenzen überhaupt jemals gegeben hat .__.
      -
    • Ich hab das dumme Gefühl, dass die Frage, ob wir ohne Mauerfall besser dran sind, hier im Thread früher oder später in einer ideologischen Grundsatzdiskussion Sozialismus vs. Kapitalismus oder einem Gezeter à la "Wir haben ja den Wiederaufbau Ost geblecht!" enden wird, aber okay. ^^'

      Um es ganz kurz zu machen: Auch wenn ich zum Mauerfall erst ein paar Monate alt war, geht er mich ja sehr wohl etwas an - zumindest bin ich dafür dankbar, heute in einem Staat leben zu dürfen, der zwar durchaus seine Mängel hat, in dem ich aber Meinungs-, Versammlungs-, Presse-, Bildungs- und Informationsfreiheit genieße und nicht vom Staat überwacht und ideologisiert werde. Wobei, vermutlich bewegen wir uns da ja gerade wieder volle Möhre drauf zu.

      Als Wahl-Leipziger und Gelegenheits-Berlin-Pendler bin ich natürlich regelmäßig an Orten, die mit dem Mauerfall und der friedlichen Revolution verbunden sind - wenige Meter von meinem Institut entfernt laufe ich regelmäßig an einer Bodenplakette vorbei, die an die Studentenproteste vor zwanzig Jahren erinnern. Das Lichtfest vor wenigen Wochen war ein Pflichttermin für zahlreiche Leipziger, und dieses Wochenende sind anlässlich der Sanierung der Künstlerarbeiten an den Resten der Berliner Mauer zahlreiche Leute in unsere Landeshauptstadt gepilgert. Klar wird ein Riesenlärm um den Jahrestag des Mauerfalls veranstaltet und auch kommerziell ausgeschlachtet, aber denkt auch dran, was für ein einschneidendes Ereignis der Mauerfall nicht nur für die deutsch-deutsche Geschichte, sondern auch stellvertretend für den Zerfall des kompletten Ost-Blockes gewesen ist.

      Dass die Ost-West-Klischees immernoch in den Köpfen stecken, ist natürlich tragisch und nervig - aber wartet einfach mal die nächsten zehn, zwanzig Jahre ab, eh unsere Generation, die erst nach der Wende großgeworden ist, Kinder in die Welt setzt. ^^

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    • nya.. ich hab das damals als Kind mitbekommen.. ich war noch kurz bevor die Mauer fiel bei meiner Cousine in der DDR gewesen, und muß echt sagen ich war geschockt.. es gab wirjklich kaum Süssigkeiten und Obst, auch war wirklich kaum Warenangebot da.. (mehr ist mir damals nicht aufgefallen, aber war ja noch ein Kind)

      Als die Mauer fiel hab ich mich tierisch gefreut und mitgejubelt..

      und was ich heute wirklich schade finde ist, das sich OST und WEST so in den Haaren liegen, grade älteren Leute (so ab60).. ich bin froh das Deutschland eins ist und werde echt sauer wenn jmd besonders schlaues meint , man müsse die Mauer wieder hochziehen.

      @ HeyDay ich kann verstehen wenn man auf das Thema rumgereitet wird das es nervt, aber ich finde liebr diese deutsche Geschichte in einer deutschen Schule als (wie es bei mir leider oft war) den 2. Weltkrieg, die Geschichte Amerikas und den Islam immer und ständig durchzukauen..oder den 2. Weltkrieg.. ich meine einmal ist ja intressant, aber nicht zum x. mal.. ausserdem sind wir in Amerika oder sind wir alle Moslems?
      also da hätte ich damals auch lieber gerne was über den Mauerfall gelernt..
    • RE: 20 Jahre Mauerfall - Na und?

      Original von Clemo
      Haltet ihr dieses Ereignis für tatsächlich geschichtsträchtig, oder wäre man ohne Wiedervereinigung heute besser dran?

      Ehrlich gesagt, war ich etwas beleidigt, als ich das gelesen habe. Zwar war ich damals noch gaaaanz klein, aber für mich als Thüringer steht es trotzdem vollkommen außer Frage, ob wir besser dran wären, wenn die Bewohner Ost-Deutschlands noch eingesperrt wären, und sich vor der Stasi fürchten müssten. Imho ist es ganz klar, dass wir, also das deutsche Volk, besser dran sind, wenn wir alle in Freiheit leben.
      Und die Geschichtsträchtigkeit ist wohl unbestreitbar, da die Wiedervereinigung eines geteilten Landes zwangsläufig eine große Veränderung darstellt und somit natürlich wichtig ist als Teil der Geschichte, die das Land zu dem gemacht hat, was es heute ist.

      Mit dem 9. November '89 direkt, verbinde ich nichts, weil ich mich an die Zeit nichtmal erinnern kann. Aber es betrifft mich natürlich, dass es z.B. in meinem Kindergarten keinen Plan gab, der festlegte, wie sich die Kinder zu entwickeln hatten. Oder, dass ich - zumindest vom Staat her - frei meine Meinung sagen darf und soweit in die Welt hinaus schauen und reisen kann, wie ich will. Und als Star-Wars-Fan bin ich natürlich auch froh darüber, dass ich solchen "Dreck, der vom Westen kommt" überhaupt sehen darf. Und Spiele, in denen man Rubine sammelt und ein Land von bösen Mächten befreit, waren in der DDR bestimmt auch nicht zu haben. ^^
      Dass nun den ganzen Tag Berichte mit immer dem selben Inhalt runtergerattert werden, nervt zwar wirklich etwas, aber das ist doch immer so. So war es ja auch, als sich der Beginn des zweiten Weltkrieges zum siebzigsten Mal jährte. Und die Veranstaltungen haben mir persönlich gefallen, konnte leider bei keiner dabei sein.

      Kuzum, ich find's toll, Deutscher zu sein und nicht nur DDR- oder BRD-Bürger. Und ich bin auch etwas Stolz darauf, dass wir die Einheit auf friedlichem Wege errungen haben.
      Triforce-Fragment klauen - check
      Prinzessin entfüren - check
      von Link mit Masterschwert für immer besiegen lassen - check
      Liste für nächstes Mal schreiben - check
    • Was ich damit verbinde?
      Ich war verdammte sechs Monate alt, da verbindet man tierisch viel mit solchen Dingen xD
      Ich wohnte auch nie im DDR-Gebiet, ich kannte niemanden dort und auch sonst hatte ich nie was mit jenem Bereich von Deutschland zu tun als das es mich heute großartig interessieren würde.
      Wenn ich die Berichte sehe, finde ich es schon mitunter Herzerweichend, wie Leute vorsichtig und ungläubig über die seit Jahren gesperrte Grenze gingen und wildfremde Menschen umarmten, aber wie gesagt.
      Kenne keinen, war zu jung, etc.

      Aber ich freue mich zumindest ein wenig für meinen Opa.
      Der war sechs Monate nach dem Mauerfall nach Leipzig gefahren, wo seine Ziehmutter gelebt hatte, die ihn davor bewahrt hatte, als Kind in den Krieg zu ziehen, indem sie ihn vor den Nazis im Keller versteckt hatte. Ich kann mich nicht dran erinnern, aber laut meiner Oma soll er damals allein deswegen diesen Tag abgöttisch lieben. Und ich freue mich da spontan immer ein wenig für ihn mit, auch, wenn jene Frau seit 14 Jahren tot ist.
    • Also, ich bin ebenso nach dem Mauerfall geboren und war damals ziemlich verdutzt, als ich richtig gecheckt habe, in welchem Sinne Deutschland doch geteilt war.
      Irgendwie bin ich ja mit einer Einheit aufgewachsen...

      Na ja, was ich wirklich damit verbinde, außer demokratische Verarsche, Freiheitsraub, Trabanten, schlechte Ossi-Witze, Willy Brandt und tollen Geschichtsunterricht, wären da zwei sehr wichtige Menschen in meinem Leben, die aus dem Osten stammen. Hm, wobei die wahrscheinlich nicht mehr so "das Übel", aufgrund ihres Alters, mitbekommen haben.
      Ich glaube, deren Familien waren eh so loyale Büger, dass die kaum Probleme hatten. :D

      Zudem muss ich immer an die Frau vom Checkpoint Charlie denken.
      Die war mal zu Besuch bei uns in der Schule und denke, die wird für einige hier ein Begriff sein.
      Eigentlich ja eine packende Story und sicher kein Einzelschicksal, allerdings finde ich es unerhört, dass sie trotz des Risikobewusstseins sich selbst und ihre Kinder in solche Schwierigkeiten gebracht hat, worüber sie sich am Ende doch beschwerte.
      Ich bin kein Freund von dem damaligen Staatssystem der DDR, aber sie wusste doch, was sie macht, als trug sie doch selbst die Schuld, dass sie ihre Kinder "verloren" hat.
      Ich glaube, in dieser Situation hätte ich mich doch aus Liebe zu meinen Kindern eher in das System gefügt, auch wenn sich das aus meiner heutigen Sicht evtl. einfacher schreiben, sagen und auch denken lässt.

      Ich wäre gerne bei dem Mauerfall gewesen. Ich weiß nicht, dieses Gefühl, das die Menschen da haben mussten, war sicher unbeschreiblich. Egal, ob von Ost oder West, das war sicher die fetteste Party der Geschichte. :ugly:
      Zumindest meines Erachtens, ob es so und vorallem für jeden so war, kann ich schlecht beurteilen und mag es auch bezweifeln.
      Schade, dass das Thema oder generell der Kalte Krieg in den Lehrplänen meist so außen vor gelassen wird...

      Fish and plankton and sea greens and protein from the sea.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Floyd ()


    • Original von Floyd
      Schade, dass das Thema oder generell der Kalte Krieg in den Lehrplänen meist so außen vor gelassen wird...

      Wobei das seltsamerweise nur bei den Lehrplänen der alten Bundesländer der Fall zu sein scheint. Während wir in unserer Schulzeit recht ausführlich sowohl die Staatsgeschichte der BRD als auch der DDR sowie die Problematik des Kalten Krieges besprochen haben, erlebe ich es recht häufig, dass Freunde aus den alten Bundesländern mir erzählen, sie hätten in der Schule recht wenig bis garnichts über die UdSSR und die DDR gelernt.

      Finde ich nicht gut, zumal es in meiner Meinung recht wichtig ist, den ideologischen Hintergrund des Wettrüstens zwischen West und Ost - das ja weitreichende Konsequenzen für Forschung, Wirtschaft und globale Sicherheit hatte - zu kennen und sich bewusst zu sein, was DDR-Bürger damals veranlasst hat, aus diesem Staat fliehen zu wollen/müssen. Würde vielleicht auch den sogenannten Ostalgikern mal den Kopf waschen.

      Aber gut, vielleicht überbewerte ich das auch nur einfach und ein paar westdeutsche Lehrer haben es schlicht und einfach versäumt, nach dem Mauerfall ihre Forbildungsseminare zu besuchen - ihr kennt ja das Lehrer-Klischee: Man macht sich einmal als Referendar seine Folien und unterichtet damit die nächsten 40 Jahre. ;)

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    • @Floyd und Senfsamen
      Anscheinend bin ich auf eine gute Schule gegangen, denn wir haben die Geschichte der BRD/DDR, des Kalten Krieges, etc. pp bis zur Vergasung besprochen. Meine Lehrerin war da auch sehr versiert, ich hab ihr gerne zugehört. Große Teile davon kamen auch in meinem Abitur vor. Es scheinen also nicht alle Schulen von sowas betroffen zu sein, puh. 8D

      tt: Ich war ein Kleinkind, als die Mauer gefallen ist und habe dementsprechend auch herzlich wenig davon mitbekommen. Aber obwohl meine Eltern nicht direkt an der Mauer mitgefeiert haben, schwärmen sie heute noch davon, wie viele Vorteile und wie viel Freiheit ihnen der Mauerfall gebracht hat, von daher... :)

      Ich muss auch sagen, dass es sehr bedrückend war, als wir vor ein paar Jahren auf Berlinfahrt mit der Klasse im Stasi-Gefängnis waren. Schon heftig :/
      Insgesamt könnte ich mir heute gar nicht vorstellen in einem geteilten Deutschland zu leben, in dem man sich ständig gegenseitig diffamiert. Da ist mir Zensurparanoia-Deutschland doch lieber.

      Always
      I wanne be with you
      And make believe with you

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      And live in
      HARMONY HARMONY
      OH LOVE



      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von -Marin- ()

    • Ich hatte DDR in der Schule o.o
      Zwar nicht so ausführlich wie Nazis, aber trotzdem.
      Aber nur kurz und auch nur in der Oberstufe.
      Und es wurde so langweilig erklärt, dass ich nur eine Sache aus dem Unterricht behalten habe:
      Ein Bild mit zwei Männern, die sich im obersten Panel mit "BRUDER" ansprechen (Mauer war noch nicht da), sich im mittleren Panel mit "Schwager" Briefe schreiben (Mauer da) und im untersten Panel ihren Kindern (oder Enkeln?) von "einem entfernten Verwandten) erzählen (Mauer voller Waffen und Stacheldraht).

      Mehr blieb net hängen :/
      Aber naja, wenigstens bin ich neugierig genug, mir selbst Informationen zu verschaffen, wenn ich keine kriege ^^
      Und hey, es kam immerhin vor :rolleyes:
    • Original von -Marin-
      @Floyd und Senfsamen
      Anscheinend bin ich auf eine gute Schule gegangen, denn wir haben die Geschichte der BRD/DDR, des Kalten Krieges, etc. pp bis zur Vergasung besprochen. Meine Lehrerin war da auch sehr versiert, ich hab ihr gerne zugehört. Große Teile davon kamen auch in meinem Abitur vor. Es scheinen also nicht alle Schulen von sowas betroffen zu sein, puh. 8D
      .


      Na ja, bei uns ist es so, dass die Zeit nach dem 2. Weltkrieg eigentlich nur in Klasse 13 unterrichtet wird und in jedem Falle abiturrelevant ist. Das heißt, die, die Haupt- und Realschulabschluss, einen einfachen Gymnasialabschluss oder Fachabi haben, gehen meist nicht weiter als bis zur NS-Zeit, die nach meiner Erfahrung sicher hundert Mal durchgekaut wurde.
      Falls man doch weiter ging, fiel die Behandlung dieser Thematik hingegen eher schwach aus.
      Zumindest habe ich das so von meinem Umfeld mitbekommen und ich denke doch, dass das eine Menge sind, die diese Schulwege gehen und trotzdessen ein Recht darauf haben sollten, davon Wind zu bekommen.

      Ich persönlich empfand den Kalten Krieg als das spannenste Thema im Geschichtsunterricht und halte es, wie Senfsamen es schon sagte, für ebenso wichtig, diesen Bereich der Geschichte schon eher aufzuklären.

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    • Da der Mauerfall noch vor meiner Zeit war, kann ich schlecht was persönliches damit verbinden, halte es aber dennoch für ein sehr wichtiges geschichtliches Ereignis.

      Dass die Ereignisse nach dem 2. Weltkrieg im Geschichtsunterricht - zumindest bisher - aber viel zu kurz kamen, ist mir auch aufgefallen. Der hessische Lehrplan ist, soweit ich das aus meinen Erfahrungen beurteilen kann, so aufgebaut, dass irgendwann in der 6., oder so (G9), mit der Steinzeit angefangen wird und bis ende der 10. alle Epochen bis heute durchgekaut werden. In der 11. wird dann wieder in der Antike begonnen, um in der Oberstufe eine Wiederholung und eine Verknüpfung der Epochen darzubieten. Wir haben in der 10. nach dem 2. Weltkrieg allerdings nur die allgemeinen Umstände in Deutschland, den Kalten Krieg zu einem Teil und die mit den beiden Themen zusammenhängende Gründung der DDR behandelt. Ich hätte diese Themen eigentlich gerne ausführlicher behandelt, aber hoffe, dass das in der 13. noch geschehen wird.
    • Ich bin auch nach dem Mauerfall geboren und mir ist das ganze ziemlich egal. Natürlich ist es gut, dass Deutschland vereint ist, aber das man so einen Rummel wegen des Jubiäums machen muss, versteh ich nicht. Da könnte man die Zeit in viel sinnvollere Angelegenheiten investieren.
      Wahrscheinlich geht es den meisten älteren Generationen schon sehr ans Herz, da sie das ja miterlebt haben, aber gerade bei 20 Jahren so zu übertreiben... So viel ist das ja geschichtlich gesehen auch wieder nicht und, wie einige schon erwähnt haben, gibt es noch immer ziemliche Vorurteile zwischen Ost und West und es gibt noch solche Shows wie das Ost-West-Duell. Geistig und kulturell ist Dtl. also noch lange nicht vereint.
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    • Original von Super Mario
      Da könnte man die Zeit in viel sinnvollere Angelegenheiten investieren.

      Dem stimme ich zu.

      Original von Super Mario
      So viel ist das ja geschichtlich gesehen auch wieder nicht

      Wenn man keine Ahnung von Geschichte hat, stimmt das. Wenn man etwas mehr Ahnung hat, weiß man, dass die Mauer nicht einfach nur Deutschland, sondern, wenn man so will, die ganze Welt teilte, nämlich in die Westmächte und den Ostblock. Es war Kalter Krieg, und was dessen Ende angeht, sollte man Schabowski übrigens nicht zu hoch loben, denn die Grenzöffnung (Ausreise ohne Rückkehrmöglichkeit) war sowieso für den Folgetag angesetzt. Einige behaupten, dieser "Versprecher" wird (vom Westen) als solcher immer betont, um nicht allzu laut den "Sieg" mit anderen teilen zu müssen, im Sinne von: Hätte der Bild-Reporter aus dem Westen nicht nach dem Inkrafttreten der Grenzöffnung gefragt, wäre die Mauer nicht gefallen. Dass aber überhaupt nur die Möglichkeit eines Mauerfalls (bzw. der darauffolgenden Wiedervereinigung) bestand, ist weder Bush noch Kohl zu verdanken gewesen, sondern Gorbatschow, der glücklicherweise nicht so ein Betonklotz wie der Typ im heutigen Nordkorea war.

      Die Russen sind übrigens 1991 abgezogen. Sind eigentlich die Amis abgezogen? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Wann?

      Original von Super Mario
      und, wie einige schon erwähnt haben, gibt es noch immer ziemliche Vorurteile zwischen Ost und West und es gibt noch solche Shows wie das Ost-West-Duell. Geistig und kulturell ist Dtl. also noch lange nicht vereint.

      Dem möchte ich wieder zustimmen.


      Vor etwa zwanzig Jahren konnte man in einer Diktatur namens DDR hautnah erleben, was Demokratie bedeutet und wie sie unter höchst gefährlichen Umständen bis dato für beinahe unmöglich gehaltene Änderungen heraufbeschwören kann. Heute leben wir in einer Demokratie, die praktisch schon eingeschlafen ist: Kaum jemand geht wählen, und Meinungen kann das Volk haben, aber den meisten Politikern ist sie sowieso egal; es wird fröhlich das Geld in die eigene Tasche diktiert. Was auch immer das für eine Demokratie gewesen sein soll (und noch immer ist!), die das "Schaufenster des Westens" über Jahrzehnte präsentierte: Mit dem, für das sich viele Menschen in den Montagsdemonstrationen unter Lebensgefahr auf die Straßen wagten, hat es sicherlich nicht viel gemein.

      Ark