Wie wichtig ist euch Status?

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    • Wie wichtig ist euch Status?

      Wie wichtig, ist euch Geld, Ruhm, Anerkennung von anderen oder anderes?

      Ist es euch wichtig, was für ein Bild Fremde von euch haben?

      Oder wenn ihr in irgend einer Szene umgeht, wie wichtig ist es euch richtig dazuzugehören bzw. den richtig Style dafür zu haben. eben was dort angesagt ist.

      Oder gehört ihr zu denen die auf Wikipedia Fremdwörter auswendig lernen um intelligenter zu wirken?

      Ich hoffe das Thema gabs nicht schon, hab jedenfalls versucht mit der Suchfunktion was zu finden.
    • Also, ich bin mehr oder weniger Teil der örtlichen Metal-Szene, sehe allerdings nicht besodners danach aus...

      Ich trag zwar immer Band-Shirts, dann aber eher von Guns N' Roses, AC/DC oder KISS... Nicht von superharten Thrasher-Bands ^^

      Wenn ich zu solchen Konzerten bei uns im "Underground" (ich mag das Wort nich -.-) geh, dann werd ich auch so dort akzeptiert... Auch ohne superlange Metal-Mähne...

      Ich kenn mich allerdings sehr gut mit den Bands, dich ich vergöttere aus und bin darauf auch schon recht stolz zu einigen Momenten, wenn ich mich mit meinen Freunden unterhalte ^^

      Ich trinke auch keine alkoholhaltigen Getränke, rauche nicht und nehme keine sonstigen Drogen ein... (Das ist ja vor allem in der Metal/Rock-Szene selten)
      Dazu steh ich und so werd ich akzeptiert...
      Mein Standard-Statement dazu: "Angus Young is 56 und hats auch ohne das ganze Zeugs überlebt." 8)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von White Link ()

    • War mir früher in der Pubertaet sehr wichtig, nun nicht mehr. Ein genialer Psychoanalytiker in der Bams entwickelte die revolutionaere These, man müsse sich von Menschen fernhalten, die einem nicht gut tun. So seh ich's mittlerweile auch. Daher ist der Kreis meiner wirklichen Freunde rapide geschrumpft, was mir nun aber herzlich egal ist. Auch in der weiteren Öffentlichkeit (Sportverein) versuche ich zu sein, wie ich bin. Das stösst natürlich auf Befremden, aber wenn man sich nahezu 10 Jahre kennt, ist dieses Befremden eher wohlwollend und belustigt als ablehnend. "Ein Fall für sich", formuliert man's dort zwinkernd, "und das ist auch gut so" (Wowereit).
      Einer bestimmten Szene kann man mich auch nicht zuordnen, dazu bediene ich zu viele Facetten, die in keiner dominierenden Szene komplett aufgehen. Was früher verleugnet wurde, tritt nun zu Tage. Dies schafft aber den Kontakt zu solch wundervollen und unglaublichen Menschen, glücklicherweise gerade im Real-life, den ich mir früher nicht mal in den kühnsten Traeumen erhofft habe. Ich kann jedem nur empfehlen, sich keinen Druck zu machen und sich irgendwo unterzuordnen, um Anerkennung zu finden. Das ergibt sich von alleine und ist ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

    • Bei Fremden ist es mir vollkommen wurscht, wie sie mich sehen, ob sie mich verurteilen, ob sie mich scheiße finden, das ist mir mittlerweile wirklich gleich. Das war früher, gerade so mit 14/15/16, noch ziemlich anders, da ich mich da noch ziemlich leicht beeinflussen ließ, bis der Einsturz kam.
      Bei Menschen, die ich schätze, ist es allerdings anders. Auch da versuche ich mich an dem Ideal, dass man mich so nehmen sollte, wie ich bin, zu orientieren, aber das klappt nicht immer. Da bin ich, zB was Liebschaften angeht, oftmals eingeschüchtert und besorgt darum, wie ich beim Gegenüber ankomme. Aber dafür muss ich diesem auch eine Wertschätzung entgegenbringen, die über den normalen mitmenschlichen Grundrespekt hinausgeht.

      Um mal explizit auf den Ausgangspost einzugehen:

      Geld... ist mir insofern wichtig, als ich das machen kann, was mir Spaß macht: Rumreisen, Leute treffen, was erleben. Auslandsreisen sind teuer, aber ansonsten brauch ich nicht viel Geld, Luxus als solcher ist mir weitgehend egal.

      Ruhm... kommt drauf an, wofür man ihn erntet. Wenn ich Ruhm für etwas Künstlerisches oder so einheimse und es mir verdient habe, freue ich mich natürlich enorm darüber. Aber nur um des Ruhmes willen, also um bei anderen besser dazustehen, damit man mich bewundert... Nein, auch das ist mir ziemlich wumpe. Ich freue mich über Anerkennung, aber wenns dann in so'ne Richtung geht, wie, dass ich anderen helfe nur um als glorreicher Held dazustehen.. Das find ich eklig.

      Und was Fremde fürn Bild von mir haben, ist mir wirklich mittlerweile schnurz. Ich möchte, dass Leute, die mich kannten, nach meinem Ableben denken "Jo, das warn feiner Kerl", aber irgendwas erzwingen geht gar nicht.


      Was die Szenezugehörigkeit angeht... Na ja, ich hänge hauptsächlich mit Alternativen und Punks rum, und da war es mir ne ganze Zeitlang tatsächlich ziemlich wichtig, dass ich "dazugehörte". Ich hab mich geschämt, Hosenshirts bei sog. Undergroundpunkkonzerten anzuziehen (weil die ja als Verräter gelten), mich geschämt, wenn ich mal mit nichtgefärbten Haaren aufn Punkertreff gegangen bin, hab mich allgemein leicht einschüchtern lassen. Alles freilich ziemlich unsinnig, aber das hat sich im Laufe der Zeit eigtl auch gelegt... Da versuche ich nicht mehr, irgendwelchen verdrehten Idealen nachzulaufen, sondern gebe mich, wie ich bin. Wie Acrobat reader schon sagte: Natürlichkeit wird belohnt. Wer meint, andere am Kleidungsstil oder sonstigen Oberflächlichkeiten messen zu müssen, ist entweder scheiße oder unreif. Oder beides.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!
    • Also vor ein paar Jahren... waren mir Dinge wie Anerkennung und Szenzugehörigkeit noch sehr, sehr wichtig - Pubertät lässt grüßen.

      Ich hatte echt schwere Probleme, mich selbst wirklich zu finden, so geht's wahrscheinlich jedem oder ziemlich vielen, denk ich mal. Bei mir war's dann noch so verschärft, dass ich erst unbedingt zur Punker-Szene gehören wollte. Dann behagte mir das Ganze doch nicht so und ich hab mich um 180% gedreht - versuchte dann, einen auf Hopper-Girlie zu machen, um bei den "Coolen" anzukommen. Dabei ließ ich aber meine wahren Freunde außer Acht, was ziemlich scheiße war, ehrlich gesagt.

      Dann wurde mir auch dieses Getue irgendwann zu viel und ich hab' versucht, irgendwie 'ne Mitte daraus zu finden, was echt nicht leicht war. Dabei hat mir extrem der Theaterjugendclub in meiner Stadt geholfen - die Menschen dort haben mich im Prinzip zu dem gemacht, was ich jetzt bin, dort durfte ich zum ersten Mal unverstellt ich selbst sein. Das hat mir sehr geholfen, nicht ständig einen Spiegel vorgehalten zu kriegen, der dir sagt, wie du zu sein hast, was du falsch machst, wo du hingehörst.
      Naja, jetzt hab' ich meine alten Freunde wieder - sie haben mich herzlich in ihren Kreis zurückgenommen. Deswegen bin ich ihnen unglaublich dankbar, denn ohne sie wäre ich nur ein halber Mensch.

      Das ist alles innerhalb von drei Jahren passiert - aber wirklich frei bin ich erst, seit ich aus der Schule raus bin. Da war der Druck, allen etwas zu beweisen, am größten: Du wirst in ein Bild gepresst, was du ausfüllen musst, das kann manchmal ganz schön schwer sein, vor allem, wenn man nicht das Selbstvertrauen hat, dagegen anzukämpfen - doch jetzt habe ich dieses Selbstvertrauen, Gott sei Dank, und Ansehen, Ruhm, ist mir völlig schnuppe.

      Manchmal frage ich mich schon, wie ich jetzt wäre, wenn es mir von Anfang an egal gewesen wäre, was andere von mir denken - ob ich dann schon reifer und erwachsener wäre. Oder ob es gerade dieser ständige Image-Wechsel war, der mir geholfen hat, selbstbewusster zu werden...

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Mein Status ist mir relativ gleich, da ich schon seit meiner Jugend ein Außenseiter war und es immer sein werde, worauf ich mittlerweile stolz bin. Ich mach mir nichts aus Markenklamotten oder irgendwelchen Statussymbolen. Das einzige "Statussymbol", was ich an mir erlaube, ist ein Graphitstift. Das ist, was mich wirklich ausmacht.

      Ich bin auch nicht sonderlich bedacht darauf, mich in meinem Style anzupassen. Ich bin ich, und das bleibt auch so!

      Das einzige, worüber ich mich definiere, ist die Achtung, die ich vor mir selber habe, und die sich über die Art bestimmt, wie ich handle und mit anderen umgehe. Dabei folge ich dann einem eigenen Kodex.
      ~A dimwitted fool,~
      ~vested with power and trust~
      ~is still just a fool.~


      Behold the self-fulfilling prophecy! :ugly:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kafei ()

    • @Kafei
      Wow, ich beneide dich ein bisschen.
      Sicher, "Außenseiter" sein, wie du es nennst, ist sicher nicht immer leicht, vor allem, wenn man noch etwas jünger ist - aber im Nachhinein denk' ich mir auch, dass es vielleicht besser gewesen wäre, von vornherein darauf zu pfeifen und sich als eigenständige Person zu profilieren, wenn das auch hieße, dass man eben nicht anerkannt wird.

      Gut, dass ich diese Phasen überwunden habe - aber um jetzt auch mal zum Geld zu kommen, was ich im ersten Post unterschlagen habe:
      Es macht nicht glücklich, aber es schadet nicht, ein bisschen zum Leben zu haben.
      Ich denke nicht, dass es zwingend notwendig ist, viel Geld zu haben, wenn man eh' darauf sitzt und es als Statussymbol ansieht - wer so denkt und dem Geld nur hinterherrennt, verdient mein tiefstes Beileid - so etwas finde ich einfach nur krank. Man muss auch leben können, und wenn das heißt, dass man eben mal den Gürtel enger schnallen muss, was größere dinge angeht. Denn im Prinzip sind es doch die vielen Kleinigkeiten, die einen am Ende glücklich machen - nicht das Geld.
      Ich hab' mal gelesen, dass das glücklichste Land dieser Welt Vanuatu, ein Inselstaat, ist. Die Leute da sind bettelarm und haben trotzdem immer ein Lächeln im Gesicht. Deutschland dagegen ist eines der führenden Industireländer und die Leute sind nur am Jammern, auch wenn sie Geld haben (oder dann vielleicht gerade). Das ist doch bezeichnend und deckt sich ganz gut mit meinen Vorstellungen von Geld und inwiefern es wichtig ist - nämlich kaum.


      Ach, und Kafei - ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du der totale Außenseiter bist - nenn's Schleimen, aber du machst auf mich nicht den Eindruck eines Menschen, den man nicht in seiner Nähe haben will, sondern umgekehrt...

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    • Nu ja, "Status" is so ein weit gefasster Begriff...

      Als Teenager war ich in der Hinsicht wirklich unerträglich, da ich es mir irgendwie zum Sport machte, möglichst nirgends dazuzugehören, prinzipiell jeden angegiftet habe und mir Mühe gegeben habe, einfach bloß ein unnahbarer Einzelgänger zu sein. Kein Wunder, dass mich kaum einer leiden konnte und kein Wunder, dass ich das so mit 16, 17 auch aufgegeben habe. Könnte mich heute noch dafür treten. :ugly:

      (Rückblickend betrachtet liegt das vermutlich an meinem kolossalen Buchkonsum als Kind - in Büchern sind Außenseiter immer die Helden, also wollte ich wohl ein Außenseiter sein. Das Gute daran war zumindest, dass ich nie Alkohol, Zigaretten oder sonst was angefasst habe - "igitt, wie cool". Aber, äh, ich schweife langsam ab.)



      Heute... hm. Ich mein, völlig egal kann einem auch nicht sein, was andere so von einem denken. Schließlich muss man irgendwann auch Arbeit finden und es kommt nie gut, wenn man von allen als unnahbarer Anti gesehen wird. Irgendwo muss man wohl die goldene Mitte zwischen Mitläufer und radikalem Einzelgänger finden...

      Zu irgendeiner besonderen "Szene" würde ich mich nicht zählen. Es sei denn, man will das Internet als Szene sehen. Ich bezeichne mich auch gern mal als Geek oder Nerd, aber da gibts eh nicht so große Style-Vorschriften. Ähem. In der Regel gehts mir sonst eher aufn Keks, wenn man mich irgendwo einteilt. Bin kein Metaller oder Punker oder sonst was, bin schon damit zufrieden, einfach ich zu sein. Frei nach dem Prinzip "Wenn ich du wäre, wär ich lieber ich." :D
      Insoweit ists mir dann auch scheißegal, was Hans-Hugo von der Straße oder mein Nachbar von mir denkt. Eigentlich kann ich sehr gut damit leben, wenn ich Leuten auf'n Keks gehe oder die mich nicht leiden können. Muss die ja nicht heiraten.


      Was Statussymbole betrifft... is mir relativ wurscht, zumindest als Statussymbol an sich. Viel Geld oder ein großes Haus würde ich sicher nicht ablehnen, aber mehr aus rein hedonistischer Selbstsucht als aus Geltungsdrang oder um vor anderen gut dazustehen.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Ulyaoth
      (Rückblickend betrachtet liegt das vermutlich an meinem kolossalen Buchkonsum als Kind - in Büchern sind Außenseiter immer die Helden, also wollte ich wohl ein Außenseiter sein. Das Gute daran war zumindest, dass ich nie Alkohol, Zigaretten oder sonst was angefasst habe - "igitt, wie cool". Aber, äh, ich schweife langsam ab.)


      Glückwunsch, alles richtig gemacht. Wenn ich mir mein Verhalten damals vor Augen führe, das war der Todestrieb par excellence. Gesoffen, geraucht, anderes Zeug konsumiert, so mit 15/16. Alle eigentlich tollen Hobbys zu 90% in den Hintergrund gestellt - nicht mehr Musik gemacht, 3 Jahre lang nichts als Manga gelesen und kein gutes Buch mehr angefasst. Natürlich stand auch die Schule ganz hinten an. Man wollte halt zur coolen Punk-Szene dazu gehören. Worüber ich nur froh bin: es gab bei den Noten dennoch nie Probleme, ich musste nie wiederholen und hab's Gymnasium in 9 Jahren geschafft - herrliche Ironie: daraufhin wurde man von seinen Kumpanen als "Streber" bezeichnet. Alles andere als der schulische Erfolg waere auch ne Katastrophe und der Sargnagel meines restlichen Lebens gewesen!

      Jo, als der Punk dann dead war, entwickelte ich mehr und mehr Sympathien zur Schwarzen Szene, auch der Musikgeschmack wandelte sich dementsprechend. Proletenhaftes Gehabe wurde abgestellt, man interessierte sich wieder mehr für Kultur und rehabilitierte seinen IQ ein wenig, der - verglichen mit dem, was ich als Kind drauf hatte - durch exorbitante Selbstzerstörung nun ziemlich, ziemlich abgesackt ist. Frustrierend, wenn man das so feststellt. Die Gothic-Szene war dann im Nachhinein auch nicht das Richtige für mich, da sie spaeter in schwere Depressionen ausartete, die durchaus gefaehrlich und - schon wieder - existenzbedrohend waren. Und was tut man da?
      Genau, man geht zur Psychotherapie. Nach nem zweidrittel Jahr war ich völlig wiederhergestellt und kann endlich "vernünftig" und halbwegs zufrieden und mit mir selbst im Reinen leben. Klar, das ist ne Terrorstory (obwohl's viel Schlimmeres gibt), aber ich in so froh, dass ich da draussen bin. Von daher, Uly: Motz nicht, sei stolz darauf!

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    • Original von Acrobat reader
      Von daher, Uly: Motz nicht, sei stolz darauf!


      Mag zwar so gesehen stimmen, aber ich habs halt komplett in die andere Richtung übertrieben. Für die Hirnzellen vermutlich gesünder, aber Freunde hab ich mir wirklich keine gemacht. Meine Eltern hätten mich seinerzeit auch beinahe zum Psychiater geschickt, misanthropischer kleiner Giftzwerg, der ich damals war.

      Okay, was du duchgemacht hast, ist definitiv destruktiver und gefährlicher gewesen, aber schlau wars trotzdem nicht. xD


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Immerhin hast du nicht konsequent alles in dir auszumerzen versucht, was dich von anderen unterschieden und zu etwas Besonderem gemacht hat. Ich hab mich damals auf denselben Level gestellt wie ihn die Leute hatten, die man dann zu höchstselbsteigenen Idolen stilisiert hat. Als Preis des Status verleugnete ich mich jahrelang selbst. Wenn ich überlege, dass man (Eltern & Lehrer) mich nach der 5. Klasse auf ein Hochbegabten-Internat schicken wollte und ich auf Teufel komm raus dagegen rebelliert und gezetert und geschimpft habe, bis man's dann sein liess...
      Und bis ich mich dann so zerstört hatte, dass es dazu gar keinen Anlass mehr gab. Joa, der Frust ist immens zur Zeit, aber damals war ich stolz wie Oskar, weil ich mich durchgesetzt hatte. Man soll sich von Menschen fernhalten, die einem nicht gut tun. So schaut's aus, und das kann ich jedem ans Herz legen. Von daher: der Drang nach "Status" kann verhehrend sein.
    • @Acrobat reader
      Aber am Ende macht uns doch alles, was wir erleben, zu dem Menschen, der wir nun einmal sind. Deine Erfahrungen sind sicher schwer gewesen, aber bist du daraus nicht letztendlich gestärkt hervorgetreten? Du scheinst jemand zu sein, der weiß, was er will, und das ist selten genug.


      Aber an sich ist diese Status-Sache schon ein ziemliches Problem, darüber könnte man sogar einen extra-Thread eröffnen, falls ausufernde Diskussionen hier nicht rein sollen.
      Was ich eigentlich sagen will, ist - es sind die Erwartungen, die andere in uns legen, die uns am Ende kaputt machen können oder die Anforderungen, die wir an uns selbst stellen, um einem bestimmten Status zu entsprchen - ich glaube, dass das in der modernen Gesellschaft, in welcher wir leben, extrem zugenommen hat und das ist wirklich sehr gefährlich.
      Es ist beängstigend, sich vorzustellen, wie viele Kinder sich nicht mehr zur Schule trauen, weil sie gemobbt werden - aus Gründen, wie: falscher Kleidung, falscher Meinung, wenig Geld, anderer Charakter: Wie bitte soll denn ein Kind da nicht krampfhaft versuchen, dem zu entsprechen oder eben das extreme Gegenteil zu leben, was ja dann in dem Sine auch schon wieder eine Art Anpassung ist, da gespiegelt?

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    • Original von bereth15
      Es ist beängstigend, sich vorzustellen, wie viele Kinder sich nicht mehr zur Schule trauen, weil sie gemobbt werden - aus Gründen, wie: falscher Kleidung, falscher Meinung, wenig Geld, anderer Charakter: Wie bitte soll denn ein Kind da nicht krampfhaft versuchen, dem zu entsprechen oder eben das extreme Gegenteil zu leben, was ja dann in dem Sine auch schon wieder eine Art Anpassung ist, da gespiegelt?


      Diese Gründe spielen wohl die dominierende Rolle: man wird nicht geachtet für das, was man ist - du nanntest hier andere Kinder, eventuell auch Lehrer - aber oft beginnt es schon im eigenen Elternhaus. Wenn Kinder von ihren Eltern nicht respektiert werden, lehnen sie sich auf. Adoleszenten sind noch die einzigen, die richtige Revolutionen machen können. Wir Alten haben kapituliert und uns dem System gebeugt. ;)

      Durch die Anpassung entweder an bestimmte Gruppen oder an überhaupt niemanden (was in manchen Faellen, siehe Uly, auch fatal sein kann, immerhin bekommt man so viel Wohltuendes auch nicht mit) kompensiert das Kind das Gefühl der Minderwertigkeit, das ihm vermittelt wird. So wird ihm der Respekt zuteil, der ihm ansonsten verwehr wird, zumal sein Ego nicht ausgepraegt genug ist, sich selbst Metiers und Rückzugsgebiete zu schaffen, aus denen man Kraft schöpfen kann. Der Punkt ist wohl: die innere Staerke, das, was den Menschen ausmacht, wird ignoriert und laeuft praktisch ins Leere. Rückkoppelnd versucht der Adoleszent, dieses Fehlen an eigenem Antrieb durch den Zuspruch anderer zu ersetzen. Dafür zahlt er gerne einen hohen Preis. Das Gefühl des Stolzes, der Geborgenheit, der Akzeptanz ist aber illusionaer: nicht man selbst wird honoriert, sondern die alleinige Hülle, etwas, das man nach aussen traegt, das man aber selbst nie ist und nie wirklich sein wird. Innerlich erzeugt das ein riesiges Konfliktpotenzial, man gleitet ab in die Selbstzerstörung, weil die Egalitaet, die man plötzlich für alles, das nicht szenerelevant ist, empfindet, stetig steigt. Vor allem durch Sauferey kann man den inneren Kampf, den man gegen sich führt, unterdrücken - ich vermute, das ist auch ein grosser Grund fürs Komasaufen. Ein unterschwelliger, der unter dem Deckmantel der Coolness und des Gruppenzwangs verborgen wird.
      So suggeriert man sich die Erfüllung - die natürlich eigentlich keine ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

    • @Acrobat reader
      Signed.
      Jepp, was das Komasaufen angeht, da kenne ich jemanden... *nach links schiel*
      Gab zu viel Situationen, in denen ich die Kontrolle verloren habe... Gut, es war, sagen wir, ungefähr (rechne) 5 oder 6 Mal, bis ich mal gerafft hatte, dass ich ganz schönen Mist mache, aber ich möchte ehrlich geasgt nicht wissen, wie viele Hirnzellen davon schon Lebewohl sagen mussten. Ich denke, dass deine Analyse der Realität schon sehr entspricht, deswegen kann ich auch nichts weiter dazu sagen, außer dem zuzustimmen.

      Pubertierende, oder Adoleszenten, wenn dir der Fachausdruck lieber ist (wobei der ja auch junge Erwachsene einschließt, aber da sind die Probleme ja oft ähnlich), neigen ohne gefestigten Charakter eben leider oft dazu, das Ich zu verlieren - so erkläe ich mir meine eigene "Aufsplittung" in verschiedene Formen des Selbst, die ich mir geschaffen hatte, immer einer anderen Gruppe und anderem Status zugehörig.

      Es ist schon verrückt, was das Umfeld mit einem Menschen anstellen kann - da sieht man mal wieder, wie wenig wir Herr unserer Selbst sind, wenn andere Menschen uns so stark mit ihrem Weltbild beeinflussen können.

      Geld, Ruhm, Ansehen...
      Besser wäre es, diese Ausdrücke abzuschaffen, scheint mir - sie erleichtern eine Orientierung nicht gerade; und wenn man eine gefunden hat, sind einem diese Begriffe (vorzugsweise) nicht mehr wichtig...

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    • Das Bild, das andere von mir haben kann ich nicht beurteilen, weil ich eigentlich ziemlich unauffällig bin. Wenn ich die Leute aus meinem Dorf grüße, erscheint nicht selten ein Gesichtsausdruck, der sagt "Schau an da geht ja noch einer"

      Von Geld kann man zwar viele Sachen kaufen, das alleinige Ansammeln ist aber ziemlich unsinnig, wenn man irgendwann soviel hat, dass man es nie wieder ausgeben kann. Sofern man nicht Münzen oder Geldscheine sammelt gibt es für dieses Zeug nicht besonders viel Verwendungszweck.
    • Original von Ulyaoth
      Als Teenager war ich in der Hinsicht wirklich unerträglich, da ich es mir irgendwie zum Sport machte, möglichst nirgends dazuzugehören, prinzipiell jeden angegiftet habe und mir Mühe gegeben habe, einfach bloß ein unnahbarer Einzelgänger zu sein.

      Ebenso. Auf einer Schule, an der Punks das "Schlimmste" sind, was rumrennt und man die Alternativen Nicht-Szene-Gänger an zwei Händen abzählen kann (in allen Stufen, wohlgemerkt -- ich und eine Freundin haben neun leute zusammengerkiegt) habe ich alles, wirklich alles dafür getan, nicht so zu sein wie der Rest. Bin ich den gräulichsten Klamotten rumgerannt, habe immer die falsche Musik gehört, die komischten Hobbys gehabt. (Aber jeder, der nicht Charts oder wenigstens HipHop hörte, hatte eh schon alles verkackt.)
      Das ging bis zur 12. Klasse oder so, dann wurd ich endlich lockerer. Durch die aufgelösten Klassen hab ich Leute kennenlernen dürfen, die mich akzeptieren, wie ich bin, die amüsiert darüber sind, dass ich "Hauptsache anti!" bin (steht auch im Abiturbuch mehrmals wenn mein Name fällt...) und die mich für meine Verquertheit mögen.

      Ich muss nicht mehr H&M hassen, weil die coolen Chicks da einkaufen gehen. Ich kann da genauso hingehen wie alle anderen auch und trotzdem meinen Stil wahren.
      Und nicht jedes Mädchen, das sich schminkt, ist sofort eine strohdoofe Tussi.
      Ich hab einiges von der "anderen" Seite gelernt, aber ich werde wohl nie aufhören, meine Individualität zu wahren, einfach, weil der Individualitätsinn bei mir sehr ausgeprägt ist.
      Aber ich werde auch nie aufhören, diese unsichere Außenseiterseite mit mir herumzutragen, die Menschen hasst und Angst davor hat, was andere von einem denken können.

      Aber nur zwei Hälften machen ein Ganzes, n'est-ce pas?
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Naja, ich habe irgendwie nie die Pubertät durchgemacht, insofern hatte ich nie den Drang, mich einer Clique anzuschließen oder mich als grundsätzlicher Einzelgänger durchzuschlagen ôo
      Hab einfach irgendwie immer mein Ding gemacht.
      Bin einmal mit 17 ganz kurz für zwei Monate ein wenig in der Gothicszene rumgelaufen, natürlich in schwarz und alles, aber dann war ich wieder nur ich.
      Und ich denke, dieses Denken behalte ich auch noch ein paar Jahrzehnte weiter so ein xD
      Ich mein, ich hatte nie Mutproben, nie geraucht, nie gesoffen, nie wen geschlagen (ok, war dadurch mal drei Jahre ein Mobbingopfer, aber danach war nie nochmal Gewalt gegen mich verübt worden) und ich konnte halt überall dabei sein.
      Wenn mein Spatz auf ein Mittelalterfest geht, zieh ich halt schon mein Mittelalterkleid an und wenn es auf ein Rockkonzert geht, dann dominiert bei meiner Kleidung die Farbe schwarz. Das mache ich aber eher deshalb, weil ich diese Stile auch mag, weniger, weil sie müssen.
      Aber wenn Lila modern ist, trag ich blau. Wenn man die Haare lang und in Naturfarben trägt, hab ich sie meist kurz und mit blutroten Strähnen. Nicht, um aufzufallen, einfach, weil mein Geschmack fast nie der der derzeitigen Trends ist. Und solange ich mir damit nicht die Zukunft verbaue (halt dem zukünftigen Chef z.B. durch ein riesiges Drachentattoo auf dem Arm als ungeeignet erscheine, werd ich wohl auch weiter einfach machen, was mir grad gefällt und nicht das, was gerade Trend ist oder davon immer das totale Gegenteil.
    • "Status ist man selbst"

      Keinen Plan, wie ich auf andere Menschen wirke.
      Ich bin ein Mensch, der sein Innerstes immer ungewollt in Blicken, Gesten, Taten und der Körperhaltung zur Schau stellt.
      Macht auf Fremde Menschen leider immer einen seltsamen Eindruck, wesshalb ich mir immer etwas schwer tue neue Kontakte zu knüpfen ;) (obwohl ... so langsam finde ich das glaub ich auch gut).
      Gott sei dank habe ich Freunde ... die wissen wie ich bin und mich so akzeptieren. Es gibt sogar jemanden, der mich desswegen sogar liebt ... das Leben ist doch toll xD

      Insofern kann es mir eigentlich egal sein, was andere von mir denken.
      Den eigenen "Status" bestimmt man sich selbst, denn er ist untrennbar mit der eigenen Selbstwahrnehmung.

      Ich habe die Erfahrung gemacht, das Menschen mit sehr geringem Selbstwertgefühl ihren "Status" oft an Reaktionen anderer auf sich selbst festmachen. Bekommen sie positives Feedback: "Made my day", negatives: erklärt sich von selbst.

      Mir persönlich ist mein Status bei anderen und in der Gesellschaft egal geworden. Ich weiß wer ich bin und das ich wichtig bin, das reicht mir und es ist auch gut so. :)
      KillerB4President.
    • Ich mache mir ziemlich oft Gedanken wie ich für andere wirke bzw wirken will... das betrifft jedoch dann meistens auch nur mein Äußeres. Das wars dann auch. Will damit nicht sagen, dass ich jetzt total im Trend sein muss und sowas - eben im Gegenteil! Bezüglich meines Äußeren zieh ich mein Ding eben durch und tu ganz alleine das, was ich will. Dennoch male ich mir gerne aus, was eben andere Leute deswegen von mir denken. Es macht mir einfach Spaß sich auszumalen, welchen Platz ich denn jetzt in der Gesellschaft habe, da ich durch mein Aussehen halt nun mal etwas ausfalle.
      Das ist jetzt kein Schrei nach Aufmerksamkeit oder sowas, das ist einfach nur eine Bestätigung dafür, dass ich mich in meinem Platz in der Gesellschaft wohlfühle... auch wenn er nur ausgedacht ist oder nur das Ziel ist. Ich fühl mich so wohl.

      Kennt ihr das? Vorallem die, die einer Subkultur angehören oder in einer bestimmten Szene verkehren.

      Anerkennung jedoch zB möchte ich halt von Leuten, die ich bewundere oder sowas. Auch wenn diese Personen gar nichts davon mitbekommen, ist es nun mal oft so. Was früher eben die Eltern waren sind halt nunmal kleine Idole aus dem Alltag, sowie zB ein etwas älterer Freund, den man einfach nur bewundert... und beeindrucken will.
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      ~ Geliebt zu werden kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter ~
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    • Was ist eigentlich Status? Diese Frage kam auf, als ich die Überschrift las. Unbehagen macht sich in meinem Kopf breit, und tatsächlich, ich wurde nicht enttäuscht: Geld, Ruhm, Anerkennung ... Begriffe, bei denen ich an die Decke gehen könnte, gerade wenn sie derart gehäuft kommen und mit Status verbunden werden.

      Ich mag dieses Wort nicht, zumindest nicht in dieser Bedeutung. Es klingt in meinen Ohren nach der Vorstellung, man würde ein wichtigerer/schönerer/besserer Mensch, wenn man sich nur höherrangige Statussymbole anheftet. Diese Vorstellung ist mir äußerst unangenehm. Sie ist nämlich nicht mehr als die, man würde in seinen Stand hineingeboren, unveränderbar und gottgegeben.

      "Status" kingt nach einer Hülle, die Einfluss auf den Inhalt hätte. Sich nach irgendwelchen Status zu definieren, ist, als wollte man Wasser zu Wein machen, indem man nur das Etikett auf der Flasche austauscht.

      Wenn ich auf etwas eingehen sollte, das vielleicht irgendetwas mit Status zu tun haben könnte, dann ist es das Respektieren der Entscheidungen und Handlungen des Gegenübers, aber auch des Gegenübers selbst. Ich spreche dabei bewusst nicht von Respekt, denn Letzteres klingt einmal mehr nur nach einem Ding, das man besitzen kann, und nicht nach der Handlung, mit der man es tatsächlich zeigt. (Man vergleiche "Ich habe Respekt" mit "Ich respektiere".)

      Ich erinnere mich an eine Französischstunde, in der es um Geld, Kinder, Reisen etc. ging. Mir fiel auf, dass die meisten Beschreibungen von irgendwelchen erhofften oder gemachten Reisen in meinen Ohren so klangen, als wäre die Welt ein Zoo, in dem Menschen anderer Kulturkreise gehalten und gegen Bezahlung auch vorgeführt werden. Solche Denkweisen zeugen von Respektlosigkeit, vielleicht aber auch von mangelndem Bewusstsein für die jeweilige Kultur. Jedenfalls habe ich grundsätzlich etwas dagegen.

      Um auf das Thema zurückzukommen: Ich wünsche mir keinen Status, sondern Respektieren. Meine Erfahrungen im Gespräch mit vielen anderen, aber auch Ergebnisse aus Handlungen meinerseits lassen mir glaubhaft erscheinen, über einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz zu verfügen. Der Versuch, dieses Wissen an (inhaltlich) geeigneter Stelle zu verbreiten, scheitert jedoch nicht selten daran, dass ich kein Etikett habe, das "Lehrer" zeigt. Leider muss man wohl erst Lehrer sein, damit man von Schülern den nötigen Respekt gezeigt bekommt. Interessanterweise finden sich unter diesen Schülern auch diejenigen, die abfällig meinen, ich würde mich nur nach meinem "Status" definieren, nur weil ich sage, dass ich "Abi" habe. Als ob es mir um diesen Wisch gehen würde!

      Respekt verdiene mein Gegenüber, weil er ein Mensch ist. (Ich bin dabei, es in gleichem Maße auf Tiere auszudehnen.) Respekt vor allen Entscheidungen, die er trifft, und allen Handlungen, die er vollführt und nicht unmittelbar mich betreffen. (Vielleicht kriege ich diesen Nachsatz irgendwann raus.) Respekt vor seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Besonderen Respekt vor allen Dingen, die er beherrscht und ich nicht, denn sie machen ihn zu meinem Lehrer und mich zu seinem Schüler.

      So etwas wie Status nach Alter, Geschlecht, Beruf, Geld, Religion, Anhängern, Zertifikaten, Titeln, Erscheinungsbild, Kleidung etc. braucht es dazu nicht.

      Ist die Frage damit beantwortet?

      Ark