Wahljahr 2009

    • Naja, dass die Bild zu nem rechtspopulistischen Propagandablatt abgeschmiert ist, ist ja nun beileibe nichts neues - das hätte dir jeder Medienbeobachter schon vor 40 Jahren bestätigen können... Zu dem Artikel muss ich leider sagen, dass viele Fakten ziemlich ungenau und fusselig sind, wie zum Beispiel die Berechnung des Durchschnitts, der nun mal (auch wenn es kleingeredet wird) Kommunen und Unternehmen mit einbezieht, die selbstverständlich mehr Einkommen haben als ein Durchschnittshaushalt. Von daher finde ich die gesamte Rechnung irgendwie albern.

      Ich hab was (meiner Meinung nach) viel Schöneres. Nicht so viel Statistikpfuscherei, man muss auch nicht viel lesen, sondern einfach nur zuhören und sich die Grafik an der Wand angucken. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

      Georg Schramm in der "Anstalt".
    • Ich finde das irgendwie befremdlich, wie offen in Deutschland offensichtlich CDU und FDP erklären, dass sie auf jeden Fall miteinander koalieren wollen, wenn es sich ausgeht. So eine enorm klare Aussage würde sich in Österreich nie eine Partei trauen. Das einzige was es gibt, sind ab und zu mal ein klarer Aausschluss der Grünen, mit blau-orange zu koalieren. Oo


      Top 4™ Bruno
      Think original.

    • In Deutschland sind die Fronten halt ziemlich verhärtet. Die CDU und die FDP haben eine ziemlich eingefahrene, symbiotische Beziehung - die CDU weiß genau, dass sie die FDP zur Mehrheit braucht, und die FDP weiß, dass sie die CDU braucht, um die Stimmgewalt zu kriegen um ihre Konzernerlobbys füttern zu können. Ist bei der SPD und den Grünen aber nicht viel anders. Bei der letzten Wahl sind eben die Linken dazwischengegrätscht und haben verhindert, dass einer der beiden Blocks mehr als 50% hat, also sind die beiden großen zusammengegangen, was ja auch eher... mau funktioniert hat.
      Jetzt ist die große Finanzkrise da, und da die meisten die FDP vage mit Finanzen assoziieren, kriegen die Stimmen wie sonstwas (dass es genau diese Politik war, sich den Reichen und Bankern anzuwanzen und ihnen alles zu erlauben, die die Finanzkrise ausgelöst hat, das durchblicken die meisten ja leider nicht), und die CDU kriegt ihre Stimmen durch ihr hartes Durchgreifen gegen Killerspieler/Terroristen/Kinderschänder/Gefahren aus dem Weltall/(beliebiges Feindbild einfügen).
      Naja, und dass die SPD sich in Selbstzweifel und Grabenkämpfe verstrickt, macht es nicht einfacher. Also klar, schwarz-gelb ist weit vorne und wird, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, die Sache nach Hause fahren (und Deutschland wohl komplett gegen die Wand). Also warum nicht die Wahlansage machen? Das zeugt von Selbstsicherheit und greift viele der rechtsaußen gesinnten Stimmen ab, die eigentlich weiter rechts wählen würden, aber um schwarz-gelb zu verwirklichen, lieber auf Nummer Sicher gehen.
      (Und nebenbei entmutigt es rot-grün- oder alternativ-Wähler, zur Wahl zu gehen, weil es im Prinzip sowieso schon entschieden ist.)
    • Original von AstartusSavall
      In Deutschland sind die Fronten halt ziemlich verhärtet. Die CDU und die FDP haben eine ziemlich eingefahrene, symbiotische Beziehung - die CDU weiß genau, dass sie die FDP zur Mehrheit braucht, und die FDP weiß, dass sie die CDU braucht, um die Stimmgewalt zu kriegen um ihre Konzernerlobbys füttern zu können. Ist bei der SPD und den Grünen aber nicht viel anders. Bei der letzten Wahl sind eben die Linken dazwischengegrätscht und haben verhindert, dass einer der beiden Blocks mehr als 50% hat, also sind die beiden großen zusammengegangen, was ja auch eher... mau funktioniert hat.
      Jetzt ist die große Finanzkrise da, und da die meisten die FDP vage mit Finanzen assoziieren, kriegen die Stimmen wie sonstwas (dass es genau diese Politik war, sich den Reichen und Bankern anzuwanzen und ihnen alles zu erlauben, die die Finanzkrise ausgelöst hat, das durchblicken die meisten ja leider nicht), und die CDU kriegt ihre Stimmen durch ihr hartes Durchgreifen gegen Killerspieler/Terroristen/Kinderschänder/Gefahren aus dem Weltall/(beliebiges Feindbild einfügen).
      Naja, und dass die SPD sich in Selbstzweifel und Grabenkämpfe verstrickt, macht es nicht einfacher. Also klar, schwarz-gelb ist weit vorne und wird, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, die Sache nach Hause fahren (und Deutschland wohl komplett gegen die Wand). Also warum nicht die Wahlansage machen? Das zeugt von Selbstsicherheit und greift viele der rechtsaußen gesinnten Stimmen ab, die eigentlich weiter rechts wählen würden, aber um schwarz-gelb zu verwirklichen, lieber auf Nummer Sicher gehen.
      (Und nebenbei entmutigt es rot-grün- oder alternativ-Wähler, zur Wahl zu gehen, weil es im Prinzip sowieso schon entschieden ist.)

      Mit solchen Aussichten würd ich mir aber als Deutscher doch noch mal überlegen, ob ich wirklich die Piraten wählen sollte. Manchmal ist strategisch wählen doch notwendig, diese Erfahrung hab ich leider auch schon machen müssen.

      EDIT: Achja, sollte eine schwarz-gelbe Koalition nicht möglich sein, was halten die politisch gebildeten Personen hier für am wahrscheinlichsten: Ampel, Jamaika oder groß?


      Top 4™ Bruno
      Think original.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phael ()

    • @ Phail:

      Ich denke dass ist echt schwer zu sagen, irgendwie scheint alles möglich, In Hessen z.B. hätte ich echt auf mein Leben geschworen dass es rot rot wird, nur dass die CDU so kackfrech ist und dann auch noch mit Bestechungsgeldern so offensichtlichen Betrug begeht...

      EDITH:
      Nein, türlich ist das keine Absicht gewesen. Trotzdem meine ich mich an einem Faden zu erinnern in dem besagter User sagt, dass Phael wie "Fail" quasi ausgesprochen wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Spurdo ()

    • Auch mich nervt das, was Ast in seinem letzten Post beschrieb: Alles ist bereits so eingeschworen.
      Der geht mit dem, die mit denen, und wenn gar nichts klappt, dann auch eben mal mit dem Gegner, Hauptsache Mehrheit! Hauptsache regieren können! Ich find's so arm.

      Ich frage mich, was passieren würde, wenn man die 5%-Hürde kippen und/oder ein Verhältniswahlrecht (ein kompliziertes, aufwendiges) einführen würde. Dann kämen auch die kleineren Parteien mal zum Zuge und es würde sich endlich mal etwas bewegen (glaube ich jedenfalls).



      Original von Carcharoth
      @ Phail:

      Sollte der Typo Absicht sein: Nich so doll.

      EDIT:
      Ah, ok. Nja, ich sag immer PHA-äll *g* (hoffentlich liest er das nicht xDp)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kaktustussi ()

    • Die fünf-Prozent-Hürde wurde damals eingeführt, weil es in der Weimarer Republik ebensolches nicht gab, zuviele Parteien im Parlament saßen und die Regierung nicht mehr regierungsfähig war, weil, sie für nichts und niemand mehr Mehrheiten zustande brachten. Das ganze endete in regelmäßigen Neuwahlen und schließlich Onkel Adolf.

      Um ebensolches zu verhindern wurde dann die 5% Hürde eingeführt.

      Und ich befürchte, es würde auf lange Sicht nichts ändern, sondern wieder Weimarer Verhältnisse einführen. Aber das weiß man natürlich im Voraus nie.

      Ich bin ja immer noch stille Anhängerin des angelsächischen Systems, wo sich zwei Parteien immer mal abwechseln. Natürlich ist es nicht perfekt, aber dieser deutsche Kindergarten ist es auch nicht. :/
    • Original von CAMIR
      Ich bin ja immer noch stille Anhängerin des angelsächischen Systems, wo sich zwei Parteien immer mal abwechseln. Natürlich ist es nicht perfekt, aber dieser deutsche Kindergarten ist es auch nicht. :/

      So ein Abwechseln würde aber nur etwas bringen, wenn sich die Parteiprogramme auch grundsätzlich voneinander unterscheiden würden, und nachdem das zumindest hier nicht gegeben scheint ...

      Da bin ich eher dafür, festzulegen und abzusichern (mit Gesetzen), dass Gesetze grundsätzlich nur dem Volk zur Abstimmung gegeben werden. Politiker hätten dann lediglich eine Art Moderationsfunktion inne.

      Ark
    • Achtung: Pessimismus! :3

      Original von Kaktustussi

      Ich frage mich, was passieren würde, wenn man die 5%-Hürde kippen und/oder ein Verhältniswahlrecht (ein kompliziertes, aufwendiges) einführen würde. Dann kämen auch die kleineren Parteien mal zum Zuge und es würde sich endlich mal etwas bewegen (glaube ich jedenfalls).


      Das Gegenteil wäre vermutlich eher der Fall. Mit noch mehr Parteien im Bundestag würde sich noch weniger bewegen, denn zu viele unterschiedliche Ansichten lähmen eine Regierung und machen sie zu einer breiigen, formlosen Masse ohne Nutzen.

      Regierung ist, wie so oft im Leben, ein Kompromiss. Haben wir viele Parteien in der Regierung, ist das Verhältnis ausgeglichener, das Risiko ist geringer, allerdings mahlen die Mühlen dementsprechend langsam. Der Grad der Langsamkeit steigt proportional zur Anzahl der Parteien.
      Hat man hingegen nur wenige oder gar nur eine Partei, hat man eine solide Regierung, die flott Entscheidungen treffen und besser agieren kann. Hier ist allerdings die Gefahr von dubiosen Entscheidungen um ein vielfaches höher und wenn diese eine Partei auch noch eine Extremistenpartei ist -->le catastrophe!

      Eine Regierungsform finden zu wollen, die unfehlbar ist, ist leider Gottes Utopie und so müssen wir wohl beim derzeitigen System bleiben, denn es mag fehlerbehaftet sein, aber es ist das beste, was wir momentan haben.
      Eine schwere Entscheidung zwischen verrotteten Äpfeln :/

      Zum Thema:

      Im Bezug auf mein Wahlverhalten ordne ich mich dem deutschen Mainstream unter: Ich bin Politikverdrossen und gehe nicht zur Wahl. Ich wüsste gar nicht, wen ich da wählen sollte, da die sich ja sowieso nur alle in die eigene Tasche wirtschaften (muss toll sein, sein eigenes Gehalt erhöhen zu können).
      Ich hoffe nur, dass durch die vielen Protestwähler nicht irgendwann die NPD zu viele Stimmen bekommt. Sollte Deutschland je wieder in eine Nazi-Ära abdriften (mit Meinungsbeschneidung, Bücherverbrennungen, etc.), dann sage ich dieser Welt lebewohl.
      ~A dimwitted fool,~
      ~vested with power and trust~
      ~is still just a fool.~


      Behold the self-fulfilling prophecy! :ugly:
    • Naja, ich bin der Auffassung dass Volksabstimmungen ab einer gewissen Bevölkerungsgröße nicht mehr durchführbar sind und Deutschland liegt weit darüber.

      In Ländern wie der Schweiz, Luxembourg oder Island, wo die Einwohner z.T. nichtmal die Ein-Millionen-Grenze erreichen kann man das gut machen. In Deutschland nicht.

      Ist zwar eine schöne Idee, funktioniert aber wohl nicht.
    • Original von CAMIR
      Naja, ich bin der Auffassung dass Volksabstimmungen ab einer gewissen Bevölkerungsgröße nicht mehr durchführbar sind und Deutschland liegt weit darüber.

      In Ländern wie der Schweiz, Luxembourg oder Island, wo die Einwohner z.T. nichtmal die Ein-Millionen-Grenze erreichen kann man das gut machen. In Deutschland nicht.

      Ist zwar eine schöne Idee, funktioniert aber wohl nicht.


      Ist eine Abstimmung nicht gerade dann repräsentativ, wenn die Anzahl der Befragten relativ groß ist?

      [SIZE=1]Oh Gott, ICH poste ins Off-Topic und sogar zu einem Politikthema... Ich muss wahnsinnig sein oO[/SIZE]
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      Behold the self-fulfilling prophecy! :ugly:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kafei ()

    • Doch, aber wie ich bereits sagte, 80 Mio Bürger, oder sagen wir 50 Mio zu befragen (Kinder nicht) dürfte ein ziemlich schwerwiegendes organisatorisches Problem geben, gerade wenn über jedes Minigesetz abgestimmt wird.(Gurkenkrümmung *hust*).

      Hinzu kommt, dass die meisten Leute sich nicht wirklich damit befassen, wie das Abstimmungsergebnis der Iren bei Lissabon zeigte. (Und die haben nur 4 Mio Einwohner). Dort hat die Gegenseite einfach mal Propaganda gemacht und den Leuten Angst ein gejagt, sodass viele für Nein stimmten, einfach weil sie eingeschüchtert wurden.

      Wenige Leute würden sich differenziert mit den Entwürfen auseinandersetzen, die breite Masse ließe sich von Bild & Co. ins Bockshorn jagen.
    • Was mir gerade noch eingefallen ist:

      Könnten wir nicht so ein ähnnliches Gesetz wie in den USA einführen, welches die Amtszeit eines Politikers auf einen bestimmten Zeitraum reduziert?
      Ein nicht unwesentliches Problem liegt meiner Meinung nach erstens in einer Vergreisung der Regierung und zweitens daran, dass die Schwachköpfe da oben jeglichen Bezug zur Realität in Deutschland verloren haben. Sie sind einfach schon zu lange im Amt und haben die Verbindung zu den Bürgern verloren (wie soll man volksnah regieren, wenn man selber schon lang kein Bürger mehr ist? Das ist, als würde eine Banane eine Abhandlung über die komplexe Gedankenwelt eines Nashorns schreiben oO)
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      Behold the self-fulfilling prophecy! :ugly:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kafei ()

    • Original von Kafei
      Was mir gerade noch eingefallen ist:

      Könnten wir nicht so ein ähnnliches Gesetz wie in den USA einführen, welches die Amtszeit eines Politikers auf einen bestimmten Zeitraum reduziert?
      Ein nicht unwesentliches Problem liegt meiner Meinung nach erstens in einer Vergreisung der Regierung und zweitens daran, dass die Schwachköpfe da oben jeglichen Bezug zur Realität in Deutschland verloren haben. Sie sind einfach schon zu lange im Amt und haben die Verbindung zu den Bürgern verloren (wie soll man volksnah regieren, wenn man selber schon lang kein Bürger mehr ist? Das ist, als würde eine Banane eine Abhandlung über die komplexe Gedankenwelt eines Nashorns schreiben oO)


      Dafür bin ich hingegen voll zu haben. :) Das frage ich mich seit langem auch. 16 Jahre Kohl - was hat uns das am Ende gebracht? Und so schrecklich Bushy war, es war allen klar, nach acht Jahren muss er seinen Hut nehmen.

      Wenn die Politiker wirklich gute Politik machen, könnte man ja immer noch eine Ausnahme machen (siehe Franklin D. Roosevelt, der hatte 3 Amtszeiten.
    • Original von AstartusSavall
      Georg Schramm in der "Anstalt".


      Sehr gut. Lob. Das ist unserer Regierung aber sehr wohl bekannt, sie denkt stattdessen lieber:

      youtube.com/watch?v=JWZhF91dP_k&feature=rec-HM-r2

      Jo. Achja, Kafei. Ich finds ok, wenn du nicht waehlen möchtest. Kann ich sehr gut verstehen, aber geh dann doch bitte dennoch ins Wahllokal und mach deinen Stimmzettel ungültig. Der zaehlt dann als "enthaltene" Stimme und bringt niemandem etwas. Wenn du gar nicht hingehst, profitiert selbst der grösste Idiot davon. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()