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    • Okay. Mal eine etwas andere Zelda-"FF". Viel Spaß beim lesen und danke fürs lesen.


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      Teil I

      Helden sind überbewertet und du bist einer



      Kapitel 1: Eine seltsame/gelangweilte Spezies namens Oberschüler oder "Vorsicht, hinter dir!"

      Der Radiowecker flog gegen die weißgestrichene Zimmerwand und der Gesang von Schlagersänger Adlo verstummte endlich. Es war Link völlig egal, ob er die Gerätschaft in seinem schlaftrunkenen Zorn geschrotet hatte oder nicht, wie jeden Donnerstag um 6:30 Uhr. Er hasste diesen Wochentag, und alles, was er mit sich brachte. Langer Nachmittagsunterricht, liebevoll und gnadenlos gepaart mit Schwertkampftraining bei dem wohl dümmsten, gröbsten Mann der Stadt: Seinem Vater, Adrian Quincer. Nichts, absolut gar nichts, würde ihn an einem solchen Morgen freiwillig aus dem Bett holen, selbst der schlimmste Radiosender war nur knapp ausreichend um seinen Donnerstagsver-dränungsschlaf zu beenden. Schlaf, der so schön sein könnte. Aber es half nichts. Jetzt hatte er sich schon aufgerichtet, um seine momentan wenig sauberen Ohren vor dem Funk-Rap zu bewahren, also hatte es jetzt auch nur noch wenig Sinn, sich solange wie ein gebackenes Zimtbrötchen im Ofen der Matratze und der Decke zu verstecken, bis seine Mutter Alice ihn zum Frühstück holen würde. „Oh Gott…ich kann’s kaum erwarten, dass der Tag vorbei geht! Wie werde ich meine einzige Geliebte vermissen: Mein Bett!“ dachte er laut.

      Der 17jährige seufzte unbefriedigt, um letztlich aus dem Reich der weichen Kissen zu flüchten. Er gähnte, während er sich über den Kunstholzboden Richtung der Zimmertür begab. Seine persönlichen vier Wände waren mit Postern von diversen Bands bestückt, sein Schreibtisch kündigte durch die schlampig gestapelten Schulbücher die pure Unerträglichkeit des anstehenden Tages an. Ganz zu schweigen von seinem Holzkatana, das in der Ecke neben der Tür herumlag. Der junge Mann wohnte im ersten Stock des Familienhauses der Quincers, sein jüngerer Bruder Alan und seine ältere Schwester Annabelle hatten ihre Zimmer gegenüber dem seinen. Er hatte das Glück, dass das Bad genau rechts von seiner eigenen Tür postiert war, ansonsten hätte er den Weg wohl nie geschafft. „Jetzt erstmal kalt duschen. Das wird mich aufwecken!“ versuchte er sich und seinen Kilometerlangen Augenringen einzureden. Wie eine Götterspeise auf Zahnstocherschuhen wackelte er hinaus auf den Flur, machte eine scharfe Kurve nach links und trat in den Hygienetempel des Hauses ein. Er hätte vor Freude gejauchzt, wenn er das gekonnt hätte, als keines seiner Geschwister das Zimmer und seine Funktionen schon für sich beanspruchte. Ausnahmsweise war er heute der erste im Bad. Es war blau gestrichen und hatte ein geradezu kitschiges, weißes Wellenmuster an der Wand, die Fliesen waren in einer ähnlichen Farbkombination gehalten. Ein großer Spiegel und zwei Waschbecken klebten am Mauerwerk, durch das Fenster rechts daneben fiel Licht auf den drittältesten Hausbewohner. Ein öder, brauner Schrank stand dem Spiegel gegenüber, daneben die weiße Badewanne inklusive seines Ziels, der Dusche. Natürlich wurde die Tür gleich geschlossen und zusätzlich mit der Sperrkette gesichert. Sein paranoider Vater hatte eine solche doppelte Schutzvorrichtung an jeder Tür im ganzen Haus anbringen lassen, was Link aber ganz Recht war, seit Alan angefangen hatte, mit Kreditkarten und Kleingeld das Schloss mithilfe des Spalts an der Außenseite zu öffnen. „Will gar nich’ wissen, was Al in der Schultoilette alles macht…“ schoss ihm durch den Kopf. Aber jetzt hatte der Teenager sowieso andere Sorgen: Sein Spiegelbild war nämlich alles andere als vielversprechend. Seine aschblonden Haare standen wie ein Atompilz in den Himmel, seine Stumpen am Kinn waren ein Ausdruck der Unregelmäßigkeit, sein Gesicht prägte die Mimik einer Essiggurke, die vor 30 Jahren am Verfallsdatum „vorbeigegurkt“ war, und sein Mundgeruch kündigte sich sowieso durch den ekelhaften Geschmack in seinem Rachen an. „Ich sollte mir doch vielleicht am Abend die Reißer säubern, anstatt es auf den darauffolgenden Morgen zu verschieben…“ Für gewöhnlich war Link Quincer ein nicht unansehnlicher, junger Mann mit kantigen und maskulinen Gesichtszügen, einem gepflegten Dreitagebart und tiefen, blauen Augen, aber morgens hätte selbst seine Mutter ihn mit einem Monster aus den Tsukizilla-Filmen verwechseln können. Er griff sich seine aufgearbeitete Zahnbürste, nachdem er ausgiebig inspiziert hatte, wie fertig er aussah, und drückte den letzten Rest grüner Zahnpasta aus der Tube. Er war heilfroh, diese sogenannte Zahnpflegepaste los zu sein. Sie warb tatsächlich damit, angenehm und gut nach Chili zu schmecken. Allein der Gedanke, wie diese Firma namens Schmollgate darauf gekommen war, ein Gewürz in Zahnpasta zu verwandeln, brachte ihm neben abnormer Schläfrigkeit auch noch philosophische Kopfschmerzen ein. Aber zumindest schmeckte sie gerade noch erträglich genug, um seinen Brechreiz nicht zu sehr zu provozieren; was aber noch lange nicht hieß, dass er dieses Zeug jemals freiwillig wiederverwenden würde. „Wenn Paps noch einmal solchen Müll mit nach Hause bringt und mich dazu zwingt, es zu benutzen, überred’ ich Mama dazu, ihn ins Kuckucksnest zu stecken…ist eh längst überfällig!“ versprach der Jugendliche sich dennoch, während er sich den Mund mit Wasser ausspülte. Jetzt stand einer Dusche auch der üble Geschmack der eigenen Spucke nicht mehr im Weg.

      Nachdem er sich kaltes Wasser über den Körper gießen lassen und sich für die Schule gepflegt zusammengerichtet hatte, verließ Link nur mit rosa Boxershorts bekleidet das Bad. Seinen bananengelben Pyjama hatte er nach zehn Tagen der Benutzung in den Waschkorb geschmissen, so gern er ihn auch hatte. Zumindest war er jetzt wach und sein Gesicht sah bei weitem besser aus. Er fühlte sich schon fiel wohler in seiner von der Sonne leicht gebräunten Haut, die seinen recht durchtrainierten Körper überzog. Seine Stimmung wurde aber gleich wieder getrübt, als er in sein Zimmer zurückkehrte und sein Blick auf die Umhängetasche fiel, die er mit all den Utensilien für den bevorstehenden, langen Tag vollstopfen musste. „Alles, wirklich alles, nur nicht Mathe und Geschichte…“ dachte sich der Teeny, während er sich ein paar weißer Socken aus der Schrankschublade kramte, was wegen dem Sperrstau darin einige Zeit benötigte. „Warum muss Mama immer schwarze Socken kaufen! Ich sag’ ihr doch immer, dass ich weiße will, aber sie scheint ja beides nicht unterscheiden zu können! Oder zu wollen!“ Wenigstens die Jeans und das grüne kurzärmlige Hemd waren schnell gefunden. Da fiel ihm auf, dass seine grünen Sneakers die letzte Woche nicht überlebt hatten und er jetzt ohne ein Paar Schuhe dastand, die zu dem Hemd passten. Aber wen kümmerte es schon, wenn er dann gelbe Chucks dazu anzog? Ja, wahrscheinlich würde Lauren behaupten, dass gelbe Schuhe und schwarzes Oberteil zusammen bei jedem normalen Menschen Erschaudern und Ekel auslösen würden. Aber wen kümmerte schon Laurens Meinung? Er war zwar ein Freund, aber seine Meinungen und Ansichten waren einzigartig. Einzigartig im Sinne von lächerlich, bei den in seinem Falle dunkelblauen Haaren herbeigezogen und wirklich nur die Seinen. Also würde Ray erst gar nicht ernsthaft darüber nachdenken, was für ein Kommentar dem feinsäuberlichen Mund seines Klassenkollegen zoraschen Ursprungs entspringen würde.

      Beinahe aber hätte er darüber nachgedacht, ob er Malina so gefallen würde. Ganz knapp waren seine grauen Zellen daran vorbeigeschlittert, sich auf diese Frage zu stürzen. Diese rothaarige Mitschülerin war schon immer in seinem Interesse, seit er in der Mittelschule in derselben Klasse wie sie gelandet war. Er gab es gern zu, dass sie für ihn mehr war als eine Schulfreundin. Umso weniger gern gestand er sich aber ein, dass sie noch kein Pärchen waren und alles so in der Luft hing zwischen ihnen. Jedoch verlor er bald jedweden Gedanken an sie, denn ihr Abbild wurde in seinem Gehirn durch das von Gwendoline verdrängt, die seine Beziehung zu der Landwirtstochter immer wieder gerne als Grundlage verwendete, ihn gehörig aufzuziehen. In ihrer kindischen, teilweise übertrieben aufgedrehten Art war sie hervorragend auf Link und Lauren abgestimmt. Diverse Lehrer nannten das Trio bereits „Triumvirat der ungleichnamigen Ladungen“. Ihr Physiklehrer war ursprünglich auf diese Idee gekommen, als es vor drei Jahren in der 8. Klasse um Magneten und elektrische Ladungen ging. Und manchmal unterschieden sich die drei tatsächlich auf derhaft groteske Weise voneinander, dass seine Nerven es nicht mehr so recht mitmachen wollten. Trotz alledem freute er sich, seine zwei Freunde zu sehen, gerade donnerstags, wenn die Aussicht auf den Rest des Tages doch so düster war. Also verschwendete er keine weitere Zeit mehr mit Spekulieren, stattdessen packte er sich seine Tasche und stopfte alle nötigen Bücher ein. Mit der linken griff er sich anschließend sein hölzernes Übungskatana und machte einige Schritte zur Tür hinaus in den Gang. Dort stand auch Annabelle, oder Ann, wie sie lieber genannt wurde. Sie trug einen roten Bademantel, ihre schwarzen, schulterlangen Haare waren völlig durcheinander. Sie selbst sah putzmunter aus und stand vor dem Badezimmer, die Arme ungeduldig verschränkt. Da bemerkte sie lächelnd ihren jüngeren Bruder und sah kurz zu ihm hin, während er an ihr vorbei zur Treppe ins Erdgeschoss ging. „Morgen, Link, keine Zeit für deine Sorgen, hab verschlafen, muss noch Duschen, Alan ist im Bad, bis später, fahr’ heute mit dem späteren Bus, erwisch’ den normalen nicht, warte nicht auf mich. Ciao.“ Kam in einem Stoß und mit unsäglicher Geschwindigkeit aus ihrem Mund, der, wie der Rest ihres Gesichts, dem von Link sehr ähnlich war, nur feiner und femininer. „Okay, bis dann.“ Antwortete er, den Fuß auf die erste Stufe nach unten setzend. „Alan, mach hin! Oder ich schraub’ dir wieder die Zimmertür runter und versteck sie bei Nixon!“ Hörte er eine außer sich geratene Annabelle noch schreien, bevor er bei der Tür zum Wohn- und Esszimmer im unteren Flur ankam.

      Diese öffnend sagte er: „Morgen, Mama.“ Und trat ein.
      Seine Mutter saß alleine am Frühstückstisch und wirkte so, als hätte sie schon auf ihn oder eines seiner Geschwister gewartet, um mit dem Essen anfangen zu können. „Morgen, Link!“ gab sie, wie immer mit freundlichem, warmen Gesicht, zur Antwort. Wie ihre Tochter war ihr langes, lockiges Haar pechschwarz. Sowohl Annabelle als auch Link hatten ähnliche Gesichtszüge wie sie, doch Alice war noch um einiges zarter und ahnsehnlicher. Unglaublich attraktiv für ihre 46 Jahre. Doch ihr 22-jähriger weiblicher Sprössling würde ihr in den nächsten Jahren garantiert Konkurrenz machen.
      Der Oberschüler setzte sich auf seinen gewohnten Platz am Tisch, zwei Plätze rechts gegenüber der Mutter. Links neben ihm saß für gewöhnlich immer Alan, ihm gegenüber sein Vater und neben diesem Ann.
      „Mich hat noch niemand wie ein Wahnsinniger schreiend angesprungen, seit ich nach unten gekommen bin. Wo ist Paps?“ Wollte er von seinem anderen Elternteil wissen, während er sich seine Lieblings-Frühstücksflocken in seine Schüssel schüttete. Alice, die gerade 4 Scheiben Schinken mit unbeschreiblicher Sorgfalt auf ein Toastbrot mit Butter bettete, lachte auf.
      „Ja, in der Tat ist es morgens recht ruhig, wenn dein Vater noch Meetings um 11 Uhr Nachts hat und dann die ganze Nacht im Büro bleibt!“ Meinte sie, was sogleich die Frage ihres Sohnes beantwortete. Obwohl Adrian so ein verrückter, hyperaktiver und überfürsorglicher Möchtegern-Komiker von einem Familienoberhaupt war, war er der hauptamtliche und außerordentlich geachtete Dekan einer Universität in der Nähe und ging dennoch seinen freiwilligen Lehrpflichten nach. Vor allem in den letzten Wochen hatte er erstaunlich viel zu tun. „Na dann, umso besser…“ Meinte der Bursche kaum hörbar und eher zu sich selbst. Kalte H-Milch fiel auf die Cornflakes in der Schüssel. „…vielleicht ist der alte Trottelkopf dann zu müde, um noch mit mir zu trainieren…das wäre traumhaft.“
      „Was murmelst du da?“ Hinterfragte seine Mutter und hob die Augenbrauen, unverkennbar gekünstelt schockiert.
      „Nichts, nichts…“ Erwiderte er mit vollem Mund.
      „Ich hab dir doch schon tausendmal gesagt, dass du mit vollem Mund nicht mit deinen Eltern sprechen sollst! Ergötz dich zusammen mit deinen Geschwistern an euren jugendlichen Unsitten, aber nicht in Gegenwart deiner Mutter!“ Brüllte plötzlich eine lebendige, in Links spitzen Ohren geradezu nervenzerfressende Männerstimme, hinter seinem Rücken. Er wollte sich jetzt um keinen Preis umdrehen. Sein Traum, heute nicht mit seinem Holzkatana fuchteln zu müssen, war passe. Ehe er sich versah bestätigten sich seine Ängste endgültig, als die Stimme fortfuhr.
      „Und ganz besonders in Anwesenheit deines Vaters solltest du das lassen!“
      „Wenn ich diesen Tag überlebe, hab’ ich alle meine Ambitionen übertroffen…“ Dachte der verzweifelte Oberschüler, bevor tatsächlich sein grinsender Vater ihm gegenüber Platz nahm. „…bei WEITEM übertroffen!“


      Kapitel Ende

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    • Erstmal ne 1a Idee. Link als Oberstufenschüler, find ich sehr toll und erfischend neu.
      Kommen wir zum Prolog.
      Ihn find ich sehr gut beschrieben. Ganz besonders die verschiednen Arten von geschichten und das Kreiselgleichis. Auch sit deine Sprache sehr bildlich, was mir persöhnlich gut gefällt. Und das Ende mit der Türschwelle und das das Dunkel bald kommt macht Lust auf mehr.
      Zum Kap:
      Ich finde Link sehr gut gemacht. Besonders seine Schlafklamottten. Die Farben sind sicher toll hihi.
      Auch der Hahn war ein grinsen Wert. Ein Besonderes augenmerk leg ich auf Links Vater. Der Mann scheint sehr interessant zu sein und ich freue mich auf mehr von ihm. Und auf die Schule bin auch gespannt, da das ganze sehr vielversprechend klingt.
    • Warum haben euere Geschichten immer so verdammt epische Titel? Die sind einfach dumm, lasst sie weg. So ein Titel zeigt, dass der Autor einfallslos ist und einfach nur protzen will. Das ist dann ziemlich dumm. Lass es sein und gib dem Ding einen anderen Namen. Bei solchen Namen kriegt jeder vernünftige Mensch das kalte Kotzen.
    • Äh, ja, danke, Acrobat reader, für diese eventuell nicht ganz undpassende Kritik. Ich bin zwar etwas enttäuscht, da du nur den Namen der Fanfiction kritisierst, den ich ihr nicht ohne Grund gegeben habe, aber immerhin, besser als Nichts. Zum Glück hab ich mir genug Titel überlegt, nur fand ich diesen am geeignetsten, da er gut mit dem Handlungsstrang übereinstimmt. Aber wenn die User dieses Boards solche Titel nicht gern haben, dann sei's drum.
      Was das "einfallslos" betrifft, auch ein Danke. Dann werde ich mich in Zukunft mehr anstrengen müssen, mir etwas einfallen zu lassen. Denn ich gehe davon aus, dass du das auf den gesamten Text beziehst.

      Edit: So, die Geschichte trägt jetzt den Titel Seperator. Ich hoffe, dass jetzt niemand kotzen muss, wenn er den Titel liest. Wenn doch, sollte er ihn nicht lesen.

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    • Original von UnSubigitatrix
      Äh, ja, danke, Acrobat reader, für diese eventuell nicht ganz undpassende Kritik. Ich bin zwar etwas enttäuscht, da du nur den Namen der Fanfiction kritisierst, den ich ihr nicht ohne Grund gegeben habe, aber immerhin, besser als Nichts. Zum Glück hab ich mir genug Titel überlegt, nur fand ich diesen am geeignetsten, da er gut mit dem Handlungsstrang übereinstimmt. Aber wenn die User dieses Boards solche Titel nicht gern haben, dann sei's drum.
      Was das "einfallslos" betrifft, auch ein Danke. Dann werde ich mich in Zukunft mehr anstrengen müssen, mir etwas einfallen zu lassen. Denn ich gehe davon aus, dass du das auf den gesamten Text beziehst.

      Edit: So, die Geschichte trägt jetzt den Titel Seperator. Ich hoffe, dass jetzt niemand kotzen muss, wenn er den Titel liest. Wenn doch, sollte er ihn nicht lesen.



      Die Sache ist ja nicht die, dass die Leute im Board solche Titel nicht lieben, das Problem ist: sie lieben es, sie tun es alle. Sorry übrigens für den etwas harschen Ton, dennoch, inhaltlich habe ich (vermutlich) nicht übers Ziel hinausgeschossen und den Kern ziemlich getroffen.
      Verstehe, wenn jeder seiner Geschichte, und mag sie auch noch so schlecht sein, und das sind hier viele, wenn jeder seiner Geschichte derartige Titel gibt, dann ermüdet es schlicht und nimmt jedwedes Interesse. Aber das ist nicht nur hier der Fehler, man muss nur das Thalia betreten, schon schreit jedes Buchcover einem nichts als "APOKALYPSEEEE!!!" ins Gesicht. Das muss nicht sein, es geht auch schlichter. Du musst nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen. Das geschieht leider schon zu Anfang. Im Prolog, da tobt der Pathos, und wo der Pathos tobt, da wird's schnell fade.
      Eine Reflektion über Schriftstellerei und Mythologie zu Anfang einer Zelda-Fiction ist eine recht amüsante Idee. Nur: so geht's nicht.
      Jeder Satz quillt über von bedeutungsschwangeren Vokabeln. Du erschlägst einen damit.
      "Nicht einmal den Wind…nicht einmal die Erde…nicht einmal das Feuer…nicht einmal das Wasser. Die Zeit hält nicht an." - was soll das bitte? Dran, drauf, drüber - so wirkt der Prolog deiner Geschichte. Sprachgefühl hast du ja durchaus, aber Apokalyptik zeichnet keinen guten Stil aus. Glaub mir, ich hab das alles schon hinter mir. Produktivster Tipp, den ich dir dazu geben kann: lass den Prolog komplett weg, er macht nur Angst und verschreckt die Leute, anstatt dass er Lust auf mehr macht.

      Die Idee deiner Geschichte an sich ist nett und mal was Neues, schon das macht sie besser als die meisten Fanfics hier. Glücklicherweise hält im Hauptteil die rhetorische Götterdämmerung keinen solchen Einzug, es normalisiert sich und wird gut lesbar. Ein bissel verbesserungswürdig ist die Story, wie's ja fast jede ist, natürlich schon. Keine doppelten Adjektive vor Nomen, viel weniger Farben! Ich weiß nicht mehr, wer's war, aber einer der wichtigsten Autoren im 20. Jahrhundert, ich tendiere zu Heinrich Böll, hat Farben in Geschichten fast kategorisch verboten. eils

      Das ist grade der Stand der Dinge nach den ersten paar Absätzen des Hauptteils. Leider hab ich jetzt einen Termin und muss unterbrechen, aber ich komme nochmal darauf zurück, wenn du magst.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

    • Ich bin kein großer Fan von AUs, wenn es um Fanfiction geht, daher hab ich schon beim zweiten Satz der eigentlichen Geschichte aufgehört zu lesen.

      Der Prolog las sich in der ersten Hälfte ganz nett (von Grammatik- und Interpunktionsfehlern abgesehen), aber prinzipiell muss ich Acrobat Reader Recht geben. Ich habe zwar den ursprünglichen Titel offenbar verpasst (wie lautete der?), aber selbst mein jetzigen Titel muss ich mir an die Stirn fassen. "Eine Legende der Zelda -- Seperator"? Geballtes headdesking-Material.

      Die Idee der deutschen Übersetzung finde ich eigentlich gar nicht so dumm (besonders, da du den bestimmten Artikel gewählt hast), und das, wobei Fanfictions, deren Titel "The Legend of Zelda -- Subtitle deluxe" lautet, bei mir höchstens den obligatorischen "Spammen/flamen sie in dem Thread?"-Klick hervorruft und ich die Geschichte nicht einmal mehr anlese. Das war ehrlich gesagt auch meine erste Reaktion, hätte ich nicht gesehen, dass Acrobat Reader etwas gepostet hat (denn deine Kritiken lese ich immer sehr gern, Acri, auch wenn ich diesmal nur halb deiner Meinung bin).

      Aber manchmal ist wenigr mehr, und dieses "Seperator" im Titel versaut von vorn bis hinten alles. Wie Acri schon schrieb, man muss nicht immer volle Kanne auf die Pauke hauen, oft ist eine Triangel interessanter. ;3
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • @Acrobat reader
      Vielen Dank für diese äußerst ausführliche Kritik. Die hilfreichste, die ich je gelesen habe. Denn ich habe immer Angst darum, dass ich zu oberflächlich erzähle, d.h. ich schmeiße tonnenweise Adjektive vor Gegenstände und Personen. Aber jetzt bin ich mir im Klaren darüber, dass ich's schlichter halten kann und dem Leser trotzdem genug vorlege, von dem er sich ein Bild machen kann.
      Was die Farben angeht bin ich wohl in der Tat etwas zu krass. Aber bei den "rosa Boxershorts" und dem "bananengelben Pyjama" mach ich das gerne, vielleicht eher zum Leidwesen der Geschichte, um Einblick in den Modestil der Charaktere zu geben. Ich weiß nicht warum, aber es verschafft mir selbst in irgendeiner verdrehten Weise Bestätigung...

      @FoWo
      Schatten der Schöpfung. So hieß das Ganze zunächst. Ich entschied mich auf Anraten von Acrobat reader jedoch, die Fachbezeichnung für den "Grenzpunkt zwischen Licht und Schatten in einem beleuchteten Raum" zu benutzen. Und in Gottes Namen, es fasse sich an die Stirn, wer will, der bleibt so. Er passt meiner Meinung nach, egal wie lächerlich er in den Augen eines Anderen aussehen mag. Ich empfinde ihn nicht als übertrieben. In welche Richtung von Übertreibung geht es denn deiner Meinung nach? Möchtegern-episch ist er sicher nicht, jetzt würde ich gern genauer nachhacken, wieso dr der Titel Kopfschmerzen bereitet.
      Ne Frage nebenbei: AU? Was ist das?

      Edit: Jesas na....das ist mir jetzt peinlich...Seperator ist falsch, Separator ist die korrekte Schreibweise. Ich bitte um Verzeihung, peinlicher Fehler...

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    • AU steht für Alternative Universe, also, das was du hier tust -- Link aus seiner gewohnten Umgebung reißen und in eine andere stecken, in unserem Fall aus der Fantasywelt in eine gegenwärtige.

      Und: natürlich, es ist ja deine Geschichte, und ich finde es widerum gut, dass du den, na ja, "Mut" hast, zu sagen: "Ich find's gut so, das bleibt."
      Ich hab schon genug Hobbyautoren gesehen, die nach einer (meiner) Kritik die Flinte ins Korn geworfen haben und beleidigt abgezogen sind; professionell ist das nicht. ;3

      Aber damit muss man als Autor leben, und je früher man sich daran gewöhnt, in der Luft zerissen zu werden, desto besser! ^^

      Nun, die Geschichte ist wie gesagt nichts, aber zumindest gehst du das ganze vernünftig an. Alles Gute dann dabei.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Ich ziehe den Begriff "Ziellose Zeitveerschiebung" gegenüber "Alternatives Universum" vor, aber okay, verstehe, dass das nicht jedem gefallen kann. Mir gefällt diese abartige Twilight-Reihe auch nicht, meine weiblichen Mitschüler sind da wohl anderer Meinung. Umso verständlicher, dass für dich diese Geschichte eben absoluter Müll ist. Jedem das Seine. Und negative Kritik ist doch was Gutes, finde ich. Man kann es nicht allen Recht machen. Kritik gibt einem zumindest den Weg vor, es irgendjemanden Recht zu machen. Freut mich, in dir jemanden gefunden zu haben, der eben auch anders denkt. Und danke, Glück braucht man immer.

      Edit: Der Prolog wurde hiermit entfernt. Nach einiger Überlegung empfand ich es auch als besser, direkt, ohne dramatischen Prolog in eine sowieso eher lockere Fanfiction einzusteigen.

      Edit 2: So, hab ne Vorwarnung für die User eingefügt, um Nichtinteressenten gleich über das Thema aufzuklären.

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    • Dann muss ich wohl oder übel auch mein Kommentar dazu abgeben...
      Erstens: Schön, dass du dich wieder aufgerafft hast; aber bleib nicht darauf sitzen. Wir wollen mehr sehen...!

      Also, ich find deinen Schreibstil wunderbar exotisch. Egal was andere sagen, meiner Meinung nach, soll jeder so schreiben, wie es ihm steht; farbenprächtig und schillernd gehört eindeutig zu deinen Stärken, also kannst du dir diesen Stil auch beibehalten - deine Geschichten sind schön dynamisch und langweilen dich nicht mit öden Beschreibungen sondern halten einem auf Trab. Das find ich toll.
      Manchmal, das möchte ich als Kritk beisteuern, kann es sein dass du übertreibst. Man verliert den Faden, ist nicht sicher, ob du dich wieder in einen deiner Anekdoten verliest oder ob es schon wieder zur Handlung gehört; aber das lässt sich im Laufe der Geschichte leicht verbessern, also kein Grund, dich gleich beim ersten Kapitel zu Grund und Boden zu kritisieren.

      Zum Inhalt selbst - lass dir nicht einreden, dass es prinzipiell schlecht ist, eine Fanfition zu schreiben oder gar eine in einem alternativen Universum. Es ist eine Art, die Zelda-Reihe zu interpretieren und schlecht wurde deine Idee auch nicht umgesetzt. Mir gefällt es, dass du anscheinend komplett Hyrule übernommen hast, anstatt nur vage Legenden; d.h. immer noch die verschiedenen Rassen vorhanden sind und die Schule anscheinend Fächer anbietet, die es heutzutage eher nicht gibt. Ansonsten, naja, bevor ich auf die rumhacke, will ich lieber mehr sehen; jede Idee ist es wert, sie mal auszuprobieren, sag ich mal.
      lieben Gruß
      Nayleen

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]
    • Kapitel 2: Schaumbart macht sexy


      „Gu-ten Mor-gen, meine halbanwesende Familie!“ brüllte Adrian geradezu, sich sehr wohl bewusst, damit etwas spät dran zu sein. Er war ein stattlicher Mann, groß und kräftig gebaut. Selbst in dem feinen Anzug, den er trug, wirkte er fit wie ein Turnschuh. Ein guter Turnschuh. Ähnlich wie sein zweitältestes Kind, auch die Gesichtsform und den Bau hatte jener eindeutig von ihm geerbt. In vielem war er wie ein Guckrohr in Links eigene Zukunft…leider.
      „Morgen, Schatz.“ Erwiderte seine Gattin, natürlich erst, nachdem sie den Bissen Weißbrot hinuntergeschluckt hatte. Sein Sohn löffelte nur seine Cornflakes lustlos in seine Mundhöhle. Jetzt, nachdem seine aufgeblühte Hoffnung mit dem Auftauchen seines männlichen Vormundes verflogen war, hatten sich seine Gesichtszüge wieder in eine abgelaufene Gurke verwandelt. Natürlich fiel das seinem Vater sofort ins Auge, was darin resultierte, dass er die Augenbrauen nach oben schob. Der Teeny sah schon kommen, dass seine Geduld auf die härteste Probe der Jugendtage gestellt werden würde: Väterliche Fürsorge.
      „Was soll das lange Gesicht, mein Junge?!“ Der 46jährige beugte sich über den Tisch und musterte ihn. Beugen im Sinne von halb um den Tisch wickeln. Link hätte ihn kopfüber in die Müslischale tauchen können bei dessen peinlichem Verhalten, aber er versuchte, sich zu beherrschen.
      „W-was soll schon mit mir sein?!“ Er rückte etwas nach hinten, als ihm Adrian noch mehr auf die Pelle rückte. Wie ein Vogel nickte er mit dem Kopf hin und her. Typisch aufdringlich war ihm die Neugier ins vom borstigen Kinnbart gezierte Gesicht geschrieben
      „Erst sprichst du mit vollem Mund, dann grüßt du deinen eigenen Vater nicht…und dann schaust du so bewürstelt drein. Irgendwas stimmt mit dir nicht!“ behauptete er.
      Quincs Hand klatschte gegen die Stirn seines Erzeugers und versuchte vergeblich, ihn auf dessen Platz am anderen Ende des Tisches zurückzuverweisen. Zurückverweisen im Sinne von mit aller Gewalt, die seine Armmuskulatur hergab, gegen den Dickschädel seines Noch-Vormundes preschend.
      „Erstens: Mit mir stimmt alles! Zweitens: Es ist Donnerstag, und der ist nun mal anstrengend, also schau ich so! Drittens: Was soll ‚bewürstelt’ bitteschön heißen?!“ Warf er dabei zurück, stockend durch seine Bemühungen, seine ‚Vaterfreie Zone’ zu wahren.
      „Na, weil du wie ein Würstchen aussiehst, wenn du so dumm drein glotzt! Lobe lieber meine Neologismus-Fähigkeiten, anstatt meine Wortwahl zu kritisieren! Ich bin dein Vorbild!“ Jetzt begann das Duell Schädel gegen Hand erst, und Quinc war gezwungen, seine Rechte zu Hilfe zu nehmen. Alice saß ruhig daneben und as ihr Brot, während die Männer tobten und mit allerlei Geschrei um sich warfen.
      „Mein Vorbild?! Sonst noch was, du Wahnsinniger?!“
      „Gib’s doch zu! Jeder Sohn bewundert seinen Vater! So steht’s im Elternberater!“
      „Du wärst besser beraten, zum Psychiater zu gehen! Dauerhaft!“ Es ging noch einige Zeit so, bis der Jugendliche aufstand. Der Kopf seines Vaters traf mit voller Wucht auf den Tisch und die Schüssel, ein schmerzerfüllter Schrei und das Klirren kaputten Geschirrs folgten. Während Adrian jammerte und Alice nur unberührt sagte, sie würde kurz den Lappen zum Aufwischen holen, verabschiedete sich der Teenager mit einem schlichten „Mach’s gut, Mama, ich geh jetzt.“ Das war genug von der allmorgendlichen Quincer-Familienszene, außerdem war es jetzt an der Zeit, sich gen Schulweg zu begeben. Schon kurz nach Halb Sieben.
      „Bis heute Abend, Schatz!“ rief seine Mutter ihm nach, auch ihr Gatte murmelte irgendetwas, das er nicht verstand und nicht verstehen wollte.
      „Jeden verdammten Morgen…immer das Gleiche! Zum Glück bin ich noch weggekommen, bevor Al auch noch mitmischt.“ Dachte sich der Oberschüler, sich die Schuhe bindend. Tatsächlich waren selbst hier draußen im Gang des Einfamilienhauses noch das Gebrülle von Adrian und seines 9jährigen Bruders zu hören. Alan war wie die perfekte, noch hyperaktivere Version seines Vaters. Wenn sie gemeinsam in einem Raum waren, hatten sie Spaß miteinander und nervten den Rest der Anwesenden ungemein. Wie eben jetzt in diesem Moment. Besseres Timing hätte seine Flucht nicht haben können. Er ließ die Haustür hinter sich fallen. „Auf in den Tag.“ flüsterte er, nicht gerade von Enthusiasmus geprägt, seine neongrüne Tasche um die Schulter schwingend. Das hölzerne Katana steckte er zwischen Hosenbund und Gürtel. „Wenigstens ist das Wetter super.“ Es ging gemütlichen über den Vorgarten hinaus auf die Straße. Da stand er nun, inmitten von Lottatree dem schuckeligsten Vorort der Landeshauptstadt Hyrules, Hurilston.

      Die Maisonne schien angenehm auf ihn herab, während er beim Nachbarhaus, wo Gwens Familie sesshaft war, am steinernen Wall von Gartenzaun wartete. „Keine Werbung, sonst Abreibung!“ stand auf dem Briefkasten neben dem Türchen. Sein Vater und seine Mutter, damals frisch verheiratet, hatten ihr Haus vor fast 25 Jahren in einer neuen Siedlung außerhalb der Stadt gebaut, ungefähr zur selben Zeit wie die Eltern seiner besten Freundin. Ihre Häuser deckten sich in Punkto Fläche und Stil, was aber bei allen Bauten in dieser Straße der Fall war. Vorgeplante Wohngrundstücke eben. Es wunderte ihn kein bisschen, dass sein sogenanntes ‚Vorbild’ hier bauen wollte. Er war sicher zu faul gewesen, sich selbst um die Maße und die genaue Form des Grundstücks zu kümmern, er war ja mehr der Fan von Inneneinrichtung. Sonst beschwerte er sich zwar immer über die Unfähigkeit des Stadtrats und der Behörden, doch ihre Hilfe schien er damals nur zu gerne in Anspruch genommen zu haben. Aber warum versuchte Quinc überhaupt, die verdrehten und verknoteten Gehirnwindungen seines Vaters zu entwirren?
      Momentan interessierte es ihn eher, wie lange er noch warten durfte. Sie hatten doch eine feste Zeit, zu der sie sich bei ihr trafen. Immerhin hatten sie einen Bus zu erwischen.
      „Mann, Gwen, was treibst du wider?“ Seufzend kam dem 17jährigen der Geistesblitz, als eine Männergestalt hinter dem Haus hervor kam und über den hinteren Gartenzaun zu springen versuchte. Versuchen im Sinne von kläglich versagen. Dieser Typ suchte offenbar eine Fluchtroute. Er war zu weit weg, als dass man ihn von der Straße aus hätte genau identifizieren können. Er war groß, braunhaarig und hatte die Figur eines Spagetthisultans, das war alles, was an ihm sofort aufgefallen war. Und mehr war nicht nötig, um das Geheimnis um die Verspätung von Gwendoline Riccio zu lüften.
      „Beziehungsweise…mit wem treibst du’s schon wieder?“

      Endlich, mehrere Minuten nach dem Fluchtsprint des Unbekannten, kam eine bildhübsche Goronin mit blonder Haarpracht und einem glänzenden Lächeln den Weg aus Steinplatten hinunter zum Tor. „Morgen, Quinc.“ Meinte das Mädchen, während sie die Gartentür öffnete und ihm eine übertriebene Handgeste zukommen ließ.
      „Morgen, Gwen.“ Erwiderte Ray, ebenfalls grinsend, sein Grußzeichen blieb ganz aus.
      Seine Freundin hatte sich heute wider relativ ungewöhnlich bekleidet. Als ob ihre kurzen, mit Gel hochgestylten Haare nicht schon zuviel des Guten wären. Sehr kurze Shorts, fast schon Hotpants, gehalten von ihrem geliebten Regenbogengürtel, ein enges Top in rot mit der Aufschrift „Looker“ auf Brustebene und dazu keine Art von Schuhen. Die brauchte sie als Goronin auch nicht, ihre Füße waren hart genug. Hochgewachsen war sie, fast so groß wie ihr Schulfreund, und man konnte ihr ihre Kraft trotz der femininen Figur ansehen. Nichts desto Trotz war sie ein hübsches Mädchen. Ein herrlich reines Gesicht hatte sie, eine süße Stupsnase und volle Lippen. Doch besonders ihre Oberweite und ihr topgeformter Körper hatten sie seit ihrer Pubertät zum Jungenmagneten werden lassen. Und genau das störte Link des öfteren, vor allem im Moment.
      „Wo bleibst du so lange?“ Wollte er wissen, als sie neben ihm her die Straße entlang ging. „Ich hab’s dir schon so oft gesagt…unter der Woche kannst du echt mal auf wilde Bettgesellschaft verzichten!“
      Sie sah ihn schockiert an, dann zog sie eine verbitterte Grimasse, untermalt von der plötzlichen Errötung ihrer Wangen. „Wer sagt, dass ich deshalb ein paar Minuten später dran war, hä?!“ Hinterfragte sie.
      Ihr Spetzel rollte nur mit den Augen. „Ach, jetzt tu nich’ so scheinheilig, du Männerfalle!“
      „Nenn mich nicht Männerfalle! Es ist völlig natürlich für eine attraktive Frau, ihre Anziehung auf Jungs für sich zu nutzen!“
      „Ja ja, red dich nicht’ lang raus. Sag mir lieber, wer dieses Mal deiner Libido zum Opfer gefallen ist und mir die Warterei eingebrockt hat!“
      „Als ob dich das was anginge! Bist ja nur eifersüchtig, weil ich dich noch nicht mit zu mir nehmen wollte!“ Ein schelmisches Grinsen zog sich über ihre Lippen. „Ach ja, vergessen! Du bist eher eifersüchtig, weil ich die Leute kriege, die ich haben will, während du nicht bei deiner Malon landen kannst!“
      „Boah!“ Empörte sich Quinc. Die Dreistigkeit dieser Behauptung ließ ihn glatt stehenbleiben. „W-Was erlaubst du dir eigentlich…?“ Stotterte er, sie schmunzelte nur und ging weiter.
      „Du solltest Mal dein Gesicht sehen! Richtig putzig!“
      Und die Frechheit dieses Kommentars brachte ihn wieder in Bewegung.
      „Ich bin nicht putzig!“ Meinte er beleidigt. „Ich bin eiskalt, menschenfeindlich und bedrohlich…“
      „Ja voll, unheimlich bedrohlich! Fast so wie ein Honigkuchenhäschen!“ Lachte sie spöttisch.
      „Honigkuchenhäschen?! Fängst du jetzt auch mit Wortneuschöpfungen an?!“
      „Ja, für ein Honigkuchenpferd war dieser Blick in deinem Gesicht zu anbetungswürdig und niedlich!“
      „Schluss jetzt! Geh weiter und sei still, Gwen, wenn du mir schon die Frage nicht beantworten willst! Ich bin zu müde, um zu streiten!“
      „Ganz ruhig, Häschen!“
      „Jetzt halt die Fresse!“
      Tatsächlich gingen die zwei eine Weile ruhig nebeneinander her, als er seine Stimme auf ein fast schon schmerzhaftes Dezibelniveau gebracht hatte. Es war eine wahre Rarität, dass seine Nachbarin auch einmal auf seine Bitte um Ruhe erhörte, besonders schon so früh. Könnte man solche Seltenheiten in ihrem Verhalten wie seltene Edelsteine verkaufen, wäre Link reich. Verdammt reich. So selten hatte er seine Ruhe.
      Sie waren fast an der Bushaltestelle am Ende der Siedlung, da öffnete sie den Mund für eine wichtige Frage: „Sag mal, hast du Physik?“
      „Ja, hab ich.“ Antwortete er.
      „Darf ich abschreiben?“
      „Ja, aber wenn du noch einmal was mit Honig oder Hase zu mir sagst, kannst du dir in Zukunft die Hausaufgabe selbst zusammenkritzeln, du Möchtegern-Nymphomanin…“
      „Ich bin keine Nymphomanin!“
      „Klar, und mein Vater ist kein Trottel…“

      Eine standardmäßige Busfahrt und gut 500 Meter zu Fuß durch die Altstadt von Hurilston später standen Link und Gwen im Vorgarten der St. Rauru-Oberschule, ein zum Lehrinstitut umfunktioniertes ehemaliges Schloss. Der Unterrichtsbeginn gab den Schulbankdrückern noch zehn Minuten Galgenfrist, bevor es losging, also sammelten sich die Maßen im Hof.
      Die zwei Chaoten aus der Vorstadt nahmen sich auf ihrer sogenannte „Stammbank“ Platz, eine steinerne aber bequeme Sitzgelegenheit, die sich ihr Freundeskreis zu Eigen gemacht hatte. Geistig, zumindest. Sie stand auf einer Art offener Terrasse im von gepflegtem Rasen bewachsenen Schulhof, direkt unter dem Balkon des Direktorats. Ohne Zweifel der beste Ort, um in den heißen Monaten des Jahres Schutz vor der Hitze zu finden und auch sonst ‚chillig’, wie das Freundestrio fand.
      „Kann ich jetzt Physik haben?“ Wollte Gwen wissen, die Beine übereinanderlegend. Sie badete mittlerweile in den Blicken einiger 13-Klässler, die nicht weit entfernt Kaffee tranken, und ihren Haus- und Banknachbarn dazu brachten, sich wider philosophische Fragen zu stellen.
      „Später, Gwendoline, ja?“ Antwortete er ihr gereizt und nahm einen Schluck Moccacino White, nachdem er die Gruppe einige Sekunden gemustert hatte. „Wir haben Physik in der 9. Stunde, davor haben wir und dazu noch Biologie und Sport. Weder der alte Anderson noch der faule Sack Linebeck checken was, wenn du statt Mitschreiben oder Fußballspielen Hausi abschreibst.“
      „Was habt ihr immer gegen Jules?“ Das Mädchen kratzte sich am Hinterkopf und machte eine für Quinc eindeutige Handbewegung.
      „Er ist ein arroganter Arsch, deswegen. Und faul wie die Sau ist er auch. Von seinen schlechten Witzen, diesem lächerlichen Spitznamen und seinen Schweineborsten, die er Bart schimpft, will ich erst gar nich’ anfangen.“ Der meckernde Jugendliche übergab ihr auf die bittende Geste hin den halbleeren Pappbecher, von dem sie gleich einen kräftigen Schluck nahm. Sie gab ein befriedigtes „Ah!“ von sich, bevor sie den Mocca an ihn zurückreichte. Leer, wie sein ursprünglicher, über diese Tatsache nicht überraschte Käufer feststellte.
      „Wenn du meinst. Ich find’ ihn cool.“
      „So cool wie dein Milchschaumbärtchen?“ Wollte Link wissen, bevor er gen nächstbesten Mülleimer am anderen Ende der gefliesten Terrasse wanderte und den Becher entsorgte.
      „Bärtchen, bitte was…?“ Gwens Mittelfinger fuhr über ihre Oberlippe. Als sie feststellte, dass ihr Finger tatsächlich als Rasierer für ihre schäumige Gesichtshaarpracht gedient hatte, lutschte sie daran. Ihr genüssliches Luckeln nahm extraordinäre Ausmasse in Länge und Intensivität an, und lenkte erneut die Blicke der älteren männlichen Schüler auf sie.
      „Sieh’st aus wie ein Riesenbaby, dass am falschen Finger leckt.“ Kommentierte der zurückkehrende Quinc, sich neben sie auf die Bank setzend.
      Ehe sie ihrer Empörung hätte durch Worte Ausdruck verleihen können, ertönte eine jugendliche, leicht arrogante Stimme hinter ihnen. „Vergiss nicht die Bedeutung des Mittelfingers, Quinc. Das müsste doch ihr Lieblingsfinger sein, wenn’s ums Lutschen geht. Da hat der Daumen keine Chance!“
      Die Beiden drehten ihre Köpfe zur Seite, um in ein nur zu gut bekanntes Gesicht zu blicken. Die dunkelblauen, perfekt glatten Haare des Neuankömmlings schimmerten vor Gelbehandlung in der Sonne, was hervorragend mit seiner blitzblanken, blassen Haut harmonierte. Diese wurde durch ein braunes Poloshirt mit aufgestelltem Kragen und dunklen Jeans in Bermudalänge bedeckt. Seine weißen Schuhe waren neu und ebenso unnatürlich sauber wie der Kerl, der sie trug. Das traf auch auf die geradezu Zahnpasta-versprühenden Zähne in dem mit zarten Rundungen und gezupften Augenbrauen versehenem Gesicht des Burschen zu. Es war eindeutig Sean Laurender, kurz Lauren, der Dritte im Bunde der „Ungleichnamigen Ladungen“, zugleich der älteste von ihnen und ein Zora.

      „Morgen, ihr zwei!“ Sagte der 18-jährige, nicht so enthusiastisch wie sein Blick hätte vermuten lassen, und hockte sich zu ihnen.
      „Guten morgen…mal wieder nen Clown gefressen, was?“
      „Morgen, Lauren, was geht?“ Kam hingegen von Quinc.
      „Ne Menge, sag ich dir.“ Antwortete er. „Meine Schwester hat unsere Kreditkarte gefuchst, dazu die Autoschlüssel. Und mit beidem ist sie bei ihrem Lover an der Küste. Ich bin aufgeschmissen, Alter!“
      „Ach, deswegen bist du so spät dran. Ist ganz was Neues“ Gwen lachte auf. Schon hatte sie sich von der beleidigten Leberwurst wider in die Kichererbse verwandelt. „Hatte mir schon gedacht: Seit wann fährt Sean Laurender, der spießigste Bonzensohn von ganz Hurilston, mit dem Bus?“ Ergänzte sie, zugleich als Konter für den dreckigen Fingerwitz von zuvor. Während Sean nur die Mine verzog, schmunzelte sein Schulfreund im Einklang mit ihr.
      „Jetzt hört mal zu, ja? Mein Vater mag reich sein, aber nicht so reich!“ Behauptete er und verschränkte die Arme. Dabei fiel auch sein Blick nun auf die Gruppe von Schülern aus der 13. Klasse, die ständig aus der Ferne zu Gwen hingafften. „Mann, oh, Mann. Gib dir das Quinc.“
      „Hm?“
      „Unsere Ms. Möchtegern-Prüde hat schon wider fünf potenzielle Kandidaten.“ Lauren nickte in Richtung der Beobachter, worauf auch sein Klassenkollege erneut den offensichtlichen Verehrern Aufmerksamkeit schenkte. Das Mädchen ignorierte sie und ihr Gerede völlig, sie überprüfte lieber ihre Fingernägel nach Schmutz
      „Ich weiß, hab ich vorher schon gesehen.“ Erklärte Quinc, wie er Triointern hieß, beziehungsweise unfreiwillig getauft wurde.
      „Der gute Rodrigez ist auch dabei.“
      „Wer ist denn das? Kennst du den?“
      Link nickte. „Ja, ich kenn den. Der ist auch ein ‚Schüler’ von meinem Paps. Schwertkampf, weißt schon. Es ist der rothaarige Gerudo da, der mit dem Kinnbart und dem schwarzen Hemd.“
      „Ah, alles klar. Der sollte sich andere Schuhe kaufen, das rot sieht mit seiner Haarfarbe dumm aus.“
      „Und du bist dumm. Der Kerl ist heiß.“ Entgegnete die Dritte im Bunde, was den Startschuss für eine heftige Diskussion zwischen Bonzenboy und Nymphogirl bedeutete.

      Quincs Augen blieben noch einige Augenblicke an Rodrigez hängen, während der Streit neben ihm tobte wie ein Gewitter. Er wusste noch, als er mit dem Jungen im Kindergarten gewesen war. Ihm war er schon immer unheimlich gewesen, obwohl er stetts lächelte und sogar ziemlich sympathisch aussah und sich auch so zu verhalten schien. Aber dennoch: Immer wenn sich der Blick des 13.-Klässlers mit dem seinen traf, glaubte er, ihm würde das Blut in den Adern gefrieren. Link nutzte die Tatsache, dass der 20-jährige zu vertieft in ein Gespräch mit einem Freund war, um diesen ihn so zum schütteln bringenden Kerl zu begutachten. Er musterte ihn eine Weile, wurde aber durch die Schulglocke aus seinen Gedanken gerissen. Ehe er sich versah, war der unheimliche Mitschüler in der Masse von Schülern verschwunden, die durch die Eingangstür zu den Klassenzimmern drängten.
      Er stand auf und sah zu seinen zwei streitenden Kumpanen, die sich allerlei Flüche und Anschuldigungen an den Kopf warfen.
      „Klappe zu, ihr zwei.“ Unterbrach er sie brüllend, um ihr Gefecht zu übertönen. „Es hat schon geläutet! Lasst uns zum Klassenzimmer gehen!“
      „Okay, okay. Komm, Lauren, das diskutieren wir später.“ Die zwei erhoben sich ebenfalls, worauf auch das Tripple als letzte gemütlich zum Eingang watschelten
      „Kann ich jetzt Physik haben?“
      „Boah…lutsch an deinem Finger und lass mich in Ruhe, du milchbärtiger Estrogensuchti!

      Kapitel 2 Ende

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    • Mhm. Ich mag die Überschrift nicht. Damit hab ich nichts schlechtes mehr.
      Dein Sprachstil hat sich im gegensatz zum letzen Kap verbessert finde ich. Er gefällt mir jetzt noch besser.
      Mal zu den Charas.
      Gwen zuerst. Ich mag Gwen. Sie sehr lustig und sehr aufgedreht denke ich. Macht einen interessanten und netten Eindruck auf mich. Und ob sie sexsüchtiog ist wird sich ja herausstellen. Wäre aber sicher sehr... ieressant.
      Lauren mag ich auch. Ich mag Zoras eh. Aber er scheint eine Mischung aus cool und kindisch zu sein. Zumindestens hab ich den Eindruck. Aber er klingt auch nett.
      Links Herr Vater: Ich liebe ihn. Er ist bis jetzt für mich der beste Chara der FF. Seine Disskussion mit Link einfach Herlich. Und dann das Wor bewürstelt. Einfach super. Ich will mehr sowas.
      Links Mutter. Sie scheint es ja gewöhnt zu sein die Allmorgendliche Stimmung. Aber ganz so viel kann man von ihr nicht sagen zu wneig gesehen. Aber ich glaub sie wird ein interessanter Chara.
      So jetzt kann ich nur sagen das ich mich besonders auf den Schultag freue. Soviele interessante Charatere auf einen Haufen, das wird sehr gut denke ich.
    • Linebeck? War klar XD
      Also, wie bereits erwähnt, finde ich die Idee wirklich klasse. Zum ersten Mal geht eine FF eigenständig los; d.h. keine parallelbeziehungen zu den existiernden Spielen, keine Schicksalsverheißungen, keine Machtspielereien; nur ein alltäglicher Schultag in einem flotten Stil verfasst. Das find ich gut; und wenn dein Prolog, den ich (leider) nicht mehr gelesen habe, solche Anspielungen gemacht hat, war es eine gute entscheidung, ihn wegzulassen (auch wenn neugierige Naturen wie ich es bin, es trotzdem gerne lesen würden).Auch die Bezieung zwischen den Völkern (schließlich leben alle in einer modernisierten Stadt) und vor allem deinen Charakteren (Link und Gannondorf jetzt als Schüler) sind schön innovativ.

      Zum Grammatikalischen: Ich will jetzt auf jeden Pups eingehen, aber mir ist aufgefallen, dass du öfters wieder/wider verwechselst (das erste für Wiederholungen, das zweite für "dagegen") - vllt war das aber auch nur ein Flüchtigkeits bedingter Fehler.
      Dann noch deine wörtliche Rede: nach den Anführungszeichen kommt ein Komma, dann die Inquitformel, also "sagte" usw klein. Nur so als Anmerkung.

      Dann: Du verlaberst dich. Ich habe das Gefühl, (das mag auch ein albernes Vorurteil sein) dass die Handlung manchmal spontan aus der Luft gegriffen ist. Die Wortgefechte deiner Figuren haben Witz und bringen so Manchen zum Schmunzeln, aber manchmal sind sie einfach irrelevant oder sogar unpassend. Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll, ohne gleich alles nieder zu machen, bevor ich den Rest kenne, aber das ewige Rumgeplänkel stört im Lesefluss und man kann auch Dinge zusammenfassen, ohne gleich jedes Detail preiszugeben. Außerdem nimmst du oft Sachen vor, bevor der Leser die Chance hat, sie selbst herauszufinden. Beispielsweise Charaktere; anstatt zu sagen dass diese viel redet und jener offenbar ein Bonze ist, würde ich es dem Leser durch das Verhalten vermitteln; beide Methoden sind natürlich nicht falsch, aber bei dem indirekten "Showing" legt man dem Leser nicht gleich jedes Häppchen Information direkt vor die Nase.
      Was noch?
      Habe ich zwar schon erwähnt, aber hier noch mal: mMn viel zu viel wörtliche Rede! Man überlegt sich, was man ausdrücken will (auch wenn es nur Smalltalk zwischen Freunden ist; besonders da!), was wichtig ist, welche Witze einem gefallen, welche Wortgefechte die Figur am besten charakterisieren - wieder ist zu wenig besser als zu viel!
      Sonst wird der Leser an Informtionen überlastet. Bei deinem flotten Stil erschwert das zusätzlich das Verständnis.

      Das soll erst mal genug des Guten sein; am Ende verlabere ich mich selbst noch. Ich will mit meiner Kritik keinesfalls irgendjemanden meine Meinung aufdonnern; wahrscheinlich sind es sowieso nur die idealistischen Grundzüge meiner eigenen verschrotteten Schreibkunst; aber das sind Dinge, die du meiner Meinung nach verbessern kannst, aber nicht musst... oder so XD
      LG
      Nayleen


      Edit1: Der Titel trifft genau ins Schwarze... er ist genial...
      Edit2: Hast du was mit dem Buchstaben A??? Alle aus Links Familie beginnen mit A XD

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]

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    • @Nayleen
      Danke für die echt hilfreiche Kritik. Ich werde sie mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen und daran feilen, wie ich schreibe.
      Ich habe in der Tat Probleme mit "wider/wider", in jeder Situation. Seit der 5. Klasse. Ich bin offenbar nicht heilbar, aber ich werd versuchen, mir die Regeln für die Unterscheidung einzuverleiben.
      Und das mit der wörtlichen Rede...ist mir peinlich. Ich werds überall ausbessern.
      Zu den Dialogen: In der Tat, ich improvisiere viel. Ich habe mir nur Grundgedanken über Links Freunde, Verwandte und Bekannte gemacht, bevor ich die FF angefangen habe, und ihr Charakter und ihre Optik habe ich, genauso wie die Gespräche, aus der Luft gegriffen. Aber was das Verlabern betrifft: Dieses Kapitel ist hoffentlich das bis auf Weiteres einzige, dass mit so viel Gänsefüßchen daher kommt. Ich wollte nämlich die Charaktere durch ihre eigenen Gespräche vorstellen. Es sollten diese Grundlagen gezeigt werden: Link ist ein humoristischer Muffel, Gwen ist eine aufgedrehte bis kindische Schönheit, Lauren ist ein arroganter Reichensohn, Links Vater ist ein Übervater etc.. Ich wollte diese Säulen errichten, um auf ihnen zu bauen. Ich hätte es als schwierig empfunden, die Charaktere einzuführen, ohne ihnen die Grundfarbe zu verleihen. Deshalb habe ich so viel durch mündliche Rede preisgegeben. Link, Gwen und Lauren sind aus komplexer ausgelegt, d.h. ihr volles 'Farbspektrum' werde ich anderweitig dem Leser näher bringen. Ich kann versprechen, dass Link, Lauren und Gwen nicht nur streiten und miteinander rumalbern. Aber ich liebe es nunmal, mit Over-The-Top-Dialogen in eine Geschichte einzusteigen. In Zukunft wird sich das aber in Grenzen halten, da die Handlung noch nicht einmal ins Rollen geraten ist.
      Dieses Kapitel ist auch deshalb so Informationslastig, weil es auch als Stütze für die restliche Story dient. Hier ist alles zusammengefasst, was fürs erste relevant ist.
      Zum Schluss zu den Quincers. Das mit den As ist volle Absicht. Mir gefiel der Gedanke, dass alle Familienmitglieder als Vornamen was mit A haben, während Link da aus der Reihe fällt.

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    • Kapitel 3: Ein Grund mehr, den Sportunterricht zu schwänzen


      „Neue Vokabeln?! Na toll.“, dachte Link, als Ms. Jauche doch tatsächlich anfing, mit der Kreide den Wortschatz von Kapitel 34 des Althylianisch-Buches an die Tafel zu kritzeln.
      Geradezu hilfesuchend sah Quinc, der wenig Lust hatte, sich jetzt mit Schule zu befassen, zu seiner rechten Sitznachbarin, Gwendoline, die unter dem Schutz der Schulbank auf den Tasten ihres fliederfarbenen Handys herumtippte. Sie seufzte nur und holte Stift und Heft hervor, ließ sich aber nicht dabei stören, ihrem neuen Liebhaber oder ihren Freundinnen an anderen Schulen zu schreiben. Sie sah nach vorne und schrieb mit der einen Hand, mit der anderen tippte sie blind weiter.
      „Heilige Scheiße…die gibt dem Begriff Multitasking `ne ganz neue Bedeutung!“
      Wissend, dass er mit ihr jetzt eindeutig nicht mehr reden konnte, wanderte sein Blick geschwind zu Sean, links neben sich. Es musste doch noch eine Möglichkeit geben, sich abzulenken, anstatt in der Schule, noch dazu in Althylianisch, mitschreiben zu müssen. Doch auch hier wurde er enttäuscht: Lauren hatte nämlich nichts Besseres zu tun, als mit glänzenden Augen und seligem Grinsen in die erste Reihe zu starren, anstatt im Unterricht aufzupassen oder vernünftigerweise mit seinem besten Freund zu flüstern. Er ergötzte sich lieber an den goldblonden Haaren von Zelly, der Klassensprecherin und besten Freundin von Malon.
      Da kam der endgültige Beweis dafür, dass sämtliche unterrichtsfremde Beschäftigung in Form von Kommunikation ausgeschlossen war: Malon war wegen ‚Krankheit’ zu Hause geblieben, was hieß, dass sie mal wieder blau machte.
      Das war der Gnadenstoß. Verzweifelt holte er seinen Robusto-Stift aus dem Federmäppchen und schlug seinen Notizblock auf. Es war dann doch Zeit, sich dem ermüdenden Programm von Ms. Jauches Unterricht zu widmen. Sie war gerade dabei, ein besonderes Wort genauer zu erklären. „Ein irreguläres Verb? Was war noch mal irregulär?“, fragte er sich. „Oh Mann…ich bin so versumpft in Althylianisch! Ich hätte von der 6. Klasse weg mitlernen sollen, anstatt gefaulenzt zu haben!“ Schlampig übertrug er die Wörter an der Tafel auf seinen karierten Allzweckblock und stellte sich keine weiteren trivialen Fragen zur Grammatik. Würde er das tun, wäre er innerhalb von fünf Minuten depressiv aufgrund des eigenen Unwissens.
      Sein Blick fiel auf die Uhr. Gerade erst 15 Minuten lief die Stunde. Er fragte sich jetzt wirklich, wie er den Schultag überleben wollte, wenn ihm Althylianisch, auch bekannt als Hyliaschrift, bei dieser Lehrerin in der ersten Stunde schon an den Reserven nagte. Er musste sich schon genug bemühen, jetzt nicht sofort einzupennen.
      Ms. Jauche war zwar jung und enthusiastisch in ihrem Beruf, aber eine absolute Schlaftablette. So stark, dass kein Arzt der Welt sie verschreiben würde. Er sah es deutlich vor sich: Ein verstaubtes Regal in der dunkelsten Ecke einer Apotheke. Dort stand sie wohl, die weiße Schachtel mit dem Foto der brünetten Lehrkraft. „Jauchuzin – ewige Ruhe für alle!“ stand darauf.
      Letzten Endes war die Lehrerin mit dem Tafelbild fertig. Nachdem auch alle Schüler, bis auf den liebestollen Zora natürlich, den Wortschatz niedergeschrieben hatten, holte sie das Fachbuch heraus. „So, jetzt wo wir die Vokabeln haben, können wir jetzt ja auf Kapitel 34 eingehen.“, weiß sie die Schüler an. „Kommt schon, Leute, nicht einschlafen dabei!“
      Dies provozierte wohl nicht nur in Links pubertierender Jungenseele den Drang, einen dummen Kommentar abzugeben. Er konnte sich ja beherrschen, immerhin war er nicht so unreif wie Teile der Klasse. Deshalb übernahm Benjamin Moor, ein Junge der letzten Reihe und anerkannter Klassenclown, diese Pseudo-Pflicht.
      „Wenn wir nicht schlafen dürfen, Ms. Jauche, dann müssten Sie dazu den Raum verlassen!“
      Reges Gelächter unter den hinteren Plätzen, natürlich ausschließlich von Seiten der männlichen Klasseninsassen, war die Folge. Die Lehrerin war eindeutig nicht amüsiert, was ihr entrüsteter Blick verriet.
      „Ja, vielen Dank, Ben, für diesen geistreichen Kommentar!“ Sarkasmus war ihre einzige Verteidigung gegen die Witzbolde der letzten Reihe, die selbst in der 12. Klasse so etwas gerne einwarfen. Da meldete sich eine Schülerin weiter vorne.

      Es war Zelly. So wie Link den dummen Kommentar hatte kommen sehen, so war ihm auch klar gewesen, dass die Klassensprecherin sich darauf zu Wort zu melden hatte. Sie hatte nicht nur unglaublich gute Noten, sie war auch noch beliebt, allgemein geachtet und unnatürlich erwachsen. Hinzu kam ihr makelloses Aussehen. Reine Haut, gepflegte Haare und ein ansehnlicher Körper. Fast schon zu perfekt und ohne Mängel. Wenn jemand des Titels „Prinzessin der St. Rauru-Oberschule“ würdig war, konnte es sich nur um sie handeln.
      Sie wartete gar nicht darauf, aufgerufen zu werden. Sie redete sofort los, als die Lehrerin ihre erhobene Hand wahrgenommen hatte.
      „Ms. Jauche, bei allem nötigen Respekt, Sie sollten sich einen so lächerlichen, unreifen Kommentar bei Leibe nicht einfach so gefallen lassen!“, äußerte sie sich ruhig und subtil, aber doch dominant. Ohne irgendeine Reaktion zuzulassen wandte sie sich um zu ihren Hintermännern. Kurz trafen sich ihre tiefblauen Augen mit denen von Link. Doch ihr Ziel war Benjamin. Zornig bohrte sich ihr Blick in seine ratlose Mine. „Und du, reiß dich zusammen! Wir sind in der 12.-Klasse, und nicht mehr in der Mittelstufe. Spar dir so was!“
      „O-okay.“, erwiderte der jetzt nicht mehr so großmäulige, sondern eher kleinlaute Benjamin.
      Die Lehrerin war etwas fassungslos, letzten Endes hatte sie nur ein „Danke, äh, Zelda, für die Unterstützung.“ Parat. „Warte aber das nächste Mal bitte, bis ich dich aufrufe, okay?“
      „Selbstverständlich, Verzeihung.“
      Diese höfliche Geste war das abrundende Ende der Unterrichtsunterbrechung und es ging weiter, als wäre Nichts gewesen. Ein alltägliches Geschehen, wenn man Zelda Eighter in der Klasse hatte.

      „Boah…die redet immer mehr so, als wär’ sie die Lehrkraft hier.“, meinte Link in Richtung Gwen, die, während sie die Situation ebenfalls beobachtete, immer noch ohne hinzusehen SMS verfasste.
      „Ja, schon irgendwie!“, flüsterte die Gorinin kichernd zurück. „Sie wäre auch besser im Unterrichten als Ms. Jauche!“
      „Na ja, seien wir Mal nicht so hart zu Jauche. Ein Schlafmittel hat nie eine Chance gegen die Verkörperung der Koffeinüberdosis mit Namen Ben…“
      Dieser Vergleich ließ sie auflachen, doch sie riss sich am Riemen, um nicht weiter aufzufallen. Da sah sie zu Lauren hinüber und verzog das Gesicht. „Sieh ihn dir an, Quinc!“
      Sogleich drehte der Angesprochene sich zu dem Zora, um ihn zu begutachten. Er starrte immer noch zu Zelly und seufzte vor Vergötterung. „Täusch ich mich, oder wandern seine Augäpfel vor Begeisterung jeden Tag, an dem er sie angaffen kann, weiter aus der Augenhöhle rauß?!“, fragte der Hylianer.

      Nach der einschläfernden ersten Stunde verging der Schultag einigermaßen schnell und ohne großartige Vorkommnisse. Schließlich war auch das Ende der Mittagspause gekommen, und nun stand eine Doppelstunde Sport auf dem Rasen hinter dem eigentlichen Schulgebäude an. Früher war er der Schlossgarten, jetzt fungierte er für körperliche Erziehung von jungen Erwachsenen.

      „Du hinterhältiger Spaten!“ Mit blutrünstigem Gebrüll stürzte sich Gwendoline auf den Stürmer der Mannschaft der Jungen, der den Fußball auf das Tor hinzudribbeln versuchte. Die Blutgrätsche der Goronin brachte ihn jedoch zu Fall und er blieb noch einige Zeit liegen. Während ihr Opfer noch vor Schmerz jaulte, kickte sie das runde Leder nach vorne. Die Tatsache, dass ein Zora-Mädchen es mit der Stirn empfing und einen gekonnten Kopfball daraus machte, ließ sowohl Libero Link als auch Torwart Lauren nicht den Hauch einer Chance. „Das macht 7:0!“, rief der Sportlehrer, Julian Linebeck, von außerhalb des Spielfeldes. Wieder einmal hatte er die beiden Klassen, die er zusammen in Sport unterrichtete, nämlich die 12 b und 12 d, in Mädchen und Jungen geteilt. Und wieder einmal waren Letztere kein Problem für das angeblich schwächere Geschlecht.
      „Aaaaalter…“, hauchte Lauren, nachdem er den Ball so weit wie möglich zu einem Mitspieler auf dem Rasen geworfen hatte.
      „Meine Rede.“, kam von Link, der sich ratlos den Kopf kratzte. „Wozu bin ich eigentlich Verteidiger? Das einzige, was ich ausrichten kann, ist geplättet zu werden!“
      Genervt blickte er zu Linebeck am Rand der Feldlinie. Er konnte diesen bärtigen Schnösel überhaupt nicht leiden, und auf seinen Sportunterricht in der 6. und 7. Stunde konnte er verzichten. Alleine wie er da stand. Mit seinem Zöpfchen, das geradezu arrogant nach oben aus dem Bubikopf hervorstach, seinem blauen Modehemd mit den zurück gestülpten Ärmeln und mit der schwarzen Schlagjeans von irgendeiner teuren Marke. Immer wieder rief er 08/15-Ratschläge in den Geschlechterkampf. Seine Stimme war arrogant und bestimmend, auf seltsame, für Link nervige, Weise.
      „Sieh ihn dir an, Lauren, diesen Praxus-fahrenden Vollidioten!“, meinte er leise. „Der quält uns doch mit Absicht! Und dann grinst er wie ein aufgespießter Chu-Schleim auf Lachgas!“
      Der Zora schmunzelte. „Ein Chu-Schleim? Du hast Recht! Der hat ja wirklich passende Augenringe für so ein Ding! Wir müssen ihn nur noch grün anmalen!“
      Bevor die zwei hätten weiterlästern können, kam auch schon eine Stürmerin in Ballbesitz auf das Tor zu. Ihre Verfolger verzweifelten schon vor der 11-Meterlinie an ihrer Geschwindigkeit; nicht, dass sie je die Hoffnung auf einen erfolgreichen Angriff gehabt hätten. Es lag wohl an Link, das Schiff zu schaukeln. Doch ehe er auch nur einen Schritt machen konnte, passte das Mädchen rechts zu Gwen. Kaum hatte er die Spitze ihres Stollenschuhs berührt, flog die lederne Kanonenkugel…

      "Schon fertig mit Ihrer Klausur, Rodriges?" Ungläubig betrachtete Mr. Kidney den 8-seitigen, ja tatsächlich ausgefüllten Mathematiktest, den sein Schüler ihm auf das Pult gelegt hatte.
      "Natürlich, Mr. Kidney." Der Gerudo schien wenig verwundert darüber, diese Arbeit innerhalb von 45 Minuten, also einerndhalb Stunden schneller als seine Klassenkollegen, abgeschlossen zu haben. Der Mathematiker staunte nicht schlecht, nachdem er alles überflogen hatte. Er öffnete den Mund, sagte dann aber doch nichts.
      Nach kurzer Stille war es Rodriges, der sprach. "Dürfte ich bitte nach draußen, wenn ich jetzt doch fertig bin? Ich würde gerne frische Luft schnappen."
      "N-natürlich, wenn Sie das wollen, Rodriges..."

      …und traf Seans Kopf. Mit einem undefinierbaren Ausruf biss er, wenn auch nicht sprichwörtlich, sondern nur wörtlich, ins Grass.
      „Hervorragende Arbeit…“ Link beugte sich zu seinem Freund hinunter. Er hatte die Augen weit aufgerissen und zuckte. Eine Beule kündigte sich auf seiner Stirn an. „H-hilfe…Schmerz…“, keuchte er, bevor er sich mithilfe des verschont gebliebenen Verteidigers in die Hocke aufrichtete. Dieser wandte sich zu Gwen um, die nur verwirrt neben ihrer Mitspielerin stand. „Du hast ihn fast krankenhausreif gekickt!“
      „Hab ich gar nicht! Er lebt noch!“
      „Ich lebe noch?!“ Schockiert über diese Aussage fand Lauren die Kraft, aufzustehen und zu ihr zu gehen. Mit verstörtem, vorwurfsvollem Blick ballte er seine Faust. Mehr eine Geste der Empörung als der Drohung. Niemand würde sich im Nahkampf mit diesem Mädchen anlegen wollen.
      Wer nicht von Haus aus dieser Meinung war, der würde spätestens durch den Blick, den sie als Gegenzug aufsetzte, überzeugt. „Sag mal, jetzt mach nicht aus ner Zappelqualle nen Gleeok, ja?!“, brüllte sie. Die Zeit für einen Streit zwischen den beiden war auch schon längst überfällig. Link hatte die Tatsache, dass sie in der Mittagspause so ruhig miteinander umgingen, bereits mit Verwunderung betrachtet.
      Moment. Da gab es am anderen Ende des Feldes doch glatt was anderes zu betrachten. Die Mädchen hatten sich im Kreis gesammelt, umgeben von verwirrten jungen Männern. Das Trio war als einziges noch vor dem Jungentor.
      „Haltet mal die Klappe, ihr zwei!“, schrie er seinen zankenden Freunden dazwischen. Mit einer Kopfgeste machte er sie auf den Auflauf aufmerksam.
      „Hey, was geht da ab?“, wollte Gwen wissen.
      „Gute Frage. Gehen wir hin.“, meinte Sean, bevor sie dann zum Ort des unbekannten Geschehens liefen.

      Beim Rest der Klasse angekommen, wurden sie bald durch die Stimmenkulisse über das Grobe aufgeklärt. „Mann, was ist denn mit Zelly?“ „Was hat die sich denn getan?“ „Wo bleibt Linebeck nur?“
      Verletzt? Das hörte Link nicht gern. Die Klassensprecherin war keine, die wegen einer Schramme so etwas veranstalten würde. Er drängte sich zwischen die Mädchen, Sean tat es ihm hastig gleich, ebenso wie Gwendoline.
      Da lag sie. Bewusstlos und kreidebleich. Das linke Bein war voller Blut. Tiefe Kratzer, schlimme Fleischwunden, zogen sich über die Wade und das Knie. Es sah fürchterlich aus. Unnatürlich, wie von einem riesigen Raubtier.
      Einige Klassenkolleginnen knieten neben ihr im Rasen. Die Ratlosigkeit war groß, der Schock noch größer. „Heilige Mistgeburt!“, entfuhr es Quinc, Seans Gesicht verlor sämtliche Farbe. Er stammelte irgendetwas vor sich hin, dem Zora fehlte selbst der Atem, um etwas deutlich zu sagen. Es war die Goronin, die die Initiative ergriff, etwas unternehmen zu wollen.
      „Mann, steht da nicht so dumm rum! Wir müssen sie zu den Schulsanitätern bringen!“, forderte sie hysterisch.
      Hilfe kam von Linebeck, der endlich aufgetaucht war. Sofort nahm er die ohnmächtige junge Frau an den Armen und sah ernst in Links Richtung. „Quincer, pack dir ihre Füße! Wir tragen sie jetzt vorsichtig ins Schulhaus! Mit vorsichtig meine ich vorsichtig!“
      „Verstanden.“ Ohne zu zögern hob er seine gute Bekannte an den Füßen hoch.
      „Und jetzt auf drei…eins, zwei…hoch mit ihr!“ Er und der Lehrer ließen keinen weiteren Augenblick verstreichen, sie gingen so schnell es möglich war in Richtung Schulgebäude.
      Dieser Donnerstag begann anders zu verlaufen, als Link je erwartet hätte.

      Kapitel 3 Ende

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    • Hmm, was sagt man dazu... ein neues Kapitel.

      Erst mal Dinge, die mir (wieder) positiv aufgefallen sind:
      Wieder hst du Neuzeit mit Hyrule toll verknüpft, ich weiß gar nicht, wie ich erklären soll, wie geil ich die Vorstellung fand, eine Goronin auf nem Handy blind rumtippen zu lassen.
      Zelda wurde elegant in das Schulleben eingeführt, ich hab erst bei ihrem richtigen Namen gerafft, dass sie es ist. Und de Beziehung zwischen Link/Zelda/Malon wurde auch gut gelöst; Lob an den kreativen Schreiber an dieser Stelle.

      Was mir wieder nicht so gut gefällt, ist dass du dich in kleine Details verliebst, die absolut irrelevant sind. SIcher kann man auch langatmig beschreiben, aber meiner Meinung nach ist es schon am Anfang des ersten Absatzes klar, dass Link schlecht im jenen Fach ist, da muss man das 100 weitere Zeilen großspurig beschreiben, gut, das macht jeder wie er will, aber in diesem Fall stört es den Lesefluss. Du hast dir viele Gedanken über diese Umsetzung gemacht, das ist toll, aber man muss als Schreiber nicht gleich alle Details über alles/jeden preisgeben, nur weil man sie selbst kennt. Der Leser muss Gott bewahre nicht alles wissen, sonst wird er von Infos nur so zugedröhnt.
      Dann habe ich versucht, den zweiten Teil, also den Sportunterricht zu anaylsieren und habe außer Charakterisierungen, die Abneigung zu Sport des männlichen Geschlechts, die Gegenüberstellung des Klischees, das Mädchen kein/nicht so viel Fußball spielen und vielleicht Laurens Affinität zu Zelly nicht viel gefunden. Worauf willst du hinaus? Was ist das Ziel deiner FF? Selbst wenn du auf keine Zelda-typischen Link-gegen-FeindKämpfe hinaus willst, drehen sich Sachen im Kreis. Der Schultag wird mit lockeren, aber nicht immer inneinander fließenden Sätzen beschrieben, die sich mal wiedrholen, mal ins Irrelevante abschwirren, mal einfach zu detailreich sind oder einfach an einem Punkt kleben bleiben, ohne einen Fortschritt in Aussicht zu stellen.
      Das ist bei deinem Potenzial, diesem extremst genialen Stil und dem Setting etwas schade.
      Wenn du willst, können wir per icq mal näher darauf eingehen, weil im Moment fehlen mir wirklich die Worte, um meinen momentanen Eindruck näher zu beschreiben.

      So. Kein Grund sich über meine wohl eher fragwürdige Kritik den Kopf zu zerbrechen, ich warte, selbstverständlich auf mehr. Auch die Zwischenszene mit dem Rotschopf klingt intressant, mal sehen was dahinter steckt (um wieder auf meine Kritik zurück zu kommen; an dieser Szene sieht man ganz deutlich, dass du eine neue Figur einführen willst, ohne genaueres über ihn sagen zu wollen - trotzdem hat die Textstelle nicht die geringste Aussagekraft; da passiert kurz gesagt gar nichts... solche Sachen stören mich auch an anderen Stellen).

      Gruß
      Nayleen

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]
    • Ich hab mich jetzt auch mal durchgeackert und muss sagen, dass es eigentlich gar nicht schlecht ist, an einigen Stellen allerdings trotzdem noch etwas Arbeit benötigt.

      Ich mag den Schreibstil prinzipiell gern, möchte aber darum bitten, bei Dialogen Absätze zu machen - immer dort, wenn ein Chara zu Ende gequasselt hat und der nächste was sagt. Das macht es deutlich angenehmer zu lesen und lässt es weniger hektisch wirken.

      Also statt: "Lass uns zum Schloss gehen", sagte Zelda. "Okay, aber ich brauch noch mein Schwert", entgegnete Link. (also random Beispiel jetzt. xD)
      lieber so:
      "Lass uns zum Schloss gehen", sagte Zelda.
      "Okay, aber ich brauch noch mein Schwert", entgegnete Link.


      Inhaltlich find ich's interessant, weil's wirklich mal was anderes ist, dennoch solltest du aufpassen, in einem glaubwürdigen Rahmen zu bleiben - innerhalb des Szenarios. Die Szene mit Ms. Jauche und Zelly ist beispielsweise nicht sonderlich logisch. 'n Lehrer würde sich so ne Bevormundung durch eine Schülerin nicht einfach so gefallen lassen - und wenn doch, dann würde ich diesem zu einem Nachhilfekurs in Sachen Pädagogik raten. :D
      Zweitens: Es sollte mal was passieren. Bis jetzt ist's nur Schulalltag und den hab ich selbst die ganze Woche lang, also bring langsam mal ein wenig Plot rein. Ich find's gut, dass du nicht sofort mit Superninjas, Drachen und Weltuntergang zur Tür hineindonnerst, aber sieh zu, dass du trotzdem die Storyline langsam ins Rollen bringst. Muss nicht gleich Action 'a la Matrix sein, reicht ja schon, wenn mal was passiert. Auch ein Date in der Eisdiele kann interessant sein.

      Und noch was: Pass auf, dass nicht jeder verdammte Chara toll und wunderschön und intelligent und perfekt und generell rund um die Uhr bloß attraktiv ist, das macht's auf Dauer eher langweilig.


      Und deine Darstellung eines weiblichen Goronen macht mir irgendwie Angst, aber das liegt bloß an mir. :ugly:


      PS: Alles Gute zum Geburtstag. :D


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ersteinmal danke.
      Nun, da ich herzlich unbefriedigt mit Kapitel 3 war, hab ich schon Donnerstags entschlossen, es neu aufzuarbeiten. Ich hatte mich wohl zu sehr dem von mir gesetzten Druck, Dienstags was liefern zu müssen, hingegeben und nur Lari-Fari geschriebn, was noch zu schreiben wäre. Schon im Moment des Abschickens hab ichs bereut. Also werde ich mich hinsetzen und erst einmal vernünftig auf die Story eingehen, bevor ich an sowas ansetzte. Und zum Trost: Ich werde endlich was passieren lassen.
      Was die Charaktere angeht...ich wollte sie eigentlich nie so perfekt wirken lassen... Werd mir wohl mühe geben müssen, sie deutlicher mit den Charaktereigenschaften auszumalen, die sie haben sollten.

      EDIT: Nun...Goronen sind in meiner FF nicht mehr optisch wie die Originale. So wie die Zoras eben auch nicht. Sie sind extrem menschlich, nur mit anderen Hautfarben und Eigenschaften. Keine Angst...die sieht aus wie ein normales Mädchen XD

      EDIT II: Kapitel 3 ist überarbeitet. Ich hoffe, es findet mehr Gefallen als der Fehlschlag von letzter Woche. Ich habe mir mehr Mühe gegeben, als ich ursprünglich vor hatte.

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    • Ein sehr gutes Kap.
      Ich mag die Beschreibung des Untterichtes sehr. So geht es in echt ja auch zu. Zumindestens bei mir.
      Auch der neue Charakter Zelly ist sehr interessant und anscheinend ernsthaft. Es wird sicher ein interessanter Charakter.
      Genau, wie die ganze Klasse einen sehr guten und auch realstischen Eindruck macht.
      So jetzt geben wir weiter an Kamahl zum Sport.
      Danke Jesse.
      Also, ich fand das Fußballspeil sehr gut. Vorallem das die Mädchen haushoch gewonnen haben. Aber, wer will sich schon mit Gwen anlegen. Ich denke niemand.
      Die zwischenszene mit dem Mathegenie (ich weiß wer es ist denk ich) war auch sehr schön eingefügt. Vorallem da sie den Spannungsbogen des Fußbalspiels nocheinmal erhöht hat.
      Aber zurück zum Spiel das ein sehr apprubtes Ende fand. Jetzt stellt sich nur eine Frage. Was hat Zelda so verletzt und wieso hat es sich wieder gezeigt noch mehr Schaden angerichtet. Und vorallem. was war es es muss ja unglaublich schell gewesens sein, sonst hät Zelda ja schreien können oder jemand hätte es bemerkt. Oder es besitzt irgendwelche Krääfte die das Opfer lähmen und es unsichtbar machen. oder oder oder...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kamahl ()