Konjunkturpaket im links-politischen Kontext

    • Konjunkturpaket im links-politischen Kontext

      Thema heute: Konjunkturpakte! Das Konjunkturpaket bedeutet für die deutsche Wirtschaft eine Unterstützung - da kann man sich nicht beklagen. Aber wäre es nicht sinnvoller, wenn die Regierung diese Firmen aufkaufen würde? Damit wäre eine wesentlich bessere Kontrolle der Manager möglich und somit auch eine gerechntere Gehaltsgebung. Für den Staat entstünden dabei nicht zwangsläufig Unkosten - im Gegenteil: durch gutes Wirtschaften, wie es sonst auch in der freien Wirtschaft das Ziel wäre, würden sogar Gewinne in Aussicht stehen!
      Die Bilanz wäre eine gerechte Lohnverteilung, von der die Arbeiter profitieren und die Manager heruntergestuft würde auf ein mehr als vollkommen ausreichendes Maß und zudem die Möglichkeit für den Staat, mehr Geld zu machen. Entsprechend hielte ich auch die Wiederverstaatlichung von Bahn und Post für sinnvoll - die Geschäfte werden durch Privatisierung nicht besser... Wie seht ihr das?


      Der Sinn des Threads
      Wer es schafft, diesen Thread so zu versinnlosen, dass er ins Vlun verschoben wird, ohne dabei eine Verwarnung zu kassieren, bekommt ne PN mit Glückwunsch und ein Foto von meiner Zimmerwand!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Torpedobear ()

    • Und das Diskussionspotential in diesem Thread finde ich wo?

      Es stellen sich bei diesem Thema grundlegende Fragen wie: Ist die Privatisierungspolitik ein Kennzeichen eines Strukturwandels des Kapitalismus, der bislang mixed economies radikal in eine privatwirtschaftliche Ökonomie überleitet, die benötigt wird um in Ruhe Ideologien zu produzieren und distributieren und somit die vorherrschende Macht- und Vermögensverteilung im Staat zu sichern?

      Oder: Sollen die Unternehmen einfach wieder verstaatlichen werden, damit die Managerämter und Aufsichtsräte erneut streng mit Parteimitgliedern besetzt werden, die keine Ahnung von Wirtschaft oder Unternehmungsführung haben?

      Wirtschaftskrise hin oder her, weder Verstaatlichung noch übermäßige Privatisierung bieten nur Vorteile, Abstriche musst du bei beiden Formen machen...

      @Torpedobear
      Warum erinnerst du mich mit jedem Post den du verfasst zunehmend an Reinhard Meys "Annabelle"... *g*

      Edit: "Sogar" ich, Carcharoth, ich bin gerührt von der Wertschätzung die du mir entgegen bringst. ;)

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hyrule Historia ()

    • Selbstverständlich gilt es nicht, eine zweite DDR aufzuziehen - die war damals schon an zu vielen Ecken menschenrechtsverletzend und wäre heute nicht besser.

      Es geht nicht darum, Parteimitglieder ohne Sinn und Verstand an die Managerpositionen zu leiten, sondern gezielt, wie in der freien Wirtschaft üblich, die besten Bewerber einzustellen. Wenn ich sage, die Regierung solle die Produktionsmittel verwalten, meine ich nicht, dass die Manager zwangsweise aus der Regierungspartei kommen müssen - es sollen nur die Manager quasi Beamte werden, sodass der Staat sozusagen eine Managerposition über den Managern einnimmt und somit entsprechend mehr Möglichkeiten hat, gegen destruktive Unternehmenspolitik und unsinnige sowie ungerechte Lohnverhältnisse Vorzugehen.

      Was den "unnützen Ballast" angeht: Selbstverständlich wird nicht ohne weiteres jeder eingestellt. Wer sich den falschen Job gesucht hat und zu schlecht ist, wird eben nicht eingestellt. An dieser Stelle müsste eben weg vom Staat als große Firma der Sozialstaat zu tragen kommen und diejenigen auffangen, die keine Arbeit gefunden haben oder nicht (mehr) arbeiten können.
      Allerdings ließe sich die Arbeitslosenquote durchaus minimieren. - Während heutzutage noch Leute entlassen werden, weil die Firma finanziell schlecht steht, wäre es bei staatlicher Verwaltung und Aufsicht möglich, die Managergehälter knapper aussehen zu lassen und dafür mehr Arbeiter einzustellen ohne dabei die Ökonomie zu missachten. Man überlege sich, wieviele Leute man auf 2000€-Basis anstellen könnte, wenn der Manager von seinen 10Millionen im Monat einfach mal 5 in der Firmenkasse zurücklässt: Der Manager kann von 5Mio im Monat prima leben - von 5Mio im Monat in der Firmenkasse lassen sich rechnerisch 2500 neue Angestellte bezahlen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Torpedobear ()

    • Tüütüüüüü Tüütüüüüü, hier ist die harsche Boardpolizei!

      Melde ins Polizeirevier: Schwerster Verstoß gegen 2.1.2! Gnadenfrist für Änderung des Threadtitels: 24 Stunden. Sonst Folgen: Thread ohne Wenn und Aber in das VLuN, anschließendes Schließen UND Verwarnung des Threadersteller :ugly: :ugly: :ugly:.
    • Tja, nun, Vas-y, da du schon hier bist? Was hältst du von staatlich verwalteten Produktionsmitteln?

      Ich schmeiße hier nochmal den Begriff Räte-Kommunismus in die Runde - das käme meiner Vorstellung wohl recht nahe, ein Beispiel finden wir in der DDR, nur das dort die Umsetzung durchzogen war von Wirtschafts-Noobs und Unterdrückung...
    • Die Gefahr bestünge simpelst in Wirtschaftskrisen. Privatisiert stampft man die Firma in den Boden, lässt sie pleite gehen und hat nichts mehr damit zu tun.
      Zumindest in der Theorie, praktisch verstaatlicht der Staat die Banken.
      Das, was du dir wünscht ist momentan sogar Tatsache. Toll ist's überhaupt nicht. Und Kontrolle über die Manager... ist auch nicht gegeben.
      Die erhält man nur über eine anständige Lohngebung bekommt.
      Das heißt, keine großen Abfindungen, Gehälter nicht 100% nach Gewinn, sondern nach der Gesundheit der Firma zu gestalten.
      So war es nämlich bisher, da wurde dann Geld durch Entlassung gemacht, der Gewinn stieg und als dann, durch die mangelnden Arbeiter, die Firma dem Abgrund gewidmet war, stiegen die Manager mit ner guten Abfindung aus.
      Juhu, was für ein Gewinn.

      Restliches Edite ich gleich rein, hab grad viel um die ohren (IM SINNE VON LÄRM D:<)
    • Die Frage ist halt vor allem, wo man die Grenze zieht. Welche Firmen sollen alle verstaatlicht werden? Alle, die wirtschaftlich am kriseln sind? Dann kauft der Staat nur einen Haufen wirtschaftlicher Seelenverkäufer auf. Alle überhalb einer bestimmten Wertgrenze? Es würde einen riesigen Rush geben, dass alle möglichen Vorstandsvorsitzenden ihre Firmen künstlich mit Schönungen und aufgeblasenen Unterfirmen über diese Grenze aufpumpen, überteuert an den Staat verscherbeln und sich ihres Lebens freuen. Je nach Fall, je nachdem, wonach "dem Staat" gerade ist? Get real.
      Das mit Post und Bahn, da ist schon was dran - aber dass die Bahn auch vor der Privatisierung nicht ein Firmenmodell aus dem Lehrbuch war und dass die Post noch nie die zuverlässigste Firma war, das kann man auch nicht bestreiten. Dazu kommt noch ein ganz wichtiger Punkt: Ich sag nur mal Roland Koch. Der Kerl ist Ministerpräsident von Hessen und hatte (womöglich noch hat) seine Finger tief vergraben im Spendensumpf der CDU: Steuerhinterziehung, Abzweigung von Budgetgeldern, Waffenhandel im nahen Osten, Schmiergelder, Bestechung et cetera et cetera.
      Es wäre ziemlich blauäugig zu denken, dass er der einzige Politiker in hohem Amt ist, der so nen Hintergrund hat (und nein - nicht nur in der CDU, ich denke nicht, dass die anderen Parteien wesentlich besser sind). Die Frage ist nun: Will man so ner Type wirklich noch verstaatlichte Megakonzerne in die Hand drücken? Ob die Politik verantwortlicher mit der Führung umgehen würde als die Vorstandsmitglieder, wage ich STARK zu bezweifeln; im Gegenteil würde diese Verquickung von Wirtschaft und Politik eher dazu führen, dass Klüngel und Filz noch dichter werden und eine ganze Reihe Anzugträger ein gänzlich neues Feld von... "Nebenbeschäftigungen" für sich entdeckt.
    • Wirtschaft und Politik eher dazu führen, dass Klüngel und Filz noch dichter werden und eine ganze Reihe Anzugträger ein gänzlich neues Feld von... "Nebenbeschäftigungen" für sich entdeckt.

      Dafür braucht man noch nicht mal Verstaatlichungen, oder wie kommt es, dass unser Exkarnevalskanzler Schröder aufeinmal einen leitenden Job bei Gasprom bekommt? "Von heißer Luft zum Gas" so heißt es doch.

      Post, Bahn, halt wichtige öffentliche Dienste sollten unter staatlicher Aufsicht, nicht Leitung, stehen. Geht sowas wie die Post oder die Müllabfuhr drauf, haben wir hier ganz fix ordentliche Probleme
    • Der Staat soll private Unternehmen übernehmen? Und dann? Werden dann alle vier Jahre - je nach dem ob die regierende Partei mit den Grünen und doch den Linken koalieren muss - wirre Kurskorrekturen vorgenommen, vornehmlich mit dem Ziel der Vollbeschäftigung, ungeachtet aller anderen volkswirtschaftlichen Faktoren?
      Wie soll Marktwirtschaft funktionieren, in der es keine Entlassungen und damit auch Wanderung von Arbeitskräften weg von unproduktiven hin zu produktiveren Beschäftigungen gibt? Wie soll eine Marktwirtschaft funktionieren, wenn der Staat schlechte Unternehmen nicht mehr bankrott gehen lässt und somit das Wachstum guter Unternehmen behindert? Wenn, aus welchen besonderen Gründen auch immer, der Staat doch ein Unternehmen vor dem Bankrott retten muss, dann sollte als Mindestmaßnahme zur Verhinderung zukünftigem Missmanagements die obere Leitungsebene des Unternehmens gefeuert und die Eigentümer/Aktionäre enteignet werden. In einer Marktwirtschaft sollten normalerweise die Vernünftigen durch Profite belohnt und die Unvernünftigen durch Verluste bestraft werden, damit die Kontrolle über das Kapital und damit auch die Investitionsentscheidungen zum Wohle der Allgemeinheit größtenteils von vernünftigen Individuen ausgeübt wird.
    • Hi,

      ich finde, das Firmen nur verstaatlichen werden sollten, wenn sie der allgemeinen Bevölkerung zu gute kommt. Zum Beispiel:

      - Bus und Bahn.
      Sollten nur soviel Gewinn damit die Kosten gedeckt sind, der Rest wandert in die Taschen der Politiker... ähm, hust. Ich meine damit wird natürlich die öffentlichen Verkehrverbindungen gefestigt und verbessert.

      -Energiekonzerne.
      Deutschland sollte vorerst bei der Atomenergie bleiben, damit der Stromhunger der Deutschen gesättigt wird. Nebenbei sollte man an alternativen Energiequellen massivs forschen und so nach und nach die Umwelt entlasten.
      (Atomenergie ist die sauberste und sicherste Energie bis dato, aber auf dauer nicht umweltfreundlich wegen den Atomrestmüll. Klingt zwar wie ein Widerspruch ist aber keiner. :D)

      Wenn mir noch mehr einfallen, dann editiere ich sie hier rein.

      Ansonsten stimme ich socos voll und ganz zu.

      mfg Revan Tair
      * Auge um Auge und die Welt wird blind.
      * Gewalt ist die Waffe des Schwachen.
      * Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst.

      -- Mohandas Karamchand Gandhi
    • @Astartus:
      Nein, natürlich werden nicht die bescheuerten Bonkrott-Firmen gesammelt. Die gesamte Wirtschaft mit gut und schlecht laufenden Betrieben sollte verstaatlicht werden.
      Und natürlich will niemand Politiker, die korrupt und in unmenschliche Deals verstrickt sind, für seine Wirtschaft verantwortlich sehen, aber ich wage stark zu bezweifeln, dass die bisherigen Firmenbosse alle samt saubere Hosen tragen.
      @socos:
      Wer hat gesagt, dass die Arbeitsplätze auf Teufel komm raus erhalten werden sollen und die Wirtschaft sich nicht nach Nachfrage und Möglichkeiten richtet? Wenn das der Fall wäre, hätten wir ja unsere DDR zurück - wer will die schon? Natürlich kann der Staat die Menschen nur in einer Art beschäftigen, wie es noch ökonomisch vertretbar ist. Es würde schlicht dadurch eine höhere anstellungsquote erzielt werden, dass das Geld umverteilt wird, von den Managern hin zu allen Arbeitskräften. Und wenn ein Unternehmen bankrott geht, dann kann man ja immernoch die Arbeitnehmer woanders anstellen - unabhängig vom Besitzer der Firma, der im gewünschten Fall der Staat wäre.
      Wenn, aus welchen besonderen Gründen auch immer, der Staat doch ein Unternehmen vor dem Bankrott retten muss, dann sollte als Mindestmaßnahme zur Verhinderung zukünftigem Missmanagements die obere Leitungsebene des Unternehmens gefeuert und die Eigentümer/Aktionäre enteignet werden.

      Eine wunderbare Idee! Aber wie soll der Staat leute feuern, die er nicht angestellt hat? Wenn man unfähige Firmenchefs so leicht entlassen könnte, gäbe es von der Sorte doch viele weniger.
    • Definiere unfähig. Das Problem ist doch, dass die großen Firmenmoloche sich verselbstständigt haben. Was ist unfähig? Ein Manager, der eine Fabrik zu macht, eine zweite direkt daneben eröffnet, dabei unterm Strich um 150 Arbeitsplätze platt macht und wegen der "Neuschaffung der Arbeitsplätze" noch knapp 750.000 Euro pro vernichtetem Arbeitsplatz Subventionen einstreicht (so bei Müller passiert), ist erfolgreich. Ein Manager, der es schafft, mit Spitzfindigkeiten durch Umweltbestimmungen zu schiffen und doch Aufbereitungskosten zu sparen, indem der Müll in die Flüsse gekippt wird, ist erfolgreich. Ein Manager, der es schafft, der Öffentlichkeit seinen Jahresbonus von 20 Millionen als "faire Umverteilung" zu präsentieren, ist erfolgreich.
      Ein Manager, der in allen Fabriken umweltfreundliche Filter einbaut, bei den Zulieferern auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen achtet (und den Preis nicht gleich zu 500% an den Kunden weitergibt), ein Manager, der seine Mitarbeiter fair bezahlt und Ausbildungsplätze schafft - so ein Manager ist nicht erfolgreich, der ist unfähig und wird vom Vorstand in Nanosekunden abgesägt. Ich glaube, wir brauchen nicht fähige Manager, sondern verantwortungsbewusste.