Der Name Abraham K. Biggs sollte dem aufmerksamen Surfer spätestens seit dem 20 November 2008 ein Begriff sein.
Auf der Community-Videoplattform Justin.tv übertrug er in seinem "Channel" den eigenen Selbstmord.
Per Blog und diverse Foreneinträge machte er auf sein Vorhaben aufmerksam. Er listet im Detail auf, welche Tabletten er zu sich nehmen und woher man den Stream zur Webcam finden würde.
Verbunden mit dem Video, war auch ein Chatroom in dem sich die Zuseher darüber stritten, ob es sich um einen "Fake" handeln würde, Abraham ermutigten sein Vorhaben bloß nicht aufzugeben oder gar schier anfeuererten.
Erst als es bereits zu spät war, wurden die örtliche Polizei kontaktiert, der 19-jährigen Studenten konnte nur noch tot aufgefunden werden.
Dass in Deutschland ca täglich ein Kind/Jugendlicher Selbstmord begeht ist allgemein bekannt. Auch die Gründe, welche zu dieser Tat verleiten können: Familienprobleme, Schulstress, Depressionen, Angst, Drogen, Hoffnungslosigkeit...
Im Oben genannten Fall, litt der Täter an einer bipolarer affektiven Störung (manisch-depressiv), aber es geht mir hier weniger um die Gründe, sondern um die Art und Weise, also die Liveübertragung und das Verhalten der Zuseher.
Warum hat sich niemand der Schaulustigen verantwortlich gefühlt?
Wie kann zwischen Menschen eine dermaßen große (emotionale) Distanz entstehen, dass sogar Selbstmord zum Unterhaltungsthema wird?
Kommunikation im Internet spielt sich meistens zwischen Fremden ab, bei denen es in vielen Fällen bisher keinen Sozialkotakt gab und auch oftmals keinen geben wird. Gemeinsam mit der Pseudonymität und der (scheinbaren) Anonymität, verleitet sie zum Abbau von Hemmungen und Hürden. Sprich, das Internet kann zu asozialem Verhalten verführen und das Agressionspotential steigern. - Vieles davon kennt man als User vielleicht aus seiner eigenen "Weberfahrung" und hat sich selbst schon manchmal bei Dingen ertappt, die man in der "realen" Welt nicht tun würde. Das Problem ist nur, wenn, wie in diesem Fall, Realität und Fiktion für manche nicht mehr zu unterscheiden sind, oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit sogar soweit geht, das eigene Leben einzusetzen.
Noch nie war es für Menschen so leicht Aufmerksamkeit zu erlangen. Ganze Firmen wie Six Apart (Entwickler von LiveJournal), verdienen mit den virtuellen Bühnen ihr Geld.
Fehlt der Jugend, geboren nach 1982 (also "uns) tatsächlich weitgehend eine soziale Orientierung, dank Webseiten wie MySpace und YouTube, welche eine Selbstdarstellung zulassen, die weit über das hinausgeht, was in traditionellen Medien möglich war; so wie Jean Twenge meint? Sind wir tatsächlich die nazisstischste Generation in der Geschichte, deren Drang nach Selbstdarstellung nun solche Blüten trägt?
Dieser Selbstmord war weder der erste noch der letzte der vor laufender Kamera verübt wurde, aber es ist einer dem besonders viel Aufmerksamkeit zugeteilt wird. Der Film fand seine Wege auf Youtube und andere Videoportale und erhielt so einen großen Bekannheitsgrad. Nun wird von "Experten" eine Nachahmungswelle durch weitere Selbstmordgefährdete befürchtet, weil mit dem Video eine gewisse Glorifizierung der Selbsttötung einhergeht. Die Hemmschwelle könnte durch den Film herabgesenkt werden, da es als "heldenhaft, romantisch oder gar glamourös" dargestellt wird sich selbst das Leben zu nehmen.
Auf der Community-Videoplattform Justin.tv übertrug er in seinem "Channel" den eigenen Selbstmord.
Per Blog und diverse Foreneinträge machte er auf sein Vorhaben aufmerksam. Er listet im Detail auf, welche Tabletten er zu sich nehmen und woher man den Stream zur Webcam finden würde.
Verbunden mit dem Video, war auch ein Chatroom in dem sich die Zuseher darüber stritten, ob es sich um einen "Fake" handeln würde, Abraham ermutigten sein Vorhaben bloß nicht aufzugeben oder gar schier anfeuererten.
Erst als es bereits zu spät war, wurden die örtliche Polizei kontaktiert, der 19-jährigen Studenten konnte nur noch tot aufgefunden werden.
Dass in Deutschland ca täglich ein Kind/Jugendlicher Selbstmord begeht ist allgemein bekannt. Auch die Gründe, welche zu dieser Tat verleiten können: Familienprobleme, Schulstress, Depressionen, Angst, Drogen, Hoffnungslosigkeit...
Im Oben genannten Fall, litt der Täter an einer bipolarer affektiven Störung (manisch-depressiv), aber es geht mir hier weniger um die Gründe, sondern um die Art und Weise, also die Liveübertragung und das Verhalten der Zuseher.
Warum hat sich niemand der Schaulustigen verantwortlich gefühlt?
Wie kann zwischen Menschen eine dermaßen große (emotionale) Distanz entstehen, dass sogar Selbstmord zum Unterhaltungsthema wird?
Kommunikation im Internet spielt sich meistens zwischen Fremden ab, bei denen es in vielen Fällen bisher keinen Sozialkotakt gab und auch oftmals keinen geben wird. Gemeinsam mit der Pseudonymität und der (scheinbaren) Anonymität, verleitet sie zum Abbau von Hemmungen und Hürden. Sprich, das Internet kann zu asozialem Verhalten verführen und das Agressionspotential steigern. - Vieles davon kennt man als User vielleicht aus seiner eigenen "Weberfahrung" und hat sich selbst schon manchmal bei Dingen ertappt, die man in der "realen" Welt nicht tun würde. Das Problem ist nur, wenn, wie in diesem Fall, Realität und Fiktion für manche nicht mehr zu unterscheiden sind, oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit sogar soweit geht, das eigene Leben einzusetzen.
Noch nie war es für Menschen so leicht Aufmerksamkeit zu erlangen. Ganze Firmen wie Six Apart (Entwickler von LiveJournal), verdienen mit den virtuellen Bühnen ihr Geld.
Original von Geert Lovink (Leiter des Institute of Network Cultures an der Universität von Amsterdam -Internettheoretiker) im Interview mit der "Zeit".
Das Entscheidene im Netz von heute sind nicht Nachrichten und Meinungen, sondern Selbstdarstellung und Selbstreflexion: Wer bin ich? Was mache ich?
Fehlt der Jugend, geboren nach 1982 (also "uns) tatsächlich weitgehend eine soziale Orientierung, dank Webseiten wie MySpace und YouTube, welche eine Selbstdarstellung zulassen, die weit über das hinausgeht, was in traditionellen Medien möglich war; so wie Jean Twenge meint? Sind wir tatsächlich die nazisstischste Generation in der Geschichte, deren Drang nach Selbstdarstellung nun solche Blüten trägt?
Dieser Selbstmord war weder der erste noch der letzte der vor laufender Kamera verübt wurde, aber es ist einer dem besonders viel Aufmerksamkeit zugeteilt wird. Der Film fand seine Wege auf Youtube und andere Videoportale und erhielt so einen großen Bekannheitsgrad. Nun wird von "Experten" eine Nachahmungswelle durch weitere Selbstmordgefährdete befürchtet, weil mit dem Video eine gewisse Glorifizierung der Selbsttötung einhergeht. Die Hemmschwelle könnte durch den Film herabgesenkt werden, da es als "heldenhaft, romantisch oder gar glamourös" dargestellt wird sich selbst das Leben zu nehmen.
Original von Dr. Jon Shwa im Interview mit dem Miami Herald.
Es hat etwas sehr Exhibitionistisches - zwischen Selbstmörder und Publikum geht etwas Sonderbares vonstatten. Er tat es für die Gruppe. Es ist ein sehr komplizierter Prozess, den wir nicht wirklich verstehen können. Ohne Zuschauer hätte er es wahrscheinlich gar nicht getan.
"Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."
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