Zelda FF: Die Botin des Todes

    • War wirklich etwas lang seit meinem letzten Post... dabei ist alles so aufregend :knuddel:
      Ich hab eben den dritten Teil fertig geschrieben und mir jucken schon die Finger, bei dem Gedanken, jetzt endlich mit dem Finale anzufangen *freu*
      Damit ihr auch etwas davon mitbekommt, hier etwas Provient:+



      22 Führer

      (Was der Held der Zeit sah)
      Ganondorf schritt entlang der Palisade. Vor ihm breitete sich sein Land aus. Ein Land, dass von heißen Winden durchfegt wurde und dessen Boden aus nährlosem Sand bestand. Ein Land, das nutzloser nicht hätte sein können, ein Land, in dem sein Volk verbannt wurde, seitdem die Grünländer ihres nicht mehr mit ihnen hatte teilen wollen.
      Ganondorf schnaufte. Und jetzt? Jetzt rüsteten sich die feinen Ritter des Hylianischen Königshofs auf, um zu Kämpfen. Und gegen wen? Gegen sein Volk, sein Volk, das bereits in der Abgeschiedenheit dieser Wüste lebte.
      Er hasste die Grünländer dafür; für das Land voller Wohlstand und Gedeih, das sie nicht teilen wollten, für die Schamlosigkeit, dass sie ihr Unwissen ausnutzten, ihre fehlenden Heerscharen, ihre fehlenden Abgaben...
      Er knirschte und fuhr mit der Hand durch sein rotes Haar. Er liebte sein Volk, vergötterte sie - aus dem einfachen Grund, dass sie unterdrückt wurden. So wie er die Grünländer hasste, so liebte er sein Volk - egal was sie von ihm dachten.
      Aber, nun, es war bergauf gegangen, seit er so aussah wie sie. Seit er die beiden Hexen in diesen dämlichen Tempel geschickt hatte, damit sie ihm aus dem Weg waren, seit er sich als Stratege bewiesen hatte - ein Stratege, geschmückt mit der Intelligenz, die ihm die Hexen einverleibt hatten, und der Raffinesse eines teuflischen Dämons.
      Er schritt weiter, hüllte sich in seine Gewänder, um der Glut seiner Heimat zu entgehen, bis er das Haupthaus im Wehrbereich betrat.
      Die Wehranlage war dicht besetzt. Überall huschten Gerudokriegerinnen herum, bereiteten sich auf den Kampf vor. Waffen wurden poliert, strategische Schlachtpläne ausdiskutiert und Vorbereitungen für eine Belagerung getroffen. Gerudo höheren Ranges brüllten Befehlen herum, draußen auf dem Hof wurden die Pferde gezäumt und gesattelt. Alles befand sich im Fieber einer voran stehenden Schlacht.
      Am Kartentisch, mit gerunzelter Stirn darüber gebeugt, stand eine Frau mit Schleier und klimperten Ohrringen. Nach ihrem Schmuck zu beurteilen, war sie die Anführerin der Räuberbande und tatsächlich hatte Ganondorf sie als seine Hauptkommandantin kennen gelernt.
      „Du“, stellte sie leicht verärgert fest.
      „Ich bin dein König. Ich werde mein Volk sicher durch diesen Krieg führen und-“.
      „Ach, sei ruhig, du mit deinen Kriegsplänen. Ich hab schon genug zu tun, wenn du nicht hier rumstreunst.“.
      Ganondorf sah sie scharf an. „Du magst zwar all diese Frauen beherrschen können, aber ich bin dein König.“.
      Sie seufzte und verdrehte die Augen - aber man sah ihr an, dass ein leise Unsicherheit sich in ihr Unterbewusstsein schlich. „Na gut, dann erzähl mal deine tollen Pläne.“.
      „Da gibt es nichts zu erzählen. Gib den Befehl zum Aufbruch.“.
      Die junge Frau kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Es wäre dumm den Hylianern in der Wüste zu begegnen. Es ist Hochsommer, selbst als Gerudo sind wir der Hitze unterlegen.“.
      „Und so ist es mit den Blashäutern auch. Wir brechen auf.“
      „Hast du nicht gehört?!“, Ärger mischte sich in ihre Stimme. „In der Wüste sind wir aufgeflogen.“.
      „Nein.“. Er beugte sich über die Karte und fuhr über den Fluss, der das Grünland von der Wüste trennte. Etwa auf Höhe der Gerudofeste befand sich die Brücke, die über die Schlucht führte. Weiter flussaufwärts blieb Ganondorf behandschuhte Hand liegen.
      „Dort sind die uralten Höhlen unserer Vorfahren. Dort können wir solange Unterschlupf finden. Und dort gibt es auch Süßwasserquellen.“.
      Die Gerudo schlug wütend auf den Tisch. „Bist du des Wahnsinns, Mann? Es ist gegen unsere Ehre, die Flucht anzutreten und ich werde es auch nicht dulden, dass die Blashäuter unsere Feste einnehmen! Solange ich hier Anführerin bin, werde ich zu verhindern wissen, dass diese Unwürdigen unsere Heimat übernehmen!“. Sie keuchte nach diesem Wortfluss. Inzwischen hatten schon viele in ihrem Tun inne gehalten, um der Konversation zu folgen. „Wenn du ja so versessen bist, dich wie ein Höhlenmensch, wie einer dieser jämmerlichen Steinfresser in ein Loch zu verkriechen - nur zu, ich werde dich nicht daran hindern, König“. Das letzte Wort spuckte sie ihm abfällig entgegen. Doch obwohl die Flammen seiner alten Wut hochschlugen und schon an seiner Kehle leckten, blieb Ganondorf ruhig. Er hatte gelernt, dass seine innere Ruhe sein stärkster Verbündeter war und dass dieser Freund der einzige war, dem er vertrauen konnte.
      Stattdessen nickte er grinsend. „Wir gehen zu den Höhlen, damit die Hylianer die Feste übernehmen. Sobald sie drinnen sind, belagern wir sie von draußen“.
      Sie starrte ihn an. „Du bist wahnsinnig“, knurrte sie schließlich. „Die Hexen haben dir den Verstand geraubt“.
      „Nicht doch, meine Naboru.“. Er fuhr ihr verschwörerisch über den Arm und glitt ihr weiter unter den Ärmel.
      Abrupt schleuderte sie sich weg. „Griffel weg, du verdammter Perversling! Und verschwinde aus meiner Feste und scher dich zum Teufel! Deine wahnsinnige Ideen führen mein Volk in den Untergang!“.
      Sie starrte ihn angewidert an und auch der Rest ihrer Bande sah ihn mit Augen voller Hass und Abscheu an.
      Aber Ganondorf lachte, lachte weil er mit seinem Irrsein und dem drang zum Unmöglichen Macht über diese dummen Dinger hatte. Und die Macht, die ihn liebkoste, machte ihn machthungrig.
      „Nicht, meine Liebe, wenn wir die Brunnen vorher versiegeln und die Tore von außen verrammeln, so dass sie wie die Ratten in der Falle sitzen.“.
      Naborus Wut verwandelte sich in echtes Verblüffen. „Das könnte sogar klappen.“. Die Worte waren unnatürlich laut in der herrschenden Stille und in ihren Augen flimmerte sogar etwas wie Bewunderung.


      [....]
      Noch eins.


      23 Links Traum
      Das Schweigen der Gefährten wog jetzt schwerer, als jemals zuvor. Die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar und selbst Navi fühlte sich so fremd an Links Seite, dass sie stillschweigend unter dessen Mantel schlüpfte.
      Der Held der Zeit stapfte voran, seine Miene war unergründlich und starr auf die umliegende Ebene gerichtet.
      Ganondorf folgte ihm ebenso schweigend, sein Kopf ergeben gesenkt, aber das Gesicht vor Wut und Scham rot angelaufen.
      Hinter der Hängebrücke fiel das Gelände gemächlich, aber dennoch zügig genug ab und bald schon hatten sie das Hochgebirge Labrynnas hinter sich gelassen und marschierten im Zick-Zack Kurs die letzten Bergkuppen hinab.
      Als sie den Fuß der Klippe erreichten, auf der sie am letzten Abend gegen die Schattenbestien gerungen hatten, fing es wieder an zu schneien; doch es war ein leiser Schneefall - die wie mit Watte eingepackte Stille fügte sich dem Schweigen der Gefährten.
      Als sie weiter in die Ebenen Richtung Süden vordrangen, tauchte rechts von ihnen ein reißender Bach in einer Talmulde auf - und wären die wilden Wogen nicht zu Eis erstarrt - die Jugendlichen hätten im stillschweigenden Abkommen ein Floß gebaut, um die Strömung zu nutzen. Aber so trotteten sie nur schweigend am Ufer entlang, den Blick entweder in den weißen Horizont geheftet oder auf den Boden; aber keinesfalls auf den jeweils anderen.
      Inzwischen war die Sonne aufgegangen - ein blasser Lichtfleck, jenseits der Wolkentürme.
      Nicht, dass es einen großen Unterschied machte - ihre Umgebung war nach wie vor ein Gottverlassene Welt - aber das Wetter schien sich, wenigstens teilweise, zu verbessern.
      Im Laufe des Tages wurde es immer windstiller bis es schließlich am frühen Nachmittag aufhörte zu schneien und es war beinahe unheimlich, wie still ein solches Land sein konnte.
      Der Himmel schien sich zu lichten - auf Navis zaghafte Vermutung hin, vermilderte der näher rückende Ozean das Wetter. so kam es, dass der Himmel in dieser Nacht klar war; eine erschreckende, leere Weite voller glimmender Sterne, die in der Ruhe an Macht gewannen und jetzt am stärksten leuchteten. Eine seltsame nostalgische Melancholie war das - die unendlich weite Ebene in ihrem tödlichen weiß, der sternklare Nachthimmel in demselben dimensionalen Ausmaß und den Milliarden Sternen, die sich im Todweiß reflektierten.
      Mitten zwischen diesen zwei endlosen Leeren brannte ein schmächtiges Feuer, an dem zwei Gestalten ihre tauben Glieder wärmten und den Blick des anderen vermieden.
      Die Helden brauchten Ruhe und doch weigerten sie sich wie zu Anfang, die Wache dem anderen zu überlassen. Navi hätte sie des richtigen belehrt, doch sie selbst musste eingestehen, dass sie unter Ganondorfs fiebrigen Blick nie ein Auge zutun würde und auch aus Links Gesicht spiegelte sich die pure Mordlust wider.

      Link träumte.
      Er stand an einem ihm unbekannten Küstenstreifen, dem wogenden Meer den Rücken zugekehrt. Seine baren Füße wühlten in warmen Südseesand und sein Kopf lag im Nacken, von wo er die vor sich auftürmende Insel betrachtete. Dass es ein Eiland war, sagte ihm eine vage Ahnung, denn mehr als die Wälder und Berge sah er nicht.
      Als er die kreischenden Möwen vernahm und daraufhin die Augen schloss, weckte sein Verstand eine blasse Erinnerung.
      Er öffnete wieder seine Lider und vor ihm stand ein Mädchen. Es war auch barfüssig, doch im Gegensatz zu seinen zerschlissenen Sachen trug es ein einfaches Kleid, das ihm mit seiner Schlichtheit sehr gut stand. Ihre freien Arme wurden von einer Gischt flammendrotem Haar umweht und die Lippen in den doch noch recht kindlichen Gesichtszügen waren voll und rot.
      Link hörte immer noch die Meervögel über sich kreischen und er war sich plötzlich sicher, zu träumen und sich dennoch in der Realität zu bewegen – und er wusste, dass die Möwen der Schlüssel waren, die Brücke zwischen den zwei Welten.
      „Link! Du bist zurückgekehrt!“. Sie trat auf ihn zu und schien dabei zu schweben, so vollkommen war sie.
      Link nickte steif, weil er nicht wollte, dass diese harmonische Vertrautheit zwischen ihnen zerbrach.
      „Ich wusste, dass du wiederkommen wirst.“. Noch ein Schritt und der luftige Stoff und die wallenden Haare umschlangen ihn, ertränkten ihn vor Glück.
      Er ließ zu, dass sie ihn mit sich auf den Boden zog und so saßen sie da, am Strand, zwischen den verlassenen Dünen und über ihnen die Möwen.
      „Wo warst du die ganze Zeit?“.
      Link antwortete nicht. Seine Zunge war schwer, während er ihre kristallblauen Augen betrachtete und sich in ihrem Glanz verlor.
      „Es ist schlimm hier, seitdem du verschwunden bist.“, sagte sie dann traurig. „Die Schatten werden länger und mit jedem Tag wird die Insel mehr von ihnen verschluckt.“.
      Sie spielte mit dem Sand; ließ ihn durch ihre Finger rieseln und starrte auf die kleinen Kieselhäufchen, die dabei entstanden.
      „Wo warst du?“.
      Als er wieder schwieg und sich damit zufrieden gab, sie zu mustern, seufzte sie.
      „Ich möchte auch dort hin. Mein Vater sagte mir, es gäbe nichts außer das Hier und Jetzt. Kein Anderswo. Aber wo warst du, wenn es nichts als diese Insel, nichts als dieses Meer und die Möwen über uns gibt…?“.
      Seltsam waren diese Worte, so schrecklich seltsam vertraut.
      Das Mädchen seufzte erneut, lauschte ihrer verklungenen Frage und plötzlich lag ihr verträumtes Gesicht auf seiner Schulter; den Kopf an ihn gelehnt und aufs Meer schauend.
      „Ich wünschte, ich wäre eine Möwe und könnte dir folgen, Link. Dort wo du Zuhause bist und von wo du heute wieder gekommen bist. Ich sehne mich nach der Freiheit. Mein Vater sagte immer, diese Insel sei die Freiheit, mit ihrer unbeschwerten Üppigkeit und der Gefahrlosigkeit… aber seit sie Nacht für Nacht verschwindet, will ich nichts sehnlicher, als dir zu folgen.“.
      „Was passiert hier?“, wollte Link wissen.
      Sie legte einen Finger an ihr schmales Kinn, als überlege sie angestrengt, doch dann zuckte sie mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber jetzt bist du ja da, um mich mitzunehmen.“.
      „Bist du hier alleine?“. Er schaute zurück zur Insel und starrte auf die Kirschbäume, die sich am Strand neben den Palmen reihten.
      Sie nickte und richtete sich auf. „Sie sind alle verschwunden, als du gegangen bist.“.
      Wann? Wieso? Was ist hier passiert?
      Aber in diesem Traum war kein Platz für Fragen, dafür war er viel zu perfekt.
      Er zögerte, aber nur kurz, dann legte er seinen Arm um sie. Das Mädchen erwiderte die vertrauliche Geste – sie rückte näher an ihn und bettete ihren Kopf auf seine Brust. Ihre Haare waren von der Meeresbrise salzig, aber sie rochen gut und er drückte sein Gesicht in die Wellen aus Rot. Lange Zeit lauschten sie nur seinem Atem, der im Takt zum Meeresrauschen erklang. Es war eine Harmonie der Stille und Einsamkeit. Link wollte, dass der Augenblick nie verstrich.
      Und so starrten sie auf den Horizont, die Sonne sank ihm entgegen und tauchte den Himmel in Streifen von Rot und Violett. Es war schon fast zu kitschig, um wahr zu sein; aber der Held wusste, dass er träumte, und in Träumen war so etwas erlaubt.
      Sie öffnete ihre Augen und sah zu ihm hoch. „Ich liebe dich, Link.“, sagte sie ruhig und sie horchten seinem Herzen, wie es gegen den Brustkorb donnerte. „Ich dich auch.“, erwiderte er leise, auch wenn er nicht wusste, wer das Mädchen war noch wo sie sich befanden. Aber es war ihm egal, alles war egal. Hauptsache er wachte nicht auf.
      Er beugte sich vor, um sie zu küssen, aber sie legte ihm die Zeigefinger auf die Lippen.
      „Warum fragst du mich nicht?“, wollte sie bitter wissen.
      „Was?“. Er wollte nicht, dass es aufhörte. Sie aber richtete sich auf und sah ihn ernst an.
      „Du weißt es nicht mehr. Du hast alles vergessen. Warum fragst du mich dann nicht danach?“.
      Verdattert sah Link sie an. „Aber ich liebe dich doch.“.
      „Ach, du Dussel. Du hast es mir versprochen. Du hast gesagt, du wirst mich nicht vergessen. Wie lange kennst du mich und meine Insel schon nicht mehr?“.
      Link wandte sich schuldbewusst zum wogenden Meer. Die Stille war trügerisch.
      „Link! Guck mich an“.
      Er drehte sich zu ihr, nur widerwillig sah er ihr in die strengen Augen.
      „Du musst dich wieder erinnern, hörst du mich?!“. Sie schüttelte ihn.
      Die Sonne begann am Horizont zu verschwimmen. Der Himmel brach unter dem glühenden Feuerball. Und mit dem Licht schien auch die Insel zu verschwinden.
      Das Mädchen wurde panisch. „Was passiert bei dir?“.
      „Was-?“, wiederholte Link verständnislos.
      „Ich meine“, Tränen glitzerten jäh in ihren Augen und die Schuldgefühle schnitten dem Helden tief ins Herz. „Was passier in deiner Welt? Ein Schatten verschlingt meine Insel mit jeder Nacht und trägt sein Diebesgut zurück in seine Welt. Ich spüre, wie er es missbraucht und zu seinem Willen verbiegt, wie alles falsch läuft… ein Mädchen? Hat er ein Mädchen bei sich?“.
      „Warum? Wovon redest du?“. Obwohl er sich des Träumens bewusst war, waren seine Gedanken träge und schwer; ihm gelang es nicht, die Erinnerung an sein Wachsein zurückzurufen, jetzt wo er hier war, hier auf dieser friedlichen Insel…
      Sie schluckte schwer. „Link, du darfst diesem Mädchen nicht trauen. Und ihr Meister… dieser Schatten ist überall, selbst in deinen Träumen, selbst hier…! Du musst aufpassen, du darfst nicht ruhe geben, bis…“. Sie verstummte, als der letzte Strahl über das Wasser glitzerte und sich schließlich im Rauschen der Wellen verlor.
      „Was hast du denn?“.
      Ihr Blick war voller Trauer, aber als er sie berühren wollte, glitt er durch sie hindurch.
      Er japste erschrocken auf, als er merkte, wie das Mädchen, wie die Insel mit ihren Wäldern und Bergen, wie das rauschende Meer, ja wie selbst die Möwen – anfingen, sich in Luft aufzulösen.
      Sie sah ihn noch einmal gequält an. „Link, versprichst du mir etwas?“.
      „Ja“, hauchte er.
      „Wenn du sie noch einmal siehst, das Mädchen; dann töte es. Sie ist das Unheil, sie ist der einzige Schüssel zu dir selbst.“.
      Sie lächelte noch einmal, dann verschwand sie. Ihre letzten Worte hallten zu ihm rüber, bevor das endgültige Schwarz über ihn zusammenbrach: „Link, ich werde dich nie vergessen“.

      Link schreckte hoch. Sein Kopf flog dem Himmel entgegen und für einen Moment sah er nur noch Sterne. Als diese aber nach einer Zeit immer noch nicht verschwinden wollten, wurde ihm bewusst, wo er lag.
      Er lag in seinen Schlafsack, die Abermillionen Himmelslichter Labrynnas über sich und Ganondorf am Feuer sitzend, saß im gegenüber.
      „Marin“, flüsterte Link leise. Mit dem Namen kam auch die Flut der Erinnerungen an sie, überschwemmte ihn mit dem Eindrücken des Abenteuers, das ihm auf Cocolint widerfahren war – und das traumatische Ende seiner verzweifelten Suche, wo er versagt gehabt hatte, obwohl er sein Ziel erreicht hatte.
      „Ist was?“. Ganondorf reckte sich zu ihm rüber. Link konnte es selbst nicht glauben, aber es schwang etwas Besorgnis in der Stimme seines Feindes mit.
      „Nichts“, murmelte Link. „Nur ein Traum. Ein dämlicher Traum.“.


      Muhahaha.
      Hats klick bei euch gemacht? Ein Aha-Moment?
      LG
      Nayleen

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    • Wieder etwas kleines füür den Abend.
      Löst wohl noch eins, zwei rätsel...
      und wirft wieder welche auf ^^

      25 Der Forscher
      (Was der Held der Zeit sah)
      Ganondorf war in seinem Thronsaal.
      Jahre waren seit der letzten Szene vergangen, das Alter kennzeichnete seinen mit Muskeln durchzogenen Körper. Aber statt zu altern, nahm mit jedem Jahr seine Kraft zu und in diesem Moment strahlte er eine ungeheure Macht aus. Sein kräftiger Körper steckte in der Gerudo-Tracht; an seiner Seite lag das Schwert, dass auf ihn gezeichnet war. Die Sandfarbene Haut war vom Kämpfen Wetter gegerbt und das Diadem auf seiner Stirn funkelte im Bernsteinglanz seiner Augen.
      Grimmig lief er auf und ab, die Stirn in Falten gezogen und den Mund vor Wut verkniffen.
      Die Dienerinnen, die seit seiner Wandlung zum festen Bestandteil seiner Feste gehörten, zuckten erschrocken zurück und verzogen sich hinter den Samtvorhängen.
      Der Glaube an sein Volk und der Rechtssinn machten ihn wütend, wütend auf die Bleichgesichter des Grünlands. Sein Schwestern und er lebten schon seit eh und je in dieser Glut, in der Abgeschiedenheit der unwirtlichen Wüste – während die Grünländer sich dort drüben wie die Könige der Welt abgaben, waren sie ein Diebespack, das die Zivilisation und Gemeinschaft der hylianischen Bürger störte. Er schnaubte verächtlich.
      Es lag alles an der Macht, an der Macht der Goldenen. Die Hexen hatten von ihnen zuerst geredet; nur entfernt erinnerte er sich an ihre Worte: Die gewaltigste Kraft auf Erden, die Quell aller Magie. Die Bücher hatten ihn dann nächtelang davon erzählt, Geschichten und Legenden über das sprießende Königreich jenseits der Grenzen seiner Wüste; dort im Grünland, wo das Land blühte und gedieh; dank dieser Kraft.
      Das Triforce.
      Die Quelle aller Magie.
      Die gewaltigste Macht auf Erden.
      Ganondorf zischte erzürnt. Die Ungerechtigkeit dieser Macht, dieser verdammt goldenen Götterkraft, machte ihn krank.
      Eine Dienerin trat vor den Thron und verbeugte sich kurz.
      „Ein Eindringling, Meister. Was sollen wir mit ihm tun?“. Er blieb stehen. Die Frau sah ihn fest in die Augen.
      Fast war er gewollt, ein Todesurteil zu befehlen, aber bei ihrem weiblichen Anblick grinste Ganondorf verzückt. Er liebte sein Volk. Seine Stimmung schwank schlagartig um und er entschied sich anders.
      „Was will er?“.
      „Er sagt, er ist Forscher. Er will den Tempel begutachten.“.
      Er setzte sich nachdenklich. „Forscher, soso.“. Er brauchte nur einen Wimpernschlag um die Möglichkeiten für ihn durchzuspielen. Der König in ihm traf eine Entscheidung. „Lass ihn zu mir.“.
      Sie sah überrascht aus; aber die Entscheidungen des Königs wurden akzeptiert. Er war ihr Gebieter und sie vergötterten ihn für seinen Verstand und den diplomatischen Fähigkeiten.
      Kurze Zeit später stolperte ein junger Mann zu ihm herein.
      Die Dienerin warf ihn zu Boden, damit er sich verbeugte, aber so bald sie verschwunden war, rappelte er sich hastig auf die Füße.
      „Wer hat gesagt, dass du aufstehen darfst?“, schnaubte Ganondorf und der Mann ging zitternd wieder auf die Knie.
      Der König erhob sich von seinem Thron und schritt zu dem Hylianer. „Was hast du hier gesucht? Und wer bist du?“.
      Der Mann schluckte. Seine Kleidung war schlecht und völlig nutzlos für die Gluthitze des Wüstensommers. Sein blasse Haut war an vielen Stellen verbrannt und in seinen Augen brannte der Sonnenfieber.
      „Ich… ich bin Forscher an dem Hylianischen Forschungsinstitut für Mysterien und alte Kulturen… Herr. Ich bin hier, um den Tempel zu sehen. Er ist immer noch ein Rätsel für die Menschheit und ich muss…“.
      „Bleib mir weg mit dem verdammten Tempel!“, brüllte Ganondorf. Der Gedanke an die zwei alten Hexenweiber, die dort ihr elendiges Leben absaßen, wurde ihm schlecht. Er verachtete diesen Tempel.
      „Aber seine Geheimnisse sind von einem unschätzbaren Wert, die allgemeine Interesse-“.
      Dieser aufdrängende Mann ging ihm auf die Nerven, doch er brauchte ihn. Mit ein paar tiefen Atemzügen zwang er sich zur Geduld.
      „Ich sag dir, für was du dich ab jetzt interessieren wirst, Herr…?“.
      „Ich bin Paarc, Herr, Paarc, der Forscher.“. Er nickte eifrig.
      „Du wirst ab jetzt alles erdenklich über das Triforce herausfinden.“.
      „Aber…“.
      „Schweig, Unwürdiger!“.
      „Ich bin…“.
      „Was habe ich gesagt?!“. Ganondorf packte den Mann am Kragen und zog ihn hoch. „Ich will dass du mir alles über die heilige Göttermacht herausfindest! Verstanden?“.
      Der Gerudo schüttelte ihn und Paarc nickte eifrig. Ganondorf brummte zufrieden und ließ den Mann los, so dass er auf den Boden plumpste wie ein Sack Kartoffeln.
      Ganondorf derweil ging zu seinem Thron und hob etwas von dessen Seite auf; es war ein Buch. Ein schmächtiges, schwarzes Buch.
      Zurück beim knienden Mann warf er es zu Boden, zog seine Waffe – und spaltete die gebundenen Seiten entzwei. Mit dem Hieb ging ein gewaltiger Donner durch die Halle und der Reisende hielt sich kreischend die Ohren zu; nur langsam verebbte der Laut und Stille senkte sich über ihnen. Aber aus dem einen waren jetzt zwei; schwarz und unschuldig lagen die beiden Bücher vor ihnen auf dem Boden.
      Ganondorf hielt sich den blutenden Arm, der Preis für den entfesselten Schmerz des Schwarzen Buches.
      „Ich habe ein Geschenk für dich, Paarc der Forscher.“. Und während er noch die zwei Gegenstücke selbstverliebt anstarrte, pochte seine zerfetztes Fleisch, zischte, tropfte – und verschmolz wieder zu unversehrter Haut.


      So. [....]
      LG
      Nayleen

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    • *hechel* *hechel*
      Puuuh, nach 4 Tagen intesieven power-durchlesen bin ich endlich mit allen Kapiteln (bis jetzt jedenfalls xD) durch, und ich muss sagen, deine Story ist echt suuuuuuper! :)
      Ich finde alle Kapitel echt toll gelungen und auch spannend.
      Am besten find ich aber die "Kumpel" Kapitel mit Gannileinchen und Linki :ugly:
      Mach weiter so^^
      Muahahahaha! MUAHAHAHAHA! ................*hust hust* Mist, is nich so gut für den Hals :ugly: :ugly:

      KlÖcK dOcH wEnN dÜ wÜlLsT xD

      Ha! Ihr dachtet wohl, hier steht was Interessantes, was?
      FALSCH GEDACHT!! xD :ugly:
    • Ja, danke. Ich freu mich immer wieder auf neuen Lesezuwachs, der sich bemerkbar macht :knuddel:
      Weiter im text, ein Kap, das jetzt endlich Paarcs Herkunft etwas lüftet:



      26 Paarc
      Zelda trifft Paarc auf dem Ausguck.
      Er starrt mit seinen blinden Augen auf das Tote Land, aber es gibt nichts mehr zu sehen. Die Feuer sind erloschen und die Natur hat die einsame Ebene wieder zurück erobert, jetzt wo nichts mehr sie stört. Aber die Flora ist trockenes Gewächs und hartnäckiges Wüstengras; in diesem verlassenen Landstrich sieht es trostlos aus.
      Der Alte hört sie kommen und hebt den Kopf in ihre Richtung.
      „Wie geht es Fimble?“.
      Zelda zuckt hilflos mit den Schultern. Es ist ihr gleichgültig, ob Paarc es sieht oder nicht; er weiß es sowieso. Und ihr Schweigen ist mehr als jede Antwort.
      „Das ist schlimm.“. Er seufzt.
      Er weiß es. Er weiß, was sie hat. Warum tut er dann nichts?
      Warum sagt er nichts?
      Müde Wut pulsiert für einen Augenblick Zeldas Adern, aber sie ist zu erschöpft, um jetzt einen Streit zu beginnen. Lediglich ein leiser Vorwurf verlässt ihre Lippen: „Du weißt, was sie hat, nicht?“.
      „Es ist gleichgültig.“. Mehr nicht.
      „Warum tut er das? Der Schatten? Er hat überhaupt kein Nutzen davon.“. Sie denkt an skrupellose Oberherrscher, die nach der Weltherrschaft streben. An verrückte Naturliebhaber, die der Welt ihr verantwortungsloses Handeln begreiflich machen wollen; an all diese unsichtbaren Intrigenspieler, die nach Macht und Geld suchen.
      Der Schatten erfüllt keines dieser Kriterien.
      „Aus Spaß am Töten. Er hat kein Ziel. Er will seine Grenzen testen, seine Fähigkeiten als Spieler. Er will sehen, ob er uns alle herum schieben kann, wie es ihm gefällt, will sehen, ob er sich gegen den Lauf des Schicksals aufbäumen kann. Es ist wie eine Herausforderung, es macht ihm spaß, so wie es dir womöglich spaß macht, deinem Volk zu helfen.“.
      Sie schweigen und die Stille ist voller erschreckenden Gedankengängen.
      Schließlich: „Du musst weg, Zelda.“.
      „Was?“.
      „Ich habe mich mit Can darüber unterhalten. Er wird dich begleiten.“.
      „Wohin?“. Zelda weiß nicht, was sie von einem Aufbruch halten soll. Sie will die Familie nicht alleine lassen, aber anderseits sehnt sie sich nach dem Ende dieses stummen Kriegs. Wenn diese Reise helfen sollte, die ersehnte Rettung herbeizurufen, ist sie bereit, sie anzutreten. Auch wenn sie sie vor den Antworten ihrer Fragen fürchtet.
      „Nach Hyrule. Dort gibt es einen Ort, der dir womöglich helfen könnte, dich an die anderen Triforce-Träger zu erinnern.“.
      Ein stummes Einverständnis. Zelda hätte eh keine Wahl gehabt.
      Er wendet sich ab, um zurück zum Lager zu gehen. Zelda kommt es vor, als ob er alleine wegen diesem Gespräch hier auf sie gewartet hat. Hat er wahrscheinlich auch.
      „Paarc, warte. Was ist mit der Familie? Ich kann sie nicht alleine lassen. Canothan kann sie nicht alleine lassen…“. Sie dachte an die Zwillinge, sie dachte an Li und an Merrin, an Esperanca.
      Und an Kia.
      „Ich bleibe.“. Als ob das Antwort genug wäre. Paarc ist ein alter, blinder Mann, der krank aussieht und am Ende seines Lebens angekommen ist. Zelda würde es ihm nie sagen, aber er ist im Grunde genommen nutzlos, wenn die Familie wieder angegriffen wird.
      Sie schüttelt sich. Das ist gemein. Sie will ihm nichts vorwerfen. Er ist schon immer ihr weiser Lehrer gewesen, hat schon immer Rat gewusst, hat Antworten auf ihre Fragen gekannt…
      „Paarc – wer bist du?“.
      Der Alte dreht sich müde zu ihr um und sieht sie lange an. „Ich bin ein alter, kranker Mann, der schon längst in den Ruhestand gehört.“.
      Zelda wird rot, als er genau das ausspricht, was ihr eben durch den Kopf gegangen ist. Außerdem nimmt er sie nicht ernst.
      „Nein, wer warst du, bevor du Paarc, der blinde Schlangenmensch wurdest?“.
      Er sieht sie lange an, seine blinden Augen sind gefüllt mit Trauer, Erschöpfung und – und Selbstvorwürfen. Während sie ihn anschaut, erkennt sie plötzlich die Wahrheit, als hätten es ihr die Göttinnen ins Ohr geflüstert.
      „…das Schwarze Buch.“.
      Es war keine Frage, nur eine Feststellung die leise in die Stille gekrochen kam.
      „Ja.“
      „Und deine Augen…“.
      „Ja.“
      Schweigen.
      „Warum hast du dich von ihm getrennt?“, wagte sie zu fragen.
      „Das Schwarze Buch ist ein wundervolles Relikt, ein Auge der Wahrheit. Alles was du siehst, sieht das Buch, alles was du erlebst, wird von ihm aufgeschrieben. Es lebt, das Buch ist ein Lebewesen. Wusstest du das?“.
      Sie nickt vage, dann entscheidet sie sich anders und verneint.
      „Als ich jung war, war ich Forscher an einer berühmten Universität in Hyrule. Ich war auf der Suche nach alten Mythen… aber nachdem ich mich bei den Gerudo verirrte, änderte das meine Situation.“.
      „Ganondorf?“. Sie hat von dem Gerudokönig gehört. Den Anführer der Räuberbande, ein berüchtigter Dieb und Vagabund. Er soll einst versucht haben, Hyrule einzunehmen, war jedoch an den Anfängen seiner Invasion gescheitert. Seitdem gilt er als verschollen.
      „Ja. Aber damals war er noch Patriot. Er kämpfte für sein Volk, für so etwas wie Gerechtigkeit. Er fühlte sich vom Königreich betrogen und unterdrückt. Ich war leichtsinnig und betrat sein Territorium, ohne ihre Gesetze zu kennen. Aber er verschonte mich und musste ihm als Gegenleistung meine Dienste anbieten. Von da an begann ich in seinem Namen nach dem Triforce zu forschen.“.
      „Das Triforce? Was wollte er damit?“. Sie streicht sich nachdenklich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
      „Damals hatte ich keine Ahnung; vielleicht spürte ich etwas, aber ich verdrängte meine Instinkte und konzentrierte mich auf meine Nachforschungen. Doch als ich die fehlenden Informationen für ihn beschaffte und endlich die drohende Gefahr erkannte, war es bereits zu spät. Glücklicherweise wurde der Einzug rechtzeitig verhindert, sodass man bis heute nicht genau weiß, was er eigentlich mit der goldenen Macht vorgehabt hatte.“.
      Scham mischt sich in seine Stimme, als er von seiner Mitschuld der Beinahe-Katastrophe erzählt, und er sackt sichtbar zusammen, als Zelda ihn unsicher ansieht.
      „Ich weiß, dass es falsch war. Und den Preis dafür habe ich schon längst gezahlt.“. Er strich über seine blicklosen Augen und eine Träne rollt verstohlen seine eingefallene Wange hinab.
      Sie erschreckt, als sie ihn so nieder geschlagen sieht.
      „Tut… tut mir Leid. Ich hätte dich nicht fragen sollen, Paarc“, murmelt sie beschämt.
      Er richtet sich auf. „Das ist Geschichte. Wir sollten uns auf das Jetzt konzentrieren… Zelda, ich möchte, dass ihr beide morgen aufbrecht. Es ist dringend. Dringender als sonst etwas.“.
      „Aber Kia ist…“.
      „Ich weiß. Aber es ist besser, wenn sie bei uns bleibt, als dass ihr Unglück dich verfolgt.“.
      Sie schüttelt den Kopf. „Dann muss ich noch etwas erledigen, bevor wir aufbrechen. Etwas, was schon längst überfällig ist.“. Sie fällt in einem Trott, läuft Richtung Lager.
      Jetzt, jetzt muss ich es tun.
      „Tu nichts Unüberlegtes“, ruft Paarc ihr hinterher.


      ...
      [...]
      LG
      Nayleen

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      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
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    • Mensch, schreibe ich so offensichtlich??? Ich hoffe nicht.
      Weiter... das hier gefällt mir irgendwie besonders gut:



      27 Der legendäre Retter
      Am späten Nachmittag des nächsten Tages tauchten am Horizont die Umrisse einer Stadt auf.
      Seit sie in Labrynna unterwegs waren, hatten die Gefährten immer wieder Ruinen von kleineren Dörfern passiert oder sogar einige verlassene Bauernhöfe, die unter den Schneemassen kaum als kleine Hügel auszumachen waren.
      Aber jetzt zeichneten sich deutlich mehrstöckige Häuser im Nachmittagsdunst und die Aussicht auf eine feste Unterkunft und eine warme Mahlzeit spornte die Helden an.
      Auf dem Weg dahin fanden sie ein paar Dornengestrüppe, die vereinzelt aus der Schneedecke ragten; ausgehungert wie sie waren stürzten sie sich auf die wenigen verhutzelten Beeren.
      Als sie nach ein dutzend Brombeeren die Büsche leer vorfanden, seufzte Ganondorf verstimmt.
      Reisen war absolut nicht sein Ding; wenn das hier alles vorbei war, hatte er fest vor, seine Tätigkeit als König anhaltend nachzugehen, bevor er wieder hungernd durch solch Gott verlassenen Gegenden stapfte.
      „Wären wir so klein wie Ameisen, hätte uns das jetzt für Tage gereicht“, meinte der Held der Zeit gedankenverloren.
      Der Gerudo schnaubte. „Wie kommst du denn auf diesen hirnrissigen Gedanken?!“.
      „Nur so ne Eingebung“, nuschelte dieser und stapfte weiter.
      „Idiot.“.
      Als die Dämmerung den grauen Himmel dunstig rot färbte, erreichten sich die ersten Häuser.
      Sie folgten die Straßen, ohne wirklich ein Ziel vor Augen zu haben. Bis jetzt hieß es immer, sie müssten nach Süden, Richtung Meer. Aber dort angekommen, waren sie unschlüssig, an was sie sich wenden sollten. Denn die Stadt war absolut leer gefegt.
      Ganondorf blieb stehen. „Die Stadt ist ausgestorben“, bemerkte er trocken. Wut, Niedergeschlagenheit, Enttäuschung, Ungeduld. Er unterdrückte die aufbrausenden Gefühle und wandte sich Stirn runzelnd zum Abendhimmel.
      Wo war die Prinzessin?
      „Nein, schau“.
      Link kniete sich auf dem Boden und deutete auf den aufgewühlten Schnee; ihrer eigenen Spuren ausgenommen, signierten tausende von Fußabdrücke den Neuschnee.
      „Vielleicht sind es die Spuren eines Aufbruchs. Einer Massenflucht. Es ist schließlich kein Schwein da“. Ganondorf hatte keine Lust, dem Helden Recht zu geben. Seine schlechte Laune machte ihn phlegmatisch und lustlos. Sollten sie sich doch alle zum Teufel scheren.
      „Die sind frisch“, bemerkte Navi; zum ersten Mal seit der Brücke.
      Der Held folgte den Abdrücken fieberhaft, während Ganondorf ihm in seinen schwarzen Mantel gehüllt und mit missmutiger Miene nachtrottete
      Schließlich hörten sie ein Geräusch. Link schreckte von seiner Suche auf und sah sich um; ein Schatten huschte eine Gasse entlang und verschwand im Nebel, der jetzt allgegenwärtig durch die Gassen waberte.
      „Was-?“.
      Weitere Gestalten huschten durch den Dunst, stoben auseinander, als die Gefährten auf sie zugingen. Stimmen hallten plötzlich durch die eben noch so ausgestorbene Stadt.
      Ganondorfs Hand schnellte zum Masterschwert, aber Link schüttelte den Kopf. „Das sind Kinder“, sagte er überrascht.
      Wer weiß, sagte Ganondorfs düstere Miene, aber er ließ von seiner Waffe ab.
      Plötzlich waren sie von ihnen umringt, von kleinen, hüpfenden Gestalten, die sich einerseits nicht getrauten, sich den Fremden zu nähern, anderseits vor Neugierde eifrig flüsterten.
      Der Nebel riss auf und Kinder kamen zum Vorschein. Sie waren in Lumpen gehüllt und sahen dürr aus, aber ihre Bäckchen waren rot vor Aufregung und – und sie waren am Leben.
      „Er ist es“, hauchte ein kleines Mädchen mit zwei braunen Zöpfen. „Der Retter ist da!“.
      Sie und die anderen kreischten und stoben auseinander. Trappelnde Füße, aufgeregte Stimmen, Erwachsene wurden aus ihren Löchern herbei gezogen und vor die Fremden gestellt.
      „Mutti, der Retter! Er ist endlich gekommen!“.
      Das Mädchen mit den braunen Haaren drückte sich an die Seite ihrer Mutter und starrte die Fremden mit großen Augen an.
      Die Frau blinzelte entgegen der grellen Umgebung und musterte Link misstrauisch. Doch da riss auch sie ungläubig die Augen auf – und fiel vor ihm auf die Knie.
      Sie nahm die Hand des verdutzen Helden und umklammerte sie wie einen Rettungsring.
      „Ihr seid zurückgekehrt, edler Retter! Ich glaube daran, dass Ihr uns helfen werdet, alles wird gut.“. Tränen schimmerten in ihren Augen.
      Etwas geschockt, aber auch unendlich verwirrt, bedeutete er ihr, wieder aufzustehen.
      „Was ist hier passiert?“.
      Obwohl das so offensichtlich war.
      „Der Ewige Winter“, hauchte die Frau und konnte dabei nicht den Blick von Link wenden.
      „Er hat uns eingeholt, bevor wir fliehen konnten. Seitdem hält er uns hier gefangen. Wir haben schon beinahe unsere gesamten Vorräte aufgebraucht… aber wir haben immer an Euch geglaubt, wir wussten Ihr würdet kommen und uns retten – so wie damals.“.
      Der Held kratze sich am Kopf und lächelte etwas zerstreut, aber selig und Ganondorf schnaubte.
      Wie dieser Idiot die Anerkennung vermisst hatte! Er hatte stets daran fest gehalten, dass die Einsamkeit ihn auffresse, dabei war es die fehlende Vergötterung, die an ihm genagt hatte, an ihm und seinen verletzten Stolz. Dieser arrogante Schwachkopf.
      „Kommt, wir feiern ein Fest zu Euren Ehren! Wir müssen auf unsere Rettung anstoßen!“.
      Der Gerudo schlug sich entnervt gegen die Stirn. Von wegen Rettung. Hilflos, absolut plan- und ahnungslos, das war alles, was Link war.
      „Isa, renn vor und sag den anderen Bescheid! Sag ihnen, der legendäre Retter ist zurückgekehrt und wird uns alle in Sicherheit bringen!“:
      Das Mädchen – Isa – nickte ehrfürchtig und verschwand mit ihren Freunden in den Nebel.
      „Ich bin so froh, endlich wird alles gut.“, seufzte die Frau.
      „Ich verstehe das nicht. Warum nennt ihr mich euren Retter?“.
      Ganondorf knirschte. Der Held der Zeit mit seiner verdammten, falschen Bescheidenheit.
      Die Frau nickte leicht, als wüsste sie bescheid und bedeutete dem Helden, ihr zu folgen.
      Ganondorf ignorierte sie nach wie vor komplett, aber er folgte ihnen dennoch kommentarlos.
      Sie brauchten nicht lange, bis sie dort waren. Der Platz war vollkommen zugeschneit, aber das steinerne Denkmal im Zentrum war unberührt von Frost und Zeit.
      Link blieb zur Salzsäule erstarrt stehen. Dann stolperte er durch die Schneewehen zu seinem steinernen Abbild und blinzelte.
      „Das bin ja ich“, sagte er etwas dümmlich.
      Ganondorf gesellte sich zu ihm und bückte sich nach dem Messingschild.

      Link, Held der Zeit
      Unser Retter in engster Not.
      Sowohl jetzt, wie auch damals.

      „Ja, unverkennbar“, schnaubte er.
      „Ich fass es nicht…“, hauchte der Grünling. „Das ist… wie… ich bin doch“.
      „Ich hab dir doch gesagt, dass wir hier schon mal waren. Vor fünf Jahrhunderten oder so.“.
      Die Frau trat ehrfürchtig zur Reinkarnation des damaligen Retters.
      „Versteht Ihr jetzt, Legendärer Retter? Ihr wart schon einmal hier, habt uns schon einmal gerettet. Die Göttinnen haben Euch zu uns geschickt; Ihr seid hier, um Labrynna von dem Ewigen Winter zu befreien.“.
      Etwas baff von seinem aufgedrängten Schicksal starrte der Junge abwechselnd das Schild, die Statue und das Weib an.
      „Aber… ich kann mich nicht-“. Er versteifte sich und Ganondorf konnte dem Helden ansehen, wie alte Erinnerungen aufkamen, über sein Gedächtnis fluteten und drohten, ihn zu ertränken.
      Das Schicksal eines zeitlosen Helden erschlug ihn fast.
      Die Frau sah ihn freundlich an. „Wir glauben an Euch, Herr. Aber jetzt kommt erst mal und feiert mit uns Eure Rückkehr.“.
      Sie wandte sich zum Gehen, aber Ganondorf hatte gerade das unglaublich starke Bedürfnis, ihre Hoffnungen zu zerstören.
      „Wir sind nicht da, um dein Land zu retten, Weib“.
      Der Held stieß ihn unsanft in die Seite.
      Die Frau blieb stehen und drehte sich zu ihm um.
      „Wer bist du, Fremder?“, fragte sie unverblümt und ihre Respektlosigkeit ließ seine Wut wieder auflodern.
      Was war der verdammte Unterschied zwischen ihm und den Jungen? Was verdiente dieser gottlose Held all diese Ehre, all diese Hoffnungen, wenn er diese doch nicht erfüllen konnte?
      „Ich bin-“.
      „Das ist unwichtig. Er ist mein Gefährte, das reicht“, unterbrach er ihn und die Stille danach war zum Zerschneiden. Einige Momente konnte Ganondorf den Drang nicht widerstehen, ihn dafür zu schlagen, aber dann fiel ihm ein, dass auch er selbst hier eine Vergangenheit hatte; und zwar eine, die die Bewohner Lynnas nicht sonderlich gutheißen würden, wenn sie davon erführen.
      „So, so“, bemerkte die Labrynnerin und stapfte dann los, den Helden der Zeit im Schlepptau.
      Der Junge, wieder ganz in seinem Element, setzte sein belämmertes Heldenlächeln auf und folgte ihr brav.
      Ganondorf grummelte schlecht gelaunt; er hatte bestimmt keine Lust, auf ein Fest dieser armseligen Bauern zu gehen und sich dabei anzuhören, wie dieser Schwachkopf vergöttert wurde.
      „Eifersüchtig?“, zwitscherte Navi fröhlich.
      „Bestimmt nicht“. Und dann folgte er den anderen doch, denn mit der Flatterfee und ihrer scharfen Zunge alleine sein, wollte er auch nicht.


      ...
      ^^
      LG
      Nayleen

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nayleen ()

    • „Wären wir so klein wie Ameisen, hätte uns das jetzt für Tage gereicht“, meinte der Held der Zeit gedankenverloren. Der Gerudo schnaubte. „Wie kommst du denn auf diesen hirnrissigen Gedanken?!“.
      „Nur so ne Eingebung“, nuschelte dieser und stapfte weiter.
      „Idiot.“


      :ugly:
      Meine Lieblingstelle xDD
      Dafür aber, mein lieber Link, würde der Weg seeeeehr viel länger sein *mit Link red* :ugly:

      Wieder ein tolles Kap^^
      Hab schon vorfreude auf das nächste :)
      Muahahahaha! MUAHAHAHAHA! ................*hust hust* Mist, is nich so gut für den Hals :ugly: :ugly:

      KlÖcK dOcH wEnN dÜ wÜlLsT xD

      Ha! Ihr dachtet wohl, hier steht was Interessantes, was?
      FALSCH GEDACHT!! xD :ugly:
    • Hallo!

      Nayleen, ich habe mich jetzt mal an deine Fanfiction gewagt und auch schon die erste Seite dieses Threads durchgelesen. Lasse mich bitte ein paar Worte dazu sagen.

      Du bist erst 15, hast aber schon mit 14 damit angefangen, diese Story zu schreiben. Das ist echt der Hammer. Für dieses Alter hast du einen sehr angenehm zu lesenden Schreibstil. Dieser ist echt super. Ich bin wirklich sehr angenehm überrascht.

      In deiner Fanfic gibt es viele Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler - und auch einige Ausdrucksfehler. Überarbeite die Story noch einmal oder suche dir eine(n) Beta (Korrekturleser). Fehler zu machen ist überhaupt nicht schlimm. Es sollte aber immer ein Korrekturleser die Geschichte noch einmal auf Fehler überprüfen, damit diese berichtigt werden können. Das gilt erst recht für so ein langes Werk wie dieses.
      Auf einige Fehler haben dich die anderen Leser ja schon hingewiesen.

      An einigen Stellen in der Geschichte hätte ich mir etwas mehr Beschreibung gewünscht. Es lief da alles etwas schnell ab. Aber insgesamt liest sich die Story sehr flüssig.

      Da ich erst die erste Seite dieses Threads gelesen habe, kann ich nicht sagen, ob du es immer noch machst, aber ich spreche es hier trotzdem einmal an. Würdest du bitte damit aufhören, dich ständig für irgendwelche Sachen zu entschuldigen? Sei es, dass die Story nicht weiter vorangeht; sei es, dass deiner Meinung nach Beschreibungen nicht richtig gelungen sind, weil du nicht wusstest, wie du die Beschreibungen in die richtigen Worte kleiden solltest; sei es, dass du einen Teil total langweilig fandest.
      Das ist deine Geschichte und dafür solltest du dich nicht entschuldigen. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann werden das die Leser schon tun. Entschuldige dich nie für etwas, was du mit viel Arbeit und Mühe geleistet hast. Denn damit machst du selbst deine eigene Arbeit nur nieder.

      Vor der "Botin des Todes" habe ich nur noch eine andere Zelda-Fanfiction gelesen. Meine Güte, war die grottig. Fehler über Fehler - sowohl in der Rechtschreibung als auch im Ausdruck. Aber das schlimmste war diese entsetzliche Langeweile. Alles war irrsinnig in die Länge gezogen und nach spätestens zwei Seiten hat man das Ding entweder entnervt weggelegt oder - wenn man sowieso schlafen wollte - weitergelesen, damit man schneller ins Reich der Träume kam.
      Dagegen ist deine Fanfic sehr kurzweilig. Sie ist gut geschrieben, es gibt Action in den richtigen Dosierungen und sie ist spannend und macht Lust, weiterzulesen. Man will wirklich wissen, wie es denn nun weitergeht.
      Der Humor kommt mir persönlich ein bisschen zu kurz, aber vielleicht wird das ja noch etwas.

      Ic hbleibe auf jeden Fall an deiner Geschichte dran, wünsche dir ein ganz tolles Wochenende und viele kreative Einfälle für den weiteren Verlauf deiner Fanfic.

      Dave
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hilfe, eine Kritik *versteck* ...ist er weg?
      Nein....
      ...
      Hallo Dave *wink*
      Man verzeihe meine Fehler und Kurzfassigkeit, aber ich will fertig sein, bevor meine Motivation dem Bach runter geht... später ist ja immer noch dafür Zeit.... DAS WAR KEINE ENTSCHULDIGUNG...
      :mpf:
      bitte sehr, ihr fleißigen Leser:

      28 Ein Geschenk für den Fremden
      Vor Links Augen verschwamm die Welt.
      Er saß in den stickigen Gewölben des alten Labrynnischen Palastes und war angetrunken.
      In seiner Hand hielt er einen Krug Met und er betrachtete etwas verträumt den vollen Raum.
      Auf Tischen türmten sich die letzten Proviantreste der Flüchtlinge, aber das war ihnen scheinbar egal, denn sie lachten, tanzten, feierten ausgelassen. Man hatte ein paar Musiker zusammen getrommelt und jetzt tanzte ein rothaariges Mädchen zu einem wilden Takt; die Alten saßen zusammen und tranken; glücklich die letzten Tropfen Bier erwischt zu haben. Kinder liefen ungezwungen durch das Gewölbe und schrieen, die Frauen saßen um den Helden herum und himmelten ihn für seine Heldentaten an. Er nickte ihnen zu und bedeutete ihn, dass er für heute genug erzählt hatte, dabei war es nur seine Zunge, die zu schwer zum Reden war.
      Er taumelte zum Büffet und bediente sich wieder; vergessen war der Hunger, die Strapazen, der eigentliche Grund, wieso er hergekommen war…
      Sein Blick taumelte durch die bunte, unbesonnene Menge, die Menschen, die ihn liebten und verehrten… ihm wurde heiß und kalt, stöhnend musste er sich setzen.
      Aber es war ein angenehmer, schwereloser Schwindel und es tat gut, sich die Sorgen weg zu trinken, gut sein zeitloses Schicksal zu vergessen. Er nahm noch einen kräftigen Schluck Met.
      Er wollte, dass dieses Fest nie aufhören mochte…
      So fand Navi vor, als sie aufgeregt zu ihm geflattert kam.
      „Link! Link, hör zu…“. Er sah sie verständnislos an und sie zuckte zurück.
      „Bist du etwa betrunken?“.
      „Keinesfalls, meine Dame“.
      „Link…“. Sie sah ihn bittend an. „Konzentriere dich! Ganondorf ist verschwunden – er ist einfach losgegangen, wir müssen ihn-“
      „Ist nicht schade um ihn“, lallte der Grünbemützte und wandte sich wieder dem Fest zu.
      Seinem Fest.

      Es war klirrend kalt draußen, jetzt wo der Nachtfrost erbarmungslos übers Land herfiel.
      Ganondorf hüllte sich in seinen Mantel und rieb sich die Hände. Es war verdammt kalt.
      Trotzdem stand er regungslos auf der Palisade und starrte auf die Stadt vor ihm.
      Es war dunkel, nur das Sternenlicht beleuchtete die Stille. Hinter den formlosen Schatten hörte er das Meer rauschen, ein sanfter, beruhigender Ton, der schon Jahrmillionen erschall und doch nicht verhallte. Der Atem der Welt.
      „Ich wünsche einen Guten Abend.“.
      Ganondorf konnte nicht verhindern, dass er zusammen zuckte, aber als er in der fahlen Gestalt die Tänzerin von eben erkannte, beruhigte er sich.
      „Was willst du?“.
      „Ich bin gekommen, um dir auf deiner Reise Glück zu wünschen. Du gehst doch, oder?“.
      „Wer bist du?“.
      Sie trat neben ihn und betrachtete anscheinend gottesfürchtig die hohen Schatten der Nacht.
      „Du kennst mich. Wir sind und schon einmal begegnet.“.
      Er musterte sie misstrauisch, konnte jedoch nichts Vertrautes an ihr erkennen. Sie war spärlich bekleidet; unter dem einfachen Tänzerkleid schimmerte ihre dunkel gebrannte Haut hervor. Die wallenden Haare fielen in einer Flut aus Rot offen auf ihren kräftigen Rücken; ihre Gelenke wurden von großen Goldreifen geziert.
      „Die, die du suchst, ist nicht mehr hier. Sie ist nach Norden aufgebrochen, bereits vor zwei Monaten. Du wirst sie in Termina wieder finden.“.
      Schweigen.
      „Ich möchte dir ein Geschenk geben, Ganondorf.“.
      „Woher… woher kennst du meinen Namen?“. Unsicherheit ließ seine Glieder steif werden.
      Ihre funkelnd grünen Augen sahen ihn an. „Ich möchte, dass du das hier auf deine Reise nimmst, junger Gerudo.“.
      Sie reichte ihm ein längliches Päckchen und er nahm es verblüfft entgegen. Es fühlte sich hart an; wie Eichenholz… oder vielleicht sogar Eisen. Er nahm es aus der ledernen Hülle und betrachtete den Stab. Er maß etwa eine Armlänge und während er sich an einem Ende zu einem Griff verjüngte, war am anderen Ende eine etwa kopfgroße Kugel befestigt, die aus demselben Material bestand wie der Rest.
      „Was ist das?“. Er kam sich langsam blöd vor, mit all diesen unbeantworteten Fragen, die er in die Leere sprach.
      „Das, mein Lieber, ist dein Schlüssel zur Macht. Ich weiß, dass du noch einen weiten Weg vor dir hast und so möchte ich dir das hier geben. Es wird dir helfen, deine ungestümen Kräfte zu bändigen.“.
      „Ich bin mächtig genug.“. Da zeigte sich wider sein verletzter Stolz; jedoch war es lediglich ein trotziger Einwurf, denn diese Frau strahlte ein beruhigende Aura auf ihn aus und er widersprach ihr nur ungern.
      „Du musst dich nicht nur deinem Feind stellen, sondern auch dich selbst, Ganondorf“, sagte sie ernst. „Du musst dich endlich entscheiden, wer du sein möchtest.“.
      „Ich will mich nicht fest-“.
      „Du musst ihm vertrauen.“.
      „Wem? Verdammt, sag mir endlich, wer du bist und was du überhaupt willst!“
      Sie sah ihn traurig an, dann trat sie zurück in die Dunkelheit.
      Er starrte auf das Geschenk in seinen Händen und seine Finger folgten den eingravierten Symbolen.
      „Din“, flüsterte er ehrfürchtig, als er sie endlich erkannt hatte. Aber da war es bereits zu spät; die Wogen der Nacht hatten sie bereits verschlungen und er stand alleine da.
      Und an Lynnas Küste, am Fuße der Stadt, atmete der Odem der Welt ein und aus.
      Ein und aus.

      ...
      die werden ja auch immer kürzer...

      Ich mag Kritik, nicht dass ihr meine Kommentare falsch versteht. Ich kann damit nur schlecht umgehen, mit guter wie auch schlechter. Also nur her damit :)
      LG
      Nayleen

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Nayleen ()

    • Auch wenn sie kürzer werden, Qualität vor Quantität.
      Dein Schreibstil hat sich im letzten Monat echt stark verbessert, mich stört nur die Stelle, an der Navi sagt: Bist du besoffen? Das hört sich so vulgär an, ich glaube die Fee würde eher sagen: Bist du betrunken?
      Es gibt genau 6 Wahrheiten in deinem Leben:
      1. Du kannst nicht alle deine Zähne mit deiner Zunge berühren.
      2. Du bist ein Idiot, weil du wahrheit 1 auf die probe gestellt hast.
      3. Wahrheit 1 ist eine Lüge.
      4. Jetzt lächelst du, weil du wahrscheinlich unterbelichtet bist.
      5. Du wirst den Spruch in deine Signatur kopieren
      6. Du bist ein Trottel, weil du dir jetz denkst "Nein, das werde ich nicht!"
    • Wieder ein schönes Kap, Nayleen^^
      Und ist doch nicht soooo schlimm wenn sie etwas kürzer werden, auf den Inhalt kommt es an :)


      Gruß *** Aneki ***
      Muahahahaha! MUAHAHAHAHA! ................*hust hust* Mist, is nich so gut für den Hals :ugly: :ugly:

      KlÖcK dOcH wEnN dÜ wÜlLsT xD

      Ha! Ihr dachtet wohl, hier steht was Interessantes, was?
      FALSCH GEDACHT!! xD :ugly:
    • Ich verzichte dieses Mal auf jegliche Kommentare.


      29 Der Quell des Lebens
      „Was zum Teufel tun wir hier noch mal?“. Sein Stiefel kickte ärgerlich in eine Sanddüne; doch sie war hart gefroren und er prallte schmerzhaft zurück. Er fluchte.
      „Zelda war hier. Ich spüre es. Sie ist nach draußen gefahren.“. Der Held starrte nachdenklich auf die peitschenden Wogen; wie sie vor und zurück schnellten, das schwarze Wasser und seine weiße Gischt ineinander verflochten.
      „Na und? Sie ist nach Termina, ich sag’s dir doch.“.
      „Leicht ungeduldig, der junge Mann“, flüsterte Navi ihm ins Ohr und er schlug nach ihr.
      „Wir haben keine Zeit für Umwege, wir müssen…“.
      Link fuhr gereizt herum. „Ich kann nicht glauben, wie scheiß egozentrisch du noch bist, Ganondorf! Da draußen ist eine Botschaft von ihr – ich spüre das – und ich weiß, dass das verdammt wichtig ist! Auch für dich.“.
      „Und wenn du dich irrst? Wir können in diesem Sturm da draußen umkommen. Außerdem wird sie-“.
      „Das hält dich doch sonst nicht davon ab.“.
      „Stimmt.“. Er gab sein falsches Grinsen preis, um die gespannte Stimmung zu lösen.
      Der Held der Zeit wandte sich zu einem Schneehaufen, der vage die Umrisse eines Bootes hatte. Mit gezogenem Schwert, begann er darauf einzuhacken, bis sich die Schneeschichten von den Holzplanken lösten.
      Dafür, dass das Schiff so lange hier verschüttet lag, sah es ziemlich seefest aus. Während Link also vergeblich versuchte, es endgültig aus seinem Gefängnis zu ziehen, schaute Ganondorf leicht nostalgisch auf die unruhige See.
      „Ich war noch nie am Meer“, bemerkte er und starrte auf die schwarzen Wogen.
      Link blickte nicht mal auf. „Schön für dich. Jetzt hilf mir gefälligst das Ding hier ins Wasser zu befördern.“.
      Ganondorf seufzte und gemeinsam schafften sie es, den Bauch des Kahns aufrecht zu rücken und ins Wasser zu lassen; ihr kleines Gefährt wurde herumgerissen wie eine Nussschale und fast wäre es an den nächsten Felsen zerschellt, hätte Link nicht die Fersen in den Boden gestemmt.
      „Hilfst du mir vielleicht?“, knurrte er in Ganondorfs Richtung.
      „Nicht so ungeduldig, Knirps.“. Er blieb stehen wo er war und holte stattdessen Dins Geschenk heraus. Vorsichtig, als bestünde der Stab aus Glas, schlug er die Stoffbahnen zur Seite und enthüllte das Relikt.
      Es wird dir helfen, deine ungestümen Kräfte zu bändigen.
      Was sie wohl damit hatte sagen wollen? Zeit es herauszufinden.
      „Hey“, Link hätte vor Überraschung beinahe die Taue losgelassen, so perplex war er. „Wo hast du denn den Stab der Jahreszeiten her?“.
      „Stab der Jahreszeiten, so?“. Ganondorf betrachtete das Instrument noch einmal und jetzt fielen ihm auch die vier Insignien an seinem Kegel auf: Winter, Frühling, Sommer, Herbst. Der Stab der Jahreszeiten. „Dann ist das jetzt wohl meiner.“.
      „Pah. Das ist doch absurd. Es ist ein Relikt der Macht, ein Schlüssel zur Quelle des Lebens. Mit ihm vermochte ich es einst, die Jahreszeiten zu kontrollieren. Mehr nicht. In deinen Händen also völlig nutzlos.“. Man sah Zweifel in seinen Augen, aber der Held war ungewillt, dem Gerudo eine göttliche Macht zuzusprechen.
      Das ist dein Schlüssel zur Macht.
      Er ist der Träger der gewaltigsten Macht auf Erden, die Quelle all Magie.
      Es machte klick, und Ganondorf verstand. Der Stab war ein Werkzeug, lediglich ein Werkzeug, dem es Laien der Magie erlaubte, ein Teil seiner Macht zu kosten – so wie die Okarina der Zeit, war auch dieses Werkzeug nur ein Hilfsmittel, das sich der wahren Macht bediente; in diesem Fall seine Macht.
      Die Quelle des Lebens.
      Er achtete nicht auf Links Geplapper, auf Navi vorsichtigen, wissenden Blick, nicht auf die Wogen der peitschenden See, das Zucken der Wolken und die Kälte des Ewigen Winters.
      Alleine er und der Stab zählten; er, der Stab und die wirrenden Fäden der Magie, die die Welt umspannten wie ein klebriges Netz. Seine Fäden. Die Fäden der Magie, die Fäden des Lebens. Verstrickt zu einem unlösbaren Knoten, bei dem jede noch so kleine Bewegung fatale Folgen haben konnte…
      Er atmete tief ein, konzentrierte sich auf den glühenden Energieball in der Stabspitze – und dann ging alles plötzlich sehr schnell. Die Fäden schossen durch die Luft, vernetzten ihn mit der Natur, verbanden ihn mit den Elementen. Er spürte die Verbindung körperlich, und er musste nur an einem kleinen Faden ziehen, und alles veränderte sich.
      Die Wolken zogen mit einem zornigen Rauschen ab; wurden zu einem anderen Ort, einer anderen Zeit gezerrt und von dem Hier und Jetzt gebannt. Die Kälte verschwand fast zeitgleich und wurde durch eine wohlige Wärme ersetzt.
      Ganondorf öffnete die Augen und wurde von grellem Sonnenlicht empfangen.
      Es war nicht zu fassen; er hatte sich nicht einmal an die Zauberformeln halten müssen! Es war ganz von alleine gegangen, ganz selbstverständlich.
      Er ließ den Stab sinken und grinste selbstzufrieden.
      „Na, wie war das?“.
      Link hatte das Segelschiff bereits in die jetzt spiegelglatten Wogen gelegt; die Stoffbahnen des Segels spannten sich am Mast und die leichte Brise spielte mit den Tauen.
      „Na ja. Das ist der Stab der Jahreszeiten eben“, sagte der Held achselzuckend. „Winter zu Sommer. Das ist nun mal sein Job.“.
      Die Wut durchbrach wieder ihren fragilen Käfig, doch Ganondorf erkannte auch die Macht des Stabes; wie sie ihm half, die Wut wieder zu versperren, wie sie ihm half wieder ruhig zu werden.
      In der Ruhe liegt die Kraft.
      „Nein.“, sagte Ganondorf nur und setzte sich zu den Jungen in die Nussschale. „Ich bin die Quelle des Lebens.“.
      Link schnaubte. „Nur kein falsche Bescheidenheit, mein Lieber“, knurrte er sarkastisch.
      „Link“, machte sich Navi bemerkbar.
      Link fluchte.
      Ganondorf wunderte es nicht all zu sehr, dass sie nun auch das bereits wusste.
      „Er ist wirklich die Quelle. Die Magie selbst. So wie du Herr der Zeit bist, ist er die Quelle aller Magie.“.
      „Aber das ist der Stab der Jahreszeiten“, protestierte Link beleidigt. „Sogar ich hätte das gekonnt.“.
      Sie nickte nachdenklich. „Ja. Mit einem Unterschied. Du bedienst dich über den Stab der Magie, und er mit. Verstehst du?“.
      „Nein“.
      „Ist doch auch egal.“.
      Um zu zeigen, dass es ihm nicht egal war und dass er sehr wohl eine göttergleiche Macht besaß – hob er erneut den Stab, konzentrierte sich auf sein Zentrum und lenkte die Fäden mit der Kraft seiner Gedanken und die des Stabes. Wenn es ihm vorher schwer gefallen war; ging es jetzt fast von alleine, den Wind zu beschwören, und das wackere Schiff mit gefüllten Segeln über das glasklare Wasser zu schicken.
      ~~~~

      Tja, so ist das.
      LG
      Nayleen


      Edit:
      @Roy
      Ich hab jetzt den entsprechenden Absatz etwas umgeändert, obwohl ich es jetzt eigentlich nicht so drastisch fand. aber nun ja, stimmt schon, ein morsches boot taugt nicht viel.

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nayleen ()

    • So, das Boot war also eingefroren? Morsch?
      Dann wäre es: 1. Sofort gekentert.
      2. Wenn es eingefroren wäre würde ein Schwert überhaupt nichts bringen.
      3. Spätestens von Ganondorfs Wind am Ende des Kaps wäre das Boot gekentert.
      Es gibt genau 6 Wahrheiten in deinem Leben:
      1. Du kannst nicht alle deine Zähne mit deiner Zunge berühren.
      2. Du bist ein Idiot, weil du wahrheit 1 auf die probe gestellt hast.
      3. Wahrheit 1 ist eine Lüge.
      4. Jetzt lächelst du, weil du wahrscheinlich unterbelichtet bist.
      5. Du wirst den Spruch in deine Signatur kopieren
      6. Du bist ein Trottel, weil du dir jetz denkst "Nein, das werde ich nicht!"
    • Schönes Kap^^
      Nur zu dem Boot gibt es einige ungereimtheiten, wie Roy schon sagte.
      Aber sonst war dises Kap wieder sehr schön :)
      Muahahahaha! MUAHAHAHAHA! ................*hust hust* Mist, is nich so gut für den Hals :ugly: :ugly:

      KlÖcK dOcH wEnN dÜ wÜlLsT xD

      Ha! Ihr dachtet wohl, hier steht was Interessantes, was?
      FALSCH GEDACHT!! xD :ugly:
    • Ich bin kurz vor dem Ende der "Geschichte von Link", also dem zweiten Teil deiner Fanfiction. Link hat sich gerade mit seinem Mitgefangenen im Kerker unterhalten.

      Trotz der weiterhin vorhandenen Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Ausdrucksfehler - die mich in jeder anderen Fanfiction total stören und mich am Weiterlesen hindern - lese ich ein Kapitel von dir und denke: Okay, jetzt schlafen ... Ach nein, ein Kapitel geht noch.

      Ich habe keine Ahnung, wie du es anstellst, aber ich kann einfach nicht aufhören. Am nächsten Tag sitze ich dann zwar mit kornkreisfeldergroßen Augenringen an meinem Arbeitsplatz, aber das ist mir in dem Moment egal.

      Um mal einen alten Spruch abzuwandeln: Es ist unmöglich, von Nayleen nicht gefesselt zu sein!

      Genau so liebe ich das. Danke dafür!

      Dave
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Dankeschön, du weißt gar nicht, wie viel euer Zuspsruch mir hilft.
      Wir nähern uns jetzt auch langsam dem Ende des dritten Teils und ich muss ehrlich zugeben, ich bin auch nicht weiter :D
      Naja, ich bieg das schon, jetzt gibt es erst mal das nächste Kap:


      30 Auf hoher See
      „Junge, mach dich endlich nützlich!“.
      Ganondorfs geschlossene Lieder flackerten ärgerlich, als seine Konzentration mit jeder anpreschenden Woge abflaute.
      „Zu deiner Information: Ich versuche gerade diese Nussschale über Wasser zu halten.“.
      Wieder donnerte es gegen die Bordwand und diesmal warf die Erschütterung ihn um. Er schlug auf den Boden auf und verlor endgültig die Kontrolle. Sicher, der Stab half ihm in vielen Hinsichten, aber selbst er konnte diesem Sturm aus Kälte und Dunkelheit nicht trotzen.
      Mit jedem Atemzug, der verging, wurde die See unruhiger. Jetzt endgültig von Ganondorfs Kontakt losgerissen, kamen die schwarzen Wolken wieder, der peitschende Wind, die kreisenden, meterhohen Wogen, die das Schiffchen zu zerbersten drohten.
      „...Anscheinend mit wenig Erfolg.“.
      Der Held der Zeit kniete im Heck an der Pinne und versuchte Kurs zuhalten. Der Sturm riss an dem Segel und der gespannte Stoff war kurz vor dem Zerreißen.
      „Segel reffen!“, brüllte Link von seiner Position, wo er sich krampfhaft gegen die Gezeiten stemmte.
      „Bitte-was?“.
      „Er meint, dass wir das große Tuch über dir einholen sollen, weil es ansonsten zerfetzt wird.“.
      „Dich hab ich nicht gefragt“, schnaubte Ganondorf Navi an und suchte nach irgendwas, das ihm beim Segeleinholen helfen konnte.
      „Mach hinne, wir kentern gleich!“. Der Wind wurde stärker und bauschte das einsame Segel auf; das Schiff von ihm abhängig, legte sich gefährlich schräg zur Seite.
      „Wie, verdammt?!“.
      „Backbord, die Leinen für den Mast lose geben.“.
      "Alles... klar“.
      Der Wellengang wurde höher und höher; inzwischen war ihr Unternehmen der reine Wahnsinn. Der Gerudo stolperte nach rechts und suchte nach irgendeiner Leine, die er los knoten konnte.
      „BACKBORD, man!“. Eine Welle erbrach sich über sie und riss Link von seinem Steuer. Das Ruder wurde in Stücke gerissen und kurz darauf knarrte auch der Mast gefährlich; das Schiff wurde wie eine Nussschale umgefegt und sie wären beinahe gekentert, wenn Link nicht an die Bordwand gehechtet wäre und mit hektischen Fingern eine Leine losknotet hätte. Plötzlich riss sich das Seil von selbst los und das Segel flatterte wild durch die Luft.
      „Und jetzt?“.
      „Jetzt beten wir, Schlauberger.“
      Das Schiffchen knarrte bedrohlich, der Mast drohte nieder gerissen zu werden.
      „Wie kommt es eigentlich, dass du Knirps dich so gut mit so nem Kram auskennst?“
      Schulterzucken. „Vererbung?“.
      „Ich denke eher an eine verblasste Erinnerung aus der Zukunft“.
      „Klar. Erinnerung. Aus der Zukunft. Hätte ich mir ja selbst denken können.“. Er zog eine Grimasse.
      „Hier ist es“, sagte der Held der Zeit unvermittelt.
      „Was?!“.
      Dann erschlug sie die Welle. Sie türmte sich vor ihnen auf, ein unhaltbare Naturgewalt und erbrach sich über sie. Ein letzter aufbäumender Lebenswille ließ Ganondorf nach den Stab der Jahreszeiten greifen, aber dann hatte der Sturm sie bereits verschlungen.


      Schweigen.
      Nach dem tosenden Taifun an der Wasseroberfläche, kam ihm die Unterwasserwelt wie ein einziges Schweigen vor. Es war kalt, eiskalt; das begriff sein Geist, aber er selbst spürte die Kälte nicht. Die Taubheit breitete sich in ihm aus und ließ in stumm das Geschehen betrachten. Wie in Zeitlupe wurde er in die Tiefen geschleudert, wie in Zeitlupe sah er die zuckende Oberfläche verschwinden…
      Jemand stieß ihn an, ruckelte an ihm. Träge drehte er den Kopf und starrte in sein Abbild.
      Nein. In das Antlitz eines Jungen, der ihm bekannt vorkam. Eine Wolke von Luftblässchen stob aus dem Mund des Jungen, als er wild nach unten gestikulierte.
      Bitte-was?!
      Der andere schwamm vor und er folgte ihm, obwohl sein Verstand sich hektisch dagegen wehrte.
      Sie steuerten die Dunkelheit an, die Kälte, die Tiefe. Den Tod. Sie schwammen nach unten, sein Orientierungssinn drängte ihn jedoch nach oben. Als er mit den Schwimmzügen innehielt, schaute der Junge zurück. Seine Augen brannten wütend und er bekam einen Zipfel seines Mantels zu fassen, an dem er energisch zog. Daraufhin deutete er nach unten, auf ein schwarzes Loch, einen Eingang zu einer unterirdischen Höhle.
      Das akzeptierte sein Verstand und jetzt schwammen sie gleich zügig auf das rettende Loch zu, während die Dunkelheit der Meerestiefe sich um sie legte. Immer schneller, immer hektischer wurden ihre Züge, denn ihre Lungen brannten, schrieen nach Luft, drohten zu bersten.
      Während er eilig den Wassertunnel durchschwamm, stieß er sich mehrmals den Kopf vor Hast; aber es war ihm egal… er brauchte nur endlich Sauerstoff.
      Sie schwammen und schwammen, strampelten durch das Wasser, kämpften mit ihren Lungen und-
      Sackgasse.
      Der Junge, der vor geschwommen war, blieb entsetzt in der Schwebe und starrte auf die Steinblockade vor ihnen. Energisch, verzweifelt rammte er mit seiner Schulter gegen den Fels, stieß auf die Wände ein; eine weitere Blasenwolke verließ seinen Mund und er taumelte vor Luftmangel gegen eine Wand. Seine starren Augen zeigten Fassungslosigkeit, Verzweifelung.

      Du bist der Quell des Lebens.
      Der Stab! Er sprach mit ihm. Er sagte ihm, dass er noch da war, dass noch nicht alles verloren war. Geistesabwesend wurde ihm bewusst, dass er ihn noch in der Hand hielt.
      Wie selbstverständlich schloss er die Augen und vergaß seine Umgebung. Er vergaß seine berstende Lunge, vergaß den bewusstlosen Jungen, der jetzt auf eine makabere Art immer wieder mit der Schulter gegen eine und immer dieselbe Stelle stieß; vergaß die drückende Enge des Steins.
      Mit seinem geistigen Auge sah er die Fäden de Welt und ihren Mittelpunkt, ihren Knoten, der sich genau im goldenen Licht knapp über seiner Seele befand. Er ließ sie raus, die ungestüme Wut, ließ sie entlang den Fäden zu den Angriffspunkten fließen, wie ein unbestimmter Energiequell.
      Er brauchte kein Wort, keine Handbewegung. Allein der Gedanke reichte und der Fels barst mit dem lautlosen Krachen der Unterwasserwelt. Sein Unterbewusstsein hielt die voranpreschenden Steinbrocken mit einer Druckwelle zurück; schickte sie zurück an ihrem angestimmten Platz.
      Eine Strömung, gelenkt von seinem Verstand, sog sie in das gähnende Loch, spuckte sie herumwirbelnd in die überschwemmte Höhle.
      Sein Zustand glich inzwischen mehr der Bewusstlosigkeit, trotzdem fuhr seine Hand aus, der Stab zum Befehl erhoben und er zog an den Fäden, verflocht sie zu Seilen und zerrte an ihnen. Das Wasser um ihn riss an seinen tauben Körper, doch er wurde von Stein aufgehalten, als er dagegen krachte. Das Wasser strömte und strömte, die Grotte vibrierte entgegen den herrschenden Naturgewalten.
      Und plötzlich war die Höhle leer. Das Wasser war verschluckt, vom unermesslichen Ozean zurück genommen.
      Die zwei Körper schlugen in der Leere auf und rangen gierig nach Atem.



      Sagt bescheid, wenn im zweiten Abschnitt nicht mehr klar sein sollte, wer wer ist. Ich hab mit absicht keine Namen verwendet.
      LG
      Nayleen

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    • Hatte diese Woche ein bissn stress mit meiner Franzarbeit, die wir heute geschrieben haben...
      Jetzt gehts aber erst mal ungehindert den letzten Abhang runter, sind nur noch ein paar Kaps:


      31 Das Grünland
      (Was der Held der Zeit sah)
      Ganondorf ließ seine Stute ehrfürchtig stehen. Naboru blieb dicht an seiner Seite.
      „Siehst du das?“.
      Sie antwortete nicht. Ihr Blick strich über die grünen Ebenen, die Gräser, die an den Hügelflanken wuchsen, die Bäume, die stämmig und kräftig ihre Wurzeln in den fleischigen Boden gekrallte hatten.
      „Ich sage dir, was du siehst: Das ist das Grün, das man uns genommen hat.“.
      Sie schwiegen ehrfürchtig, während sie die Pferde weiter traben ließen. Wie in einem Traum glitt das verbotene Grün an ihnen vorbei, lockte sie, verspeiste ihre Sehnsucht.
      „Die Gerudo sind ein stolzes Volk, Herr“, begann Naboru. „Nie ließen sie ihren Wunsch nach Frieden und Wohlstand an die Oberfläche, immer spielten sie das Spiel der Räuber und Vagabunden. Aber es stimmt nicht, wir sind keine Verbrecher. Wir sind denkende Lebewesen, die ihre Wurzeln auch einst in diesem Land hatten.“.
      Ganondorf nickte. „Ich möchte, dass du mich begleitest, Naboru. Wir werden dieses Land für uns gewinnen. Koste es, was es wolle.“.
      Die Gerudo war hin und her gerissen zwischen Angst und Erregung, Stolz und Sehnsucht, Verstand und Herz. Sie fürchtete die Macht ihres Königs, wusste von seiner Kraft, seinen Idealen, seiner Beharrlichkeit. Und sie hatte Angst vor einem Krieg, Angst vor Tote und Angst vor Intrigen und Gesetzlosigkeit. Aber anderseits lockte sie der Ruf der Freiheit, die Stimme ihres Herzens sprach ihren sehnlichsten Wunsch aus, ließ Hass und Wut auf die Blashäuter zu, schob ihren verletzten Stolz ans Tageslicht.
      Sie blieb stehen. Die herrschende Frühlingsbrise ließ sie jäh vor Kälte zusammenzucken.
      „Was hast du, Liebes?“. Ganondorf lenkte sein Pferd zurück an ihre Seite und legte einen Arm um sie.
      „Angst, Ganondorf. Ich möchte nicht, dass du alles gibst, was es kostet.“.
      Er küsste sie sanft und drückte ihren Kopf an seine Brust.
      „Ich bin Diplomat, Naboru. Ich werde lediglich mit dem König verhandeln.“.
      Sie nickte zögerlich. „Ich vertraue dir.“.
      Er lächelte ihr aufmunternd zu und setzte sich wieder aufrecht in seinen Sattel.
      „Gehen wir nach Hyrule und sprechen unser Anliegen vor.“.
      Sie wussten nicht, dass vor ihnen der lange Weg der Verheißung und Verlockung lag, wussten nicht, dass dahinter der Hass und die Abweisung auf sie warteten. Sie wussten nicht, wie ihre Seele nach dem verlorenen Grünland lechzte, nach Freiheit und Leben, nach Unbesonnenheit.
      Und Nabru wusste nicht, wie der Dämon sich in Ganondorfs lüsterner Seele regen würde.
      (Die Szene verblasst und wird von mehreren Erinnerungsfetzen abgelöst)


      ~Eine rot leuchtende Blume, die vom Tau glitzert; eine Herde Kühe, die auf einer Weide grast; ein Meer aus Gras, das im Wind tanzt; eine Schar von Wildgänsen, die über den blau bespannten Himmel schweben. Die Tage vergehen wie im Rausch, die beiden Reisenden durchqueren wortlos staunend das grüne Land, sehen Dörfer und Städte, die fröhlich vor sich hin leben, eine Scharr Kinder, die um einen alten Mann tanzen und nach seinen Geschichten bitten. Die Nächte sind klar und voller Wunder, am Himmel tanzen die Sterne und auf der Erde ihre Brüder, die Glühwürmchen.
      Aber als sie ankommen, zerplatzt der Märchentraum wie eine Seifenblase und holt sie zurück in die Wirklichkeit.
      Man sieht wie sie reden und diskutieren, wie sie verloren zwischen all den Blashäutern stehen, wie sie schließlich abgewiesen und bedroht werden. Es kommt zum Kampf, der Platz wird Blut besudelt hinterlassen~

      Sie redeten nicht mehr, die beiden Liebenden, Ganondorfs Lippen waren fest verschlossen, Naboru trottete ihm verbittert hinterher. Sie ritten zurück, durch den Wald, über die Wiesen, an den Weiden vorbei, zum reißenden Bach, an die Brücke.
      Dort hielt der junge König inne. „Ich möchte dir etwas versprechen, Naboru.“, sagte er mit zusammen gebissenen Zähnen. Die Gerudo schaute weg. „Nein, Ganondorf-“.
      „Ich werde dieses Land verdammen. Es ist das Land unserer Hoffnungen gewesen, das Grün unserer Träume. Und jetzt hat es meine Seele getötet, sie haben uns abgewiesen. Ich verfluche dieses Land und seine ignoranten Bewohner, verfluche ihre Sturheit und das Glück, das sie nicht teilen wollen. Möge der Sturm ihre Wurzeln entreißen, das Feuer ihre Leiber verzerren, die Flut ihre Seele verdammen und die Erde ihre Hinterlassenschaften für Ewig begraben.
      So soll es sein, Naboru, und so wird es geschehen.“.
      Er stapfte weiter, grimmig und entschlossen, über die Hängebrücke, über den reißenden Bach, der das Grünland von der Ödnis trennte.
      Naboru stand verloren da und wartete auf ein Wunder, das ihnen all das kommende Leid ersparen würde.
      Aber es kam nicht.
      (Dann, als nach Stunden, wie es ihm vorkam endlich das letzte Bild verschwand und nur noch das Rauschen des Zeitenflusses seine Ohren füllte, fühlte er sich plötzlich unglaublich müde und verwirrt - verwirrt weil er von dem Gesehenem nicht mehr wusste, was er denken sollte und was richtig oder falsch war, müde weil sein altes Heldenherz kein Leid mehr ertrug, obzwar es wusste, dass es noch lange kein Ende hatte.)


      Ja, der letzte eingeklammerte Satz (übrigens einem der kapitel hier entnommen), lässt vermuten, dass das jetzt (endlich) das Ende des Rückblicks ist... das ist dem auch so; ihr könnt euch von Klein-Ganni verabschieden, jetzt kommt nur noch der Rest.

      EDIT: Ups, ich hab grad festgestellt, dass ich mich bei den Kapiteln derbst verzählt habe; naja, net so schlimm, hat ja keiner gemerkt ^^
      also: Noch zwei Kapitel!
      LG
      Nayleen

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    • Hehe, endlich kann ich mich auch mal wieder melden xD

      Tolles Kap Nayleen^^
      Mann wenn ich einmal anfange, kann ich nichtmehr aufhören mit dem lesen xD

      [...] ihr könnt euch von Klein-Ganni verabschieden [...]

      Ok, wie du meinst^^
      Tschüselly Klein-Ganni *wink* :ugly:
      Muahahahaha! MUAHAHAHAHA! ................*hust hust* Mist, is nich so gut für den Hals :ugly: :ugly:

      KlÖcK dOcH wEnN dÜ wÜlLsT xD

      Ha! Ihr dachtet wohl, hier steht was Interessantes, was?
      FALSCH GEDACHT!! xD :ugly: