... eine noch namenlose Story Sorry, wir haben bis eben drüber gebrütet, aber der Geistesblitz wollte nicht kommen, daher wird der Titel nachgereicht *lol* Ihr dürft auch gerne Vorschläge einreichen
Uly und ich schreiben die Story im Kooperationsverfahren, RPGmäßig mit verteilten Rollen. Wer wen spielt lasse ich erst einmal offen, wird sowie erst nach dem Prolog wichtig. Ich wette aber, dass es nicht sonderlich schwer zu erraten ist *lol*
(Keine Garantie für Typo-Freiheit, auf ganz fiese Sachen darf gern hingewiesen werden XD)
Also... dann mal los:
„Verdammt, ich habe schon wieder verschlafen! Warum weckst du mich nicht, Mum?!“
Jeremiah stürmte die Treppe seines Elternhauses hinab, draußen schien bereits die Morgensonne auf die grünen blühenden Gärten der ruhigen Vorstadtstraße. Bald würde wie immer der Schulbus vorbei kommen... und Jeremiah, kurz Jerry, würde ihn wie immer nur mit knapper Not erreichen. Oder auch nicht.
Sein Hund Cosmo erwartete ihn mit dem Schwanz wedelnd am Fuß der Treppe, bekam aber nur ein schnelles Kraulen über den Kopf, dann setzte sich der junge blonde Mann an den Tisch und schlang seine Cornflakes in sich hinein.
„Hast du heute Nachmittag noch Schwimmtraining?“ Seine Mutter, für Jeremiah ein Engel auf Erden, gesellte sich zu ihm und lächelte.
„Ja.“, schmatzte der Blonde, „Hab ich, von nix kommt nix.“
„Dann trockne dir aber gut die Haare ab, ja?“
„Mum, ich bin fast zwanzig!“, lachte ihr Sohn. Er hatte sein Essen beendet und schnappte sich bereits die Schultasche.
„Morgen, mein Sohn.“ Sein Vater kam aus dem Bad, er trug bereits seinen ordentlichen Anzug für die Arbeit, wie jeden Morgen. Eine gemütliche Routine.
„Morgen, Dad. Ich muss los.“
“Wie immer!“, lachte sein Vater, „Deine Schwester ist schon vor zwanzig Minuten los gegangen.“
So war das immer. Dorothy war immer pünktlich. Aber wirklich böse war Jeremiah niemand, er war eben so und so wurde er geliebt. Sein Leben war perfekt.
„Ist Experiment C3 bereit für die Tests?“ Der ganz in Weiß gekleidete Mann mit dem Laborkittel, dem Mundschutz und der Schutzbrille ließ den Knopf der Gegensprechanlage los und wartete auf eine Antwort. Es knisterte kurz, dann kam ein „Positiv!“ zurück.
„Gut, bringen sie ihn her. Es ist alles bereit.“ Nur weniger Minuten später öffneten sich die Schleusentüren und eine Rollliege wurde hinein geschoben, auf der ein blonder junger Mann lag. Bis auf ein Tuch über seiner Körpermitte war er nackt.
Die Liege wurde in die Mitte des Raumes gebracht und dort festgeschnallt. So auch der blonde Mann. Zusätzlich klebten sie Kontrollpads auf seine Brust, Elektroden an seine Schläfen und schoben kleine Kabel bewehrte Nadeln unter die Haut.
„C3 ist fertig für die Test.“ verkündete eine Frauenstimme.
Das Geschlecht war den vermummten Gestalten nur schwer zuzuordnen.
„Was wird es diesmal?“
Der Mann mit dem Mundschutz beugte sich über das Testobjekt, besah dann kurz seinen kleinen Taschencomputer, scrollte durch die Datei, die geöffnet war.
„Wir mischen Crichnin mit einem doppelten Dosis Anti-Lorazin. Dazu bekommt er noch Zon gespritzt.“
„Ist es mit der Regierung abgeklärt, dass wir hier Zon benutzen? Es ist sehr gefährlich.“
Der Arzt lachte auf und musterte seine Kollegin mit einem abschätzigen Blick. Sie war neu... und sehr naiv wie es schien. „Die Regierung hat dieses Zeug in Umlauf gebracht. Das war ein Testlauf. Jetzt sind wir über die mutagenen oder tödlichen Nebenwirkungen informiert und konnten einen Blocker einbauen, der diese Reaktionen hoffentlich verhindert.“
„Hoffentlich?“, fragte die Frau.
„Es wurde noch nicht getestet, wir werden sehen, welche Wirkung es auf C3 hat. Schließen Sie die Maschinen an. Wenn er uns verreckt, heißt es eben zurück ans Reißbrett und wir machen mit C4 weiter.“
„Jawohl, Doktor.“ Die Kabel, die aus dem Körper der Testperson ragten oder an ihr befestigt waren, wurden an die Geräte angeschlossen. Als der Strom eingeschaltet wurde, ging ein kurzes Zucken durch den schlaffen Körper. Über eine Kanüle im Handrücken, die aussah, als wäre sie bereits mit der Haut verwachsen, wurden die Medikamente gegeben.
Gebannt starrten alle auf die Monitore und Ausschlagnadeln. Auf einem Bildschirm konnte verfolgt werden, wie sich die Mittel im Körper ausbreiteten.
„Er sollte gleich eine Reaktion zeigen.“
„Brenda schaut dich an.“ Clint, Jerrys bester Freund, boxte ihn in die Seite und nickte in Richtung der großen Glasscheibe an der Schulschwimmhalle. Die Sonne fiel dort hinein und ein paar Mädchen drückten sich an dieser Stelle herum, rein zufällig natürlich, nicht etwa um einen Blick auf die Jungs mit ihren vom Schwimmen geformten Körpern in den engen Badehosen zu erhaschen.
„Ja und?“
„Hallo-ho?! Na und?! Das ist Brenda! Die Brenda! Ms. Traumbusen!“
Jeremiah lachte auf und schüttelte nur den Kopf. „Du spinnst, komm wir müssen noch...“ Er konnte den Satz nicht beenden, die Kopfschmerzen raubten ihm fast den Verstand, nicht ein Gedanke blieb mehr hängen. Gleichzeitig wurde ihm schlecht.
„Jerry? Warum bist du so blass?“
Der Blonde torkelte zur Seite, alles drehte sich, verschwamm zuckend vor seinen Augen. Er verlor den Halt, sein Fuß trat ins Leere als er rückwärts ins Schwimmbecken stürzte. Clint schrie etwas, doch Jeremiah sah nur die Mundbewegung, hörte es nicht. Dann schlug das Wasser über ihm zusammen, eiskalte Hände schienen an seinem Körper zu zerren, ihn immer weiter in die Tiefe zu reißen. Jeremiah öffnete den Mund, schluckte Wasser. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Fühlte es sich so an, wenn man starb?
„Die Werte spielen völlig verrückt!“ Der Arzt zuckte zurück und schaute sich die Monitore an. Der Herzschlag des jungen Mannes raste, seine Augen bewegten sich wie wild unter den Lidern, der Körper zuckte wie unter elektrischen Stößen.
Eine Kanüle riss aus der Haut und Blut quoll hervor.
Dann trat auf einmal Stille ein.
„Ist er... tot?“
„Nein...“, beantwortete der Chef der Wissenschaftler. „Alle Werte sind wieder völlig normal.“
Alle starrten wie gebannt auf die Bildschirme, keiner sah die Hand des Blonden, deren Finger sich langsam bewegten.
Sie ballten sich zur Fäusten, lösten sich wieder und krampften erneut zusammen. Die Geräte gaben keinen Ausschlag für die plötzlich erhöhte Gehirnaktivität. Und selbst wenn, hätte das Team es nicht bemerkt, da sie gerade eifrig darüber diskutierten, welche Wirkung die Drogen nun hatten und vor allem welche Folgen.
Plötzlich schlug das Testobjekt die Augen auf. Langsam, wie in Zeitlupe lösten sich die Riegel der Armschlingen, auch die an den Beinen rutschten aus ihren Halterungen und gaben den jungen Mann frei, der sich ruckartig aufsetzte und umsah.
Sein Gesicht zeigte absolute Verstörung, er wusste nicht wo er war oder was mit ihm geschah.
„Doktor! C3 ist aufgewacht!“ stieß eine junge Assistentin aus und wich einige Schritte zurück.
„Bitte bewahren Sie alle die Ruhe. Verabreichen sie C3 eine Dosis Phetalin und schnallen sie ihn wieder fest.“
„Wo bin ich...?“ Die Worte kamen klar aus dem Mund des jungen Mannes. „Wo bin ich? Wo habt ihr mich hingebracht?!“
„Es ist alles gut.“, meinte der Arzt so ruhig wie möglich. „Sie sind im Krankenhaus und sehr krank. Bitte legen Sie sich wieder hin, damit wir Sie heilen können.“
„Wo bin ich?!“, donnerte der Blonde.
„Ganz ruhig, alles okay.“ Der Arzt hob beschwichtigend die Hände. „Wir regeln das alles. Ich werde Ihnen alles erklären.“
In diesem Moment war der Assistenzarzt bei dem jungen Mann und wollte ihm eine Spritze setzen, doch urplötzlich wurde er von den Beinen gerissen und flog durch den Raum. Er schlug so heftig mit dem Schädel an die Wand, dass dieser brach und der Mediziner tot zu Boden fiel.
„Schießen Sie!“, brüllte der Oberarzt. So etwas war nicht geplant gewesen. Wie konnte es sein, dass C3 schon die Art Kräfte besaß, die man ihm eigentlich hatte geben wollen. Die Experimente waren doch bisher ohne Ergebnis.
Neben der Tür stand ein Wachmann, der nun seine Waffe zückte und abdrückte. C3 hob die Hand und die Kugel stoppte vor deren Fläche, rotierte weiter in der Luft, wie eingefroren.
„Was zum...?“ Dies waren die letzten Worte des Wachmannes, denn die Kugel löste sich von C3s Hand und raste zurück. Direkt in die Stirn des Mannes. Er brach zusammen.
„Wo bin ich?“, wiederholte der Blonde die Frage wie in Trance.
Es brach Panik im Team aus, denn einige, vor allem die Schwestern, erkannten, dass diese Situation aus dem Ruder lief und man besser daran tat, zu fliehen.
Der Oberarzt versuchte einen weiteren Beschwichtigungsversuch, nachdem er seinen Mundschutz herunter gerissen hatte.
„Ihnen passiert nichts. Bitte beruhigen sie sich. Sie sind im Krankenhaus, Sie hatten einen Unfall.“ Schweiß stand auf seiner Stirn und er ging, entgegen seinen Worten, vorsichtig rückwärts.
„Wo bin ich?!“, schrie sein Gegenüber nur erneut und eine Schockwelle löste sich aus seinem Körper. Sie schleuderte den Arzt von den Füßen, eine Schwester hatte weniger Glück. Sie raste hilflos direkt in den Wand von Bildschirmen und Konsolen und starb zuckend in einem Funkenregen, eine andere wurde gegen den Türrahmen geschleudert und sank mit blutendem Gesicht zusammen.
C3 schaute den Arzt an, der immer noch am Leben war, drehte sich dann aber um und ging zur Tür. Die Schläuche und Kanülen rissen aus seiner Haut, hinterließen Blutspritzer auf dem Boden.
„C3! Du kannst nicht gehen! Du kommst hier nicht raus! Wenn du versuchst, dieses Gebäude zu verlassen, wird man dich erschießen! Komm zurück!“ schrie der Mann ihm nach und rappelte sich wieder auf, um zum Alarmknopf zu stürzen.
Doch der Blonde hörte nicht auf ihn. Die Alarmsirenen schrillten auf als er den Gang hinab ging, in der Decke brachen Leitungen, sprühten Funken. Bildschirme in den Wänden gingen krachend zu Bruch.
Ein Einsatzkommando der Sicherheitskräfte stürmte heran, begann aus allen Rohren auf ihn zu feuern. Doch es waren nicht die Schreie von C3, die daraufhin durch die Gänge hallten.
~~~
Dreizehn Stunden später war das Chaos immer noch nicht beseitigt. Einsatzkräfte hasteten durch die Korridore, schleppten Leichen oder Schutt beiseite und zogen Kabel an langen Rollen durch die Gänge. Was seit Jahrzehnten nicht mehr passiert war, war nun eingetreten – ein Stromausfall. Und das trotz des ausgeklügelten Versorgungssystems, das die Anlage durchzog.
„Allerdings hatten wir auch noch nie einen solchen Zwischenfall“, bemühte sich ein verschwitzter Wissenschaftler, seinen Vorgesetzten zu beruhigen. „Ich kann Ihnen versichern, wir konnten damit nicht rechnen, wer sollte wissen, dass C3 so… durchdrehen würde!“
„Ich weiß. Ich weiß, Dr. Filburt, ich weiß.“ Dr. Chokers Stimme war leise, sanft und sehr verständnisvoll. „Glauben Sie mir, ich mache Ihnen keinen Vorwurf deswegen, nicht einmal im Traum…“
Filburt schien erleichtert. „Gut, Sir, ich möchte auch noch hinzufügen, dass wir alles menschenmögliche tun werden, um C3 wieder sicherzu…“
„Menschenmöglich. Hm.“ Choker unterbrach ihn, immer noch verträumt und abwesend wie vorhin. „Wissen Sie, ich glaube, das wird nicht genug sein.“ Er legte jovial einen Arm um die Schulter seines Untergebenen und stieg beiläufig über einen abgetrennten Arm, der immer noch zwischen Schutt und Schrott lag. Filburt zuckte zusammen. „Sie sind doch ein kluger Mann, nicht wahr, Dr. Filburt?“
Der Forscher wusste nicht, was er sagen sollte und murmelte etwas Unverständliches in sich hinein.
„Guter Mann“, fuhr Choker fort, mit einem Grinsen als hätte Filburt mit aller Inbrunst ‚Ja’ geschrieen und salutiert. „Und als was genau würden Sie C3 nun bezeichnen?“
„Als… als… experimentellen Träger des ADAM-Genoms, der als Dritter in einer Reihe von zehn Versuchobjekten…“
Wieder wurde er unterbrochen. „Also alles andere als ein Mensch, nicht wahr, mein Freund?“
„Nun…“ Filburt holte tief Luft, erhaschte dann aber einen Blick aus Chokers blassgrünen Augen und schluckte seine Entgegnung hinunter. „Ja, Sir. Ich meine, nein, Sir.“
„Ergo wird ‚alles Menschenmögliche’ zuwenig sein. Viel zuwenig.“ Er ließ seinen Untergeben los und faltete die Hände wie zum Gebet. „Sie sind doch das Ass hier in dieser Firma, nicht wahr? Der ungekrönte König der Biogenetik.“
Filburt versuchte erst gar nicht, eine Antwort zu finden.
„Ich schlage vor, Sie wachsen über sich hinaus, mein Freund. Das Ass ist zuwenig. Seien sie der Joker.“ Er klopfte ein letztes Mal kumpelhaft auf Filburts Schulter. „Der Joker schlägt jede andere Karte, ich hoffe Sie wissen das. Seien Sie der Joker, oder ich werde es sein. Und Sie, das Ass, landen irgendwo unten bei den Groundrunnern.“
„Sir, ich…“
Choker wandte sich um und ging. „Holen Sie C3 zurück. Sie haben genau eine Woche.“
Filburt ließ die Schultern hängen.
Uly und ich schreiben die Story im Kooperationsverfahren, RPGmäßig mit verteilten Rollen. Wer wen spielt lasse ich erst einmal offen, wird sowie erst nach dem Prolog wichtig. Ich wette aber, dass es nicht sonderlich schwer zu erraten ist *lol*
(Keine Garantie für Typo-Freiheit, auf ganz fiese Sachen darf gern hingewiesen werden XD)
Also... dann mal los:
Prolog: The shape of things to come
„Verdammt, ich habe schon wieder verschlafen! Warum weckst du mich nicht, Mum?!“
Jeremiah stürmte die Treppe seines Elternhauses hinab, draußen schien bereits die Morgensonne auf die grünen blühenden Gärten der ruhigen Vorstadtstraße. Bald würde wie immer der Schulbus vorbei kommen... und Jeremiah, kurz Jerry, würde ihn wie immer nur mit knapper Not erreichen. Oder auch nicht.
Sein Hund Cosmo erwartete ihn mit dem Schwanz wedelnd am Fuß der Treppe, bekam aber nur ein schnelles Kraulen über den Kopf, dann setzte sich der junge blonde Mann an den Tisch und schlang seine Cornflakes in sich hinein.
„Hast du heute Nachmittag noch Schwimmtraining?“ Seine Mutter, für Jeremiah ein Engel auf Erden, gesellte sich zu ihm und lächelte.
„Ja.“, schmatzte der Blonde, „Hab ich, von nix kommt nix.“
„Dann trockne dir aber gut die Haare ab, ja?“
„Mum, ich bin fast zwanzig!“, lachte ihr Sohn. Er hatte sein Essen beendet und schnappte sich bereits die Schultasche.
„Morgen, mein Sohn.“ Sein Vater kam aus dem Bad, er trug bereits seinen ordentlichen Anzug für die Arbeit, wie jeden Morgen. Eine gemütliche Routine.
„Morgen, Dad. Ich muss los.“
“Wie immer!“, lachte sein Vater, „Deine Schwester ist schon vor zwanzig Minuten los gegangen.“
So war das immer. Dorothy war immer pünktlich. Aber wirklich böse war Jeremiah niemand, er war eben so und so wurde er geliebt. Sein Leben war perfekt.
„Ist Experiment C3 bereit für die Tests?“ Der ganz in Weiß gekleidete Mann mit dem Laborkittel, dem Mundschutz und der Schutzbrille ließ den Knopf der Gegensprechanlage los und wartete auf eine Antwort. Es knisterte kurz, dann kam ein „Positiv!“ zurück.
„Gut, bringen sie ihn her. Es ist alles bereit.“ Nur weniger Minuten später öffneten sich die Schleusentüren und eine Rollliege wurde hinein geschoben, auf der ein blonder junger Mann lag. Bis auf ein Tuch über seiner Körpermitte war er nackt.
Die Liege wurde in die Mitte des Raumes gebracht und dort festgeschnallt. So auch der blonde Mann. Zusätzlich klebten sie Kontrollpads auf seine Brust, Elektroden an seine Schläfen und schoben kleine Kabel bewehrte Nadeln unter die Haut.
„C3 ist fertig für die Test.“ verkündete eine Frauenstimme.
Das Geschlecht war den vermummten Gestalten nur schwer zuzuordnen.
„Was wird es diesmal?“
Der Mann mit dem Mundschutz beugte sich über das Testobjekt, besah dann kurz seinen kleinen Taschencomputer, scrollte durch die Datei, die geöffnet war.
„Wir mischen Crichnin mit einem doppelten Dosis Anti-Lorazin. Dazu bekommt er noch Zon gespritzt.“
„Ist es mit der Regierung abgeklärt, dass wir hier Zon benutzen? Es ist sehr gefährlich.“
Der Arzt lachte auf und musterte seine Kollegin mit einem abschätzigen Blick. Sie war neu... und sehr naiv wie es schien. „Die Regierung hat dieses Zeug in Umlauf gebracht. Das war ein Testlauf. Jetzt sind wir über die mutagenen oder tödlichen Nebenwirkungen informiert und konnten einen Blocker einbauen, der diese Reaktionen hoffentlich verhindert.“
„Hoffentlich?“, fragte die Frau.
„Es wurde noch nicht getestet, wir werden sehen, welche Wirkung es auf C3 hat. Schließen Sie die Maschinen an. Wenn er uns verreckt, heißt es eben zurück ans Reißbrett und wir machen mit C4 weiter.“
„Jawohl, Doktor.“ Die Kabel, die aus dem Körper der Testperson ragten oder an ihr befestigt waren, wurden an die Geräte angeschlossen. Als der Strom eingeschaltet wurde, ging ein kurzes Zucken durch den schlaffen Körper. Über eine Kanüle im Handrücken, die aussah, als wäre sie bereits mit der Haut verwachsen, wurden die Medikamente gegeben.
Gebannt starrten alle auf die Monitore und Ausschlagnadeln. Auf einem Bildschirm konnte verfolgt werden, wie sich die Mittel im Körper ausbreiteten.
„Er sollte gleich eine Reaktion zeigen.“
„Brenda schaut dich an.“ Clint, Jerrys bester Freund, boxte ihn in die Seite und nickte in Richtung der großen Glasscheibe an der Schulschwimmhalle. Die Sonne fiel dort hinein und ein paar Mädchen drückten sich an dieser Stelle herum, rein zufällig natürlich, nicht etwa um einen Blick auf die Jungs mit ihren vom Schwimmen geformten Körpern in den engen Badehosen zu erhaschen.
„Ja und?“
„Hallo-ho?! Na und?! Das ist Brenda! Die Brenda! Ms. Traumbusen!“
Jeremiah lachte auf und schüttelte nur den Kopf. „Du spinnst, komm wir müssen noch...“ Er konnte den Satz nicht beenden, die Kopfschmerzen raubten ihm fast den Verstand, nicht ein Gedanke blieb mehr hängen. Gleichzeitig wurde ihm schlecht.
„Jerry? Warum bist du so blass?“
Der Blonde torkelte zur Seite, alles drehte sich, verschwamm zuckend vor seinen Augen. Er verlor den Halt, sein Fuß trat ins Leere als er rückwärts ins Schwimmbecken stürzte. Clint schrie etwas, doch Jeremiah sah nur die Mundbewegung, hörte es nicht. Dann schlug das Wasser über ihm zusammen, eiskalte Hände schienen an seinem Körper zu zerren, ihn immer weiter in die Tiefe zu reißen. Jeremiah öffnete den Mund, schluckte Wasser. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Fühlte es sich so an, wenn man starb?
„Die Werte spielen völlig verrückt!“ Der Arzt zuckte zurück und schaute sich die Monitore an. Der Herzschlag des jungen Mannes raste, seine Augen bewegten sich wie wild unter den Lidern, der Körper zuckte wie unter elektrischen Stößen.
Eine Kanüle riss aus der Haut und Blut quoll hervor.
Dann trat auf einmal Stille ein.
„Ist er... tot?“
„Nein...“, beantwortete der Chef der Wissenschaftler. „Alle Werte sind wieder völlig normal.“
Alle starrten wie gebannt auf die Bildschirme, keiner sah die Hand des Blonden, deren Finger sich langsam bewegten.
Sie ballten sich zur Fäusten, lösten sich wieder und krampften erneut zusammen. Die Geräte gaben keinen Ausschlag für die plötzlich erhöhte Gehirnaktivität. Und selbst wenn, hätte das Team es nicht bemerkt, da sie gerade eifrig darüber diskutierten, welche Wirkung die Drogen nun hatten und vor allem welche Folgen.
Plötzlich schlug das Testobjekt die Augen auf. Langsam, wie in Zeitlupe lösten sich die Riegel der Armschlingen, auch die an den Beinen rutschten aus ihren Halterungen und gaben den jungen Mann frei, der sich ruckartig aufsetzte und umsah.
Sein Gesicht zeigte absolute Verstörung, er wusste nicht wo er war oder was mit ihm geschah.
„Doktor! C3 ist aufgewacht!“ stieß eine junge Assistentin aus und wich einige Schritte zurück.
„Bitte bewahren Sie alle die Ruhe. Verabreichen sie C3 eine Dosis Phetalin und schnallen sie ihn wieder fest.“
„Wo bin ich...?“ Die Worte kamen klar aus dem Mund des jungen Mannes. „Wo bin ich? Wo habt ihr mich hingebracht?!“
„Es ist alles gut.“, meinte der Arzt so ruhig wie möglich. „Sie sind im Krankenhaus und sehr krank. Bitte legen Sie sich wieder hin, damit wir Sie heilen können.“
„Wo bin ich?!“, donnerte der Blonde.
„Ganz ruhig, alles okay.“ Der Arzt hob beschwichtigend die Hände. „Wir regeln das alles. Ich werde Ihnen alles erklären.“
In diesem Moment war der Assistenzarzt bei dem jungen Mann und wollte ihm eine Spritze setzen, doch urplötzlich wurde er von den Beinen gerissen und flog durch den Raum. Er schlug so heftig mit dem Schädel an die Wand, dass dieser brach und der Mediziner tot zu Boden fiel.
„Schießen Sie!“, brüllte der Oberarzt. So etwas war nicht geplant gewesen. Wie konnte es sein, dass C3 schon die Art Kräfte besaß, die man ihm eigentlich hatte geben wollen. Die Experimente waren doch bisher ohne Ergebnis.
Neben der Tür stand ein Wachmann, der nun seine Waffe zückte und abdrückte. C3 hob die Hand und die Kugel stoppte vor deren Fläche, rotierte weiter in der Luft, wie eingefroren.
„Was zum...?“ Dies waren die letzten Worte des Wachmannes, denn die Kugel löste sich von C3s Hand und raste zurück. Direkt in die Stirn des Mannes. Er brach zusammen.
„Wo bin ich?“, wiederholte der Blonde die Frage wie in Trance.
Es brach Panik im Team aus, denn einige, vor allem die Schwestern, erkannten, dass diese Situation aus dem Ruder lief und man besser daran tat, zu fliehen.
Der Oberarzt versuchte einen weiteren Beschwichtigungsversuch, nachdem er seinen Mundschutz herunter gerissen hatte.
„Ihnen passiert nichts. Bitte beruhigen sie sich. Sie sind im Krankenhaus, Sie hatten einen Unfall.“ Schweiß stand auf seiner Stirn und er ging, entgegen seinen Worten, vorsichtig rückwärts.
„Wo bin ich?!“, schrie sein Gegenüber nur erneut und eine Schockwelle löste sich aus seinem Körper. Sie schleuderte den Arzt von den Füßen, eine Schwester hatte weniger Glück. Sie raste hilflos direkt in den Wand von Bildschirmen und Konsolen und starb zuckend in einem Funkenregen, eine andere wurde gegen den Türrahmen geschleudert und sank mit blutendem Gesicht zusammen.
C3 schaute den Arzt an, der immer noch am Leben war, drehte sich dann aber um und ging zur Tür. Die Schläuche und Kanülen rissen aus seiner Haut, hinterließen Blutspritzer auf dem Boden.
„C3! Du kannst nicht gehen! Du kommst hier nicht raus! Wenn du versuchst, dieses Gebäude zu verlassen, wird man dich erschießen! Komm zurück!“ schrie der Mann ihm nach und rappelte sich wieder auf, um zum Alarmknopf zu stürzen.
Doch der Blonde hörte nicht auf ihn. Die Alarmsirenen schrillten auf als er den Gang hinab ging, in der Decke brachen Leitungen, sprühten Funken. Bildschirme in den Wänden gingen krachend zu Bruch.
Ein Einsatzkommando der Sicherheitskräfte stürmte heran, begann aus allen Rohren auf ihn zu feuern. Doch es waren nicht die Schreie von C3, die daraufhin durch die Gänge hallten.
~~~
Dreizehn Stunden später war das Chaos immer noch nicht beseitigt. Einsatzkräfte hasteten durch die Korridore, schleppten Leichen oder Schutt beiseite und zogen Kabel an langen Rollen durch die Gänge. Was seit Jahrzehnten nicht mehr passiert war, war nun eingetreten – ein Stromausfall. Und das trotz des ausgeklügelten Versorgungssystems, das die Anlage durchzog.
„Allerdings hatten wir auch noch nie einen solchen Zwischenfall“, bemühte sich ein verschwitzter Wissenschaftler, seinen Vorgesetzten zu beruhigen. „Ich kann Ihnen versichern, wir konnten damit nicht rechnen, wer sollte wissen, dass C3 so… durchdrehen würde!“
„Ich weiß. Ich weiß, Dr. Filburt, ich weiß.“ Dr. Chokers Stimme war leise, sanft und sehr verständnisvoll. „Glauben Sie mir, ich mache Ihnen keinen Vorwurf deswegen, nicht einmal im Traum…“
Filburt schien erleichtert. „Gut, Sir, ich möchte auch noch hinzufügen, dass wir alles menschenmögliche tun werden, um C3 wieder sicherzu…“
„Menschenmöglich. Hm.“ Choker unterbrach ihn, immer noch verträumt und abwesend wie vorhin. „Wissen Sie, ich glaube, das wird nicht genug sein.“ Er legte jovial einen Arm um die Schulter seines Untergebenen und stieg beiläufig über einen abgetrennten Arm, der immer noch zwischen Schutt und Schrott lag. Filburt zuckte zusammen. „Sie sind doch ein kluger Mann, nicht wahr, Dr. Filburt?“
Der Forscher wusste nicht, was er sagen sollte und murmelte etwas Unverständliches in sich hinein.
„Guter Mann“, fuhr Choker fort, mit einem Grinsen als hätte Filburt mit aller Inbrunst ‚Ja’ geschrieen und salutiert. „Und als was genau würden Sie C3 nun bezeichnen?“
„Als… als… experimentellen Träger des ADAM-Genoms, der als Dritter in einer Reihe von zehn Versuchobjekten…“
Wieder wurde er unterbrochen. „Also alles andere als ein Mensch, nicht wahr, mein Freund?“
„Nun…“ Filburt holte tief Luft, erhaschte dann aber einen Blick aus Chokers blassgrünen Augen und schluckte seine Entgegnung hinunter. „Ja, Sir. Ich meine, nein, Sir.“
„Ergo wird ‚alles Menschenmögliche’ zuwenig sein. Viel zuwenig.“ Er ließ seinen Untergeben los und faltete die Hände wie zum Gebet. „Sie sind doch das Ass hier in dieser Firma, nicht wahr? Der ungekrönte König der Biogenetik.“
Filburt versuchte erst gar nicht, eine Antwort zu finden.
„Ich schlage vor, Sie wachsen über sich hinaus, mein Freund. Das Ass ist zuwenig. Seien sie der Joker.“ Er klopfte ein letztes Mal kumpelhaft auf Filburts Schulter. „Der Joker schlägt jede andere Karte, ich hoffe Sie wissen das. Seien Sie der Joker, oder ich werde es sein. Und Sie, das Ass, landen irgendwo unten bei den Groundrunnern.“
„Sir, ich…“
Choker wandte sich um und ging. „Holen Sie C3 zurück. Sie haben genau eine Woche.“
Filburt ließ die Schultern hängen.
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