Schwarze? Farbige? Afrikaner?

    • Ich würde "Menschen mit schwarzer/dunkler Hautfarbe" nehmen, da es sagt, dass es ein Mensch ist, der nur eine andere Hautfarbe hat und keinn "Schwarzer". Das hört sich für mich an, als ob das kein Mensch wäre..
      James
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    • Original von Hyrule
      Zitat von Titania
      Der Grund darin liegt wohl erstens in dem leicht verständlichen Motiv, dass kein Mensch eine tatsächliche Farbe trägt ...


      Na ja, als ich letztens in den Spiegel sah, war ich noch weiß. Und als ich mir dann ein Foto von Martin Luther King ansah, stellte ich fest: Er war schwarz. Wenn das kein Farbunterschied ist, weiß ich auch nicht, was denn dann einer sein soll.


      Verstehe. Es muss interessant sein, sich an einer Wand verstecken zu können. Und, merkwürdig, als ich mir heute das Martin Luther King-Bildnis ansah, war er braun, wie die meisten Afrikanisch-stämmigen Menschen. Ich bestreite auch nicht den Unterschied, die Bezeichnungen "weiß" und "schwarz" sind aber schlichtweg vereinfachend und obsolet.
      when in doubt, do it.

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    • Original von Stan
      Ich würde "Menschen mit schwarzer/dunkler Hautfarbe" nehmen, da es sagt, dass es ein Mensch ist, der nur eine andere Hautfarbe hat und keinn "Schwarzer". Das hört sich für mich an, als ob das kein Mensch wäre..

      Also, wenn du nach dieser Logik gesht, dann müsstest du auch einen Idioten einen "Menschen mit praecorticaler Subillumination" nennen, einen Blinden einen "Menschen mit beschränkter Sichtfähigkeit", einen Toten einen "Menschen in nicht-lebendigem Zustand" und einen Freund einen "Menschen in feundschaftlichem Verhältnis".
      Genau die gleiche Logik, genau solch unsinnige und überlange Formulierungen.
      Ich sehe keinen Sinn darin, die Beschreibung eines Menschen teilweise halt nicht auf ein einfaches, ihn aus der Masse heraushebendes Detail seiner selbst zu begrenzen, sondern stattdessen darum herumzuschwafeln - aus Gründen, die einfach nur schlecht nachzuvollziehen sind!
      Kein Mensch regt sich auf, wenn mich einer "Weißer" nennt - warum dann, wenn ich jemanden einen "Scharzen" nenne?
    • Gut, wenn ich also den Überblick behalten habe, werde ich mich einfach Titanias Argumenten beugen und die Heren und Damen, über die ich schreibe, als "Afrikaner" bezeichnen. Wird schon jeder wissen, was gemeint ist. xD
      (Titania, ich würde dich jetzt natürlich gern in meiner Arbeit zitieren, aber leider bist du kein Buch. Auch wenn du so reden kannst. xD Hast trotzdem einen Wunsch frei. ^^)

      Allen anderen auch danke für ihre Diskussionsbeiträge. Immerhin zeigt es, dass die Thematik immer noch nicht ganz einfach ist... (Ich neige ehrlich gesagt auch dazu, "schwarz" und "weiß" zu sagen, aber ich war mir nicht sicher, ob das politisch korrekt oder wissenschaftlich begründbar ist)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ich sage immer schwarze... oder Afrikaner, aber was ist denn bitteschön an "Schwarzer" schlimm? Weisser ist ja auch nicht als beleidigung zu sehen oder so oO. Das ist nunmal ihre Hautfarbe, die ist nunmal schwarz, b.z.w. dunkelbraun, warum also die Aufregung? Genaugenommen kommt "Neger" ja auch von ihrer hautfarbe, aber das sagt man nunmal nicht, weils allgemein als Beleidigung gillt...
    • Original von Ulyaoth
      (Ich neige ehrlich gesagt auch dazu, "schwarz" und "weiß" zu sagen, aber ich war mir nicht sicher, ob das politisch korrekt oder wissenschaftlich begründbar ist)

      Politisch korrekt? Meiner Meinung nach schon - aber die Herren Politker werden das wohl anders sehen.
      Wissenschaftlich begründbar? Die Menschheit teilt sich halt in verschiedene Rassen, die sich nicht nur in der Hautfarbe, sondern z. B. auch in Details im Skelettbau unterscheiden(für Gerichtsmediziner ein wichtiger Anhaltpunkt bei skelettierten Leichen). Wissenschaftlich ist das also ganz einfach nachzuweisen.
    • Ich würde in deinem Fall einer Diplomarbeit vorschlagen, ein Kapitel zur Definition der verwendeten Begrifflichkeit für die "Schwarzen", "Weißen", "Afrikaner", oder welche Begriffe du auch immer benutzt. Eben um dich abzusichern und die Verwendung, die sich bei dir wahrscheinlich auf die biologischen Unterschiede bezieht, der rassistischen Verwendung abzuschreiben.

      Ich persönlich würde den Begriff "Schwarzer" ("(Dunkel)Brauner" eher selten, obwohl eher zutreffend, da mit "Nazis" konnotiert) analog zu "Weißer" verwenden.
    • Hatte mal vor kurzem gelesen dass es da eine ganze internationale Gewerkschaft gibt die sich mit der Abschaffung von anscheinend unmoralischen Ausdrücken befasst. In diesem Artikel stand auch dass sich in verschiedenen gegenden die Schwarzen selbst wieder Neger nennen, weil ihnen das moralische Getue dieser Leute auf den Säckel geht. Am Anfang war es halt Neger und wurde in Schwarze umgewandelt, dann wiederrum in Farbige und und und. kein Wunder wenn man dann verwirrt und verklemmt wird und ein Thread eröffnet wird, weil man nicht weiß wie man nun Menschen nennt, die eine andere Hautfarbe haben.
      das gleiche mit den Homosexuellen, die sich gerne und selbstbewusst wieder als schwul bezeichnen, weil sie als Menschen und nicht als moralische Schwerpunkte angesehenen werden wollen für die man die Bezeichnung immer und immer wieder "verharmlosen" (was ist so schlimm an schwul?) muss.

      To escape the badness, he reached for the door
      but fell limp and lifeless down on the floor
      His voice was soft and very slow
      As he quoted "The Raven" by Edgar Allen Poe:
      "And my soul from out that shadow that lies floating on the floor
      Shall be lifted...Nevermore."
    • Original von korgusan
      Ich würde in deinem Fall einer Diplomarbeit vorschlagen, ein Kapitel zur Definition der verwendeten Begrifflichkeit für die "Schwarzen", "Weißen", "Afrikaner", oder welche Begriffe du auch immer benutzt. Eben um dich abzusichern und die Verwendung, die sich bei dir wahrscheinlich auf die biologischen Unterschiede bezieht, der rassistischen Verwendung abzuschreiben.


      Nun, das ist eh klar. Da eine Diplomarbeit etwas wissenschaftliches sein soll, muss ich jede meiner Aussagen auch begründen und verwendete Begriffe in einem Anfangskapitel abklären. Leider muss ich auch eine Quelle angeben, was in diesem Fall ein kleines problem darstellt. oo

      @Gondorx: Sorry, wikipedia darf ich nicht benutzen. ^^"

      EDIT: Ich habe jetzt btw. auf dem Server für politische Bildung einen Bericht gefunden. Ausgehend davon werde ich einfach "Afrikaner" schreiben, aus den von Titania bereits genannten Gründen. (Mademoiselle, Sie haben nicht zufällig eine politwissenschaftliche Karriere vor Augen? xD).

      Thread kann meinetwegen geschlossen werden, es sei denn, jemand möchte ihn noch nutzen, um näher auf das Thema einzugehen. oo


      (Ja, man kann draufklicken)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ulyaoth ()

    • Original von Gastredner
      Original von Ulyaoth
      (Ich neige ehrlich gesagt auch dazu, "schwarz" und "weiß" zu sagen, aber ich war mir nicht sicher, ob das politisch korrekt oder wissenschaftlich begründbar ist)

      Politisch korrekt? Meiner Meinung nach schon - aber die Herren Politker werden das wohl anders sehen.
      Wissenschaftlich begründbar? Die Menschheit teilt sich halt in verschiedene Rassen, die sich nicht nur in der Hautfarbe, sondern z. B. auch in Details im Skelettbau unterscheiden(für Gerichtsmediziner ein wichtiger Anhaltpunkt bei skelettierten Leichen). Wissenschaftlich ist das also ganz einfach nachzuweisen.


      Also ob du die Menschen in Rassen einteilst oder nicht, ist dir selbst überlassen, aber wissenschaftlich/biologisch gesehen gibt es beim Menschen keine Rassen. Wie man das natürlich sehen möchte, ist einem selbst und seiner politischen Einstellung überlassen. :)

      Reine Interessensfrage:
      Wie bezeichnet man jetzt eigentlich korrekt "uns" mit der pigmentärmeren Hautfarbe? Kaukasier dürfte ja auch schon etwas veraltert sein, oder?

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • Original von Clemo
      Wie bezeichnet man jetzt eigentlich korrekt "uns" mit der pigmentärmeren Hautfarbe? Kaukasier dürfte ja auch schon etwas veraltert sein, oder?


      Wie du bereits selbst sagtest: Es gibt keine Rassen bei Menschen, diese Theorie ist veraltet und längst nicht mehr tragbar. Klammert man sich an diesem System fest, sind wir in der Tat Kaukasier oder Europide.

      Original von Ulyaoth
      Ausgehend davon werde ich einfach "Afrikaner" schreiben, aus den von Titania bereits genannten Gründen. (Mademoiselle, Sie haben nicht zufällig eine politwissenschaftliche Karriere vor Augen? xD).


      Afrikaner für Menschen mit dunkler Hautfarbe zu nehmen, ist übrigens falsch. Ich durfte während eines Praktikums in Calgary vor einigen Jahren mit einem fantastischen Anwalt zusammen arbeiten, der 1998 nach Kanada gewechselt war, aber gebürtig aus Kapstadt stammt, und zwar schon seit Generationen. Er selbst sieht aber nicht aus wie einer, spricht nur so und hat entsprechende kulturelle Ausprüägungen in seiner Art. Allein die Hautfarbe aber würde ihn nach deiner und Titanias Meinung nicht zu einem Afrikaner machen, was totaler Humbug ist und letztlich auf eine Ausgrenzung hinausläuft, die sich allein auf das äußere Erscheinungsbild stützt. Dass er irgendwann mal von Einwanderern aus Euroland abstammt, ist unbestritten; nichts desto trotz ist er Afrikaner.
    • Europäischstämmige?
      Ich würde einfach die Nationalität bzw Kontinentaliät(?) angeben. Wenn jemand "Franzose" hört, denkt er an einen mitteleuropäisch aussehen Menschen, keinen afrikanisch Aussehenden, obwohl viele aus Algerien Stammenden die französische Staatsbürgerschaft haben und somit auch "Franzosen" sind.
      Generell bin ich der Meinung, dass wir hier zu sensibel sind. Es kommt auf den Kontext an. Würde ich in einem afrikanischen Urwalddorf als "Weißer Mann" begrüßt werden, störte mich das nicht im geringsten. Umgekehrt ist die Sache aufgrund der deutschen Historie ungleich komplexer.
      Wie gesagt, möchte ich jemandes Aussehen beschreiben, so sage ich "Er sieht aus wie ein Chinese/Russe/Afrikaner/Italiener."
      Damit beleidige ich IMO niemanden, sondern gebe sein Aussehen für den anderen so vorstellbar wieder, wie ich es kann. Zwar kategorisiere ich den Menschen damit, wer sich daran allerdings stört, ist in meinen Augen überempfindlich.

      Das Thema kann man natürlich auch ausweiten. Ich finde, es ist nichts dabei, einen homosexuellen Mann als einen "Schwulen" zu nennen, da das Wort an sich eben genau dieses Faktum beschreibt und auch akzeptiert und selbst verwendet wird.

      Solcherlei Korinthenkackerei ist imo sogar kontraproduktiv! Je mehr wir das Thema sensibilisieren, um so empfindlicher wird der Einzelne und besonders die Öffentlichkeit dafür. Würde man offener damit umgehen und die Dinge einfach beim Namen nennen, würden Wörter wie "Weißer", "Schwarzer", "Schwuler", "Dicker", "Dünner" mit der Zeit allesamt ihren negativen Touch verlieren.

      Wir sehen ja selbst, wie schwierig es uns fällt, die Dinge zu bezeichnen. Alle wohlgemeinten, nicht diskriminierenden Neologismen sind meist in sich selbst unschlüssig bzw verfremden den bezeichneten Gegenstand. Je mehr wir uns hier reinsteigern, desto mehr Wörter brauchen wir, desto bürokratischer (und auch empfindlicher, wenn derlei Termini auf uns selbst bezogen werden!)werden wir aufgrund dieser hochstilisierten political correctness.

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    • Das darf man nicht unterschätzen. Zum einen schrieb Ulyaoth, dass er wissenschaftliche Maßstäbe anlegen will, also kann man nicht simpel kommen, sondern muss das Ganze auf stabile Füße setzen. Und dann darf man auch nicht verkennen, dass oftmals Begriffe belastet sind, auf die eine oder andere Weise. Was man selber denkt, ist weniger wichtig als das, was das Gegenüber empfindet, wenn man es anspricht. Wenn ich auf "Weißbrot" nicht reagiere, heißt es nicht, dass ich jemand anderes so bezeichnen kann.

      Die Gefahr, die ich viel eher sehe, ist dass man gezwungen wird, immer verschleierndere Worte finden zu müssen, weil manch einer es tatsächlich übertreibt. Damit meine ich weniger den politischen, als vielmnehr den gesellschaftlichen Bereich. Neulich sah ich im Fernsehen beim Zappen etwas über "Kleidung für die starke Frau." Wer damit gemient ist, sind Dicke; keine Bodybuilderinnen oder handwerklich Berufstätige, nein, damit sind Dicke gemeint, die sich an dem Ausdruck "dick" stören. Wie man nun wirklich starke Frauen nennen soll, weiß ich nicht, da diese sich wahrscheinlich inzwischen beleidigt fühlen, wenn man sie als stark (also dick) bezeichnet. So etwas gibt es in vielen Bereichen inzwischen ("gay" ist wohl _das_ klassische Wort schlechthin, das aus seiner ursprünglichen Bedeutung gerissen und komplett umgedeutet wurde, so dass es anders nicht mehr verständlich ist). Es ist absolut richtig, dass man Menschen mit Trisomie 21 nicht (mehr) als Mongoloide bezeichnet oder Menschen mit dunkler Hautfarbe als Neger; in anderen Bereichen aber kann man sich ruhig mal fragen, ob einem nicht so langsam die Begrifflichkeiten ausgehen, wenn stets neue gesucht werden, während die jeweils aktuellen leiseste Abnutzungserscheinungen aufweisen :-).
    • Genau. Entscheidend ist folgendes:
      Original von The Madman 13h
      Was man selber denkt, ist weniger wichtig als das, was das Gegenüber empfindet, wenn man es anspricht.


      Da sich die Bedeutung der Worte wandelt, würde sich ein fröhlicher Mensch nicht freuen, wenn man ihn als "gay" bezeichnete, richtig. Man muss verschiedene Kommunikationsebenen einbeziehen.
      Inhaltsebene, Beziehungsebene, Prozessebene

      So kann oft eine Formulierung mit völlig neutraler Intention als Kränkung aufgeschnappt werden. Pauschalisierungen können auch gefährlich sein.
      Wer von "den Türken in Deutschland" spricht, positioniert sich für seinen Zuhörer schon einmal klar gegen sie.
      Spricht man von "dem Moslem", "dem Deutschen", "dem Amerikaner" an sich, erweckt man Assoziationen an's Dritte Reich.

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    • Original vonClemo
      Also ob du die Menschen in Rassen einteilst oder nicht, ist dir selbst überlassen, aber wissenschaftlich/biologisch gesehen gibt es beim Menschen keine Rassen. Wie man das natürlich sehen möchte, ist einem selbst und seiner politischen Einstellung überlassen.



      Original von The Madman 13h
      Wie du bereits selbst sagtest: Es gibt keine Rassen bei Menschen, diese Theorie ist veraltet und längst nicht mehr tragbar.


      Abgesehen davon, dass ich dies nicht als etwas betrachte, dass von einer politisch-ideologischen Ansicht abhängt(da diese oftmals auch eine Wertung enthält, was hierbei jedoch vollkommen unangebracht ist), scheint Madmans Behauptung, der Begriff der "menschlichen Rassen" sei widerlegt, nicht so klar zu sein wie sie scheint.
      Zieht man z. B. Wikipedia heran, erfährt man einerseits, dass unter Wissenschaftlern - z. B. aus der Anthropologie - der Begriff "Rasse" immer noch sehr vrebreitet ist, andererseits der Unterschied in der Erbmasse aller Menschen laut des Großteils der Genetiker nicht zur Klassifizierung ausreicht und der Begriff der "Rasse" selbst zu allem Überfluss auch noch fließend und von der persönlichen Auslegung der Wissenschaftler abhängig ist - von der Diskussion auf der ziemlich umfangreichen Diskussionsseite gar nciht erst zu sprechen!
      Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass mir durch einen Beitrag auf der Diskussionsseite aufgefallen ist, dass es im Englischen ja auch heute noch "the human race", also "die menschliche Rasse", heißt. Weiß einer, ob dieser Begriff im Englischen auch auf verschiedene, phänotypisch unterschiedliche Menschen oder nur die gesamte Menschheit angewendet wird sowie, wie alt die Formulierung selbst ist?

      Naja, auf jeden Fall würde ich den Begriff "Rasse" momentan vorziehen - und sei es nur, weil es bedeutend kürzer ist als "Menschen mit von den in unseren Breitengraden vorherrschenden phänotypischen Eigenschaften abweichenden Spezifikationen"(oder so ähnlich).
      Ich habe auf jeden nicht vor, einen manchmal recht nützlichen und schön kurzen Begriff aufzugeben, nur, weil jemand meint, es sei falsch, ihn nach seiner Überstrapazierung während der NS-Zeit zu nutzen. Das ist genauso ein Mist wie die Sache mit der Bevölkerung.
    • Original von The Madman 13h
      Afrikaner für Menschen mit dunkler Hautfarbe zu nehmen, ist übrigens falsch. Ich durfte während eines Praktikums in Calgary vor einigen Jahren mit einem fantastischen Anwalt zusammen arbeiten, der 1998 nach Kanada gewechselt war, aber gebürtig aus Kapstadt stammt, und zwar schon seit Generationen. Er selbst sieht aber nicht aus wie einer, spricht nur so und hat entsprechende kulturelle Ausprüägungen in seiner Art. Allein die Hautfarbe aber würde ihn nach deiner und Titanias Meinung nicht zu einem Afrikaner machen, was totaler Humbug ist und letztlich auf eine Ausgrenzung hinausläuft, die sich allein auf das äußere Erscheinungsbild stützt. Dass er irgendwann mal von Einwanderern aus Euroland abstammt, ist unbestritten; nichts desto trotz ist er Afrikaner.


      Umkehrschlüsse stimmen bekannterweise nicht zwangsläufig. Nur weil jeder dunkelhäutige Mensch ursprünglich aus Afrika stammt* muss noch lange nicht kein hellhäutiger Bürger auf dem gleichen Kontinent geboren sein. Wenn man von Ausgrenzung und Kolonialisierung spricht, ist dieses Thema aber sowieso hinfällig.



      (Erstens: Unabhängig von der, dazu parallel laufenden nationalen Identität: ein "Afrikaner" kann sich durchaus auch als Europäer verstehen und sollte natürlich auch als solcher angesehen werden!)
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    • Ich habe meinen Beitrag unter die Fragestellung im Ausgangs-Topic gestellt, wo es ja gerade um Rassismus gehen soll, am Beispiel afrikanischstämmiger Menschen mit dunkler Hautfarbe. Global betrachtet muss man immer den Einzelfall betrachten; spricht man z.B. im Bankenviertel von L.A. einen Farbigen als Afrikaner oder Latino an, kann es sein, dass er einen verwundert bis böse anschaut, je nachdem, wie sein Stammbaum aussieht. Ich wollte mithin aufzeigen, warum ich es unglücklich finde, von Afrikanern und Rassismus zu sprechen, wenn man letztlich gar nicht alle meinen kann.
    • Hm, ich verlier jetzt langsam den Überblick. oO

      Also kann ich dunkelhäutige Menschen nicht automatisch als Afrikaner bezeichnen? oO
      Also, was die Zeit der Sklaverei betrifft, bleibt mir nichts anderes übrig (da kamen ja auch wirklich alle aus Afrika), später kann ich zur Not auch Afro-Amerikaner schreiben - aber wenn ich mich historisch in die Neuzeit begebe (und da jeder von überall her stammen kann)... was schreibe ich dann? D:

      (Mein Beitrag bezieht sich jetzt natürlich auf die Arbeit, nicht auf den allgemeinen Sprachgebrauch. Und ich verstehe das dahinterliegende Problem durchaus - das Problem ist: Wie fasst man das Ganze in einem Wort zusammen?)


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