Kunst du noch?

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    • Kunst du noch?

      Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Joan Miró, Wassily Kandinsky, August Macke... wer kennst sie nicht, die Meister ihres Faches: Kunst!

      Sie sind Koryphäen in ihrem Milieu und ihre Arbeiten schmücken so vielerlei Wände in manch tristen Zimmern. :D Sicherlich hat der ein oder andere von diesen Künstlern gehört... sie hatten unterschiedliche Mal- und Zeichenstile, verschiedene Ansichten von der Welt und sicherlich ungleiche Malkästen zu hause. Aber eine Sache verbindet sie alle: die Documenta in Kassel!

      Seit 1955 gilt die Documenta in Kassel als eine der „bedeutendsten und weltweit am meisten beachteten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst“. Viele berühmte Künstler stellen alle 5 Jahre ihre Kunstwerke aus, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren.

      Und dieses Jahr ist die Documenta 12! Mit 114 weltweit bekannten Künstlern und über 500 Gemälden und Kunstwerken hatte sie am 16.06 ihre Eröffnung gehabt und endet am 23.09 dieses Jahres.

      Wie sieht es aus: seit ihr schon mal dort gewesen, geht ihr noch hin? Was haltet ihr von dieser Idee, eine Massenkunstausstellung von 114 Künstlern und über 500 Kunstwerken zu veranstalten?

      Ach ja und gibt es jemanden der an dem WE zuuuufällig dort ist? ^^.

      Haut rein... Gruß Mo ^ö^
    • Tja...Hehe.
      Ich und MangaEngel fahren morgen dahin...und wir sind schon unglaublich gespannt, wie's dort so ist. X3

      Ich meine, nachdem ich schon zig Vorträge über vorherige Documenta-Sachen hab halten dürfen, ist es dochmal spannend, life bei so einem wichtigen Ereignis dabei zu sein, oder?

      PS: Wie, bist du morgen auch dort? :)

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    • Die Documenta soll ja ein Becken häßlichster "moderner Kunst" sein. (Ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen.) Ja, die "moderne Kunst", die daraus besteht, daß irgendein aufrecht gehendes Wesen drei Farbkleckse auf eine weiße Leinwand malt (was jeder Schimpanse mindestens ebenso gekonnt machen kann) und dafür als "Künstler" gefeiert wird.

      Oder wenn erlauchte Herren und Damen des Fachs ihr Geschirr drei Wochen nicht abspielen oder Müll auf den Boden werfen, ist dies natürlich auch "moderne Kunst".


      Mit van Gogh, Dürer und Da Vinci hat das freilich nichts mehr zu tun. Schon Schiller schrieb, daß die Kunst dem Menschen allein ist. Das meiste, das heute als "moderne Kunst" gilt, könnte aber ebenso von irgendwelchen Viechern stammen. Kunst? Keine Spur?
      Außerdem hat Kunst noch immer etwas von KÖNNEN. Und dazu gehört Talent, nicht irgendwelcher am Boden liegende Dreck.
    • Nah. Mir ist schon klar, dass die Documenta (mal wieder) von Kritikern zerrissen wurde.
      Und es ist bereits bekannt, dass die Documenta-Veranstalter dieses Mal eher ihren eigenen, etwas seltsamen Geschmack zelebrieren, statt einen weitreichenden Querschnitt durch die aktuelle Kunst zu liefern.

      Aber bevor ich mir darüber ein Urteil fälle, seh ich's mir lieber persönlich an.

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    • Original von Hyrule
      Die Documenta soll ja ein Becken häßlichster "moderner Kunst" sein. (Ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen.) Ja, die "moderne Kunst", die daraus besteht, daß irgendein aufrecht gehendes Wesen drei Farbkleckse auf eine weiße Leinwand malt (was jeder Schimpanse mindestens ebenso gekonnt machen kann) und dafür als "Künstler" gefeiert wird.

      Oder wenn erlauchte Herren und Damen des Fachs ihr Geschirr drei Wochen nicht abspielen oder Müll auf den Boden werfen, ist dies natürlich auch "moderne Kunst".


      Mir fehlen die Worte.

      Hyrule, bei allem Respekt, das zeugt von einem Maß an Inkompetenz, das erstaunlich ist: Dem nämlich, einen Metzger mit einem Chirurgen gleichzusetzen (O-ton:"Nichts als ausnehmen, können diese Mediziner"). Dein Post erübrigt die Frage, ob du dich jemals mit moderner Kunst beschäftigt hast.

      Hast du jemals bedacht, dass sich die Kunst auch weiterentwickelt haben könnte, und über bloße Darstellung und Abbildung, dumpfes Auftrumpfen mit Handwerk (Das JEDER moderne Künstler übrigens perfekt beherrscht, sei dir dessen sicher!), seit gut hundert Jahren hinaus ist? Vielleicht erweist du mir und den Nichtskönnenden Kunsthistorikern, von denen natürlich bis dato keiner bemerkte, dass ihr Fachgebiet nur Makulatur, den Gefallen und zählst auch nur drei dieser schrecklich entarteten Künstler auf?

      Jaja, Künstler: Saugen den Staat aus und können nichts...:rolleyes:
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Titania ()

    • Ich bin ehrlichgesagt auch nicht so begeistert von dieser "modernen Kunst" wo Menschen und Tiere auf einem Bild entstellt dargestellt werden.
      Kunst ist für mich ein möglichst real dargestellte Figur (kann auch fantasyfigur sein) in einer schwungvollen, lebendigen Pose. Bilder mit Leben, Bilder mit Bewegung! DAS verlangt Können.
      Ein paar Farbkleckse auf ein Bild kann mein 2-jähriger Neffe auch auf ein Bild klecksen. oo

      Hab mal eine Kunstausstellung in Venedig gesehen als ich jünger war. Und da waren wirklich Bilder mit einem schrägen einfärbigen Pinselstrich auf einem weißen Hintergrund, nobel eingerahmt und aufgehängt. Das finde ich sowas von zum kotzen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DesertDarky ()

    • Original von Burakki
      Ich bin ehrlichgesagt auch nicht so begeistert von dieser "modernen Kunst" wo Menschen und Tiere auf einem Bild entstellt dargestellt werden.
      Kunst ist für mich ein möglichst real dargestellte Figur (kann auch fantasyfigur sein) in einer schwungvollen, lebendigen Pose. Bilder mit Leben, Bilder mit Bewegung! DAS verlangt Können.
      Ein paar Farbkleckse auf ein Bild kann mein 2-jähriger Neffe auch auf ein Bild klecksen. oo

      Hab mal eine Kunstausstellung in Venedig gesehen als ich jünger war. Und da waren wirklich Bilder mit einem schrägen einfärbigen Pinselstrich auf einem weißen Hintergrund, nobel eingerahmt und aufgehängt. Das finde ich sowas von zum kotzen.


      Ich kann mir schon vorstellen, dass man glaubt, eine Abbildung verlange mehr können als etwas neues zu kreieren, dem ist aber nicht so, denn jeder Student der Kunstakademie wird dir binnen weniger Minuten jede anatomische Pose auf ein Papierchen kalligraphieren können, das verlangt nur Handwerk.

      Diese "Farbklecks"-Vorstellungen sind Cartoons entnommen um Himmels Willen, es gibt keine Klecksbildchen ohne Aussage, das sind einzelne Stilrichtungen die man in ihrem Historischen Kontext betrachten muss.
      Bist du tatsächlich der Meinung, dass z.B. der Surrealismus weniger Wert ist als als ein simples Posenbildchen? Ein Künstler ist mehr als ein Handwerker, der nach fixen Bauplänen arbeitet und gerade die Idee neues zu kreieren, kreativ zu denken, ist unendlich viel schwerer als Abzeichnerei.
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    • Original von Burakki
      Ich bin ehrlichgesagt auch nicht so begeistert von dieser "modernen Kunst" wo Menschen und Tiere auf einem Bild entstellt dargestellt werden.
      Kunst ist für mich ein möglichst real dargestellte Figur (kann auch fantasyfigur sein) in einer schwungvollen, lebendigen Pose. Bilder mit Leben, Bilder mit Bewegung! DAS verlangt Können.
      Ein paar Farbkleckse auf ein Bild kann mein 2-jähriger Neffe auch auf ein Bild klecksen. oo

      Ich glaube ja, jeder hat eine ganz persönliche Beziehung zur Kunst.
      Du scheinst mir eindeutig einer der Ästhetiker zu sein, einer der Leute, die das Kunsthandwerk an sich schätzen und Leute bewundern, die ihre Technik bis zur fotorealistischen Darstellung perfektionieren.
      Vor solchen Leuten habe ich ungeheuren Respekt, keine Frage, aber damit es für mich "Kunst" wird ~ muss die Bedeutung dahinter, eine Allegorie, eine Aussage getroffen werden.

      Klassische Malerei, Landschaftsmalerei oder Stillleben zum Beispiel - ein Stilleben kann noch so genial gemalt sein, noch so echt sein, für mich wird es - trotz der technik - immer nur "schön anzusehen" sein, aber nie den Begriff "Kunst" voll ausschöpfen.
      Du hast recht, im Bereich der modernen Kunst gibt es auch viel Müll, Leute, die glauben, mit irgendwelchen total stupiden Ideen Geld machen zu könne, solange das Klimborium drumrum stimmt. Und oft grenzt moderne Kunst an den Rand des ästhetisch Zumutbaren.

      Aber ist es nicht so, dass bei Kunst der Prozess des Kunst-machens im Vordergrund steht?
      Dass die Aussage des Künstlers - teilweise sehr radikal - in den Vordergrund gestellt wird, die Bedeutung eines Kunstwerkes erst das Kunstwerk an sich ausmacht?
      Wenn man für sich selbst den Bezug eine ganz eigene Interpretation für das Werk findet?
      Moderne Kunst ist etwas ungeheuer Dynamisches, etwas unglaublich Spannendes, meiner Meinung nach, weil der Prozess im Vordergrund steht, und keine starre Abbildung der Realität.

      Mir fällt in dem Zusammenhang etwas ein, ich weiß nicht, war das von Goethe?
      Der diese Gleichung aufgestellt hat Realität + x = Kunst?

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    • Wenn ihr hier schon über Definitionen von Kunst reden wollt, möchte ich auch meinen Senf dazugeben:

      Kunst braucht meiner Meinung nach den Selbstausdruck des Künstlers.
      Der Künstler sucht sich sein Medium, über das er sich ausdrücken möchte: dies kann Musik, Film, bildende Kunst sein und eben spezielle Richtungen in den einzelnen Künsten. So enthält so manches Bild, das von bekannten Künstlern geschaffen wurde, seine persönliche Note, die es durch dessen eigene Betrachtungsweise und eventuelle Hinzufügung oder eben das Weglassen bestimmter Bestandteile erhält.
      Etwas, das keinen Selbstausdruck des Künstlers enthält, sondern einfach nur so schön anzuschauen ist, kann man eher als (Kunst)handwerk bezeichnen, wobei eine exakte, naturgetreue Abbildung natürlich auch seinen Respekt verdient, nur muss man zwischen Kunst und Kunsthandwerk unterscheiden.

      Nebenbei: Mir persönlich liegt eher die Kunst, die sich eher im naturgetreuen Bereich aufhält, aber ich kann den Standpunkt der ungegenständlichen und surrealen Darstellungsweise durchaus verstehen.

      Gab es nicht einmal solche drei Thesen über Kunst? Wer hatte die nochmal aufgestellt udn welchen Wortlaut hatten sie?
    • Kunst kann man nicht definieren, Kunst ist zeit- und richtungslos.
      Kunst waren die Statuen von Michelangelo, Kunst war die Darstellung des Krieges durch Picasso, Kunst war die göttliche Komödie von Dali und Kunst war es, ein Urinal auf eine Säule zu stellen. Alle wollten etwas schaffen, sei es das ideale Menschenbild, ein Bild, dass einem Foto gleicht, die Gefühle, die den Künstler bewegen (Van Goghs letztes Bild ist da ein gutes Beispiel), das Darstellen der Kritik an die aktuelle Zeit oder das Aufwecken von Mitmenschen.
      Steinzeitzeichnungen sind Kunst, genauso wie die Seerosen von Monee oder eine schwarze Leinwand mit einem weißem Viereck in der Mitte.
      Wenn man oberlächlich ist, so gefallen einem nur die Bilder und Statuen des klassischen Stil, denn die sehen "schön" aus. Aber JEDER, der abstrakte Kunst beherrscht, kann dieses malen. Picassos erste Bilder sind genial und absolut perfekt, aber er wollte sich auflehnen, seine Zeit und deren Kunst abstoßen. Und deshalb begann er, seine Figuren immer mehr zu verunstalten, immer abstrakter zu machen und damit auszudrücken, was er eigendlich sieht (der Krieg ist ein pures Chaos aus Körpern und hat laut Kritikern den grausamen Krieg besser dargestellt als irgendein perfektionistisches Bild mit ein wenig Feuer und ein paar Leichen)
      Das ist alles Ansichts- und Geschmacksache, aber moderne Kunst will nicht zeigen, sie will verstanden werden, denn sie redet mit einem, sie will, dass man über sie nachdenkt und sich mit ihr auseinandersetzt. Das ist aber fast jedem zu anstrengend, deshalb ist die Kunst "blöd" und "hässlich"

      Ich freue mich auf morgen, auf die Documenta. Seit der Kava KavaAusstellung bin ich wieder ganz für moderne Kunst entflammt ^^
    • Original von MangaEngel
      Das ist alles Ansichts- und Geschmacksache, aber moderne Kunst will nicht zeigen, sie will verstanden werden, denn sie redet mit einem, sie will, dass man über sie nachdenkt und sich mit ihr auseinandersetzt. Das ist aber fast jedem zu anstrengend, deshalb ist die Kunst "blöd" und "hässlich"


      Danke. EXAKT das ist es. :)
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    • Original von Titania
      Original von Burakki
      Ich bin ehrlichgesagt auch nicht so begeistert von dieser "modernen Kunst" wo Menschen und Tiere auf einem Bild entstellt dargestellt werden.
      Kunst ist für mich ein möglichst real dargestellte Figur (kann auch fantasyfigur sein) in einer schwungvollen, lebendigen Pose. Bilder mit Leben, Bilder mit Bewegung! DAS verlangt Können.
      Ein paar Farbkleckse auf ein Bild kann mein 2-jähriger Neffe auch auf ein Bild klecksen. oo

      Hab mal eine Kunstausstellung in Venedig gesehen als ich jünger war. Und da waren wirklich Bilder mit einem schrägen einfärbigen Pinselstrich auf einem weißen Hintergrund, nobel eingerahmt und aufgehängt. Das finde ich sowas von zum kotzen.

      Ein Künstler ist mehr als ein Handwerker, der nach fixen Bauplänen arbeitet und gerade die Idee neues zu kreieren, kreativ zu denken, ist unendlich viel schwerer als Abzeichnerei.

      Von Abzeichnerei war nie die Rede. oo Ich selbst bevorzuge es eigentlich, lange über ein Thema nachzudenken bis mir das Bild das ich malen will, nahezu vor dem geistigen Auge erscheint und ich es "vom kopf heraus" zeichnen kann.
      Ich wollte oben auch ausdrücken dass ich Bilder besser finde, die eine FORM haben als solche die schwabbelige verwackelte Menschen oder Viecher darstellen.
      Ich finds ja interessant wenn man spezielle, wichtige Körperteile besonders hervorhebt (wie zb bei nem mensch die hände und kopf), es ist auch toll wenn ein Bild Stufen an der Decke eines Raumes hat aber wenn man irgendwann nur noch 5-minuten Bilder sieht findet mans einfach blöd. Und ja, ich starre oft minutenlang auf ein Bild um den Sinn zu verstehen.

      Mit einem schwungvollen lebendigen Bild meinte ich btw bilder wie dieses:
      Schwertkämpfer
      Hab jetzt mal das erstbeste als beispiel genommen das ich gefunden hab. oo
      Und "realistisch gezeichnete" Bilder müssen nicht umbedingt "realistisch" sein.
      Wald

      @MangaEngel
      Danke für die Erklärung, damit wär diese kleine Meinungsverschiedenheit gelößt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DesertDarky ()

    • Original von Burakki
      Mit einem schwungvollen lebendigen Bild meinte ich btw bilder wie dieses:
      Schwertkämpfer
      Hab jetzt mal das erstbeste als beispiel genommen das ich gefunden hab. oo
      Und "realistisch gezeichnete" Bilder müssen nicht umbedingt "realistisch" sein.
      Wald

      Ich hab gerade keine Zeit, werd mich aber später nochmal ausführlich äußern, aber ein möcht ich loswerden. *lacht* Hier sieht man wieder, dass jeder Kunst anders definiert.
      Die beiden Beispiele, an denen du Kunst für dich definierst, würde ein Kunstkritikier z.B.abfällig als Medienkunst oder Kunst für die Massen bezeichnen.

      (Und wenn du meine Meinung hören willst: der technische Aspekt ist zwar toll, aber der künstlerische Anspruch, die Aussage dahinter ist eher mau. *lacht* )

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      Warum halte ich das hier zum Beispiel für Kunst?
      Weil ich Cindy Shermans Auseinandersetzung mit Stereotypen und Rollenklischees liebe.
      Weil sie selbst sich zum Objekt ihrer Kunst macht und immer wieder in Fremde Rollen schlüpft.
      Weil ich weiß, dass sie es schon als Kind geliebt hat, sich zu verkleiden.
      Weil sie auch als Kind schon "alt und hässlich" aussehen wollte.

      Kunst definiert sich über viele verscgiedene Dinge.
      Und nur im seltensten Fall tatsächlich nur über das optisch Wahrgenommene.

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Senfsamen ()

    • Mich persönlich spricht die documenta leider nicht an, da ich mehr ein Fan der klassischen Kunst bin :). Es ist durchaus interessant, sich anzusehen, was so mancher Künstler unter zeitgenössischer Kunst versteht. Dass man ihre Kunst auch für Stuss halten kann, ist Teil des Konzepts, denn solche Kunst steht unter dem Kritikpunkt "Assoziation" und weniger unter künstlerischen Handwerk. Ich konnte mir dennoch das Lachen nicht verkneifen, als ein Putztrupp der documenta ein Kunstwerk in den Müll warf, weil man es mit Abfall verwechselte.
      Parallel laufen hier in MS ja die Skulptur.Projekte, eine Art Nachmache der documenta, die seit den 70ern allerdings nur zehnjährig stattfindet. Auch hier sorgen die Objekte bei mir eher für Stirnrunzeln: Was sagt mir ein Fettfleck, eine Schnur, die man im Radius von 5 km um die Stadt spannt, ein Trampelpfad oder mit Graffiti besprayte Müllsäcke? Die Reaktionen der Leute hier waren teilweise dahingehend, dass man sich nicht sicher war, ob nun Müll oder Kunstwerk.
      Mir fehlt bei dieser Art Kunst die Faszination, die ich empfinden muss. In Versailles tat ich das zum Beispiel bei den Werken von Elisabeth Vigée-Le Brun. In Amsterdam im Rijksmuseum hatte ich dieses Gefühl von Ehrfurcht bei Vermeer oder z.B. Rembrandts Nachtwache. Auch im Louvre im Paris ist man richtig aufgeregt, wenn man einen guten Stehplatz vor der Mona Lisa oder der Venus von Milo findet. Hier in MS war ich neulich auf einer Picasso Sonderaustellung, dort habe ich ähnliches gefühlt, und davor in Essen bei Werken von Caspar David Friedrich. Das ist dann Kunst, die mir letztlich etwas vermittelt und die mich nachdenklich macht.
      Documenta und die Skulptur.Projekte sind damit nicht zu vergleichen, aber vielleicht kann ich aus genanten Gründen mit dieser Art Kunst rein gar nichts anfangen. Ich toleriere sie als Kunst, jedoch nur als Randerscheinung.

      Ich hoffe, dass ich das einigermaßen nachvollziehbar ausgedrückt :).

      LG
    • So, frisch zurück, total erledigt und schmerzende Füße xD"
      Und Senf und ich waren gerade mal in drei der fünf/sechs Gebäuden (und Fotos waren manchmal recht schwer, da kein Blitzlicht erlaubt war und ich halt keine Digicam mehr habe)
      Nya, aber ich fands toll
      Bei ein paar Sachen hätten hier einige vermutlich einfach nur ratlos bis angeekelt das Gesicht verzogen, aber mir gefiel die Ausstellung sehr. Vor allem die Videobeiträge haben es mir angetan. Wobei viele anscheinend neben dem künstlerischem auch einen psychologischen Aspekt hatten (z.B. eine Art Studie darüber, dass Kinder nach einer Weile vergessen, wenn sie etwas nicht tun sollen [z.B. Lachen] oder eine Dokumentation von einer Frau, die ein 20 Jahre altes Bondagefoto von sich suchte und dabei aufdeckt, wie man in Japan mit dem Thema umgeht)
      Es waren auch interessante Experimente mit farbigen Räumen und Geräuschen, mit (sprichwörtlich) lebender Kunst und einem Gemisch aus klassischer Kunst, Surrealismus und Expressionismus.
      Es war wirklich wert, dahin zu gehen (auch, wenns Probleme mit Senf gegeben hat und wir daher nicht alles sehen konnten)
      Aber es war wirklich toll ^^