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      Fo tries to be back... ;w;""


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      1. Ouvertüre
      Das Telephon klingelt.
      Ich liege mit blutenden Pulsadern auf dem Boden und starre an die graue Decke über mir. Eigentlich ist sie weiß, aber irgendwas stimmt mit meinen Augen nicht. Ich schiebe es auf den Blutverlust.
      Das Telephon klingelt weiter.
      Es ist ein altes Telephon, und der Ton ging mir schon immer auf die Nerven. Auch, weil es so oft klingelt.
      Ich starre weiter an die Decke und versuche, mich aufs Sterben zu konzentrieren. Es gelingt mir nicht gut.
      Irgendwann setze ich mich verärgert auf und verbinde mir die Pulsadern mit Mullbinden. Ich habe immer welche da, so wie andere Leute Kondome oder Aspirin.
      Das Blut fällt auf dem dunklen Teppich nicht weiter auf, und ich greife nach dem Telephonhörer.
      Das Telephon steht auf meinem Nachttisch, und ich liege neben dem Bett auf dem Boden.
      „Ja?“, frage ich höflich in den Hörer. Ich hätte nicht übel Lust, meinen Anrufer anzuschreien: „Sie Arschloch haben mir das Leben gerettet! Ich hasse Sie!“ Aber das tue ich nicht, denn ich weiß, wer auf der anderen Seite ist.
      „Hallo“, sagt eine mir sehr vertraute Stimme. „Ich bin’s, El.“
      Ich seufze wohl etwas zu laut, denn El lacht.
      „Was denn? Freust du dich nicht, von mir zu hören?“
      „Das ist es nicht“, weiche ich aus. El schweigt mich an; eine äußerst effektive Methode, um mich selbst zum Reden zu bekommen. „Du rufst an einem ungünstigen Zeitpunkt an, El“, sage ich. „Das ist alles.“
      „Hast du wen da?“, fragt El amüsiert. „Das passt gar nicht zu dir!“
      „Nein, so ist es nicht“, flüstere ich peinlich berührt. „Ich wollte schlafen gehen, mehr nicht. Nur die Augen zumachen und... Na ja. Meine Ruhe haben halt.“
      El schweigt wieder eine Weile. Durch meine Metaphern kann ich aber nicht vor ihm verheimlichen, was ich wirklich getan habe. Dass meine Handlungen kein Geheimnis für meinen alten Freund sind, weiß ich selbst, aber ich versuche doch, alles geheim zu halten.
      „Sagte ich nicht, du sollst dich von spitzen Gegenständen fernhalten?“, rügt El mich dann.
      „Tut mir Leid“, flüstere ich reuevoll, wie das kleine Kind, das ich bin. „Ich tu’s nie wieder.“
      „Lügner“, zischt El. „Das sagst du jedes verdammte Mal. Ich weiß gar nicht, warum ich mich noch um dich kümmere!“
      „Heißt das, du willst aufhören, mich anzurufen?“, frage ich hoffnungsvoll. El ruft jeden Tag an, oft mehrmals. Es nervt. Er hält mich von allem ab, er stört nur. Neulich habe ich mir einen pornographischen Film angesehen und mich dabei selbstbefriedigt, und mittendrin ruft El an – um drei Uhr nachts!
      Manchmal glaube ich, er beobachtet mich, und ruft immer dann an, wenn ich Beschäftigung gefunden habe.
      Ohne ihn wäre mein Leben viel friedlicher.
      Aber nein. Kaum, dass ich Hoffnung gefasst habe, lacht El schon. „Das hättest du gern!“, keift er. „Schmink’s dir ab. Ich werde dich bis am dein Lebensende nicht in Ruhe lassen, das habe ich dir geschworen, als wir uns kennengelernt haben, und ich meine es ernst!“
      „Mein Lebensende wäre schon lange gekommen, wenn du nicht wärst!“, rufe ich verzweifelt. „Andauernd nervst du! Ich kann keine zwei Schritte tun, ohne, dass das Telephon klingelt und du rumnervst!“ Ich hätte gern noch ein bisschen weitergeschrieen, komme aber nicht dazu, da ich zu weinen beginne und sich mir der Hals so zuschnürt, dass ich nicht mehr sprechen kann.
      El schnaubt abfällig. „Das ist der Grund, warum ich dich nicht in Ruhe lasse – nicht mal anschreien kannst du mich gescheit. Du kannst überhaupt nichts, du dummes Kind. Ohne meinen Rat und meine Hilfe wärst du nichts. Jetzt hör endlich auf zu weinen“, fügt er hinzu. „Das ist ja furchtbar.“
      „Tut mir Leid.“ Ich kann die Tränen nicht mal von den Wangen wischen, weil meine Hände ja verbunden sind. Ich fühle mich ganz hilflos. Am liebsten würde ich einfach auflegen. Aber ich kann nicht.
      „Hör auf zu flennen“, sagt El wieder genervt, diesmal aber klingt er auch etwas niedergeschlagen. „Leg dich ins Bett. Schlaf. Morgen geht es dir besser.“
      „Werd ich tun“, flüstere ich. „Tut mir leid, dass ich dich angezickt habe.“
      „Schon okay. Sei jetzt brav und schlaf. Gute Nacht.“ Er legt auf, mir bleibt nichts als das distanzierte Tuten im Hörer.
      „Fick dich“, sagte ich beleidigt, und füge schnell hinzu: „Gute Nacht.“ Vielleicht hört er mich ja doch noch – bei El weiß man nie. Ich lege den Hörer auf die Gabel und starre das Telephon eine Weile an. El meldet sich nicht. Ich fange schon an, ihn zu vermissen und schalte den Fernseher ein. Es ist spät, und aus dem mäßig intelligenten Programm ist pure mentale Manipulation geworden – Dauerwerbesendungen, wohin ich klicke. Ob man nun eine Frau kauft oder ein zehnteiliges Messerset, das macht nach zwölf keinen Unterschied mehr.
      Damit El nicht auf die Idee kommt, mich mit seinen Anrufen zu nerven, schalte ich auf einen Kanal, der nach zwei Uhr nachts nur noch Waldlandschaften und Vogelgezwitscher sendet. Also, ich nehme an dass es Vogelgezwitscher ist, das ich da höre. Ich kann so etwas ohne Els Hilfe nicht zuordnen. Wenn er morgen anruft, frage ich ihn, wie Vögel klingen.
      Mit diesem Gedanken schlafe ich ein, völlig frei von Els manipulierendem Gequatsche.
      Ich hasse ihn.
      Hoffentlich verreckt er.
      Aber mit wem würde ich dann telephonieren?

      2. Ich
      Der nächste Morgen beginnt so unspektakulär wie der davor. Ich wache auf und stelle fest, dass ich noch lebe. Ich stehe auf und wasche mich, so gut es eben mit den verbundenen Armen geht.. Es tut ganz schön weh, merke ich, jetzt, wo ich allein bin. Gestern hat El mich wenigstens abgelenkt. Was, wenn er sich heute nicht meldet? Dann wäre ich den ganzen Tag mit den Schmerzen alleine. Die Vorstellung gefällt mir nicht.
      Ich setze mich, die Knie unterm Kinn, neben die Türe. Unten ist eine Klappe, durch die Anette mir meine Mahlzeiten bringt. Ich weiß nicht, ob sie wirklich Anette heißt, aber mir gefällt der Name, deswegen nenne ich sie so. Ich kann ja auch nicht immer „die Frau, die mir meine Mahlzeiten bringt“ sagen, oder? Na also.
      Was die Türe selbst betrifft... ich habe noch nie versucht, sie zu öffnen. Wozu auch? Ich habe ein Badezimmer, ein Bett, einen Fernseher und ein Telephon; es geht mir gut.
      Zumindest könnte es schlechter sein.
      Was, wenn ich die Klinke nach unten drückte... und die Tür wäre verschlossen? Das hieße, dass ich eingesperrt bin. Der Gedanke macht mir Angst, deswegen komme ich der Türe nur nahe, wenn ich auf Anette warte.
      Ich höre Schritte draußen auf dem Flur – wenn es denn einer ist –, dann klappert die Klappe. Ein Tablett wird zu mir in den Raum geschoben. Darauf steht ein Kännchen Kaffee, zwei Brotscheiben, eine Scheibe Käse, ein Klecks Marmelade, Butter. Ist wie in einer Jugendherberge, sagt zumindest El.
      Ich habe wie immer kein Messer, nur einen Löffel. Wenn die wüssten, auf wie viele Arten ich mich mit einem Löffel umbringen könnte, wenn ich wollte, würden sie mir wohl auch den Löffel nehmen.
      „Dankeschön!“, rufe ich Anette hinterher. „Bis heute Mittag!“ Dann nehme ich das Tablett und setze mich auf mein Bett, schalte den Fernseher ein und lasse ihn nebenher laufen, während ich esse. Es ist kurz nach acht. El hat sich noch nicht gemeldet. Seltsam. Normalerweise meldet er sich zum Essen kurz, um mir guten Appetit zu wünschen. Vielleicht schläft er ja noch.
      Ich beende meine Mahlzeit ungestört, und als ich alles ordentlich auf das Tablett zurückstelle, sehe ich ein paar Tabletten neben dem Teller. Sie waren mir bisher nicht aufgefallen. Runde, weiße Tabletten, nicht mal so groß wie mein Daumennagel. Es sind Schmerztabletten, das weiß ich. Na, vielleicht ist es auch Heroin oder LSD oder Speed – aber auf jeden Fall lindern sie die Schmerzen. Anette ist doch zu gut zu mir. Ich weiß nicht, woher sie weiß, dass ich Schmerzen habe, aber ich sage mir immer, dass El ihr alles über mich erzählt. Ich mag den Gedanken – vielleicht kann ich irgendwann mal mit ihr reden, dann wäre es, als würden wir uns schon lange kennen, wie alte Freunde.
      Die Tabletten brauchen eine Weile, biss sie wirken, und dann wird alles dumpf in meinem Körper, als hätte man mich in Watte gepackt. Ich fühle mich so taub, dass ich das Tablett nicht einmal mehr zur Klappe bringen kann. Ich liege nur auf meinem Bett und starre an die Decke.
      Dass das Telephon klingelt, bemerke ich fast nicht. Zum Glück ist El hartnäckig. Jeder andere hätte schon zehnmal aufgelegt, bis ich es schaffe, mich umzudrehen und den Hörer neben mein Ohr zu legen – um ihn festzuhalten, bin ich dann doch zu K.O.
      „Morgen“, begrüßt El mich. Er klingt müde, aber vielleicht höre ich ihn auch nur müde. „Wie geht’s dir? Gut geschlafen?“
      Ich sage irgendwas, weiß aber nicht mehr, was. El offenbar auch nicht, denn er sagt: „Ah, du bist wieder high, was? Na bravo, dann wird das wieder ein morgendlicher Monolog, hm?“ Er seufzt und ist eine sehr lange Sekunde lang still. „Es wäre mir lieber, du würdest mit den Selbstmordversuchen aufhören. Danach bist du wegen der Schmerzmittel immer so weggetreten, und so macht telephonieren keinen Spaß. Und mehr haben wir ja nicht zusammen, hm?“
      Ich nickte nur. Zwar bringt das am Telephon nicht viel, aber immerhin rede ich mit El. Der merkt das schon, irgendwie.
      „Gut“, sagt er da auch schon. „Versuchen wir’s also noch mal. Vielleicht hältst du dich ja diesmal dran, auch wenn ich es bezweifle, du kaputtes Kind.“
      Ich seufze. Mehr kann ich nicht tun. Meine Lider sind schwer. Wahrscheinlich bin ich eingeschlafen, denn danach erinnere ich mich an nichts mehr.
      Erst, dass ich mich irgendwann wieder aufsetze und der Hörer des Telephons wieder auf der Gabel liegt. Das Tablett ist verschwunden, der Fernseher ausgeschaltet. Ein Stapel frische Kleidung liegt auf dem Stuhl neben meinem Bett, Hose, Pullover, Unterwäsche. Der Schmerz meiner Pulsadern ist noch da, aber erträglich. Die Verbände sind neu und mit mehr Ahnung angelegt als ich es gestern getan habe.
      Ich weiß nicht, wer hier gewesen ist und sich um mich gekümmert hat, aber ich nehme an, dass es El war. Er kümmert sich doch so um mich, und er weiß alles über mich. Bestimmt ist er es, der dafür sorgt, dass es mir gut geht.
      Schade, dass er nie vorbeikommt, wenn ich wach bin! Wir könnten uns endlich mal von Angesicht zu Angesicht unterhalten. Aber vielleicht ist er schüchtern, oder glaubt, ich könnte enttäuscht sein? Wer weiß! Seiner Stimme nach ist er ein großer, dominanter Mann, der weiß, was er will. Wenn er jetzt ein kleiner, mickriger Kerl ist, wäre ich wohl sicherlich etwas entfremdet.
      Die Essensklappe an der Tür klappert, Geschirr klirrt. Mein Mittag- oder Abendessen, nehme ich an. Weil ich nicht weiß, wie spät es ist, schalte ich den Fernseher wieder an – auch den hatte El ja fürsorglich aus gemacht – und erkundige mich auf dem Nachrichtensender nach der Uhrzeit. Kurz nach sechs Abends. Ich habe tatsächlich den ganzen Tag geschlafen.
      Müde wanke ich hinüber zum Tablett. Na super! Suppe! Ich hasse Suppe!
      In einem Anfall aus spontaner Wut und Enttäuschung trete ich das Tablett gegen die schwarze Metalltür. „Keine Scheißsuppe!“, schreie ich ins Nichts. Dann erst merke ich, wie infantil ich mich benommen habe. Nudeln und Gemüse liegen auf dem Boden, der jetzt ganz nass ist. Mein Magen knurrt. Deprimiert setze ich mich hin und sammle reuevoll das Geschirr ein, picke die Nudeln auf. Eine probiere ich. Wenigstens die hätte ich essen können, aber jetzt mag ich nicht mehr. Ich stelle das Tablett ordentlich wieder vor die Klappe. Auf dem Tisch, auf dem der Fernseher steht, sind Zettel und Stifte. Ich setze mich und schreibe eine Notiz: „Hallo! Tut mir leid um die Suppe. Aber ich mag die Nudeln lieber so. Ich will nicht undankbar erscheinen, aber wenn es keine Umstände macht, esse ich die Suppennudeln lieber ohne Suppe. Vielen Dank.“
      Ich überlege, ob ich noch meinen Namen unten drunter schreiben sollte, aber das ist ja überflüssig – sie wissen ja, wer hier ist: Ich.


      Wird hoffentlich fortgesetzt, sdafdsafdsf...
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      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • RE: Home of Words -- A Mind's Mailbox

      ...
      Menschen gibts, die gibts gar nicht.
      Menschen zum Beispiel, die mehrere gute Geschichten anfangen, sich dann beschweren, unter einer Schreibblockade zu leiden - und dann aus heiterem Himmel wieder eine Geschichte anfangen. Und zwar wieder eine interessante, von der man mehr will.
      FoWo, ich hasse dich. Vermutlich so, wie ein Abhängiger sein Heroin hasst.

      Also gut, ans Werk:
      Eigentlich kann man nur das Gleiche wie auch sonst immer sagen. Nahe an der Perfektion. Der Schreibstil ist wunderbar, Grammatik und Rechtschreibung fehlerlos.
      Naja, fast fehlerlos:
      Original von FoWo
      Die Tabletten brauchen eine Weile, biss sie wirken, und dann wird alles dumpf in meinem Körper, als hätte man mich in Watte gepackt.

      Wenn die Tabletten nicht gerade von der scharfzähnigen Sorte sind, müsste das fett markierte "biss" eigentlich "bis" heißen.
      Zum Inhalt lässt sich sagen, dass die Story recht deprimierend wirkt, andererseits aber auch einen wunderbaren schwarzen Humor aufweist.
      Ich habe da eine Theorie, aufgestellt anhand Beobachtungen meiner selbst: Der Autor - zumindest die nicht unbedingt professionellen - schreibt oftmals seine Texte so, wie er sich gerade selbst fühlt, wie seine aktuelle Stimmung ist. Ich hoffe eigentlich doch schon, dass es in diesem Fall nicht so ist.

      Ich warte auf mehr. Vermutlich wieder sehr lang...

      ~Gastredner
    • Vielleicht schreibt FoWo an ihren Geschichten ja weiter, wenn man es ihr die ganze Zeit unter die Nase reibt. Ich kenne dieses Problem, denn wie oft habe ich schon die ein und selbe Geschichte angefangen zu schreiben und wenn ich die 100er Grenze an Seiten überschritten habe, landete sie immer wieder im Mülleimer, denn nie war ich zufrieden - nur hast du eindeutig einen besseren Stil und die Idee ist ebenfalls fantastisch *dich patt*
      Diese Geschichte gefällt mir vor allem so gut, weil du eine Sache ansprichst, die in der Regel in der Gesellschaft eher mit Abneigung betrachtet wird. Und hier trifft man plötzlich auf jemanden mit Verständniss, der nicht gleich "Emo" ruft, sondern einem aus der Patsche raushelfen will.
      Nebenbei: ist das Absicht, dass der Kerl El heißt, du Fan von Death Note bist und der eine Kerl dort sich ebenfalls L nennt? ;)

      Noch eine Kleinigkeit: Du springst manchmal vom Präsens ins Präteritum. Selten, aber es kam vor.

      Auf jeden Fall eine sehr schöne Geschichte, die ich gerne bis zum Ende lesen würde =)
      "Hallo ich bin der Andi und würde gerne meine Festplatte an den USB - Port ihrer Tochter anschließen und Kram sharen"
    • Wie schon öfters erwähnt: bisher war ich noch von keinem Ansatz deinerseits spontan so begeistert wie von diesem - wir wissen ja, warum. xD Lass es bloß nicht in irgendeiner Ecke (bzw. in irgendeinem Zimmer) vergammeln, es ist sehr toll geschrieben.

      Und hey, ich bin wirklich hochgradig gespannt, wie all das enden oder wenigstens weitergehen könnte (genau das habe ich mich bei den Songs nämlich auch immer gefragt, also enttäusch mich bloß nicht ;3). Von daher würde ich mich über eine Erweiterung des Vorhandenen sehr freuen.

      @zelda 2: Wenn ich die Situation richtig einschätzen sollte (und dieses Mal bin ich mir sogar relativ sicher), geht das hier sogar noch meilenweit über SVV hinaus.

      (Ich poste das hier jetzt, mit dem seltsamen Gefühl, an dieser Stelle nichts Konkretes gesagt zu haben. Was soll's.)

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

      Twitter | DIE BASIS
    • @Gastredner
      Du tust mir wirklich leid, glaub mir. xD;;; Aber ich kann dich trösten: "Der Dritte Krieg"hat mir, besonders von den Charas her, so gut gefallen, dass ich all die Charas wahrscheinlich packe und in ein AU setze, nämlich das meiner alten geschichte "Der Naga", und so werden aus zwei Storys eine. Ich hatte das gefühl, dass meine CHaras in einem vorgegebenen Universum zu... beschränkt sind, daher ist mir die Lösung ganz lieb. Die Idee steht, es ist eine Frage der zeit und Inspiration.
      "Der Berserker" wird auch definitiv weitergeschrieben, sonst treten mich Si und Uly. xD; Nur ist das Genre unbekanntes Terrain für mich, daher geht es nur langsam voran, und momentan steht die Geschichte an einerm schwierigen Punkt.
      Aber ich bin dir sehr dankbar für deine Kommentare, glaub mir. Und mit heroin bin ich auch noch nicht verglichen worden. xD

      Original von zelda 2
      Nebenbei: ist das Absicht, dass der Kerl El heißt, du Fan von Death Note bist und der eine Kerl dort sich ebenfalls L nennt? ;)

      ... Ich habe DN weder gelesen und noch gesehen und kenne die Charaktere lediglich vom Aussehen.
      Trivia: Ich fragt eiene Freundin nach zwei random Buchstaben, sie wusste nicht, worum es ging und nannte mir Y und L. Ich nannte meinen herrn am Telephon L, ohne darüber naczudenken.
      Schließlich erinnerte ich mich an L aus DN, und sah mich vor ein problem gestellt. kein Buchstabe gefiel mir als alternative (Si kann das Drama mit dem namen bestätigen). Meine Freundin meinte dann: "Nenn ihn doch El." Und da Si, dem ich die Story vorgelesen habe, eh gedacht hatte, er hieße so, hab ich das getan.
      Ihr müsst mit einer weiteren namensänderung rechnen, denn glücklich bin ich damit nicht.

      @Si
      Wenn du wieder so hohe Erwartungen wie beim Chaos hast, kann ich dich nur enttäuschen... xD;;
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    • Original von FoWo
      @Gastredner
      Du tust mir wirklich leid, glaub mir. xD;;; Aber ich kann dich trösten: "Der Dritte Krieg"hat mir, besonders von den Charas her, so gut gefallen, dass ich all die Charas wahrscheinlich packe und in ein AU setze, nämlich das meiner alten geschichte "Der Naga", und so werden aus zwei Storys eine. Ich hatte das gefühl, dass meine CHaras in einem vorgegebenen Universum zu... beschränkt sind, daher ist mir die Lösung ganz lieb. Die Idee steht, es ist eine Frage der zeit und Inspiration.

      Es mag vielleicht dumm klingen, aber was zum Teufel ist ein "AU"?
      Einfach nur eine Zusammenführung zweier Geschichten?
      Naja, auf jeden Fall werd ich mir dann in nächster Zeit wohl mal den besagten "Naga" ansehen...und vielleicht selbst mal weiterschreiben. Ich weiß nicht . ich beschäftige mich im Kopf dauernd damit, aber ich schreibe nichts auf...könnte damit zusammen liegen, dass ich mich praktisch in letzter Zeit nur mit dem Ende und diversen Kurzszenen befasst habe.
      Jaja, manchmal kann ich schon ganz gut verstehen, wieso du nichts zu Papier bringst, FoWo. Zumindest seit ich selbst mit dem Schreiben begonnen habe.
      Auf jeden Fall freu ich mich schon mal auf den nächsten Teil von dir. Von welcher Geschichte auch immer. Oder von wieder einmal einer Neuen...sag mal, bist du eigentlich auch privat so? Ich stelle mir das schwierig vor - wenn du die Einrichtung deines Zimmers/deiner Wohnung auch nur halb so häufig wechselst wie deine Geschichten oder Avatare...du würdest vermutlich in Umzugskatons wohnen.
      Gott, ich muss hier weg - auf was für Gedanken ich komme. Schnell, etwas anders tun...
      Da fällt mir ein: Folgender Satz hängt mir seit ein paar Tagen im Kopf rum, ich hätte nur gerne eine Bestätigung, dass Grammatik/Rechtschreibung korrekt sind, da ich mit dem Englischen zwar nicht wirklich auf einem Kriegsfuß stehe, allerdings auch keinerlei Lust verspüre, großartig etwas dafür zu tun.
      Besagter Satz(fragt nicht nach der Herkunft, war ein unausgegorenes Konstrukt diverser Gedanken und RPG-Inhalten):
      [XXX](beliebiges hier einsetzen) shall(will?) be torned down, burned to ashes and buried under earth and time!

      Danke,

      ~Gastredner

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gastredner ()

    • "AU" steht hier für "Alternative Universe", meinetwegen auch gern "alternatives Universum", ist eigentlich ein Begriff aus dem Fanfiction-Bereich, aber es ist recht nützlich zu verwenden.

      Und nein, mein Zimmer ist schon seit mehreren Jahren nicht umgeräumt worden (wobei ich es mir für diese Ferien vorgenommen hatte...), und sowas beschränkt sich nur auf Sachen wie meine icons, Sigs und Geschichten -- wobei letztere keinen Launen unterliegen, sondern der Inspiration. Da muss ich mich leider nach dem Wind drehen... ^^;

      ETA: "Torned down" is grammatikalisch falsch, es ist "torn", von "to tore", ansonsten sollte das so richtig sein.
      Und der unterschied zwischen shall und will ist in diesem Kontext rein stilistisch, würde ich sagen. [/ot]
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    • Original von FoWo
      Und nein, mein Zimmer ist schon seit mehreren Jahren nicht umgeräumt worden (wobei ich es mir für diese Ferien vorgenommen hatte...), und sowas beschränkt sich nur auf Sachen wie meine icons, Sigs und Geschichten -- wobei letztere keinen Launen unterliegen, sondern der Inspiration. Da muss ich mich leider nach dem Wind drehen... ^^;

      Gut - alles andere wäre wohl auch wirklich "interessant" gewesen.
      Wobe ich es mir durchaus vorstellen könnte, dasses Leute gibt, die ihre Wohnung zwanghaft alle paar Wochen umgestalten müssen...

      ETA: "Torned down" is grammatikalisch falsch, es ist "torn", von "to tore", ansonsten sollte das so richtig sein.
      Und der unterschied zwischen shall und will ist in diesem Kontext rein stilistisch, würde ich sagen. [/ot]

      Das "will?" bezog sich auf auf diesen stilistischen Unterschied, hätte ich klarer formulieren sollen. Wobei ich selbst die Version mit "shall" bevorzuge - es kling einfach...größer.
      Dann aber also "torn down". Ich hatte dies absichtlich nicht verwendet, da es sich in meinen Ohren irgendwie falsch anhörte. Dennoch macht deine Version eigentlich mehr Sinn.

      Danke für den Tipp,

      ~gastredner
    • Huch.
      Doch so lang?
      Hust.
      Ich garantiere für nichts.


      3. Monique
      „Menschen sind ziemlich dumm“, erzähle ich El eines Nachmittags, als ich auf meinem Bett sitze und eine Quizshow auf einem dieser nervigen Spielsendern gucke. Den Telefonhörer habe ich mir zwischen Ohr und Schulter geklemmt, in einer hand halte ich den Teller und in der anderen den Löffel. Spaghetti mit einem Löffel zu essen ist ganz schön schwer.
      „Warum meinst du?“, fragt El mich. Ihm war langweilig, deshalb hat er angerufen. Nehme ich zumindest an, er erklärt sich ja so gut wie nie.
      „Na ja“, sage ich mit vollem Mund. „Zum Beispiel rufen in so einer Quizshow ganz oft Leute an und nennen einen Lösungsvorschlag, der schon genannt wurde und dementsprechend falsch ist. Ich würde mir, würde ich ernsthaft in Erwägung ziehen, da mitzumachen, aufschreiben, was falsch ist und erst am Ende anrufen. Ist doch klug, oder?“
      „Wenn alle so denken würden wie du, mein Guter, würden diese Sender schnell pleite gehen“, sagt El gelangweilt. „Mal davon abgesehen, dass diese Sendungen eh alle nur Beschiss sind.“
      Ich antworte nicht, weil ich über seine Äußerung nachdenke und sowieso kaue. „Ich könnte eigentlich mal da anrufen“, überlege ich schließlich laut. „Ich gucke diese Sendungen so oft, ich könnte denen alles beantworten.“
      „Lass es lieber“, meint El gleichgültig. „Erstens würdest du nicht durchkommen, zweitens ist es teuer und drittens wärst du sowieso zu nervös und schissig.“
      „Du traust mir auch gar nichts zu“, knurre ich ihn verletzt an.
      „Oh, du würdest dich trauen? Dann mach!“ Damit legt El einfach auf. Ich nehme den Hörer in eine hand und starre ihn an, als könne er etwas dafür.
      Dann werfe ich wieder einen Blick auf den Fernseher. Die Nummer, die man anrufen soll, blinkt unten rechts auf dem Bildschirm herum, als wolle sie jedem potentiellen Zuschauer epileptische Anfälle garantieren, nicht etwa einen Gewinn. Langsam lege ich den Hörer zurück ans Ohr und wähle. Als das Freizeichen erklingt, halte ich die Luft an. Was soll ich sagen? Meinen Namen, nehme ich an. Sollte ich grüßen? Wäre höflicher. Aber wie? „Hi“ klingt lässig, aber zu vertraut. „Guten Tag“ ist irgendwie altmodisch.
      Als es in der Leitung klickt und sich eine Frauenstimme meldet, fühle ich mich, als müsse ich sterben. Was soll ich nur sagen?!
      „Hallo?“, fragt die Frau am Telefon. „Ist da jemand?“ Sie klingt jung und irgendwie blond. Mir fällt ein, dass ich noch nie mit jemand anderem als El geredet habe. Und ganz ähnlich wie bei ihm verspüre ich den Drang, aufzulegen, aber mein Körper handelt gegen meinen Willen. Wie zur Salzsäule erstarrt sitze ich da und starre auf den Fernseher.
      „Hallo?“, versucht die Frau es noch einmal, mich zum Reden zu bewegen.
      All ihre Aufmerksamkeit gilt mir. Ich bin richtig nervös, und wenn ich jetzt nichts sage, legt sie womöglich auf.
      „Hallo“, flüstere ich schließlich in den Hörer.
      „Wer ist denn da?“, fragt sie skeptisch zurück. „Was wollen Sie?“
      „Ich rufe wegen der Antwort an“, sage ich und fühle langsam, dass der Stress nachlässt. Aber meine Hände zittern und mir steht Schweiß auf der Stirn.
      „Welcher Antwort?“, fragt die Frau verwirrt. „Ich glaube, Sie haben sich verwählt. Ist alles in Ordnung? Sie klingen krank. Brauchen Sie Hilfe?“
      Sie siezt mich! Ich lächle. Sie ist die Erste, die das tut. Mein Wunsch, mit ihr zu reden, wird stärker.
      „Entschuldigung, wie war noch Ihr Name?“, frage ich und bin stolz auf mich, weil ich sie auch sieze.
      „Monique“, antwortet sie zögerlich. „Was wollen Sie?“
      „Ich rufe wegen der Antwort an“, wiederhole ich, weil es die Wahrheit ist.
      „Aha. Und, wie lautet die?“
      Ich blicke wieder auf den Fernseher. Das Quiz, wegen dem ich anrufe, ist mittlerweile vorbei, und einen Augenblick lang gerate ich wieder in Panik. „Sommerschnee“, stammle ich verwirrt. Ich wollte etwas ganz anderes sagen, aber ich habe vergessen, was. Ich kann Angst und Verzweiflung in mir hochsteigen spüren, weil Monique mich jetzt bestimmt für einen verrückten hält und auflegt.
      Aber sie lacht nur. „Sommerschnee?“, wiederholt sie. „Kein Wunder, dass da vor Ihnen niemand drauf gekommen ist – so was gibt’s nicht!“
      „Ich glaube auch“, räume ich ein, um die Situation zu retten. „Aber was wäre“, füge ich dann hinzu, „wenn es jetzt doch im Sommer schneien würde? Man würde einen begriff dafür brauchen, und dann würde ich ihn liefern. Wär doch toll, oder?“
      Monique lacht wieder. Mir wird ganz flau im Magen von ihrer Stimme. Ein bisschen so, als müsse ich mich übergeben, nur angenehmer. „Da haben Sie allerdings recht“, bestätigt sie meine Vermutung. „Wenn ich höre, dass jemand ein Wort für Schnee im Sommer braucht, werde ich ihn an Sie weiterleiten.“
      „Das wäre toll!“, sage ich und fühle mich noch immer nervös und irgendwie so, als wäre mein ganzer Körper aus Watte.
      „Ich muss jetzt auflegen“, sagt Monique da aber schon. „Schönen Tag noch, vielleicht hört man ja noch mal voneinander.“
      „Das wäre toll!“, sagte ich heiser noch einmal. Das Kribbeln in meinem Bauch wird zu einem schmerzhaften Ziehen, und ich presse eine Hand auf den Magen, weil mir so schlecht wird.
      „Tschüss!“, sagt Monique fröhlich. Dann legt sie auf. Einfach so, ohne sich darum zu kümmern, wie ich mich fühlen könnte. Meine Welt scheint zu kippen, aber das bin nur ich, als ich mich auf das bett fallen lasse und zu weinen beginne.
      Keine Ahnung, wie lange ich so da liege, aber ich hatte schon wieder mit dem Gedanken gespielt, mich umzubringen; nur das Wie war ein Problem – alles, womit man sich die Pulsadern aufschneiden könnte, ist irgendwie weg. El, vermute ich, war das. Dieses Arschloch, dieses Drecksschwein.
      Ich überlege, ob ich mich wohl mit meinem Pullover erhängen könnte, aber gerade, als ich die Decke nach Balken absuche, klingelt das Telefon wieder.
      Ich richte mich auf und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich kann mich nicht daran erinnern, den Hörer zurückgelegt zu haben, aber er liegt wieder auf der Gabel.
      „Bitte lass es Monique sein!“, flehe ich ins Nichts. „Lass es Monique sein!“
      Aber natürlich ist sie es nicht. Kaum, dass ich abgehoben habe, fragt El neugierig: „Und?“
      „Nix“, weiche ich abweisend aus. „Lass mich.“
      „Lass mich raten“, sagt El besserwisserisch. „Du hast dich total blamiert. Entweder das, oder es ist gar nicht passiert. Ich wusst’s doch. Es ist immer dasselbe mit dir.“
      „Du hast überhaupt keine Ahnung!“, gifte ich ihn an. Von Monique will ich ihm trotzdem nicht erzählen. Er würde sie nur schlecht machen.
      „Wenn du Erfolg irgendeiner Art gehabt hättest, würdest du wohl kaum so reagieren, hm?“, macht El spöttisch. Ich ziehe eine Grimasse und beleidige ihn im Kopf aufs Ärgste. Wenn ich ihn mal zu Gesicht bekäme, würde ich ihm wohl als erstes mal kräftig in die Fresse schlagen. Bis er blutet und seine Nase und sein Kiefer mehrfach gebrochen sind. Ich stelle mir vor, wie sein Blut meine Kleidung rot sprenkelt und seine Knochensplitter mir die Knöchel aufreißen. Ich sehe ihn vor meinem inneren Auge zu Boden gehen, sehe mich auf ihn eintreten, bis er nur noch eine unförmige Masse Fleisch ist, die mir nichts mehr anhaben kann.
      „Ja“, antworte ich ihm dann matt. „Ich werde jetzt schlafen gehen. Ist das okay?“
      „Aber klar, Baby“, sagt El. „Hau dich hin. Ich meld mich morgen.“
      „Das wär toll“, sage ich ehrlich. Als er aufgelegt hat, nehme ich den Telefonhörer und zerschlage ihn voller Wut an der Kante meines Nachttisches, ehe ich das Licht lösche und mit dem Gedanken an Monique einschlafe.



      Wird fortgesetzt.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.