Skies of Arcadia: the Ressurrection

    • Skies of Arcadia: the Ressurrection

      Ich hab schon länger mal mit dem Gedanken gespielt, was wohl nach Skies of Arcadia: Legends passieren würde, und zwar mit den dunkleren Charakteren der geschichte. Da dacht ich mir: "wart nicht ewig, schreibs doch einfach selbst." Tja, hier der Versuch...
      Wir befinden uns im Himmel über Soltis, kurz nach dem Sieg von Vyse über den letzten Admiral der valuanischen Flotte....

      Die Auferstehung
      Er fiel immer tiefer. Nein, er fiel nicht, er sank. Sank, als hätte der Himmel sich in ein endlos tiefes Meer verwandelt, dessen Strömungen ihn nun nach unten zogen. Sein Körper fühlte sich leicht an. Er sah sein Haar, das seiner Abwärtsbewegung folgte, wie ein lichter Schleier. Einzelne Strähnen bewegten sich, als hätten sie ein Eigenleben, wogten hin und her, führten einen eigentümlichen Tanz auf, dessen Schritte nur sie selbst wussten.
      Es waren nur wenige Minuten vergangen, seit er von Bord der „Delphinus“ gefallen war, doch erschien es ihm wie eine Ewigkeit. Vyse. Er und seine Freunde hatten versucht ihn aufzuhalten. Und später versucht ihm zu helfen. Doch er hatte gewusst, dass jegliche Hilfe zu spät gekommen wäre. Er hatte verloren. Nicht gegen den jungen Piraten, nein, er hatte gegen etwas viel Schlimmeres verloren: gegen den Zweifel.
      Der Zweifel an den Menschen auf der Welt, der Zweifel an ihren Motiven, ihrer Ehre, ihrem Wesen. Und gegen den Zweifel an sich selbst. Diese Zweifel hatten ihn zerfressen, hatten ihn geschwächt, bis er fast daran zugrunde gegangen war. Galcian hatte aus diesem Chaos herausgeragt, als unverwüstliche Insel, die all dem standhielt. Er hatte sich zu ihm geflüchtet, hatte ihn als Lehrer akzeptiert. Doch das hatte ihn verändert. Er war hart geworden, sein Herz war erkaltet. Nur so hatte ertragen können, was um ihn herum geschah. Er hatte Galcian geglaubt. Macht war das einzige, was zählte. Nur ein Mann mit Macht konnte all dem ein Ende setzen.
      Doch all das hatte an Bedeutung verloren, je weiter er gegangen war. Er hatte seine Beweggründe vergessen. Seine Loyalität gegenüber dem Admiral hatte ihn blind gemacht, das wusste er jetzt. Man hatte es ihm bewusst gemacht. Ein Junge, der einen Traum hatte. Ein Junge, der die wahre Macht besaß: Die Macht, Menschen zusammenzuführen. Vyse.

      Er dachte an die Gruppe, die sich ihm entgegen gestellt hatte, dem Gedanken zum Trotz, dass es sie das Leben kosten könnte. Vyse, ein Junge mit dem Traum, herauszufinden, was sich hinter dem Horizont befand. Ein Junge dessen Träume und Visionen ansteckend für sein Umfeld wirkten.
      Aika, ein frecher Rotschopf, der Vyse am liebsten Überall hin folgte. Genaueres war ihm nicht über dieses Mädchen bekannt, außer dass sie und Vyse sich wohl sehr nahe standen.
      Doch weit wichtiger für ihn war sie: Fina. Eine Angehörige der Silviter, die an das Gute in der Welt glaubte. Sie hatte die Welt anders kennen gelernt als er, hatte sie lieben gelernt und war bereit, für sie zu sterben. Er lächelte. So war sie schon immer gewesen. Sie würde sich für das opfern, das sie liebte. Jederzeit.
      Vielleicht hätte er die Welt ebenso kennen lernen müssen, wie es Fina getan hatte. Sie hatte Glück gehabt. Vielleicht hätte er nur weiter an diese Welt glauben müssen. Er wollte es jetzt. Er wollte es glauben. Von ganzem Herzen.

      Es gab ein metallisches Klicken, das durch die Stille hallte, die ihn umgab. Er sah auf seinen Körper. Etwas geschah mit ihm. Er fühlte sich, als würde sich etwas von ihm lösen, das ihn schon lange eingeengt hatte. Es war ein warmes, befreiendes Gefühl. Er schloss die Augen für einen Moment, um dann wieder auf seinen Körper zu blicken. Etwas löste sich tatsächlich von ihm: die Reste des Silver Gigas. Er gab ihn frei. Er spürte jedes seiner Körperteile mit neuer Intensität, hatte das Gefühl zum ersten Mal wieder richtig atmen zu können. Er hatte ihn frei gegeben.
      Die Überreste des Gigas fielen nach unten, schneller als er selbst es tat. Sie versanken in der dunklen Sphäre, die unter dem Himmel lag. Verschwand aus seinem Sichtfeld. Doch ihm blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Im nächsten Augenblick wurde der Teil der Sphäre, in dem die Teile verschwunden waren, von einem hellen Leuchten erhellt. Das Licht strahlte mit unglaublicher Intensität, doch blendete es seine Augen nicht. Er sah direkt hinein. Aus dem Licht löste sich eine Silhouette. Sie kam direkt auf ihn zu. Er hatte keine Chance auszuweichen, konnte nur noch auf das warten, das da kommen sollte. Das Licht hüllte ihn ein.

      Als er erwachte, fühlte er sich sonderbar erfrischt, wie nach einem erholsamen Schlaf. Das verschwommene Bild vor seinen Augen wurde klarer. Ungläubig riss er die Augen auf. Er lag auf dem Deck eines Schiffes! Er richtete sich mühsam auf. Sein Blick strich über das Gebilde, auf dem er lag. Es strahle im Licht der Sonne in einem hellen, silbernen Schein, das keinerlei Vernietungen oder Ähnliches aufwies, Nur ab und zu wurde die Einheit des Silbers durch dunklere Streifen unterbrochen, über die zeitweise smaragdgrüne Runen zogen. Als er nach oben sah, konnte er keinen Mast mit Segeln erkennen, doch auch das charakteristische Geräusch von Rotoren fehlte: nichts deutete darauf hin, womit dieses Schiff angetrieben wurde.
      Für ihn jedoch war das kein Geheimnis. Er kannte Techniken dieser Art, seit er ein Kind war. Es bestand kein Zweifel; dieses Schiff war eindeutig silvitischer Machart.

      Er stand auf, sah sich noch etwas um, dann betrachtete er den Silver Moon, der am Himmel stand und ihm verriet, in welchem Teil des Himmels er sich befand. Er sah über die Reling, wo er in einiger Entfernung Shrine Island ausmachen konnte. Soltis, der silberne Kontinent, war verschwunden, erneut versunken in die Tiefen des unteren Himmels. Er drehte das Gesicht in den aufkommenden Wind. Dann wandte er sich um und ging auf die Brücke.
      Hier war ebenfalls alles in Silber gehalten. Auf der Kommandoleiste waren verschiedene Anzeigefelder. Er trat heran und betrachtete sie, bevor er sich entschloss, freistehende Felder auszufüllen. Auf dem Feld erschein die Frage nach dem Namen des Schiffes, darunter ein Eingabefeld. Er überlegte eine Weile, dann gab er ein: „Phoenix“. Das Feld flimmerte kurz auf, dann zeigte sich das nächste Feld, in dem nach dem Namen des Kapitäns gefragt wurde. Er lächelte, bevor er langsam angab. Ramirez. Wieder ein flimmern, dann zeigte das Angabefeld die nächste Frage an: Nächstes Ziel.
      Ramirez überlegte, sah auf und aus dem Fenster auf den Himmel. Ein leises Lächeln umspielte seine Züge. Dann schrieb er auf das Feld: An den Horizont.
      Die Menschen die viel über die Albae lesen, nennen sie Todesschatten. Die Menschen die ihnen begegnet sind haben dazu keine Gelegenheit mehr.

      Ich grüße Herr des Triforce, Kimahri, Ishtar,Rooro, ShadowLink85, N@vi und xRESxSongoku.
      Die Albae stehen hinter euch.
    • Wie lustig. Ich denke gerade darüber nach, mir das Spiel zuzulegen...gleich noch etwas dazu.

      Ich habe den Text mehr überflogen denn wirklich gelesen. Einerseits habe ich nicht besonders viel verstanden(aufgrund fehlendem Hintergrundwissens), andererseits fürchte ich, den ABlauf der Geschichte davor, also aus dem SPiel, zu erfahren - bei aktuellen Kaufüberlkegungen eher weniger praktisch.
      Dennoch denke ich, sagen zu können, dass mir dein Schriebstil ziemlich gut gefällt. Es lässt sich flüssig und schnell lesen, verwirrt nicht und enthält - soweit ich es gesehen habe - keinerlei Rechtschreibfehler. Es gibt lediglich ein paar Stellen, wo ich es anders ausgedrückt hätte - aber das sind persönliche Unterschiede.
      Wie bereits ausgeführt, kann ich zum Inhalt nicht viel sagen.

      Und nochmals kurz zurück zum Spiel: Wie bereits gesagt, denke ich momentan über die Anschaffung selbigens nach. Allerdings bin ich ein wenig verwirrt: Ich hatte bei einer Bekannten mal den Anfang gespielt und dachte, das Spiel heiße nur "Skies of Arcadia". Finden konnte ich bisher jedoch lediglich - bei eBay, sei dazugesagt, "Skies of Arcadia Legends". Da Wiki nicht besonders auskunftsfreudig war - auch nciht die englische - wollte ich doch schon ncoh eines wissen: Handelt es sich dabei um das gleiche, oder ist "Legends" ein Nachfolger?
    • Ich kann Gastredner eigentlich nur zustimmen, es lässt sich wirklich flüssig lesen und ich finde die Gedanken von Ramirez sehr interessant.

      btw, Gastredner:
      es hieß "skies of arcadia", als es auf dem Dreamcast erschien. Die GC-Fassung hat einige neue Inhalte und wurde deswegen "skies of arcadia legends" genannt ^^
      (bitte mich korrigieren, wenn ich das falsch in erinnerung habe)
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • @Shiek-kun

      Nene, ist schon richtig so!

      @Gastredner

      Sehr gut! Sehr, sehr, sehr gut! ;)

      Interesaant, wie du das mit Ramirez gemacht hast, und ich finde Ramirez neue Gedankengänge äusserst interessant, und kann es mir auch vorstellen das er so dachte. Ja, mach weiter so! ;) Aber mich würde noch interessieren, wie es Vigoro ergangen ist, also wäre ich froh wenn dr auch auftauchen würde ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lord Pent ()

    • Danke für die Wertungen, ich bemüh mich das ganze möglichst Schnell weiterzuführen.

      @Rogue: Mal sehen, ich hab mich noch nicht endgültig auf bestimmte Charaktere festgefahren, denke schon dass er irgendwo noch ma auftauchen wird. Wie groß seine Rolle ist weiß ich noch nicht, aber mal sehen.
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    • Ich als heißer Fan von Skies of Arcadia freu mich allein schon darüber, dass es Leute gibt, die sich diesem Thema widmen und sogar eine Fanfic schreiben.

      Also der Text liest sich wirklich flüssig und es hat Spass gemacht es zu lesen. Ich hoffe mal es wird bld eine Fortsetzung geben, wie du es angekündigt hast ^^
    • So, hat ja nun doch ne Weile gedauert. Hier gehts weiter:

      Zelos
      Es war unbeschreiblich: Das Schiff setzte sich tatsächlich in Bewegung. Ramirez konnte seine Verwunderung kaum verbergen. Was war wohl das Ziel, dass er eingegeben hatte? Nicht ohne Neugier sah er von der Brücke nach draußen. Wolken schossen an ihm vorbei. Ab und zu sah man Fragmente von Landmassen, kleine Eilande, auf denen oft nicht einmal ein Baum wuchs. Etwas fiel ihm auf, als er weiter aus dem Fenster sah: Die Luftbarrieren, die vor dem Auftauchen von Soltis die Welt durchzogen hatten und verschwunden waren, begannen sich neu zu formieren. Es gab kleinere Abweichungen, doch alles in allem stellte sich das ursprüngliche Himmelsbild wieder her. Als wäre nie etwas geschehen. dachte der frühere Admiral. Es war ein sonderbares Gefühl.
      Vor ihm wurde der Umriss der Felswand sichtbar, die Sailors Island vom Rest des Mid Ocean trennte. Das Schiff begann eigenständig einen sanften Anstieg. Er durchbrach die Obere Wolkendecke, um die Wand zu überwinden. Als es das Massiv überwunden hatte, begann es abzusinken, ebenfalls ohne dass Ramirez etwas dazutun musste. Langsam näherte sich die „Phoenix“ dem zentralen Anlaufpunkt des Himmels: Sailors Island.
      Der ehemalige Admiral der 6. Flotte trat an das große Frontfenster heran und betrachtete die Insel: von weitem sah sie aus, als wäre sie von all den Geschehnissen unberührt geblieben. Der Leuchtturm sandte seine Strahlen aus, die trotz des Tageslichts gut zu erkennen waren. Ununterbrochen kamen Schiffe an oder verließen den Hafen wieder, bereit für neue Reisen und beladen mit Waren.
      Ramirez schlug die Augen nieder. Nein, es würde zu viel Aufsehen erregen, wenn er jetzt den Hafen anlaufen würde. Er gab einige befehle in die Kommandoleiste ein, und die „Phoenix“ korrigierte ihren Kurs um einige Grad, sodass sie an der Insel vorbei glitt. Im Vorbeifahren sah er, wie sich die Menschen auf der Straße umdrehten und sein Schiff betrachteten. Er wusste, dass dieses Gefährt einzigartig war, schon allein wegen der Tatsache, dass es sich bewegte, ohne auch nur einen Matrosen an Bord zu haben. Ramirez drehte sich um und ging tiefer in den Rumpf des Schiffes. Seine Schritte hallten hell von den Wänden wieder, das einzige Geräusch in der ansonsten herrschenden Stille. Es war, als befände man sich auf einem Geisterschiff. Vielleicht ist es das auch dachte Ramirez ein Geisterschiff.
      Er lief weiter durch den Gang, als er ein Strahlen bemerkte, als er an einer Tür vorbeiging, der er zuvor keinerlei Beachtung geschenkt hatte. Verwundert sah er an die Stelle, an der bei normalen Türen die Klinke gewesen wäre. Das Strahlen fiel ihm nun deutlicher auf, bis er auf seine Hand sah: sein Stück vom Silver Moon Crystal reagierte auf etwas, das sich hinter dieser Tür befand. Er berührte selbige, worauf diese auf den druck reagierte und mit einem leisen Zischen zur Seite schwang.
      In seinem Inneren war alles von einem hellen Glanz erfüllt. An den Wänden sah er Linien, die sich netzartig von der Mitte der Decke ausbreiteten und in die anderen Teile des Schiffes führten. In pulsierenden Wellen wurde Energie durch diese Linien geleitet, die die „Poenix“ am Laufen hielt.
      Etwa in der Mitte des Raumes schwebte eine silbern strahlende Kugel von der Größe eines Medizinballs. Zelos.
      Ramirez betrachtete den Gigas genauer. Es war nicht mehr der Gigas, den er und Galcian erweckt hatten. Das Gehäuse fehlte, das Licht, das von ihm ausging, war intensiver, und auf jeden Fall war er kleiner. Es war nicht der eigentliche Zelos. Es war sein Herz. Eine Kugel, angereichert mit der reinsten Form von Energie. Jener Form, die es schaffen konnte, einen Gigas mit Energie zu versorgen, die in nahezu verschwenderischer Weise vorhanden war. Ramirez hatte noch nie einen Silver Crystal von derartiger Größe gesehen. Die Energie, die in ihm ruhte, musste unerschöpflich sein. Nun verstand er, wie das Schiff so lautlos und wie von selbst fahren konnte: Das Schiff war der Silver Gigas. Eine Reinkarnation quasi.
      Der ehemalige Admiral wusste, das Zelos wandelbar war. Er konnte seine Form verändern, um sich der entsprechenden Situation anzupassen. Darin war er zwar nicht so flexibel wie Cupil, Finas sonderbares Haustier, doch es reichte um verschiedene Umstände für sich nutzbar zu machen. Genau das musste passiert sein, als die Teile des Gigas in die untere Sphäre gefallen war: Zelos war zur „Phoenix“ geworden.
      Ramirez lächelte. Es stimmte also. Eigentlich kann man einen Gigas nicht besiegen. Vyse hatte bei Bluheim, den blauen Gigas, und dem Yellow Gigas von Valua wohl nur Glück gehabt und die Kristalle waren rechtzeitig wieder zum Einsatz gekommen, um die riesigen Wesen ihrer Energie zu berauben.
      Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte der Silviter ein Glitzern, das schwächer war als das des Gigas und nicht von seiner Hand stammte. Verwundert drehte er den Kopf- und erstarrte. In einer der Energiebahnen schwebte ein Stück des Silver Crystals auf das Herz von Zelos zu. Ramirez wusste sofort, wessen Stück das war. Es gehörte dem Elder, den er eigenhändig getötet hatte, um Zelos wecken zu können. Das Stück schwebte die Energiebahn entgegen des Stroms entlang, bis er das Herz des Gigas erreicht hatte. Eine Weile schwebten sie sich gegenüber. Dann setzte dich das kleine Stück erneut in Bewegung, auf das Herz zu- und verschwand darin. Es kam eine leichte Regung um die Eintauchstelle, wie bei einem Finger, der in Wasser getaucht wird. Das Stück des Elder verschmolz mir dem Herz des Gigas zu einem Ganzen. Ramirez konnte es nicht fassen. Wie viele Silviter hatten sterben müssen, damit Zelos’ Herz so groß werden konnte? Wie oft war der Gigas in der Vergangenheit wirklich gerufen worden?

      Ein klingendes Geräusch weckte seine Aufmerksamkeit. Jemand hatte das Schiff betreten.
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    • Danke. Und damit du was zum freuen hast...

      Der Todesengel

      Das kleine Schiff entfernte sich langsam von Sailors Island. An Deck stand eine junge Frau, die wehmütig zurückblickte. Sie trug einen schwarzen, eng anliegenden Lederanzug, der es ihr dennoch erlaubte, sich frei bewegen zu können. An ihren schweren Stiefeln waren scharfe Spitzen angebracht, mit denen sie tödliche Tritte austeilen konnte. In ihrer rechten hand hielt sie eine riesige Kriegssense, die mit dem Blatt auf den Planken auflag. Ihr Name war Piastol, doch es war inzwischen selten, dass sie so genannt wurde. Im gesamten Mid-, South- und North Ocean war sie nur als der Todesengel bekannt. Doch dieser Titel stand in einem extremen Gegensatz zu der Trauer und Hilflosigkeit, die ihr Herz so lange regiert hatte.
      Es brach ihr jedes Mal das Herz, wenn sie Maria sah. Das kleine Mädchen, dass zusammen mit dem Schiffsarzt Doc auf einem Kutter nahe der Handelsinsel lebte, hatte viel zu früh die Schrecken dieser Welt kennen lernen müssen. In solchen Fällen reagiert der Geist oftmals nur auf eine Weise: er verdrängt alle Erinnerungen aus dem Gedächtnis. Die Erinnerung an ihre Herkunft, ihre Vergangenheit und die Erinnerung an Piastol- ihre Schwester. 7 Jahre lang hatte sie nichts von Marias Verbleib gewusst, und die Verzweiflung hatte sie nach Schuldigen suchen lassen. Sie erinnerte sich mit schmerzlicher Genauigkeit an alles, was vorgefallen war…

      Das Schiff stand in Flammen. Überall lag der Geruch von Verbranntem in der Luft. Das Atmen fiel ihr schwer, der Qualm brannte in ihren Augen, behinderte ihre Sicht. Wo war Vater? Wo waren Doc und Maria? Sie hatte Angst. Mehr als die Angst um sich selbst wog die Angst um ihre Familie.
      Ihre Erinnerung machte einen Sprung. Sie befand sich an Bord eines großen Schiffes, das einem jungen Piraten gehörte. Die „Delphinus“.
      Sie wollte ihn töten. Mehr als alles Andere wollte sie ihn töten, um den Verlust ihrer Familie zu rächen. Er wollte sie mit leerem Geschwätz davon abhalten, wollte wohl seiner Strafe entgehen. Sie würde nicht darauf eingehen. Einer von ihnen beiden würde sterben- entweder er, oder sie selbst.
      Vyse hatte sie besiegt, mehrmals sogar. Und mit jedem Mal waren ihre Zweifel gewachsen. Nicht wegen seiner Kraft, sondern wegen seiner Worte. So sehr sie es wollte, sie konnte sich seiner Worte nicht verwehren. Sie glaubte ihm, und in ihrem Herzen hatte sie immer gewusst, dass er Recht hatte. Doch das hatte ihr Leben seines Sinnes beraubt. Wofür hatte es sich gelohnt, weiterzumachen, wenn nicht die Rache?
      Vyse hatte ihr einen neuen Sinn gegeben. Er hatte ihr Erzählt, wo sie Maria und Doc finden konnte. Er hatte ihr ihre Schwester wiedergegeben.
      Sie hatte Maria mehrmals besucht. Zuerst nur, wenn sie allein war, später auch im Beisein von Doc. Er hatte ihr erzählt was damals wirklich geschehen war.

      Piastol betrachtete noch immer die Stelle, an der sie Docs Schiff aus den Augen verloren hatte. Es fiel ihr noch immer schwer, längere Zeit bei ihnen zu bleiben, auch wenn die Sehnsucht nach ihnen jedes Mal neu aufflammte, wenn sie sie verließ.
      Ein leichtes Schwanken riss sie aus ihren Gedanken. Sie fuhr herum, und konnte durch ein Wendemanöver gerade noch verhindern, dass ihr kleines Boot kenterte. Ein silbernes Schiff hatte ihren Kurs gekreuzt und glitt nun parallel zu ihr durch den Himmel. Es war völlig lautlos, sie konnte weder Segel noch Rotoren erkennen.
      Die junge Frau manövrierte ihr Boot in unmittelbare Nähe des Schiffes, dann warf sie einen Enterhaken an die Reling und kletterte auf das Gefährt. Ihre Stiefelkrallen verursachten klingende Geräusche auf dem Deck des Schiffes. Vorsichtshalber hielt sie ihre Sense schwungbereit.
      Mit einem leisen Zischen öffnete sich eine Tür. Der Mann, der aus dem Schatten trat, ließ sie erschauern.
      Ramirez.
      Falls dieser überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Ramirez erkannte die junge Frau nicht, doch er behielt seine Hand am Schwertgriff, denn Piastol hob augenblicklich die Sense und ging in Stellung. Ihr Blick sprühte vor Zorn. „Du…“ sagte sie.
      Ramirez zeigte noch immer keine Regung.
      „Kennen wir uns?“
      „Dass du es wagst… erinnerst du dich nicht an mich? Dabei sollte dir diese Zeit doch ins Gedächtnis gebrannt sein, Ramirez. Du hast ihn auf dem Gewissen… du hast mir alles genommen. Du hast mir meinen Vater genommen!“
      Ramirez antwortete nicht. Er hatte auf seinem Weg viele Menschen getötet. Väter ebenso wie Brüder, Ehemänner und Söhne. Doch etwas war an dieser Frau, was ihm zu bekannt vorkam. Ihre Stimme, ihr Gesicht… Ramirez erkannte sie. Sie war erwachsener geworden, doch es war noch immer unverkennbar sie.
      „Piastol…“
      „Erinnerst du dich also doch.“
      „Ja. Ich erinnere mich noch genau. Ja, ich tötete Mendoza, aber ich-„
      „Schweig!“ fiel ihm Piastol ins Wort. „Ich will deine Ausreden nicht hören. Der Todesengel ist zu dir gekommen. Du hast mein Leben zerstört. Jetzt werde ich dir deines nehmen. En Guarde!“
      Sie ließ Ramirez keine weitere Gelegenheit, sich zu wappnen, sondern griff sofort an. Ihre Sense zog einen blitzenden Bogen, der auf Ramirez’ Körper zielte. Dieser ließ sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Mit geschmeidigen Bewegungen, die fast wie ein Tanz anmuteten, wich er jedem ihrer wütenden Hiebe aus. Piastol änderte ihre Schlagrichtung, ein senkrechter Hieb sollte ihn am Kopf treffen. Ramirez drehte sich schnell und zog in einer fließenden Bewegung sein Schwert. Mit lautem Klirren trafen sich die beiden Waffen. Der Silviter zeigte noch immer keine Regung, während ein Zittern durch Piastols Arme ging. Die junge Frau sprang zurück. „Verdammt, warum stirbst du nicht einfach?!“ Ramirez Blick war von trauriger Leere. „Piastol, lass mich-“ Doch Piastol hörte nicht. Stattdessen drückte sie sich vom Boden ab, sprang in die Höhe und ließ einen Hagel von Wurfmessern auf ihn nieder regnen. Regenguss. Ramirez konnte den Messern mühelos ausweichen oder sie durch schwingen des Schwertes abwehren, doch darauf hatte Piastol auch nicht gehofft. Sie flüsterte nur „Gewittertanz“ und schoss auf Ramirez zu. Ihre Sense wirbelte herum, während sie ihn mit einer raschen Folge von Schlägen und Tritten eindeckte. Wieder sprang sie auf Abstand. „Das ist nicht möglich…“ flüsterte sie bestürzt. Der Silviter stand noch immer unverändert dort, zeigte weder ein Anzeichen von Ermüdung noch auch nur die kleinste Verletzung. Sein Blick war noch immer der Selbe. „Du lässt mir keine Wahl.“ Sagte er leise. „Silbereclipse“
      Es war, würden sie in eine eigenartige Sphäre gehüllt. Ramirez wollte Piastol nicht töten. Er drehte dein Schwert so, dass er immer mit der flachen Seite traf. Und er verfehlte sie nicht ein einziges Mal. Piastol konnte nicht reagieren, er schien aus jeder Richtung zu kommen. Sie sah ihn nur als verschwommene Bewegung, und das nächste war der dunpfe Schmerz, wenn die flache Seite der Klinge sie traf.
      Ramirez tauchte aus der sonderbaren Sphäre wieder auf und ließ sie hinter sich in sich zusammenstürzen. Piastol stand noch einen Moment schwankend da, dann ließ sie die Sense fallen, und schließlich brach sie in die Knie. „Warum?“ fragte sie leise „Warum ist es mir nicht erlaubt, meinen Vater zu rächen?
      „Piastol, hör mir zu. Ich tötete deinen Vater, und ich bedaure den Schmerz, den ich euch damit zufügte, das musst du mir glauben. Doch ich musste ihn aufhalten, und das weißt du auch, nicht wahr?“
      Piastol schüttelte den Kopf. „Hör auf! Ich weiß nicht wovon du redest!“
      „Doch du weißt es. Die Valuaner haben die Menschen von Ixa’ taka versklavt, und er hat nichts getan, um ihr Los zu bessern, obwohl er den Bericht von mir gehört und mir sein Wort gegeben hatte.“
      „Das ist eine Lüge! Hör auf!“ In Piastols Stimme steigerte sich die Verzweiflung.
      „Das ist keine Lüge. Du hast es doch auch bemerkt. Du hast diese Menschen auch gesehen…“
      „Hör auf, hör auf!“
      „… wie leer sie innerlich waren. Und dein Vater hätte die Macht gehabt, das zu ändern. Doch er tat es nicht. Aus Gier.“
      Piastols Körper wurde nun von der Verzweiflung geschüttelt. „Du sollst endlich aufhören!“ Tränen brachen sich Bahn, rollten über ihre Wangen. „Hör auf!... Hör auf… Bitte…“
      Ja, sie hatte es gewusst. Sie hatte diese Menschen gesehen, und sie hatte gefühlt, dass es falsch war, was Valua da tat. Sie hatte es die ganze Zeit über gewusst. Doch sie hatte Vertrauen darin gehabt, dass ihr Vater nach Ramirez’ Bitte die Situation bessern würde. Er war doch schließlich ihr Vater. Er war doch schließlich dieser sanftmütige Mensch, der immer erst an das Wohl von Maria und ihr dachte. Warum tat er das nicht bei anderen Menschen? Oh, warum musste Ramirez nur Recht haben? Die junge Frau konnte die Tränen nicht zurückhalten.
      Und mitten in ihrer Trauer spürte sie eine vorsichtige, sanfte, wenn auch feste Umarmung. Wage nahm sie wahr, wer seinen Arm um ihre Schultern gelegt hatte: Ramirez. Der Silviter hielt in der Rechten noch immer sein Schwert, doch er war vor ihr in die Knie gegangen und hatte den linken Arm um ihre Schultern gelegt. Sanft drückte er sie an sich, bis ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte. Ihre Gegenwehr war nur noch schwach, und schließlich ergab sie sich ihrem Schicksal. Mit leiser Stimme sagte Ramirez: „Ich weiß wie hart es ist, von jemandem enttäuscht zu werden, zu dem man aufsieht. Mendoza war auch für mich eine Art Vater. Und es war verletzend für mich, zu sehen wie er alles Menschliche in den Wind schlug, um seinen eigenen Vorteil zu sichern. Ich war maßlos enttäuscht. Und ich verlor die Kontrolle über mich. Wut kann einen zu den schrecklichsten Taten verleiten, sie trübt das Empfinden, und wenn man wieder klar denken kann, kann man seine eigenen Handlungen nicht fassen.“ Sein Arm schloss sich fester um den Körper der jungen Frau, die noch immer von heftigen Schluchzern geschüttelt wurde. „Bitte, lass dich nicht von Wut lenken. Deine Trauer und dein Schmerz mögen so groß sein, dass du es kaum ertragen kannst, aber lass dich nie davon leiten.“ Er sah auf den Himmel hinaus. „Ich habe mich einst davon leiten lassen. Und es war das schlimmste, was mir je passieren konnte.“ Er schloss die Augen, dann fuhr er fort. „Piastol, ich möchte dich um etwas bitten. Komm mit mir. Wir beide haben ähnliches durchgemacht, und ich glaube, nur wir beide können einander helfen, den Schmerz zu überwinden. Ich weiß nicht wohin dieser Weg mich führen wird, doch ich brauche jemanden an meiner Seite, der versteht. Der versteht, wer ich wirklich bin. Ich… Ich brauche dich.“
      Piastol antwortete nicht. Verwundert hob Ramirez den Kopf und betrachtete sie. "Piastol?" Die junge Frau hatte die Augen geschlossen, atmete in tiefen, gleichmäßigen Zügen. Schmerz, Trauer und Erschöpfung hatten sie in tiefen, traumlosen Schlaf fallen lassen.
      Die Menschen die viel über die Albae lesen, nennen sie Todesschatten. Die Menschen die ihnen begegnet sind haben dazu keine Gelegenheit mehr.

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    • Endlich ein neues Kap. fertig. Bitte um Meinungen. Also weiter:

      Veränderungen

      Als sie erwachte, spürte sie die sanfte Schwere einer Bettdecke auf sich. Verwundert und gleichzeitig noch verschlafen sah sie sich um. Sie befand sich in einer kleinen Kammer, dass von einem Bullauge mit Licht durchflutet wurde. Eine Ablage stand an der Wand gegenüber des Bettes und ein kleiner Tisch daneben, unter den ein Hocker geschoben war, komplettierten das Mobiliar. Alles war in strahlendem Weiß oder silbrigen Tönen gehalten, die Wände selbst waren von klaren Linien durchzogen, an denen ab und zu ein grünes Symbol entlang lief. Piastol richtete sich auf. Ihre Stiefel standen neben dem Bett, ansonsten trug sie ihre Kleidung vollständig bei sich. An der Ablage lehnte ihre Sense. Die silberne Umgebung erinnerte sie wieder daran, wo sie war. Doch damit wurde sie sich auch schmerzlich ihrer Auseinandersetzung mit Ramirez bewusst. An das, was er über ihren Vater gesagt hatte. An das, was sie schon lange gewusst, aber nie hatte wahrhaben wollen.
      Sie schwang ihre Beine über die Bettkante und zog ihre Stiefel wieder an. Dann stand sie auf und ging zur Tür. Sie konnte keine Klinke entdecken, doch die Tür schwang zur Seite, als sie leichten druck darauf ausübte. Sie drehte sich noch einmal um und betrachtete das Zimmer. Es wirkte einladend und freundlich. Ein krasser Gegensatz zu dem, was sie über den Besitzer dieses Schiffes wusste. Sie nahm ihre Sense und verließ das Zimmer.
      Auf dem Gang herrschte Stille. Nur ein leises Klingen, das ihre Schritte verursachten, hallte durch den Raum. Piastol dachte über ihre Begegnung mit dem Silviter nach. Sie kannten sich, eine ganze Weile schon. Er hatte sie nicht verletzen wollen. Als er mit ihr geredet hatte, hatte sie eine eigenartige Traurigkeit in seinem Blick bemerkt. Seine Augen waren von einer faszinierenden Tiefe, doch so voller Schmerz. Nie zuvor hatte sie in solche Augen geblickt.
      Sie sah aus dem Bullauge. Das Schiff hatte anscheinend gehalten, sie konnte noch immer Sailors Island entdecken. Ramirez’ Schiff war ebenso geheimnisvoll wie der ehemalige Admiral selbst. Wie konnte solch ein Schiff überhaupt fahren, wenn Ramirez der Einzige zu sein Schien, der sich an Bord befand? Die Antwort entzog sich ihrer Vorstellungskraft.
      Sie dachte über das nach, was Ramirez ihr gesagt hatte, bevor sie eingeschlafen war. Dass auch er Mendoza als eine art Vater betrachtet hatte. Das auch er enttäuscht von ihm gewesen war. Und dass er sie brauchte. Sie erinnerte sich an seine Umarmung. Mit der Erinnerung kam ein sanftes Kribbeln an den Stellen, wo sein Arm ihre Schultern berührt hatte. Er brauchte sie? Warum? Weil sie ihn verstehen konnte? Tat sie das wirklich? Wusste sie, wer Ramirez wirklich war?
      Draußen fuhren kleinere Schiffe von Sailors Island aus in Richtung des South Ocean, andere in Richtung des Landes unter dem red Moon. Ihre Ziele waren Nasrad, die Nasrische Hauptstadt, Maramba, eine kleinere Wüstenstadt, und einige liefen in Richtung Esperanza aus, der südlichsten der nasrischen Städte. Ramirez hatte gesagt, er wisse nicht wohin seine reise ihn führen würde. Er war wohl rastlos, allein mit seiner Vergangenheit, seinem Schicksal. Er hat Recht. Durchfuhr es die junge Frau. Ich verstehe ihn. Ich weiß, wie ihm zumute sein muss. Doch ich weiß auch, dass sich die Dinge ändern können. Vyse hat es mir gezeigt. Ist es nun an mir, es Ramirez zu zeigen? Sinnend betrachtete sie den Himmel.

      Ramirez stand auf der Brücke und sah durch das Fenster nach draußen. Vor ihnen, hinter einer Barriere aus losen Felsen, lag die nasrische Wüste. Er wusste selbst nicht warum, doch etwas sagte ihm, dass er hier sein nächstes Ziel finden würde. Nasrad war vorerst eher zu meiden, auch wenn sein Schiff unbekannt war, er selbst war es nicht, und die nasrische Bevölkerung war allgemein nicht gut auf Valuaner zu sprechen. Doch ich bin kein Valuaner sinnierte er. Ich war nie einer. Ich war immer ein Silviter. Er sah an sich herunter, betrachtete die Rüstung, die er trug. Sie würde ihn jederzeit als Admiral der Armada kennzeichnen. Doch damit wollte er nichts mehr zu tun haben. Er wollte Finas Worten glauben, und die Menschen neu kennen lernen. Seine Rüstung war da nur hinderlich.
      Mit festem Bewegungen riss er zuerst die Admiralsplaketten und Bänder von seiner Rüstung. Lautlos fielen sie zu seinen Füßen auf den Boden. Doch wie sollte er die Gravuren beseitigen? Ramirez holte tief Luft. Dann biss er die Zähne zusammen und führte seine rechte Hand über die Stelle seiner Rüstung, auf der das Emblem der Armada prangte. Er konzentrierte seine Gedanken auf den Silver Crystal in seiner Hand und das Emblem auf der Rüstung. Wellen purer Energie wurden freigesetzt. Seine Haare wehten, als würden sie von einem unmerklichen Wind erfasst. Seine Hand leuchtete gleißend silbern auf. Das Strahlen erfasste seine Rüstung, brachte sie zum Beben. Er spürte, wie sich das Metall verformte. Er konnte das Emblem nicht entfernen, aber er konnte es verändern. Die Anstrengung ließ ihn leicht aufstöhnen. Die Gravuren veränderten ihre Form, Linien wechselten ihre Richtung. Es tat weh. Er spürte die Schmerzen, weniger in seiner Hand als vielmehr in seiner Brust, als würde sich das Metall erhitzen und ihn versengen. Das Strahlen seiner Hand ließ nach. Zitternd ließ er die Hand sinken. Das Emblem auf seiner Rüstung zeigte nun nicht länger das valuanische Siegel: Nun zeigte es das Siegel der Silver Civilization: seinem Volk. Er atmete schwer, und die Schmerzen ließen nur langsam nach. Eine einzelne Träne rollte über sein Gesicht. Er besah seine Rüstung von neuem. Man würde ihn noch immer als Admiral betrachten, doch wenigstens sein Äußeres würde ihn nicht mehr in diese Rolle zwingen.
      „Ramirez?“
      Piastol stand in der Tür, doch sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Als er sich herumdrehte, trat sie einen Schritt nach vorn, stoppte aber gleich wieder. „Alles in Ordnung?“
      Ramirez war etwas verwundert. „Ja…Ja, alles in Ordnung. Wie lange bist du schon wach?“
      „Erst seit kurzem. Ich… ahm… danke, Ramirez.“
      Die Verwunderung des Silviters wurde größer. „Gern geschehen… aber- wofür dankst du mir?“
      Die junge Frau holte tief Atem. „Nun ja… dafür dass du mich nicht getötet hast. Ich weiß du hättest es gekonnt. Und dafür, dass du mich in diesem Zimmer untergebracht hast.“ Das war es nicht gewesen, wofür sie ihm hatte danken wollen. Aber sie wusste einfach nicht wie sie es sagen konnte, sie fand keine Worte, die dem angemessen gewesen wären. „Und für… für..“
      Ramirez unterbrach sie sanft „Ich weiß. Kein Problem.“ Er sah sie an. Es war derselbe Blick, den er immer hatte, wenn Fina nicht gewusst hatte, was sie sagen sollte. Piastol war seltsam gerührt.
      „Ramirez?“
      „Ja?“
      „Kann ich… dich begleiten?“
      Ramirez wusste selbst nicht warum, aber er war erleichtert, als er das hörte. „Natürlich. Wenn du möchtest.“
      Piastols Gesicht entrang sich ein Lächeln. Sie sah aus dem Fenster und betrachtete den weiten Himmel. Sie würde eine Reise machen.
      Die Menschen die viel über die Albae lesen, nennen sie Todesschatten. Die Menschen die ihnen begegnet sind haben dazu keine Gelegenheit mehr.

      Ich grüße Herr des Triforce, Kimahri, Ishtar,Rooro, ShadowLink85, N@vi und xRESxSongoku.
      Die Albae stehen hinter euch.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sinthoras ()

    • kneif mich!
      eine deutsche soal ff?! Ich bin nicht alleine!? und dann auch noch zu Ramirez?! YAY! ^___^

      Ich setz mich heut abend noch dran und les es. ô____ô dann editier ich den beitrag.

      Sorry, aber das musste gerade mal raus.

      Edit:

      1. Kapitel: Sehr, sehr flüssig zu lesen, Kompliment. :) Die Gedankengänge sind klar und verständlich. Auch wenn ich mich erst etwas mit dem 'neuen' Ramirez anfreunden muss. XD ich meine: er ist mehr oder minder wahnsinnig geworden, als Galcian starb. Oo

      "Sie hatte die Welt anders kennen gelernt als er, hatte sie lieben gelernt und war bereit, für sie zu sterben"

      Ich gehe so weit und behaupte, dass Ramirez Arcadia auch geliebt hat- Nur nicht die Menschen, die sie bewohnten. (was er ja selbst sagt, als sie auf Cresent Island überfällt: er redet (soweit ich das noch weiß) von der Verdorbenheit der Menschen, die Welt selbst spricht er nicht an.) Aber vielleicht habe ich den Satz auch nur falsch verstanden und das alles hier wieder mal umsonst getippt. XD

      Du hast im ersten Kapitel wirklich gute Stilistische Mittel benutzt um einem Ramirez' frühere Motive nahe zu bringen. Hier zum Beispiel:

      "Der Zweifel an den Menschen auf der Welt, der Zweifel an ihren Motiven, ihrer Ehre, ihrem Wesen. Und gegen den Zweifel an sich selbst. Diese Zweifel hatten ihn zerfressen, hatten ihn geschwächt, bis er fast daran zugrunde gegangen war. Galcian hatte aus diesem Chaos herausgeragt, als unverwüstliche Insel, die all dem standhielt."

      Gefällt mir sehr gut, wirklich. :)

      2. Kapitel: "Ramirez konnte es nicht fassen. Wie viele Silviter hatten sterben müssen, damit Zelos’ Herz so groß werden konnte? Wie oft war der Gigas in der Vergangenheit wirklich gerufen worden?"

      hey, coole Idee. XD Schätze, das wäre denen zuzutrauen. Zimperlich waren die wohl wirklich nicht...

      Gutes Kapitel, auch wenn mir das etwas komisch vorkommt, dass Zelos jetzt ein Schiff ist.
      Schnurz. XD Der Rest ist echt gut!

      Kapitel 3: Öhm...warum enternt Piastol die Phoenix? Im Text ist kein Grund angegeben. o-o
      Bis dahin aber toll: vorallem wie du dich in die Charas reindenkst. ^^

      Aber woher kennt sie Ramirez? Er war auch auf dem Schiff mit Mendosa, schien aber keine so hohe Position inne zu haben, dass er in Mendosas Privatleben einbezogen wurde, sozusagen.
      Obwohl- es wurde nie erwähnt, kann natürlich sein, dass es doch so war...

      Die Wandlung Ramirez' vom Menschenfeind zum Menschenfreund kommt wirklich etwas flott. Und ich an Piastols Stelle hätte mich schon gegen eine Umarmung von dem Menschen gewehrt, der meine Famlie zerstört und mir meine Kindheit genommen hat- weil der Gedanke nicht schön ist, von diesem Menschen angefasst zu werden...vorallem wenn er in der einen Hand noch sein Schwert hat und ich keinen Peil habe was er als nächstes tun wird.
      Auch Ramirez' Wunsch, dass Piastol ihn begleitet kommt etwas plötzlich.

      "Piastol antwortete nicht. Verwundert hob Ramirez den Kopf und betrachtete sie. "Piastol?" Die junge Frau hatte die Augen geschlossen, atmete in tiefen, gleichmäßigen Zügen. Schmerz, Trauer und Erschöpfung hatten sie in tiefen, traumlosen Schlaf fallen lassen."

      *g* Er hält Monolge und sie pennt weg. hehe XD

      Kapitel 4:

      "Man würde ihn noch immer als Admiral betrachten, doch wenigstens sein Äußeres würde ihn nicht mehr in diese Rolle zwingen."

      Erinnert mich daran, dass es im Artbook ein Bild von Ramirez und Fina gibt, auf dem beide jünger sind und silvitische Kleidung tragen. Fand das Bild niedlich. Ich meine: man sieht ihn mal lachen und zwar nicht böse.
      Ähm- hat nix mit der Story zu tun, fiel mir nur ein. ^^°

      Konstant guter Stil, sehr flüssig zu lesen.
      Ich hab nur ein Problem mit der sonst wirklich guten FF: Ramirez und Piastol baden etwas zu sehr in ihrem Unglück. Er mehr als sie. Es ist klar, dass sie sich mit ihrem Schicksal beschäftigen, sie tun es aber auf eine Art und Weise, die mir nicht zeigt, dass es ihnen wirklich Nahe geht: Sie haben keine Angst vor Veränderungen, auf die sie keinen Einfluss haben werden, sie sind nicht wütend auf sich oder die, die sie in diese Situation gebracht haben, sie haben keine Angst, weil sie nicht wissen, was zu tun und zu lassen ist. Alles, was sie bisher getan haben ist zu betonen, wie schlimm ihr Schicksal doch ist- was es zweifellos auch ist, aber ich find das zu glatt. Das was die da durchmachen ist ein ziemlich dreckiger und nervenaufreibender/nervenzehrender Prozess, der noch nichtmal erfolgreich sein muss.

      Versteh mich nicht falsch: ich find die FF insgesammt richtig gut und freue mich auf die nächsten Kapitel. Das liegt vorallem an der Idee. ich bin gespannt darauf, wie es weitergeht und würde mich sehr freuen wenn ein paar alte Charas auftauchen (Vigoro, Vyse&Co, Doc, Enrique (wär wirklich interessant. Ich meine: Ramirez hat sein Königreich zerstört...Oo)) Was passiert z.B. wenn rauskommt, dass Ramirez noch lebt? Was würden Vyse&Co machen? oder Fina? Die Arme hatte ja eh ganz schön dran zu knabbern, überhaupt gegen ihn antreten zu müssen.

      Ich kritisiere die FF WElL ich sie gut finde und ich glaube, dass das Fehler sind, die du ausmerzen kannst. Sonst würde ich nicht seit über ner Stunde hier sitzen und die FF stellenweise zum dritten Mal lesen. XD Echt nicht. Ich will nix böses, kann aber auch verstehen, dass es nicht schön ist, Kritik zu bekommen und dass es schwer ist eine gute FF auf die Beine zu stellen (ich schreib selber, darunter auch ne Ficlet zu SOAL).

      So, OO das wär's von mir soweit...

      mfg
      Fibrizo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fibrizo ()

    • Immer noch konstant gut ^^

      Eigentlich hab ich sonst nichts zu sagen, das ist schlimm xD
      Irgendwie erinnert mich das im Moment ein wenig an das Spiel selbst xD
      Von Sailor's Island ist das erste Ziel die nasrische Wüste gewesen (wenn man es nicht ganz so eng nimmt, dass man erst noch Leute retten muss und so XD'

      Ich erinnere mich jetzt nicht ganz genau an das Ende, aber... gibt es die ganzen Crystals eigentlich noch? Außer dem Silver Crystal, das is ja klar. Solange es auch nur einen einzigen Silviter gibt, existiert der Crystal auch. Aber was ist mit den anderen?
      Weißt du das noch? xD'
      (ich muss mal wieder zocken. aber im Moment habe ich keine rechte Lust auf GC. schlimm xD')

      Weiter, weiter, mehr, mehr x3
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.