Die Zivildiener hier im Board

    • Die Zivildiener hier im Board

      Hab mal gesucht und gemerkt das wir schon nen Thread über das Bundesheer, bzw. die Bunderswehr haben aber noch nichts über die Zivildiener.

      Da ich heute meinen ersten Tag als Zivildiener hatte wollte ich mal fragen ob es hier noch welche im Board gibt die Zivildienst leisten, geleistet haben oder sich überlegen statt zum Heer zu gehen lieber Zivi zu werden. Bei denen die sich gerade im Dienst befinden oder diesen schon hinter sich haben wollt ich fragen ob ihr mit eurer Entscheidung glücklich seid oder ob ihr im Nachhinein nicht doch lieber beim Heer gewesen wärt.

      Also nachdem ich ja erst einen Tag dabei bin, kann ich noch nicht allzu viel sagen, aber bis jetzt bin ich total froh mich dafür entschieden zu haben. Haben heute ganz gemütlich mit unserem Kurs angefangen, die Ausbildner und Leiter haben uns freundlich begrüsst, jedem die Hand geschüttelt und gesagt sie freuen sich das wir uns dafür entschieden haben. Das man beim Heer auch so begrüßt wird wage ich zu bezweifeln. Und auch in den Unterrichtseinheiten gehts sehr locker zu. Keiner regt sich auf, wenn man mal nen Scherz macht, die Ausbildner machen auch selbst mit, und wir bekommen auch oft mal ne Pause zum rauchen oder frische Luft schnappen.

      Das man in 2 Monaten die Prüfung zum Rettungssanitäter schaffen muss find ich etwas viel verlangt aber was solls, das haben andere ja auch schon geschafft. Und wenn man in nem Krankenwagen mitfährt soll man im Notfall ja auch wissen was man tut.

      Und vor allem find ichs viel sinnvoller als zum Heer zu gehen. Hab da mal in den andren Thread ein bisschen reingeschaut was da so erzählt wurde find ich einfach sinnlos. Gräben auszuschaufeln und dann wieder zuzumachen. Ich kann nach einem Arbeitstag mit einem viel besseren Gefühl nach Hause gehen wenn ich weiß dass ich was nützliches gemacht hab indem ich anderen Menschen helfe.

      Also alles in allem bin ich sehr froh das ich mich dafür entschieden hab, und ich glaub in 9 Monaten werd ich noch genau so denken, vielleicht bleib ich sogar dabei.

      Was denkt ihr darüber?
      Hartnäckiger Verweigerer der neuesten Windows-Versionen ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von link003 ()

    • Ich hab jetzt im Mai meinen letzten Monat als Zivi.
      Und ich bin froh, das ich zum Zivildienst gegangen bin - würde mich jederzeit wieder so entscheiden.

      Kommt aber immer drauf an, was man macht.
      Ich hab auch die Sani-Ausbildung und bin jetzt beim Roten Kreuz.
      Man lernt dort wirklich einiges, wovon ich wage zu sagen, dass man es beim Heeresdienst nicht mitbekommt.
      Außerdem erhält man durch die Sani-Ausbildung einen zusätzlichen Beruf.
      Ich war zudem ohnehin nie angetan vom Gedanken mich durch den Dreck zu robben, mich anschreien und und anschnauzen zu lassen und das ohne zu wissen, für was es gut sein soll...

      Die 3 Monate, die der Zivildienst länger dauert, war es für mich auf alle Fälle wert.
      Hätte sogar noch 3 Monate verlängert, wenn ich die Frist zum Ansuchen nicht verpasst hätte... -.-


      @ link003
      Schöne Grüße nach Saalfelden - ich nehm mal an, du wirst dann auch dort deinen Zivildienst beim Roten Kreuz machen, oder?
      Wenn dem so ist, bin mir sicher, dass du das nicht bereuen wirst :D
      Und die Prüfung ist gar nicht so wild ;)
      There is nothing left to say.
    • Nun, anscheinend habt Ihr beide den Sinn einer Armee nicht kapiert. Sie ist dazu da, um im Kriegsfall zu kämpfen. Und da braucht man dann halt Leute, die Gräben schaufeln können und nicht 99 % der Jugend, die zwar wissen, wie man einen Rollstuhl schiebt, die aber mit keiner Waffe umgehen können.

      Soviel also zu der Frage, was daran sinnvoll sein soll. Und falls wieder jemand damit kommt, daß es keinen Krieg geben werde: Die Wahrscheinlichkeit, daß ein AKW explodiert, ist genauso gering. Heißt das jetzt, daß wir sämtliche Sicherheitsmaßnahmen abschaffen dürfen? Nein.
    • @Hyrule: Naja, stell dir mal vor, es könnte kein einziger Mensch mehr mit 'ner Waffe umgehen oder niemand hätte mehr Lust darauf, sich unter unsinnigem Einsatz seines Lebens an irgendeine Front zu stürzen... hossa, Kriegsgefahr drastisch reduziert.
      Abgesehen davon geht's hier um Zivildiensterfahrungen und nicht darum, was denn nun besser/sinnvoller ist. Von daher irgendwie 's Thema verfehlt.

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

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    • @ Hyrule

      Sollte Österreich wirklich mal in einen Krieg verwickelt werden, dann wag ich zu bezweifeln, dass wir ihn gewinnen, wenn ein paar Menschen mehr beim Heer gewesen sind, denn nur weil man einmal 2 Monate Grundausbildung hat, wird man nicht zum besseren Soldaten.

      Was ich noch anmerken möchte: Ohne die Zivildiener hätten wir massive Probleme die Sozialleistungen aufrecht zu erhalten.
      Durch die Verringerung der Zivildienstzeit von 12 auf 9 Monate ist es im Moment sogar so, dass wir einen extremen Mangel in diesen Monaten an Zivildiener haben.
      Und dass hat Auswirkungen.
      So müssen bei der Rettung Leute befristet angestellt werdne, um überhaupt genügend Leute zu haben.
      Ohne Zivildiener wäre ein Großteil der Dienstleistung gar nicht mehr möglich.
      Dialysepatienten zu transportieren, Krankentransporte, all dass wäre nicht mehr möglich, weil es an den Leuten fehlen würde.
      Soll heißen, ohne Zivildienst würde es auch nicht funktionieren.

      Und nur mal um etwas klar zu stellen:
      Ich habe nicht gesagt, dass wir das Heer nicht brauchen und es abschaffen sollten, sondern lediglich dass es für mich nichts ist.
      Und ich denke nicht, dass es dir zusteht meine Meinung zu beurteilen, denn für mich hat der Zivildienst eindeutig mehr Sinn.
      Es mag andere wie dich geben, die das anders sehen - aber zum Glück haben wir die freie Wahl der Entscheidung - heute zumindest.
      Leider war das nicht immer so.


      Aber ich glaube, die Frage nach Sinn und Unsinn war nicht die, die hier gestellt wurde...


      EDIT: @ Unter mir: Phael
      Also beim Roten kreuz (zumindest in Salzburg) verdient man als Zivi sogar mehr, als die beim Heer - liegt daran, dass das RK noch einiges an Geld dazulegt zum Betrag, den der Staat zahlt.
      There is nothing left to say.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Herr des Triforce ()

    • Original von Hyrule
      Nun, anscheinend habt Ihr beide den Sinn einer Armee nicht kapiert. Sie ist dazu da, um im Kriegsfall zu kämpfen. Und da braucht man dann halt Leute, die Gräben schaufeln können und nicht 99 % der Jugend, die zwar wissen, wie man einen Rollstuhl schiebt, die aber mit keiner Waffe umgehen können.

      Soviel also zu der Frage, was daran sinnvoll sein soll. Und falls wieder jemand damit kommt, daß es keinen Krieg geben werde: Die Wahrscheinlichkeit, daß ein AKW explodiert, ist genauso gering. Heißt das jetzt, daß wir sämtliche Sicherheitsmaßnahmen abschaffen dürfen? Nein.

      Aber was ist wohl wahrscheinlicher: ein Kriegsfall (pendelt in Mitteleuropa wohl so bei 0,000001% herum), oder dass man es mit pflegebedürftigen Leuten zu tun bekommt (früher oder später tritt das ziemlich sicher ein, also kann man hier getrost 100% annehmen)

      Ich mache auf jeden Fall Zivi, ich weiß nicht, was ich mit dem Wissen anfangen soll, mich im Dreck zu wälzen, mich ansbrüllen zu lassen, mit einer Waffe schießen zu können, 14 Stunden am Tag herumzuwandern, nachtschicht zu schieben, in Ärsche zu kriechen, meinen Kopf in Plastiksäcke zu stecken, um mich daraufhin anpissen zu lassen, um eine "Geiselnahme" zu simulieren, usw.
      Da nehm ich lieber die drei Monate länger Zivi und die schlechtere Bezahlung in Kauf...


      Top 4™ Bruno
      Think original.

    • Momentan befinde ich mich im achten Monat meines Zivildienstes und habe mich dazu entschlossen einen Monat zu verlängern. Ich arbeite in einem Pflegeheim, bin also in der Pflege von alten und gebrechlichen Menschen tätig. Anfangs war die Arbeit dort sehr gewöhnungsbedürftig, da ich Menschen kennenlernte, die man in der Gesellschaft nicht zu Gesicht bekommt. Nach der Anfangsphase habe ich mich rasch an sämtliche Gerüche gewöhnt, auch nackte Körper und Intimzonen zu waschen ist bereits zur Routine geworden; Genauso das Entfernen von - um es fein auszudrücken - Körperausstoßungen macht mir nichts mehr aus. Das einzige, das mir etwas Unbehagen bereitet, ist Speichelausfluss oder wenn an Patienten Kanülen angebracht sind. Davon gibt es aber nur eine Bewohnerin.
      Ich würde mich niemals umentscheiden wollen! Wenn ich nochmals die Wahl zwischen Heer und Zivildienst treffen müsste, wäre die Entscheidung leicht. Es ist so herrlich eine Beziehung zu alten, hilfsbedürftigen Menschen aufzubauen und es erfreut dich jedesmal, wenn du jemanden glücklich machen kannst. Diese prägende Zeit hat meinen Erfahrungstopf um einiges vergrößert. Ich habe nun sehr großen Respekt vor alten Menschen und ich denke, dass die Arbeit in dem Pflegeheim meine Persönlichkeit in Bezug auf den allgemeinen Umgang mit Leid, Schmerz und älteren Menschen gestärkt hat. Ich persönlich sehe nach wie vor keinen Sinn mir den Umgang mit einer Waffe lehren zu lassen. Ich möchte keinen Menschen umbringen und an diesem Ideal klammere ich mich fest. Da scheiße ich auf vaterländische ,,Pflichten".
    • Original von Herr des Triforce
      Was ich noch anmerken möchte: Ohne die Zivildiener hätten wir massive Probleme die Sozialleistungen aufrecht zu erhalten.
      Durch die Verringerung der Zivildienstzeit von 12 auf 9 Monate ist es im Moment sogar so, dass wir einen extremen Mangel in diesen Monaten an Zivildiener haben.


      Das mag für Ösiland gelten. Hier jedenfalls wurde dasArgument inzwischen entkräftet. Tatsächlich ist es so, dass sich in der SPD die Stimmen für eine Abschaffung der Wehrpflicht mehren, und die Zivildienst-Ecke sagt, sie sei darauf vorbereitet.
    • Original von Phael
      Aber was ist wohl wahrscheinlicher: ein Kriegsfall (pendelt in Mitteleuropa wohl so bei 0,000001% herum), oder dass man es mit pflegebedürftigen Leuten zu tun bekommt (früher oder später tritt das ziemlich sicher ein, also kann man hier getrost 100% annehmen)

      In Mitteleuropa? Ja, nicht wirklich wahrscheinlich.
      Irgendwelche Krisenregionen, in die uns unsere Freunde aus aller Herren Länder vielleicht wieder mit hineinziehen? Schon eher wahrscheinlich. Möglicherweise bald der Einsatz im Inneren - bei terroristischen Anschlägen(halte ich für aucn eher unwahrscheinlich, aber möglich), bei Katastrophen(wird ja bereits gehandhabt), Großevents(wurde bei der WM ja heiß diskutiert) oder von mir aus als lustige Persönchen am Eingang zum Kanzleramt nach englischer Manier - es gibt genug Gründe außer den eigentlichen Krieg im eigenen Land, für die man eine Armee nutzen kann.

      Ich mache auf jeden Fall Zivi, ich weiß nicht, was ich mit dem Wissen anfangen soll, mich im Dreck zu wälzen, mich ansbrüllen zu lassen, mit einer Waffe schießen zu können, 14 Stunden am Tag herumzuwandern, nachtschicht zu schieben, in Ärsche zu kriechen, meinen Kopf in Plastiksäcke zu stecken, um mich daraufhin anpissen zu lassen, um eine "Geiselnahme" zu simulieren, usw.

      Abgesehen davon, dass man wohl kaum überall "angepinkelt" wird oder "in Ärsche kriechen" muss: Ja, für manchen scheint dies keinen Sinn zu ergeben. Für andere aber schon. Und, außerdem: Während die Wehrdienstler sich in den Dreck schmeißen udn Anbrüllen lassen, müssen einige der Zivis - es sollen sogar recht viele sein - ebenfalls mit eher unangenehmen Aufgaben beschäftigen - siehe der Post von Vas-Y.
      Ich persönlich robbe lieber im Schlamm als in der Scheiße, provokativ ausgedrückt.
      Natürlich: Die Zivildiener sind eine nützliche Angelegenheit. Immer gut zu gebrauchen.
      Andererseits sind es die Zivildiener, die womöglich anderem, ausgebildeten Pflegepersonal die Plätze "klauen"(siehe 1-€-Jobber - wiesp sopllte es anders sein) oder oftmals als Klagegrund für die zu umsorgenden Personen funktionieren - wie oft hörte man schon davon, dass Zivis sich nicht richtig um die ihnen zugewiesenen Personen kümmerten oder es nur mit Verdruss taten?
      Ich bin der Meinung: Wer Zivildienst will, sollte einen guten Grund haben. Antürlich gibt es immer Leute die sagen: "Wozu zum Bund? Wieso soll ich lernen mit einer Waffe zu schießen?"
      Nun, ganz einfach: Es gibt zwei Gründe. Erster: Falls es doch mal zu einer kritischen Situation kommen sollte, muss man sich auf die Bürger verlassen können. Übrigens: Ich beziehe das nciht nur auf den sogenannten Verteidigungsfall - sondern auch auf den Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetzes, der da "Widerstandsrecht" heißt und es jedem Deutschen erlaubt, Widerstand gegen jeden zu leisten, der die in Art. 20 GG festgelegten Grundätze der BRD beseitigen will - natürlich auch kein allzu wahrscheinliches Ereignis. Aber wieder ein Grund mehr, wieso zumindest ein gewisser Teil das Wissen zum Gebrauch einer Waffe haben sollte.
      Zweiter Grund: Es ist eine Pflicht. Natürlich, auch wieder ein persönlicher Standpunkt. Doch, wenn man es mal bedenkt: Der deutsche Staat ermöglicht uns allen ein mehr oder weniger vorzügliches Leben. Wir haben eine gute Krankenversicherung, ein Rentensystem, öffentliche Sicherheit und degleichen mehr. Der Staat bietet uns verdammt viel - da kann man ihm in Krisenzeiten durchaus etwas davon zurückgeben. Und sei es durch Kampfeinsatz.
      Ich werde nicht versuchen, irgendjemandem hier seine Entscheidung für den Zivildienst auszureden. Aber ich erwehre mich gegen den Vorwurf, der Dienst in der Armee sei weniger nützlich oder erfüllend als der im Zivildienstsektor.
      Ich persönlich werde - wenn für tauglich befunden - meinen Dienst beim Bund ableisten. Nicht nur aus oben genannten Gründen - ich denke teilweise ernsthaft über die Möglichkeit einer Laufbahn beim Bund nach.
      Ich weiß, dass es wohl hart für mich werden wird - aber ich werde mich durchbeißen. Und sei es nur, damit ich am Ende sagen kann: "Gebracht hat es mir im Endeffekt nicht viel - aber ich wäre bereit gewesen, hätte man mich gebraucht!"
      Die Möglichkeit des Zivildienstes war ursprünglich geschaffen worden für jene, die wirklich moralische Bedenken beim Dienst im Heer gehabt hätten - doch man erlebt es immer öfter, wie Leute nur aus Bequemlichkeit den Weg zum Zivi einschlagen. Es gab wohl durchaus den einen oder anderen triftigen Grund für unsere Landesväter, trotz des noch so nahen Krieges die Wehrpflicht wieder einzuführen - und ich denke, man sollte sich nicht aus purer Bequemlichkeit davor drücken.
      Aber leider wird diese Forderung hier in Deutschland nur allzu oft falsch aufgenommen und man selbst durch das typische Schubladendenken in eine Ecke gestellt mit verfassungsfeindlichen oder rassistischen Elementen, mit Schlägern, Raufbolden und Ewig-Gestrigen.
      Es ist jedermans eigene Entscheidung - doch ich persönlich habe kein Verständnis dafür, wenn sich Leute, die zum Dienst geeignet wären, aus purer Faulheit durch die Institutionen schummeln, die zu unser aller Schutz erdacht wurden.

      MfG,

      ~Gastredner

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gastredner ()

    • Dürfen THW-Helfer auch ein Wort hier verlieren? Ich komme nämlich gerade von der GA und ich kann euch sagen: Das ist so was von genial. 8) Man lernt da voll die interessanten Sachen, Umgang mit allerhand technischem Gerät. Heute hatten wir mal Holz- und Metallbearbeitung gemacht, davor erst haben wir Knoten (Stiche und Bunde) durchgenommen. (Der geilste Bund, den ich kenne, ist ein Kreuzbund mit einer Rosette, von manchen auch liebevoll „Muschi“ genannt. Warum? Weil sie so scheiße eng ist! :ugly: ) Mal sehen, was ich noch so lerne … :D

      Ark
    • Original von Gastredner
      Die Möglichkeit des Zivildienstes war ursprünglich geschaffen worden für jene, die wirklich moralische Bedenken beim Dienst im Heer gehabt hätten - doch man erlebt es immer öfter, wie Leute nur aus Bequemlichkeit den Weg zum Zivi einschlagen. Es gab wohl durchaus den einen oder anderen triftigen Grund für unsere Landesväter, trotz des noch so nahen Krieges die Wehrpflicht wieder einzuführen - und ich denke, man sollte sich nicht aus purer Bequemlichkeit davor drücken.
      Aber leider wird diese Forderung hier in Deutschland nur allzu oft falsch aufgenommen und man selbst durch das typische Schubladendenken in eine Ecke gestellt mit verfassungsfeindlichen oder rassistischen Elementen, mit Schlägern, Raufbolden und Ewig-Gestrigen.
      Es ist jedermans eigene Entscheidung - doch ich persönlich habe kein Verständnis dafür, wenn sich Leute, die zum Dienst geeignet wären, aus purer Faulheit durch die Institutionen schummeln, die zu unser aller Schutz erdacht wurden.

      MfG,

      ~Gastredner


      Zu allererst: Wenn du dich für den Zivildienst entscheidest, kannst du bei Institutionen deiner Wahl für einen Platz ansuchen. Ich habe mich selbst für das Pflegeheim entschieden und wusste von den Unannehmlichkeiten. Jeder, der sich bspw. in dem Heim als Zivi bewirbt, muss vorher schnuppern kommen, damit er sich im Zweifelsfall noch anders entscheiden kann. Du hast als Zivildiener ein breites Spektrum an Möglichkeiten deinen Präsenzdienst zu absolvieren. Sei es in der Pflege, in der Umwelt, beim Roten Kreuz etc. Also wäre ich vorsichtig mit der Provokation, ich wühle lieber im Dreck als in der Scheiße. Ein Bundesheerler muss wohl oder übel durch den Dreck robben, ein Zivi nicht, sofern er sich nicht dafür entscheidet.
      So so, und in welcher Hinsicht findest du den Zivildienst bequemer als das Heer? Die moralischen Gründe waren bei mir die ausschlaggebendsten, doch längst nicht alle. Das Pflegeheim steht unmittelbar in der Nähe: Wieso also in irgendeine Kaserne pendeln, wenn es mir möglich ist in meiner Umgebung zu arbeiten? Bequemlichkeit? Weiters ist bei mir die soziale Ader ausgeprägter als die... ehm, ja, kriegerische Seite. Außerdem würde ich mich an der Burgenländischen Grenze in Tarngewand bekleidet völlig deplatziert fühlen. Aus diesen Faktoren entschied ich mich für den Zivildienst. Ob du darin Ansätze von Faulheit entdeckst, ist deine Ansichtssache. Zur Info: In Österreich dauert der Zivildienst um drei Monate länger als der Wehrdienst. Wenn ich mich für drei Monate länger für etwas verpflichte, als ich eigentlich müsste, sehe ich keine Bequemlichkeit dahinter.
      Dass ein Zivildiener, egal in welcher Institution er arbeitet, nicht perfekt in seinem Gebiet sein kann, ist mir durchaus bewusst. Ich habe jedoch noch nie gehört, dass ein Zivildiener als Klagegrund tituliert wird. Ein Betufssoldat hat auch mehr zu bieten als ein 18-jähriger Rekrut; ein ausgebildeter Rettungsmann hat mehr Erfahrung als angelernter Zivi - das ist normal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du die erlernten Fähigkeiten für immer behalten wirst. Sollte in vierzig Jahren ein Krieg ausbrechen, hilfst du mit deiner Floskel ,,Ich bin bereit" wohl keinem mehr, wenn du in all den vergangenen Jahren den Umgang mit der Waffe nie gepflegt hast. Da kümmere ich mich lieber gleich um die Verletzten und versuche Leben zu retten.

      Meine allgemeine Meinung zu dieser Grundsatzdiskussion ist jene, dass jeder entscheiden soll, welchen Pfad er wählt. Will er in die Kaserne, so soll es geschehen, will er in ein Pflegeheim - mir soll's recht sein. Jeder soll seine eigenen Gründe haben.
    • Ich darf mich zu jenen zählen, die beide Seiten sehr schätzt. Aus persönlichen gründen werde ich später jedoch zum Heer gehen.

      Klar, der Aspekt stimmt, lieber Menschen helfen als zu lernen wie man sie abknallt. Aber wie hier dem Heer unrecht getan wird ist kriminell. Vieleicht sind die Umstände in D anders aber bei uns geht es so:


      Ich mache auf jeden Fall Zivi, ich weiß nicht, was ich mit dem Wissen anfangen soll, mich im Dreck zu wälzen, mich ansbrüllen zu lassen, mit einer Waffe schießen zu können, 14 Stunden am Tag herumzuwandern, nachtschicht zu schieben, in Ärsche zu kriechen, meinen Kopf in Plastiksäcke zu stecken, um mich daraufhin anpissen zu lassen, um eine "Geiselnahme" zu simulieren, usw.


      sicher nicht zu. Ich weis es ich sitze an einer Quelle. xP
      Und vielleicht ist das Wissen wie man einen Graben aushebt o.Ä. beim nächsten Hochwasser oder Orkan vielleicht gar nicht so schlecht! In Österreich ist es jedenfalls nicht nur die Feuerwehr die Hilft wenn Katastrophenalarm ausgerufen wird.
      Faul ist man also bei sicher keinem der beiden. Wenn ich `s mir recht überlege ist die Chance auf Bequemlichkeiten beim Heer sogar noch etwas größer. Buchhaltung der Kantine nach den 3 Monaten Grundausbildung ist imo schon eine sehr entspannte Arbeit.
    • Original von Toboman
      Vieleicht sind die Umstände in D anders aber bei uns geht es so:
      Ich mache auf jeden Fall Zivi, ich weiß nicht, was ich mit dem Wissen anfangen soll, mich im Dreck zu wälzen, mich ansbrüllen zu lassen, mit einer Waffe schießen zu können, 14 Stunden am Tag herumzuwandern, nachtschicht zu schieben, in Ärsche zu kriechen, meinen Kopf in Plastiksäcke zu stecken, um mich daraufhin anpissen zu lassen, um eine "Geiselnahme" zu simulieren, usw.

      sicher nicht zu.


      1. Ich bin Österreicher
      2. Märsche werden bei jedem Wetter gemacht, und man hat mit Sicherheit irgendwann das Pech, das es regnet --> Dreck
      Und robben wird mit SIcherheit auch geübt, und ich bezweifle, dass sie dir eine Matte oder sonstwas hinlegen werden --> Dreck
      3. Nein, die Offiziere brüllen dich natürlich nicht an, die werden dich ganz lieb bitten, was zu tun :rolleyes:
      4. Nachtwache wirst du beim Heer früher oder später mit Sicherheit schieben dürfen...fiel Spaß schon dabei, vor allem wenn du am Morgen weitermarschieren musst.
      5. in Ärsche zu kriechen ist beim Heer vielleicht nicht unbedingt Grundvoraussetzung, aber es hilft wahrscheinlich ungemein.
      6. Das letzte Beispiel mit den Plastiksäcken ist kein von mir ausgedachtes, sondern ein realer Fall aus Oberösterreich aus 2005, oder 2006, wo die Rekruten mit Plastiksäcken am Kopf sich hinlegen mussten, und dann gedemütigt wurden, um eben angeblich "Geiselnahmen" zu simulieren. Und die wurden dann unter anderem auch, um es grob auszudrücken, angepisst. Dass dir soetwas beim Zivi passiert, ist äußerst unwahrscheinlich.
      Und glaub' mir, ich kenn ebenfalls genug Leute, die beim Heer waren, unser Englischlehrer hat uns zufälliger Weise grade erst davon erzählt.


      Top 4™ Bruno
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    • @Herr des Triforce

      Thx :) Warsd du auch in Saalfelden beim Roten Kreuz? Wenn ja ham ma uns sicher schon mal gesehen, ich wohn nämlich gleich in der Nähe. Naja ganz sicher ists noch nicht da außer mir noch 2 aus Saalfelden den Kurs machen. Wär mir aber auch egal wenns weiter weg wäre. Und danke, wegen der Prüfung mach ich mir eigentlich keine Sorgen, soll laut den Ausbildern nicht so schwierig sein wie die Gesellenprüfung.

      @topic

      Wollte hier eigentlich nichts gegen den Militärdienst sagen. Wer kein Problem damit hat sich den Offizieren und deren Willkür unterzuordnen, bzw. sich dazu berufen fühlt sein Land zu verteidigen, welchen Sinn das in Österreich auch immer haben sollte, wir sind ja schließlich von anderen EU-Staaten umgeben, für den ists natürlich das richtige. Und ausserdem machen die ja auch teilweise wichtige Sachen wie Katastrophenhilfe oder so.

      Allerdings find ichs wie die meisten anderen Zivis eben sinnvoller wenn ich anderen Leuten helfen kann statt irgendwo im Wald mit Waffe und Gepäck herumzurobben. Das hat ja auch nichts mit bequemlichkeit oder Faulheit zu tun. Die Ausbildung beim Roten Kreuz find ich sowieso Klasse. Zwar hätt ich auch kein Problem damit, z.B. im Altersheim zu helfen aber das man die Gelegenheit bekommt dabei den Sanitäter zu lernen ist schon echt super. Ist schon sehr viel wert wenn man weiß wie man bei Notsituation helfen kann, und ausserdem hat man dann sogar noch nen 2.Beruf gelernt, was in der heutigen Zeit immer hilfreich ist.

      Noch was, viele meiner Bekannten sagen sie wollen den Wehrdienst nicht missen, weil die Kameradschaft in der Gruppe so super war. Kann das natürlich nicht bestreiten, aber die im Zivildienst ist glaub ich mindestens genau so gut. Kenn die Leute erst seit 2 Tagen, aber wir verstehen uns schon alle echt super und haben viel Spaß beim Kurs. Und auch die Ausbildner selbst verstehen Späße, bzw. machen auch mal selbst welche. Lockert die Ausbildung natürlich auch auf.

      Die Ausbildung zum Notfallsanitäter beim Roten Kreuz in Salzburg erfolgt übrigens in ner Ausbildungsstätte wo sonst fast nur Mädels sind. Das ist natürlich auch was wert ;)
      Hartnäckiger Verweigerer der neuesten Windows-Versionen ;)
    • So nett das "Ich will anderen Menschen helfen :)" hier auch klingt, meine Freunde tun es ausschließlich aus Bequemlichkeit.
      "Meine Mutter kennt den Chef der hiesigen Klinik und ich komma in die IT-Abteilung!"
      Wo hat das mit Hilfe zu tun?
      Aus dem selben Mund kam auch das hier schon erwähnte "Besser, als mich in den Dreck zu werfen und anschreien zu lassen :(". Sowas sind für mich Waschlappen. Ich werde wohl aber auch nicht wegen meinem Pflichtgefühl zum Bund gehen, sondern weil es sich nach einer recht spaßigen Sache anhört, mit dem ganzen Überlebenstraining und den Waffen, und etliche dann vom Bund bezahlte Ausbildungen genutzt werden können.
    • Original von Evilitschi
      Aus dem selben Mund kam auch das hier schon erwähnte "Besser, als mich in den Dreck zu werfen und anschreien zu lassen :(". Sowas sind für mich Waschlappen.


      Auja! Die Typen, die zum Bund gehen, sind alles harte Kerle, die vor gar nichts zurückschrecken! Sie kämpfen ohne Emotionen und wie Maschinen! Hätte ich mich doch lieber in den Dreck geworfen und mich anschreien lassen :/. Anbei sei gesagt, dass beim Zivildienst ebenfalls Disziplin und Ordnung wichtig ist. Es ist ja nicht so, dass man dort tun und machen kann, was man will.
      Dein Beispiel gehört zu den Ausnahmen - wo gibt es sie nicht, die Faulen? Auch beim Bund kann man es sich bequem machen, siehe Toboman. Sein Vater (mein Onkel) arbeitet zufällig hauptberuflich in einer Kaserne und wird daher mit Vorzügen seinen Präsenzdienst absolvieren. Mein Bruder ging auch auf diese Kaserne und durfte dank unseres Onkels monatelang Leberkässemmeln verkaufen. Hat auch sehr viel mit Hilfe zu tun :/. Aber wie gesagt: Wie bei dir zählen die Beispiele zu den Ausnahmen.
    • Also mal davon abgesehen, dass der Thread bereits im dritten Beitrag vollkommen vom Thema abweicht, wenn man pingelig wäre, würde man hyrules-Post als Spamm bezeichnen, wäre man boshaft als gezielte Beleidigung.
      ;)

      Ansonsten werde ich mich hüten, in einem Thread zu posten, in dem willkürlich eine Minderheit diskriminiert und beleidigt werden darf.

      Wehe, man würde im "Homosexuellenthread" sämmtliche Schwule und Lesben als Waschlappen, faule Menschen, unfähig Zusammenhänge zu erkennen etc bezeichnen, man hätte sofort einen Schub Klagen im Haus.


      Dann wäre da noch eine Lektion in Puncto Krieg und Europa.
      Aber mehr als Kosovo muss dazu wohl nicht gesagt werden...

      Hmn... ich kenne in meinem Ort keinen einzigen Arbeitslosen der freiwillig beim Rotenkreuz oder im Pflegeheim arbeiten würde. Den meisten, mit denen ich gesprochen habe, wäre diese Arbeit auch "viel zu niedrig".

      Sorry, aber dieser ganze Hetz und Propagander sollte man hier mal etwas Einhalt gebieten!

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • Original von Vas-y
      Original von Evilitschi
      Aus dem selben Mund kam auch das hier schon erwähnte "Besser, als mich in den Dreck zu werfen und anschreien zu lassen :(". Sowas sind für mich Waschlappen.


      Auja! Die Typen, die zum Bund gehen, sind alles harte Kerle, die vor gar nichts zurückschrecken! Sie kämpfen ohne Emotionen und wie Maschinen! Hätte ich mich doch lieber in den Dreck geworfen und mich anschreien lassen :/.


      Das habe ich nie behauptet, jedoch hat diese Person, wie am Zitat davor zu sehen, keine löblichen Ambitionen, wie z.B. anderen Leuten helfen, sondern will nur diese neun Monate auf möglichst bequeme Art absitzen, was bei dir ja nicht der Fall und daher zu unterscheiden ist.
      Solange es nicht die Bequemlichkeit ist, sind mir die Gründe völlig egal, jedoch wird bei solchen Diskussionen in meinem Freundeskreis, bei denen ich gerne erwähne, dass ich nur ungern alten Leuten den Allerwertesten abwische, kommt immer nur das Argument, dass man sich nur früh genug bewerben braucht, um eine entspannte Stelle als Essensausfahrer o.ä. zu bekommen; das hier genannte Argument der Hilfe kam noch nie. Und wenn man dieselben Leute bei der kürzlich vergangenen Klassenfahrt auch noch bekochen muss, weil sie es nicht können, verfestigt sich noch mehr diese meine "Waschlappen"-Meinung.

      (Einigen mag das Zubereiten von Gerichten eher als Frauenarbeit erscheinen, aber meiner Meinung nach ist nicht der ein echter Mann, der ß9283165ß12375z Liegestützen machen kann, sondern der, der im Notfall alles reparieren, alles machen kann. Und das lernt man dort genauso wie im Ambulanzdienst, nur in anderen Bereichen; und diese anderen Bereiche halte ich für ansprechender.)
    • @ Evilitschi

      Ich verstehe ehrlich gesagt den Zusammenhang zwischen Zivildienst und ,,nicht kochen können" nicht?! Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und wieso stärkt es deine Waschlappenmeinung über Zivildiener? Und in welcher Verbindung steht kochen mit Sachen reparieren? Und was lernt man wo wie im Ambulanzdienst und was in welchen anderen Bereichen? Das Kochen und Sachen reparieren? Tut mir Leid xD.
    • Original von Vas-y
      @ Evilitschi

      Ich verstehe ehrlich gesagt den Zusammenhang zwischen Zivildienst und ,,nicht kochen können" nicht?! Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und wieso stärkt es deine Waschlappenmeinung über Zivildiener? Und in welcher Verbindung steht kochen mit Sachen reparieren? Und was lernt man wo wie im Ambulanzdienst und was in welchen anderen Bereichen? Das Kochen und Sachen reparieren? Tut mir Leid xD.


      Das war eine von mir aufgestellte Statistik, die meiner Meinung nach etwas aussagt. Komischerweise konnten die Leute, die mit Bequemlichkeit argumentiert haben, nichtmal ein Spiegelei machen.
      Weiterhin sagte ich nicht, dass ALLE Zivildiener Waschlappen sind, sondern nur die, die mit Bequemlichkeit argumentieren, was bei meinen Beispielen so ist. Abgesehen vom Internet kenne ich keinen, der Zivildienst machen würde, um Menschen zu helfen.
      Das Kochen ist, sowohl wie das Reparieren, eine notwendige Kenntnis.
      Jemand sagte, dass er im Ambulanzdienst etwas lernt, womit er auch danach noch leben retten kann - beim Bund lernt man andere Sachen, die auf gleicher Ebene notwendig sind (bei der Spezialisierung nach der Grundausbildung, oder während einer von mir bereits erwähnten, vom Bund bezahlten Ausbildung).
      Ich hoffe, das war klar genug :P