Ich habe lange hin und her überlegt, ob es sich denn lohnt, hier einen entsprechenden Thread zu eröffnen, aber ich hoffe doch, dass ein paar alte Hasen dieses Meisterwerk (es ist nich ganz der treffende Ausdruck, nur fehlt es mir an einem Synonym, m das ganze zu umschreiben)
kennen...
Nun gut, bei Watchmen handelt es sich weder um einen Film, noch um ein Buch...die Rede ist von einer Graphic Novel (hier mal ein Auszug aus Wiki, der es in etwa erklärt...stimme damit zwar nicht ganz über ein, doch ich erlaube es mir, es mir mal einfach zu machen: Ein Graphic Novel (dt. meist Comicroman, auch illustrierter oder graphischer Roman, deswegen auch "ein" Graphic Novel oder "der" Graphic Novel, da das englische "Novel" nichts mit dem deutschen Novelle zu tun hat) ist eine Form des Mediums Comic. Graphic Novel bezeichnet längere Comic-Geschichten, welche die Komplexität und Tiefe des literarischen Romans anstreben. Ein Graphic Novel muss kein gänzlich in sich abgeschlossenes Werk sein, sondern kann zu einer größeren Erzählung gehören, wie beispielsweise die Sandman-Bände von Neil Gaiman[übrigens auch ein Comicmeisterwerk, was derzeit neu aufgelegt wird])
Geschaffen wurde diese (als Watchmen) von Alan Moore (V for Vendetta) als Autor und Dave Gibbons (kenn grad nichts spezielles, aber hat unter anderem an Superman gearbeitet) als Zeichner; beide gelten heute als zwei der größten Meister ihres Faches. Watchmen selbst hat viele Auszeichnungen erhalten, darunter mehrere Eisner Awards-ich wage mal zu behaupten einer 'der' Comicpreise schlechthin.
Für unwissende, gebe ich kurz eine Einführung worum es geht:
Amerika der Achtzigerjahre....aber nicht das Amerika wie wir es kennen, sondern ein anderes. In die Welt gab es mitte der vierziger bis zum Ende der Siebziger sog. Superhelden, 'Vigilanten' die kostümiert den Kampf gegen das Verbrechen aufgenommen haben (und eben diese Vigilanten haben zu vershciedensten Veränderungen geführt: es gibt Elektroautos, Nixon ist noch immer Präsident und kann immer wieder gewält werden usw.). Als es aber aufgrund eben dieser zu einem POlizeistreik kam, der in Chaos ausuferte, wurden eben diese Vigilanten-die davor durch neue Gesetze geschützt wurden-zu Vogelfreien Banditen. Alle gaben das Heldendasein auf. Bis auf drei.
Da wären einmal der Comedian, der schon längst als Einzelkämpfer für den Staat u.a. in Vietnam war
Doc Manhatten, der einzig wahre Superlheld, der durch einen Unfall zu einem Superwesen wurde und als hochintelligenter Forscher für die Regierung Forschung betreibt
Und Rohrschach, ein Soziopath (oder dich Psychopath) der ohne Gnade gegen das Verbrechen vorgeht und sich auch nicht von der Regierung einschüchtern ließ, weshalb man seit 77 Jagd auf ihn macht.
Doch dann wird der Comedian umgebracht und Rohrschachs Suche nach dem 'Maskenmörder' bringt ihn auf die Spur einer unglaublichen Kettenreaktion, die nicht mehr aufzuhalten scheint.
Nun, ich versuche im nachfolgenden nicht zu viel von der Story vorzugreifen...aber ich liebe diesen Band einfach. Moore schafft es nicht nur perfekt die Atmosphäre rüberzubringen, sondern gleichzeitig auch jeden einzelnen wichtigen Charakter perfekt zu zeichnen....jeder hat seine eigenen Wünsche und Vorstellungen, in jedem läuft etwas anderes ab und jeder einzelne Charakter wird wunderbar perfekt beschrieben.
Dazu die fülle an kleinen aber feinen Nebencharaktären....allgemein ist die Erzählweise von Moore fast nicht zu übertreffen, so viele verschiedene Ideen, wie er da herrein bringt (so z.B. der Comic im Comic, der doch gleichzeitig so perfekt zur Geschichte passt)...
Natürlich ist die eignetliche Story nicht das besondere am ganzen, auch enthüllt Moore schon relativ früh vor Ende, wer denn nun hinter allem steckt-anstatt wie man heute immer den letzten Storytwist kurz vor Schluss gwöhnt ist (besteht in gewisser Weise doch)-nimmt sich dafür aber genug Zeit, um das Ende zu erklären, auch wenn er es am Ende dann doch wieder etwas zu schnell vorrantreibt und einem für die letzten paar Seiten dann doch etwas die Erklärungen fehlen (aber bis zu zwanzig Seiten überschuss, wie es heute oft üblich ist, gab es wohl damals nicht)...Moore versteht es perfekt den Leser in einen ethischen und moralische Konflikt zu bringen, versteckt über das ganze Werk über verschiedene Seitenhiebe auf die Realität und baut mit jedem Heft ein größeres Mosaik
Was in Watchmen aber auch klar dominiert ist die Gewalt, bzw. Brutalität, die in diesem Mase nicht unbedingt üblich war (aber heute nichts beosnderes mehr ist). Aber genau dieser Aspekt der Brutalität führt zu einer nächsten meisterleistung, denn Moore stellt die 'Helden' in keinster Weise als die Strahlemänner da. Es sind von Psychosen, Selbstzweifeln oder Hass zerfressende Charaktäre, teilweise richtige Arschlöcher oder einfach Gefühlskalte Menschen...Moore zerstört Panel für Panel das Bild des reinen Strahlemanns, der der Lady in Not hielft. Nein, hier findet sogar versuchte Vergewaltigung statt...und das erschreckende, es wirkt nur selten überzogen, Moore kommt einem hier fast ehrlich vor.
Mit Watchmen wurde der Grundstein für einen großen Teil der heutigen Comickultur gelegt. Nicht nur Frank Millers 'The Dark Knight Returns' (Mini, die großen Einfluss auf den mythos des Batman hatte und Geburtshelfer des sogenannten *Arschloch/Grim'n'Grotty Batman*) wurde durch die Lektüre dieses Zwölfteilers entscheidend beeinflusst, eigentlich alle heutigen 'düsteren, brutalen Werke' die nicht das übliche Klischee des Superhelden zeigen (aktuell durch die Serie 'The Boys' auf die spitze getrieben) beruhen auf gewisse Art und Weise auf den Anfängen die Moore legte (auch die durchaus düsterere Richtung die Miller mit Dare Devil einschlug lässt sich zu teilen hierrauf zurückführen). Und das zurecht....nur was heute teils viel zu übertrieben dargestellt wird (z.B. war Batman bis vor kurzem ein nicht nachzuvollziehender, vollkommen unreal/logisch und nicht nach seinem Charakter ahndelnder Psychopath der teils Folter einsetze, um zu erfahren, was er wissen wollte), bringt Moore in perfekten Einklang..nichts wirkt übertrieben...
Doch was Moore noch unterstützt sind die Zeichnungen von Gibbons...hatte ich anfang noch probleme mit dem doch recht alten Zeichnstil (vorallem bei heute so genialen Werken wie Alex Ross sie abliefert) bin ich mittlerweile ein begeisterter Verfechter dieser Zeichnungen, könnte mir auch nichts anderes vorstellen, als eben diese (auch wenn es in den USA eine Neukolorierung gab und ich von daher nicht wissen kann, wie es mal etwas moderner aussieht-zur Info: die Kolorierung eines Comics hat doch erhebliche Auswirkungen auf das Endprodukt)...
Das war es vorerst von mir, doch in meinem Kopf schwirren noch viel mehr Gedanken zu diesem Werk rum und ich hoffe, dass ich auch hier ein paar Leute finde, mit dehnen ich sie teilen kann.
Edir:
[Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/8/82/Rorshach_300.jpg]
Ein Bild von Rohrschach aus dem kommenden Watchmenfilm (das ganze ist nur ein Testbild)
en.wikipedia.org/wiki/Watchmen_%28film%29
Ich peröshnlich schaue dem ganzen sehr skeptisch gegenüber...2 1/2 Stunden scheinen in keinster Weise ausreichend, um die Atmosphäre und die Besonderheiten des Comics rüber zubringen...auch wenn Moore selbst meint, dass Drehbuch sei näher am Original als er jemals glaubte, lehnt er aber auch einen Film ab und will ihn sich selbst nicht ansehen (ich werde wohl leider nicht wiederstehen können)...
mal schaun
kennen...
Nun gut, bei Watchmen handelt es sich weder um einen Film, noch um ein Buch...die Rede ist von einer Graphic Novel (hier mal ein Auszug aus Wiki, der es in etwa erklärt...stimme damit zwar nicht ganz über ein, doch ich erlaube es mir, es mir mal einfach zu machen: Ein Graphic Novel (dt. meist Comicroman, auch illustrierter oder graphischer Roman, deswegen auch "ein" Graphic Novel oder "der" Graphic Novel, da das englische "Novel" nichts mit dem deutschen Novelle zu tun hat) ist eine Form des Mediums Comic. Graphic Novel bezeichnet längere Comic-Geschichten, welche die Komplexität und Tiefe des literarischen Romans anstreben. Ein Graphic Novel muss kein gänzlich in sich abgeschlossenes Werk sein, sondern kann zu einer größeren Erzählung gehören, wie beispielsweise die Sandman-Bände von Neil Gaiman[übrigens auch ein Comicmeisterwerk, was derzeit neu aufgelegt wird])
Geschaffen wurde diese (als Watchmen) von Alan Moore (V for Vendetta) als Autor und Dave Gibbons (kenn grad nichts spezielles, aber hat unter anderem an Superman gearbeitet) als Zeichner; beide gelten heute als zwei der größten Meister ihres Faches. Watchmen selbst hat viele Auszeichnungen erhalten, darunter mehrere Eisner Awards-ich wage mal zu behaupten einer 'der' Comicpreise schlechthin.
Für unwissende, gebe ich kurz eine Einführung worum es geht:
Amerika der Achtzigerjahre....aber nicht das Amerika wie wir es kennen, sondern ein anderes. In die Welt gab es mitte der vierziger bis zum Ende der Siebziger sog. Superhelden, 'Vigilanten' die kostümiert den Kampf gegen das Verbrechen aufgenommen haben (und eben diese Vigilanten haben zu vershciedensten Veränderungen geführt: es gibt Elektroautos, Nixon ist noch immer Präsident und kann immer wieder gewält werden usw.). Als es aber aufgrund eben dieser zu einem POlizeistreik kam, der in Chaos ausuferte, wurden eben diese Vigilanten-die davor durch neue Gesetze geschützt wurden-zu Vogelfreien Banditen. Alle gaben das Heldendasein auf. Bis auf drei.
Da wären einmal der Comedian, der schon längst als Einzelkämpfer für den Staat u.a. in Vietnam war
Doc Manhatten, der einzig wahre Superlheld, der durch einen Unfall zu einem Superwesen wurde und als hochintelligenter Forscher für die Regierung Forschung betreibt
Und Rohrschach, ein Soziopath (oder dich Psychopath) der ohne Gnade gegen das Verbrechen vorgeht und sich auch nicht von der Regierung einschüchtern ließ, weshalb man seit 77 Jagd auf ihn macht.
Doch dann wird der Comedian umgebracht und Rohrschachs Suche nach dem 'Maskenmörder' bringt ihn auf die Spur einer unglaublichen Kettenreaktion, die nicht mehr aufzuhalten scheint.
Nun, ich versuche im nachfolgenden nicht zu viel von der Story vorzugreifen...aber ich liebe diesen Band einfach. Moore schafft es nicht nur perfekt die Atmosphäre rüberzubringen, sondern gleichzeitig auch jeden einzelnen wichtigen Charakter perfekt zu zeichnen....jeder hat seine eigenen Wünsche und Vorstellungen, in jedem läuft etwas anderes ab und jeder einzelne Charakter wird wunderbar perfekt beschrieben.
Dazu die fülle an kleinen aber feinen Nebencharaktären....allgemein ist die Erzählweise von Moore fast nicht zu übertreffen, so viele verschiedene Ideen, wie er da herrein bringt (so z.B. der Comic im Comic, der doch gleichzeitig so perfekt zur Geschichte passt)...
Natürlich ist die eignetliche Story nicht das besondere am ganzen, auch enthüllt Moore schon relativ früh vor Ende, wer denn nun hinter allem steckt-anstatt wie man heute immer den letzten Storytwist kurz vor Schluss gwöhnt ist (besteht in gewisser Weise doch)-nimmt sich dafür aber genug Zeit, um das Ende zu erklären, auch wenn er es am Ende dann doch wieder etwas zu schnell vorrantreibt und einem für die letzten paar Seiten dann doch etwas die Erklärungen fehlen (aber bis zu zwanzig Seiten überschuss, wie es heute oft üblich ist, gab es wohl damals nicht)...Moore versteht es perfekt den Leser in einen ethischen und moralische Konflikt zu bringen, versteckt über das ganze Werk über verschiedene Seitenhiebe auf die Realität und baut mit jedem Heft ein größeres Mosaik
Was in Watchmen aber auch klar dominiert ist die Gewalt, bzw. Brutalität, die in diesem Mase nicht unbedingt üblich war (aber heute nichts beosnderes mehr ist). Aber genau dieser Aspekt der Brutalität führt zu einer nächsten meisterleistung, denn Moore stellt die 'Helden' in keinster Weise als die Strahlemänner da. Es sind von Psychosen, Selbstzweifeln oder Hass zerfressende Charaktäre, teilweise richtige Arschlöcher oder einfach Gefühlskalte Menschen...Moore zerstört Panel für Panel das Bild des reinen Strahlemanns, der der Lady in Not hielft. Nein, hier findet sogar versuchte Vergewaltigung statt...und das erschreckende, es wirkt nur selten überzogen, Moore kommt einem hier fast ehrlich vor.
Mit Watchmen wurde der Grundstein für einen großen Teil der heutigen Comickultur gelegt. Nicht nur Frank Millers 'The Dark Knight Returns' (Mini, die großen Einfluss auf den mythos des Batman hatte und Geburtshelfer des sogenannten *Arschloch/Grim'n'Grotty Batman*) wurde durch die Lektüre dieses Zwölfteilers entscheidend beeinflusst, eigentlich alle heutigen 'düsteren, brutalen Werke' die nicht das übliche Klischee des Superhelden zeigen (aktuell durch die Serie 'The Boys' auf die spitze getrieben) beruhen auf gewisse Art und Weise auf den Anfängen die Moore legte (auch die durchaus düsterere Richtung die Miller mit Dare Devil einschlug lässt sich zu teilen hierrauf zurückführen). Und das zurecht....nur was heute teils viel zu übertrieben dargestellt wird (z.B. war Batman bis vor kurzem ein nicht nachzuvollziehender, vollkommen unreal/logisch und nicht nach seinem Charakter ahndelnder Psychopath der teils Folter einsetze, um zu erfahren, was er wissen wollte), bringt Moore in perfekten Einklang..nichts wirkt übertrieben...
Doch was Moore noch unterstützt sind die Zeichnungen von Gibbons...hatte ich anfang noch probleme mit dem doch recht alten Zeichnstil (vorallem bei heute so genialen Werken wie Alex Ross sie abliefert) bin ich mittlerweile ein begeisterter Verfechter dieser Zeichnungen, könnte mir auch nichts anderes vorstellen, als eben diese (auch wenn es in den USA eine Neukolorierung gab und ich von daher nicht wissen kann, wie es mal etwas moderner aussieht-zur Info: die Kolorierung eines Comics hat doch erhebliche Auswirkungen auf das Endprodukt)...
Das war es vorerst von mir, doch in meinem Kopf schwirren noch viel mehr Gedanken zu diesem Werk rum und ich hoffe, dass ich auch hier ein paar Leute finde, mit dehnen ich sie teilen kann.
Edir:
[Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/8/82/Rorshach_300.jpg]
Ein Bild von Rohrschach aus dem kommenden Watchmenfilm (das ganze ist nur ein Testbild)
en.wikipedia.org/wiki/Watchmen_%28film%29
Ich peröshnlich schaue dem ganzen sehr skeptisch gegenüber...2 1/2 Stunden scheinen in keinster Weise ausreichend, um die Atmosphäre und die Besonderheiten des Comics rüber zubringen...auch wenn Moore selbst meint, dass Drehbuch sei näher am Original als er jemals glaubte, lehnt er aber auch einen Film ab und will ihn sich selbst nicht ansehen (ich werde wohl leider nicht wiederstehen können)...
mal schaun
"There are no happy endings, because nothing ends."
Quote: 'Schmendrick' gesprochen von 'Alan Arkin', aus dem Film 'The last Unicorn', von Peter S. Beagle
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