Der Berserker

    • Du schreibst im letzten Abschnitt sie hätten eine Chemotherapie entwickelt um den Virus bei seiner Zellteilung zu hindern.

      Viren sind aber tote Gegenstände. Im Prinzip nur eine Hülle mit DNA-Strängen (vielleicht auch nur einer) die wenn sie auf eine Zelle des Wirts fallen ihre DNA reinpumpen. Die übernimmt dann da die Kontrolle und lässt weitere Viren herstellen bis die Zelle so voll ist das sie platzt. (Zumindest so weit ich weiß)
      Die Zeit ist das Feuer in dem wir verbrennen
    • Original von Link0
      Du schreibst im letzten Abschnitt sie hätten eine Chemotherapie entwickelt um den Virus bei seiner Zellteilung zu hindern.

      Viren sind aber tote Gegenstände. Im Prinzip nur eine Hülle mit DNA-Strängen (vielleicht auch nur einer) die wenn sie auf eine Zelle des Wirts fallen ihre DNA reinpumpen. Die übernimmt dann da die Kontrolle und lässt weitere Viren herstellen bis die Zelle so voll ist das sie platzt. (Zumindest so weit ich weiß)

      DAS war Ulyaoths Schuld! xD Er hat was von Chemotherapie gelabert, ich hatte da vorher nur"Serum" stehen!
      Böser Uly, pfui! Kein Keks! *verbesser*
      Næhmachinery
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    • Trotzdem, wieso soll eine Chemotherapie falsch sein?

      Um mal wiki zu zitieren:
      Die Chemotherapie verwendet solche Stoffe, die ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen bzw. Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. Normale Körperzellen werden deutlich weniger von der Chemotherapie geschädigt.

      In der Behandlung von Infektionskrankheiten heißen diese Substanzen Antibiotika, in der Krebstherapie Zytostatika. Sie verhindern zum Beispiel die Bildung neuer DNA-Stränge, die Bildung neuer Zellwände oder sie blockieren die Vermehrung der schädlichen Keime bzw. Krebszellen auf eine andere Weise.


      Das lässt sich auch auf von Viren befallene Zellen anwenden. oO Zumindest sehe ich hier keinen Logikfehler.
      Okay, Viren teilen sich vielleicht nicht im eigentlichen Sinne. Aber trotzdem sind sie durch Chemotherapien einschränkbar. ^^

      Außerdem handelt es sich hier um einen fiktiven Virus, da kann man auf die künstlerische Freiheit zurückgreifen. xD


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ah jetzt weiß ich was los ist.

      wir reden aneinander vorbei^^
      Ich hab mich nur auf das Teilen des Virus bezogen das mit der Chemo stand nur dabei damit die Stelle die ich meine deutlicher heraustritt.

      Meine Schuld hab nich gründlich genug nachgedacht hätt mir schon bei FoWo's Post auffallen sollen

      sorry
      Die Zeit ist das Feuer in dem wir verbrennen
    • Mein Gott, sechs Seiten! I need a life. (Again.)
      Das hier ist noch durch keine Beta gelaufen (Uly, wo bist du?!), ihr bekommt es also quasi ganz frisch. (Okay, Tayalein hat's gelesen, die bekommt's aber immer vor Board-veröffentlichung... Also quasi doch beta... xD; )


      [...]
      Die Hände zur Abwechslung mal nicht in den Manteltaschen versenkt stieg Cain die fünf Stufen in den Keller hinab, in dem die Bloody Roses lag. Um sein linkes Handgelenk lag der kalte Stahl einer Handschelle, deren kurze Kette stramm gezogen war. Das andere Ende lag unnachgiebig um das knöcherne Handgelenk eines Jungen, den Cain hinter sich herschleifte.
      Cain stieß die Tür auf und stieg in eine Wand aus Rauch, Musik und Alkoholgeruch ein, vorbei an den drei Bühnen, den Sitzecken, den Besuchern.
      Der Junge stolperte ihm willenlos hinterher. Sein langes, schwarzes Haar verdeckte sein Gesicht, er hatte einen weißen Verband um den Kopf gewickelt. Vertrocknetes Blut klebte ihm im Gesicht. Er zog, als er Cain wie ein Hund folgte, mehr Blicke auf sich als die Stripperinnen, die einen Augenblick lang betroffen in ihrer Arbeit innehielten.
      Cain gestikulierte beschwichtigend in Richtung des Barmanns hinterm Tresen, als er nach links abbog, vorbei an noch einigen Tischen mit Besuchern, die ihnen verblüfft und tuschelnd nachsahen, in Richtung der Tür mit dem Schild Private! Don’t enter! Er öffnete sie und schaltete das Licht dahinter mit einer Bewegung ein, die er schon zehntausende von Malen vollführt hatte, ein. Vor ihm lang ein schmaler, trostloser Flur, dessen Boden, Wände und Decke aus grauem Beton waren. Links, rechts und ganz am Ende waren einige Holztüren. An einer davon klopfte Cain im Vorbeigehen an und zerrte den Jungen dann weiter bis zur letzten Tür auf der rechten Seite. Sie war verschlossen.
      Hinter ihm ging eine Tür auf. „Was denn verd-... Cain?“ Yun war gerade dabei, seinen Gürtel zu schließen, drehte sich kurz um und redete kurz mit jemandem in seinem Zimmer, ehe er nur in Hose und barfuß zu Cain aufschloss.
      Als der schwarzhaarige Junge ihn aus leeren, blicklosen Augen ansah, verlor Yun an Farbe. „Robbie?“
      „Ich bin zufälligerweise an ihm vorbeigekommen, als er versucht hat, eine Frau auszurauben“, sagte Cain und klang ziemlich ungehalten. „Die Platzwunde geht auf meine Kosten, ist aber nichts ernstes. Ich habe die Frau überreden können, von einer Anzeige abzusehen. Sie hat mir geglaubt, als ich ihr meinen Ausweis gezeigt habe. Wenn ich ihn nicht gefunden hätte, säß er schon lange wieder auf der Wache.“
      „Robbie, Mensch!“, sagte Yun und griff nach Robbies Arm, der kaum dicker war als der eines Kindes, obgleich Robbie schon siebzehn war. „Ich dachte, du schläfst seelenruhig in deinem Zimmer. Wir hatten dich doch eingesperrt...“
      Robbie sagte nichts. Er sah traurig aus in seinen schäbigen Kleidern, den ausgelatschten, dreckigen Turnschuhen und dem Blut im Gesicht. Er war ein Paradebeispiel für so viele Jugendliche Lower New Londons. Wären die Angst, die Krankheiten und die Armut nicht, hätte Robbie ein gutaussehender junger Bursche sein, hätte eine Freundin und einen Job haben können. Jetzt hatte er nichts von alledem. Er war einsam, arm und abhängig. Dass es ihn noch gab, war nur Cains Freundlichkeit und der Besorgnis und Liebe seines Vaters zu verdanken.
      Cain schloss die Handschellen auf und packte sie in seine Manteltasche. Robbie sah ihn nicht an, als seine Hand schlaff nach unten fiel. Er stand einfach nur apathisch da.
      „Geh den Schlüssel holen. Ich will mir angucken, wie er ausgebüchst ist“, sagte Cain. Yun nickte stumm und eilte davon.
      Robbie verflocht die Finger ineinander, starrte auf seine Füße und murmelte irgendwas Unverständliches.
      „Was?“, fragte Cain überdeutlich, noch immer sichtlich gereizt und beugte sich zu dem hageren Jungen hinab.
      Robbie murmelte wieder irgendwas. Cain verstand außer „Sorry“ und „Geld“ nichts, aber das reichte auch.
      Er seufzte und kratzte sich mit einer Hand den Hinterkopf. „Ich hab dir schon oft genug gesagt, dass du den Stoff sein lassen sollst“, sagte er und beobachtete, dass eine hübsche Blondine den Kopf aus Yuns Zimmer streckte, schnell aber wieder verschwand, als sie Robbie und Cain sah. „Und wenn das schon nicht geht, arbeite wenigstens für das Geld.“
      Robbie schwieg. Cain verdrehte leicht die Augen und war froh, als Yun mit dem Schlüssel und Robbies Vater wiedergeeilt kam.
      „Robbie!“ Sein Vater schloss ihn in die Arme, schob ihn aber fast in derselben Bewegung wieder von sich und strich ihm das schwarze Haar aus den Augen, sah ihn an. „Junge, was machst du denn? Ich dachte, du würdest schlafen! Ich war schon froh, dass du dich so ruhig verhältst.“
      Robbie schwieg einfach weiterhin und ließ alles über sich ergehen, als sein Vater zu lamentieren anfing.
      Yun unterdessen schloss die Tür auf, aber er konnte sie nicht öffnen. Cain warf Robbie einen wissenden Blick zu, tastete die Tür kurz ab und warf sich dann mit der Schulter dagegen. Die Tür gab einen spaltbreit nach. Offenbar stand ein schweres Möbel davor. Cain schob einen Fuß ins Zimmer, stemmte ihn gegen das dunkle Holz, das er zu erahnen glaubte, und schob es von sich so gut es ging. Danach konnte er die Tür soweit öffnen, dass man das Zimmer betreten konnte.
      Robbies Raum war klein und bot keinen Platz zum Stehen, denn der Boden lag voll mit leeren Flaschen, getragener Kleidung, Spritzen, Tablettenschachteln. Es roch streng nach Urin, Schweiß und Erbrochenem. Auf der dünnen, durchgelegenen Matratze lag ein Fensterrahmen. Cain trat rücksichtslos in das Zimmer hinein und nahm ihn hoch. Er war mit einer Mischung aus roher Gewalt und Präzisionsarbeit ausgehebelt worden.
      „Respekt“, sagte er und betrachtete das gesplitterte Holz. „Das war sicherlich nicht ganz einfach. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“
      Robbie starrte auf den Boden und schwieg. Sein Vater und Yun verbrachten einige Momente in geschockter und erstaunter Stille.
      Dann rieb Yun sich den rechten Nasenflügel. „Offenbar reicht es nicht mehr, ihn einfach einzusperren.“
      Robbies Vater hielt seinen Sohn an einem Arm fest und schüttelte dann ungläubig den Kopf. „Das gibt’s doch nicht.“
      „Tja, wie du siehst schon. Nicht ganz sauber gearbeitet, aber dein Sohn hat die besten Voraussetzungen für einen erstklassigen Einbrecher.“ Cain warf Robbie einen strafenden Blick zu. Falls Robbie wirklich ein schlechtes Gewissen hatte, ließ er sich nichts anmerken. Er stand da als gehöre er eigentlich nicht hierher. „Langsam sollten wir versuchen, das Geld für eine Entzugsanstalt zusammenzubekommen, anstelle die Kautionen zu bezahlen. Er säße schon wieder, wenn ich nicht so nett wäre.“
      „Was hast du denn jetzt wieder angerichtet?“ Robbies Vater klang eher verzweifelt als verärgert.
      „Gewaltbereitschaft und Diebstahl“, sagte Cain. „Er ist aber schlimmer weggekommen als sein Opfer, weil ich schnell rennen kann. Die junge Miss sieht von einer Anzeige ab, da ihr abgesehen vom Schrecken nichts passiert ist. Ich könnte die Handschellen hier lassen, dann kannst du ihn heute Nacht ans Bett ketten“, fügte er hinzu und meinte es sogar beinahe ernst.
      „Ich schulde dir was, Cain“, sagte Robbies Vater verzweifelt. „Ich hab noch eine gute Flasche Whiskey im Lager, ist es damit getan? Oder soll ich mal mit den Mädchen reden?“
      „Kein Aufwand, als Polizist ist man eh immer im Dienst.“ Cain zuckte die Schultern. „Mir reicht’s jetzt aber. Ich muss dringend schlafen. Also, man sieht sich.“ Er nickte kurz, stieg wieder aus Robbies Zimmer und verließ die Bar.
      Seine Laune war durch den Vorfall mehr oder weniger am Tiefpunkt angelangt. Auf dem Weg nach Hause war er nur zufällig an Robbie und der jungen Frau vorbeigekommen, hatte einen Spurt eingelegt, Robbie erwischen können – der Junge mochte körperlich absolut das letzte sein, aber er konnte Fähigkeiten an den Tag legen, die ihm keiner zutraute, der es nicht gesehen hatte –, ihn mit ein paar Schlägen außer Gefecht setzen und die Frau beruhigen können. Ab mit Robbie ins Krankenhaus, Wunde behandeln lassen, Robbie an sich gefesselt, damit er nicht ausbüchste und ab zur Bloody Roses. Er hätte seit zwei Stunden im Bett sein können.
      Sein Heimweg war nichts anderes als Alltagsbrei und er dachte an nichts außer seinem Bett, als er in der Straßenbahn saß, sich die letzten zwei Straßen zu Fuß entlang schleppte, die ewig klemmende Haustür zur Abwechslung schon auf den dritten Versuch öffnen konnte und dann im Flur trat.
      Eine sehr vertraute Geruchsfahne stieg ihm in die Nase, und seine Laune besserte sich innerhalb von Sekunden.
      Zwei Stufen auf einmal nehmend und den Mantel im Laufen schon ausziehend spurtete er in den dritten Stock zu seiner Wohnung, hatte den Schlüssel schon in der Hand und halb im Schloss, als die Tür von innen geöffnet wurde und er sich in zwei weiche, warme, wohlduftende Arme fallen lassen konnte.
      Aah. Das war sein wahres Zuhause.
      „Du bist spät, Tiger“, sagte eine warme, vertraute Frauenstimme dicht an seinem Ohr, als er in die Wohnung gezogen wurde und dann die Hände ausstreckte und sie um die erotischste Hüfte der ganzen Stadt legte. Sein Revier, ganz allein. Alles seins. Die Hüfte, die weichen Oberschenkel, der weiche, nur handgroße Busen, der lange Hals, die schmalen, geschminkten Lippen, die feine Nase, die sich bei Missfallen immer so entzückend kräuselte, jede einzelne, perfekt schwarz geschminkte Wimper und die ausdrucksstärksten Augen seit Anbeginn der weiblichen Existenz auf diesem Planeten.
      Sally Williams war sein Eigentum. Noch nicht auf Papier, aber Cain war sich fast sicher, dass auch das noch kommen würde, ehe er das Zeitliche segnete.
      Er machte sich nicht die Mühe, großartig Worte zu verlieren, sondern umfasste Sallys Körper ganz, trat mit einem Fuß die Tür zu und schob seine Freundin in einen leidenschaftlichen, verspielten Kuss weiter hinein in den Flur. Sally kicherte amüsiert, als er seine Lippen ihren Hals hinab wandern ließ und drückte ihn dann von sich. „Holla, holla. Beruhig dich, Cain.“
      „Kann nicht“, murmelte er in einem erneuten Versuch, ihr Dekollete mit seinen Lippen zu erobern, aber sie war äußerst bestimmt. Cain seufzte und richtete sich wieder auf, ließ sie aber nicht los, sondern zog sie näher an sich heran. „Ich wusste nicht, dass du schon wieder hier bist.“
      „Ich bis vor einigen Stunden auch nicht“, sagte Sally vergnügt. „Mein Flug ist wegen dieser Pestizidwolke über Deutschland gecancelt worden und ich bin direkt von Spanien wieder hergekommen.“
      „Umso besser, das macht zwei Wochen mit mir mehr“, sagte Cain entzückt. „Seit wann bist du hier?“
      „Erst lang genug, um Kaffee aufgesetzt zu haben. Du riechst nach Whiskey.“
      „Seit wann stört dich das? Du riechst nach etwas, was mir sagt, dass ich sofort mit dir schlafen will.“ Er versuchte wieder, sie zu küssen, aber Sally lachte und drückte sein Kinn von sich.
      „Liebestoller Köter!“, sagte sie amüsiert. „Du wirst schlafen, aber nicht mit mir. Ich wollte mich nur anmelden, dann geht’s erst mal wieder zu mir.“
      Cain seufzte, gab endlich auf und löste sich wieder von ihn, so schwer es ihm fiel und betrachtete Sally im Ganzen. Man sah ihr an, dass sie eine ganze Weile Arbeit hinter sich hatte. Sie war Autorin und auf Europatournee gewesen, er hatte sie seit Wochen nicht gesehen. Und er bemerkte einen Unterschied.
      „Warst du beim Friseur?“, fragte er, als er ihr in seine kleine Küche folgte, wo die Kaffeemaschine vor sich hinblubberte. Sally lachte erneut.
      „Du bist der einzige Mann, den ich kenne, dem so etwas auffällt“, sagte sie zufrieden. „Ja, war ich.“
      „Sieht toll aus.“ Er streckte die Hand aus, um durch diese ganze Flut an goldblonden Locken zu streicheln, aber sie wich ihm wieder aus.
      „Dankeschön“, lächelte sie und nahm ihre Handtasche von einem Küchenstuhl. „Hör zu, Cain, ich bin echt fertig. Du auch, auch wenn du jetzt das Gegenteil behauptest. Ich muss dringend Schlaf nachholen, aber dann kannst du mich gern zum Essen einladen.“
      Cain verzog ein bisschen das Gesicht. Er verdiente nicht so toll, dass er sich das oft leisten konnte, aber für Sally tat er alles. „Okay“, sagte er. „Aber dann versprichst du mir, auch noch mal hier zu schlafen, okay?“
      Sally lächelte hintergründig. „Vielleicht“, räumte sie verspielt ein, streckte die Hand aus und strich ihm sanft über das Kinn. „Ich denke darüber nach.“ Sie hängte sich die Handtasche um und holte ihre Jacke aus dem Flur. „Ich ruf dich an, ich versprech’s“, sagte sie und blieb vor ihm stehen. Gehorsam neigte er sich zu ihr hinab und ließ sich einen zarten Kuss auf den Mundwinkel geben. „Schlaf gut.“
      „Ohne dich? Sicherlich nicht.“ Er lächelte etwas, als er ihr die Tür öffnete. „Wehe, du meldest dich nicht. Ich gehe ein oder laufe Amok. Vielleicht beides.“
      Sally lachte. „Schon gut.“ Sie sah ihn zärtlich an. „Ich bin froh, wieder bei dir zu sein.“
      „Ich bin auch froh, dich wieder bei mir zu haben“, entgegnete Cain, der am Türrahmen lehnte. „Geh dich ausschlafen.“
      Sally lächelte und wandte sich dann um, eine Hand am Geländer, und lief erstaunlich behände die Treppe hinab, dafür, dass ihre Absätze so dünn wie Bleistifte und auch genauso lang waren.
      Cain seufzte und schloss die Tür wieder. Trotzdem rettete es ihm die Laune für die kommenden zwei Wochen, dass sie wieder hier war. Sie war vielbeschäftigt, aber er wusste sie lieber in New London und beschäftigt als irgendwo in der Welt und beschäftigt. So blieben wenigstens kurze Telephonate.
      Cain rieb sich über den Dreitagebart, hängte den Mantel, den er eben einfach so beiseite geworfen hatte, an die Garderobe und wanderte in sein Schlafzimmer. Zu seinem Entzücken musste Sally auch hier gewesen sein, denn der Geruch ihres Parfums erfüllte das ganze Zimmer. Einen Moment lang stand Cain nur da und sog ihren Duft ein. Das war schließlich alles, was er nach seinem Gutdünken behandeln konnte, denn auch wenn Sally nicht schüchtern war, so wusste sie doch gut, wie sie ihn bei der Stange hielt.
      Aber sie war wieder da, und das war gut. Zufrieden zog er sich seinen Schulterhalfter aus und legte ihn auf seinen Nachttisch, seine Dienstwaffe daneben, warf seine abgetragenen, schwarzen Herrenschuhe irgendwo hin und ging sich streckend zurück in die Küche, wo er sich ein kurzes Frühstück gegen den Hunger gönnte. Danach duschte er und fiel ins Bett, wo er einschlief, ohne sich den Wecker zu stellen. Selbst wenn er das täte würde er verschlafen, das wusste er. Was sollte es. Sally war wieder da.

      24. August, 2067
      Kim musste sich davon abhalten, die Straßen entlang zu rennen. Stattdessen beließ sie es bei einem schnellen Gang mit euphorisch weit ausgeholten Schritten. Sie trug flache Schuhe und konnte es sich erlauben.
      Der Weg von ihrer Praxis bis zu dem Labor, in dem Edward arbeitete, war nicht lang, aber heute kamen ihr die Straßen endlos vor. Und es waren so viele Fußgänger unterwegs, an denen sie vorbeieilen musste und die ihren Weg um kostbare Sekunden verlängerten!
      Als sie endlich an dem großen, wichtig aussehenden Gebäude ankam, war sie ganz außer Atem. Sie packte mit zitternden Händen ihre Personalkarte aus und zog sie durch einen Leser, der sie anmelden würde. Die Türen des Labors ließen sich so ohne Weiteres nicht von außen öffnen, wenn man keine Befugnis dafür hatte. Man musste warten, bis man von innen eingelassen wurde.
      Sie wurde schon ungeduldig, als sich die Schleusentür endlich öffnete und sie einließ. Aufgeregt wartete sie die Luftfilterung ab und wurde dann von Professor Millers begrüßt, ein älterer Mann – also auch schon fast dreißig – mit schwarzem Kinnbart, der Kim schon oft an LeGalls Seite zu Diensten gestanden hatte. Unnötig zu sagen, dass Edward ihn nicht mochte.
      „Kim, schönen guten Morgen!“, sagte er höflich, als sie eintrat.
      „Hallo“, sagte Kim und lächelte etwas gezwungen. Sie mochte den Mann gern und unterhielt sich oft mit ihm, wenn sie im Labor war, besonders nach den grundsätzlich niederschmetternden Gesprächen mit Edward heiterte der Professor sie immer gekonnt auf. Aber er redete gern und viel und Kim befürchtete an diesem Morgen, aufgehalten zu werden.
      „Sie sehen ja aufgeregt aus heute“, stellte Millers leutselig fest. „Liegt etwas an?“
      „Gespräch bei LeGall. Es ist recht dringend. Aber wir können reden, wenn ich mit dem Narzisst fertig bin.“ Kim seufzte. So sehr sie sich auf das Thema des Gespräches gefreut hatte, desto mehr missfiel ihr der Gedanke, ihre Mittagspause bei Edward LeGall zu verbringen.
      „Das habe ich gehört“, ertönte es hinter ihr. Kim zuckte zusammen und drehte dann den Kopf.
      Edward war aus der anderen Richtung gekommen, eine Aktenmappe unter den linken Arm geklemmt, die Arme in seiner für ihn typischen abwartenden Haltung vor der Brust verschränkt. Er sah heute noch eindrucksvoller aus als sonst, die Ringe unter seinen Augen schienen schon fast lächerlich deutlich, als hätte ein Visagist Spaß daran gehabt, zu viel dunkle Farbe zu benutzen. Er hatte die schwarzen, ungleichmäßig langen Haare in einem unordentlichen, kurzen Zopf zusammengebunden, im weißen Licht des Labors wirkte sein Gesicht erschreckend weiß. Nur seine Augen in den dunklen Höhlen verloren niemals ihren aufmerksamen, berechnenden Ausdruck. Kim kannte niemanden, der diesem Blick lange standhielt, nicht einmal Ryan, und das musste etwas heißen. Auf Edwards rechter Schulter saß schnuppernd eine schwarze Laborratte. Eine eindrucksvolle Person, zweifelsohne, auch wenn Kim nie so genau wusste, was genau so beeindruckend an ihm war. Vielleicht, weil er trotz seines gelangweilten Gesichtsausdruck, den unordentlichen Haaren und dem chronisch zerknitterten Laborkittel aufrecht und stolz stand. Wie jemand, der weiß, dass er, egal was passiert, immer als Letzter lacht. Und schon wandte Kim den Blick ab.
      „Guten Morgen“, sagte sie. Edward ging mit einer vagen Handbewegung an ihr vorbei. Er roch nach Kaffee, Ratte und Desinfektionsmitteln und Kim spürte, dass ihre Nase zu kribbeln begann. Miller nickte ihr aufmunternd zu, als sie sich in Bewegung setzte und Edward folgte.
      „Ich habe meine Forschungen in einem kurzen Bericht zusammengefasst, den sogar Sie so gut verstehen sollten, dass Sie ihn problemlos vortragen können. Aber Sie sollten bald mit dem Lesen anfangen, in den Frühnachrichten wurde gesagt, dass der Kongress voraussichtlich nächsten Dienstag stattfindet.“ Edward öffnete eine Tür, die sein Namensschild trug – man konnte deutlich sehen, dass er das computergeschriebene U in Eduard per Hand zu einem W umgemalt hatte – und ließ Kim eintreten.
      „Bis dahin werde ich einen Bericht wohl lesen können“, sagte Kim, die sich nach einer Sitzgelegenheit umsah, aber der einzige Stuhl im Raum war Edwards Schreibtischstuhl, auf den er sich setzte und ihr einen mehreren Centimeter dicken Ordner in die Hand drückte.
      „Dreihunderteinundsiebzig Seiten. Ich hab die Schrift etwas verkleinert, um nicht noch mehr Papier zu verbrauchen“, sagte er glatt.
      Kim sagte nichts. Wie er es geschafft hatte, seit gestern Mittag fast vierhundert Seiten zu schreiben war ihr absolut schleierhaft. Irgendwann brachte sie leise hervor: „Sie hätten es mir als Datei geben können.“
      „Ich bin ein bisschen altmodisch, wenn es um Berichte geht“, sagte Edward und zuckte die Schultern, strich der Ratte auf seiner Schulter dann mit einem Finger über die Schnauze und holte aus der Brusttasche seines Kittels eine Nuss, die er dem Nagetier gab und ihm dann kurz beim Fressen zusah. „Lesen Sie das, und Sie sind im Bilde über das, was Sie in Wien in meinem Namen vortragen werden. Der Vortrag sollte bei richtiger Vorbereitung nicht mehr als zwei Stunden in Anspruch nehmen, machen Sie aus der Restzeit Ihr eigenes Projekt. Ich habe die Manager schon informiert, dass Sie als mein Ersatz anreisen werden, das ist also alles geklärt.“
      „Wie... wie viel Restzeit werde ich denn haben?“, fragte Kim schwach.
      Edward zuckte wieder die Schultern. „Wenn Sie ordentlich am Vortrag arbeiten vielleicht anderthalb Stunden. Wenn sie schlampig sind, vielleicht gar keine. Das kommt auf Sie an. Aber ich denke, Sie wissen das zu regeln.“
      Kim nickte und besah sich die erste Seite des Berichtes. Allein vom Titel verstand sie schon nur etwas über die Hälfte. Das konnte ja lustig werden.
      Edward beobachtete sie aus seinen dunklen, wissenden Augen. „Denken Sie ja nicht dran, etwas auszulassen. Ich werde eine Videoübertragung des Kongress mitverfolgen. Wenn ich sehe, dass Sie Dinge weglassen, wird das Konsequenzen haben.“
      „Natürlich“, sagte Kim etwas verärgert, weil er offenbar schon wieder ihre Gedanken las. „Für wen halten Sie mich?“
      „Für einen Menschen, Kim.“ Edward nahm die Ratte und hielt sie in beiden Händen. Erst jetzt sah Kim, dass ihr dunkles Fell an einigen Stellen ausblich. „Menschen wollen aufsteigen wann immer sie können. Sie sind nicht anders. Ich habe Ihnen diese Chance gegeben, also verpatzen Sie’s besser nicht.“
      Kim nickte nur, wieder diese heiße Antipathie gegen den Wissenschaftler in der Magengegend spürend. Sie atmete tief durch, die Hände um den Bericht gekrampft, und wechselte dann das Thema. „Was... ist mit der Ratte?“
      „Assassin“, sagte Edward nur. „Ratten sterben an Krebs, bevor das Virus sie töten kann, aber es reicht, um es zu erforschen.“
      Kim sah sich wie immer gegen ihren Willen beeindruckt. Sie bekam nicht viel von Edwards Arbeit mit, abgesehen von seinen Untersuchungen für sie und Ryan, wenn es nötig war. „Und Sie fassen das Tier ohne Handschuhe an?“
      „Assassin ist nicht von Tier zu Mensch übertragbar, die Viren unterscheiden sich etwas“, belehrte Edward in einem Tonfall, der deutlich machte, dass Kim Fragen stellte, die für ihn Grundwissen waren. „Reicht trotzdem zum Forschen. Besser so als an Menschen, da ist die Ansteckungsgefahr zu hoch.“
      Kim nickte und musste daran denken, dass sie jeden Tag mehrere Stunden lang mit einem Infizierten in einem Raum verbrachte. „Ich wusste gar nicht, dass Sie schon wieder...“, begann sie dann.
      „Immer noch“, verbesserte er sie mit einem tadelnden Seitenblick. „Seit ich hier bin ist dieses verdammte Virus meine einzige Aufgabe. Im Gegensatz zu Ihnen ist die Untersuchung dieses Mistdings nicht nur ein Hobby oder Freundschaftsdienst.“
      Kim suchte nach einer schlagfertigen Antwort und fand keine, da es keine gab. Er hatte recht – das Virus war sein Aufgabengebiet, Kim arbeitete nur ab und zu daran, weil Ryan es tat und sie ihm half, so gut sie konnte. Sie fühlte sich schutzlos und war froh, als Edward seine Aufmerksamkeit wieder der Ratte schenkte.
      „Gibt es denn Fortschritte?“, fragte sie vorsichtig.
      Edward schwieg kurz. Dann sagte er: „Lesen Sie den Bericht.“
      Kim unterdrückte einen Stoßseufzer. Dann nickte sie. „Gut, wenn das alles war, werde ich wieder gehen“, murmelte sie und wandte sich ab. Bloß raus hier. Edward drehte sich auf seinem Stuhl zu ihr. Sein Blick hatte wieder etwas Lauerndes.
      „Eins noch“, meinte er. Kim drehte sich auf halbem Wege zur Tür noch einmal um. „Sie sagten, Sie haben schon eine Idee, was Sie denen in Wien liefern. Darf man erfahren, worum es geht?“
      „Das Assassin-Virus natürlich“, sagte Kim trotzig, ehe ihr klar wurde, was sie da gesagt hatte. Edward zog langsam die linke Augenbraue hoch. „Ich... arbeite noch an der Konkretisierung“, setzte Kim stotternd hinzu und hasste sich für einen Augenblick mehr als ihn. „Sie... werden es dann ja nächste Woche wahrscheinlich sehen. Äh... Guten Tag.“ Damit flüchtete sie aus Edwards Arbeitszimmer und schloss eilig die Tür hinter sich.
      Edward grinste und wandte sich wieder zu der Ratte, die schnüffelnd auf seinem Schreibtisch saß. „Dumme Menschen, nicht wahr?“, sagte er und gab ihr noch eine Nuss. Sie wusste instinktiv, dass sie sterben würde, und wer weiß, wie viele Nüsse ihre fütternde Hand ihr noch geben würde, bis es so weit war.

      Wird fortgesetzt.
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    • schön, schön^^
      Ich frage mich gerade nur, ob Zentimeter im Deutschen mit c geschrieben wird o.Ô
      selbstverständlich kann ich mich irren, aber ich habe den Eindruck, dass das c dort nicht hingehört... whatever

      Cains Freundin kam unerwartet xD
      ich dachte er sei genau wie Kim^^' (beziehungstechnisch, meine ich)
      allerdings... kommt mir Sally vor wie eine Tänzerin aus dem Bloody Roses xD (sry, aber wie du die Szene beschrieben hast dachte ich das tatsächlich fast)

      freue mich schon auf den nächsten Abschnitt~
      [Blockierte Grafik: http://img829.imageshack.us/img829/698/mgscomic14.jpg]
      ...in that case, can we just skip the talking and fight already? - NO!
    • Ich kann Rayne eigentlich nur zustimmen.
      Zentimeter wird meines Wissens nach im Deutschen nur mit Z geschrieben - allerdings ist es auch gut möglich, dass man es früher anders schrieb(sollte trotzdem berichtigt werden - entweder ganz alt, oder nur modern).
      Sally ist wirklich ein interessanter Charakter - noch interessanter ist allerdings ihre Beschreibung. Wie Rayne es schon sagte - ich hätte hinter Sally eher etwas wie eine Tänzerin vermutet, keine berühmte Autorin(wohnt sie eigentlich in Upper oder Lower New London?).
      Ansonsten wieder einmal der herrlich fiese, mir persönlich aber zu arrogante/übermächtige Edward - wundervoller Charakter.
      Rechtschreibfehler(o. Ä.) wie auch sonst - keinerlei Beanstandungen.

      Ich hoffe, der nächste Abschnitt kommt bald - ich fühle mich gerade so, als wäre ich ein Verdurstender, der auf den nächsten Schwall Wasser aus der Quelle wartet.
    • Was die Sache mit dem "cebtimeter" angeht -- ich bin mitten in die zeit hineingeboren, als neue und alte Rechtschreibung gemischt waren. ich schreibe "Schifffahrt", aber "Telephon". Ebenso ist es mit "Centimeter". Ich find's aber süß, dass ihr meine Centimeter kritisiert, aber mein Telephon nicht. xD

      Was Sally angeht -- hah. Diese Geschichte ist ja in ihrem Grundgedanken einer Story von 2001, in der war Cains Freundin tatsächlich noch eine Tänzerin. Da sieht man mal, wie manche Gedanken mir anhaften.
      Ach und Gastredner: Sally ist auch aus Lower New London. Man kann die Reservate natürlich verlassen. Stell es dir so ähnlich wie bei der DDR vor. Raus und rein kann man, aber nur mit Erlaubnis von oben. Irgendwie so.

      Dieser Absatz ist kurz. Aber ich maaaag ihn.

      [...]
      27. August 2067
      Die junge Frau hinter dem massiven, schwarzen Holztisch konnte man für eine Puppe halten. Im Gegenlicht des Sonnenaufgangs hinter den großen, zu einem Garten hin zeigenden Fenstern saß sie still und ruhig da, in einem perfekt geschneiderten, schwarzen Kostüm aus Seide. Ihr Gesicht war fast weiß, nur auf den Lidern lag ein hellbrauner Farbschatten und ihre Lippen waren ebenfalls in einem dezenten braun angemalt worden. Sie schien zu lächeln, obwohl ihre Mundwinkel sich nicht hoben, und unter ihren langen, geschwungenen Wimpern sah sie aus ein wenig entrückten, blauen Augen in die Ferne zu einem Punkt, den außer ihr niemand sehen konnte, während ihre feinen, zerbrechlich wirkenden Finger ineinander verflochten auf ihrem Schoß lagen und das Licht auf dem Fluss ihrer braunen Locken bis hinab zur Hüfte glitzerte.
      Charlotte Evening, Präsidentin der Britischen Staaten, hob nicht einmal den Kopf, als es an die dunkle Tür ihres Arbeitszimmers klopfte. Sie summte nur ein leises Herein, woraufhin sich die Türe öffnete und ein nervös dreinblickendes Mädchen eintrat.
      „Ich bringe Ihren Tee, Miss President“, sagte es abgespannt. Charlotte sah mit einer Art faszinierter Gleichgültigkeit an ihr vorbei an die Wand und zeige nur durch ihr kleines Lächeln, das keins war, da sich ihr Mund nicht zu bewegen schien, dass sie das Dienstmädchen verstanden hatte.
      Dieses schob den klappernden Teewagen ins Zimmer hinein und versuchte verzweifelt, bloß kein Geräusch dazu zu machen. Mit zitternden Händen servierte es die Tasse, goss Tee hinein, stellte alles bereit und war froh, als sie keine Minute später fluchtartig wieder verschwinden durfte. Die Gegenwart der Präsidentin ließ sie zittern. Die Gegenwart der Präsidentin ließ sie alle zittern.
      Charlotte sah mit einem Blick, der der Mona Lisa ernsthafte Konkurrenz machte, weiterhin an die Wand neben der Türe, solange, bis ihr Tee fast kalt war.
      Dann löste sie sich aus ihrer Starre und blinzelte langsam. Keine Sekunde später klingelte das Telephon neben ihr.
      Mit einer dünnen, weißen Hand griff Charlotte wie in Zeitlupe nach dem Hörer und hielt ihn sich an ihr Ohr.
      „Guten Morgen, Eva“, sagte eine leise, tiefe Männerstimme am anderen Ende. Charlottes Blick veränderte sich nicht.
      „Guten Morgen“, sagte sie. „Es scheint dringend zu sein, wenn du mich hier anrufst.“
      „Ist es auch“, erwiderte ihr Gesprächspartner. „In Deutschland werden wieder die Freiheitskämpfer aufsässig. Es sind ein paar Politiker bei Angriffen umgebracht worden. Außerdem ist da der Kongress in Wien...“
      „Hm“, machte Charlotte. „Dagegen kann ich nichts machen.“
      „Das ist mir schon klar“, tönte es aus der Leitung. „Aber du musst wachsamer sein. Wir können uns nicht erlauben, dass du die Kontrolle verlierst. Wir brauchen dich.“
      „Exakt. Ihr braucht mich – nicht ich euch.“ Charlotte hob ihre weiße Porzellantasse an die Lippen und trank einen Schluck. Der Tee war bitter und fast ganz kalt, aber das machte ihr nichts. Es gab Weniges, was sie ernsthaft berührte. „Deine Besorgnis rührt mich, Adam. Aber ich weiß schon, was ich tue.“
      „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Eva“, sagte Adam nach einer Pause. „Kannst du nach Wien fliegen?“
      „So kurzfristig?“ Ein kurzes Stirnrunzeln huschte über Charlottes wie mit dem Pinsel gemalte Augenbrauen; fein, dunkel und perfekt. „Hmn. Ich sehe, was sich machen lässt. Du wirst von mir hören.“ Sie legte auf, ehe Adam noch etwas sagen konnte. Dann stand sie auf, ließ ihren Tee Tee sein, und verließ leichtfüßig und lautlos den Raum.

      Wird fortgesetzt.
      Wie Charlotte aussieht, könnt ihr übrigens hervorragend auf meinem icon sehen. |3 Bei Bedarf stelle ich auch eine größere Version online.
      Ich höre übrigens auch gern eure Mutmaßungen bezüglich der Story. Sowas inspiriert mich nämich immer ungemein. xD
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • so sieht..charlotte aus? oO
      naja, hübsches icon, aber es erinnert mich eher an ein mädchen xD

      jedenfalls...
      “, sagte es abgespannt.

      heißt es nicht "angespannt"? ich kenne die "B" variante jedenfalls nicht...
      wirklich ein sehr schöner abschnitt, da muss ich dir recht geben^^
      [Blockierte Grafik: http://img829.imageshack.us/img829/698/mgscomic14.jpg]
      ...in that case, can we just skip the talking and fight already? - NO!
    • angespannt, ja. Typo. Lalala. 83

      Und... äh. Klar is' Charlotte 'ne Frau. Ich mein... Charlotte, Eva... Frauennamen? xD; Miss President? Klingt für mich alles sehr weiblich. xD
      Hier noch mal in groß, auch wenn's keinen interessiert. (Aber man siht mehr!)

      [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v354/FoWo69/eva.jpg]
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    • 1) Der Abschnitt gefällt mir
      2) Die Frau gefällt mir nicht
      3) Ich spekuliere: Der mysteriöse Herr Adam(deutsch oder englisch ausgesprochen?) gehört, wie die Miss President - zu einer Gruppe Verschwörer. Welche? Keine wirkliche Ahnung, Möglicherweise stecken sie hinter dem Assasin-Virus, verhindern die Entdeckung einer Heilungsmöglichkeit und sichern sich selbst dadurch die Weltherrschaft. Im weiteren Verlauf werden sie auf Edward und Kim treffen, die dann vielleicht durch Lower New London fliehen müssen, wobei sie auf Cain und Sally treffen, welche ihnen behilflich sein werden(Cain zumindest). Weiterhin werden sie sich den Freiheitskämpfern anschließen, welche als Einzige von der Verschwörung wissen und diese bekämpfen.
      ...erinnert mich irgendwie an Half-Life²...ist ja aber auch nur eine Vermutung.
      Lag ich wenigstens teilweise richtig?

      MfG,

      ~Gastredner
    • @gastredner:
      Naaaa... ich weiß ja nicht. xD Einige Sachen kommen vielleicht schon etwas an die Wahrheit ran, aber wirklich getroffen hast du's nicht. xD ist aber auch besser so, stellt euch vor, meine Geschichten wären voraussehbar. Ungh.
      Ich persönlich liebe Eva ja. xD; Und Adam wäre, da die Story in Großbritannien spielt, englische Aussprache. (Auch wenn ich mich für Eva anstelle von Eve entschieden habe...)

      @Rayne:
      Oh. xD;; Da stand ich wohl auf'm Schlauch. *lalala* Okay, in anbetracht der Tatsache, dass die Menschen eh kaum älter als 30 werden, darf sie wohl etwas jünger aussehen. ^^
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    • war übers WE nicht da und da alles schon kritisiert wurd fällt es das aus



      Adam und eva? was kommt danach? Jesus? Mose? xDDDD nein sind schon ok nur eva sieht ein wenig gruselig aus ahlt wie diese typischen puppen ^^" ich persöhnlivh hätte es besser gefunden wäre eva irgentwie queen oder noch besser königin/presidentin des ganzen commonwealth


      vermutung:eva bzw adam usw sind codenamen und es ist ne organisation die nach perfektion strebt was sie mit ihrem ersten plan versuchen (assassine virus) eva sieht ja schon perfekt aus (im sinne von makellos) es gibt besgtimmt noch was wie garten eden oder den baum mit dem apfel etc ich mag es das du dich bei storys bei den namen auf "legenden" sag ich mal beruhst (adam, eva, die charas von "das chaos")








      ich verstehe immer noch nicht was es mit "berserker " auf sich hat schließlich heißt die story so im moment heißt sie für mich "der assasine virus"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gold Link ()

    • Tach, Post.

      31. August 2067
      Kim ließ sich auf ihr hartes Hotelbett fallen und regte sich erst einmal gar nicht mehr. Sie war heute morgen in Wien gelandet und hatte den Tag über mit der typischen Touristenrunde verbracht – obgleich viele der alten Bauwerke nicht mehr standen. Der Krieg hatte viel dahingerafft.
      Nichtsdestotrotz hatten sie die Ruinen der Oper, des Rathauses und des Doms nachhaltig beeindruckt. London war im Krieg komplett zerstört worden und New London war dementsprechend eine komplett neu erbaute Stadt ohne irgendwelche Kulturerben. Irgendwann wäre es vielleicht ein stummes Denkmal für die Zeit, in der die Menschen sich voneinander abschotteten, weil sie Angst voreinander hatten. Aber noch lebte sie mitten in dieser Zeit, von der sie überzeugt war, dass sie in einigen Jahren in den Geschichtsbüchern stehen würde.
      Morgen hieß es, Edward LeGalls Vortrag zu halten. Kim freute sich wirklich riesig darauf. Sie hatte seit letzter Woche nichts anderes getan als diesen verdammten Vierhundertseitenwälzer zu lesen und nebenbei ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen, gleichzeitig zu arbeiten und zu essen und zu schlafen. Sie war vollkommen fertig mit den Nerven und sich sicher, dass das Morgen ein Desaster werden würde.
      Und natürlich hatte sie es nicht wirklich geschafft, etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Ryan und sie hatten auf die Schnelle irgendetwas über das Assassin-Virus zusammengematscht, hilfreich war es aber nicht. Das morgen würde mehr Improvisation werden als alles andere.
      Kim seufzte, streifte die Schuhe von den Füßen und wäre wahrscheinlich so, wie sie war, eingeschlafen, hätte ihr Mobiltelephon nicht geklingelt.
      Stöhnend richtete sie sich wieder auf und hatte so eine Ahnung, wer das war. Sie kramte das Telephon aus ihrer Handtasche und hob ab. „Was gibt’s denn“, murmelte sie müde.
      „Ich wollte Ihnen viel Glück für morgen wünschen“, sagte Edward gelangweilt. „Dachte mir, Sie können’s gebrauchen.“
      „Passen Sie auf, nachher hab ich noch das Gefühl, dass Sie mich mögen oder ein netter Mensch sind“, spöttelte Kim.
      „Wenn Sie das morgen versauen, leidet mein Ruf genauso darunter wie Ihrer, also strengen Sie sich gefälligst an. So eine Chance bekommen Sie nicht noch mal“, erinnerte Edward sie. Kim verdrehte die Augen.
      „Wenn das alles ist, würde ich jetzt gerne schlafen gehen. Ich bin den ganzen Tag durch die Stadt gerannt und bin ziemlich fertig, und morgen muss ich früh raus.“
      „Wie gefällt Ihnen das Leben an der frischen Luft?“, fragte Edward. Wien war im Gegensatz zu New London nicht von einer Glaskuppel umgeben, dementsprechend war die Luft, die man atmete, ungefiltert und gewissermaßen altmodisch.
      „Schmeckt feucht“, sagte Kim, nachdem sie einen Augenblick lang nach einer passenden Beschreibung gesucht hatte. „Und warm ist es auch.“
      „Das kann ich mir vorstellen, es ist Sommer und in Wien gibt keine Temperaturregelung. Passen Sie auf, dass Sie sich nichts einfangen da unten.“
      Kim winkte ab. „Ach was. Ich bin doch eh schon halb tot. Aber sagen Sie mal, Edward, waren Sie schon mal außerhalb von New London?“
      „Nun ja...“ Es klang gedehnt, als müsse Edward sich überlegen, was er sagte. „Ein, zwei Mal, ja“, räumte er dann ein.
      „Und?“, fragte Kim neugierig.
      „Ich habe einmal das Massengrab bei Marseille besucht, wo mein Vater im Krieg gefallen ist“, sagte Edward. „Mehr als Ruinen stehen da allerdings auch nicht und ich bin nicht ohne Atemmaske und Handschuhe rumgelaufen. Die ganze Côte d’Azur ist ein Sammelbecken für Krankheiten. Herrlich zum Forschen...“
      „Und das andere Mal?“
      „Lower New London“, kam es nach einer Pause. „Ich bin ein, zwei Mal unten gewesen, aber ich lege es nicht darauf an, das zu wiederholen.“
      „Was hatten Sie denn da zu suchen?“, fragte Kim überrascht. Sie hatte Lower New London heute das erste Mal von außen gesehen, die hohen Wälle um die Stadt und die riesige Glaskuppel darüber. Definitiv ein imposantes Bauwerk, aber Lower New London galt als rückständig, da alles Geld nach Upper New London floss. Aber sie hatte einen Entschluss gefasst. Ob sie den allerdings durchzog, war eine andere Sache.
      Edwards Pause war diesmal wirklich länger als notwenig. Und gerade, als Kim sich erkundigen wollte, ob er noch in der Leitung war, sagte er ruppig: „Das geht Sie nichts an. Schlafen Sie jetzt, Kim, morgen werden Sie Ihre ganze Kraft brauchen. Gute Nacht.“ Und schon hatte er aufgelegt.
      Kim betrachtete ihr Mobiltelephon einen Augenblick lang skeptisch. Dann seufzte sie und ging endlich zu Bett.

      1. September 2067
      Der nächste Tag fing katastrophal an, weil Kim verschlief. Sie duschte gehetzt, versaute ihr Make-Up auf ganzer Linie, sodass sie es im Endeffekt zweimal auftragen musste, hatte nur Zeit für einen schnellen Tee zwischen Tür und Angel und stopfte dann ihre Materialien in ihre Tasche und hetzte zur Universität, in der der Kongress abgehalten wurde.
      Der Fußweg dauerte selbst in Eiltempo fast zwanzig Minuten und als Kim durch die Flure hetzte, hatten sich ihre langen Haare aus der Klammer gelöst. Vor der Tür des Vorlesesaals hielt sie inne, verschnaufte heftig, ordnete ihre Haare und Kleider und öffnete dann leise die schwere Tür.
      Erleichterung durchflutete sie, als sie sah, dass sie nicht zu spät war. Trotzdem warfen einige wichtig aussehende Männer, die in der Nähe der Türe standen, skeptische Blicke zu.
      „Guten Morgen“, sagte Kim auf deutsch unter einem gequälten Lächeln. Mehr als wirklich brüchiges Schuldeutsch brachte sie nicht zusammen, denn sie hatte die Sprache auf der Schule schon nie ganz durchblickt. Biologie und Chemie waren immer eher ihre Fächer gewesen. Das Klischee, dass Mädchen eher für Sprachen gemacht waren, hatte sie schon als Grundschülerin gerne widerlegt.
      Die Hände um ihre Tasche geklammert suchte sie sich einen freien Platz. Sie rückte bis zu jemanden vor, der schon dasaß, setzte sich mit einem leisen Gruß und zog einige Unterlagen aus der Tasche, hielt aber inne, als sie ihren Nachbarn das erste Mal näher betrachtete.
      Er trug einen Mundschutz vor dem fahlen Gesicht, seine Augen waren trüb und farblos und auch sein stahlgraues, fransiges Haar hatte nur noch einige schwarze Strähnen. Sein Gesicht war filigran und sehr hübsch, obgleich er ein ziemlich markantes Nasenbein hatte und seine kurzen, dünnen Augenbrauen etwas zusammengezogen waren. Seine Hände, die gefaltet auf dem kleinen Klapptisch vor ihm lagen, waren in schwarze Handschuhe gehüllt, die ziemlich gut zu seinem schwarzen, offenbar maßgeschneiderten Anzug mit dem faltenlosen Hemd und der dunkelroten Krawatte passten.
      Sein Blick war wachsam, kritisch und schien nur auf eine falsche Bemerkung zu warten.
      Kim merkte, dass sie ihren Nachbarn anstarrte, und sah schnell weg. „Entschuldigung“, sagte sie hastig. „Ich wollte nicht... starren.“
      „Sofern Sie Angst haben, sich anzustecken, sollten Sie sich vielleicht einen anderen Platz suchen“, sagte der Mann ungerührt. Er hatte einen leichten Akzent, den Kim aber nicht zuordnen konnte, außerdem war seine Stimme hinter dem weißen Mundschutz etwas undeutlich. Sie blickte kurz um sich und merkte, dass auf beiden Seiten von ihm einige Plätze frei waren, ihren eigenen ausgenommen.
      Kim schüttelte tapfer den Kopf. „Nein, keine Sorge“, sagte sie dann und lächelte. „Ich arbeite eng mit einem Infizierten zusammen. Ich bin das gewöhnt. Freuen Sie sich nicht über etwas Gesellschaft? Ich bin Kim Barnes, Internist und Chirurg in New London.“ Sie streckte ihm die Hand hin.
      Der Mann sah erst sie einen Augenblick lang abschätzend an, dann ihre Hand, die sie ihm noch immer hinhielt. Er schien darauf zu warten, dass sie es sich anders überlegte. Als sie das nicht tat, veränderte sich etwas in seinen Zügen. Er schüttelte er ihre Hand. Sein Griff war kräftig, aber nicht unangenehm. Seine Handschuhe waren offenbar aus Seide.
      „Adam Lukasievic“, stellte er sich vor. „Ich bin Journalist.“
      Kim nickte. Journalist war der einzige Beruf, in dem man heute noch viel um die Welt kam, wenn man nicht gerade Politiker war. Wahrscheinlich hatte er sich auf einer seiner Reisen das Virus eingefangen.
      „Wenn ich mir die Frage erlauben darf“, sagte Adam höflich. „Sie sind nicht mehr die Jüngste, oder?“
      Kim lächelte schwach. In ihr reifte die Befürchtung, sich neben den Falschen gesetzt zu haben – hoffentlich war Adam nicht einer von Edwards Sorte. „Gut beobachtet“, sagte sie. „Ich bin neulich zweiunddreißig geworden.“
      „Dann alles Gute nachträglich. Hoffen wir für Sie, dass Sie noch ein paar Jahre länger schaffen als ich.“ Adams Tonfall war staubtrocken. Er schien sich schon lange damit abgefunden zu haben, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Andererseits kümmerte es Ryan auch nicht mehr besonders – vielleicht änderte sich die Einstellung zum Tod, wenn man mit einem Bein im Grab stand.
      „Aus rein medizinischem Interesse“, stellte Kim eine Gegenfrage, „wie lange sind Sie schon infiziert?“
      Adam wandte den Blick seiner grauen Augen ab und sah nach vorne zum Lesepult. „Knapp zwei Jahre. Eher weniger, schätze ich. Der genaue Zeitraum lässt sich ja nicht zurückverfolgen. Ich nehme aber an, mir das Mistbiest bei einem Aufenthalt in Japan eingefangen zu haben, und das ist jetzt fast zwei Jahre her.“
      Kim warf einen Blick auf Adams Haare. Sie waren noch nicht völlig ausgeblichen wie Ryans, aber für nur zwei Jahre schon in einem enorm weitem Stadium. Die Entwicklung des Virus schien bei ihm erstaunlich schnell vonstatten zu gehen. Allerdings schien er noch sehr gut sehen zu können, denn er trug keine Brille, obgleich seine Augen ebenfalls schon beträchtlich farblos waren. Aber sie waren noch nicht so trüb wie Ryans. Vielleicht trug er auch Kontaktlinsen...
      Kim wandte lieber wieder den Blick ab. Sie wollte den Journalisten nicht zu einem lebendigem Forschungsobjekt machen, das musste er wahrscheinlich schon genug über sich ergehen lassen.
      „Werden Sie heute vortragen?“, fragte Adam nach einer Weile in die Stille, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Kim sah von ihren Notizen auf, die sie herausgekramt hatte und noch einmal durchging.
      „Bitte? Oh. Ja. Ja. Na ja, zumindest versuche ich es.“ Sie lachte verloren. „Ich bin stellvertretend hier, wissen Sie. Äußerst abenteuerliche Sache.“
      „Jetzt, wo Sie es sagen...“ Adam warf ihr einen Seitenblick zu und seine schmalen, auffällig kurzen Augenbrauen hoben sich ein Stück. „Ich erinnere mich, von Edward LeGall gehört zu haben, dem Nobelpreisträger. Er sollte doch für New London anwesend sein, oder nicht?“
      In Kims Magengegend verkrampfte sich etwas, als Adam den Nobelpreis erwähnte. „Ja“, sagte sie aber so nett wie möglich. „Ich vertrete ihn und seine Studien. Kein einfacher Job.“
      „Muss hart sein, in einem solchen Schatten zu stehen“, stellte Adam fest. Seine Stimme klang nicht nach aufrichtigem Mitleid, aber Kim tat die Feststellung trotzdem gut. Sie seufzte.
      „Das können Sie aber laut sagen.“
      „Ich schone meine Stimme lieber.“
      Wieder schwiegen sie. Kim wusste nicht so recht, was sie von ihrer neuen Bekanntschaft halten sollte. Er schien nicht der netteste Mensch zu sein, aber wahrscheinlich verschloss man sich irgendwann, wenn man sich mit Assassin infiziert hatte. Aber vielleicht war er schon immer so gewesen. Na, im Endeffekt konnte es ihr egal sein. Morgen säße sie schon wieder im Flieger zurück nach England.
      Sie hatte ihre Notizen schon fast nur Hälfte wieder überflogen, als sie anfing, sich zu wundern, warum man nicht mit der Tagung anfinge.
      Kaum, dass sie sich das gefragt hatte, drehte Adam neben ihr sich halb um, weil es laut im Raum geworden war. Kim sah auf und folgte dann seinem Blick zur Eingangstüre des Vorlesesaals.
      Vier breitschultrige, in dunkle Anzüge gekleidete Hünen hatten den Raum betreten, alle mit Knopf im Ohr. Kim runzelte die Stirn und fragte sich, wer so wichtig war, dass man gleich vier Securitymänner durch die Gegend schickte.
      Im nächsten Moment sah sie es mit eigenen Augen.
      Zwischen den vier Männern stand eine zierliche Frau, die ihren Leibwächtern kaum bis zur Brust reichte. Ihre braunen Locken fielen ihr bis zur Hüfte den weißen, fast mädchenhaften Körper hinab. Der Blick ihrer blauen Augen schien sich in der Leere zu verlaufen. Kim schauderte unwillkürlich.
      „Was macht denn die Präsidentin hier?“, konnte man jemanden raunen hören.
      „Ich wusste nicht, dass sie kommen würde. Scheint ja unglaublich wichtig zu sein, das hier.“
      „Sie sieht in echt noch gruseliger aus als im Fernsehen. Wenn jemand die freiwillig gewählt hat, haben die Briten alle einen an der Klatsche.“
      Kim nickte innerlich. Charlotte Evening hatte ihre Stimme jedenfalls nicht bekommen. Aber hübsch, das musste Kim zugeben, war sie. Leider zu gruselig. Ein wenig irre vielleicht. Aber man sollte Menschen ja nicht nach ihrem Äußeren beurteilen. Kim war sich sicher, dass hinter der zierlichen, puppenhaften jungen Frau eine exzellente Politikerin steckte. Anders konnte es nicht sein, sonst wäre sie sicherlich nicht Präsidentin geworden.
      Adam neben Kim schnaube abfällig. „Was hat die denn hier zu suchen?“
      „Das frage ich mich allerdings auch“, murmelte Kim und folgte der Präsidentin mit den Augen, als die einen Ehrenplatz in der ersten Reihe vor dem Lesepult freigeräumt bekam. „Aber ich habe gehört, dass sie sich stark für Wissenschaft interessiert.“
      „Ist bestimmt Fake.“ Adam zog aus der Innentasche seines Jacketts einen elektronischen Notizblock hervor und krickelte auf dem Display herum. „Ich schlittere von einer heißen Story in die nächste.“
      Kim antwortete nicht, sondern beobachtete die Präsidentin, die vorne still und ruhig saß, unbeweglich wie ein Püppchen. Die Security hatte sich um sie geschart und saß so unauffällig herum, wie es eben ging.
      Und dann wurde es endlich still, als man endlich beschloss, anzufangen.

      Wird fortgesetzt.
      Hier mach ich erst mal Schluss. Der olle Kongress braucht genaue Bearbeitung und ich weiß nicht, wie viel Zeit ich die nächsten tage haben werde. Meine Facharbeit will geschrieben werden, außerdem hab ich 'ne Reihe Geburtstage auf mich zukommen (dummewinterficker...) und so weiter und so fort...
      Außerdem ist ab nächster Woche dann Uly auch wieder da. Rückenstütze mein. <3

      PS: Meinungen zu Adam bitte. Ich liebe den Kerl. Endlich mal einer im Anzug... *fetisch* xD;
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    • Anzug? dann hab ich was überlesen ich dachte er hätte einen kittel oder so an ^^" naja egal ich hab ihn mir anders vorgestellt ähnlich wie Lucifer aus castlevania dawn of sorrow (den originalen namen habe ich vergessen also den aus dem spiel aber er ist lucifer)


      hmm journalist? ich dachte eher an öhhh.. mafiaboss? :ugly: oder ähnliches nya egal. im mom gefällt er mir garnicht oOV habe mehr erwartet ~____~ naja egal dafür istz die eva toll :knuddel: irgentwie mag ich die hoffentlich hat die irgentwas cooles drauf





      bitte nicht so lange warten lassen! lass die schule sausen und schreib für uns!!!! xDDDDD scheeeerzzzz viel glück für die facharbeit