Neue Rechtschreibung

1. Deiner Meinung, was die Rechtschreibung anbelangt, kann ich überhaupt nicht teilen!

Rechtschreibung ist ein Gut, das gepflegt werden muß und nicht verkommen darf. Manche kümmern sich zwar einen Dreck darum, aber ich betrachte die Schriftgestaltung - Typographie - als Kunst, die es zu erhalten gilt.

Ich bin z. B. Anhänger der Frakturschrift als schönere Schrift denn Antiqua. Und ich bin Anhänger einer guten Orthographie.

Aber natürlich darfst Du davon halten, was Du willst.


2. Das mit den geschlechtsneutralen Formulierungen finde ich besonders lächerlich, wenn sie falsch angewendet werden.

Man kann zwar schreiben: "Die LehrerInnen streiken", weil es heißt: "die Lehrerinnen und Lehrer".

Man kann aber nicht schreiben: "Die GenossInnen haben Gerhard Schröder den Rücken zugekehrt", da es ja nicht heißt: "die Genossinnen und Genoss", sondern "Genossinnen und Genossen".

Immer öfter findet man aber das falsch angewendete I.

Ich bin mit Hyrule einer Meinung. Ok, ich bin nicht Schriftsteller, und wenn es einen Gott gibt, werde ich es auch nie werden. Dennoch ist mir persönlich eine gute Rechtschreibung überaus wichtig.
Nicht weil ich mich gerne korrekt schreiben sehe, sondern weil dies im Beruf und im alltäglichen kaufmännischen Verkehr absolut unumgänglich ist. Damit zeige ich der Person, die meinen Brief, Fax, E- Mail etc. liest nicht nur, dass ich die Rechtschreibung beherrsche, sondern auch, dass ich diese Person respektiere, und sie deshalb nicht zwinge, mein Geschreibsel zu entziffern.

@ Hyrule: Komisch, dass du gerade dieses Beispiel mit den GenossInnen ansprichst. Denn zum 1. August haben wir von unserer Gemeinde einen Flyer zugeschickt bekommen, auf dem genau dieses Wort mehrmals so gefallen ist. Das beweist mir wieder einmal, dass in unserer Gemeinde nur Schwachköpfe das Sagen haben. Denn von meinen Freunden, die nicht alle absolute Deutsch- Profis sind, hat jeder diesen Fehler gemerkt, und mich am Abend bei der Feier darauf angesprochen.

Was mir noch gerade eingefallen ist: Hier im ZFB habe ich genau diesen Fehler schon mehrmals gesehen. Ich spreche vom " 'ne " und vom " 'nen ".
Oh Gott, das klingt ja voll geil, wenn man einfach ein paar Buchstaben willentlich verschluckt, und diese dann auch noch genau so auf Papier rüberbringt.

Ok, beim sprechen fällt, das nicht besonders ins Gewicht und ist, meiner Meinung nach, auch nicht besonders störend. Wie zum Beispiel: "Dann besorge ich mir halt 'nen Laster."
Find ich ok. Aber schreiben sollte man diesen Unsinn nicht.

Dies war jedoch noch nicht den Fehler, den ich vorhin meinte. Es gibt hier nämlich einige Leute, die keinen Schimmer haben, wofür das 'ne und 'nen überhaupt steht, weshalb sie es willkürklich brauchen, sobald sie das Gefühl haben, ein Artikel könnte verlangt sein.

Beispiel: "Ich habe 'nen Katze"
Passend dazu "Und auch noch 'ne Hund"

Das mit den "GenossInnen" habe ich deshalb gewählt, weil mir aufgefallen ist, daß vor allem im linken Spektrum dieser Fehler begangen wird - ob uns das was sagen soll? Man weiß es nicht.

Aber z. B. der österreichische "ZARA"-Report, der jährlich herausgegeben wird: Da ist von "PolizistInnen" die Rede und von "RassistInnen" etc. Na, ob die Polizistinnen und Polizist sowie die Rassistinnen und Rassist sich gegenseitig auf Trab halten, bleibt spannend.

Und Schriftsteller werde ich sicher auch nie, obwohl's ganz schön wäre.

Na ja, jeder hat 'nen Traum, nicht?

an unserer schule werden uns trotzdem im nächsten jahr noch keine fehler bei der neuen schreibe angerechnet. also noch n ganzes jahr chilliges durcheinanderschreiben

Ich wollte damit nicht sagen, dass von mir aus jeder daherschreiben kann, wie er will...

Natürlich braucht man für öffentliche Schriften eine einheitliche Rechtschreibung. Aber im privaten Gebrauch zählt für mich mehr die Kommunikationstauglichkeit als die Richtigkeit (und insbesondere die Aktualität) der Rechtschreibung.


Und wenn nun ein Text veröffentlicht wird - und damit auf der aktuellen Rechtschreibung entsprechen muss, bei der sich inzwischen wohl wirklich niemand mehr auskennt - dann gibt es ja genügend Leute, die den Text auf den aktuellen Stand bringen können. Lektoren usw. Und wenn es sie nicht gibt, stellen wir doch welche an... sind wieder ein paar Arbeitsplätze mehr...


Ich bleibe jedenfalls bei der Schreibweise, die ich gelernt habe. Und verdenke es niemandem, wenn er auch so schreibt, wie ers gelernt hat. Sonst müssten wir ja alle paar Wochen umlernen Oo




PS: Um meine diesbezüglichMeinung noch ein bisschen zu erklären... ich selbst achte sehr darauf, wie ich schreibe. Du wirst in meinen Beiträgen (außer der gelegentlichen nicht-Beachtung der Groß und Kleinschreibung) kaum Rechtschreib- oder Grammatik-Fehler finden. Und das, obwohl ich lieber mit der Hand als mit der Tastatur schreibe. Ich halte mich also an Regeln, bin aber nicht bereit, andere zu erlernen, nur weil der Staat mir das vorschreibt... Rechtschreibung ist ein wichtiges Gut, da hast du schon Recht. Aber es ist auch etwas Privates.
Abgesehen davon kommt es mir eigentlich sowieso mehr auf den Inhalt eines Textes an als auf seine Form... habe eine unverbesserliche Sauklaue, und schreibe trotzdem gerne Geschichten *g*

Privat darf ja sowieso jeder schreiben, wie er will. Nur ist es meist so, daß eben im privaten Schreibgebrauch die Verständlichkeit meist auf der Strecke bleibt. Aber wie gesagt: Privat darf jeder schreiben wie er will.

Im übrigen muß ein veröffentlichter Text mitnichten der aktuellen Schulrechtschreibung entsprechen. Das ist auch eine alte Mär'. Wenn jemand will, kann er auch die Rechtschreibung von 1500 nehmen. Die war zwar damals noch nicht genormt, aber was soll's.

@ Hyrule: Stimmt genau. Jeder hat 'ne Traum.

Hm... naja... es wird schon seinen Sinn haben... man könnte alte Rechtschreibung (welche auch immer) ja auch als Stilmittel einsetzen. Wenn da zB jemand ein Buch auf Mittelhochdeutsch herausgeben will - fragt mich nicht warum, fallt mir nur so ein - und es verboten wäre, würde das ja nicht wirklich Sinn machen.

Andererseits is es schon logisch, dass zB Zeitungen in der aktuellen Rechtschreibung gedruckt sein müssen. bzw es wäre komisch. Immer dieser Konjunktiv...

Das ist nicht logisch, warum auch. Zeitungen sind von Privatverlagen. Die Rechtschreibung gilt nur für Schulen und Ämter.

Es war immer so und wird immer so sein, daß die Zeitungsrechtschreibungen von der Schulrechtschreibung abweichen. Auch heute ist das so. Jeder Zeitungsverlag hat seine eigene Hausorthographie, die teilweise der Schulorthographie zuwiderläuft. Das muß jeder Zeitungsverlag selbst wissen. Früher war es noch schlimmer, vor allem in Österreich-Ungarn. Da haben die Zeitungen teilweise ganz anders geschrieben als es den Schülern beigebracht wurde - und trotzdem ging Österreich-Ungarn deswegen nicht unter... sondern wegen dem Krieg, aber das ist eine andere Geschichte.

Schon klar... trotzdem bin ich der Meinung, dass es Sinn hätte, wenn Tageszeitungen in der aktuellen Rechtschreibung drücken würden.

Und irgendwie... wenn ich mir die ganze Sache mal überlege (bin es nicht wie du gewohnt, über das Thema Rechtschreibung zu diskutieren ) - privat darf man sowieso schreiben, wie man will. Veröffentlichen darf man auch in jeder Schreibweise, die einem gefällt.
Dass man bei den Ämtern eine einheitliche Rechtschreibung braucht, ist klar. Und dass uns in der Schule nicht jeder Lehrer was anderes beibringt, auch.
Das sind dann aber - wie du gesagt hast - die einzigen Dinge, bei denen die Rechtschreibung pflichtläufig (oder vielleicht sogar überhaupt, denn ich bezweifle, dass sich schon allzu viele an die neueste Variante gewöhnt haben) angewandt wird.

Frage: Hat sie dann die wichtige Bedeutung, von der du vorhin gesprochen hast, nicht längst verloren bzw überhaupt je besessen?

Zum letzten Satz: Die Schulorthographie formt die Orthographie der Bürger. Man schreibt, wie man's lernt. Von daher hat sie eine sehr hohe Bedeutung.

Aber das war's für heute. Ich bin jetzt müde.

Geh schlafen... das tu ich auch nach diesem Beitrag.

Will nur noch sagen, dass ich mich folglich nicht schämen muss, wenn ich so schreibe, wie ichs gelernt hab. Und dass jene, die die ganz alte Schreibweise erlernt haben, ergo auch getrost diese benutzen können. Und viel mehr wollte ich von anfang an nicht sagen... abgesehen vllt davon, dass es wichtigere Dinge gibt als unsere Rechtschreibung (auch wenn sie sicher nicht bedeutungslos ist), und dass unsere Regierungen sich primär um sowas kümmern sollten. Wenn sie nebenbei noch Rechtschreib-Reformen durchführen, ist das ja auch nicht schlechtes - im Gegenteil, es gibt schon wieder ein paar Arbeitsplätze mehr

Aber das wollte ich auch mit meinem Beispiel mit der "nicht-sexistischen" Schreibweise zeigen: Man/frau verzettelt sich da in unglaublich viele unwichtige details, anstatt sich um die wirklich bedeutenden Aspekte der gleichberechtigung der Frau zu kümmern.


Im Gedenken an nahuzu legendäre Auswüchse dieser Politik, wie das Straßenschild "Ausgenommen Radfahrer/innen", Da Höd

Die neue Rechtschreibung ist ..... total sch***e.Die alte war viel besser.Warum hat man die nur geändert .Total brescheuert.So blöd sind natürlich nur die Deutschen. .Das sorgt echt verwirrung.Manche denken es gibt kein ß mehr.Und manchje Firmen weeigern sich sogar die neue Rechtschreibung zu übernehmen.Und ihr wisst gar nicht wieviele Schreibweisen es von Calcium (Kalzium)gibt.

Das einzige was ich an der neuen Rechtschreibung gut fand, war dass das "Das" mit dem ß so ziemlichabgeschafft wurde, der Rest ist größtenteils Müll. Kein Mensch blickt mehr durch, wer die alte Rechtschreibung kann, gewöhnt sich kaum noch um und die Kinder kriegen vom Minesterium Briefe über die tolle neue Rechtschreibung, wobei die Briefe allerdings in der alten Rechtschreibung verfasst sind.
Also ich finde man hätte bei der alten bleiben sollen und vielleicht kleine Details vereinfach können aber das war es auch schon, mit diesem hundertfachen geändert macht man es weder den deutschen noch den Leuten die deutsch lernen wollen, einfacher, das ist Verschwendung von Geldern.

Vegeta

Manchmal glaube ich sogar schon, dass Politiker die Rechtschreibung ändern wollen, nur damit sie ins fernsehen kommen. Ich meine, welches Land ändert seine Rechtschreibung so oft die Deutschland? Oo" Und sonst kann ich Vegeta zustimmen. Man kann einige Einzelheiten ändern, weil sie sprachlich gesehen einfach logischer sind, aber gleich den ganzen Duden umschreiben? Oo" Dann kommt noch dazu, dass man Bücher umschreiben muss und die mit der alten Rechtscheibung werden dann entweder stark reduziert verkauft oder einfach ins Archiv gelegt, was ja auch zu einem Verlust führt. Und dann beschwert man sich, man hätte nicht genug Geld und setzt die Steuern noch höher auf die Leiter

@ Super-Vegeta:

Mit dem ersten Satz spielst Du wohl auf die Wiedereinführung der 1901 in Österreich als veraltet abgeschafften Heyseschen s-Schreibung an (dass, muss etc.). Ich sehe das ß als Kulturgut an, da es nur in der deutschen Sprache vorkommt. Du hältst die Wiedereinführung der Heyeschen s-Schreibung als gut, ich sehe sie als absoluten Schwachsinn an. So hat halt jeder seine Meinung.


@ Zelda 2:

Der Duden ist seit 1996 nur noch ein Privatverlag. Der hat nichts mehr zu melden. Wenn ich ein Wörterbuch verfasse, ist das nicht weniger aussagekräftig als der Duden.

Des weiteren war es in der alten Rechtschreibung so, daß jeder neue Duden (damals hatte er noch was zu sagen) kleine Neuerungen enthielt. Das hat wunderbar geklappt. Dazu brauchte man keine Reform.
Haben sich die Neuerungen als sinnvoll erwiesen und durchgesetzt, blieben sie. Haben sie sich als nicht durchsetzungsfähig erwiesen, verschwanden sie, z. B. die deutsche Form "Kautsch" für die "Couch" verschwand recht schnell wieder, während sich "schick" neben "chic" fest etablierte.

@ Hyrule

Das mit dem ß war persönliche Ansicht weil ich diese drei verschiedenen "Das" Schreibweisen nie abkonnte und mittlerweile ist zumindestens das "Das" mit dem scharfen s (wie wir es nennen) weniger dort vorhanden, oder ich benutz es instinktiv weniger, oder das war noch die alte Fassung der neuen Rechtschreibung, KA wie gesagt bei den ganzen Fassungen weiß man selbst nicht mehr welche es nun ist und das ß kommt noch an genug anderen Stellen vor, von daher ob es nun dort vorkommt oder nicht stört zumindest mich nicht.

Aber das ist eh Ansichtsache, für mich ist Sprache kein Kulturgut sondern ein Mittel um sich auszudrücken, etwas das man gebraucht und nichts was man irgendwie in einen Glaskasten zum Schützen stelln müsste. So lang das nicht zu sehr durch andere Sprachen verändert wird oder so wie nun, verschandelt durch unsinnige Regeln, reicht es mir, ob da nun ein ß bei das ist oder nicht das interessiert mich persönlich so viel als ob ein Reissack in China umfällt.

Vegeta

interessiert mich persönlich so viel als ob ein Reissack in China umfällt.

[Blockierte Grafik: http://data.blogg.de/4015/images/RICEBAGFALLENOVER.jpg]

Gut, beim Rest haben wir unterschiedliche Meinungen, aber das mit dem Reissack MUSSTE ich jetzt einfach nutzen.

Erstmal lol zum Reissack...


und @zelda 2: Österreich is leider auch nicht klüger. Ich glaube, dass wirin Sachen Rechtschreibreformen (zumindest in der heutigen Zeit, bei Änderungen vor hundert Jahren kenne ich mich nicht wirklich aus) Gleichstand haben... *fragender Blick zu Hyrule* Experte, teil dein Wissen mit uns.

Original von wimp
an unserer schule werden uns trotzdem im nächsten jahr noch keine fehler bei der neuen schreibe angerechnet. also noch n ganzes jahr chilliges durcheinanderschreiben

Genauso ist es bei uns oô Deshalb braucht mich das ganze Geheule um die neue RS nicht zu kümmern xD naja, wendet die denn auch wirklich jemand an? ich glaube doch, daß/ss (:D) die meisten eher nen mischmasch aus beidem verwenden, so wie ich xD