Tokyopop hatte eigentlich einen guten Start. Es gab/gibt einige Serien an Mangas und Manhwas, die mir auf Anhieb gut gefallen und gesammelt habe, z.B. Confidential Confessions, Pet Shop of Horrors, I.N.V.U., Tramps like us, Snow Drop, Sweet & Sensitive...

Die deutsche Abteilung von TP macht IMO den Fehler, dass es sich im Gegensatz zum amerikanischen Bruder zu sehr an brandaktuellen Werken orientiert, die in Japan, Korea und China noch in der Entwicklung sind und deswegen hier nur verzögert rauskommen, außerdem hat man damit den Verkaufserfolg nicht richtig beobachtet. Auch dass man einigen deutschen ,,Mangaka" ganze, eigene Mangabände widmet, finde ich übertrieben, denn da ist es kein Wunder, dass die sich nicht optimal verkaufen (besser wären Sammelbände).

Das hiesige Tokyopop hatte aber von vorneherein das Problem, dass es sich zu spät hier angesiedelt hat und Klassiker haben andere Verlage wie EMA und Carlsen bereits veröffentlicht. Der amerikanische Sektor von TP hat immerhin beliebte Klassiker wie Escaflowne, Peach Girl, Fruits Basket, Lupin, CCS, Chobits, DN Angel, Gundam, MARS, MKR, Kingdom Hearts und noch vieles mehr, was hier bereits längt von anderen veröffentlich wurde. Womit soll man sich also sonst etablieren als mit dem Neuen?

Mit Shonen-Ai und manchem Shojo-Kitsch hat man es in der Tat etwas übertrieben, man hätte wirklich nicht alles auf dem Markt werfen müssen, was die Genres zu bieten haben. Aber: Die Käufer bestimmen bei uns nunmal den Markt und scheinbar sind diese beiden Typen sehr beliebt, dem muss man sich wohl beugen :). Ernste Manga kamen in Deutschland noch nie gut an und wurden teilweise abgesetzt, das liegt daran, dass der erwachsene Erzählstil die Leser nicht anspricht, woraus man wiederum schließen kann, dass das Manga-Publikum kumulativ gesehen ziemlich jung ist und deswegen noch eher Interesse an romantischen Mangathemen zeigt.

LG